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English Corner<br />

A short history of the English language<br />

Immer mehr Mens<strong>ch</strong>en verständigen si<strong>ch</strong><br />

weltweit auf Englis<strong>ch</strong>, immer wi<strong>ch</strong>tiger wird<br />

es, diese Spra<strong>ch</strong>e zu beherrs<strong>ch</strong>en . Da ist es<br />

si<strong>ch</strong>er am Platz, einen kurzen Blick auf ihre<br />

Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te zu werfen .<br />

Heinz Günter<br />

Die Entwicklungsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te des Englis<strong>ch</strong>en<br />

wird gewöhnli<strong>ch</strong> in drei Abs<strong>ch</strong>nitte eingeteilt.<br />

Das Altenglis<strong>ch</strong>e, früher Angelsä<strong>ch</strong>sis<strong>ch</strong> genannt,<br />

rei<strong>ch</strong>t von 449 bis 1066 bzw. 1100. Das<br />

Mittelenglis<strong>ch</strong>e datiert man von 1066 bzw. 1100<br />

bis 1450 bzw. 1500. Das moderne Englis<strong>ch</strong><br />

(Neuenglis<strong>ch</strong>) setzt man etwa mit 1450 oder au<strong>ch</strong><br />

1500 an und untergliedert es in Frühneuenglis<strong>ch</strong><br />

von 1500 bis 1660 und Neuenglis<strong>ch</strong> von circa<br />

1660 bis heute.<br />

Altenglis<strong>ch</strong>, eine Variante des Westgermanis<strong>ch</strong>en,<br />

wurde von germanis<strong>ch</strong>en Stämmen<br />

(Angeln, Sa<strong>ch</strong>sen und Jüten) aus dem heutigen<br />

Süddänemark und Norddeuts<strong>ch</strong>land gespro<strong>ch</strong>en.<br />

Diese Stämme drangen im 5. Jahrhundert<br />

in Britannien ein. Die Invasoren vertrieben die<br />

einheimis<strong>ch</strong>en Keltis<strong>ch</strong> spre<strong>ch</strong>enden Stämme,<br />

allen voran die Briten, na<strong>ch</strong> Norden und Westen.<br />

Im Lauf der Zeit entfernte si<strong>ch</strong> das Altenglis<strong>ch</strong>e<br />

immer mehr von den auf dem Kontinent gespro<strong>ch</strong>enen<br />

Formen, und regionale Dialekte<br />

entwickelten si<strong>ch</strong>. Die vier wi<strong>ch</strong>tigsten Dialekte<br />

des Altenglis<strong>ch</strong>en sind Kentis<strong>ch</strong>, ursprüngli<strong>ch</strong><br />

von den Jüten gespro<strong>ch</strong>en, Westsä<strong>ch</strong>sis<strong>ch</strong>, ein<br />

Zweig des Sä<strong>ch</strong>sis<strong>ch</strong>en sowie Northumbris<strong>ch</strong><br />

und Mercis<strong>ch</strong>, Abkömmlinge der Dialekte, die die<br />

Angeln spra<strong>ch</strong>en. Im 9. Jahrhundert hatte si<strong>ch</strong><br />

das Westsä<strong>ch</strong>sis<strong>ch</strong>e in der Prosa dur<strong>ch</strong>gesetzt,<br />

zum Teil dur<strong>ch</strong> den Einfluss des westsä<strong>ch</strong>sis<strong>ch</strong>en<br />

Königs Alfred, der als erster über ganz England<br />

herrs<strong>ch</strong>te.<br />

Die Zahl der vielfa<strong>ch</strong> aus dem Grie<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en<br />

abgeleiteten lateinis<strong>ch</strong>en Wörter, die in der altenglis<strong>ch</strong>en<br />

Periode übernommen wurden, wird auf<br />

140 ges<strong>ch</strong>ätzt. Typis<strong>ch</strong> sind altar, mass, priest,<br />

psalm, temple, kit<strong>ch</strong>en, palm und pear. Einige<br />

kamen wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> aus dem Keltis<strong>ch</strong>en in<br />

das Altenglis<strong>ch</strong>e, andere mit den germanis<strong>ch</strong>en<br />

