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Inhalt - Rotary International

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In den Bereichen, wo wir Mitglieder hinzugewinnen, gelingt uns dies vornehmlich durch die<br />

Gründung neuer Clubs. Auch wenn wir von Rückgang sprechen, scheinen wir jedoch nicht<br />

ganz zu verstehen, welche Auswirkungen das auf unsere Organisation haben kann. Am 30.<br />

Juni 2003 hatten wir circa 1,2 Millionen Mitglieder in 31.551 Clubs. Am 30. Juni 2010 hatten<br />

wir circa 1,2 Millionen in 34.103 Clubs. Seit 2003 kamen also 2.552 <strong>Rotary</strong> Clubs hinzu,<br />

unsere allgemeine Mitgliedschaftszahl stieg jedoch nur um 226 Mitglieder. Das schockiert,<br />

nicht wahr? Noch erschreckender ist, dass wir innerhalb dieser sieben Jahre mehr als<br />

1,1 Millionen Mitglieder in unsere Clubs aufnahmen.<br />

Es scheint, dass es sich bei vielen unserer Clubs verhält wie mit einem alten, rostigen<br />

Eimer, in den man Wasser hineingießt und es durch die Ritzen wieder nach außen sickert.<br />

Dieser Rückgang führt dazu, dass auch die Bedeutung des Rotarierseins abnimmt.<br />

Er schädigt ernsthaft unser öffentliches Image und untergräbt den Erfolg unserer Clubs.<br />

Über Jahre haben wir uns der Gewinnung und dem Erhalt von Mitgliedern gewidmet<br />

und konnten den Trend dennoch nicht umkehren. Wir bringen unseren Clubpräsidenten<br />

Rekrutierungstechniken bei, fordern sie bei Mitgliederwettbewerben heraus und scheinen<br />

doch keine langfristigen Ergebnisse zu erzielen. Wo sind die Innovationen? Wo passt<br />

das alles in unseren Strategieplan? Ist unser hundert Jahre altes Modell in dieser sich<br />

wandelnden Welt überholt? Vielleicht haben wir einfach noch nicht verstanden, dass ein<br />

zurückgehender Mitgliedererhalt nicht die Ursache, sondern ein Symptom von etwas<br />

anderem ist.<br />

Was wäre, wenn wir <strong>Rotary</strong> nicht länger ausschließlich als gemeinnützige Organisation<br />

betrachten würden, sondern es als Unternehmen mit Mitgliedern als dessen Kunden<br />

sehen? Mitglieder treten unseren Clubs bei, um für ihren Zeiteinsatz und ihre finanzielle<br />

Unterstützung etwas zurückzubekommen. In der Geschäftswelt geht ein unzufriedener<br />

Kunde und macht seine Geschäfte mit jemand anderem.<br />

Ich denke, wir können sagen, dass wir in unseren Clubs eine Identitätskrise erleben.<br />

Fragen Sie irgendeinen Rotarier „Was ist <strong>Rotary</strong>?“ und nach der üblichen Pause werden<br />

Sie eine Vielzahl unterschiedlicher Antworten bekommen. Es besteht offensichtlich kein<br />

gemeinsamer Fokus und das ist der Kern des Dilemmas und stellt gleichzeitig ein großes<br />

Rätsel dar.<br />

Überlegen Sie einmal, was wir Ihrer eigenen Meinung nach sind. Stehen wir für die<br />

Dienste, die wir anbieten, wie z.B. PolioPlus? Oder definiert sich <strong>Rotary</strong> über sein<br />

Humankapital – die Summe seiner Mitglieder?<br />

Und wie steht es mit den Ansichten unserer potenziellen Mitglieder? Was verstehen diese<br />

unter unseren <strong>Rotary</strong> Clubs? Sehen Sie in uns eine realitätsfremde, alternde Organisation<br />

oder einen besonderen Rückzugsort von ihren geschäftigen Berufsleben? In Wirklichkeit<br />

sind wir eine wöchentliche Gelegenheit, um echte Freundschaften aufzubauen, zu pflegen<br />

und zu genießen. Wir sind eine Alternative zu den sonst eher schwindenden Beziehungen<br />

in dieser Welt von zunehmend digitalisierten Bekanntschaften! Für junge Menschen sind<br />

Facebook und das Schreiben von SMS eine Alltäglichkeit. Im Alter wird jedoch klar, dass<br />

ein Leben ohne Beziehungen weniger Bedeutung hat. Für diese jungen Menschen kann<br />

es eine neue und erfrischende Erfahrung sein, wenn sie merken, dass es bei <strong>Rotary</strong> um<br />

Freundschaften, lange Beziehungen und gemeinsame Errungenschaften geht.<br />

Wenn wir uns nicht auf eine Identität für <strong>Rotary</strong> einigen, sind wir verloren. Bevor wir nicht<br />

verstanden haben, wer wir sind und erfolgreich mit unserem Zielpublikum sprechen,<br />

lösen wir womöglich niemals unser Mitgliedschaftsproblem. Wir können jedoch etwas<br />

unternehmen, um das Problem zu lösen und das machen wir, indem wir uns auf den<br />

Aufbau unserer Markenidentität konzentrieren.<br />

32 <strong>International</strong>e Versammlung – Ausgewählte Reden 2011

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