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Standpunkt - Junge Union Kreisverband Esslingen

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POLITISCHE VIERTELJAHRESZEITSCHRIFT FÜR DEN LANDKREIS ESSLINGEN<br />

STANDPUNKT<br />

Neue Einsätze für die<br />

Bundeswehr<br />

Frederik Unden spricht sich für einen Einsatz<br />

der Streitkräfte im Innern aus → S. 14<br />

SERIE<br />

2008.4<br />

Grußwort von Prof. Georg Fundel → S. 5<br />

Max Pflaum spricht sich für Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur aus → S. 6<br />

Yvo Golling zeigt Möglichkeiten für eine Stadtbahn von <strong>Esslingen</strong> auf die Filder → S. 7<br />

Natalie Pfau diskutiert die Perspektiven von PKW mit Hybridantrieb → S. 12<br />

Wer wählt konservative<br />

Politik?<br />

Jan Mesina zur Frage, wie die CDU mehr<br />

Bürger von sich überzeugen kann → S. 18


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Hauptstrasse 12 · 70771 Echterdingen · Tel. 0711 - 7 79 97 57<br />

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Ankündigungen<br />

Bowlingabend der <strong>Junge</strong>n <strong>Union</strong> Nürtingen<br />

Datum: am 25. Januar 2009 um 20.00 Uhr<br />

Ort: im Riverside Bowling,<br />

Bismarckstr. 128, Tübingen<br />

Treffen: um 19.00 an der JU-Geschäftsstelle,<br />

Weberstr. 20, Nürtingen<br />

Kosten: 5,00 € pro Person<br />

Anmeldung: bis 20.01. an Bernd Schwartz<br />

2 · 2008.4 · JUNGES Titelbild (Fotos / Montage): Hannes Griepentrog; Foto (Bowling): Themaster444 / PIXELIO


Titelthema: Verkehr 2020<br />

Grußwort von Prof. Georg Fundel S. 5<br />

<strong>Standpunkt</strong>: Mobilität statt Staus (Max Pflaum) S. 6<br />

<strong>Standpunkt</strong>: Vom Neckartal zur Filderebene (Yvo Golling) S. 7<br />

<strong>Standpunkt</strong>: Das Beste aus zwei Welten? (Natalie Pfau) S. 12<br />

Meinung<br />

<strong>Standpunkt</strong>: Neue Einsätze für die Bundeswehr (Frederik Unden) S. 14<br />

<strong>Standpunkt</strong>: Wo ist das ganze Geld geblieben? (Patrick Glaser) S. 16<br />

<strong>Standpunkt</strong>: Wer wählt konservative Politik? (Jan Mesina) S. 18<br />

Schlusspunkt: Wieviel darf Politik versprechen? (Hannes Griepentrog) S. 30<br />

Presse- und Veranstaltungsrückblick<br />

JU Nürtingen: Neubau im Sinne Hölderlins S. 20<br />

JU FiLE: Nachtbuspläne: „Kein Stadtteil leidet darunter“ S. 21<br />

JU Kirchheim: Klausurtagung der JU Kirchheim / Teck S. 22<br />

JU <strong>Esslingen</strong> a. N.: JU bekräftigt Forderung nach Alkoholverbot S. 23<br />

JU-Kreisv. / <strong>Esslingen</strong> a. N.: Die kommunalpolitische Unvernunft beenden S. 24<br />

JU Nordwürttemberg: Bezirkstag in Künzelsau S. 26<br />

Fotorückblick<br />

60-jähriges Jubiläum der JU Nürtingen S. 16<br />

Das Nachtbusprojekt im JGR Filderstadt S. 18<br />

Sommerausfahrt der JU Nürtingen S. 19<br />

Landesfußballturnier in Backnang S. 20<br />

Kreisausschusssitzung in Kirchheim / Teck S. 21<br />

Klausurtagung der JU Kirchheim / Teck S. 22<br />

Mitgliederparty des JU-<strong>Kreisverband</strong>s S. 23<br />

Sonntagstreff zur Bayernwahl in Nürtingen S. 24<br />

Besuch des JU-<strong>Kreisverband</strong>s im Landtag S. 25<br />

Enrico Bertazzoni bei der JU <strong>Esslingen</strong> a. N. S. 25<br />

JU-Stand auf dem Krautfest in Leinfelden S. 28<br />

Gerhard Deffner bei der JU <strong>Esslingen</strong> a. N. S. 28<br />

Herbstfest der JU Nürtingen S. 29<br />

Dieter Kress bei der JU <strong>Esslingen</strong> a. N. S. 29<br />

JU-Deutschlandtag S. 31<br />

Rubriken<br />

Quartalsanschreiben des Kreisvorsitzenden S. 4<br />

Ankündigung: Blutspendeaktion des JU-<strong>Kreisverband</strong>s S. 4<br />

Terminübersicht S. 32<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Junge</strong> <strong>Union</strong> <strong>Kreisverband</strong> <strong>Esslingen</strong><br />

Redaktion JUNGES<br />

Mittlere Beutau 50<br />

73728 <strong>Esslingen</strong> a. N.<br />

Chefredakteur / Gestaltung / Anzeigen:<br />

Hannes Griepentrog · Tel.: +49 170 4414900<br />

E-Mail: hannes.griepentrog@ju-esslingen.de<br />

Redaktion: Thomas Kaiser<br />

Patrick Glaser<br />

Max Pflaum<br />

Tim Hauser<br />

Natalie Pfau<br />

Auflage: 1000 Stück<br />

Erscheinungsweise: Vierteljährlich<br />

Inhalt und Editorial<br />

Wohl kaum ein Landkreis<br />

in Baden-Württemberg<br />

ist hat so vielfältige<br />

Verkehrsanbindungen wie<br />

der Kreis <strong>Esslingen</strong>: Auf<br />

den Fildern treffen nicht<br />

nur Flughafen, S-Bahn und<br />

B27 aufeinander (unser<br />

Titelbild), auch die A8 ist<br />

gleich um die Ecke. Und in<br />

Plochingen treffen sich B10<br />

und B313 direkt am Hafen<br />

und einem Fernverkehrsbahnhof<br />

– um nur ein paar<br />

Beispiele zu nennen.<br />

Mit Stuttgart 21, dem<br />

Filderbahnhof und der<br />

Fernbahnstrecke Richtung<br />

Nürtingen wird der Kreis<br />

<strong>Esslingen</strong> sogar noch besser<br />

vernetzt. Dennoch – oder<br />

gerade deswegen – gibt es<br />

noch Verbesserungsmöglichkeiten.<br />

Denn um zum<br />

Filderbahnhof zu kommen,<br />

ist man z. B. auf leistungsfähige<br />

Straßen und<br />

Stadtbahnen angewiesen.<br />

In diesem Heft wollen wir<br />

Möglichkeiten zeigen, hier<br />

Engpässe zu beseitigen.<br />

Abschließend möchte<br />

ich euch um Entschuldigung<br />

bitten, dass euch die<br />

„Herbstausgabe“ diesmal<br />

erst im Januar erreicht. Versprochen:<br />

Auf das nächste<br />

Heft müsst ihr nicht so lange<br />

warten! Bis dahin viel<br />

Spaß beim Lesen wünscht<br />

Hannes Griepentrog<br />

Chefredakteur<br />

Fotos Titelseite: Matthias Nordmeyer / Fotolia.com, ChristianSchwier.de / Fotolia.com JUNGES · 2008.4 ·


Quartalsanschreiben des Kreisvorsitzenden<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

ich freue mich, Euch in diesen<br />

Tagen die nächste Ausgabe<br />

unseres Mitgliedermagazins<br />

JUNGES vorstellen zu dürfen.<br />

Wir haben in den zurückliegenden<br />

Monaten mit dem Thema<br />

Verkehr wieder einen umfangreichen<br />

Themenkomplex<br />

im <strong>Kreisverband</strong> bearbeitet, den wir Euch in diesem<br />

Heft gerne in mehreren Facetten vorstellen<br />

möchten. Mit Herrn Prof. Georg Fundel konnten<br />

wir dabei einen ausgewiesenen Experten auf diesem<br />

Gebiet für einen Beitrag gewinnen.<br />

Die vierte Ausgabe unseres Mitgliedermagazins<br />

im Jahr 2008 möchten wir nutzen, um neben<br />

dem Schwerpunktthema Verkehr weitere<br />

aktuelle politische Themen vorzustellen und zu<br />

diskutieren. In diesem Heft findet ihr unter anderem<br />

inhaltliche Artikel und <strong>Standpunkt</strong>e zum<br />

Einsatz der Bundeswehr im Inneren (S. 14), der<br />

Krise auf den Finanz- und Kapitalmärkten (S. 16),<br />

der möglichen Zukunft des Hybridautos (S. 12)<br />

und der Idee einer Verlängerung der Stuttgarter<br />

Stadtbahn über die Fildern nach <strong>Esslingen</strong> (S. 7).<br />

Nicht zu kurz kommen soll auch der Rück-<br />

Ankündigungen<br />

Unter dem Motto<br />

„Schwarze geben Rotes“<br />

geht der JU-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Esslingen</strong><br />

zum gemeinsamen<br />

B l u t s p e n d e n<br />

am 25. Februar 2009 ab 17 Uhr<br />

in Wolfschlugen<br />

Infos: Bernd.Schwartz@ju-nuertingen.de<br />

4 · 2008.4 · JUNGES<br />

blick auf mehrere Veranstaltungen des <strong>Kreisverband</strong>es,<br />

sowie seiner Stadt- und Gebietsverbände.<br />

So konnten wir dem ältesten Stadtverband in<br />

unserem Kreis, dem JU-Stadtverband Nürtingen,<br />

in den zurückliegenden Monaten auf der Jubiläumsfeier<br />

zu seinem 60jährigen Bestehen gratulieren<br />

(S. 16) und zahlreiche Mitglieder und Interessierte<br />

auf der JU-Mitgliederparty im Oktober in<br />

der Geschäftsstelle in Musberg begrüßen (S. 23).<br />

Des Weiteren fand mit Unterstützung der JU<br />

Kirchheim unter Teck im September ein Kreisausschuss<br />

zum Thema Integration statt (S. 21). Vieles<br />

mehr darüber und zu weiteren Themen und Veranstaltungen<br />

erfahrt Ihr in diesem JUNGES.<br />

Zu guter Letzt möchte ich unserem Redaktions-<br />

team, allen voran unserem Chefredakteur Hannes<br />

Griepentrog, für seine tolle, sehr zeitraubende<br />

Arbeit zur Erstellung dieser JUNGES-Ausgabe<br />

ganz herzlich danken.<br />

Ich wünsche Euch eine anregende Lektüre.<br />

Euer<br />

Thomas Kaiser<br />

Kreisvorsitzender<br />

Blutspendeaktion der JU <strong>Esslingen</strong> im April 2006


Das Verkehrs- und Transportwesen spielt in<br />

unserer mobilen Gesellschaft eine zentrale Rolle.<br />

Nicht nur Unternehmen sind angewiesen auf<br />

gute Verbindungen, für alle Menschen hier in der<br />

Region gehört Mobilität ganz selbstverständlich<br />

zum täglichen Leben. Neben Straße und Schiene<br />

als ausschlaggebenden Standortfaktoren für Firmen<br />

muss auch der Luftverkehr als Anschluss<br />

ans internationale Netzwerk den Anforderungen<br />

aller seiner Kunden gerecht werden. Diese entscheiden<br />

vor jeder Reise aufs Neue, ob sie Auto,<br />

Bahn oder Flugzeug wählen – je<br />

nach Wegstrecke, Zeitaufwand<br />

und Kosten.<br />

Natürlich versuchen wir als<br />

Landesflughafen, möglichst viele<br />

und schnelle Verbindungen anzubieten,<br />

nicht nur für die, die<br />

von Stuttgart aus weg wollen,<br />

sondern immer mehr auch für<br />

die, die hierher kommen möchten.<br />

Das Angebot ist in den letzten<br />

Jahren stetig ausgeweitet und<br />

erfolgreich von den Passagieren<br />

angenommen worden. Der Flugverkehr<br />

gerät von vielen Seiten<br />

zunehmend unter Druck, durch<br />

immer höhere Umwelt- und Sicherheitsauflagen,<br />

durch steigende Preise für<br />

Flugtickets aufgrund enorm gestiegener Kerosinpreise,<br />

durch eine schwächelnde wirtschaftliche<br />

Entwicklung.<br />

Mit dem geplanten ICE-Bahnhof am Flughafen<br />

Stuttgart entsteht ein Verkehrsknotenpunkt,<br />

der europaweit seinesgleichen sucht. Nirgends<br />

sonst finden sich Flugzeug, Autobahn und Hochgeschwindigkeitszug<br />

so eng gebündelt beieinander.<br />

Wer mit dem Flugzeug ankommt, ist für<br />

die Weiterreise am Boden optimal an das internationale<br />

Schienennetz angebunden. Umgekehrt<br />

wird auch der Flughafen aus der Fläche deutlich<br />

besser erreichbar, die staufreie Anreise zum Airport<br />

erheblich verkürzt. Nur noch 47 Minuten<br />

aus Mannheim (statt bisher 75 Minuten), 24 Mi-<br />

Prof. Fundel bei einer Veranstaltung<br />

der <strong>Junge</strong>n <strong>Union</strong><br />

Stuttgart am Flughafen<br />

Foto: Hannes Griepentrog; Portraitbild: Flughafen Stuttgart<br />

Grußwort<br />

nuten aus Ulm (statt zur Zeit 91), 53 Minuten aus<br />

Heilbronn (zur Zeit 81), und vom Hauptbahnhof<br />

in Stuttgart aus nur noch acht statt 28 Minuten<br />

– zwischen den künftig möglichen und den jetzigen<br />

Reisezeiten liegen Welten.<br />

Bis zu 1,5 Millionen zusätzliche Fluggäste, so<br />

haben Experten der Universität Stuttgart errechnet,<br />

gewinnt der Flughafen durch Stuttgart 21<br />

und der ICE-Bahnhof auf den Fildern. Und das<br />

ohne weitere Umweltbelastung auf den vollen<br />

Straßen Baden-Württembergs. Obendrein entlastet<br />

der Bahnverkehr zumindest<br />

teilweise unsere Kapazität: Slots<br />

von Kurzstreckenflügen, auf denen<br />

Reisende lieber Bahn fahren,<br />

können für dringend benötigte<br />

Flüge über längere Strecken frei<br />

gemacht werden. Nicht zuletzt<br />

verschafft diese integrierte Verkehrsdrehscheibe<br />

dem Flughafen<br />

einen Wettbewerbsvorteil gegenüber<br />

anderen Flughäfen. Aus<br />

diesem Grund engagiert sich<br />

die Flughafen Stuttgart GmbH<br />

auch finanziell stark bei diesem<br />

für Baden-Württembergs Wettbewerbsfähigkeit<br />

entscheidendem<br />

Projekt. Als Baden-Württemberger<br />

und als Flughafenbetreiber wissen wir, dass<br />

Mobilität kein Luxusgut ist, sondern Grundlage<br />

unseres Wohlstandes. Intermodalität von Flugzeug,<br />

Bahn und Auto wird einer der zentralen<br />

Erfolgsfaktoren für unseren Standort sein.<br />

Der Autor<br />

Prof. Georg Fundel ist<br />

Lehrbeauftragter am Institut<br />

für Eisenbahn- und<br />

Verkehrswesen der Universität<br />

Stuttgart und Geschäftsführer des Stuttgarter<br />

Flughafens.<br />

JUNGES · 2008.4 ·


<strong>Standpunkt</strong><br />

Mobilität statt Staus<br />

Max Pflaum fordert, Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur nicht länger aufzuschieben<br />

