Zentrum für Traumapädagogik - Kinderzentrum St. Vincent
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<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Traumapädagogik</strong> www.welle-ev.de/trauma<br />
„Philipp Philipp sucht sein Ich.“ Ich.<br />
über ber <strong>Traumapädagogik</strong><br />
Traumap dagogik<br />
2. <strong>St</strong>. <strong>Vincent</strong>-Fachtagung<br />
<strong>Vincent</strong> Fachtagung<br />
Damit Leben gelingen kann, Aufbruch an einem sicheren Ort<br />
27. November 2009<br />
in Regensburg<br />
© 2009 <strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Traumapädagogik</strong> Hanau
<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Traumapädagogik</strong> www.welle-ev.de/trauma<br />
„<strong>Traumapädagogik</strong> ist ein Sammelbegriff <strong>für</strong> die im<br />
Besonderen entwickelten pädagogischen Konzepte<br />
zur Arbeit mit traumatisierten Kindern und<br />
Jugendlichen in den unterschiedlichen<br />
© 2009 <strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Traumapädagogik</strong> Hanau<br />
Arbeitsfeldern.“<br />
Martin Kühn 2008
<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Traumapädagogik</strong><br />
.<br />
<strong>Traumapädagogik</strong><br />
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v Bezieht sich auf die besten Traditionen der<br />
Pädagogik,<br />
v Berücksichtigt die Erkenntnisse der<br />
Psychotraumatologie, der Psychoanalyse, der<br />
Bindungs- und Resilienzforschung<br />
v Unterstützt die Mädchen und Jungen bei ihrer<br />
Selbstbemächtigung<br />
v Und entlastet die Pädagoginnen und Pädagogen.
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Traumata<br />
Definitionen von Traumata<br />
l Treten auf durch Ereignisse, die normale Anpassungsstrategien des<br />
Menschen überfordern.<br />
l Sind Bedrohungen <strong>für</strong> Leben und körperliche Unversehrtheit<br />
l Sind unmittelbare Begegnungen der Betroffenen mit Gewalt und Tod, in<br />
extremer Weise Hilflosigkeit und Angst.<br />
l Psychische Traumata sind immer von Gefühlen von Kontrollverlust und<br />
drohender Vernichtung begleitet.<br />
l Traumatische Reaktionen treten auf, wenn Handeln keinen Sinn hat. Jedes<br />
Element des komplexen Reaktionsgefüges besteht fort, meist in veränderter<br />
und übersteigerter Weise.<br />
l Frühe Beziehungstraumata sind besonders schädigend.<br />
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Phasen der Traumatisierung<br />
1. Das traumatische Ereignis<br />
2. Die Reaktion auf ein Trauma<br />
3. Die Folgen der Traumatisierung<br />
5
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Mittlerfaktoren von Traumatisierung<br />
l Je mehr die Ursache des Trauma-Ereignisses in den<br />
Identifikationsprozess des Opfers eingreift, desto<br />
gravierender sind die Folgen.<br />
l Je mehr sich Trauma-Ereignisse häufen, umso<br />
gravierender sind die seelischen Folgen.<br />
l Je früher die Traumatisierung einsetzte, umso<br />
tiefgreifender sind die Schäden im Aufbau der<br />
Persönlichkeitsstruktur.<br />
l Je mehr schützende Faktoren, desto eher eine<br />
Bearbeitung möglich.<br />
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Klassifikationen<br />
Posttraumatische Belastungsstörung, PTBS<br />
Akute Belastungsstörung<br />
Komplexe Traumafolgestörung<br />
Die Diagnose PTBS ist nicht entwicklungssensibel und beschreibt unzureichend<br />
die Auswirkung der Kindheitstraumata auf das sich noch entwickelnde Kind. Die<br />
meisten traumatisierten Kinder erfüllen nicht die diagnostischen Kriterien einer<br />
PTBS, das bedeutet, dass die Diagnose einer PTBS die Vielzahl von Belastungen<br />
über kritische Entwicklungszeiträume hinweg nicht erfasst.<br />
