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Unsere Foundation
William B. “Bill” Boyd
Rotary Foundation Trustee Chair Elect
Im nigerianischen Ada gibt es eine Schule namens Umuocham Girls Secondary School,
und diese Schule hatte ein Problem. Für 2400 Schüler gab es keine Wasserversorgung, die
Behördenvorschrift war jedoch, dass das Sanitärsystem auf Wasserspülung basierte. Also
wurden jeden Tag ganze Schulklassen abkommandiert, Wasser zur Schule zu bringen. Und
wenn es kein Wasser mehr gab, musste die Schule geschlossen bleiben.
Die Rotary Foundation vergab daraufhin eine Zuwendung an zwei Rotary Clubs, die
sicherstellten, dass nicht nur Umuocham, sondern auch noch 21 weitere Schulen ihre
eigene Wasserversorgung erhielten. Die Schüler können nun ihre Zeit dem Lernen widmen,
nicht dem Wasserholen, und die Länge ihres Schultages hängt nicht mehr davon ab, ob die
Toilettenspülung noch funktioniert oder nicht.
In Nairobi leben in dem Slum Mathare 500.000 Menschen am Rande des Existenzminimums.
Die armseligen Lebensbedingungen dort übertreffen die Vorstellungskraft von
vielen von uns. Mitten in diesem Elendsviertel steht eine Schule, die mit der Unterstützung
von Rotary betrieben wird. Meine Frau Lorna und ich besuchten diese Schule, die wirklich
nicht mehr ist als eine große Wellblechhütte, und ich fragte mich, was den Kindern
überhaupt mit solch einem Bildungsangebot gedient ist, in einem Land, in dem über
50 Prozent Arbeitslosigkeit herrscht. Die Antwort: wenn wir diesen Kindern Lesen und
Schreiben beibringen, bringen wir sie auf den Weg zu besserer Gesundheit und zu besseren
Jobaussichten. Wir können ihnen keine Arbeit verschaffen, aber wir können ihnen eine
Chance auf ein besseres Leben geben.
In Manila durften Lorna und ich einer Augenoperation in einer von Rotary ausgestatteten
Augenklinik zusehen. Junge Ärzte wurden dort von einem Spezialisten unterwiesen, um
später Operationen im ganzen Land vornehmen zu können. Einer älteren Frau wurde
der Graue Star entfernt, und nach ein paar Minuten des Zuschauens setzten wir unseren
Besuchsrundgang in der Klinik fort, in der alle Apparate und Instrumente das Rotary-Rad
trugen. Als wir uns anschickten, den Besuch zu beenden und zu gehen, kam die Frau am
Arm des Arztes, der sie operiert hatte, aus dem Operationsraum, mit einer Binde über dem
operierten Auge. Sie nahm Lornas Arm und die Tränen rannen aus ihrem anderen Auge.
„Ich danke Gott für Rotary“, sagte sie. „Denn ich bin arm und war am Erblinden und Rotary
hat mir das Augenlicht geschenkt.“ Lorna kamen auch die Tränen und auch ich musste
schlucken, und ich war so stolz, Rotarier zu sein und auf die Hilfe, die wir leisten. Um diese
Hilfe jedoch auch in Zukunft weiter ausbauen zu können, brauchen wir eine fokussierte
Rotary Foundation mit einer klaren Zukunftsvision. Wir müssen genau die Möglichkeiten
ausbauen, durch die wir das Leben von so vielen Menschen wie möglich verbessern
können.
Aus diesem Grund stimmten wir überein, sechs Schwerpunktbereiche zu definieren.
Diese sind breit gefasst und werden uns Rotariern weiterhin erlauben, die Projekte zu
unternehmen, die wir unternehmen wollen, jedoch unter einem „gemeinsamen Nenner“.
Wir streben Projekte größeren Umfangs mit einer gemeinsamen Zweckrichtung an, die
mehr Menschen zugute kommen können. Die Schwerpunktbereiche entsprechen einigen
der Milleniumsziele der Vereinten Nationen und dem Ziel des RI-Strategieplans, den
humanitären Dienst auszubauen.
12 Internationale Versammlung – Ausgewählte Reden 2011