In der Region Stuttgart kennen wir alle die<br />

massiven Verkehrsprobleme die Tag für Tag auftreten.<br />

Für viele Bürgerinnen und Bürger ist der<br />

morgendliche Weg zur Arbeit sowie der Weg am<br />

Abend von der Arbeit nach hause immer mit der<br />

bangen Frage verbunden, ob man wieder einmal<br />

im Stau feststecken wird – viele haben sogar eine<br />

tägliche Staugarantie.<br />

Für unsere heutige Gesellschaft ist Mobilität<br />

unabdingbar, sei es für den Beruf oder auch das<br />

Privatleben. Viele hunderttausende Arbeitsplätze<br />

hängen in Deutschland von der Automobilindustrie<br />

ab – auch in unserer Region. Darüber hinaus<br />

finden weitere hunderttausende Beschäftigung<br />

in anderen Bereichen der „Mobilität“, wie im<br />

Schienenverkehr, der Seefahrt oder in der Luftverkehrsbranche.<br />

Aber nicht nur die Fortbewegungsmittel<br />

als solche sind notwendig für unsere<br />

Gesellschaft – ebenso wichtig ist die dazugehörige<br />

Infrastruktur. Doch in dieser liegt leider in<br />

der Regel der Grund für die täglichen Staus.<br />

Für die Bürgerinnen und Bürger am Auffälligsten<br />

sind diese Engpässe im Straßenverkehr, aber<br />

auch alle anderen Bereiche sind davon betroffen.<br />

Leidtragende sind dabei nicht nur diejenigen die<br />

im Stau stehen, sondern unsere Volkswirtschaft<br />

insgesamt. Die VDI-Gesellschaft beziffert den<br />

volkswirtschaftlichen Schaden von Staus oder<br />

Flugzeugen in Warteschleifen auf mehr als 100<br />

Milliarden Euro [1]. Dies belastet nicht nur das<br />

Portmonee sondern auch die Umwelt durch unnötig<br />

verbrauchten Treibstoff.<br />

Die Infrastruktur nutzt allen Bürgern<br />

Die bestehende Infrastruktur, die täglich von<br />

den Menschen genutzt wird, wird sehr häufig,<br />

und das auch zutreffend, als nicht ausreichend<br />

kritisiert. Gleichzeitig haben wir jedoch das Problem,<br />

dass viele Bürgerinnen und Bürger auf die<br />

· 2008.4 · JUNGES<br />

Barrikaden gehen, wenn neue Infrastrukturprojekte<br />

in Angriff genommen werden. Die noch<br />

immer stattfindenden Kämpfe gegen Stuttgart 21<br />

sind ein sehr passendes und trauriges Beispiel.<br />

Mit diesem Projekt sorgt man dafür, dass Baden-<br />

Württemberg nicht in einen Verkehrsschatten<br />

gerät, dies sichert und schafft für die Zukunft<br />

Arbeitsplätze. Selbst wenn das Projekt jetzt realisiert<br />

wird, hat es Jahre gebraucht, in denen man<br />

über den Sinn gestritten hat – verlorene Jahre!<br />

Selbst nachdem das Gesamtprojekt Stuttgart 21<br />

realisiert worden ist werden wir in Baden-Württemberg<br />

die Folgen mangelnder Investitionen in<br />

die Infrastruktur, dies schließt alle Verkehrsträger<br />

mit ein, noch spüren – Nachteile die Mittelfristig<br />

auch nicht behoben werden können. Hier ist die<br />

Politik gefordert Lösungen zu suchen und zu finden,<br />

wie diese Probleme gelöst werden können<br />

– denn wenn wir in dieser globalisierten Welt<br />

langfristig bestehen wollen, darf nicht länger tatenlos<br />

auf den täglichen Stau geschaut werden.<br />

Es wird Zeit dass in der Politik endlich aufgehört<br />

wird über die Lösungen zu diskutieren, sondern<br />

sie in die Tat umgesetzt werden. Hier sind besonders<br />

auch die Leute der jungen Generation gefordert<br />

– wir dürfen es nicht einfach hinnehmen<br />

dass unsere künftigen Chancen im Verkehrschaos<br />

versinken!<br />

Möglichkeiten im Kreis <strong>Esslingen</strong><br />

In unserem Kreis gibt es zahlreiche Infrastrukturmaßnahmen<br />

die schon längst hätten ergriffen<br />

werden müssen, neben dem schon erwähnten<br />

Gesamtprojekt Stuttgart 21 sieht die <strong>Junge</strong> <strong>Union</strong><br />

Nachholbedarf beim ÖPNV-Angebot. Die<br />

JU FiLE ist, gemeinsam mit den Jusos aus Leinfelden-Echterdingen,<br />

dort bereits um eine Optimierung<br />

des Nachtbusangebotes auf den Fildern<br />

bemüht. Wir mussten hier leider auch feststellen,


dass es auch in der CDU viele gibt, denen es nicht<br />

darum geht, mit sinnvollen und kostengünstigen<br />

Maßnahmen bestehende Lücken zu schließen,<br />

sondern lieber pragmatische Ansätze zu opfern<br />

damit man im parteipolitischem Denken „feststecken“<br />

kann. Die JU arbeitet hier mit den Jusos<br />

in einer „Koalition der Vernunft“, das muss auch<br />

in den etablierten Parteien – gerade in Zeiten der<br />

großen Koalition in Berlin – möglich sein.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt muss auch auf den<br />

Ausbau der Straßeninfrastruktur gelegt werden.<br />

Dort gibt es, neben zahlreichen anderen Problembereichen,<br />

das „Süddeutsche Nadelöhr“, die<br />

Autobahn A8, die schon lange hätte Erweitert<br />

werden müssen, was genauso auch auf die B27<br />

zutrifft. Es ließe sich jetzt ohne weiteres eine<br />

lange Liste erstellen – allerdings bedeutet jedes<br />

Projekt auch eine Summe X die dafür aufgebracht<br />

werden muss. Die <strong>Junge</strong> <strong>Union</strong> setzt sich keinesfalls<br />

