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Inhalt - Rotary International

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Was für eine Überraschung! Und was für ein Schock! Wenn mein Freund doch nur gewusst<br />

hätte, dass er an seinem eigenen Haus baute, hätte er es komplett anders umgesetzt. Jetzt<br />

würde er den Rest seines Lebens in einem Haus verbringen, das er so nachlässig gebaut<br />

hatte.<br />

Und so geht es vielen von uns. Manchmal bauen wir unser Leben völlig abgelenkt auf,<br />

reagieren anstatt zu agieren und geben uns mit weniger als dem Besten zufrieden. Nach<br />

einem Schockerlebnis sehen wir uns dann an, was wir da ohne großes Engagement kreiert<br />

haben und merken, dass wir in einem Haus leben müssen, das wir doch so viel besser<br />

hätten bauen können. Genau darauf zielt der Berufsdienst ab. Fast unbemerkt hilft er uns,<br />

unser Leben als Vorbilder zu leben. Und das macht <strong>Rotary</strong> zu etwas Einzigartigem.<br />

Lassen Sie mich an die beiden anderen Prioritäten für unser Jahr erinnern: die Dinge<br />

fortzusetzen, in denen wir bereits gut sind und die getan werden müssen, und die Dinge zu<br />

ändern, die geändert werden müssen. Angefangen – falls nötig – bei uns selbst.<br />

Meine lieben <strong>Rotary</strong>-Amtskollegen, lassen Sie uns heute Abend das würdigen, was uns das<br />

Wichtigste und Liebste im Leben ist: unsere Ehegatten und Partner, die hier heute bei uns<br />

sind. Meine Frau ist nicht nur meine rechte Hand, sondern auch meine treuste Begleiterin,<br />

die mich leitet und fordert, in schlechten Zeiten aber auch meine Hand hält. Sie kann jedoch<br />

manchmal auch, wenn ich das hinzufügen darf, ganz schön kompliziert sein. Es ist unser<br />

Partner, der uns beisteht, manchmal unsere etwas raue Fassade glättet, uns Ruhe gibt und<br />

uns inspiriert, um Herausforderungen zu meistern. Nehmen Sie die Hand Ihres Partners.<br />

Sie machen ein großartiges Team aus und es bedeutet <strong>Rotary</strong> sehr viel.<br />

Es heißt, dass die schönsten Momente im Leben nicht die sind, wo man sogenannte<br />

Erfolge feiert, sondern die, in denen man in sich selbst spürt, eine Herausforderung<br />

meistern und etwas erreichen zu können.<br />

Es sollte mittlerweile offensichtlich sein, dass ich gerne Geschichten erzähle. Erlauben<br />

Sie mir, zum Ende dieses für uns alle so besonderen Abends noch eine abschließende<br />

Geschichte aus den Zeiten des Zweiten Weltkriegs zu erzählen.<br />

Es war mitten im Krieg, als in einem Zug in Polen der Schaffner auf die 18 jährige Wanda<br />

Bulik zukam. Er bat sie, sich um einen dreijährigen jüdischen Jungen zu kümmern, der<br />

alleine in den Zug gesetzt worden war. Ohne Zögern nahm sich die junge Frau, die selbst<br />

keine Jüdin war, dem Jungen an und überzeugte einen jungen Polizisten, der in sie<br />

verliebt war, die nächsten vier Jahre in der Öffentlichkeit vorzugeben, sie seien dessen<br />

Eltern. Es war eine Zeit, in der Polen besetzt war und Juden festgenommen wurden und in<br />

Konzentrationslager kamen. Ein jeder, der einem Juden Unterschlupf bot, begab sich selbst<br />

in höchste Gefahr.<br />

Die junge Frau, die selbst eine ganz einfache Person war, handelte trotz des persönlichen<br />

Risikos mitmenschlich und half einer anderen Person. Meiner Meinung nach half sie in<br />

diesem Moment der gesamten Menschheit, denn sie wagte es, für etwas einzustehen, was<br />

ihrer Meinung nach richtig war.<br />

Es war eine kleine, zierliche Frau namens Mutter Teresa aus Albanien, die nach Kalkutta in<br />

Indien ging, um Tausenden Leidgeprüften und Unterdrückten neue Hoffnung zu geben. Es<br />

war ein Dr. Albert Schweizer aus Deutschland, der sich Zeit seines Lebens um Hunderte<br />

von Menschen in den entlegendsten Winkeln Afrikas kümmerte. Und es war ein Greg<br />

Mortenson aus Amerika, der unter größten Gefahren für sein eigenes Leben, Kindern<br />

in den unzugänglichen Bergen Afghanistans eine Ausbildung ermöglichte und so neue<br />

Hoffnung auf eine bessere Zukunft gab.<br />

62 <strong>International</strong>e Versammlung – Ausgewählte Reden 2011

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