14.03.2023 Aufrufe

TATSCH 02-2023 März-April

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Interview / Carla Aeberhard<br />

Interview<br />

carla<br />

aeberhard<br />

In unserer beliebten Rubrik<br />

«Interview» unterhielten<br />

wir uns mit der amtierenden<br />

Schweizermeisterin<br />

im Dressurreiten, Carla<br />

Aeberhard, die mit ihrem<br />

Pferd Delioh auch für die<br />

Schweiz an der Weltmeisterschaft<br />

im 2<strong>02</strong>2 am Start<br />

war und die neben ihrem<br />

leidenschaftlichen Hobby<br />

in Olten zudem die Central<br />

Apotheke führt.<br />

Carla, du bist Mitinhaberin der<br />

Central Apotheke Olten und<br />

führst diese zusammen mit deinen<br />

Eltern. War das schon immer<br />

dein beruflicher Traum oder bist du da<br />

durch deine Eltern «reingewachsen»?<br />

Ich wusste schon immer, dass ich etwas<br />

im Bereich Medizin machen möchte<br />

und dass ich selbständig sein will. Die Tätigkeit<br />

meiner Eltern, mit der Apotheke,<br />

hatte darauf sicherlich einen Einfluss. Ursprünglich<br />

hatte ich aber den Plan Medizin<br />

zu studieren. Wie so oft kam es dann<br />

aber doch anders. Durch meine Eltern<br />

lernte ich die Pharmazie kennen und gewann<br />

Einblicke in diesen Bereich. So entschied<br />

ich mich schliesslich gegen ein<br />

Medizinstudium und für die Pharmazie.<br />

Was bereitet dir in deinem Beruf am<br />

meisten Freude?<br />

Die Vielseitigkeit. Jeder Tag bringt<br />

etwas anderes, man weiss nie was kommt.<br />

Auch gefällt mir der Kontakt mit Menschen<br />

und dass man direkte Dankbarkeit<br />

spüren kann.<br />

Was sind die grössten Heraus -<br />

forderungen?<br />

Die Schnelligkeit, alles muss immer<br />

wie schneller gehen. In dem Moment, in<br />

dem eine Onlinebestellung reinkommt,<br />

muss sie eigentlich direkt schon bereit<br />

zum Versand sein. Aktuell kommen auch<br />

Lieferengpässe und der Fachkräftemangel<br />

hinzu.<br />

Neben deinem Beruf, welcher ein zeitintensives<br />

Studium mit sich brachte,<br />

hast du ebenfalls ein sehr zeitintensives<br />

Hobby. Du bist eine äusserst erfolgreiche<br />

Dressurreiterin. Wie hast<br />

du damals während deiner Ausbildung<br />

alles unter einen Hut gebracht? Hattest<br />

du da noch Freizeit?<br />

Nein (lacht). Freizeit war früher,<br />

wie auch heute, ein rares Gut bei mir. Ich<br />

glaube, man muss sehr diszipliniert und<br />

strukturiert sein. Während dem Studium<br />

habe ich gelernt, trainiert und da blieb<br />

nicht mehr viel Zeit für anderes. Auch<br />

heute noch, unsere Ferien verbringen wir<br />

meistens auf den Turnierplätzen. Da mein<br />

Hobby aber meine grösste Leidenschaft<br />

ist, habe ich nicht das Gefühl, etwas vermissen<br />

zu müssen.<br />

Wie hat sich deine Leidenschaft zum<br />

Reitsport entwickelt? Warst du schon<br />

von klein auf in Kontakt mit Pferden?<br />

Meine Schwester Simona und ich<br />

Text: Malin Müller<br />

Bilder: Iliana Iseli<br />

waren schon immer grosse Pferdefans.<br />

Als wir noch klein waren, durften wir<br />

Pony reiten. Mit dem Sportreiten habe ich<br />

aber relativ spät angefangen, wenn man<br />

bedenkt, dass ich nun im Elitekader reite.<br />

Ich war damals zehn Jahre alt, meine<br />

Schwester acht. Simona und ich üben den<br />

Sport seither gemeinsam aus und machen<br />

immer alles zusammen. Wir sind ein super<br />

Team.<br />

Du bist 100%ig berufstätig. Wie sieht<br />

dein Tagesablauf aus mit Beruf und<br />

Training und in welchem Rhythmus bestreitest<br />

du Wettkämpfe?<br />

Jeden Morgen, von Montag bis Freitag,<br />

sitze ich um 7.00 Uhr auf dem Pferd<br />

und habe Training mit meiner Trainerin<br />

Elena Fernandez. Im Anschluss gehe ich<br />

dann zur Arbeit. So kann ich mich komplett<br />

aufs Training konzentrieren und<br />

komme nicht gestresst in den Stall. Pro<br />

Tag investiere ich ca. drei Stunden ins<br />

Training. Das Gute ist auch, dass ich bei<br />

der Arbeit nicht gestresst bin, da ich nach<br />

der Arbeit nicht ins Training muss. So<br />

kann ich so lange arbeiten wie es nötig ist,<br />

also Open End. Derzeit nehme ich etwa<br />

jeden Monat einmal an einem internationalen<br />

Turnier in Europa teil.<br />

Du bist amtierende Schweizermeisterin<br />

bei der Elite und warst im 2<strong>02</strong>2 auch<br />

an der Weltmeisterschaft im dänischen<br />

Herning am Start. Wie bereitest du dich<br />

auf solche Wettkämpfe vor?<br />

Wir trainieren grundsätzlich gleich<br />

wie sonst, vor einem Wettkampf wird es<br />

6 März / <strong>April</strong> 2<strong>02</strong>3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!