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25 Jahre - KKV Bundesverband

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kkv, zeitschrift der katholiken in wirtschaft und verwaltung<br />

Leben im Alter<br />

9. Seniorentag in Leipzig<br />

Erneuert<br />

Internetseite des <strong>KKV</strong><br />

03 03/ 09<br />

wohin soziale<br />

Marktwirtschaft?<br />

Im Interview:<br />

Bundeswirtschaftsminister<br />

Karl-Theodor zu Guttenberg<br />

<strong>KKV</strong> Lohne<br />

Betreuung von Behinderten<br />

<strong>KKV</strong> Worms<br />

Reise in die Geschichte


Inhalt • termIne<br />

3/09<br />

4 Keine alternative<br />

Erneuerung der Sozialen Marktwirtschaft<br />

7 Interview<br />

Mit Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg<br />

9 Geistliches Wort<br />

Die Katholische Soziallehre bietet einen<br />

zukunftsweisenden Ansatz<br />

11 leben im alter<br />

In Leipzig fand der 9. Deutsche<br />

Seniorentag statt<br />

13 ansprechender auftritt<br />

<strong>KKV</strong>-Internetseite präsentiert sich im<br />

neuen Gewand<br />

16 Gelungene Premiere<br />

Sommerserenade des <strong>KKV</strong>-München<br />

erbrachte Spende von 5.500 Euro<br />

22 <strong>KKV</strong> hilft afrika<br />

Ortsverband Gronau will Patenschaft<br />

für 19 Kinder übernehmen<br />

IMPr E ssuM<br />

neue mitte – Zeitschrift der Katholiken in<br />

Wirtschaft undVerwaltung<br />

Herausgeber: <strong>KKV</strong>-<strong>Bundesverband</strong>.<br />

Bismarckstraße 61, 43128 Essen,<br />

E-Mail: info@kkv-bund.de,<br />

www.kkv-bund.de<br />

redaktion: Andreas Schuppert (Chefredakteur),<br />

Joachim Hüpkes.<br />

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.<br />

Die Redaktion behält sich sinngemäße Kürzungen<br />

vor.<br />

Die Neue Mitte erscheint vier Mal jährlich. Der Bezugspreis<br />

beträgt 2,30 Euro pro Heft bzw. 9,20 Euro pro Jahr,<br />

jeweils inkl. Versandkosten. Für Mitglieder ist der<br />

Bezugspreis im Verbandsbeitrag enthalten.<br />

Bitte beachten: Wegen der Weihnachtsausgabe ist der<br />

redaktions- und anzeigenschluss der nächsten<br />

ausgabe bereits am 5. November 2009.<br />

Druck: Druckhaus Breyer, 49356 Diepholz.<br />

Gedruckt auf chlor- und säurefrei gebleichtem Papier.<br />

TErMINKalENDEr<br />

Marienberge<br />

9. bis 11. Oktober 2009<br />

Es war einmal...Geschichten, die das Leben schreibt“,<br />

<strong>KKV</strong>-Familienseminar<br />

Essen<br />

10. Oktober 2009<br />

50. Wallfahrt zur „Goldenen Madonna“,<br />

Diözesanverband Essen<br />

Duderstadt<br />

10. Oktober 2009<br />

<strong>KKV</strong>-Samstagforum: „<strong>KKV</strong> im Dialog ... Zum Bürgergeld“<br />

Paderborn<br />

17. und 18. Oktober<br />

„Das soziale Netz - Als Verbindung und Verpflichtung<br />

unverzichtbar?“ Bildungswochenende des Diözesanver<br />

bandes Paderborn, Liborianum<br />

Hofheim/Taunus<br />

24. Oktober 2009<br />

Diözesantag des <strong>KKV</strong>-Diözesanverbandes Limburg,<br />

Exerzitienhaus der Franziskaner<br />

Ingolstadt<br />

24. bis <strong>25</strong>. Oktober 2009<br />

46. <strong>KKV</strong> Landestreffen, „Ethik und Net(t)work – Treibstoff<br />

Zukunft“, <strong>KKV</strong> Landesverband Bayern und <strong>KKV</strong> Ortsgemeinschaft<br />

Ingolstadt<br />

Oldenburg<br />

24. Oktober 2009<br />

„<strong>KKV</strong> trifft... David McAllister“, Franktionsvorsitzender der<br />

