Inhalt - Rotary International

Element qualifizierte Mitglieder sind. Die Qualifikationen eines potentiellen Mitglieds
müssen über jeden Zweifel erhaben sein. Liebe rotarische Freundinnen und Freunde, die
Tatsache, dass sich unsere Mitgliedschaft aus so vielfältigen Berufen zusammensetzt,
sichert uns stets eine vielseitige Betrachtung aller gegebenen Problemstellungen.
Es war in den späten 60er Jahren, als ich das Privileg hatte, zum ersten Mal das damalige
RI-Sekretariat an der Ridge Avenue in Evanston besuchen zu dürfen. Damals war George
R. Means Generalsekretär, und er arbeitete sehr, sehr effektiv. Im ganzen Gebäude
herrschte emsige Geschäftigkeit – aber nicht nur um der Geschäftigkeit willen, sondern
es waren äußerst zielgerichtete Aktivitäten — neue Pläne, neue Hoffnungen, neue
Dienstmöglichkeiten. Doch nirgends war dieses Gefühl stärker, als ich zum ersten Mal
den Paul Harris Room betrat! Dies ist das liebevoll nachgebaute Bürozimmer von Paul
Harris, so sorgfältig restauriert, dass jedes Bild an der Wand millimetergenau da hängt, wo
es ursprünglich in seinem Chicagoer Büro gehangen hatte. Und gerade dort, in der fast
kapellenartigen Ruhe und Einsamkeit, fühlte ich die große Kraft des rotarischen Ideals, des
Dienstes in Aktion.
Mir wurde gesagt, dass es durchaus erlaubt sei, den Bürosessel hervorzuziehen und
sich an den Schreibtisch von Paul Harris zu setzen. Ich warf einen genauen Blick auf den
Schreibtisch; ich warf einen genauen Blick auf den Stuhl. Ich schaute auf die Wand hinter
dem Schreibtisch, an der zu lesen stand: „Wenn einer tausend Freunde hat, kann er keinen
missen.“ Ich sah diese einzigartige Organisation von Mitgliedern aus so vielen Ländern,
alle beseelt von dem Ideal des Helfens. Und dann dachte ich an die vielen Male in meinem
Leben, in denen ich diesem Ruf nicht gefolgt war. Ich dachte an den kleinen Jungen aus
dem Slum, der so wenig hatte und doch einem müden Redner helfen wollte. Ich denke
jetzt an den thailändischen Rotarier Yongchai Surapantanakorn, der auf dem Heimweg von
einem Nationalen Impftag sein Leben gab, um die anderen Passagiere zu retten, als ihr
Boot sank. Nein, ich konnte nicht in diesem Stuhl sitzen!
Meine lieben Freundinnen und Freunde, in nur wenigen Stunden fällt der letzte Vorhang
zu dieser Internationalen Versammlung, die wie alle guten Dinge zu einem Ende kommen
muss, und der Abschied wird mir schwer fallen. Besonders wenn ich zurückschaue auf
meine 53 Jahre im Dienste von Rotary. Nun, im Alter von 85 Jahren, bin ich am Ende
meiner langen Rotary-Reise. Ich weiß nicht, wie viele Jahre mir noch verbleiben, aber
ich hoffe, dass meine Gesundheit es zulässt, dass ich weiter im Dienst bleibe – bis es
schmerzt! Wie auch immer die Zukunft aussehen mag, ich werde mit Sicherheit niemals
die Emotionen dieses Tages vergessen. Ebenso wenig kann ich vollends meine Dankbarkeit
ausdrücken, Ihnen gegenüber und gegenüber meinen Freunden, die alle vor mir gegangen
sind und mit denen ich mein Leben gelebt habe.
Wenn Sie nach Hause zurückkehren, werden Sie viel zu erzählen haben. Doch was immer
das auch sein mag, ich bitte Sie, folgendes nicht zu vergessen: Hier in San Diego, wo
wir diese Woche gemeinsam verbracht haben, gibt es eine Kirche mit einer Jesus-Statue
davor. Irgendwelche Vandalen haben vor 30 Jahren dieser Statue die Hände abgebrochen.
Und anstatt die Statue reparieren zu lassen, entschied man sich, eine einfache Plakette
anzubringen. Darauf steht: „I have no hands but yours.“ „Ich habe keine anderen Hände als
die Euren.“
Meine lieben Freundinnen und Freunde, Sie sind 2011/12 die Hände von Rotary. Ich verlasse
Sie nun, nicht wissend, ob sich unsere Pfade jemals wieder kreuzen werden. Doch ich
wünsche Ihnen von ganzem Herzen ein erfolgreiches und lohnendes Jahr, indem Sie in sich
gehen und der Menschheit dienen – Reach Within to Embrace Humanity!
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