20.03.2023 Aufrufe

Ausgabe 206

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>206</strong> / 20. 03. 2023<br />

Innenpolitik<br />

111<br />

Ich freue mich, für weitere sechs Jahre<br />

Ihr Bundespräsident sein zu dürfen. Und<br />

dan ke Ihnen für Ihr Vertrauen. Es lebe die<br />

Republik! Es lebe unser wunderschönes Ös -<br />

terreich! Es lebe unsere friedliche, europäische<br />

Zukunft!<br />

Nationalratspräsident Sobotka dankt<br />

Van der Bellen für gute Zusammen -<br />

arbeit dem mit Parlament<br />

In seiner Rolle als Vorsitzender der Bun -<br />

desversammlung gratulierte Nationalratspräsident<br />

Wolfgang Sobotka dem angelobten<br />

Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen<br />

zu seiner Wiederwahl und bedankte sich<br />

für die gute Zusammenarbeit mit dem Parlament<br />

in den letzten sechs Jahren. Bei der 19.<br />

Bundesversammlung erneuerte Van der Bellen<br />

die Gelöbnisformel für seine zweite<br />

Amtszeit vor dem gemeinsamen Gremium<br />

des Nationalrats und des Bundesrats.<br />

Das, was Van der Bellen bereits bei der<br />

Angelobung zu seiner ersten Amtszeit – auf<br />

den Tag genau vor sechs Jahren – ansprach,<br />

habe auch heute noch volle Aktualität, sagte<br />

Sobotka. Durch multiple Krisen seien die<br />

gesellschaftlichen Herausforderungen noch<br />

deutlicher zu Tage getreten. Der Bundespräsident<br />

habe in diesen neuartigen Situationen,<br />

die die Welt noch nie erlebt hat, einen we -<br />

sentlichen Beitrag dazu geleistet, in Österreich<br />

Stabilität zu gewährleisten, sagte der<br />

Präsident des Nationalrats im voll besetzten<br />

historischen Bundesversammlungssaal des<br />

neu renovierten Parlamentsgebäudes.<br />

In seiner Ansprache zitierte Sobotka seinen<br />

Amtsvorgänger Andreas Khol: „Der Bun -<br />

despräsident vertritt die Republik Österreich<br />

nach außen, gleichzeitig steht er für die Integration<br />

nach innen. Der Bundespräsident soll<br />

Identitätsperson, Leitbild, Vertrauensgeber<br />

für alle Österreicherinnen und Österreicher<br />

sein. Er ist der Wahrer des rechtsstaatlichen<br />

Verfahrens der Organe der Republik, er ist<br />

einer der Hüter unserer Verfassung.“ Daraus<br />

hob der Nationalratspräsident hervor, daß<br />

Van der Bellen stets als Türöffner und Brükkenbauer<br />

agiert und Österreichs Ansehen in -<br />

ternational gestärkt habe. Er habe sich von<br />

der tagespolitischen Aktualität nicht in „Geiselhaft“<br />

nehmen lassen, sondern Österreichs<br />

positive Seiten unterstrichen, die großen we -<br />

sentlichen Dinge angesprochen, dabei dem<br />

Rechtsstaat große Beachtung gezollt und im -<br />

mer wieder die verfassungsmäßigen Grundlagen<br />

ins Bewußtsein gerufen.<br />

Die Rechtstaatlichkeit sei die Basis der<br />

demokratischen Verfaßtheit und habe allen<br />

Staatsgewalten als oberstes Gebot zu gelten.<br />

Mit Verweis auf Konrad Adenauer, der<br />

meinte, daß Demokratie mehr sei als eine<br />

parlamentarische Regierungsform – nämlich<br />

eine Weltanschauung, die in der Auffassung<br />

von Würde, dem Wert und den unveräußerlichen<br />

Rechten eines jeden einzelnen Menschen<br />

wurzele – sprach Sobotka die Menschenrechte<br />

als integraler Teil der Verfassung<br />

an.<br />

Die Demokratie würde etwa vor dem Hin -<br />

tergrund des Vertrauensverlusts von Parteien,<br />

Populismus oder Antisemitismus zwar im -<br />

mer wieder auf dem Prüfstand gestellt werden,<br />

sich aber in Krisen stets bewähren. Sie<br />

sei resilient genug, um Freiheit und Wohlstand<br />

zu gewährleisten. „Sind wir wachsam<br />

genug, Veränderungen zu erkennen? Haben<br />

wir Mut, Wahrheiten zu benennen?“, stellte<br />

Sobotka in den Raum und meinte, eine liberale,<br />

inklusive Demokratie würde sich allen<br />

Fragen stellen. Die Antworten darauf dürften<br />

klar und deutlich sein und auf einem Wertegerüst<br />

fußen, jedoch respektvoll und wertschätzend<br />

gegeben werden, betonte der<br />

Nationalratspräsident und appellierte an den<br />

