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heat.smog.jetlag - Bundesamt für Sport BASPO - admin.ch

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3.10. Luftvers<strong>ch</strong>mutzung<br />

Autor: BeatVilliger, beat.villiger@paranet.<strong>ch</strong><br />

Die extreme Luftvers<strong>ch</strong>mutzung an den Wettkampforten der Olympis<strong>ch</strong>en Spiele in Peking<br />

ma<strong>ch</strong>en gezielte Gegenmassnahmen notwendig. Wir unters<strong>ch</strong>eiden dabei Massnahmen<br />

gegengasförmigeSubstanzen (O3,NOx,SO2)und gegen Staub (Feinstaub).<br />

3.10.1. Akklimatisation<br />

Bereits 1986 konnte gezeigt werden, dass si<strong>ch</strong> unserOrganismusandas Ozon teilweise<br />

adaptieren kann. In Gegensatz zur Adaptation an die Hitze, die zehn bis 14 Tage dauert, ist<br />

die Ozon-Adaptation bereits na<strong>ch</strong> vier bis fünf Tagenabges<strong>ch</strong>lossen und bleibt <strong>für</strong> zwei bis<br />

drei Wo<strong>ch</strong>en erhalten. Die <strong>für</strong> die Adaptation verantwortli<strong>ch</strong>en Me<strong>ch</strong>anismen sind vielfältig<br />

und im Detail no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t bekannt. Aufgrund neuer Daten s<strong>ch</strong>einteine tägli<strong>ch</strong>e Exposition<br />

von vier Stundenzugenügen. Eine glei<strong>ch</strong>zeitige körperli<strong>ch</strong>e Belastungist ni<strong>ch</strong>t notwenig,<br />

verringert aber die <strong>für</strong> die Adaptation notwendige Expositionszeit. Dur<strong>ch</strong> die<br />

Adaptationsvorgänge kommt es zu einer geringeren entzündli<strong>ch</strong>en Reaktion der<br />

S<strong>ch</strong>leimhäute auf die Inhalation von Ozon und zu einer Verminderung der<br />

lungenfunktionellen Störungen, insbesondere derAuslösung eines Bron<strong>ch</strong>ospasmus<br />

(asthmatis<strong>ch</strong>er Bron<strong>ch</strong>ialkrampf).<br />

Ähnli<strong>ch</strong>e Adaptationsvorgängesind <strong>für</strong> Stickoxide (NOx)nur bei sehr hohen Konzentrationen<br />

bekannt, <strong>für</strong> S<strong>ch</strong>wefeldioxid (SO2)fehlensie vollständig.<br />

Au<strong>ch</strong> an Feinstaubkannman si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>tadaptieren. DieWirkung wird allein dur<strong>ch</strong>die<br />

Konzentrationund die Zusammensetzung bestimmt.<br />

• Die Adaptation an Ozon s<strong>ch</strong>eint zumindest teilweisemögli<strong>ch</strong>. Sie ist na<strong>ch</strong>vier bis fünf<br />

Tagen abges<strong>ch</strong>lossen. Ähnli<strong>ch</strong>eVorgänge sind<strong>für</strong> NOx bekannt. An SO2 und<br />

Feinstaub kannman si<strong>ch</strong>ni<strong>ch</strong>t adaptieren.<br />

3.10.2. Outdoor-Training<br />

3.10.2.1.Ozon<br />

Längere Outdoor-Trainingseinheiten sollten wegen der tieferen Ozon-Konzentrationen in die<br />

frühen Morgenstunden undspäten Abendstunden oder in den Indoor-Berei<strong>ch</strong>verlegt<br />

werden. Eine Verlegunginstädtis<strong>ch</strong>e Randgebieteist ni<strong>ch</strong>t ratsam, da dort die<br />

S<strong>ch</strong>adstoffwerte im Verglei<strong>ch</strong>zuden Stadtzentren no<strong>ch</strong> höher liegen.<br />

Gegenkürzere Outdoor-Trainings (unter einer Stunde) ist na<strong>ch</strong> einer vier- bis fünftägigen<br />

Adaptations-Phase au<strong>ch</strong> bei hohen Ozonwerten (über 200 μg/m 3 )ni<strong>ch</strong>ts einzuwenden, falls<br />

kein Asthma vorliegt oder das Training subjektiv ohne wesentli<strong>ch</strong>e Symptomeertragenwird.<br />

Leider istdie S<strong>ch</strong>utzwirkung der übli<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>utzmasken bei gasförmigen S<strong>ch</strong>adstoffen<br />

gering, da dieMasken primär<strong>für</strong> den S<strong>ch</strong>utz gegen kleine Partikel konstruiert sind (Stäube<br />

etc.) und Gase dur<strong>ch</strong>lassen. Aufgrund des hohen Atemwiderstandes sind die kommerziell<br />

erhältli<strong>ch</strong>en,<strong>für</strong> AthletengeeignetenGasfiltermasken nur in Ruhe und bei extensivem<br />

Trainingeinsetzbar. Beihöheren Intensitäten können sie aber ni<strong>ch</strong>t mehr getragen werden,<br />

da sie die Atmung zu stark behindern. Geeignete Filtermasken werden zurzeit getestet.<br />

3.10.2.2.Feinstaub<br />

In Ruhe und bei extensivem Training reduzieren Feinstaub-Filter die s<strong>ch</strong>ädli<strong>ch</strong>e Wirkung. Bei<br />

höheren Intensitäten können sie aber wie die Gasfilter ni<strong>ch</strong>t mehr getragen werden, da sie<br />

die Atmung zu stark behindern. Grobpartikel-Filtermaskenhaben keine Wirkung. Geeignete<br />

Feinstaub-Filtermasken werden zurzeit getestet.<br />

Swiss Olympic <strong>heat</strong>.<strong>smog</strong>.<strong>jetlag</strong> 83

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