Inhalt - Rotary International
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Wie <strong>Rotary</strong> mein Leben veränderte<br />
Vener Macaspac<br />
<strong>Rotary</strong> Friedensstipendiat 2009-11<br />
University of California, Berkeley<br />
Ich will Ihnen heute davon erzählen, wie <strong>Rotary</strong> mein Leben verändert. Dank <strong>Rotary</strong> kann<br />
ich an einem <strong>Rotary</strong>-Zentrum für Friedens- und Konfliktforschung studieren, wo junge<br />
Menschen, die sich für den Frieden in der Welt einsetzen wollen, einen Masterstudiengang<br />
in internationalen Studien, Friedens- und Konfliktforschung absolvieren können.<br />
Ich wurde 2009 als einer von 60 <strong>Rotary</strong>-Friedensstipendiaten unter weltweit 2.000<br />
Bewerbern ausgewählt. Ich arbeitete im Bereich Sozialwissenschaften und Bildung und<br />
interessiere mich darüber hinaus für interkulturelle Bildung. Deshalb begann ich über<br />
die Rechte von Naturvölkern auf den Philippinen zu forschen. Während ich die Not dieser<br />
Menschen untersuchte, eignete ich mir Filmtechniken zum Drehen von Dokumentarfilmen<br />
an, um die Aussagen der befragten Indios auf Kamera festzuhalten. Die Filme dienten<br />
später dazu, Regressforderungen wegen der Verletzung ihrer Rechte einzuklagen. Ich habe<br />
eine große Leidenschaft für das Filmemachen entwickelt. Durch Filme kann man sehr<br />
effektiv bestimmte Botschaften übermitteln und ich glaube, dass ich nicht zuletzt auch<br />
deswegen dieses begehrte Stipendium erhalten habe.<br />
Als <strong>Rotary</strong>-Friedensstipendiat habe ich die Gelegenheit, an einer der besten staatlichen<br />
Universitäten der Welt bei hervorragenden Professoren zu lernen und mit diesen<br />
zusammenzuarbeiten. Derzeit bin ich in meinem letzten Semester als Graduate-Student für<br />
Asiatische Studien an der University of California in Berkeley.<br />
Innerhalb eines nur kurzen Zeitraums hat <strong>Rotary</strong> auf drei verschiedene Weisen mein Leben<br />
verändert, die ich die drei Cs nenne. Das erste C steht für Commitment (Deutsch etwa<br />
Engagement, Verpflichtung).<br />
Vor zwei Jahren nahm ich für einen Dokumentarfilm, der im Rahmen eines Schattenberichts<br />
an das United Nations Committee on the Elimination of Racial Discrimination<br />
gedreht wurde, verschiedene Interviews mit Indios in den Philippinen auf. Eine der<br />
Dorfvorsteherinnen kam auf mich zu und begrüßte mich mit den Worten ich sollte nach<br />
Hause gehen und mir eine Hose kaufen.<br />
Danach erklärte sie mir, wie schrecklich die Lage in dem Dorf war: ihre landwirtschaftlichen<br />
Erzeugnisse reichten nicht bis zur nächsten Erntesaison; es gab nicht genügend Essen,<br />
um die Familien zu versorgen; es gab keine medizinische Versorgung; die Kinder mussten<br />
stundenlange Märsche in die Berge zurücklegen, um in die nächste Schule zu gelangen,<br />
falls es überhaupt eine Schule gab. Die Rechte auf das Land ihrer Vorfahren wurden<br />
ihnen zu Gunsten von Bergbau- und Holzunternehmen aberkannt. Ihre Anführer wurden<br />
eingeschüchtert und verfolgt, wenn sie die Rechte ihrer Dörfer auf Land und Leben<br />
verteidigten. Die Dorfvorsteherin, ihr Name war Lita, war sehr bestimmt, als sie mir den Rat<br />
gab, in die Stadt zurückzukehren, wo ich aufgewachsen war. Sie dachte, das Leben im Dorf<br />
sei zu hart für mich.<br />
Litas Botschaft ging mir nie wieder aus dem Kopf. Ich begann darüber nachzudenken,<br />
in wie weit ich bereit war, meinen eigenen Komfort und meine Privilegien aufzugeben,<br />
um Menschen in Not zu dienen. Ihre Botschaft war eine Herausforderung für mein<br />
Engagement, Menschen zu helfen, und bewegte mich tief. Ich fragte mich, welchen<br />
sinnvollen Beitrag ich leisten könnte, um menschliche Situationen zu verbessern. Wie<br />
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