dafür ein jegliche Haushaltsdisziplin über<br />

Bord zu werfen und alles für die Infrastruktur<br />

notwendige Geld auf einmal zur Verfügung zu<br />

stellen – es muss jedoch möglichst bald begonnen<br />

werden diese Investitionsrückstände abzuarbeiten<br />

und damit zu reduzieren.<br />

Unabhängig von der Haushaltslage gibt es darüber<br />

hinaus auch Schritte die eingeleitet werden<br />

können um zu einer Verbesserung beizutragen,<br />

ohne Geld zu kosten. Hier sind besonders die politischen<br />

und rechtlichen Beschränkungen zu erwähnen,<br />

die nahezu jedes Projekt in Deutschland<br />

treffen. Es darf nicht sein, dass zum Teil Jahre ins<br />

Land gehen, während Projekte von den Behörden<br />

geprüft werden oder in denen man vor Gericht<br />

für eine Verbesserung des Landes kämpfen muss.<br />

Dies würde kein Geld kosten, nein, es würde sogar<br />

Geld sparen. Geld, welches helfen würde, die<br />

Investitionsspielräume auszuweiten.<br />

Quellen<br />

<strong>Standpunkt</strong><br />

[1] http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-2672-2005-<br />

04-13.html<br />

Der Autor<br />

Max Pflaum ist stellv.<br />

Vorsitzender des JU-<strong>Kreisverband</strong>s<br />

und als solcher für<br />

die Ausarbeitung von Positionspapieren<br />

verantwortlich. Der Angestellte ist<br />

Vorsitzender der JU Filderstadt / Leinfelden-<br />

Echterdingen und im Vorstand der CDU L-E.<br />

Vom Neckartal zur Filderebene<br />

Yvo Golling zeigt mögliche Verläufe für neue Stadtbahnverbindungen auf<br />

Im Februar 2008 stellte der Verband Region<br />

Stuttgart den Entwurf des Regionalplans 2020<br />

vor, in dem unter Anderem auch bestehende<br />

und geplante Schienenstrecken des öffentlichen<br />

Nahverkehrs, also S-Bahn und Stadtbahn, als<br />

vorrangiger Bedarf bzw. Vorschlag eingezeichnet<br />

sind. Besonders interessant ist dies für den<br />

mittleren und östlichen Filderraum, der trotz<br />

punktueller Verbesserungen der letzten Jahre<br />

(S2 in Filderstadt, U7/U8 in Ostfildern) nach<br />

wie vor im Schienenverkehrsschatten liegt. Ins<br />

Auge fällt außerdem, dass die nun vorgestellten<br />

Überlegungen zum Großteil keineswegs neu<br />

sind. Ausgehend vom Regionalplanentwurf<br />

hat sich Yvo Golling eigene Gedanken zu einer<br />

möglichen Stadtbahnzukunft auf den Fildern<br />

gemacht, die auch über den bisherigen Regionalplanentwurf<br />

hinausgehen.<br />

JUNGES · 2008.4 ·


<strong>Standpunkt</strong><br />

Leinfelden – Echterdingen – Filderstadt – Neuhausen<br />

Die heutige Situation<br />

Als am Vormittag des 3. November 1990 der<br />

letzte Zug der Straßenbahnlinie 6 von Echterdingen<br />

nach Leinfelden abfuhr, hatte dies in Echterdingen<br />

für einigen Rummel gesorgt. Die Jusos<br />

hatten spontan einen Trauerzug samt nachempfundenem<br />

Sarg mit der Aufschrift „Verkehrspolitik<br />

in Ba-Wü: Keine Straßenbahn, aber einen<br />

Großflughafen!“ entlang der Echterdinger Schleife<br />

organisiert, und der damalige OB Wolfgang Fischer<br />

ließ den Kaufmännischen Direktor der SSB<br />

Höflinger bei der Eröffnungsrede zur neuen U5<br />

wissen, er wolle ihn trotz des Zugewinns für Lein-<br />

felden wegen der Einstellung „mit einem schlechten<br />

Gewissen nach Hause gehen lassen“ [1].<br />

Seither haben nahezu alle politischen Gruppierungen<br />

in Leinfelden-Echterdingen in Anfragen<br />

und Anträgen immer wieder sinngemäß angemahnt,<br />

die Komplettierung der U5 (der oft gebrauchte<br />

Begriff „Verlängerung“ ist hier nicht angebracht,<br />

da die Linie ja schon einmal bestanden<br />

hatte) nicht aus den Augen zu verlieren – bisher<br />

allerdings weitgehend erfolglos, man denke nur<br />

an das von der Stadt ausgeschlagene Förderangebot<br />

des Landes über 35 Mio. € einschließlich<br />

U5-Ausbau im Zuge der Messe-Verhandlungen.<br />

Hinzu kommen zunehmend skeptische und irreführende<br />

Berichterstattungen in der örtlichen<br />

Presse, die die U5 nach Echterdingen in Konkurrenz<br />

zur geplanten U6-Verlängerung vom Fasanenhof<br />

zur neuen Messe sehen und ihr so immer<br />

weniger Chancen auf Realisierung einräumen.<br />

Perspektiven für U und U<br />

Ich teile diese Auffassung allerdings nicht. Zum<br />

einen würde eine wie auch immer geführte U6<br />

Echterdingen allenfalls im äußersten Nordosten<br />

bedienen, während die U5 ins Ortszentrum führt<br />

und als Messeanbindung aufgrund der längeren<br />

Fahrzeit ohnehin die unattraktivere Lösung darstellt.<br />

Zum anderen war die Einstellung an sich<br />

8 · 2008.4 · JUNGES<br />

und deren Begründung, wie inzwischen auch die<br />

SSB einräumen [2], aus heutiger Sicht verkehrt:<br />

im 1977 beschlossenen Integrierten Nahverkehrskonzept<br />

für den Großraum Stuttgart (INVK), das<br />

nicht förderwürdige Parallelverkehre von S-Bahn<br />

und Stadtbahn vermeiden wollte und so auch die<br />

Kappung der U5 beinhaltete, ging man noch von<br />

einer Eröffnung der S-Bahn zum Flughafen zwischen<br />

1988 und 1990 aus, ein Termin, der sich bereits<br />

in den späten 80er Jahren aus verschiedenen<br />

Gründen als unhaltbar erwiesen hatte – tatsächlich<br />

kam die S-Bahn erst drei Jahre später, der<br />

„gebrochene“ Verkehr von Leinfelden nach Echterdingen<br />

musste mit einer eigens eingerichteten<br />

Buslinie 39 notdürftig aufgefangen werden.<br />

Des Weiteren offenbart ein Blick auf den Stadtplan<br />

auch dem Laien, dass von einem Parallelverkehr<br />

hier keine Rede sein kann: während die<br />

S-Bahn weit nördlich an den meisten Wohngebieten<br />

vorbeifährt, erschließt die heute brachliegende<br />

Straßenbahntrasse diese sowie das Echterdinger<br />

Zentrum und die Schul- und Sportanlagen<br />

in den Goldäckern nahezu direkt. So verwundert<br />

es nicht, dass in den vergangenen Jahren zwei<br />

von Stadt und SSB in Auftrag gegebene Untersuchungen<br />

nach Art der „Standardisierten Bewertung“<br />

allein für die Strecke Leinfelden Bahnhof<br />

– Echterdingen Hinterhof einen Nutzen-Kosten-<br />

Quotienten zwischen 1,2 und 1,4 ergaben; mit<br />

dem aktuell aufzusiedelnden Neuaugebiet am<br />

Waldhornareal und den zusätzlich zu erwartenden<br />

Fahrgästen dürfte dieser Wert sogar noch<br />

etwas höher liegen. Fördermittel von Bund und<br />

Land im Rahmen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetztes<br />

(GVFG) wären also möglich.<br />

Vorschläge für mögliche Erweiterungen<br />

Ebenso alt wie die ehemalige Straßenbahn nach<br />

Echterdingen sind Überlegungen zu deren Weiterführung<br />

auf die mittlere und südliche Filder.<br />

Eine seit 1928 (!) geforderte und in den 30er-Jahren<br />

mehr oder weniger stillschweigend wieder<br />

„beerdigte“ [3] Verlängerung nach Plattenhardt


und Bonlanden stünde heute vor den gleichen<br />

Problemen wie damals: das Ziel Bonlanden würde<br />

über einen weiten Bogen mit entsprechend<br />

langer Fahrzeit erreicht, Stetten und Plattenhardt<br />

könnten aufgrund ihrer Hanglage nur am oberen<br />

(entlang der Weidacher Höhe) oder unteren Rand<br />

bedient werden, zur Führung durch die Ortsmitte<br />

wäre in Stetten sogar ein sehr teurer bergmännischer<br />

Tunnel mit der maximal für Stadtbahnen<br />

zulässigen Steigung von 9% erforderlich.<br />

Erfolgversprechender erscheint hier nach der<br />

unbedingt erforderlichen Reaktivierung der Strecke<br />

zum Hinterhof, wie sie im Regionalplan vorgesehen<br />

ist, die auch in Leinfelden-Echterdingen<br />

bereits diskutierte Verlängerung Richtung Echterdingen<br />

Ost (mit unterirdischer Führung in der<br />

Ortsmitte), zumal damit auch das dort geplante<br />

Gewerbegebiet erschlossen würde. Da ein Ringschluss<br />

mit der unabhängig davon notwendigen<br />

„Messelinie“ U6 Probleme verschiedener Art mit<br />

sich bringen würde und von fragwürdigem Nutzen<br />

wäre, wäre stattdessen die Weiterführung<br />

entlang der ehemaligen Filderbahntrasse südlich<br />

des Flughafens über Bernhausen nach Neuhausen<br />

vorzuziehen. Mehrere Argumente sprechen<br />

für diese Variante:<br />

Vorteile der U-Bahn nach Neuhausen<br />

– Die Trasse der 1983 eingestellten Filderbahn ist<br />

nahezu auf voller Länge noch vorhanden bzw.<br />

mit vergleichsweise geringem Aufwand als<br />

Stadtbahnstrecke wieder herstellbar.<br />

– Die standardisierte Bewertung der Streckenvariante<br />

Messe – Flughafen – Bernhausen<br />

– Neuhausen (Verlängerung U6) ergab einen<br />

Quotienten von 1,14, allerdings nur bei Verwirklichung<br />

von Stuttgart 21 und Filderbahnhof<br />

[4] und Kappung der bestehenden S2 am<br />

Flughafen; dort wäre außerdem ein teures unterirdisches<br />

Tunnelanschlussbauwerk notwendig.<br />

Eine Zweisystem-Stadtbahnlösung nach<br />

Karlsruher Vorbild wurde 2006 u. a. mit der<br />

Begründung verworfen, zu den bestehenden<br />

<strong>Standpunkt</strong><br />

zwei Systemen wolle man nicht noch ein zusätzliches<br />

drittes [5]. Eine verlängerte U5 dagegen<br />

wäre von Stuttgart 21 prinzipiell unabhängig<br />

und hätte auf die S-Bahn nur geringfügigen<br />

Einfluß (s. u.).<br />

– Die Strecke könnte weitgehend oberirdisch,<br />

d.h. kostengünstig geführt werden und erschließt<br />

die Gebiete Echterdingen Ost und<br />

Bernhausen West optimal. Neue Haltestellen<br />

sind am Gewann Schemeler, TÜV, Stetter Weg,<br />

Karl- / Nürtinger Straße, Sielmingen Silcherstraße,<br />

Bahnhofstraße, Thyssen, Neuhausen<br />

Max-Eyth-Straße und Bahnhof denkbar.<br />

– In Bernhausen selbst würde die bestehende<br />

unterirdische S-Bahnstation eingleisig mitgenutzt,<br />

wodurch zugleich eine bequeme Umsteigemöglichkeit<br />

zu Bus und S-Bahn entsteht.<br />

Hierzu müsste lediglich das Hochbahnsteig-<br />

Lichtraumprofil von Gleis 1 auf 2,65 m angepasst<br />

und (eingleisige) Rampen in den Bereichen<br />

Stetter Weg und Gartenstraße angelegt<br />

werden; die Tunnelröhre selbst ist in diesem<br />

Bereich bereits 2-gleisig ausgelegt, bei Verzicht<br />

auf die Weiche käme man auch ohne komplizierte<br />

Systemwechselstelle von 15kV~ (DB) auf<br />

750V= (SSB) aus. Einzig die Möglichkeit, für<br />

den Verspätungsfall einen zweiten S-Bahnzug<br />

bereitzuhalten, entfiele bei dieser Variante, dies<br />

wäre aber durch das parallel vorhandene, taktdichtere<br />

Stadtbahnangebot zu verschmerzen.<br />

– Die schon seit längerem gewünschte (Wieder-)<br />

Anbindung Neuhausens an die Schiene mittels<br />

S-Bahn wurde bereits in mehreren Gutachten<br />

wegen der hohen Baukosten als illusorisch<br />

abgetan [6], wogegen eine Trassierung als<br />

Stadtbahn u. a. wegen des leichteren Oberbaus<br />

wesentlich günstiger käme.<br />

– Neben der für sich schon erstrebenswerten<br />

Anbindung Neuhausens würde auch ein immer<br />

wieder als mögliches Fernziel diskutierter<br />

Stadtbahn-Ringschluß auf den östlichen Fildern<br />

einschließlich Verlängerung bis <strong>Esslingen</strong>,<br />

die mit der S-Bahn kaum darstellbar wäre<br />

[7], wieder wesentlich wahrscheinlicher (s. u.).<br />

JUNGES · 2008.4 ·


<strong>Standpunkt</strong><br />

Östliche Filder – <strong>Esslingen</strong><br />

Groß war die Freude in Ostfildern, als am<br />

9.9.2000 die U7 / U8 den Betrieb aufnahm,<br />

schließlich hatte man nun wieder nach gut 22jähriger<br />

Pause einen Anschluß ans Straßen- bzw.<br />

Stadtbahnnetz erhalten. Anders als früher erfolgt<br />

nun aber die Ausrichtung in Richtung Stuttgart,<br />

während das näher liegende <strong>Esslingen</strong>, immerhin<br />

Kreishauptstadt, nach wie vor nur unzureichend<br />

an sein südliches Umland angebunden ist. Bis<br />

zum 28.2.1978 fiel diese Aufgabe der ehemaligen<br />

Straßenbahn <strong>Esslingen</strong> – Nellingen – Denkendorf<br />

(END) zu, die den Aufstieg aus dem Neckartal<br />

auf straßenbündiger, eingleisiger Strecke entlang<br />

der Zollbergsteige bewältigte, dabei aber zunehmend<br />

ein Verkehrshindernis darstellte. Mit schon<br />

damals strittigen und heute als widerlegt geltenden<br />

Argumenten zog man schließlich die Einstellung<br />

der Bahn einer ebenso unumgänglichen wie<br />

teuren Komplettsanierung vor [8].<br />

Neue Strecke nach <strong>Esslingen</strong> möglich<br />

Die SSB selbst ist einer Wiedereinrichtung<br />

der Schienenverbindung nach <strong>Esslingen</strong> gegenüber<br />

durchaus aufgeschlossen: die heutige<br />

Endstation in Nellingen wurde von Beginn an<br />

in einem tiefgegründeten Betontrog angelegt,<br />

eine (zwangsläufig unterirdische) Weiterführung<br />

wäre also jederzeit möglich. Die 1999 gegründete<br />

Planungsgesellschaft und damalige 100-prozentige<br />

SSB-Tochter Switch Consult GmbH führte in<br />

jenem Jahr im Auftrag des Landkreises und als<br />

eine Art Referenzprojekt eine Untersuchung für<br />

eine Stadtbahnverbindung von <strong>Esslingen</strong> durch<br />

[9], wobei sich zwar kaum überraschende, aber<br />

doch bemerkenswerte Tatsachen ergaben:<br />

10 · 2008.4 · JUNGES<br />

- eine Führung auf der ursprünglichen Strecke<br />

über die Zollbergsteige scheidet wegen<br />

der beengten Verhältnisse aus, es kämen aber<br />

bis zu 18 andere Trassen in Frage, die wegen<br />

des Höhenunterschieds von gut 130 m z. T. in<br />

sehr weit ausholenden Bögen über Berkheim,<br />

die „Champagne“, durch die westliche Pliensauvorstadt<br />

oder das Gewann Eisberg geführt<br />

werden müssten.<br />

- Drei Trassen kamen in die engere Wahl und<br />

wurden einer standardisierten Bewertung unterzogen.<br />

Das mit 0,8 noch beste Nutzen-Kosten-Verhältnis<br />

(welches gleichwohl momentan<br />

keine Bezuschussung erwarten lässt) erreichte<br />

dabei eine oberirdische Zahnradbahnvariante<br />

entlang Zollbergstraße – Pfeifferklinge – Hohenheimer<br />

Straße – Uhlandstraße mit neuer<br />

Neckarbrücke auf Höhe des Bahnhofs.<br />

- Die trotz des wegen der Topographie und Bodenverhältnisse<br />

aufwendigen Baus noch günstigste<br />

Stadtbahnvariante führt ab Zollberg etwa<br />

parallel zum Böllatweg und durch den Eisberg<br />

und erreicht das Tal je nach Trassenführung<br />

zwischen Alicensteg und Landratsamt.<br />

- Fast ebenso schwierig gestaltet sich die Suche<br />

nach einem geeigneten Standort für die Endhaltestelle<br />

in <strong>Esslingen</strong>. Die anfangs ins Spiel<br />

gebrachte Pliensaubrücke dürfte wegen ihres<br />

hohen Alters und ihres baulichen Zustandes<br />

ausscheiden, stattdessen wurden drei neue<br />

Neckarquerungen westlich der Pliensaubrücke<br />

und zwei östlich davon untersucht, mit Weiterführungen<br />

durch die Weststadt, entlang der<br />

DB-Gleise oder entlang Kanalstraße und Maille<br />

mit möglicher unterirdischer Weiterführung<br />

in die Innenstadt oder im Bogen zurück zum<br />

Fotos: Andreas Illgen


Bahnhofsplatz.<br />

Immerhin sind Stadt und Kreis <strong>Esslingen</strong> bestrebt,<br />

die am günstigsten bewerteten Trassen<br />

baulich freizuhalten, auch im Regionalplanentwurf<br />

wird dieser Verbindung vorrangiger Bedarf<br />

eingeräumt. Weiterhin bleibt aber das Problem<br />

der Erschließung der angrenzenden südöstlichen<br />

Filder und deren Anbindung an <strong>Esslingen</strong>. Hier<br />

könnte vor allem der heute brachliegenden, aber<br />

noch vollständig erhaltenen Trasse des END-Ab-<br />

Von <strong>Esslingen</strong> nach Neuhausen<br />

schnitts Nellingen – Neuhausen eine Schlüsselrolle<br />

zukommen, die mit ihren vergleichsweise<br />

großen Radien und ihrer Maximalsteigung von<br />

7% bei ggf. hangseitiger Verbreiterung auch für<br />

Stadtbahnen geeignet ist und eine teure neue<br />

Körschtalquerung überflüssig macht, einzig die<br />

A8 müsste in einer neu zu bauenden Brücke unterfahren<br />

werden.<br />

Auf diese Weise wäre Neuhausen von der<br />

Nordseite her erreicht; zusammen mit der ebenfalls<br />

angestrebten verlängerten U5 bietet sich hier<br />

die Möglichkeit für einen sinnvollen und attraktiven<br />

Stadtbahn-Ringschluß, der zugleich die seit<br />

langem geforderte Schnellverbindung von den<br />

mittleren Fildern nach <strong>Esslingen</strong> bieten und umgekehrt<br />

für den östlichen Filderraum eine verbesserte<br />

Anbindung an Flughafen und Messe schaffen<br />

könnte. Käme auch noch Stuttgart 21 samt<br />

Filderbahnhof hinzu, wäre Stuttgart von Neuhausen<br />

aus trotz Umsteigen in etwa einer halben<br />

Stunde zu erreichen. Ansonsten wäre dieser<br />

Wert aber annähernd auch in anderer Richtung<br />

zu schaffen: Die Stadtbahnlinie nach Nellingen<br />

und <strong>Esslingen</strong>, die auf Höhe der einstigen END-<br />

Haltestelle Krähenbach ohnehin auf die heutige<br />

Trasse entlang der Kreuzbrunnenstraße eingefädelt<br />

werden müßte, könnte ebenso gut mittels<br />

einer zusätzlichen Kurve bzw. eines Gleisdreiecks<br />

die Haltestelle Kreuzbrunnen anfahren und<br />

anschließend über Heumaden nach Stuttgart geführt<br />

werden.<br />

Durch die vorgestellten Überlegungen, die als<br />

Ergänzungen und Anregungen zum bestehenden<br />

Regionalplanentwurf zu verstehen sind, könnte<br />

einhergehend mit dem begrüßenswerten Ausbau<br />

des bewährten und auch in der Bevölkerung<br />

hoch angesehenen Stuttgarter Stadtbahnsystems<br />

mehrere dringende Verkehrsprobleme des<br />

Kreises <strong>Esslingen</strong> und speziell des Filderraums<br />

entschärft oder gelöst werden. Die JU im Kreis<br />

und auf den Fildern wird die künftige Entwicklung<br />

jedenfalls auch weiterhin aufmerksam und<br />

kritisch begleiten.<br />

Quellen<br />

[1] Stuttgarter Straßenbahnen AG (Hrsg.): „Über Berg<br />

und Tal“ Ausgabe 5/1990; Stuttgart 1990<br />

[2] Stuttgarter Straßenbahnen AG (Hrsg.): „Über Berg<br />

und Tal“ Ausgabe 3/2001; Stuttgart 2001<br />

[3] Geschichtswerkstatt Filderstadt (Hrsg.); Nikolaus<br />

Back u.a.: Filderstädter Schriftenreihe Bd.<br />

4 „Die Filderbahn“; Filderstadt 1993, S. 41<br />

[4] Verband Region Stuttgart, Sitzungsvorlage Nr. 181 /<br />

2004; Verkehrsausschuss am 4. Februar 2004<br />

[5] Pressemitteilung des Verbands Region Stuttgart vom<br />

28.09.2006 s. auch http://www.region-stuttgart.org/<br />

vrs/main.jsp?navid=244&pi_monthyear=200609&pi_<br />

action=view&pi_docid=1883<br />

[6] Geschichtswerkstatt Filderstadt (Hrsg.); Nikolaus<br />

Back u.a.: Filderstädter Schriftenreihe Bd.<br />

4 „Die Filderbahn“; Filderstadt 1993, S. 51<br />

[7] ebenda<br />

[8] http://drehscheibe-online.ist-im-web.de/forum/read.<br />

php?17,3679580 ; G. Bauer / U. Theurer / C. Jeanmaire:<br />

Straßenbahnen um Stuttgart; Villigen (CH)<br />

1984<br />

[9] Stuttgarter Straßenbahnen AG (Hrsg.): „Über Berg<br />

und Tal“ Ausgabe 2/2000; Stuttgart 2000; http://www.<br />

switch.de/referenzen.php/Infrastruktur-%20und%20<br />

Systemplanung/?suche=Trassenplanung<br />

Der Entwurf des Regionalplans 2020 im Internet:<br />

http://www.region-stuttgart.org/vrs/main.jsp?navid=409<br />

Weitere END-Bilder unter drehscheibe-online.ist-im-web.de/forum/read.php?17,3669798<br />