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Entwicklungspsychologische Auswirkungen<br />
Ø Das Selbstkonzept<br />
Ø Selbstwert, Selbstwirksamkeit, Selbstwahrnehmung,<br />
Selbstregulation<br />
Ø Das Körperschema<br />
Ø Die Wahrnehmung des Körperäußeren, der Körpergrenzen und<br />
des Körperinneren<br />
Ø Die beeinträchtigte Bindungsfähigkeit<br />
Ø Die Ausbildung traumabezogener Erwartungen<br />
Ø Beeinträchtigte Entwicklungskompetenzen<br />
Ø Schwierigkeiten im Vollenden von Entwicklungsübergängen,<br />
Fragmente früherer Entwicklungsabschnitte bleiben bestehen.<br />
Ø Die moralische Entwicklung<br />
• potenzierte Übernahme von Geschlechtsrollen<br />
Ø Die Entwicklung traumaspezifischer Erinnerungen<br />
Ø Rückblenden, Alpträume<br />
Ø Die traumatische Übertragung<br />
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Klassifikationen<br />
DTD: Developement Trauma-Disorder Entwicklungsbezogene Traumastörung<br />
A. Exposition<br />
B. Getriggertes Muster wiederholter Dysregulation als Reaktion auf<br />
Traumareize<br />
affektiv<br />
somatisch: physiologisch, motorisch, psychosomatisch<br />
Im Verhalten: z. B. Reinszenierung, Selbstverletzung<br />
Kognitiv (Verwirrtheit, Dissoziation, Depersonalisierung)<br />
In Beziehungen (abwertend, verstrickt)<br />
C. Anhaltende veränderte Attributionen und Erwartungen<br />
Negative Selbstattributionen,<br />
Misstrauen gegenüber Bezugspersonen<br />
Verlust der Erwartung, durch andere geschützt zu werden<br />
D. Funktionelle Beeinträchtigungen<br />
Erziehung, Bildung, Familie, Gleichaltrige, Rechtlich, Beruflich<br />
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Die Neurophysiologie des<br />
Traumas<br />
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Limbisches System, Amygdala<br />
Reptiliengehirn<br />
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Das dreifältige Gehirn nach Levine/Kline 2004<br />
Neokortex,<br />
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Was geschieht physiologisch bei Gefahr?<br />
• Im Reptiliengehirn wird bei Gefahr eine außergewöhnliche Menge an Energie<br />
bereitgestellt.<br />
• Die Hormone Adrenalin und Noradrenalin in die Blutbahn gepumpt und so zusätzliche<br />
Energiereserven mobilisiert. Der Puls steigt, das Herz klopft, die Muskeln sind besonders<br />
aktiviert und die Aufmerksamkeit ist erhöht.<br />
· Der Blutstrom fließt in die große motorische Flucht- und Kampfmuskulatur, die Atmung<br />
wird schneller und flacher.<br />
· Die Pupillen weiten sich. Die Blutgerinnung nimmt zu.<br />
· Das verbale Ausdrucksvermögen nimmt ab, das Denken ist ausgeschaltet.<br />
· Die Muskelfasern sind stark erregt, häufig bis zum Zittern.<br />
• Es wird Cortisol ausgeschüttet, dieses <strong>St</strong>resshormon wirkt entzündungshemmend und<br />
unterdrückt Fieber und Schmerzen. Bliebt der Cortisolspiegel dauerhaft erhöht, wird das<br />
Immunsystem auf lange Zeit unterdrückt und dadurch ernsthaft geschwächt.<br />
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Über die Entstehung sekundärer Traumasymptome<br />
• Wenn überwältigende Ereignisse entweder außerordentlich intensiv sind,<br />
über längere Zeit anhalten oder wiederholt auftreten, verändert das Gehirn<br />
seine Funktionsweise.<br />
• Es befindet sich in einem Zustand erhöhter Wachsamkeit. Diese erhöhte<br />
Wachsamkeit verursacht auch dort die Wahrnehmung von Gefahren, wo keine<br />
sind.<br />
• Normalerweise sendet die Amygdala zu höheren und<br />
niedrigen Gehirnbereichen Warnmeldungen. Bei traumatisierten Kindern<br />
sendet das Gehirn keine simultane duale Botschaften aus.<br />
• Nicht notwendige chemische <strong>St</strong>offe werden in Bewegung gesetzt.<br />
• Werden die Kernsymptome nicht aufgelöst, kommen neue Symptome,<br />
