heat.smog.jetlag - Bundesamt für Sport BASPO - admin.ch
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Die Adaptation wird massgeblich durch den äusseren Zeitgeber, das Licht, und den inneren Zeitgeber, das Melatonin, gesteuert. Melatonin ist ein Hormon, das in unserem Körper über die Einwirkung von Licht gesteuert wird und den Wach-/Schlafrhythmus steuert. Nutzt man von aussen zugeführtes Melatonin, um die Zeitumstellung zu beschleunigen, so muss die Lichteinstrahlungentsprechend abgestimmt werden, damit unser Körper die Signale richtig versteht. 2.3.3. Physiologieder Wirkung von Licht, Melatonin und Zeitverschiebung Die Freisetzung von Melatonin beginnt mit zunehmender Dunkelheit, zeigt einMaximum gegen Mitternacht und nimmt zum Morgen hin mit zunehmender Helligkeit wieder ab. Der Melatonin-Anstieg bewirkteine Absenkung derKörpertemperatur, die peripheren Gefässe erweitern sich, Hände und Füsse werden dadurch wärmer, das Einschlafenwird gefördert (siehe Abbildung13). Abbildung 13: Wechselspiel Melatonin/Hell-Dunkel/TemperaturimTagesverlauf während unserer Sommerzeit Das Wissen um den Zeitpunkt des Körpertemperatur-Minimums ist zur Steuerung der Adaptation wichtig, da unsere innere Uhr massgeblich davon beeinflusst wird, ob die Lichteinwirkung und die Gabe von zusätzlichem Melatoninvor oder nach diesem Temperaturminimum erfolgt. Nehme ich Melatonin-Kapseln am Abend ein, also vor dem Körpertemperatur-Minimum,verschiebe ich meine innere Uhr nach vorne, das heisst frühere Zeit. Nehme ichMelatonin am Morgen ein, das bedeutet nach dem Körpertemperatur- Minimum, verschiebe ich meine innere Uhr nach hinten,das heisst spätereZeit (siehe Abbildung14). Swiss Olympic heat.smog.jetlag 28
Abbildung14: Einfluss von Licht (Sonne/künstliche Lichtquelle) auf dieinnere Uhr (A = Normalzustand in derSchweiz; B=Lichteinwirkung vor dem Körpertemperatur-Minimum; C= Lichteinwirkung nach dem Körpertemperatur-Minimum) Entgegengesetzt verhält es sich mit der externenZufuhr von Melatonin. Nehme ich Melatonin-Kapseln am Abend ein (vor dem Körpertemperatur-Minimum), verschiebe ich meine innere Uhr nach vorne. Nehme ichMelatonin am Morgen ein (nach dem Körpertemperatur-Minimum), verschiebe ich meine innere Uhr nach hinten(siehe Abbildung 14). Nehme ich also Melatonin mit der Absicht ein, meine Uhr zu verstellen, muss ich diese Einnahme mitder Lichteinwirkung koordinieren. Fehlt diese Abstimmung, wird in entgegen gesetzte Richtungen verschoben. Dadurch wird die «Zeit-Störung» verstärkt statt vermindert. 2.3.4. Literatur • Jetlag reduziert die physische und psychische Leistungsfähigkeit, verstärktdie Schwankungen der Leistungsfähigkeit im Tagesverlauf und beeinflusst das vegetative Nervensystem negativ (Appetit, Verdauung, Orientierung, Schlaf, Erholung, Befindlichkeit). Adaptation ist deshalb notwendig. • Bei einer Abreiseaus der Schweiz muss die Uhr um sechs Stunden vorgestellt werden. • Wichtigste natürliche Zeitgeberder inneren Uhr sindLicht und Melatonin. ArmstrongLE. Performing in extreme invironments, Human kinetics, 2000, 250-270 Cajochen C. Schlafstörungen bei Schichtarbeit &jet Lagund die Rolle der innerenUhr. Mini-Review.Praxis, 2005,94, 1479-1483 Lagarde D, Chappuis B, Billaud BC, Ramont L, Chauffard F, French J. Evaluation of pharmacological performance after atransmeridian flight,Medicine and