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heat.smog.jetlag - Bundesamt für Sport BASPO - admin.ch

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3.2. Unmittelbare Wettkampfvorbereitung<br />

Autor: Jon Wehrlin, jon.wehrlin@baspo.<strong>admin</strong>.<strong>ch</strong><br />

3.2.1. Wer sollte si<strong>ch</strong> vor dem Wettkampf vorkühlen und weshalb?<br />

Beilängerer sportli<strong>ch</strong>er Belastung in Hitze/Feu<strong>ch</strong>tigkeit steigt die Körper-Kerntemperatur<br />

s<strong>ch</strong>neller an als unter normalen Bedingungen. Wie bereits erwähnt arbeitet der Körper ab<br />

einer Körper-Kerntemperatur von 39 bis 40°C unökonomis<strong>ch</strong>er,daerEnergie verbrau<strong>ch</strong>t,um<br />

die Hitze im Körper wiederloszuwerden. Die kritis<strong>ch</strong>e Körper-Kerntemperatur liegt bei circa<br />

40°C. Der Körper versu<strong>ch</strong>t intuitiv, eine Strategie anzuwenden,bei der diese kritis<strong>ch</strong>e Körper-<br />

Kerntemperatur ni<strong>ch</strong>t übers<strong>ch</strong>ritten wird. Er misst dieRate des Hitzeanstiegs undstellt<br />

dana<strong>ch</strong> dieBelastungsintensitätsoein,dassdie kritis<strong>ch</strong>e Körper-Kerntemperatur ni<strong>ch</strong>t<br />

übers<strong>ch</strong>ritten wird.<br />

Mehrere Studien mit Spitzenathletinnen und Spitzenathleten zeigen, dass dur<strong>ch</strong> eine<br />

Körperkühlung vor dem Wettkampf eine tiefere Körper-Kerntemperatur beim<br />

Wettkampfstart errei<strong>ch</strong>t wird.Dadur<strong>ch</strong> wird die Hitzespei<strong>ch</strong>erkapazität des Körpers erhöht,<br />

der Athlet wird während des Wettkampfs weniger s<strong>ch</strong>nell «aufgeheizt» und die<br />

hitzebedingte Leistungseinbusse setzt zu einemspäteren Zeitpunkt des Wettkampfs ein.<br />

Sol<strong>ch</strong>e Vorkühlungsmassnahmensind vor allem <strong>für</strong> die als 1A klassierten <strong>Sport</strong>arten<br />

(Outdoor +lange Belastungszeit mit hoher Intensität), aber au<strong>ch</strong> <strong>für</strong>einzelne 1B-<strong>Sport</strong>arten<br />

(Outdoor +lange Belastungszeit mit mittlerer Intensität) empfehlenswert. Bei <strong>Sport</strong>arten mit<br />

kürzeren Belastungszeiten (unter circa 20 Minuten) wird die kritis<strong>ch</strong>e Körpertemperatur<br />

wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t errei<strong>ch</strong>t. Vers<strong>ch</strong>iedene Studien mit Athleten zeigen hier jedo<strong>ch</strong><br />

gegensätzli<strong>ch</strong>eResultate.<br />

Da eine kühle Muskulatur weniger leistungsfähig ist, raten wir <strong>Sport</strong>arten mit S<strong>ch</strong>nellkraft-<br />

Komponenten und/oder sol<strong>ch</strong>en, in denen te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>-koordinative Aspekte von grosser<br />

Bedeutung sind, von Vorkühlungsmassnahmen ab. Denno<strong>ch</strong>sollten si<strong>ch</strong> Athleten mit<br />

Belastungszeiten untercirca 20 Minuteninder unmittelbarenWettkampfvorbereitung ni<strong>ch</strong>t<br />

unnötig der Hitze aussetzen.<br />

• In <strong>Sport</strong>artenmit einerlangen Outdoor-Wettkampfzeit und hoheroder mittlerer<br />

Belastungsintensität (1A und 1B) kann miteiner Senkungder Körper-Kerntemperatur<br />

dur<strong>ch</strong> Vorkühlung die Hitzespei<strong>ch</strong>erkapazität erhöhtwerden. Dadur<strong>ch</strong> wird die<br />

Leistungsfähigkeit im Wettkampf verbessert. Bei <strong>Sport</strong>arten mit einer kürzeren<br />

Belastungszeit besteht die Gefahr, dass die Leistung dur<strong>ch</strong> das Vorkühlendes Körpers<br />

vers<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tert wird.<br />

3.2.2. Wiesollte i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> vor demWettkampf vorkühlen?<br />

Mit einer Vorkühlungsoll die Senkung der Körper-Kerntemperatur errei<strong>ch</strong>t werden.Esist<br />

deshalbwi<strong>ch</strong>tig, dass die Kühlung ni<strong>ch</strong>t nur oberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> die Haut kühlt, sondern die Körper-<br />

Kerntemperatur senkt. Dies wird am besten dur<strong>ch</strong> eine Kühlung der bei der <strong>Sport</strong>art weniger<br />

belasteten Körperteile errei<strong>ch</strong>t. Wir empfehlen, zur Vorkühlung eine Kühlweste zu<br />

verwenden.<br />

Bei anderen Vorkühlmethoden (siehe Kapitel 3.9.1) sollte daraufgea<strong>ch</strong>tet werden, dass der<br />

Körper ni<strong>ch</strong>t während kurzer Zeit mit sehr tiefen Temperaturen gekühlt wird. Der Körper<br />

sollte eher langsam und mit relativ geringem Temperaturunters<strong>ch</strong>ied zwis<strong>ch</strong>en Körper und<br />

Kühlsystem gekühlt werden. Ziel ist es, die Köper-Kerntemperaturumcirca 1°C zu senken.<br />

Die gewählte Methode sollte vorher ausgetestet und dabei die Körper-Kerntemperatur<br />

kontrolliert werden. Die belastete Muskulatur (zum Beispiel dieBeinmuskulatur beim Läufer)<br />

sollte ni<strong>ch</strong>t gekühlt werden. Dies kann dur<strong>ch</strong> das Kühlen des Oberkörpers mit einer<br />

Kühlweste errei<strong>ch</strong>t werden.<br />

In einer australis<strong>ch</strong>en Studie (Arngrimsson, 2004) konnte dur<strong>ch</strong> dasTragen einer Kühlweste<br />

während des Einlaufens (40Minuten), die5000-Meter-Laufleistung(32°C, 50 Prozent<br />

Luftfeu<strong>ch</strong>tigkeit)um13Sekunden gesteigertwerden (bei 17 Minuten Laufzeit).<br />

Swiss Olympic <strong>heat</strong>.<strong>smog</strong>.<strong>jetlag</strong> 36

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