Levine/Kline(2004) bezeichnen diese als sekundäre Traumasymptome, hinzu.<br />
Sie können als dominante Muster in Erscheinung treten.<br />
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Sekundäre Traumasymptome (angelehnt an Levine/Kline 2004)<br />
z. B. chronischer Übererregung:<br />
z. B. Panikattacken, Ängste und Phobien, Rückblenden (»flashbacks«)<br />
Übertriebene Schreckreaktionen, extreme Licht- und Geräuschempfindlichkeit<br />
Überaktivität, verstärktes Risikoverhalten<br />
Alpträume und nächtliche Angstattacken<br />
Vermeidungsverhalten, »Klammern«<br />
Sich von gefährlichen Situationen angezogen fühlen<br />
Häufiges Weinen und Reizbarkeit , Temperamentsausbrüche<br />
Regressive Verhaltensweisen<br />
Dissoziation<br />
z. B. Ablenkbarkeit und Unaufmerksamkeit, Gedächtnisverlust und Vergesslichkeit<br />
Reduzierte Fähigkeit zu planen und zu organisieren<br />
Abgeschwächte oder verringerte emotionale Reaktionen, die es erschweren, sich an andere<br />
Menschen zu binden, Gefühle von Isolation und Getrenntsein<br />
Häufiges Tagträumen und Angst davor, verrückt zu werden<br />
Wenig Energie und leichte Ermüdbarkeit<br />
Exzessive Scheu, zeitweise in einer Fantasiewelt oder mit fantasierten Freunden leben<br />
Kontraktion, Erstarren (Einfrieren) und Bewegungsunfähigkeit<br />
z. B. Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Darmkrämpfe, Verdauungsprobleme<br />
Gefühle und Verhaltensweisen, die Hilflosigkeit zum Ausdruck bringen<br />
Gefühle von Schuld und Scham<br />
<strong>St</strong>etige Wiederholung des selben Spiels<br />
Wenig Energie/leichtes Ermüden, Vermeidungsverhalten, Verminderte Neugier<br />
Übertriebene Anhänglichkeit/Regression zu früheren Verhaltensweisen<br />
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<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Traumapädagogik</strong><br />
Praxisübung<br />
Praxis bung<br />
Reden Sie mit Ihrem Nachbarn, Ihrer Nachbarin<br />
über ein Kind, das Ihnen bei der Auflistung der<br />
Symptome eingefallen ist. Jede, jeder fünf Minuten.<br />
10 Minuten<br />
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Kernstücke Kernst cke der <strong>Traumapädagogik</strong><br />
Traumap dagogik<br />
1. Lebensgeschichtlich belastete Mädchen M dchen und Jungen<br />
brauchen sichere Orte.<br />
2. Lebensgeschichtlich belastete Mädchen M dchen und Jungen<br />
brauchen viele gute Bindungen.<br />
3. Lebensgeschichtlich belastete Mädchen M dchen und Jungen<br />
haben ein Anrecht auf Erwachsene, die sie bei der<br />
Selbstbemächtigung Selbstbem chtigung unterstützen.<br />
unterst tzen.<br />
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Bindung und Trauma<br />
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„Ich Ich glaube, dass der Kern jeder<br />
Traumatisierung in extremer Einsamkeit<br />
besteht, im äußersten ersten Verlassensein. Eine<br />
liebevolle Beziehung, die in mancher Hinsicht<br />
einfach ist, wird unerlässlich unerl sslich sein, um<br />
überhaupt berhaupt von einem Trauma genesen zu<br />
können. nnen.“<br />
(Onno van der Hart)
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Bindung und Trauma<br />
Eine Bindungsperson als Quelle emotionaler Sicherheit und externe<br />
Regulation fehlt oder ist willkürlich.<br />
Furcht als durchgängige Beziehungserfahrung<br />
Konflikt zwischen Bedürfnis nach Sicherheit und Furcht<br />
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<br />
Besondere Herausforderungen an die PädagogInnen<br />
Bindungsabwertende Kommunikation<br />
Bindungsverstrickte Kommunikation<br />
Die Beziehungsfalle<br />
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Bindungsabwertende Kommunikation<br />
Extreme Abwertung und Kränkung einer nahen Bindungsperson<br />
