13.03.2023 Aufrufe

MachEt 266: Tempo für die Verkehrswende

Der Verkehrssektor hinkt bei der Erreichung der Klimaziele massiv hinterher: Auf deutschen Straßen wird weiterhin sehr viel CO2 ausgestoßen – und Besserung ist kaum in Sicht. Die Verkehrswende muss her: Wir wünschen uns die einfachere Einrichtung von Tempo-30-Zonen für Kommunen und appellieren an Bundesverkehrsminister Volker Wissing, die Straßenverkehrsordnung zu ändern!

Der Verkehrssektor hinkt bei der Erreichung der Klimaziele massiv hinterher: Auf deutschen Straßen wird weiterhin sehr viel CO2 ausgestoßen – und Besserung ist kaum in Sicht. Die Verkehrswende muss her: Wir wünschen uns die einfachere Einrichtung von Tempo-30-Zonen für Kommunen und appellieren an Bundesverkehrsminister Volker Wissing, die Straßenverkehrsordnung zu ändern!

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Denn <strong>Tempo</strong> 30 ist<br />

GUT FÜR KLIMA und UMWELT:<br />

Durch <strong>die</strong> geringeren Geschwindigkeiten<br />

verringert sich <strong>die</strong> Luftschadstoffbelastung<br />

in den Städten. Der CO 2 -Ausstoß<br />

geht massiv zurück (in Madrid seit<br />

Einführung um etwa 15 Prozent), aber<br />

auch der Stickoxid-Ausstoß reduziert<br />

sich, weil <strong>die</strong> besonders schadstofflastigen<br />

Beschleunigungsvorgänge deutlich<br />

verringert werden.<br />

GUT FÜRS<br />

KLIMA<br />

30<br />

<strong>Tempo</strong><br />

<strong>für</strong> Köln<br />

Seit Madrid <strong>Tempo</strong> 30 eingeführt hat,<br />

ist der CO 2 -Ausstoß in der Stadt<br />

um etwa 15 Prozent zurückgegangen.<br />

gruenekoeln.de/tempo30<br />

<strong>Tempo</strong> 30 RETTET LEBEN:<br />

Unser Ziel ist <strong>die</strong> Vision Zero, das heißt<br />

kein Mensch soll mehr im Straßenverkehr<br />

sterben oder schwer verletzt werden.<br />

Eine Stu<strong>die</strong> des Umweltbundesamtes<br />

aus dem Jahr 2016 bestätigt, dass<br />

<strong>die</strong> Unfallzahlen bei <strong>Tempo</strong> 30 zurückgehen,<br />

unter anderem weil der Anhalteweg<br />

deutlich kürzer sei. Wenn es doch<br />

zu einem Unfall kommt, ist <strong>die</strong> Unfallschwere<br />

geringer, Radfahrer*innen und<br />

Fußgänger*innen überleben häufiger.<br />

RETTET<br />

LEBEN<br />

30<br />

<strong>Tempo</strong><br />

<strong>für</strong> Köln<br />

Helsinki hat 2018 <strong>Tempo</strong> 30 eingeführt.<br />

2019 sind keine Radfahrer*innen und<br />

Fußgänger*innen ums Leben gekommen.<br />

gruenekoeln.de/tempo30<br />

WENIGER STAU mit <strong>Tempo</strong> 30:<br />

Die Untersuchung widerlegt auch <strong>die</strong><br />

weitverbreitete Annahme, dass eine<br />

Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h<br />

den Verkehrsfluss beeinträchtige und<br />

somit Fahrten erheblich länger dauern<br />

könnten. Messfahrten in Berlin ergaben<br />

tagsüber in <strong>Tempo</strong>-30-Abschnitten<br />

eine deutlich bessere Homogenität des<br />

Verkehrsflusses, also weniger Stop-and-<br />

Go, als in den <strong>Tempo</strong>-50-Abschnitten.<br />

Stopps und Störungen durch haltende<br />

Autos in zweiter Reihe können stärkere<br />

Auswirkungen auf <strong>die</strong> Reisezeiten haben<br />

als <strong>die</strong> Geschwindigkeitsregelungen.<br />

WENIGER<br />

STAU<br />

30<br />

<strong>Tempo</strong><br />

<strong>für</strong> Köln<br />

Messfahrten ergaben deutlich besseren<br />

Verkehrsfluss in <strong>Tempo</strong>-30-Abschnitten<br />

als in <strong>Tempo</strong>-50-Abschnitten.<br />

gruenekoeln.de/tempo30<br />

Aufkleber A7<br />

WENIGER LÄRM mit <strong>Tempo</strong> 30:<br />

Eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit<br />

von 50 auf 30 km/h führt zu einer<br />

Halbierung des wahrgenommenen<br />

Lärms. Dazu tragen vor allem nachts<br />

auch <strong>die</strong> geringeren Lärmspitzen bei.<br />

Das häufige Argument, bei geringeren<br />

Geschwindigkeiten würde in niedrigeren<br />

Gängen und damit mit höheren Drehzahlen<br />

(= lauter) gefahren, konnte nicht<br />

bestätigt werden. Fahrzeugeigenschaften<br />

wie Reifen und Motortyp haben offenbar<br />

einen größeren Einfluss auf <strong>die</strong><br />

Lärmsituation als das Fahrverhalten<br />

(Drehzahl).<br />

WENIGER<br />

LÄRM<br />

30<br />

<strong>Tempo</strong><br />

<strong>für</strong> Köln<br />

Eine Reduzierung von <strong>Tempo</strong> 50<br />

auf <strong>Tempo</strong> 30 führt zu einer Halbierung<br />

des wahrgenommenen Lärms.<br />

gruenekoeln.de/tempo30<br />

...und anderswo?<br />

Europaweit haben bereits einige Länder<br />

<strong>die</strong> Zeichen der Zeit erkannt. In Spanien<br />

fährt man innerorts seit 2021 überwiegend<br />

<strong>Tempo</strong> 30, genauso in Brüssel<br />

und rund 200 französischen Städten.<br />

Und der Erfolg gibt ihnen Recht: Seit der<br />

Einführung verzeichneten <strong>die</strong> 200 französischen<br />

Städte 70 Prozent weniger<br />

tödliche Verkehrsunfälle. In Brüssel gab<br />

es 55 Prozent weniger Verkehrstote im<br />

Straßenverkehr und 22 Prozent weniger<br />

Schwerverletzte, obwohl <strong>die</strong> Anzahl der<br />

Radfahrer*innen um 20 Prozent zugenommen<br />

hat.<br />

Mittlerweile hat sich auch <strong>die</strong> Weltgesundheitsorganisation<br />

WHO <strong>für</strong> <strong>Tempo</strong><br />

30 in allen Städten und Dörfern weltweit<br />

ausgesprochen – als zentrale Maßnahme<br />

zum Schutz von Menschenleben.<br />

Bei der letzten Verkehrsminister*innen-<br />

Konferenz Mitte Oktober stand <strong>Tempo</strong><br />

30 zwar auf der Tagesordnung, wurde<br />

dann aber vertagt.<br />

Die abgebildeten Aufkleber<br />

und den Flyer könnt ihr in<br />

unserer Geschäftsstelle am<br />

Ebertplatz 23 bekommen.<br />

MACH ET • NR. <strong>266</strong> • MÄRZ 2023<br />

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