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Irene Dingel: Die Reformation in Gestaltungen und Wirkungen (Leseprobe)

Die von der Reformation ausgehenden Impulse veränderten nicht nur Kirche und Frömmigkeit, sondern auch die Strukturen der Gesellschaft sowie die rechtlichen und politischen Dimensionen der damaligen Lebenswelt. Die hier versammelten Beiträge, die zum überwiegenden Teil aus den Themenjahren der Reformationsdekade hervorgegangen sind, veranschaulichen das gestaltende und nachhaltig wirkende Potenzial der Reformation. Sie spannen einen weiten Bogen vom 16. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts und eröffnen Perspektiven auf die frühe Verbreitung reformatorischer Inhalte, auf Formen von Frömmigkeit und katechetischer Unterweisung sowie auf rechtliche Neuordnung in politisch motivierten Religionsfriedensregelungen einerseits und kirchlich ausgerichteter Union andererseits.

Die von der Reformation ausgehenden Impulse veränderten nicht nur Kirche und Frömmigkeit, sondern auch die Strukturen der Gesellschaft sowie die rechtlichen und politischen Dimensionen der damaligen Lebenswelt. Die hier versammelten Beiträge, die zum überwiegenden Teil aus den Themenjahren der Reformationsdekade hervorgegangen sind, veranschaulichen das gestaltende und nachhaltig wirkende Potenzial der Reformation. Sie spannen einen weiten Bogen vom 16. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts und eröffnen Perspektiven auf die frühe Verbreitung reformatorischer Inhalte, auf Formen von Frömmigkeit und katechetischer Unterweisung sowie auf rechtliche Neuordnung in politisch motivierten Religionsfriedensregelungen einerseits und kirchlich ausgerichteter Union andererseits.

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Zum Geleit<br />

Im Rückblick auf die Ausgestaltung der <strong>Reformation</strong>sdekade 2008 bis 2017<br />

me<strong>in</strong>te der damalige Vizepräsidentdes Kirchenamts der Evangelischen Kirche <strong>in</strong><br />

Deutschland (EKD), Dr. Thies G<strong>und</strong>lach, e<strong>in</strong>e »Ignoranz« der Universitätstheologie<br />

feststellen zu müssen. <strong>Die</strong> hier publizierten »Speyerer Vorträge« von Frau<br />

Professor<strong>in</strong> Dr. Dr. h.c. <strong>Irene</strong> <strong>D<strong>in</strong>gel</strong>, von 1998 bis 2022 Inhaber<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Professur<br />

für Kirchen- <strong>und</strong> Dogmengeschichte an der Evangelisch-Theologischen<br />

Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Ma<strong>in</strong>z, von 2005 bis 2022 Direktor<strong>in</strong><br />

des Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte, Abteilung für Abendländische<br />

Religionsgeschichte,<strong>und</strong> seit April 2022 Seniorforschungsprofessor<strong>in</strong> der<br />

Ma<strong>in</strong>zer Universität <strong>und</strong> der Akademie der Wissenschaften <strong>und</strong> der Literatur |<br />

Ma<strong>in</strong>z,s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> sprechendes Gegenbeispiel: Sie stehen für das sich wechselseitig<br />

bereichernde Mite<strong>in</strong>ander von theologischer Wissenschaft <strong>und</strong> kirchlicher Praxis.<br />

<strong>Irene</strong> <strong>D<strong>in</strong>gel</strong> besuchte <strong>in</strong> den Jahren 2013 bis 2020 regelmäßig die Stadt<br />

der Protestation von 1529, um dort <strong>in</strong> der Bibliotheks- <strong>und</strong> Medienzentrale der<br />

Evangelischen Kirche der Pfalz, meist anknüpfend an die von der EKD vorgeschlagenen<br />

Themenjahre der <strong>Reformation</strong>sdekade, die bis heute wirksamen<br />

Potenziale der <strong>Reformation</strong> auszuloten. Darüber h<strong>in</strong>aus war für sie das <strong>in</strong> der<br />

Pfälzischen Landeskirche 2018 gefeierte Unionsjubiläumder Anlass, den Bogen<br />

bis <strong>in</strong>s 19. Jahrh<strong>und</strong>ert zu spannen, um zunächst die Religionsfriedensregelungen<br />

<strong>in</strong> der Frühen Neuzeit <strong>in</strong> den Blick zu nehmen <strong>und</strong> sodann dezidiert auf<br />

die pfälzische Konsensunion von 1818 e<strong>in</strong>zugehen.<br />

Indem<strong>Irene</strong> <strong>D<strong>in</strong>gel</strong> <strong>in</strong> ihrenkirchenhistorischenVorträgen streng ausden uns<br />

zugänglichen Quellen schöpft, ist sie e<strong>in</strong>erseits gegen kurzschlüssige Vere<strong>in</strong>nahmungen<br />

<strong>und</strong> Aktualisierungen gefeit. Andererseits stößt sie so doch gerade zum<br />

Wahrheitsanspruch des historischen Ereignisses vor: dass es, exemplifiziert am<br />

<strong>Reformation</strong>sgeschehen, die»konsequenteOrientierung«der Reformatoren an den<br />

»vier Kriterien« war, »die sich unter den Schlagworten ›sola scriptura‹, ›solus<br />

Christus‹, ›sola gratia‹ <strong>und</strong> ›sola fide‹ zusammenfassen lassen« – diese legten sie<br />

»ihrer Lehre<strong>und</strong> ihrerPositionimpolitischen <strong>und</strong>gesellschaftlichenMite<strong>in</strong>ander

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