CDU im niedersächsichen Landtag<br />

Köln<br />

24. bis <strong>25</strong>. Oktober<br />

Herbsttagung des <strong>KKV</strong> Diözesanverbandes Köln,<br />

Maternushaus<br />

Fulda<br />

7. November<br />

<strong>KKV</strong> Samstagsforum „Christliche Kunst - Die Restaurierung<br />

der Sixtinischen Kapelle“, anschließend Stadtführung und<br />

Dombesichtigung, Professor Dr. Eugen Kemper<br />

Essen<br />

9. November 2009<br />

<strong>KKV</strong>-Herbstforum, „Entwicklung unserer Volkswirtschaft<br />

unter dem Gesichtspunkt der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

und den Lösungsvorschlägen aus der Katholischen<br />

Soziallehre“<br />

2 neue mitte 03 /09


Foto: <strong>KKV</strong>/Tobias Gotthardt<br />

Den Sinn der Gesellschaft neu bedenken<br />

soziale Marktwirtschaft bedarf der Erneuerung – Basis ist die Katholische soziallehre<br />

liebe KKverinnen und <strong>KKV</strong>er<br />

Uunter dem Stichwort „Katholische<br />

Soziallehre“ heißt es in<br />

unserem Grundsatzprogramm:<br />

„mit ihren Grundprinzipien der<br />

Personalität, der Solidarität und der<br />

Subsidiarität bietet die Katholische<br />

Soziallehre wichtige Orientierungen für<br />

die einstellung des Christen gegenüber<br />

Staat und Gesellschaft, Wirtschaft und<br />

arbeitswelt sowie zur sozialen Ordnung<br />

und zum Gemeinwohl. Der <strong>KKV</strong> ist der<br />

Katholischen Soziallehre in besonderer<br />

Weise verpflichtet.“<br />

nicht zuletzt aus diesem Grund haben<br />

wir auf die Veröffentlichung der ersten<br />

Sozialenzyklika unseres Papstes gewartet<br />

und waren natürlich auch gespannt,<br />

in welcher Form er zu der aktuellen Finanz-<br />

und Wirtschaftskrise Stellung beziehen<br />

würde. Papst Benedikt XVI. hat<br />

bereits einen tag t nach der Veröffentli Veröffentli-<br />

chung noch einmal das Grundanliegen<br />

des textes t betont: „In dieser enzyklika<br />

über die ganzheitliche entwicklung des<br />

menschen geht es nicht darum,“ so der<br />

Papst, „technisch-praktische lösungen<br />

für die großen wirtschaftlichen Probleme<br />

unserer Zeit anzubieten.<br />

Die wichtigen Fragen unserer Gesellschaft<br />

reichen weit über die rein<br />

operative ebene hinaus und müssen<br />

im größeren Gesamtzusammenhang<br />

gesehen werden. Daher wollte ich in<br />

erinnerung rufen, dass die umfassende<br />

entwicklung eines jeden menschen<br />

und der ganzen menschheit nur in<br />

Christus und auf Christus hin erfolgen<br />

kann.“<br />

Gleichzeitig nannte der Papst die<br />

Prinzipien nach denen das wirtschaftliche<br />

und soziale leben auszurichten<br />

sei: „Die achtung vor dem menschlichen<br />

leben, die wahren menschenrechte<br />

und -pflichten, die notwendige<br />

tugendhaftigkeit t der Wirtschafts Wirtschafts-<br />

treibenden und der Verantwortlichen<br />

in der Politik, das Streben nach dem<br />

Gemeinwohl auch auf weltweiter<br />

neue mitte 03 /09<br />

ebene, der ethische Umgang mit<br />

der technologie t und den medien.“<br />

Und er betonte, dass die erneuerung<br />

unserer Gesellschaft eines ernsthaften<br />

nachdenkens über den tiefen Sinn<br />

der Wirtschaft, der Finanzen und der<br />

Politik bedürfe.<br />

Gestaltung im sinne der sozialen<br />

Marktwirtschaft<br />

auf a unsere derzeitige Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise bezogen heißt das:<br />

