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Inhalt - Rotary International

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noch unbegreiflicher für mich, warum so viele dieses Schicksal erleiden müssen. In einer<br />

Welt der Informationstechnologie für jedermann bleibt ein Drittel der Weltbevölkerung<br />

ausgeschlossen. Bildung sollte ein menschliches Grundrecht sein. Stattdessen sind<br />

Millionen zu einem Lebensschicksal auf dem Müll verurteilt.<br />

Ich habe oft gesagt, dass falls es für <strong>Rotary</strong> <strong>International</strong> ein durchgängiges Motto gäbe,<br />

dieses „Bilden, bilden, bilden“ lauten sollte. Bildung ist die Plattform des Wohlstands.<br />

Wohlstand ermöglicht den Frieden. Frieden wird möglich durch Bildung. Und das<br />

endgültige Ziel von <strong>Rotary</strong> ist der Frieden.<br />

Wir leben im Informationszeitalter. Information ist die neue Währung, und ohne die<br />

Fähigkeit, Informationen schriftlich verarbeiten zu können, ohne die Fähigkeit, lesen,<br />

schreiben und rechnen zu können, besteht keine Hoffnung, jemals der Armut zu<br />

entkommen. Die wirkliche Trennung verläuft nicht zwischen Habenden und Nicht-Habenden,<br />

sondern zwischen den Wissenden und den Nicht-Wissenden.<br />

Wir leben in der Welt der Zahlen und Buchstaben, einer Welt, die für uns selbstverständlich<br />

ist, weil wir sie von Klein auf kannten und in ihr aufgezogen und geschult wurden. Was<br />

auch immer wir tun, wir können keine wirklichen Fortschritte bei der Abschaffung der<br />

Armut erzielen, wenn wir Menschen nicht die Chance geben, die wirtschaftliche Leiter zu<br />

erklimmen. Und dazu müssen sie lesen, rechnen und schreiben können.<br />

Wir haben bereits effektiv an diesem Problem gearbeitet, und befinden uns doch noch<br />

ganz am Anfang. Analphabetismus reicht über Grenzen, Klassen und Kulturen hinweg. In<br />

meinem Land herrscht die allgemeine Schulpflicht, und dennoch sind 15 bis 20 Prozent der<br />

erwachsenen Bevölkerung funktionale Analphabeten. Sie sind nicht in der Lage, alltägliche<br />

Anforderungen an Lesen, Schreiben oder Rechnen zu erfüllen oder Arbeit zu finden. Warum<br />

ist das so?<br />

Ohne Schulbildung könnte keiner von uns an dem intensiven Trainingsprogramm dieser<br />

Versammlung teilnehmen. Für uns ist es selbstverständlich. Doch wir sollten nicht<br />

vergessen, dass es die Schulpflicht war, die dafür sorgte, dass uns Lesen, Rechnen und<br />

Schreiben beigebracht wurde. Diese Fähigkeiten erlaubten uns, unsere Lebenswege zu<br />

gestalten und erfolgreich im Beruf zu sein. Doch genau diese Möglichkeiten bleiben so<br />

vielen versagt.<br />

Gemeinwesen überall müssen diese Defizite in den Grundfächern aufholen, zuhause, in<br />

Schulen, am Arbeitsplatz, in der Kommune. Regen Sie Ihre Clubs an, Bildungsprojekte<br />

zu fördern. Arbeiten sie mit lokalen Organisationen und Partnern zusammen. Werden Sie<br />

aktiv in den 98 Ländern, in denen es keinen kostenlosen Schulunterricht gibt, und fördern<br />

Sie die Zusammenarbeit mit Regierungsstellen, um eine Grundschulausbildung und eine<br />

Förderung von Lehrprogrammen zu gewährleisten.<br />

Der Kampf gegen die Kinderlähmung und der Kampf gegen den Analphabetismus weisen<br />

starke Parallelen auf. Zu Beginn unseres Engagements gegen Polio gab es 350.000<br />

Erkrankungsfälle pro Jahr. Heute werden jährlich 170 Millionen Kinder geboren, die die<br />

Chance haben, in einer gänzlich poliofreien Welt aufzuwachsen. Genauso sollte es sein mit<br />

den Millionen von Kindern denen bis heute eine Schulbildung verwehrt bleibt. Nur eine<br />

universale Bildung ist der beste Weg zu Frieden und Wohlstand.<br />

Der indische Bundesstaat Kerala ist sehr schön. Ich war in der Stadt Cochin zu einem <strong>Rotary</strong><br />

Institut, und während ich durch die Stadt gefahren wurde, bemerkte ich, dass es keine<br />

Anzeichen von Armut und Obdachlosigkeit gab. Ich fragte meinen Berater nach dem Grund.<br />

Er antwortete: „Im Staat Kerala gibt es eine 100prozentige Schulbildung, und es gibt kein<br />

Bevölkerungswachstum.“ Dieses Beispiel ist eine Lektion für uns alle.<br />

42 <strong>International</strong>e Versammlung – Ausgewählte Reden 2011

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