<strong>Standpunkt</strong><br />

Der Autor<br />

Yvo Golling ist Mitglied im<br />

Vorstand der <strong>Junge</strong>n <strong>Union</strong><br />

FiLE und im Vorstand der<br />

CDU Filderstadt.<br />

JUNGES · 2008.4 · 11


<strong>Standpunkt</strong><br />

Das Beste aus zwei Welten?<br />

Natalie Pfau diskutiert die Perspektiven von Hybridfahrzeugen<br />

Wenn man an die Tankstelle fährt und sein<br />

Auto auftanken möchte, erschrickt man heftig,<br />

denn die Preise für einen Liter Benzin oder Diesel<br />

sind rekordverdächtig. Die hohe Nachfrage der<br />

alten und neuen Industrienationen (auch in China<br />

ist ein regelrechter Wirtschaftsboom ausgebrochen)<br />

und die ständigen Konflikte in den Ölförderländern<br />

wie dem Irak oder Iran treiben die<br />

Preise für Rohöl in schwindelerregende Höhen.<br />

Da sich auch in den kommenden Jahrzehnten<br />

diese Situation kaum verändern, sondern eher<br />

verschlechtern wird, ist die Automobilbranche<br />

gezwungen, Alternativen anzubieten. Neben<br />

Ideen wie Erdgas, Sonnenenergie und Biomasse<br />

war der Biosprit im letzten halben Jahr ständig in<br />

den Medien. Erst wurde das Gemisch als eine hervorragende<br />

Lösung empfunden und vor Allem in<br />

den USA favorisiert; doch dann kamen negative<br />

Schlagzeilen auf, da zur Erzeugung von Biodiesel<br />

Nahrungsmittel verbraucht werden und auch dadurch<br />

die Getreidepreise explodierten. Die Konsequenz<br />

daraus war, dass es Proteste von Armen<br />

in verschiedenen Ländern gab. Umso mehr ist<br />

den Autoherstellern bewusst, dass alternative An-<br />

triebstechnologien entwickelt werden müssen.<br />

Toyota verkauft bereits seit 1997 den „Prius“<br />

und in London fahren 100 elektrisch angetriebene<br />

„Smart“ durch die Straßen. Auch der Chef<br />

der Daimler AG, Dieter Zetsche, kündigte an,<br />

dass 2010 ein Elektrosmart auf den Markt kommen<br />

wird. Die Trendwende geht also in Richtung<br />

Hybridfahrzeuge. Dies sind Fahrzeuge, die mit<br />

zwei Energiearten angetrieben werden können.<br />

Die häufigste Antriebsart ist die Kombination aus<br />

12 · 2008.4 · JUNGES<br />

Verbrennungsmotor und elektrischem Speicher,<br />

beispielsweise einer Batterie.<br />

Brennstoffzelle oder Elektromotor?<br />

Eine Lösung ist, dass der Strom bei Brennstoffzellen-Fahrzeugen<br />

aus der Verbrennung<br />

von Wasserstoff entsteht. Dieser wird durch die<br />

Elektrolyse aus Wasser gewonnen. Doch die<br />

Elektrolyse ist noch sehr unsicher und ineffi-<br />

zient. Deshalb sind weltweit nur einige Hundert<br />

Hydrogenfahrzeuge unterwegs und es gibt in<br />

Deutschland nur fünf Wasserstofftankstellen.<br />

Eine andere Lösung ist, dass Elektrofahrzeuge<br />

von einem Elektromotor angetrieben werden. Die<br />

Fahrzeuge schalten bei Stadt- oder Staufahrten<br />

automatisch auf den Elektroantrieb um. Wenn<br />

man aber beispielsweise auf Landstrassen oder<br />

Autobahnen schneller fährt, wird wieder auf<br />

den kraftvolleren herkömmlichen Verbrennungsantrieb<br />

umgeschaltet. Somit erhält man die<br />

gewohnte Leistung der Fahrzeuge. Ein Vorteil<br />

der „Elektrofahrzeuge“ ist, dass ein effizienter<br />

Elektroantrieb im Stau und Stadtverkehr ohne<br />

direkte Emissionen erzielt wird und keine Energie<br />

im Stand verbraucht wird. Da der Strom, der<br />

für eine Autobatterie gebraucht wird, kaum mehr<br />

als einen Euro pro Batterieladung kostet und<br />

diese für gut 100 Kilometer reicht, sagt VW-Chef<br />

Martin Winterkorn: „Die Zukunft wird den Elektromotoren<br />

gehören – betankt aus der Steckdose.“<br />

Weitere Befürworter des Elektroantriebes sind<br />

World Wide Fund for Nature, die Deutsche Gesellschaft<br />

für Sonnenenergie, E.on und RWE. Im<br />

Foto: Michael Eichhammer / Fotolia.com


Gegensatz zu den „echten“ Elektrofahrzeugen,<br />

bei denen der Antrieb ausschließlich durch einen<br />

Elektromotor erfolgt und die Akkumulatoren als<br />

Energiespeicher mitgeführt werden, ist die Energiespeicherung<br />

bei den Hybridfahrzeugen kein<br />

so großes Problem, da auf den Verbrennungsmotor<br />

zurückgegriffen werden kann. Außerdem gibt<br />

es bisher nur ein unzureichendes Tankstellennetz<br />

für die reinen Stromfahrzeuge.<br />

Für den Elektroantrieb befindet sich im Hybridfahrzeug<br />

eine zusätzliche Batterie, die die<br />

Versorgung des Elektromotors mit Strom übernimmt.<br />

Die Batterien müssen sehr leistungsstark<br />

sein, da in ihnen die Energie für Hunderte von<br />

Kilometern gespeichert werden muss. Bisher<br />

hat sich die Bleisäurebatterie in der Automobil-<br />

branche etabliert, obwohl diese aufgrund des<br />

Bleis umweltschädlich ist. Ebenfalls umweltschädlich<br />

ist auch die Nickel-Cadmium-Batterie,<br />

die aber hohe Werte bei der Energiedichte<br />

aufweist. Lithium-Ionen-Batterien, die vor allem<br />

in Handys und Notebooks eingebaut sind, sind<br />

auch problematisch, da durch eine mögliche Deformierung<br />

der Akkus ein Kurzschluss entstehen<br />

kann. Außerdem gibt es noch sogenannte Super<br />

Caps (=Zwei-Schicht-Kondensatoren), die hohe<br />

Leistungsdichten aufweisen, deren Energiedichte<br />

jedoch weit unter dem Durchschnitt liegt.<br />

Noch gibt es Schwierigkeiten<br />

Ein großes Problem der Batterien sind neben der<br />

Sicherheit und dem Umweltschutz die geringen<br />

Lauf- und langen Ladezeiten, denn es dauert bis<br />

zu acht Stunden, um das Energieäquivalent von<br />

vier Litern Benzin in Form von Strom aus einer<br />

Steckdose zu beziehen. Man kann die Batterien<br />

auch nicht schneller laden, denn sonst verkürzt<br />

sich ihre Haltbarkeit. Die Verkehrswissenschaftler<br />

beklagen, dass die Forschung der Batterietechnik<br />

derzeit führend in Japan und Korea betrieben<br />

wird und Deutschland keinen Anteil an der Zukunftstechnologie<br />

besitzt. Außerdem haben alle<br />

bisherigen Elektro-Fahrzeuge das Problem, dass<br />

<strong>Standpunkt</strong><br />

die recht große Batterie untergebracht werden<br />

muss und damit ein höheres Leergewicht entsteht.<br />

Deshalb ist diese Technik nur für kleinere<br />

Autos und kurze Strecken geeignet. Die Herausforderung<br />

der Konstrukteure besteht also darin,<br />

dass neue Fahrzeugarchitekturen geschaffen<br />

werden müssen, indem man beispielsweise den<br />

Motor ganz in den Rädern unterbringt.<br />

Ein weiterer Punkt besteht darin, dass die<br />

Elektroautos nur dann „klimafreundlich“ sind,<br />

wenn sie mit Wind-, Sonnen- oder Atomstrom<br />

fahren, denn für einen „alten“ Verbrennungsmotor<br />

benötigt man immer noch Benzin oder Öl als<br />

Kraftstoff. Nicht zu vergessen ist, dass Elektro-<br />

Fahrzeuge bisher sehr teuer sind: Der Aufpreis<br />

für ein Elektroauto beträgt derzeit ca. 11.000<br />

Euro. Damit dieser Betrag amortisiert wird, muss<br />

man viele Kilometer fahren. Der Präsident des<br />

Verbandes der Automobilindustrie in Deutschland,<br />

Matthias Wissmann, meint deshalb, dass<br />

die bisherige Elektrotechnik die Ansprüche der<br />

Kunden an Reichweite und Praktikabilität kaum<br />

erfüllen kann. Auch der BMW-Chef Norbert Reithofer<br />

meint, dass das Elektroauto nicht mit einem<br />

Schlag kommen wird, sondern dass die Übergangsphase<br />

bis 2025 dauern wird.<br />

Demnach wird der technische Durchbruch der<br />

Elektrofahrzeuge noch auf sich warten lassen und<br />

die Automobilbranche muss in den kommenden<br />

Jahrzehnten zweigleisig fahren: Zum Einen muss<br />

sie durch teure Forschungsprogramme die Elektrotechnologie<br />

vorantreiben und zum Anderen<br />

die Verbrennungstechnik weiterentwickeln.<br />

Die Autorin<br />

Natalie Pfau ist Pressereferentin<br />

der JU Kirchheim<br />

und Mitglied des JU-Kreisvorstandes.<br />

Sie studiert in Tübingen<br />

Politikwissenschaft, Deutsch und Spanisch<br />

auf Gymnasiallehramt.<br />

JUNGES · 2008.4 · 1


<strong>Standpunkt</strong><br />

Neue Einsätze für die Bundeswehr<br />

Frederik Unden spricht sich für einen Einsatz der Streitkräfte im Innern aus<br />