Der leitspruch des <strong>KKV</strong> „ehrlich im<br />

handel, christlich im Wandel“ muss<br />

gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten<br />

wieder neu entdeckt werden. Die<br />

bisherigen auswüchse a der Globalisie Globalisie-<br />

rung erfordern eine rückbesinnung<br />

r<br />

auf grundlegende ordnungspolitische<br />

und sozialethische Überlegungen.<br />

Deshalb muss die künftige Gestaltung<br />

der internationalen Ordnung im Sinne<br />

der Sozialen marktwirtschaft erfolgen.<br />

Geistiger nährboden hierfür ist das<br />

christliche Verständnis vom menschen<br />

und die Idee der Demokratie.<br />

Bundeskanzlerin angela merkel hatte<br />

vor kurzem in einem namensartikel<br />

„Wir haben die Kraft“ in der aktuellen<br />

ausgabe a von „Die politische meinung“<br />

ihre Überlegungen zur Sozialen marktwirtschaft<br />

dargelegt. Unter anderem<br />

stellte sie fest: „Wenn die Soziale<br />

marktwirtschaft international verankert<br />

gewesen wäre, hätte es diese Krise<br />

nicht gegeben.“ In einem persönlichen<br />

Brief an Frau merkel habe ich ihr in diesem<br />

Punkt ausdrücklich zugestimmt.<br />

Gleichzeitig habe ich in dem Schreiben<br />

davor gewarnt, nur mit dem Begriff<br />

der Sozialen marktwirtschaft über die<br />

politischen marktplätze zu laufen.<br />

auch a Deutschland hätte in den 50er<br />

<strong>Jahre</strong>n nicht das Wirtschaftswunder in<br />

der Sozialen marktwirtschaft erlebt, so<br />

mein hinweis, wären die Väter dieser<br />

Idee nicht von den Grundsätzen der<br />

christlichen Soziallehre überzeugt<br />

gewesen. Personalität, Solidarität und<br />

Subsidiarität sind auch heute noch<br />

die tragenden Säulen eines nachhaltig<br />

wirtschaftenden marktes.<br />

Deshalb muss es gerade jetzt entscheidend<br />

darum gehen, Veränderungen am<br />

System durchzusetzen und ein neues<br />

Bewusstsein zu schaffen. ein „Weiter<br />

so“ darf es nicht geben. hierzu gehört<br />

auch, dass die manager großer Konzerne<br />

und Banken künftig stärker in<br />

die haftung einbezogen werden. nur<br />

so kann dem vielfach vorhandenen eindruck,<br />

dass Gewinne privatisiert und<br />

Verluste sozialisiert werden, entgegengewirkt<br />

werden. Die Bürgerinnen und<br />

Bürger verlangen nach Gerechtigkeit<br />

– und das zu recht.<br />

es wird eine anspruchsvolle aufgabe a für<br />

die Bundesregierung, die aufräumar a -<br />

beiten nach der Krise zu schultern und<br />

eine neue Ordnung mitzugestalten. Wir<br />

brauchen dafür den Geist der Sozialen<br />

marktwirtschaft – ein aggiornamento<br />

dieser wertvollen Idee. als katholischer<br />

Sozialverband werden wir das mit<br />

nachdruck einfordern. Und wir werden<br />

bereit sein, diese Idee mitzudenken<br />

– auf Grundlage unserer katholischen<br />

Soziallehre, die der Welt viel zu geben<br />

hat – gestern, heute und morgen.<br />

hierzu darf ich Sie alle im <strong>KKV</strong> ermuntern.<br />

Bernd-M. Wehner<br />

aUF eIn WOrt<br />

<strong>Bundesverband</strong>svorsitzender<br />

3


tItel<br />

Keine alternative<br />

Die eva ist so traurig,<br />

so traurig“, sagte<br />

eine junge Dresdner<br />

SPD-Politikerin nach<br />

der landtagswahl<br />

in Sachsen am 30. august, a als wollte<br />

sie ihre große Schwester nach einem<br />

schweren Schicksalsschlag trösten.<br />

Gemeint ist eva-maria Stange, bisher<br />

Wissenschaftsministerin im Freistaat,<br />

deren Partei wie schon vor fünf <strong>Jahre</strong>n<br />