§ Diese Kränkung kann die Reflexionsfähigkeit der PädagogIn erschweren.<br />
§ In Folge solcher Erfahrungen besteht die Gefahr, dass der/die PädagogIn<br />
bindungsrelevante Situationen zukünftig meidet (bindungs-vermeidendes<br />
Gegenagieren).<br />
§ Das Kind kann sich in seiner Projektion bestätigt fühlen.<br />
§ Bindungsvermeidung manifestiert sich bei Kind und PädagogIn.<br />
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Bindungsverstrickte Kommunikation<br />
§ Das unsicher ambivalente Verhalten überträgt sich auf die/den PädagogIn.<br />
§ Bei den PädagogInnen können sich Gefühle von Nähe und Mitleid mit Gefühlen<br />
von Wut und Zurückweisung abwechseln.<br />
§ Verstrickung entsteht, wenn der/ die PädagogIn versucht, Distanz zu gewinnen<br />
und das Kind in genau diesem Moment verstärkt Nähe sucht und Hilfsbedürftigkeit<br />
zeigt.<br />
§ Dieses Hin und Her von Nähe und Zurückweisung zwischen Kind und PädagogIn<br />
kann sich bis zur Eskalation aufschaukeln.<br />
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Die B<br />
Die Beziehungsfalle<br />
Belastung durch besondere Beziehungsgestaltung traumatisierter Kinder<br />
• Bei den PädagogInnen können Gefühle wie Schuld, Scham, Wut,<br />
Ohnmacht und Angst entstehen.<br />
• Verlockend ist es dann in die Rolle des Retters oder der Vertrauten.<br />
• Die Beziehung zum Kind wird immer intensiver und letztlich nicht lebbar. Es<br />
entsteht eine Überforderungssituation.<br />
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Die B<br />
Was hilft?<br />
Bindungsabwertende Kommunikation<br />
• Wahrnehmung der Situation<br />
• Wissen darum, dass dies passieren kann, dass es sich wiederholen kann<br />
• Verhalten spiegeln und benennen, Grenze setzen, <strong>St</strong>opp deutlich machen<br />
• „Ich akzeptiere dich und ich akzeptiere nicht, was du tust“<br />
• Im Team reflektieren<br />
Bindungsverstrickte Kommunikation<br />
• Angemessenen Kontakt herstellen und klares Beziehungsangebot machen<br />
• Echte Reaktion, keine Vernichtung<br />
• Situation in Sprache bringen<br />
• Kollegen in Anspruch nehmen (abgeben), Im Team reflektieren, gemeinsamen Umgang/<br />
Fahrplan erarbeiten, dem Kind transparent machen<br />
Beziehungsfallen -<br />
• Beziehungsgestaltung bleibt bei dem/ der PädagogIn<br />
• Thematisierung im Team : Persönliche Anteile benennen, Befindlichkeit austauschen<br />
• Team als Regulierung<br />
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Fünf pädagogische Aufgaben zur Bindung [1] [1<br />
1. Die PädagogIn muss als sichere Basis verfügbar sein<br />
2. Er/sie ermutigt die Mädchen und Jungen zu mentaler<br />
Exploration, zum Reden über – unbewusste<br />
Voreingenommenheiten (Übertragungen) im gegenwärtigen<br />
Leben.<br />
3. Sie sollen aktuelle Wahrnehmungen und Gefühle mit<br />
Erfahrungen mit den Eltern und anderen früheren wichtigen<br />
Bezugspersonen prüfen<br />
4. und damit die Erkenntnis erleichtern, dass die alten Modelle <strong>für</strong><br />
die Gestaltung des zukünftigen Lebens vielleicht unangemessen<br />
sind bzw. sein werden. werden<br />
[1] [1 Analog Bowlby’s fünf therapeutischen Aufgaben<br />
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Was brauchen die (Trauma)PädagogInnen?<br />
Tragende <strong>St</strong>rukturen in der Einrichtung<br />
Kenntnis der Bindungsfallen<br />
Reflexion des eigenen Bindungsmodell<br />
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Die Unterstützung zur Selbstbemächtigung<br />
- ein Kernstück der Traumaarbeit<br />
Die Förderung des (kognitiven) Selbstverstehens<br />
Die Unterstützung der Selbstakzeptanz<br />
Die Förderung der Selbstregulation<br />
Die Wiederaneignung des Körpers<br />