Erst vor kurzer Zeit, am 5. Oktober 2008, hatten<br />

sich die CDU und die SPD auf eine Grundgesetzänderung<br />

verständigt, die den Einsatz der<br />

Bundeswehr im Inland unter bestimmten Umständen<br />

ermöglichen sollte. Demzufolge wäre ein<br />

Streitkräfteeinsatz im Innern bei Terroranschlägen<br />

gesetzlich abgesichert, wenn diese nicht mit<br />

polizeilichen Mitteln allein erfolgreich bekämpft<br />

werden könnten. Darüber hinaus sieht der Beschluss<br />

eine Eilkompetenz vor, die die zuständigen<br />

Minister zu schnellem Eingreifen bei Gefahren<br />

im Luftraum und zur See befähigt. Doch<br />

seit ein paar Tagen bläst die SPD zum Rückzug<br />

und dieses wichtige und weitreichende Koalitionsvorhaben<br />

steht vor dem Aus.<br />

Dies ist, wie ich finde, Grund genug einmal der<br />

Sache auf den Grund zu gehen und wenn möglich<br />

zu verdeutlichen, warum ein Streitkräfteeinsatz<br />

im Inland überfällig ist.<br />

Reaktion auf eine veränderte Welt<br />

Mit dem Fall der Mauer und dem Ende des<br />

Kalten Kriegs hat sich auch die Gefahrensituation<br />

für die Bundesrepublik Deutschland grundlegend<br />

verändert. Die Hoffnung, dass nach dem<br />

Zusammenbruch der Sowjetunion endlich Frieden<br />

in der Welt einkehren würde, erwies sich<br />

als trügerisch, denn es entstanden neue Gefährdungen<br />

und Konflikte, die heute mit den Schlagwörtern<br />

„Regionalkonflikte und fehlgeschlagene<br />

Staaten“, „Proliferation von Massenvernichtungswaffen“,<br />

„Energiesicherheit“ und „Terrorismus“<br />

umschrieben werden [1]. Die größte Gefahr<br />

geht dabei vom islamistischen Terrorismus<br />

14 · 2008.4 · JUNGES<br />

aus, der Züge einer neuen totalitären Gefahr in<br />

sich trägt. Die Terrorakte in New York, Washington,<br />

Bali, Madrid, Djerba und London sowie die<br />

vielen kleinen terroristischen Akte und die täglichen<br />

Anschläge im Irak „sind nicht das Werk<br />

verirrter Individuen“ [2] gewesen, sondern sie<br />

lassen strategische Planung erkennen. Zudem<br />

werden die generellen Ziele der Djihadisten in<br />

der islamischen Welt durchaus begrüßt. Dies ist<br />

darauf zurückzuführen, dass „der islamistische<br />

Terrorismus […] seine Attraktivität aus einem<br />

in der islamischen Welt weit verbreiteten Minderwertigkeitsgefühl“<br />

[3] bezieht, wobei nicht<br />

alle Sympathisanten terroristische Anschläge<br />

befürworten. Dieser islamistische Terrorismus<br />

besitzt seinen Ursprung in der weit verbreiteten<br />

Djihad-Philosophie, die eine radikale Ablehnung<br />

westlicher Zivilisationen darstellt und durch islamistische<br />

Fundamentalisten eine nihilistische<br />

Gewaltbereitschaft in der islamischen Welt entstehen<br />

lässt, für die es offenbar keine Grenzen<br />

gibt [4].<br />

Seit der Gründung der Bundesrepublik<br />

Deutschland ist es die Angelegenheit der Polizei,<br />

der Strafverfolgungsbehörden sowie anderer im<br />

Inland arbeitender Behörden, die innere Sicherheit<br />

in Deutschland zu gewährleisten und damit<br />

auch den Herausforderungen, die durch den internationalen<br />

Terrorismus entstehen, zu trotzen,<br />

ohne dabei die Bundeswehr zu Hilfe zu rufen.<br />

Hierbei muss allerdings berücksichtigt werden,<br />

dass sich mittlerweile die Art und Gefährlichkeit<br />

der terroristischen Bedrohungen derart verändert<br />

hat, dass der Einsatz der Bundeswehr von<br />

der Sache her geboten ist [5]. Es stellt sich also die<br />

Foto: Matthias Nordmeyer / Fotolia.com


Frage, ob die gegenwärtige Aufgabenverteilung<br />

von Polizei und Bundeswehr ausreichend ist, um<br />

auf die neue Gefahrenlage angemessen reagieren<br />

zu können [6]. Bundesinnenminister Schäuble<br />

formulierte hierzu treffend: „Wir wollen einen<br />

umfassenden Sicherheitsbegriff zugrunde legen.<br />

Daher werden wir über die völlig überkommene<br />

Trennung von innerer und äußerer Sicherheit zu<br />

reden haben und über die Frage eines Einsatzes<br />

der Bundeswehr im Inneren.“ [7]<br />

Doch zuerst einmal müssen die möglichen<br />

Bedrohungen analysiert werden um schließlich<br />

daraufhin entscheiden zu können, ob Bundeswehrverwendungen<br />

bei bestimmten Gefahrensituationen<br />

als sinnvoll zu erachten sind. Im Folgenden<br />

werden nun Bereiche erläutert, in denen<br />

ein Einsatz der Bundeswehr im Innern als nützlich<br />

anzusehen ist.<br />

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten<br />

Denkbar wäre ein Einschreiten der Bundeswehr<br />

bei absehbaren terroristischen Bedrohungen<br />

durch Flugzeuge, die, ähnlich wie am 11. September,<br />

zur Durchführung von Anschlägen genutzt<br />

werden sollen, denn aufgrund der nicht vorhandenen<br />

Ausrüstung der Polizei, kommt nur die<br />

Bundeswehr in Betracht, eine solche drohende<br />

Gefahr abzuwenden [8]. Auch bei Anschlägen<br />

mit Nuklearwaffen, radiologischem Material,<br />

biologischen und chemischen Waffen wäre ein<br />

Einsatz der Bundeswehr durchaus geboten, da<br />

sie zum einen über eine geeignete Bekämpfungsmittelausrüstung<br />

verfügt und es zum anderen<br />

sehr schnell dazu kommen könnte, dass sich<br />

die Fähigkeiten von Polizei und Feuerwehr zur<br />

Abwehr derartiger Gefährdungen als nicht ausreichend<br />

erweisen [9]. Begrenzt sind auch die Fähigkeiten<br />

der Polizei im Hinblick auf den Schutz<br />

der Küste, denn mittlerweile ist nicht mehr auszuschließen,<br />

dass scheinbar harmlose Schiffe, mit<br />

Kernwaffen beladen, von Selbstmordattentätern<br />

in großen Schiffshäfen zur Detonation gebracht<br />

werden. Doch nicht nur der Schutz der Küste,<br />

sondern noch vielmehr der Schutz hoch sensibler<br />

Infrastruktur in der Bundesrepublik Deutschland<br />

könnte von der Bundeswehr übernommen werden,<br />

denn die Bewachung von Atomkraftwerken,<br />

Raffinerien oder auch von Regierungsgebäuden<br />

ist sehr personalintensiv und bindet viele Polizeikräfte,<br />

die anderweitig besser eingesetzt werden<br />

könnten.<br />

Lässt man noch einmal die oben genannten<br />

Argumente Revue passieren, so ist ein Streitkräfteeinsatz<br />

im Inland bei Terroranschlägen o. ä.<br />

unabdingbar. Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt,<br />

die Sicherheitsarchitektur der Bundesrepublik<br />

Deutschland endlich dahingehend zu modernisieren,<br />

um einen effektiven Schutz gegen die Gefahren<br />

des 21. Jahrhunderts zu bieten.<br />

Quellen<br />

<strong>Standpunkt</strong><br />

[1] Vgl. Joachim Krause: Die Bundeswehr in einer sich<br />

verändernden Welt. In: Joachim Krause, Jan C. Irlenkaeuser<br />

[Hrsg.]: Bundeswehr – Die nächsten 50 Jahre.<br />

Anforderungen an deutsche Streitkräfte im 21. Jahrhundert.<br />

Opladen: Barbara Budrich 2006, S. 19.<br />

[2] Ebd., S. 21.<br />

[3] Ebd.<br />

[4] Vgl. ebd.<br />

[5] Vgl. ebd., S. 28.<br />

[6] Vgl. Wilhelm Knelangen: Innere Sicherheit als neue<br />

Aufgabe der Bundeswehr?. In: Joachim Krause, Jan C.<br />

Irlenkaeuser [Hrsg.]: Bundeswehr – Die nächsten 50<br />

Jahre. Anforderungen an deutsche Streitkräfte im 21.<br />

Jahrhundert. Opladen: Barbara Budrich 2006, S. 253.<br />

[7] http://www.welt.de/welt_print/article811903/<br />

Bundeswehr_im_Innern_einsetzen.html<br />

[8] Vgl. Joachim Kraus: Die Zukunft der Bundeswehr in<br />

einer sich verändernden Welt, S. 29.<br />

[9] Vgl. ebd.<br />

Der Autor<br />

Frederik Unden ist Finanzreferent<br />

der JU Wendlingen<br />

und Mitglied im JU-Kreisvorstand.<br />

Er studiert an der Universität<br />

Tübingen Deutsch, Geschichte und Politikwissenschaft<br />

auf Gymnasiallehramt.<br />

JUNGES · 2008.4 · 1


<strong>Standpunkt</strong><br />

Wo ist das ganze Geld geblieben?<br />

Patrick Glaser erläutert die Hintergründe der Finanzmarktkrise<br />

Wo ist das ganze Geld geblieben? Diese oder<br />

ähnliche Fragen stellt sich wohl manch Bürger in<br />

diesen Tagen und Monaten. Denn wenn so viel<br />

Geld verloren geht, muss es doch wie immer<br />

einen lachenden Dritten geben. Anders aber bei<br />

dieser Weltfinanzkrise: Hier gibt es nur Verlierer.<br />

Die Banken, die sämtliches Vertrauen ihrer<br />

Kunden, aber auch untereinander verloren haben.<br />

Die Anleger, die enorme Verluste bis hin zu<br />

einen Totalverlust ihres eingesetzten Vermögens<br />

erlitten haben. Der Staat, der nun einen Teil des<br />

Haushaltes direkt in den Finanzmarkt schleusen<br />

und Bürgschaften im Umfang von hunderten<br />

Milliarden übernehmen muss. Das Wirtschaftswachstum<br />

gleitet in eine weltweite Rezession ab<br />

– eine Rezession, die Deutschland als Exportweltmeister<br />

doppelt hart trifft.<br />

Wie konnte es überhaupt dazu kommen? Vorweg:<br />

Das, was sich hier in letzter Zeit ereignet<br />

hat, ist für den Normalverbraucher aufgrund der<br />

extremen Komplexität und des finanziellen Ausmaßes<br />

kaum noch zu begreifen und zu verstehen.<br />

Die Summen, die wir täglich lesen und hören<br />

sind abstrakt, so abstrakt wie für die meisten das<br />

ganze Finanzsystem an sich geworden ist.<br />

1 · 2008.4 · JUNGES<br />

Anfang 2006 geht der jahrelange Boom des<br />

amerikanischen Immobilienmarkts vorbei. Die<br />

extrem gestiegenen Hauspreise brechen ein. Dies<br />

hat zu Folge, dass einkommensschwache Hauskäufer,<br />

die ihr Haus meistens ohne Eigenkapital<br />

finanziert haben, ihre Raten nicht mehr zahlen<br />

können. 2007 geraten immer mehr Hypothekenfinanzierer<br />

in existenzielle Not und müssen Insolvenz<br />

anmelden. Auch Hedge-Fonds, die sich<br />

in diesem Markt betätigen, brechen zusammen.<br />

Langsam sind die ersten Auswirkungen auch am<br />

europäischen und deutschen Markt spürbar.<br />

Es begann am US-Immobilienmarkt<br />

Die Gewinneinbrüche der amerikanischen<br />

Banken setzen sich fort, deutsche Landes- und<br />

Privatbanken sind ebenfalls massiv von der US-<br />

Hypothekenkrise betroffen und müssen hohe Abschreibungen<br />

tätigen. Der Kurseinbruch an der<br />

chinesischen Börse und Warnungen vor einer Rezession<br />

in den USA verunsichern die Anleger weltweit.<br />

Das Vertrauen der Anleger – aber noch mehr<br />

der Banken untereinander – ist zutiefst gestört, es<br />

fehlen hunderte Milliarden Euro im Finanzmarkt,<br />

0-jähriges Jubiläum der JU Nürtingen<br />

Zum 60-jährigen Jubiläum, das die JU Nürtingen am 4. Juli feierte, war als Ehrengast Gerhard Mayer-Vorfelder<br />

geladen. Der Festakt, der von einer Live-Band begleitet wurde, fand im Brausaal des Schlachthofs Nürtingen statt.<br />

Fotos: JU Nürtingen


um ihn aufrechtzuerhalten. Um wieder Ruhe und<br />

Vertrauen in den Markt zu bringen beschließen<br />

Staaten weltweit Hilfspakete in Milliardenhöhe.<br />

Alleine das deutsche Paket umfasst 480 Milliarden<br />

Euro für die deutschen Banken. Das Geld soll<br />

über einen Finanzmarkt-Stabilisierungsfonds bereitgestellt<br />

werden. Bis zu 80 Milliarden Euro liegen<br />

zudem für Kapitalbeteiligungen an Banken<br />

bereit. In Anspruch nehmen können es private<br />

Banken, Genossenschafts- und Landesbanken.<br />

Rettungspakete auf nationaler Ebene<br />

Banken, die diese Hilfe in Anspruch nehmen<br />

müssen, erwarten hohe Auflagen. So heißt es,<br />

dass die Unternehmen des Finanzsektors die Gewähr<br />

für solide und umsichtige Geschäftspolitik<br />

bieten müssen und dass es möglich ist, geschäftspolitische<br />

Ausrichtung zu diktieren. Auch für<br />

die Vergütung der Manager und die Ausschüttung<br />

von Dividenden dürfen Vorgaben gemacht<br />

werden. Dies ist keine Verstaatlichung sondern<br />

ein gezielter steuernder Eingriff in das Finanzsystem.<br />

Der Staat muss die Kontrollgremien des<br />

Finanzmarktes massiv prüfen und hier weitere<br />

Schritte gehen. Falsch wäre es allerdings, nun zu<br />

denken, dass Politiker bessere Banker sind: Die<br />

Staatsbanken sind von der Krise ebenso betroffen<br />

wie alle anderen Banken auch.<br />

<strong>Standpunkt</strong><br />

Eins zeigt die Finanzkrise im Vergleich zu den<br />

20er Jahren des vergangen Jahrtausends deutlich:<br />

Die Märkte sind soweit global vernetzt, dass der<br />

Zusammenbruch eines einzigen Marktes das<br />

ganze System zum Kollaps bringen kann.<br />

Es war zu sehen, dass ein weltweiter Rettungsplan<br />

Erfolg haben kann und auch die einzige<br />

Lösung solch eines Problems darstellt. Die Welt<br />

steht näher und friedlicher zusammen. Aber eins<br />

zeigt sich auch deutlich: Dass Europa noch lange<br />

nicht so gefestigt ist wie wir angenommen haben.<br />

Die nationalen Rettungspakete waren sicherlich<br />

koordiniert, aber eine gemeinsame Aktion unter<br />

einem europäischen Mantel wollte nicht gelingen.<br />

Dies zeigt uns Europäern ganz offensichtlich<br />

dass die nationalen Befindlichkeiten doch noch<br />

weit vor den Europäischen stehen.<br />

Der Autor<br />

Patrick Glaser ist Vorsitzender<br />

der JU Filder, Geschäftsführer<br />

des JU-<strong>Kreisverband</strong>s,<br />

Vorstandsmitglied der<br />

JU Region Stuttgart sowie stellv. Vorsitzender<br />

der CDU Denkendorf. Er arbeitet als Schreiner<br />

in Denkendorf.<br />

Rund 100 Gäste waren gekommen, um bei Spanferkel und Jubiläumstorte die Rede des ehemaligen Kultus- und<br />

Finanzministers zu hören, in der Mayer-Vorfelder über die historischen Wurzeln von CDU und JU referierte.<br />

Fotos: JU Nürtingen<br />

JUNGES · 2008.4 · 1


<strong>Standpunkt</strong><br />

Wer wählt konservative Politik?<br />

Jan Mesina zur Frage, wie die CDU wieder mehr Bürger von sich überzeugen kann<br />

Der CDU ist es seit 10 Jahren nicht mehr gelungen,<br />

bei Bundestagswahlen die 40-Prozent-Marke<br />

zu knacken. Umfragen der vergangenen Monate<br />

verheißen ebenfalls nichts Gutes. Dies wirft<br />

die Frage auf, ob unsere Partei programmatisch<br />

falsch ausgerichtet ist. Anscheinend gelingt es ihr<br />

nicht mehr, ein breite Masse der Wähler hinter<br />

sich zu vereinen. Beschäftigt man sich mit der<br />

Gründen für die Misere, so lautet ein beliebtes<br />

Erklärungsmuster, die CDU erreiche nicht mehr<br />

genügend Menschen, weil sie zu konservativ ausgerichtet<br />

sei. Eine ebenso gern vertretene These<br />

lautet, die CDU sei nicht konservativ genug.<br />

Stamm- und Wechselwähler vereinen<br />

Wie konservativ soll denn nun die CDU sein?<br />

Eine Frage, die an sich in wenigen Worten zu beantworten<br />

ist: Die CDU sollte einerseits so konservativ<br />

sein, dass sie zusammen mit ihren christlichen und<br />

liberalen Strömungen dem Wähler ein unverwechselbares<br />

Profil bietet, das sie klar von anderen<br />

Parteien abhebt . Andererseits darf sie nicht so<br />

konservativ sein, dass sie zum „christlich-demokratischen<br />

Museum“ mutiert – zu einem Tradi-<br />

Serie: Wie konservativ<br />

sollte die CDU sein?<br />

tionsverein, der mangels Wählerzuspruchs keine<br />

regierungsfähige Mehrheit erreicht. So leicht sich<br />

diese Leitlinien in der Theorie skizzieren lassen,<br />

so schwierig ist ihre Umsetzung in der Praxis.<br />

Betrachtet man die Wähleranalysen der vergangenen<br />

Jahren, so zeigt sich, dass die <strong>Union</strong>sparteien<br />

einen kleinen, aber harten Kern an konservativen<br />

Wählern hinter sich vereinen können.<br />

Es ist erfreulich, dass sich diese Wählergruppe<br />

so konstant für konservative Positionen und<br />

für die <strong>Union</strong> begeistert. Allerdings reicht diese<br />

Wählergruppe zahlenmäßig bei weitem nicht<br />

aus, um führende Regierungspartei zu werden<br />

und dementsprechende politische Gestaltungsmöglichkeiten<br />

zu erlangen. Die schwierige Herausforderung<br />

liegt darin den „harten Kern“<br />

zu halten, und gleichzeitig neue Wähler an die<br />

<strong>Union</strong> zu binden.<br />

Die Wählerbasis der CDU nimmt ab<br />

Jüngst hat eine demoskopische Untersuchung<br />

ergeben, dass die Wähler der <strong>Union</strong> politisch am<br />

besten informiert sind. Wähler der Grünen und<br />

der SPD machen demgegenüber ihre Wahlent-<br />

Das Nachtbusprojekt im JGR Filderstadt<br />

Am 16. Juli besuchten Philipp Schultheiß, Vorsitzender der Jusos Leinfelden-Echterdingen, und Max Pflaum, Vorsitzender<br />

der JU FiLE, den Jugendgemeinderat Filderstadt, um das gemeinsame Nachtbusprojekt vorzustellen.<br />

