heat.smog.jetlag - Bundesamt für Sport BASPO - admin.ch
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2.2. Reaktion desKörpers auf Lufts<strong>ch</strong>adstoffe (Smog)<br />
Autor: Beat Villiger,beat.villiger@paranet.<strong>ch</strong><br />
2.2.1. Lufts<strong>ch</strong>adstoffe<br />
Mit jedem AtemzuggelangenGase wie Stickoxide (NOx), Ozon (O3)und S<strong>ch</strong>wefeldioxid(SO2)<br />
sowietausende von feinen Partikelninunsere Atemwege unddie Lunge. Siewerdeninden<br />
Bron<strong>ch</strong>ienund den Lungenbläs<strong>ch</strong>en abgelagert und können dortwirken. Je kleinerdie<br />
Partikel sind, desto tiefer dringen sie in dieLunge ein und werden von dortmit dem Blutin<br />
den ganzen Körper verteilt.Bei hohen S<strong>ch</strong>adstoffbelastungentreten vor allem Bes<strong>ch</strong>werden<br />
und Erkrankungen der Atemwege auf (Asthma, Husten und Auswurf, Bron<strong>ch</strong>itis und<br />
Atemwegsinfektionen),daneben aberau<strong>ch</strong> Allgemeinsymptome (Reizungen der<br />
S<strong>ch</strong>leimhäute, Müdigkeit, Abges<strong>ch</strong>lagenheit, Kopfs<strong>ch</strong>merzen undHerzkreislauf-<br />
Bes<strong>ch</strong>werden).Athletinnenund Athleten leiden ganzbesonders unter der<br />
Luftvers<strong>ch</strong>mutzung, da siebei körperli<strong>ch</strong>er Belastung sehr grosse Luftmengen einatmen und<br />
deshalbau<strong>ch</strong> die inhalierte S<strong>ch</strong>adstoffmenge deutli<strong>ch</strong> höher ist. Dies verstärktni<strong>ch</strong>t nur die<br />
oben erwähnten Symptome, sondernwirkt si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> direkt negativ auf die<br />
Leistungsfähigkeit aus.<br />
2.2.2. SituationinChina<br />
Währendder Olympis<strong>ch</strong>en Spiele in China ist an allen Wettkampf-Orten mit einer<br />
beträ<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Luftvers<strong>ch</strong>mutzung zu re<strong>ch</strong>nen. Währenddie s<strong>ch</strong>ädli<strong>ch</strong>en biologis<strong>ch</strong>en<br />
Auswirkungendes Sommer-Smogs normalerweise von der Konzentration der aggressiven<br />
Reizgase Ozon (O3)sowie deren Vorläuferstoffen Stickoxyde (NOx)und flü<strong>ch</strong>tige<br />
Kohlenwasserstoffe (VOC) abhängen, wird die Situation in China (vor allem in Peking)<br />
zusätzli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> extrem hoheFeinstaub-Konzentrationen und erhöhte S<strong>ch</strong>wefeldioxid-Werte<br />
vers<strong>ch</strong>limmert. Die Erfahrungenanlässli<strong>ch</strong> der vorolympis<strong>ch</strong>en Wettkämpfe haben gezeigt,<br />
dass die meisten Athleten und Betreuer unter der Smog-Situation leiden. Aufgrund der<br />
hohen Konzentrationen beeinträ<strong>ch</strong>tigt der Smog ni<strong>ch</strong>tnur die Outdoor-Athleten, sondern<br />
au<strong>ch</strong> die Indoor-Athleten: Einerseits werden au<strong>ch</strong> Indoor hohe Feinstaub-Konzentrationen<br />
gemessen, andererseits rei<strong>ch</strong>t eine kurze Expositionszeit Outdoor aus, um Symptome dur<strong>ch</strong><br />
Reizgase (vor allem Reizungen der S<strong>ch</strong>leimhäute und Atembes<strong>ch</strong>werden) und andere<br />
Nebenwirkungen (Leistungseinbusse, Müdigkeit, Kopfs<strong>ch</strong>merzen) auszulösen.<br />
2.2.2.1. Ozon (O3)<br />
• Währendder Olympis<strong>ch</strong>en Spiele ist in China mit einer sehr hohen Lufts<strong>ch</strong>adstoff-<br />
Konzentration zu re<strong>ch</strong>nen.Die Kombination von Ozon (O3), Stickoxiden (NOx),<br />
S<strong>ch</strong>wefeldioxid (SO2)und Feinstaub (PM10) ma<strong>ch</strong>t den Smog sehr aggressiv und<br />
führtvoraussi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> beieinem Grossteilder Athleten und Betreuern zu<br />
Nebenwirkungen und Symptomen.<br />
Das Ozon, einfarblosessüssli<strong>ch</strong> rie<strong>ch</strong>endes Gas, entsteht in der Sommerhitze dur<strong>ch</strong> die<br />
photo<strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>e Reaktion der UV-Strahlen der Sonnemit den VorläuferstoffenStickoxide<br />
und Kohlenwasserstoffe, die vor allem dur<strong>ch</strong> den Verkehr anfallen. Aus diesem Grunde<br />
beeinflussen das Verkehraufkommen in den <strong>ch</strong>inesis<strong>ch</strong>en Grossstädten und die hohe UV-<br />
Strahlung im Sommer die Ozonwerte.<br />
Der erlaubte Grenzwert beträgt in der S<strong>ch</strong>weiz 120 ug/m3. Die maximalen Werte werden in<br />
den frühen Na<strong>ch</strong>mittagsstunden errei<strong>ch</strong>t. Grundsätzli<strong>ch</strong>sind die Indoor-Konzentrationen<br />
fünf bis zehn Mal geringer. Die lokalenOutdoor-Konzentrationen sind in Peking (gemäss<br />
direkter Messungen vor Ort) sehr unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> und s<strong>ch</strong>einen sehr stark von der<br />
Windsituation,dem Verkehr und der Sonneneinstrahlung abhängigzusein. In<br />
Zusammenarbeit mit anderen Nationen wird es uns während der Spiele mögli<strong>ch</strong> sein,<br />
Swiss Olympic <strong>heat</strong>.<strong>smog</strong>.<strong>jetlag</strong> 23