Inhalt - Rotary International
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Leadership: Das Schüren des Feuers<br />
Rajendra K. Saboo<br />
Past RI Präsident<br />
Sind Sie bereit, unseren zukünftigen Pfad zu erleuchten, indem Sie mit dem Licht<br />
vorangehen? Oder lassen Sie mich diese Frage mit einer Herausforderung verbinden:<br />
Sie können selbst dieses Licht, dieses Feuer sein, denn Sie tragen es in sich.<br />
Dieses Feuer ist eine große Kraft. In den Worten von Nobelpreisträger Tagore kann es sein<br />
wie die kleine Lampe, die auf die arrogante Frage der Sonne: „Wer erleuchtet die Welt,<br />
wenn ich einmal nicht mehr bin?“ demütig, doch entschlossen antwortet: „Gib mir eine<br />
Chance und ich werde mein Bestes tun.“<br />
Dieses Feuer kann auch die Laterne sein, die Benjamin Franklin auf seiner Veranda die<br />
ganze Nacht brennen ließ. Darauf angesprochen, warum er den Brennstoff so vergeuden<br />
würde, antwortete er, dass das Licht nicht für ihn wäre, sondern um den Weg für Passanten<br />
zu erleuchten.<br />
Dieses Feuer ist der Funken, der den Motor zündet. Feuer ist die Kraft, die uns ins All<br />
katapultiert. Feuer bedeutet Freudenfeier, bedeutet Nahrung und Wärme, vertreibt die<br />
Dunkelheit. Doch Feuer außer Rand und Band bedeutet auch Untergang und Zerstörung.<br />
Wie das Feuer, so ist auch die Führungskompetenz eine große Kraft. Sie alle tragen dieses<br />
Feuer in sich. Lassen Sie mich daher über die Prioritäten der Führung in <strong>Rotary</strong> sprechen.<br />
Früh an meinem ersten Amtstag als RI-Präsident erhielt ich in meiner Dienstwohnung<br />
ein Fax. Darauf stand: „Verehrte Eltern. Die Zeit läuft. Nur 365 Tage bis zu Eurer Rückkehr.<br />
Gratulation von einer stolzen Präsidenten-Familie. Eure Kinder zuhause.“ Usha und ich<br />
waren sehr beeindruckt von der Botschaft. Sie machte uns klar, wie wichtig die Rolle<br />
meiner Familie für meinen Erfolg in diesem Führungsamt war. Mehr noch, es wurde mir<br />
klar, dass mein wichtigstes Ziel nicht die Präsidentschaft bei <strong>Rotary</strong> <strong>International</strong>, sondern<br />
das Nachhausekommen nach Beendigung des Jobs war. Meine Freunde, ich möchte Ihnen<br />
nahelegen: die wichtigste Unterstützung, die Sie brauchen, kommt aus Ihren Familien.<br />
Machen Sie das zum Bestandteil Ihrer Freude und Ihrer Herausforderung am Amt. Sie<br />
werden für die Aufgabe gestärkt sein, wenn Sie Zeit für Ihre Familien einräumen.<br />
Es gibt da eine Geschichte über einen jungen Mann, angeklagt wegen verschiedener<br />
krimineller Taten, Diebstahl, Raub, Drogendelikten und mehr. Als er dem Richter vorgeführt<br />
wird, sieht dieser den Mann an und fragt dann: „Sind Sie nicht der Sohn des Richters, der<br />
das berühmte Buch über das Vertrauen und die Rechte der Kinder schrieb? Wenn Sie das<br />
sind, schämen Sie sich nicht, ein Krimineller zu sein?“ Der junge Mann antwortet daraufhin:<br />
„Euer Ehren, ich bin tatsächlich der Sohn. Ich erinnere mich sehr genau, denn wann immer<br />
ich als Kind etwas Zeit mit meinem Vater haben wollte oder eine Frage hatte, wies er<br />
mich ab und sagte, er hätte keine Zeit, weil er sein Buch über Kinderrechte und Vertrauen<br />
schreiben müsste. Hier bin ich also, nachdem ich aufgewachsen bin, ohne kindliches<br />
Vertrauen oder meine Rechte zu kennen. Wer ist nun schuld, Euer Ehren, ich oder mein<br />
Vater?“<br />
Wenn es um Führung geht, ist die erste Lektion: Gehen Sie mit gutem Beispiel voran.<br />
Machen Sie ihr Leben zur Botschaft für Ihre Prinzipien, leben Sie Ihre Werte vor, und seien<br />
Sie ein Vorbild für Ihre Kinder. Ein Held für die Ihrigen – Und das würdige Gesicht von<br />
<strong>Rotary</strong> in Ihrer Kommune.<br />
44 <strong>International</strong>e Versammlung – Ausgewählte Reden 2011