total eingebrochen und inzwischen zur<br />

Splitterpartei mutiert ist. Zwar haben<br />

die Umfragen den Sozialdemokraten<br />

ein weitaus besseres ergebnis vorhergesagt.<br />

aber der Wähler hat anders<br />

entschieden. Warum sie auch diesmal<br />

nicht über zehn Prozent hinausgekom-<br />

men sind, können sich die Genossen<br />

selbst nicht erklären. angesichts einer<br />

CDU/FDP-Koalition fragen sie sich<br />

besorgt, „was aus Sachsen werden<br />

soll“. In der tat t wundert man sich ein<br />

wenig, wenn man sich das sächsische<br />

SPD-regierungsprogramm anschaut.<br />

noch eine Woche vorher hat eva-maria<br />

Stange erzieherinnen und erziehern<br />

der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege<br />

eine deutliche Verbesserung des<br />

Personalschlüssels in den Kindertageseinrichtungen<br />

versprochen. nicht<br />

eins zu zehn (eine/ein erzieherin/<br />

er auf zehn Kinder), wie die Verbände<br />

fordern, sondern eins zu sieben.<br />

Spitzenkandidat thomas Jurk hat sogar<br />

eine Garantieerklärung für den Fall von<br />

In einer gerechten Gesellschaft darf niemand auf der Strecke bleiben.<br />

angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise stellt sich die Frage nach dem sinn der sozialen<br />

Marktwirtschaft. Die reformen werden scheitern, wenn die Wirtschaft selbst nicht bereit ist,<br />

sich den Veränderungen zu stellen. und die Menschen wollen, dass es wieder gerecht zugeht.<br />

möglichen Koalitionsverhandlungen<br />

abgegeben. Ohne Frage: Die SPD hat<br />

sich im sächischen Wahlkampf wieder<br />

als soziale Partei präsentiert. Genützt<br />

hat es ihr nicht.<br />

„es hat keinen Zweck, Versprechungen<br />

zu machen, die man nachher nicht halten<br />

kann“, versucht der CDU-Politiker<br />

alexander Krauß das Desaster zu erklären.<br />

Der junge abgeordnete aus dem<br />

erzgebirge ist vielmehr für eine realistische<br />

Darstellung der Verhältnisse. es<br />

gelte, die Gesellschaft verantwortungsvoll<br />

mitzugestalten. Vor allem Wahlversprechen<br />

im sozialen Bereich seien<br />

zwar populär, aber politisch nicht redlich.<br />

Die menschen wollen zwar, dass<br />

es in der Gesellschaft wieder gerecht<br />

4 neue mitte 03 /09


zugeht, aber sie wollen sich auch nicht<br />

vorführen lassen. „ein Grund dafür,<br />

dass die SPD in Sachsen wieder derart<br />

verloren hat“, meint ein Unternehmer<br />

aus Dresden, der mit einer „niederlage<br />

in dieser Form“ nicht gerechnet habe.<br />

Der SPD stünden trotz Deutschlandplan<br />

harte Zeiten bevor.<br />

es scheint, dass die große soziale Partei<br />

vergessen hat, was in Zukunft im Zentrum<br />

des gesellschaftlichen handelns<br />

stehen muss. Werte wie Solidarität,<br />

Subsidiarität, Personalität, die Grundlagen<br />

der Sozialen marktwirtschaft,<br />

die ihre zentralen Fundamente im<br />

Christlichen haben, scheinen für viele<br />

Wählerinnen und Wähler wieder stärker<br />

gefragt als die hastige Suche nach<br />

sozialen Programmen, die sich am ende<br />

nicht fianzieren lassen.<br />

Zu einer richtig verstandenen Sozialen<br />

marktwirtschaft gibt es keine alternative.<br />

Der <strong>KKV</strong> fordert deshalb ein<br />

Bündnis der Vernunft. „Wir haben alle<br />

gemeinsam Verantwortung zu tragen.<br />

neue mitte 01 /09<br />

Bürger und Steuerzahler haben ihre<br />

Solidarität in der Krise bewiesen. Wenn<br />

die Wirtschaft jetzt nur über auf a ufuf- schwung jubelt und die ersten milliarden<br />