Bundespräsidenten, in dieser Hinsicht ein<br />

Leit bild und Vertrauensgeber zu sein.<br />

Kovacs: Van der Bellen bürgt für<br />

verantwortungsvollen Umgang mit<br />

gegenwärtigen Herausforderungen<br />

Ein Zeichen für Stabilität, Kontinuität<br />

und Sicherheit sah Bundesratspräsident Gün -<br />

ter Kovacs in der Angelobung Alexander<br />

Van der Bellens zu seiner zweiten Amtsperiode<br />

als Bundespräsident. Vor der zu diesem<br />

Zweck zusammengetretenen 19. Bundesversammlung<br />

sprach er über die Bedeutung von<br />

politischem Gestaltungswillen in krisenhaften<br />

Zeiten, dem Wert der Demokratie als<br />

Grundlage von Freiheit und Selbstbestimmung<br />

und der Rolle des Bundespräsidenten<br />

in der Festigung des Vertrauens in die demokratischen<br />

Institutionen.<br />

Politischer Gestaltungswille und<br />

Zusammenhalt gegen die Krisen der Zeit<br />

Es sei ein besonderer Tag für die Demokratie<br />

in Österreich. Nachdem vor zwei<br />

Wochen beide Kammern des Parlaments<br />

wieder an den „zentralen Ort der Demokratie“<br />

zurückkehrten, könne nun auch die An -<br />

gelobung des wiedergewählten Bundespräsidenten<br />

wieder im „beeindruckenden historischen<br />

Sitzungssaal“ der Bundesversammlung<br />

stattfinden, zeigte sich Kovacs erfreut.<br />

Der damit vollzogene Beginn der zweiten<br />

Amtszeit Alexander Van der Bellens bedeute<br />

für die Republik Stabilität, Sicherheit und<br />

Kontinuität. Er bürge für Umsicht an der<br />

Staatsspitze sowie einen verantwortungsvollen<br />

Umgang mit den mannigfaltigen Herausforderungen<br />

der Zeit.<br />

Die Auswirkungen der Pandemie und des<br />

Krieges in der Ukraine, die gegenwärtige<br />

Teuerung sowie der Reformbedarf in Kovacs<br />

Schwerpunktthema während seiner Präsidentschaft<br />

in der Länderkammer – dem Ge -<br />

sundheits- und Pflegebereich – verlangten<br />

nach politischem Gestaltungswillen. Ein<br />

„starker Staat“ müsse den BürgerInnen in<br />

krisenhaften Zeiten Sicherheit geben und für<br />

ein leistbares Leben auch für Menschen mit<br />

geringem Einkommen sorgen. Um die Schere<br />

zwischen Arm und Reich nicht weiter auseinanderklaffen<br />

zu lassen und den sozialen<br />

Frieden zu sichern, brauche es vor allem Zu -<br />

sammenhalt, rekurrierte Kovacs auf Van der<br />

Bellens Rede bei seiner Angelobung vor<br />

sechs Jahren.<br />

In dieser Rede habe der Bundespräsident<br />

auch von bevorstehenden „schwierigen Zeiten“<br />

gesprochen, womit er recht behalten<br />

habe, wie Kovacs bedauerte. Weder die Pandemie,<br />

noch der Ukraine-Krieg mit seinen<br />

verheerenden Folgen seien damals vorhersehbar<br />

gewesen.<br />

Kovacs über die »Demokratie der Nähe«<br />

und Van der Bellen als Vorbild<br />

Schließlich gebe es auch Anzeichen für<br />

eine Krise des demokratischen Systems, die<br />

laut Kovacs ernst zu nehmen seien. Wachsamkeit<br />

gegenüber Versuchen, das Vertrauen<br />

in die Demokratie und ihre Institutionen zu<br />

untergraben, sei geboten. Doch es liege an<br />

den RepräsentantInnen dieser Institutionen<br />

selbst, die richtigen Schlüsse aus dem Un -<br />

mut zu ziehen und somit das Vertrauen wieder<br />

zu stärken, führte Kovacs aus. Es stehe<br />

nicht weniger auf dem Spiel als die Freiheit<br />

jedes Einzelnen.<br />

Glaubwürdigkeit, Integrität, Transparenz<br />

in den Entscheidungen, ein respektvoller<br />

Umgang miteinander sowie ein offenes Ohr<br />

für die Anliegen der Menschen seien Be -<br />

standteile einer „Demokratie der Nähe“, wie<br />

sie in den Ländern und Gemeinden bereits<br />

praktiziert werde. Bundespräsident Alexander<br />

Van der Bellen könne laut Kovacs als<br />

Vorbild in der Verkörperung dieser Prinzipien<br />

betrachtet werden. In „stürmischen Zeiten“<br />

gebe er Österreich festen Halt, womit<br />

die aktuellen Krisen bewältigbar würden und<br />

die Menschen mit Hoffnung in die Zukunft<br />

blicken könnten.<br />

n<br />

https://www.parlament.gv.at/<br />

Quelle: Parlamentskorrespondenz<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!