Science2001 LegerD,MetlaineA,Choudat D. Insomniaand Sleep Disruption: Relevance forAtheltic Performance. Clin Sports Med, 24, 2005,269-285 Lemmer B, Kern R-I, Nold G, Lohrer H. Jet Lag in Athletes afterEastward and Westward Time-Zone Transition, ChronobiologyInternational, 2002, 19, 743-764 Monk TH. The Post-Lunch Dip in Performance. @doi:10.1016/j.csm.2004.12.002 Reilly Th,AkerstedtG,EdwardsB,Waterhouse J. Coping with jet-lag: aposition statement for the European College of Sport Science Swiss Olympic heat.smog.jetlag 29
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Abbildung14: Einfluss von Li<strong>ch</strong>t (Sonne/künstli<strong>ch</strong>e Li<strong>ch</strong>tquelle) auf dieinnere Uhr (A =<br />
Normalzustand in derS<strong>ch</strong>weiz; B=Li<strong>ch</strong>teinwirkung vor dem Körpertemperatur-Minimum; C=<br />
Li<strong>ch</strong>teinwirkung na<strong>ch</strong> dem Körpertemperatur-Minimum)<br />
Entgegengesetzt verhält es si<strong>ch</strong> mit der externenZufuhr von Melatonin. Nehme i<strong>ch</strong><br />
Melatonin-Kapseln am Abend ein (vor dem Körpertemperatur-Minimum), vers<strong>ch</strong>iebe i<strong>ch</strong><br />
meine innere Uhr na<strong>ch</strong> vorne. Nehme i<strong>ch</strong>Melatonin am Morgen ein (na<strong>ch</strong> dem<br />
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14). Nehme i<strong>ch</strong> also Melatonin mit der Absi<strong>ch</strong>t ein, meine Uhr zu verstellen, muss i<strong>ch</strong> diese<br />
Einnahme mitder Li<strong>ch</strong>teinwirkung koordinieren. Fehlt diese Abstimmung, wird in entgegen<br />
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2.3.4. Literatur<br />
• Jetlag reduziert die physis<strong>ch</strong>e und psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Leistungsfähigkeit, verstärktdie<br />
S<strong>ch</strong>wankungen der Leistungsfähigkeit im Tagesverlauf und beeinflusst das<br />
vegetative Nervensystem negativ (Appetit, Verdauung, Orientierung, S<strong>ch</strong>laf,<br />
Erholung, Befindli<strong>ch</strong>keit). Adaptation ist deshalb notwendig.<br />
• Bei einer Abreiseaus der S<strong>ch</strong>weiz muss die Uhr um se<strong>ch</strong>s Stunden vorgestellt<br />
werden.<br />
• Wi<strong>ch</strong>tigste natürli<strong>ch</strong>e Zeitgeberder inneren Uhr sindLi<strong>ch</strong>t und Melatonin.<br />
ArmstrongLE. Performing in extreme invironments, Human kinetics, 2000, 250-270<br />
Cajo<strong>ch</strong>en C. S<strong>ch</strong>lafstörungen bei S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tarbeit &jet Lagund die Rolle der innerenUhr. Mini-Review.Praxis,<br />
2005,94, 1479-1483<br />
Lagarde D, Chappuis B, Billaud BC, Ramont L, Chauffard F, Fren<strong>ch</strong> J. Evaluation of pharmacological performance<br />
after atransmeridian flight,Medicine and Science2001<br />
LegerD,MetlaineA,Choudat D. Insomniaand Sleep Disruption: Relevance forAtheltic Performance. Clin <strong>Sport</strong>s<br />
Med, 24, 2005,269-285<br />
Lemmer B, Kern R-I, Nold G, Lohrer H. Jet Lag in Athletes afterEastward and Westward Time-Zone Transition,<br />
ChronobiologyInternational, 2002, 19, 743-764<br />
Monk TH. The Post-Lun<strong>ch</strong> Dip in Performance. @doi:10.1016/j.csm.2004.12.002<br />
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