kassiert, beweist sie wenig<br />

Fingerspitzengefühl,“ so Bundesvorsitzender<br />

Bernd-m. Wehner angesichts<br />

der meldungen über milliardengewinne.<br />

„Bund und länder haben milliarden<br />

Steuergelder in die hand genommen,<br />

um die Wirtschaft zu retten“, so<br />

Wehner. „Jetzt müssen wir penibel<br />

darauf achten, dass auch nach der Krise<br />

Gerechtigkeit herrscht – und sie, wenn<br />

nötig, beim management einfordern.“<br />

Die Wirtschaft stehe in der Pflicht.<br />

„Unseren leeren Staatskassen dürfen<br />

wir die hypotheken dieser Krise<br />

eben so wenig aufbürden wie unseren<br />

Kindern und Kindeskindern. Das wäre<br />

hochgradig unsozial.“ Wehner erinnert<br />

an das in der Katholischen Soziallehre<br />

formulierte, „wertvolle Postulat der Solidarität“<br />

– aufgegriffen und erläutert in<br />

MElDuNG<br />

tItel<br />

der erst jüngst erschienenen Papstenzyklika<br />

„Caritas in veritate“. hier<br />

bedeutet Solidarität „vor allem, dass<br />

sich alle für alle verantwortlich fühlen.“<br />

Bürger und Steuerzahler hätten „in den<br />

vergangenen monaten ihre Solidarität<br />

mit den in Wirtschaft und Finanzmarkt<br />

handelnden bewiesen und das System<br />

mit milliarden gestützt“, so der<br />

<strong>Bundesverband</strong>svorsitzende weiter.<br />

Bleibe nun aber umgekehrt das Verantwortungsbewusstsein<br />

der Wirtschaft<br />

im aufschwung a aus, „so riskieren wir<br />

eine soziale Spannung, die wir uns<br />

nicht wünschen und auch nicht leisten<br />

können.“ Die lösung der Krise ist eine<br />

gesamgesellschaftliche aufgabe a – der<br />

demokratischen Parteien, der Verbände,<br />

der Unternehmen, der Kirchen. „es<br />

lässt sich auch jetzt nicht das Paradies<br />

auf erden schaffen“, sagte der Pfarrer<br />

einer Diasporagemeinde. „aber wir<br />

haben gerade in der Krise die Chance,<br />

die Gesellschaft neu zu gestalten und<br />

gerechter zu machen.“ as<br />

Bischof Marx fordert Erneuerung der Marktwirtschaft<br />

Für eine Vertiefung und Erneuerung der sozialen Marktwirtschaft<br />

macht sich der Münchner Erzbischof reinhard<br />

Marx stark. „Es ist ein politischer und gesellschaftlicher<br />

Kampf, der unseren vollen Einsatz verlangt“, so Marx<br />

wörtlich im Interview mit der österreichischen Tageszeitung<br />

„standard“. Von selber setze sich keine Verbesserung<br />

durch, sagte Marx angesichts der Wirtschafts- und<br />

Finanzkrise. als Bischof sei es ihm ein großes anliegen,<br />

die Katholiken zum gesellschaftspolitischen Einsatz in<br />

Parteien, Verbänden oder Gewerkschaften zu ermuntern,<br />

so Marx. Die gegenwärtige Krise halte er nicht für überwunden,<br />

so der Erzbischof weiter. Er hoffe, dass sie als<br />

„lernort“ genutzt werde. Die Erfahrung, dass der staat<br />

die Banken retten musste, werde wohl nicht so schnell<br />

vergessen werden. Politische Konzepte, die unter dem historisch<br />

falschen synonym Neoliberalismus liefen, seien<br />

sehr stark unter Druck gekommen, so Marx. Wie das zu<br />

Vertiefung und Erneuerung der sozialen Marktwirtschaft<br />