Eroberern, die vorher mit der römis<strong>ch</strong>en Kultur in<br />

Berührung gekommen waren. Die weitaus meisten<br />

lateinis<strong>ch</strong>en Wörter wurden dur<strong>ch</strong> die Verbreitung<br />

des Christentums eingeführt.<br />

Am Anfang der mittelenglis<strong>ch</strong>en Periode, die<br />

mit der normannis<strong>ch</strong>en Eroberung im Jahr 1066<br />

einsetzte, war die Spra<strong>ch</strong>e no<strong>ch</strong> flektierend, mit<br />

Deklination und Konjugation, während an ihrem<br />

Ende die Beziehung unter den Satzgliedern<br />

stattdessen dur<strong>ch</strong> die Wortstellung geregelt<br />

wird. Bereits 1200 bestanden nur no<strong>ch</strong> zwei<br />

der unsprüngli<strong>ch</strong> drei oder vier grammatis<strong>ch</strong>en<br />

Kasusformen im Singular; zur Kennzei<strong>ch</strong>nung des<br />

Plurals wurde die Endung -es an das Substantiv<br />

angehängt.<br />

Zu Beginn der mittelenglis<strong>ch</strong>en Periode wurde<br />

aus dem Altnordis<strong>ch</strong>en eine Reihe von Wörtern<br />

des Alltagsvokabulars übernommen, z. B. egg,<br />

sky, sister, window und get. Dur<strong>ch</strong> die Normannen<br />

vergrößerte si<strong>ch</strong> der Worts<strong>ch</strong>atz no<strong>ch</strong> weiter.<br />

Bereits vor 1250 hatte das Englis<strong>ch</strong>e etwa 900<br />

neue Wörter aufgenommen. Dabei handelte es<br />

si<strong>ch</strong> in der Hauptsa<strong>ch</strong>e um Wörter wie baron,<br />

noble und feast, die von den unteren angelsä<strong>ch</strong>sis<strong>ch</strong>en<br />

S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten für den Umgang mit den normannis<strong>ch</strong>-französis<strong>ch</strong>en<br />

Adligen benötigt wurden.<br />

S<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> führten der normannis<strong>ch</strong>e Adel und der<br />

Klerus französis<strong>ch</strong>e Wörter aus den Berei<strong>ch</strong>en<br />

Regierung, Kir<strong>ch</strong>e, Militär, höfis<strong>ch</strong>es Leben,<br />

Künste, Wissens<strong>ch</strong>aften und Medizin ein.<br />

Der Übergang vom Mittel- zum Neuenglis<strong>ch</strong>en<br />

ist gekennzei<strong>ch</strong>net dur<strong>ch</strong> ents<strong>ch</strong>eidende<br />

Veränderungen in der Ausspra<strong>ch</strong>e der Vokale,<br />

die im 15. und 16. Jahrhundert auftraten. Der<br />

dänis<strong>ch</strong>e Linguist Otto Jespersen hat dafür den<br />

Begriff Great Vowel Shift (frühneuenglis<strong>ch</strong>e<br />

Vokalvers<strong>ch</strong>iebung) geprägt. Es handelt si<strong>ch</strong> dabei<br />

um eine Vers<strong>ch</strong>iebung in der Vokalartikulation, die<br />

si<strong>ch</strong> aus der Position der Zunge und der Lippen<br />

ergibt. Die Vokalvers<strong>ch</strong>iebung veränderte die<br />

Ausspra<strong>ch</strong>e von 18 der 20 Vokale und Diphthonge<br />

des Mittelenglis<strong>ch</strong>en. Währenddessen blieb die<br />

Re<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>reibung unverändert; sie wurde vielmehr<br />

dur<strong>ch</strong> die Verbreitung des Bu<strong>ch</strong>druckes in England<br />

seit circa 1475 no<strong>ch</strong> weiter konserviert.<br />

In der frühen Phase des Neuenglis<strong>ch</strong>en nahm<br />

der Worts<strong>ch</strong>atz zu. Zum einen hatte das Englis<strong>ch</strong>e<br />

eine große Freiheit im Gebrau<strong>ch</strong> der Wortarten<br />

erlangt, d. h. eine Wortart konnte die Funktion einer<br />

anderen übernehmen, und zum anderen entlehnte<br />

es immer mehr Wörter aus anderen Spra<strong>ch</strong>en,<br />

z. B. aus dem Lateinis<strong>ch</strong>en und Grie<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en<br />

dur<strong>ch</strong> das wiedererwa<strong>ch</strong>te Interesse während<br />