18 · 2008.4 · JUNGES Fotos: Hannes Griepentrog


scheidung sehr häufig von Sympathiegesichtspunkten<br />

abhängig. Gleichzeitig wird unsere<br />

Partei von den Befragten als alt, verknöchert<br />

und konservativ charakterisiert. Es ehrt zwar die<br />

<strong>Union</strong>swähler, dass sie politisch am informiertesten<br />

sind. Es zeigt aber auch, in welcher schwierigen<br />

Situation sich unsere Partei befindet. Denn<br />

die Zahl der informierten Wähler nimmt kontinuierlich<br />

ab – auch das ist ein Ergebnis der Studie.<br />

Dieser Rückgang ist eine bedauerliche Entwicklung.<br />

Sie muss aber bei der strategischen Ausrichtung<br />

unserer Partei zur Kenntnis genommen<br />

werden. Denn die CDU ist auf die Wählerstimme<br />

der Desinteressierten ebenso angewiesen wie auf<br />

die Stimme promovierter Akademiker.<br />

Konservatismus wählbar machen<br />

Eine mögliche Strategie könnte folgendermaßen<br />

aussehen: Die CDU setzt einerseits in ihrem<br />

politischen Handeln fühlbare konservative Akzente.<br />

Die Chance ist hoch, dass diese Akzente<br />

von der konservative Stammwählerschaft wahrgenommen<br />

werden, da sie sich politisch besonders<br />

gut informiert. Andererseits muss die CDU<br />

Wege finden, wie sie bestehende Schwellenängste<br />

neuer Wählergruppen verringern kann. Nicht<br />

zuletzt bei der vergangenen Landtagswahl in<br />

Hessen hat sich gezeigt, dass eine zu starke<br />

Fotos: Bernd Schwartz<br />

<strong>Standpunkt</strong><br />

Zuspitzung der Außendarstellung auf konservative<br />

Inhalte nicht den erwünschten Erfolg in der<br />

Breite erzielt. Um die wichtige Wählergruppe der<br />

Unentschlossenen nicht zu verschrecken, muss<br />

die CDU folglich auch an ihrer Außendarstellung<br />

arbeiten. Zwar muss für die CDU weiterhin der<br />

Grundsatz gelten, dass die politischen Inhalte im<br />

Mittelpunkt stehen. Angesichts der dargestellten<br />

Entwicklung wird es aber künftig noch wichtiger<br />

sein, die politischen Werte und Inhalte unserer<br />

Partei „sympathisch“ zu verpacken, um auch weniger<br />

informierte Wähler an die <strong>Union</strong> zu binden.<br />

Die Alternative besteht ansonsten darin, politisch<br />

auf Dauer im 30 Prozent + x-Keller zu verharren<br />

und weiterhin auf eine freudlose große Koalition<br />

angewiesen zu sein, bei der die SPD die erstbeste<br />

Möglichkeit nutzen wird, um die rot-rot-grüne<br />

Reißleine zu ziehen.<br />

Der Autor<br />

Jan Mesina ist stellv. Vorsitzender<br />

des JU-Bezirksverbands<br />

Nordwürttemberg<br />

und leitet dort die Projektgruppe<br />

Volkspartei. Der Rechtsreferendar ist Mitglied<br />

der JU Kirchheim / Teck.<br />

Sommerausfahrt der JU Nürtingen<br />

Die Sommerausfahrt vom 23.-28.08. führte die JU Nürtingen unter anderem nach Salzburg (im Bildhintergrund:<br />

Schloss Hohensalzburg), in das Besucherbergwerk in Berchtesgaden und zu einer Tretbootfahrt auf dem Hintersee.<br />

JUNGES · 2008.4 · 1


Presserückblick<br />

Neubau im Sinne Hölderlins<br />

Pressemitteilung des JU-Stadtverbands Nürtingen vom 1. August 2008<br />

Aufgrund der anhaltenden Debatte im Gemeinderat<br />

und der Öffentlichkeit hat sich der<br />

Vorstand intensiv mit dem Thema „Neubau des<br />

Hölderlinhauses“ befasst.<br />

Im Vorfeld besuchten Vorstandsmitglieder der<br />

JU Nürtingen das Stadtmuseum, um sich einen<br />

Eindruck über die historischen Gegebenheiten<br />

am ehemaligen Schweizer-Hof zu verschaffen.<br />

Der in der letzten Gemeinderatssitzung vor der<br />

Sommerpause gestellte Antrag, ein Gerüst aufzustellen,<br />

ist nach Ansicht des JU-Vorsitzenden<br />

Bernd Schwartz der richtige Weg und eine gute<br />

Gesprächsgrundlage. Der am Boden markierte<br />

rote Pflasterstein entspricht leider nicht ganz den<br />

tatsächlichen planerischen Gegebenheiten und<br />

stellt falsche Tatsachen in den Raum. Es ist nicht<br />

sinnvoll über Halbwahrheiten zu diskutieren.<br />

Fabian Weible, stellv. Vorsitzender, stellt dabei<br />

fest, dass die momentane Platzsituation erst im<br />

Nachkriegs-Nürtingen entstanden ist. Zu Zeiten<br />

Hölderlins stand auf der Freifläche eine Scheune,<br />

damit war der Zugang zur Schlossgarten-Straße<br />

und zur Altstadt versperrt bzw. eingeengt. Daniel<br />

Geyer merkt an, dass schmale und enge Gassen<br />

zum Bild einer Altstadt gehören. Durch die im<br />

Entwurf angedachte Platzgestaltung entsteht ein<br />

neues, attraktives Tor zu Nürtingens Altstadt.<br />

Viele Menschen nennen die historische Bausubstanz<br />

und die Tatsache, das Hölderlin und seine<br />

Mutter in dem Haus gelebt haben, als Grund<br />

dafür, dass das Gebäude nicht abgerissen werden<br />

darf. Jedoch ist zu bedenken, dass weite Teile des<br />

Gebäudes im Lauf der Jahrhunderte umfangreichen<br />

Umbaumaßnahmen unterzogen wurden.<br />

Als historisch kann beinahe ausschließlich der<br />

Gock‘sche Keller bezeichnet werden.<br />

Den Vorwurf, man hätte die Bürger nicht frühzeitig<br />

einbezogen, kann der stellv. Vorsitzende<br />

Alexander Reitenbach nicht nachvollziehen. „Es<br />

müssen doch erst Planungen, Ideen und Entwürfe<br />

erstellt werden, um anschließend darüber<br />

diskutieren zu können.“ Bereits vor einen Jahr,<br />

am 17. Juli 2007, wurde in einer Bauausschusssitzung<br />

das „Problem Hölderlinhaus“ thematisiert<br />

und über eine mögliche Renovierung bzw. einen<br />

Abriss und Wiederaufbau diskutiert. Entgegen<br />

der ersten Reaktion von Seiten der Räte war im<br />

Anschluss an die Debatte eine Mehrheit von der<br />

Notwendigkeit eines Neubaus, auch im Sinne des<br />

Gedenkens an Hölderlin, überzeugt.<br />

Nach Ansicht der JU Nürtingen ist dem Andenken<br />

Hölderlins mehr Ehre gemacht, wenn in sei-<br />

Landesfußballturnier in Backnang<br />

Am 21.09. waren vier JU-Mannschaften nach Backnang gekommen. Vertreten war auch der <strong>Kreisverband</strong> <strong>Esslingen</strong>,<br />

hier zu sehen vor dem Turnier, beim Hinspiel gegen Backnang und beim Rückspiel gegen die JU Oberes Murrtal.<br />

20 · 2008.4 · JUNGES Fotos: Hannes Griepentrog


ner ehemaligen Wohn- und Wirkungsstätte Wissen<br />

und Bildung vermittelt werden, anstatt dass<br />

eine weitere Gedenkstätte oder gar ein Museum<br />

eingerichtet wird. Die Chance, der Bildung einen<br />

Presserückblick<br />

passenden Rahmen zu geben und gleichzeitig die<br />

Neckarsteige durch ein attraktives Gebäude und<br />

einen vielseitig nutzbaren Platz aufzuwerten,<br />

muss genutzt werden, so Schwartz abschließend.<br />

Nachtbuspläne: „Kein Stadtteil leidet darunter“<br />

Pressemitteilung der Jusos L-E und des JU-Gebietsverbands FiLE vom 2 . August 2008<br />

Die JU FiLE und die Jusos Leinfelden-Echterdingen<br />

haben zahlreichen Gruppen, darunter<br />

dem Jugendgemeinderat von Filderstadt, das<br />

von ihnen ausgearbeitete Nachtbusprojekt vorgestellt<br />

(→ Fotorückblick auf S. 18).<br />

„Wir hatten immer einen deutlichen Zuspruch<br />

für unseren Vorschlag, nur in wenigen Detailfragen<br />

gab es weiteren Klärungsbedarf,“ zeigt sich<br />

der Vorsitzende der JU, Max Pflaum erfreut.<br />

Auch aus dem Ressort von Dieter Lentz, erster<br />

Bürgermeister von Filderstadt, wurde bekannt,<br />

dass er bereits Anfragen bei der SSB über Umsetzungsmöglichkeiten<br />

entsprechend des Vorschlags<br />

gestellt hat, wodurch er die Nachwuchsorganisationen<br />

in ihrem Anliegen unterstützt.<br />

Die Pläne sehen vor, einen neuen Nachtbus zu<br />

schaffen, der direkt von Stuttgart über Echter-<br />

dingen nach Stetten, Plattenhardt, Bonlanden<br />

und Sielmingen fährt und von Bernhausen<br />

den Weg über die B27 wieder nach<br />

Stuttgart nimmt. „Dadurch werden nicht nur<br />

neue Orte an das Nachtbusnetz angeschlossen<br />

sondern auch ein Filder-Ringverkehr<br />

geschaffen der die Nachbarorte enger zusammenrücken<br />

lässt“, so Philipp Schultheiß, Vorsitzender<br />

der Jusos. Auf Stuttgarter Seite besteht dadurch<br />

die Möglichkeit den Stadtteil Fasanenhof an das<br />

Nachtbusnetz anzuschließen.<br />

Davon überzeugt, in beiden Filderstädten eine<br />

politische Mehrheit für diese neue Nachtbuslinie<br />

zu finden, bereiten sich die Nachwuchspolitiker<br />

auf das Ende der Sommerpause vor: „Gerade<br />

weil das Thema für die Bürgerschaft nur Vorteile<br />

bringt, und es deswegen mit Sicherheit auch die<br />

nötigen Mehrheiten finden wird, möchten wir<br />

uns weiter mit vollem Elan für dieses Projekt einsetzen“,<br />

betont der Vorsitzende der Jusos Philipp<br />

Schultheiß.<br />

Weitere Informationen auf der Nachtbushomepage<br />

von Jusos und JU: http://www.ju-file.de/nachtbus<br />

Kreisausschusssitzung in Kirchheim / Teck<br />

Bei der KA-Sitzung am 23.09. wurden ein Papier der JU Kirchheim zum Thema Integration sowie unsere Anträge<br />

an den Bezirkstag diskutiert und die Kandidaten für JU-Bezirksvorstand und CDU-Kreisvorstand nominiert.<br />

Fotos: Hannes Griepentrog<br />

JUNGES · 2008.4 · 21


Veranstaltungsrückblick<br />

Klausurtagung der JU Kirchheim / Teck<br />

Veranstaltung des JU-Stadtverbands Kirchheim / Teck am 28. September 2008<br />

Die <strong>Junge</strong> <strong>Union</strong> Kirchheim traf sich am<br />

Sonntag den 28. September 2008 im Ateckhotel<br />

zu ihrer zweiten Klausurtagung.<br />

Die Themenbandbreite reichte von Dauerbrennern<br />

wie Energie, Studiengebühren und Bildung<br />

über brandaktuelle Themen wie steigende Lebensmittelpreise<br />

bis hin zu kommunalen Problemen<br />

wie Kinderarmut in Kirchheim. Zu jedem<br />

Thema wurde ein Positionspapier entwickelt, das<br />

von den Teilnehmern diskutiert und verabschiedet<br />

wurde. Für das leibliche Wohl sorgte ein leckeres<br />

Frühstückbüffet des Hotels.<br />

JU-Vorstandsmitglied Timo Brückel, der zugleich<br />

im Kirchheimer Jugendrat tätig ist, hatte<br />

das Thema regenerative Energien vorbereitet.<br />

Eine gerechte Finanzierung der Subventionierung<br />

der regenativen Energien war ebenso Bestandteil<br />

des Positionspapiers wie die erhoffte Unab-<br />

hängigkeit der deutschen Energieversorgung von<br />

ausländischen Lieferanten fossiler Energieträger.<br />

Der Schriftführer Michael Schünemann präsentierte<br />

im Rahmen des Bildungspapiers, dass<br />

die <strong>Junge</strong> <strong>Union</strong> beispielsweise ausdrücklich<br />

an dem dreigliedrigen Schulsystem festhalten<br />

möchte, denn „nur dieses Schulsystem ermöglicht<br />

es auf die unterschiedlichen Stärken und<br />

Klausurtagung der JU Kirchheim / Teck<br />

Zum Abschluss der Klausurtagung (→ Bericht oben) wurde ein Gruppenfoto gemacht. Neben den neun Mitgliedern<br />

nahm auch ein Interessierter an der Klausurtagung teil, der in die <strong>Junge</strong> <strong>Union</strong> hineinschnuppern wollte.<br />