führen könne, sei allerdings noch offen. Gier und rück<br />

sichtsloses Gewinnstreben seien laut Marx zwar im Menschen<br />

angelegt, „aber nicht das Ganze des Menschen“.<br />

Er habe ein positives Menschenbild. Die Erfahrung der<br />

sozialen Marktwirtschaft und der Katholischen soziallehre<br />

hätte zudem gezeigt, dass rahmenbedingungen nötig<br />

seien, um das, was im Menschen zum Negativen ginge,<br />

zu begrenzen. Eine Gesellschaft brauche Institutionen,<br />

die es ermöglichten, ein Wirtschaftssystem aufzubauen,<br />

das an Gemeinwohl und Gerechtigkeit orientiert sei. Erzbischof<br />

Marx betonte, dass die Katholische soziallehre einen<br />

reformweg gehe, „um den Kapitalismus zu zähmen“.<br />

Das bedeute aber keineswegs die Propagierung des sozialismus.<br />

Marx: „Gegen das Privateigentum zu kämpfen<br />

wäre auch gegen das christliche Menschenbild. Wir als<br />

Christen wissen, dass es die ideale Gesellschaft nicht<br />

geben kann. Es gibt kein Paradies auf Erden. Da sind wir<br />

nüchterner als die Marxisten, die meinen, sie könnten einen<br />

neuen Menschen und eine ideale Gesellschaftsordnung<br />

erschaffen.“ Quelle: radio Vatikan<br />

5


InterVI Inter eW<br />

„Der ,ehrbare Kaufmann‘<br />

ist nie ausgestorben“<br />

Er gehört inzwischen zu den bekanntesten politischen Persönlichkeiten in Deutschland.<br />

Wirtschaftsminister Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg (Csu) plädiert besonders für den ausbau<br />

und die Gestaltung der sozialen Marktwirtschaft.<br />

Deutschland spricht in der Krise viel<br />

von der sozialen Marktwirtschaft.<br />

Haben wir mit ludwig Erhards Ideen<br />

aus den 50ern wirklich das Heft in<br />

der Hand, um die Probleme im europäischen<br />

und globalen rahmen zu<br />

lösen?<br />

Ja. Denn was die Soziale marktwirtschaft<br />

so wertvoll macht, ist deren<br />

Offenheit für neue entwicklungen.<br />

Unser Wirtschaftssystem gibt den<br />

Veränderungen in Wirtschaft und<br />

Gesellschaft raum – vielmehr noch:<br />

es fordert Veränderungen geradezu<br />

heraus. Diese Wirtschaftsordnung ist<br />

darauf ausgerichtet, Kreativität und<br />

Innovationsgeist zu fordern und zu<br />

fördern und so Wachstum und Beschäf<br />

tigung zu sichern. Daher geht es nicht<br />

darum, nach alternativen Ordnungssystemen<br />

zu suchen. Die Vergangenheit<br />

hat uns vielfach bestätigt, dass die Soziale<br />

marktwirtschaft alternativlos ist.<br />

Was wir tun müssen, ist, die leitlinien<br />

ludwig erhards und seiner Weggefährten<br />

tatsächlich umzusetzen. Ich denke<br />

dabei an Verantwortung und haftung,<br />

also an ein ausgewogenes Chance-risiko-Verhältnis.<br />

auf der suche nach den urhebern<br />

der Krise wird vielfach schnell das<br />

Management ausgemacht. Hat man<br />

in den Chefetagen der Banken und<br />

Konzerne an Bodenhaftung verloren?<br />

einige haben den eigenen kurzfristigen<br />

Vorteil über den langfristigen erfolg des Bundeswirtschaftsminister Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg.<br />