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Das Selbstverstehen fördern<br />
Wie der Körper und der Kopf reagieren<br />
Die Dissoziation verstehen<br />
Die früheren Erfahrungen sind immer noch gültig<br />
Enttabuisierung von Gewalt gegen Kinder<br />
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Wie der Kopf und der Körper reagieren<br />
Chef-Etage: Großhirn(rinde), Kortex<br />
Denken, Planen, Entscheiden, zielgerichtetes<br />
Handeln, Rationale Entscheidungen<br />
1.<strong>St</strong>ock: Limbisches System, Amygdala,<br />
Warnzentrale, <strong>St</strong>euerzentrale der Gefühle, und Speicherzentrale <strong>für</strong> zersplitterte<br />
Sinneseindrücke , die Sprache des 1. <strong>St</strong>ocks sind die Emotionen<br />
Erdgeschoss: Reptiliengehirn,<br />
Art- und Selbsterhaltung, Atmung, Blutdruck,<br />
Körperfunktionen- und reaktionen, seine Sprache sind die<br />
Empfindungen
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Die physiologische Natur des Traumas<br />
Denker<br />
Warnzentrale<br />
Repitiliengehirn<br />
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Die Sprachen des dreigliedrigen Gehirns<br />
Chef-Etage:<br />
Großhirn(rinde)<br />
Kortex<br />
1.<strong>St</strong>ock:<br />
Limbisches System<br />
Amygdala,<br />
Warnzentrale<br />
Erdgeschoss:<br />
Reptiliengehirn<br />
Hirnstamm<br />
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Ich sollte versuchen …<br />
Ich werde jetzt …<br />
Vermutlich ist es …<br />
Erfahrungsgemäß …<br />
Ich fühle mich hilflos<br />
Ich habe Angst<br />
Ich bin so unsicher<br />
Es ekelt mich so an<br />
Mir ist eiskalt<br />
Mein Herz schlägt bis zum Hals<br />
In meinem Bauch krampft sich … ich<br />
bin müde
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Die physiologische Natur des Traumas<br />
Denker<br />
Warnzentrale<br />
Repitiliengehirn<br />
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Das Selbstverstehen fördern<br />
Die früheren Erfahrungen sind immer noch gültig<br />
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Entlastung durch Selbst-verstehen<br />
Schuld- und Schamgefühlen<br />
Isolation (ich bin anders)<br />
Hilflosigkeit<br />
Verwirrtheit (z. B. dissoziierende Kinder)<br />
Versagensängste<br />
und dient der Klärung der eigenen Identität und<br />
der kognitiven Bewältigung der Ereignisse<br />
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Das hilfreiche Wort „Weil“ zur<br />
Unterstützung von Selbstakzeptanz<br />
l Das Wort weil lädt zum Antworten ein.<br />
l Es lädt ein, über sich nachzudenken.<br />
l Weil? Transportiert eine wertschätzende<br />
Haltung.<br />
l Die Weilfrage ermöglicht die Suche nach<br />
alternativem Verhalten.<br />
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„Ich Ich glaube, das Wichtigste, dass alle Professionellen<br />
mentaler Gesundheit wissen müssen, m ssen, ist nicht, wie<br />
man das komplizierte Verhalten interpretiert,<br />
sondern, wie man jemandem helfen kann, auf einem<br />
ausgeglichenen Kiel zu stehen, bzw. in einem<br />
physiologischen Zustand zu kommen, in dem er/sie<br />
seine Sinne zusammenhalten kann.“ kann<br />
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(Bessel van der Kolk)
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Selbstregulation neurophysiologisch<br />
l Das Frontalhirn (Denken) in o. a. Situationen reanimieren<br />
oder zeitweise ersetzen.<br />
l Sie unterstützt die Zusammenarbeit von Denken<br />
(Frontalhirn) und Wahrnehmen der Körperempfindungen<br />
und Fühlen (Amygdala)<br />
l Wir unterstützen die Sensibilisierung <strong>für</strong><br />
Körperempfindungen.<br />
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Der Schrei, der im Halse<br />
stecken bleibt, die Faust, die<br />