22 · 2008.4 · JUNGES<br />

Schwächen der Schüler einzugehen und diese im<br />

Kreise Gleichgesinnter zu fördern“.<br />

Alternative Antriebskraftstoffe als Ethanol aus<br />

Nahrungsmitteln forderte Natalie Pfau in ihrer<br />

Analyse der steigenden Lebensmittelpreise. Ebenso<br />

wurden beispielsweise Spekulationen auf dem<br />

Agrarmarkt, die Aufhebung der Stilllegungsvereinbarung<br />

und die gemeinsame Agrarpolitik der<br />

Europäischen <strong>Union</strong> angesprochen.<br />

Nach der Mittagspause legte David Krause die<br />

verschiedenen Möglichkeiten und Probleme der<br />

Studiengebühren dar; diese wurden kontrovers<br />

diskutiert und am Ende waren sich die Teilnehmer<br />

darin einig, dass die Gebühren sinnvoll sind,<br />

wenn sie der Lehre an den Hochschulen zukommen<br />

und transparent verwendet werden.<br />

Dann legte der Vorsitzende Thilo Rose Zahlen<br />

vor, nach denen jedes achte Kinde in Kirchheim<br />

an der Armutsgrenze lebt. Da Kinderarmut nicht<br />

nur ein materielles Problem darstellt, sondern<br />

oftmals auch mangelnde Verantwortung und Vernachlässigung<br />

durch die Eltern bedeutet, schlägt<br />

er eine bessere Zusammenarbeit der Stadt mit<br />

der Bundesagentur für Arbeit und den Jugend-<br />

ämtern vor, damit Sozialleistungen tatsächlich<br />

den bedürftigen Kindern zugute kommen.<br />

Fotos: JU Kirchheim / Teck


JU bekräftigt Forderung nach Alkoholverbot<br />

Pressemitteilung des JU-Stadtverbands <strong>Esslingen</strong> a. N. vom 24. Oktober 2008<br />

Nach einem Diskussionsabend mit dem stellvertretenden<br />

Leiter des Polizeireviers <strong>Esslingen</strong>,<br />

Herrn Gerhard Deffner (→ Fotorückblick<br />

auf S. 28), bekräftigt die <strong>Junge</strong> <strong>Union</strong> Stadtverband<br />

<strong>Esslingen</strong> a. N. (JU) ihre Forderung nach<br />

einem Alkoholverbot für bestimmte Bereiche<br />

der Innenstadt.<br />

Der JU-Vorsitzende Ferdinand Rentschler legt<br />

die Problemlage dar: „Die ganztägigen Gelage<br />

der Trinkerszene und ihre Hinterlassenschaften<br />

rücken immer stärker ins öffentliche Blickfeld.<br />

Nachts kommt es zu Ruhestörungen, Sachbeschädigungen<br />

und Prügeleien durch Jugendliche.<br />

Um beides besser unter Kontrolle zu bekommen,<br />

brauchen wir eine Änderung der städtischen<br />

Polizeiverordnung“. Durch diese sollte der Alkoholkonsum<br />

insbesondere im Bereich des Busbahnhofes,<br />

in der Maille und in der Grünanlage<br />

am Charlottenplatz sowie an Bushaltestellen und<br />

Schulhöfen untersagt werden.<br />

Anlass dafür, dass sich die JU mit dem Thema<br />

beschäftigt hatte, war der massive Anstieg von<br />

Gewaltdelitken unter Jugendlichen. Der stellvertretender<br />

JU-Vorsitzende Tim Hauser zeigt<br />

das Problem auf: „Wie die Polizei festgestellt hat,<br />

finden die Gewaltausbrüche meist zwischen al-<br />

Fotos: Hannes Griepentrog<br />

Presserückblick<br />

koholisierten Jugendlichen statt. Bisher kann die<br />

Polizei jedoch erst eingreifen, wenn es zu einer<br />

Eskalation gekommen ist.“<br />

Allerdings reicht nach Ansicht der JU ein<br />

bloßes Verbot hierfür nicht aus, es müssen auch<br />

mehr Kontrollen durchgeführt und die präventive<br />

Jugendarbeit verstärkt werden, wie der JU-<br />

Schatzmeister Hannes Griepentrog ausführt:<br />

„Verbote alleine bringen nichts, solange keine<br />

Kontrollen erfolgen und keine Präventionsarbeit<br />

geleistet wird. Die JU fordert daher zwei bis drei<br />

zusätzliche Stellen für den städtischen Vollzugsdienst<br />

und für die aufsuchende Jugendarbeit.<br />

Insbesondere Letztere ist in <strong>Esslingen</strong> bisher zu<br />

kurz gekommen“.<br />

Die JU ist sich der Kosten für die neuen Stellen<br />

bewusst und fordert daher, diese durch Einsparmaßnahmen<br />

gegenzufinanzieren. Hauser: „Hier<br />

bieten sich vor allem Projekte an, die der gesamten<br />

Bevölkerung <strong>Esslingen</strong>s nur wenig Nutzen<br />

bringen. Es ist mittlerweile ein offenes Geheimnis,<br />

dass unser Oberbürgermeister sich im Zuge<br />

der Sanierung des Dekanatsgebäudes Duschen<br />

ins Neue Rathaus einbauen lassen will. Alleine<br />

die Kosten dafür würden vermutlich ausreichen,<br />

um eine Sozialarbeiterstelle zu finanzieren“.<br />

Mitgliederparty des JU-<strong>Kreisverband</strong>s<br />

Zur Mitgliederparty am 27. September kamen JU-Mitglieder aus dem ganzen Kreis <strong>Esslingen</strong> nach Musberg. An<br />

unserem Gasgrill konnte Thomas Kaiser einmal mehr seine Fähigkeiten im Rote-Grillen unter Beweis stellen.<br />

JUNGES · 2008.4 · 2


Presserückblick<br />

Die kommunalpolitische Unvernunft beenden<br />

Pressemittelung des JU-<strong>Kreisverband</strong>s und des Stadtverbands <strong>Esslingen</strong> vom . November 2008<br />

Angesichts der Schieflage im deutschen Gesundheitssystem<br />

sowie in den Haushalten des<br />

Landkreises und der Stadt <strong>Esslingen</strong> sprechen<br />

sich der JU-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Esslingen</strong> und der<br />

JU-Stadtverband <strong>Esslingen</strong> a. N. gemeinsam für<br />

eine stärkere Kooperation der Kliniken aus.<br />

Christoph Rist, Verwaltungsexperte des JU-<br />

Stadtverbands <strong>Esslingen</strong> a. N., hält den Kurs von<br />

Stadt- und Kreisräten in der Frage der Klinken für<br />

„unverständlich und verantwortungslos“: „Nach<br />

wie vor wird in Stadt und Kreis jeweils für sich<br />

selbst weitergewirtschaftet – wenn man in diesem<br />

Zusammenhang überhaupt noch von ‚wirtschaften‘<br />

sprechen kann“, so Rist weiter. Denn sowohl<br />

die Städtischen Kliniken als auch die Kreiskrankenhäuser<br />

fahren seit Jahren Verluste in Millionenhöhe<br />

ein. Ohne die beiden Träger wären diese<br />

Institutionen längst nicht mehr lebensfähig – unter<br />

wirtschaftlichen Gesichtspunkten gäbe es im<br />

Landkreis <strong>Esslingen</strong> kein einziges der Krankenhäuser<br />

mehr.<br />

Und dennoch erlauben sich Stadt und Kreis<br />

weiterhin einen erbitterten Wettbewerb zwischen<br />

den Kliniken. Dabei geht es nach Einschätzung<br />

der JU längst nicht mehr um die Sicherstellung<br />

der flächendeckenden Gesundheitsversorgung<br />

der Bevölkerung. Der JU-Kreisvorsitzende Thomas<br />

Kaiser führt aus: „Es scheint, als läge den<br />

politisch Verantwortlichen in Stadt und Kreis die<br />

Erhaltung der eigenen und alleinigen Kompetenzherrlichkeit<br />

mehr am Herzen als solide Politik.<br />

Es geht nur noch darum, wer am Ende das<br />

Sagen hat“. Die JU fordert den Landrat Einiger<br />

und den Esslinger Oberbürgermeister Zieger daher<br />

auf, die Probleme in der Krankenhausversorgung<br />

endlich gemeinsam in Angriff zu nehmen.<br />

In den Augen der JU muss schnellstmöglich<br />

eine einheitliche Organisationsform für alle Krankenhäuser<br />

hergestellt werden. Daneben müssen<br />

endlich die überfällige Debatte um schwache<br />

Klinikstandorte und Versorgungszentren für bestimmte<br />

Therapieformen geführt und die vorherrschenden<br />

Doppelstrukturen abgeschafft werden,<br />

wie Christoph Rist betont: „Dazu sind die Träger<br />

nach dem Landeskrankenhausgesetz nicht nur<br />

aufgefordert, sondern sogar verpflichtet.“ Außerdem,<br />

so Rist abschließend, „muss der Landkreis<br />

das von ihm in Auftrag gegebenen Gutachten zu<br />

den Kreiskliniken unverzüglich veröffentlichen.<br />

Es kann nicht sein, dass den Bürgern die Möglichkeit<br />

verwehrt bleibt, Perspektiven für die Zusammenarbeit<br />

selbst beurteilen zu können“.<br />

Sonntagstreff zur Bayernwahl in Nürtingen<br />

Am 28. September traf sich die JU Nürtingen, um gemeinsam bei einem Faß Bier die Hochrechnungen der Landtagswahl<br />

in Bayern zu verfolgen und auch mit JU-Mitgliedern aus anderen Verbänden darüber zu diskutieren.<br />

24 · 2008.4 · JUNGES Fotos: Hannes Griepentrog


Im Jahr 2007 stiegen allein die Arzneimittelausgaben<br />

der Krankenkassen um 6,7 Prozent.<br />

Das entspricht einer Summe von 1,9 Mrd. €.<br />

Für 2009 wird mit weiteren Preissteigerungen<br />

in Höhe von 6,6 Prozent bzw. rund 2 Mrd. € gerechnet.<br />

Ein Umstand, der die Kassenbeiträge<br />

der Versicherten auch nach der Einführung des<br />

Gesundheitsfonds im kommenden Jahr weiter in<br />

die Höhe schnellen lassen dürfte. Darüber hinaus<br />

beschloss die Bundesregierung jüngst ein Finanzielle<br />

Soforthilfe von 3,2 Mrd. € für die 2100 Krankenhäuser<br />

in Deutschland. Zu Tragen hat dieses<br />

„Sofortprogramm“ ebenfalls der Beitragszahler.<br />

Die Auswirkungen der letzten Abschlüsse in den<br />

Enrico Bertazzoni bei der JU <strong>Esslingen</strong> a. N.<br />

Fotos: Hannes Griepentrog<br />

Hintergrund<br />

Tarifverträgen für den öffentlichen Dienst sollte<br />

man ebenfalls nicht vergessen. Damit ist klar: Der<br />

künftiger Einheitssatz für die gesetzlichen Krankenkassen<br />

wird zum 01.01.2009 bei 15,5 Prozent<br />

liegen und sicherlich werden einige der großen,<br />

verwaltungsintensiven Kassen ohne Zusatzbeitrag<br />

nicht auskommen. Beitragssätze von über<br />

16,5 Prozent scheinen innerhalb der nächsten<br />

zwei Jahre inzwischen unausweichlich zu sein.<br />

Die Daten wurden von Christoph Rist zusammengestellt.<br />

Er ist Mitglied im Vorstand des JU-Stadtverbands<br />

<strong>Esslingen</strong> a. N. und studiert Öffentliches<br />

Finanzmanagement an der HVF Ludwigsburg.<br />

Besuch des JU-<strong>Kreisverband</strong>s im Landtag<br />

Am 2. Oktober besuchten zehn JU-Mitglieder den Landtag in Stuttgart, um einer Plenarsitzung zuzusehen und<br />

aktuelle landespolitische Themen mit Christa Vossschulte MdL und Stefan Mappus MdL zu diskutieren.<br />

Ebenfalls am 2. Oktober besuchte der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Enrico Bertazzoni die JU <strong>Esslingen</strong> a. N.<br />

Themen waren die Esslinger Kommunalpolitik und der kommende Kommunalwahlkampf.<br />

JUNGES · 2008.4 · 2


Veranstaltungsrückblick<br />

1 2 3<br />

18<br />

17<br />

16<br />

15<br />

Die Bilder zeigen (von links oben im Uhrzeigersinn): Tagung am Samstag: (1) Der Bezirksvorsitzende Uwe Wiedmann<br />

(HDH) bei seinem Rechenschaftsbericht. (2) Chrstoph Rist, Patrick Glaser, Ferdinand Rentschler, Max<br />

Pflaum, Heiko Fuchslocher, Bernd Schwartz. (3) Jan Mesina vor seiner Wahl zum stellvertretenden Bezirksvorsitzenden.<br />

(4-6) Ministerpräsident Günther Oettinger MdL während und nach seiner Rede. Bunter Abend: (7) Thomas<br />

Kaiser, Andreas Jarolim, Christoph und Christian Schwalbe (WN). (8) Thomas, Natalie Pfau und Christian. (9)<br />

2 · 2008.4 · JUNGES<br />

Bezirkstag in Künzelsau<br />

Veranstaltung der JU Nordwürttemberg am 4.- . Oktober 2008<br />

Uwe Wiedmann ist der alte und neue Vorsitzende der JU Nordwürttemberg.<br />

Mit 96 Prozent wurde der 29-jährige Rechtsreferendar<br />

aus Heidenheim im Amt bestätigt. In einer kämpferischen Rede<br />

schwor Wiedmann die <strong>Junge</strong> <strong>Union</strong> auf den Wahlkampfjahr 2009 an.<br />

„Wir müssen das Profil der <strong>Union</strong> schärfen und nicht die Abnicker<br />

einer Großen Koalition sein“, so Wiedmann mit Blick auf Berlin.<br />

Inhaltlich diskutierten die über 100 Delegierten über „Deutschlands<br />

Rolle in der Welt“. Die <strong>Junge</strong> <strong>Union</strong> setzt sich darin für eine<br />