6 neue mitte 03 /09


Foto: Archiv<br />

anvertrauten Betriebes gestellt. auch a<br />

durch fehlerhafte anreize standen<br />

Freiheit und Verantwortung vielfach<br />

nicht mehr in einem angemessenen<br />

Verhältnis zueinander. Ich denke dabei<br />

zum Beispiel an zu geringe eigenkapitalvorschriften<br />

im Bankensystem.<br />

Diese haben dazu geführt, dass hohe<br />

risiken eingegangen wurden, ohne die<br />

notwendigen mittel zu haben, um im<br />

Verlustfall haften zu können. auch a die<br />

Gehaltsverträge waren vielfach so ausgestaltet,<br />

dass die Jagd nach schnellen<br />

renditen langfristiges Denken verdrängt<br />

hat. Die menschen handeln im<br />

rahmen der möglichkeiten, die ihnen<br />

der Staat, der aufsichtsrat a oder die Un Un-<br />

ternehmensführung gewähren. mittlerweile<br />

wissen wir, dass der rahmen –<br />

und damit meine ich regulierungs- und<br />

Überwachungssysteme insbesondere<br />

im Finanzwesen - nicht wirkungsvoll<br />

genug ausgestaltet waren.<br />

Müssen wir ein einfaches „weiter<br />

so“ nach der Krise befürchten? Oder<br />

haben Wirtschaft und Politik ihre<br />

lehren gezogen?<br />

Die Krise hat dafür gesorgt, dass der<br />

aspekt der nachhaltigkeit bei Verbrauchern,<br />

Unternehmern und in der<br />

Politik stärker in den Fokus gerückt ist.<br />

In den vergangenen monaten hat die<br />

Bundesregierung wichtige Schritte auf<br />

dem Weg zu einer nachhaltigen Unternehmensführung<br />

unternommen. Ich<br />

denke dabei vor allem an das Gesetz<br />

zur Begrenzung von Vorstandsgehältern,<br />

das den aspekt der langfristorientierung<br />

in Gehaltsverträgen in den<br />

Vordergrund rückt. auch a in Bezug auf<br />

eine wirksamere Bankenaufsicht sind<br />

wir auf gutem Wege. hier arbeiten wir<br />

mit hochdruck daran, dass nationale<br />

regeln international kompatibel sind.<br />

sie sprechen gerne von der unbedingten<br />

Verknüpfung von Verantwortung<br />

und Freiheit – ein zutiefst<br />

christliches Motiv. sind denn die<br />

neue mitte 03 /09<br />

Kirchen und kirchlichen Verbände gefragt,<br />

sich in die aktuelle wirtschaftsethische<br />

Debatte einzuschalten? Was<br />

können sie beitragen?<br />

neben Freiheit und Verantwortung<br />

müssen wir uns auch wieder stärker<br />

tugenden t wie ehrlichkeit, anstand,<br />

Bescheidenheit oder auch Demut<br />

bewusst machen. Ich denke also an<br />

Werte und Verhaltensweisen, die wir<br />

bereits in der Kinderstube an die hand<br />

bekommen und die das miteinander<br />

ganz wesentlich bestimmen. Das meine<br />

ich nicht nur bezogen auf den Bereich<br />

Wirtschaft, sondern auf unser Verhalten<br />

in der Gesellschaft insgesamt. Und<br />

deshalb müssen wir diese Debatte auch<br />

nicht nur zwischen Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Politik führen, sondern in<br />

