Inhalt - Rotary International
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Die <strong>Rotary</strong> Foundation und Wasser<br />
F. Ron Denham<br />
RI/USAID Steering Committee Member<br />
Lassen Sie mich Ihnen etwas über Elizabeth erzählen.<br />
Elizabeth verbrachte den Großteil ihres Lebens damit, Wasser von einem kleinen Fluss in<br />
der Nakuru Region in Kenias Rift Valley nach Hause zu schleppen. Das ist eine Strecke von<br />
6 Kilometern. Elizabeth sorgt für eine 10-köpfige Familie (einschließlich ihres Ehemanns,<br />
den Sie als „Saufbold“ bezeichnet). Sie trägt das Wasser in einem Plastikkanister auf dem<br />
Rücken, der 20 Liter fasst. Das sind 20 Kilogramm. Jeder Weg dauert eine Stunde. Die<br />
Rechnung ist einfach. Mindestens 20 Liter Wasser pro Familienmitglied macht 200 Liter pro<br />
Tag. Jeden Tag verbrachte sie also 10 Stunden damit, Wasser zu schleppen.<br />
Das Schlimmste dabei war, dass es sich noch nicht einmal um adäquates Trinkwasser<br />
handelte. Es war verschmutzt. Die Familie erkrankte. Die Kinder konnten nicht zur Schule<br />
gehen. Und sie hatte weder die Zeit noch die Energie, durch eine Arbeit Geld zu verdienen.<br />
Eine tragische Geschichte von Armut, Krankheit und Elend, wesentlich bedingt durch den<br />
Mangel an Wasser.<br />
An dieser Stelle kommt der <strong>Rotary</strong> Club Nakuru ins Spiel. Dieser Club, unter der Leitung<br />
einer Folge von dynamischen Präsidenten, erkannte die Notwendigkeit zu helfen und<br />
die Möglichkeit, dies mit einem großangelegten humanitären Programm zu tun. Sie<br />
entsprachen den Worten des ehemaligen Generalsekretärs der Vereinten Nationen, Kofi<br />
Annan, der gesagt hatte: „Zugang zu sauberem Wasser ist ein fundamentales menschliches<br />
Grundbedürfnis und damit ein Grundrecht.“<br />
Zunächst führte der Club Grundwassertests durch. Die Tests kamen negativ zurück, das<br />
vorhandene Grundwasser war ungenießbar. Es war verschmutzt und enthielt zudem soviel<br />
Fluoride, dass es die Menschen vergiftet und ihre Knochen zerstört hätte. Eine weitere<br />
Analyse der Situation ergab, dass die vielversprechendste Option die Sammlung von<br />
Regenwasser war. Der Club hielt Treffen mit Dorfbewohnern ab, in denen die Bedeutung<br />
einer adäquaten Wasserversorgung für die Gesundheit der Bevölkerung diskutiert wurde.<br />
Es wurde ein Komitee gebildet, jede Familie steuerte 1000 kenianische Shillings (etwa<br />
12,- USD) bei und verpflichtete sich, 100 Bäume für die Umwelt zu pflanzen.<br />
Der <strong>Rotary</strong> Club stellte Materialien, um für jeden Haushalt einen Wassertank für 10<br />
Kubikmeter Wasser zu bauen – genug, um eine Familie durch die mindestens 90-tägige<br />
Trockenzeit zu bringen. Die Dörfer erstreckten sich über ein weites Gebiet, bis zu 50<br />
Kilometer von Nakuru entfernt. Um die Bauarbeiten zu beaufsichtigen, bildete der <strong>Rotary</strong><br />
Clubs 28 <strong>Rotary</strong> Community Corps. Jedes dieser RCCs war dafür verantwortlich, die<br />
Dorfbewohner beim Bau der Tanks anzuleiten. Was noch großartiger war: sie etablierten<br />
eine Mikrobank für die Frauen – ja, die Frauen – um die Gelder zu verwalten.<br />
Das Programm veränderte das Leben der Menschen. Befreit von dem Joch des<br />
Wasserholens lieh sich Elizabeth 1000 Shillings von der Bank und kaufte davon Hühner.<br />
Vom Verkauf der Eier und des Geflügels sparte sie genügend Geld an, um zwei Ziegen<br />
kaufen zu können. Damit konnte sie ein Geschäft mit Fleisch und Milch aufbauen. Dann<br />
expandierte sie weiter. Sie kaufte Saatgut, baute Kohl an und verkaufte diesen. Mittlerweile<br />
hat sie drei Ernten pro Jahr und verdient jährlich 30.000 Shillings. Sie sagt: „Mein Sohn ist<br />
nicht mehr krank und geht zu einer besseren Schule.“ Und ihr Mann hat mit dem Trinken<br />
aufgehört, er bewundert seine Frau und hilft mit im Geschäft.<br />
16 <strong>International</strong>e Versammlung – Ausgewählte Reden 2011