Mix<br />

der Renaissancezeit. Andere Wörter wurden<br />

von englis<strong>ch</strong>en Reisenden und Kaufleuten von<br />

ihren Reisen na<strong>ch</strong> Europa mitgebra<strong>ch</strong>t. Aus dem<br />

Italienis<strong>ch</strong>en kamen cameo, stanza und violin, aus<br />

dem Spanis<strong>ch</strong>en und Portugiesis<strong>ch</strong>en alligator,<br />

peccadillo und sombrero. Das Neuenglis<strong>ch</strong>e<br />

entlehnte während seiner Entwicklung Wörter<br />

aus mehr als 50 Spra<strong>ch</strong>en.<br />

Im späten 17. und während des 18. Jahrhunderts<br />

traten wi<strong>ch</strong>tige Veränderungen in der Grammatik<br />

auf; zu dieser Zeit wurden die verbindli<strong>ch</strong>en<br />

Regeln der englis<strong>ch</strong>en Grammatik festgelegt. Das<br />

Pronomen its ersetzte die Genitivform his; letztere<br />

wurde no<strong>ch</strong> von den Übersetzern der unter König<br />

Jakob entstandenen englis<strong>ch</strong>en Bibelversion von<br />

1611 ausnahmslos gebrau<strong>ch</strong>t. Die progressiven<br />

Formen der Zeiten des Verbs bildeten si<strong>ch</strong> heraus:<br />

Ausgangspunkt war das Partizip, das jetzt<br />

zusammen mit der vorangestellten Präposition<br />

on als Substantiv verwendet werden konnte.<br />

Ans<strong>ch</strong>ließend s<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>te si<strong>ch</strong> die Präposition zu<br />

a ab und vers<strong>ch</strong>wand s<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> ganz; s<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong><br />

blieb nur die einfa<strong>ch</strong>e -ing-Form des Verbs in<br />

Gebrau<strong>ch</strong>. Na<strong>ch</strong> dem 18. Jahrhundert fand dieser<br />

Vorgang seinen Höhepunkt in der progressiven<br />

Form des Passivs, z. B. „The job is being done”.<br />

Die wi<strong>ch</strong>tigsten Veränderungen, die während<br />

dieser Zeit begannen und si<strong>ch</strong> ohne<br />

Unterbre<strong>ch</strong>ung au<strong>ch</strong> im 19. und 20. Jahrhundert<br />

fortsetzten, betrafen den Worts<strong>ch</strong>atz. Im Gefolge<br />

der Expansionsbestrebungen in den Kolonien<br />

fanden zahlrei<strong>ch</strong>e neue Wörter Eingang in die<br />

englis<strong>ch</strong>e Spra<strong>ch</strong>e. Von den in Nordamerika beheimateten<br />

Indianerstämmen kamen die Wörter<br />

raccoon und wigwam, aus Peru llama und quinine,<br />

von den Westindis<strong>ch</strong>en Inseln barbecue<br />

und cannibal, aus Afrika <strong>ch</strong>impanzee und zebra,<br />

aus Indien bandanna, curry und pun<strong>ch</strong> und aus<br />

Australien kangaroo und boomerang.<br />

Darüber hinaus entstanden Tausende von naturwissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Begriffen für neue Ideen,<br />

Entdeckungen und Erfindungen. Viele dieser<br />

Termini sind von grie<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en und lateinis<strong>ch</strong>en<br />

Wurzeln abgeleitet, z. B. neutron, penicillin und supersonic;<br />

andere wurden aus modernen Spra<strong>ch</strong>en<br />

entlehnt, z. B. blitzkrieg aus dem Deuts<strong>ch</strong>en und<br />

sputnik aus dem Russis<strong>ch</strong>en.<br />

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