Neubestimmung des Selbstverständnisses deutscher Außenpolitik<br />

ein. Um in der globalisierten Welt bestehen zu können, müsse die<br />

Bundesrepublik die strategischen Interessen der Deutschlands und<br />

ein handlungsfähiges Europa in den Mittelpunkt der öffentlichen<br />

Diskussion rücken.<br />

Ministerpräsident Günther Oettinger lobte die <strong>Junge</strong> <strong>Union</strong>, sie<br />

habe einmal mehr bewiesen, dass sie die Probleme der Zeit fundiert<br />

diskutieren kann. Die Bankenkrise zeige, dass der Führungsanspruch<br />

der USA auf tönernen Füßen stehe. Europa müsse sich der Herausforderung<br />

stellen, hier neben den USA und den Konkurrenten der<br />

neuen Wirtschaftsmächte Aufgaben zu übernehmen.<br />

14<br />

13<br />

Fotos: Hannes Griepentrog


4 5 6<br />

Neben der Weltpolitik kam auch die deutsche Innenpolitik zu<br />

ihrem Recht: Die Wahlniederlage der CSU in Bayern wurde ebenso<br />

thematisiert wie der Versuch Andrea Ypsilantis, mit Unterstützung<br />

der Linken die Herrschaft in Hessen zu übernehmen. „Mit den Wortbrüchigen<br />

von heute und den Bankrotteuren von einst ist kein Staat<br />

zu machen“, so Wiedmann.<br />

Die weiteren Wahlen des Bezirksvorstandes ergaben: Birgit Flaig<br />

aus Heilbronn und Jan Mesina aus <strong>Esslingen</strong> wurden zu Stellvertretenden<br />

Bezirksvorsitzenden gewählt, Phillip Kordowich aus Stuttgart<br />

als Finanzreferent. Der Ludwigsburger Steffen Kirsch ist neuer<br />

Pressereferent, während Frieder Hiller aus Böblingen weiterhin als<br />

Bildungsreferent amtiert. Die Schriftführung übernimmt Matthias<br />

Barthau aus Schwäbisch Hall.<br />

Für den <strong>Kreisverband</strong> <strong>Esslingen</strong> war der Bezirkstag in mehrerlei<br />

Hinsicht erfolgreich: Inhaltlich konnten wir die Mehrzahl unserer<br />

allgemeinen Anträge und Änderungsanträge durchsetzen, personell<br />

sind wir neben Jan Mesina künftig auch mit Hannes Griepentrog im<br />

Bezirksvorstand vertreten, der als Beisitzer gewählt wurde.<br />

Der Bericht basiert auf einer Pressemitteilung der JU Nordwürttemberg.<br />

12<br />

Fotos: Hannes Griepentrog u. a.<br />

11<br />

Veranstaltungsrückblick<br />

Hannes Griepentrog, Natalie, Christian, Philipp Kordowich (S). (10) Patrick, Jochen Lehmann (S), Ingo Sombrutzki<br />

(WN). (11) Bernd, Steffen Kirsch (LB), Frieder Hiller (BB). (12) Andreas J., Natalie, Patrick, Thomas, Hannes. (13)<br />

Ivo Odak (BB), Andreas J., Jochen. (14) Christoph, Ferdinand. (15) Frieder, Thomas Wagenblast (AA), Birgit Flaig<br />

(HN). Tagung am Sonntag: (16) Heiko, Ferdinand, Andreas Deuschle. (17) Andreas J., Thomas, Natalie. (18) Beim<br />

Singen der sieben Strophen des Württembergerliedes war auch das Tagungspräsidium auf Liedzettel angewiesen.<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

JUNGES · 2008.4 · 2


JU-Stand auf dem Krautfest in Leinfelden<br />

Am 18. und 19. Oktober hatte die JU FiLE wieder einen Stand auf dem<br />

Krautfest. Diesmal wurden in Leinfelden direkt an der S-Bahn-Haltestelle<br />

Chili con carne, Tequila, Glühwein und weitere Getränke verkauft.<br />

Bild oben: Patrick Glaser, Dominik Jung, Thomas Kaiser, Viktor Schicker<br />

(Vorsitzender CDU Filderstadt), Max Pflaum, Ilona Koch (Vorsitzende<br />

CDU Leinfelden-Echterdingen), Jörg Döpper MdL.<br />

Gerhard Deffner bei der JU <strong>Esslingen</strong> a. N.<br />

Am 16. Oktober besuchte Gerhard Deffner, CDU-Stadtrat und stellvertretender Leiter des Esslinger Polizeireviers,<br />

die JU <strong>Esslingen</strong> a. N., um über Lösungen für Gewaltdelikte und Alkoholkonsum in <strong>Esslingen</strong> zu sprechen.<br />

28 · 2008.4 · JUNGES Fotos: Hannes Griepentrog, Max Pflaum


Herbstfest der JU Nürtingen<br />

Am 18. Oktober veranstaltete die JU Nürtingen wieder ihr bereits traditionelles<br />

Herbstfest in der Geschäftsstelle in Nürtingen. Neben vielen Gästen<br />

aus der Mitgliederschaft konnte der Vorsitzende Bernd Schwartz auch die<br />

Vorsitzenden der CDU Nürtingen und der CDU Aichtal, Thaddäus Kunzmann<br />

und Eckhard v. Frantzius sowie den Vorsitzenden der JU Kirchheim /<br />

Teck, Thilo Rose, begrüßen.<br />

Dieter Kress bei der JU <strong>Esslingen</strong> a. N.<br />

Am 30. Oktober konnte der JU-Stadtverband <strong>Esslingen</strong> Dieter Kress, Geschäftsführer der AOK-Bezirksdirektion<br />

Neckar-Fils, in ihren Räumen begrüßen, um mit ihm Möglichkeiten für die Kooperation von Kliniken zu erörtern.<br />

Fotos: Bernd Schwartz, Hannes Griepentrog<br />

JUNGES · 2008.4 · 2


Schlusspunkt<br />

Wieviel darf Politik versprechen?<br />

von Hannes Griepentrog, stv. Vorsitzender des JU-<strong>Kreisverband</strong>s <strong>Esslingen</strong> und Chefredakteur des JUNGES<br />

„Auch Politiker sind Vorbilder. Sie sollten sich<br />

an das halten, was sie vor der Wahl versprechen.“<br />

So äußerte sich Dagmar Metzger nach ihrer Entscheidung<br />

im März dieses Jahres, die Wahl von<br />

Andrea Ypsilanti mit Stimmen der Linken nicht<br />

mitzutragen. Tatsächlich ist eine verlässliche<br />

Politik, die sich an ihre Zusagen hält, nicht nur<br />

wünschenswert, sondern Grundlage einer jeden<br />

Demokratie: Eine Regierung, die nur durch Täuschung<br />

der Wähler in ihr Amt gekommen ist,<br />

kann schwerlich als legitim angesehen werden.<br />

Dafür ist es vollkommen irrelevant, ob Ypsilanti<br />

schon vor der Wahl eine Zusammenarbeit mit<br />

den SED-Erben in Erwägung gezogen hat oder ob<br />

sie wirklich davon überzeugt war, eine demokratische<br />

Mehrheit zustande zu bekommen: Auch<br />

im Wahlkampf können Politiker nicht damit<br />

rechnen, ungeschoren davonzukommen, wenn<br />

sie Dinge versprechen, von denen abzusehen ist,<br />

dass sie nicht einzuhalten sein werden.<br />

Was für Wahlversprechen gilt, muss ebenso für<br />

Zusagen außerhalb von Wahlzeiten gelten: Sie<br />

sollten nicht leichtfertig abgegeben werden. Und<br />

das bedeutet in vielen Fällen: Sie können sich nur<br />

sehr eingeschränkt auf die Zeit nach dem nächsten<br />

Wahltermin beziehen. Natürlich wünschen<br />

sich die Bürger Politiker, die nicht nur bis zur<br />

nächsten Wahl denken und natürlich sollte das<br />

politische System auch über längere Zeiträume<br />

Konstanz bieten. Beispielsweise wäre den Kritikern<br />

von Studiengebühren sicherlich ein starkes<br />

Argument aus der Hand genommen worden,<br />

wenn es möglich wäre, die Höhe der Gebühren<br />

auch nur für 10 oder 15 Jahre festzuschreiben.<br />

Wenn jedoch auf diese Weise die Zustimmung<br />

zum Regierungshandeln und damit die<br />

Effektivität des Regierens erhöht würde, sänke<br />

gleichzeitig die demokratische Legitimität: Jeder<br />

Landtagsabgeordnete kann allenfalls zusichern,<br />

dass er selbst seine Meinung nicht ändert – für<br />

0 · 2008.4 · JUNGES<br />

Parlamentarier, die momentan nicht in der Regierungsfraktion<br />

sind oder Personen, die noch nicht<br />

im Parlament sitzen, kann er nicht sprechen.<br />

Die Probleme, die aus solchen illegitimen Versprechungen<br />

entstehen, durfte auch Günther H.<br />

Oettinger schon erleben: Als er eine „ergebnisoffene“<br />

Diskussion eines Flughafenausbaus auf<br />

den Fildern anstoßen wollte, musste er sich das<br />

Ehrenwort seines Amtsvorgängers Erwin Teufel<br />

vorhalten lassen, der zugesichert hatte, dass eine<br />

zweite Startbahn nicht kommen würde. Inzwischen<br />

hat unser Ministerpräsident selbst den Fehler<br />

wiederholt und versprochen, dass es in den<br />

nächsten 15 Jahren keinen weiteren Ausbau geben<br />

wird – ohne wissen zu können, ob er selbst bis<br />

dahin überhaupt noch irgendetwas zu sagen hat.<br />

Dieser – vermutlich ohnehin wenig erfolgreiche<br />

– Versuch, die eigene Beliebtheit zu erhöhen, ist<br />

in erster Linie eines: Undemokratisch. Wer so<br />

handelt, erreicht kaum etwas, außer möglichen<br />

Nachfolgern das Leben schwer zu machen.<br />

Ist nach dieser Maxime, mag man einwenden,<br />

politisches Handeln überhaupt noch möglich?<br />

Schließlich würde auch eine gebaute Startbahn<br />

den Nachfolgern die Möglichkeit nehmen, sich<br />

gegen diesen Ausbau zu entscheiden. Offenbar<br />

würden in einem solchen Fall Legitimitätsüberlegungen<br />

hinter der Effektivität zurückstehen müssen.<br />

Das liegt aber in der Natur der Sache: Die<br />

Bürger, die vielleicht nicht einmal geboren sind,<br />

aber dennoch die positiven und negativen Auswirkungen<br />

tragen, kann man eben nicht fragen.<br />

Also: Wo sich Pfadabhängigkeiten nicht verhindern<br />

lassen, ist gegen entsprechende Entscheidungen<br />

nichts einzuwenden. Umgekehrt muss<br />

aber gelten, dass sie dort vermieden werden, wo<br />

sie offenbar unnötig sind. Um zum Ausgangspunkt<br />

zurückzukehren: Die Grundlage legitimen<br />

demokratischen Handelns muss sein, nur das zu<br />

versprechen, was man auch selbst halten kann.


JU-Deutschlandtag<br />

Thomas Kaiser, Max Pflaum, Hannes Griepentrog und Patrick Glaser waren aus dem Kreis <strong>Esslingen</strong> als Gäste zum<br />

Deutschlandtag angereist. Der bestand nicht nur aus Antragsberatungen und schönen Reden und Rednerinnen...<br />

...sondern auch aus interessanten Gesprächen abseits des Podiums (im Bild links stellt Max dem CDU-Landtagsfraktionsvorsitzenden<br />

Stefan Mappus unser JUNGES vor), ausführlichen Fahrten in der eigens für uns geöffneten<br />

Achterbahn und angenehmen Abenden an der Hotelbar und in den Räumlichkeiten innerhalb des Europa Parks.


<strong>Junge</strong> <strong>Union</strong> KV <strong>Esslingen</strong> · JUNGES · Mittlere Beutau 50 · 73728 <strong>Esslingen</strong> a. N.<br />

An alle Mitglieder und Freunde<br />

des <strong>Kreisverband</strong>s <strong>Esslingen</strong><br />

der <strong>Junge</strong>n <strong>Union</strong><br />

Nicht vergessen: Redaktions- und Anzeigenschluss<br />

für die JUNGES-Ausgabe 200 .1 ist der 22. Januar 200<br />

Terminübersicht<br />

JUNGE UNION<br />

KREISVERBAND ESSLINGEN<br />

W W W. J U - E S S L I N G E N . D E<br />

Datum Zeit Verband Veranstaltung und Ort<br />

Fr. 09.01. 18.30 <strong>Kreisverband</strong> Kreisvorstandssitzung, JU-Geschäftsstelle <strong>Esslingen</strong><br />

Sa. 10.01. 10.00 Landesverb. Mitgliederoffener ao. Landestag zum Thema Jugendkriminalität,<br />

Freiburg, Infos und Anmeldung unter www.ju-bw.de<br />

So. 11.01. 17.30 Nürtingen Vorstandssitzung<br />

Mo. 12.01. 19.30 FiLE Vorstandssitzung<br />

So. 25.01. 17.00 <strong>Esslingen</strong> Neujahrsempfang der CDU <strong>Esslingen</strong> a. N. (kein Programm in NT)<br />

Mi. 28.01. 20.00 Nürtingen Bowlingspielen, Riverside-Bowling-Center Tübingen (→ S. 2)<br />

Do. 29.01. 18.00 Redaktion Redaktionskonferenz für JUNGES-Ausgabe 2009.1, <strong>Esslingen</strong><br />

So. 01.02. 17.30 Nürtingen Vorstandssitzung<br />

Mo. 02.02. 19.00 Bezirksverb. Mitgliederoffene Bezirksausschusssitzung mit Dr. Viola Neu<br />

(KAS), Stuttgart, Infos und Anmeldung unter bgs@ju-nw.de<br />

Do. 05.02. 19.30 <strong>Esslingen</strong> Vorstandssitzung<br />

Mi. 18.02. 20.00 Nürtingen Lokalstammtisch mit CDU-Gemeinderäten<br />

Mi. 25.02. 17.00 Nürtingen Blutspendeaktion in Wolfschlugen (→ S. 4)<br />

Regelmäßige Termine:<br />

Montags 19.30 FiLE Stammtisch in der Geschäftsstelle Musberg<br />

Donnerstags 19.30 <strong>Esslingen</strong> Donnerstagabend in der Geschäftsstelle <strong>Esslingen</strong><br />

Sonntags 19.30 Nürtingen Sonntagstreff in der Geschäftsstelle Nürtingen<br />

Weitere Termine immer aktuell unter http://www.ju-esslingen.de/termine<br />

Soweit nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen in den Geschäftsstellen statt:<br />

<strong>Esslingen</strong> Mittlere Beutau 50, 73728 <strong>Esslingen</strong> a. N.<br />

FiLE Filderstraße 42, 70771 Leinfelden-Echterdingen (Musberg)<br />

Nürtingen Weberstraße 20, 72622 Nürtingen<br />

Wir wünschen allen unseren Leserinnen und Lesern<br />

einen guten Start ins Jahr 200 !

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