geballt wird und die kalten<br />
Hände. Die Übererregung.<br />
Die Schwere, der Nebel, die<br />
Müdigkeit, Erstarren oder<br />
Dissoziieren.<br />
38
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Empfindungen beschreiben, wie der Körper<br />
sich physisch anfühlt<br />
„Obwohl wir uns bei<br />
beiden auf Gefühle<br />
beziehen, werden<br />
Empfindungen als<br />
Wahrnehmen<br />
physiologischer<br />
Ereignisse in unserem<br />
Innern am treffendsten<br />
beschrieben. “<br />
(Peter Levine, Maggie Kline)<br />
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Kalt, warm, heiß<br />
Frostig<br />
Wackelig, zittrig,<br />
bebend<br />
Entspannt, ruhig,<br />
friedlich<br />
39
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Die Förderung der Selbstregulation<br />
Trigger, <strong>St</strong>imulie identifizieren<br />
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Abreaktion der belastenden Gefühle und der eingefrorenen<br />
Energie<br />
Möglichkeiten der Selbstberuhigung entwickeln<br />
Körpergewahrsein und Körper<strong>für</strong>sorge entwickeln<br />
40
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l Beim Einatmen füllt sich der<br />
gesamte Körper - vom Bauch aus<br />
- wie ein riiiiiiesengroßer Ballon.<br />
Dieses Völlegefühl kurz spüren,<br />
erst wenn der Reflex kommt,<br />
wieder beginnen die Luft langsam<br />
entweichen zu lassen. Beim<br />
Einatmen wird somit der Körper mit<br />
frischer neuer Energie gefüllt.<br />
l Beim Ausatmen genauso langsam<br />
die Luft entweichen lassen - die<br />
Leere dabei spüren. Die<br />
verbrauchte Energie wird dabei an<br />
die Umwelt abgegeben und es ist<br />
wieder Platz <strong>für</strong> frischen neuen<br />
Sauerstoff.<br />
Übung Reinigung<br />
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Sich des Körpers bemächtigen<br />
Körpersignale wahrnehmen<br />
Positive Körpererfahrungen<br />
Wahrnehmen abgespaltener Körperteile<br />
Integration abgespaltener Körperteile<br />
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Durch Körperübungen die Psyche stärken<br />
Das Training/ der Einsatz von bestimmten Muskelgruppen<br />
bringt Emotionen hervor.<br />
Der Umweg über das Bewusstsein ist hier<strong>für</strong> nicht nötig.<br />
Durch gezielten Einsatz der Skelettmuskulatur können wir<br />
unsere Emotionen beeinflussen.<br />
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Ziele der Körperarbeit<br />
• Körperliche und geistige Erholung<br />
• Lockerung von Muskelverspannungen<br />
• Form der Selbstkontrolle<br />
• Gefühl von persönlichem Raum/ innerem Halt<br />
• Zentrierung<br />
• Neuetablierung von Grenzen<br />
• Erhöhung des Muskeltonus<br />
• Körperliche Wahrnehmung erweitern (Körpergewahrsein)<br />
• Wahrnehmen v. Körperteilen u. –reaktionen<br />
• Wahrnehmen und integrieren von abgesp. Körperteilen<br />
• Präsenz<br />
• Selbstvertrauen<br />
© 2009 <strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Traumapädagogik</strong> Hanau
<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Traumapädagogik</strong> www.welle-ev.de/trauma<br />
• Sorgen wir <strong>für</strong> f r äußere ere sichere Orte.<br />
• Unterstützen Unterst tzen wir die Entwicklung von guten Bindungen.<br />
• Fördern rdern und fordern wir die Selbstbemächtigung<br />
Selbstbem chtigung<br />
traumatisierter Mädchen M dchen und Jungen durch die<br />
Unterstützung Unterst tzung von Selbstverstehen, Selbstakzeptanz,<br />
Selbstregulation und die Entwicklung der Körperlichkeit.<br />
K rperlichkeit.<br />
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„Ich will, dass sie das Leben<br />
haben und es in Fülle haben.“<br />
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Johannes 10.10