heat.smog.jetlag - Bundesamt für Sport BASPO - admin.ch
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3.9. Mögli<strong>ch</strong>keitender Körperkühlung<br />
Autor: ClaudioPerret, claudio.perret@paranet.<strong>ch</strong><br />
Die körperli<strong>ch</strong>e Leistungsfähigkeit ist bei Hitze stark einges<strong>ch</strong>ränkt. Da die Körper-<br />
Kerntemperatur bei sportli<strong>ch</strong>er Betätigung in der Hitze stetig ansteigt, brau<strong>ch</strong>t der Körper<br />
zunehmend mehr Energie, um diese übers<strong>ch</strong>üssige Wärmeloszuwerden. Der Körper arbeitet<br />
unökonomis<strong>ch</strong>, was zu entspre<strong>ch</strong>enden Leistungseinbussen führt. Um dieser<br />
Leistungsreduktion entgegenzuwirken, kommen Strategien wie Hitzeakklimatisation (siehe<br />
Kapitel3.1) oder die Optimierung des Flüssigkeitshaushalts(siehe Kapitel 3.5) zur<br />
Anwendung. Am Wettkampftag selber ist es sinnvoll, gezielte Massnahmen <strong>für</strong> die Kühlung<br />
vor (Vorkühlung) beziehungsweise während des Wettkampfs zu ergreifen, um die<br />
Leistungsfähigkeit zu optimieren. Sol<strong>ch</strong>e Massnahmen sind insbesondere <strong>für</strong>Wettkämpfe<br />
vonüber30Minuten Dauervon Vorteil. Im Gegensatzdazukönnensi<strong>ch</strong><br />
Vorkühlungsmassnahmenbei sehrkurzenEinsatzzeiten(zum Beispiel Sprint)negativauf die<br />
Leistungsfähigkeit auswirken. Es gilt also vonFall zu Fall abzuwägen, ob und wel<strong>ch</strong>e Art von<br />
Kühlung zur Anwendung kommt. Na<strong>ch</strong>folgend werden die Vor- und Na<strong>ch</strong>teilevers<strong>ch</strong>iedener<br />
Mögli<strong>ch</strong>keitendiskutiert. Dabei wird zwis<strong>ch</strong>en Massnahmen zur Kühlung vor und sol<strong>ch</strong>en<br />
während des Wettkampfs unters<strong>ch</strong>ieden.<br />
3.9.1. Vorkühlung<br />
Dur<strong>ch</strong>eine Körperkühlung vor dem Wettkampf kann eine tiefere Körper-Kerntemperatur<br />
beim Wettkampfstart errei<strong>ch</strong>t werden, das heisst, derAthlet wird während des Wettkampfs<br />
weniger s<strong>ch</strong>nell «aufgeheizt». Die dur<strong>ch</strong> die Hitzebedingte Leistungseinbusse setzt zu einem<br />
späteren Zeitpunkt ein und der <strong>Sport</strong>ler ist somit in der Lage, einebessereWettkampf-<br />
Leistungzuerbringen. Der Körper darf dabei ni<strong>ch</strong>t zu s<strong>ch</strong>nell abgekühlt werden, da er sonst<br />
auf Wärmeproduktion umstellt. Na<strong>ch</strong>folgend werden vers<strong>ch</strong>iedene Mögli<strong>ch</strong>keitenzur<br />
Vorkühlung aufgeführt. Obwohl der Nutzen einer entspre<strong>ch</strong>enden Vorkühlung unbestritten<br />
ist, bleibt aus wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> wie vor unklar, wel<strong>ch</strong>e Vorkühlungsstrategie <strong>für</strong><br />
wel<strong>ch</strong>e <strong>Sport</strong>artdie effektivste ist (siehe Tabelle 21). Dies liegt unter anderem daran, dass es<br />
kaum Studiengibt, wel<strong>ch</strong>e wettkampfnaheBedingungen berücksi<strong>ch</strong>tigen. Das ma<strong>ch</strong>t<br />
detaillierte Empfehlungens<strong>ch</strong>wierig. Es versteht si<strong>ch</strong> daher von selbst, dass Vorkühlungs-<br />
Massnahmen frühzeitig ausprobiert und auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt<br />
werden müssen, bevor Sie an wi<strong>ch</strong>tigen Wettkämpfenzum Einsatz kommen.<br />
Vorteile Na<strong>ch</strong>teile Weitere Bemerkungen Empfehlung<br />
Reduziertes Einlaufen, Aufwärmen<br />
• einfa<strong>ch</strong>zu<br />
bewerkstelligen<br />
• Kombination mitanderen<br />
Vorkühlungsmassnahmen<br />
(Kühlweste, Bekleidung)<br />
mögli<strong>ch</strong><br />
Kühlende und reflektierende Bekleidung<br />
• problemlosanwendbar<br />
• kann während des<br />
Einlaufens und im<br />
Wettkampfgetragen<br />
werden<br />
Kühlwesten, Eiswesten<br />
• feldtaugli<strong>ch</strong><br />
• einfa<strong>ch</strong> und günstig (ca. $<br />
200)<br />
• kann gut während des<br />
• Gefahr vonVerletzungen<br />
mögli<strong>ch</strong>erweiseerhöht<br />
• no<strong>ch</strong> keinefundierten<br />
wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Daten<br />
vorhanden<br />
• Tragkomfort ni<strong>ch</strong>t immer<br />
gegeben<br />
• währenddes Wettkampfs<br />
zumTeil ni<strong>ch</strong>t erlaubt (vgl.<br />
• wenn mögli<strong>ch</strong> logistis<strong>ch</strong>e<br />
Gegebenheitenausnützen<br />
(z.B. Halle, S<strong>ch</strong>atten)<br />
• Masskonfektion notwendig<br />
• Entspre<strong>ch</strong>ende<br />
Mögli<strong>ch</strong>keiten in<br />
Abklärung (Stand Mai<br />
2007)<br />
• Kühlweste solltegut sitzen<br />
und entspre<strong>ch</strong>ende<br />
Bewegungsfreiheit<br />
erlauben (ri<strong>ch</strong>tige Grösse<br />
Swiss Olympic <strong>heat</strong>.<strong>smog</strong>.<strong>jetlag</strong> 79<br />
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