der gesamten Gesellschaft. Dabei spielen<br />

selbstverständlich auch die Kirchen<br />

eine ganz wesentliche rolle. r<br />

Der <strong>KKV</strong> predigt seit über 130 <strong>Jahre</strong>n<br />

das Prinzip des „ehrbaren Kaufmanns“.<br />

Glauben sie an eine globale<br />

renaissance dieser Idee?<br />

Wenn ich für die deutschen Unternehmen<br />

spreche, dann kann ich sagen: es<br />

bedarf keiner renaissance. Denn das<br />

leitbild des „ehrbaren Kaufmanns“<br />

ist nie ausgestorben. Bei den vielen<br />

kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />

ist dieses Prinzip nach wie vor<br />

fest verankert. Seit jeher ist klar, dass<br />

ehrbarkeit den sozialen Frieden im<br />

Unternehmen und in der Gesellschaft<br />

aufrechterhält und damit den langfristigen<br />

Geschäftserfolg und letztendlich<br />

gesamtwirtschaftliches Wachstum<br />

fördert. Diese tatsache t geriet in der<br />

Vergangenheit leider häufig in den hintergrund,<br />

als nämlich einige „schwarze<br />

Schafe“ das Unternehmertum insgesamt<br />

in Verruf gebracht haben.<br />

Kanzlerin Merkel fordert eine globale<br />

„Charta nachhaltigen Wirtschaftens“.<br />

steckt dahinter die Idee einer<br />

InterVI Inter eW<br />

weltumspannenden sozialen Marktwirtschaft?<br />

es geht hier nicht darum, das Konzept<br />

der Sozialen marktwirtschaft, so wie<br />

es in Deutschland ausgestaltet ist, im<br />

maßstab eins zu eins auf den rest der<br />

Welt zu übertragen. Das würde nicht<br />

funktionieren, denn ein Wirtschaftssystem<br />

in den jeweiligen Gesamtrahmen<br />

eines landes passen, also zu rechts-<br />

und Gesellschaftssystem. Klar ist aber,<br />

dass ein marktwirtschaftliches System<br />

alternativlos ist. Das zeigt sich auch<br />

daran, dass es mittlerweile in allen<br />

Industriestaaten marktwirtschaftliche<br />

Ordnungsrahmen gibt. In einer Charta<br />

für nachhaltiges Wirtschaften wollen<br />

wir gemeinsame Prinzipien und Werte<br />

formulieren, die für eine dauerhaft tragfähige<br />

entwicklung der Weltwirtschaft<br />

unverzichtbar sind. Damit könnten wir<br />

uns gemeinsam darauf verständigen,<br />

das Prinzip der nachhaltigkeit in dem<br />

breiten Spektrum von politischen<br />

handlungsfeldern zu unterstreichen.<br />

ludwig Erhard war einer Ihrer Vorgänger<br />

im amt. Könnte die Büste im Flur<br />

des Ministeriums sprechen – welche<br />

Frage würden sie ihm gerne stellen?<br />

Ich bezweifele, dass es bei einer<br />

einzigen Frage bliebe. es würde sich<br />

bestimmt eine sehr spannende Unterhaltung<br />

entwickeln, die weit über<br />

volkswirtschaftliche themen hinausginge.<br />

ludwig erhard war ein mensch<br />

der Praxis, der sich weniger an modellen<br />

und theorien orientierte, sondern<br />

vor allem den menschen und seine<br />

Bedürfnisse im Blick hatte. Sein leitgedanke<br />

„Wohlstand für alle“ war kein<br />

platter Slogan, sondern eine Vision, die<br />

er mutig und konsequent mit der Sozialen<br />

marktwirtschaft umgesetzt hat.<br />

Von seinem mut und seiner Weitsicht<br />

können wir noch heute lernen.<br />

Das Gespräch Tobias Gotthardt,<br />

stellvertretender <strong>Bundesverband</strong>svorsitzender<br />

7


GaStBeItraG<br />

DOKuMENTIErT<br />

Verantwortung übernehmen – die Enzyklikla „Caritas in veritate“<br />

Der Titel der Enzyklika, der immer aus<br />

den ersten Worten des lateinischen<br />

Textes besteht und programmatisch zu<br />

verstehen ist, erstaunt zunächst, haben<br />

doch die bisherigen sozialenzykliken<br />

mit den ersten Worten jeweils die Materie<br />

benannt – so behandelt „Populorum<br />

progressio“ von Papst Paul VI. den Fortschritt<br />

der Völker. Der Titel „Caritas in<br />

veritate“ macht die spezifische Perspek<br />

tive klar, unter der das zentrale Thema<br />

betrachtet wird, nämlich – so heißt es<br />

schon in der adresse der Enzyklika – „die<br />

ganzheitliche Entwicklung des Menschen<br />

in der liebe und in der Wahrheit“.<br />

„Caritas in veritate“ nimmt ein Wort aus<br />

dem Epheserbrief auf, in dem von der<br />

„Wahrheit in der liebe“ die rede ist. Mit<br />

der umkehrung dieser Formel „liebe in<br />

der Wahrheit“ macht der Papst seine<br />

spezifische sichtweise der liebe deutlich,<br />

die davon ausgeht, dass auch die<br />

liebe „ihrerseits im licht der Wahrheit<br />

verstanden, bestätigt und praktiziert<br />

werden“ muss. Benedikt, der damit das<br />

Grundmotiv seiner antrittsenzyklika wieder<br />

aufgreift, richtet hier nun sein spezielles<br />

augenmerk auf die liebe, die in der<br />

Gesellschaft gelebt und entfaltet wird<br />

und die genau darin die Wahrheit als<br />

glaubwürdig erweist.<br />

Diese Verbindung der liebe mit der Wahrheit<br />

ermöglicht auch erst den Dialog,<br />

bewirkt damit „austausch und Gemeinschaft“,<br />

nur so können die christlichen<br />

Werte einen Beitrag leisten zum aufbau<br />

einer „guten Gesellschaft“ und zu<br />

einer „ganzheitlichen Entwicklung des<br />

Menschen“. Die soziallehre der Kirche<br />

erfährt von hier aus eine neu akzentuierte<br />

Definition. Die Betonung der liebe<br />

als Hauptweg der soziallehre der Kirche<br />

mag angesichts des gängigen Verständnisses<br />

von sozialethik, in deren Zentrum<br />

die sorge um die soziale Gerechtigkeit<br />

steht, überraschen. Dass hier aber kein<br />

Gegensatz besteht, wird deutlich, wenn<br />

der Papst für die umsetzung dieser liebe<br />

für die Entwicklung einer Gesellschaft<br />

im Kontext der Globalisierung die<br />

Berücksichtigung zweier zentraler Orientierungsmaßstäbe<br />

als entscheidend aufzeigt:<br />

Gerechtigkeit und Gemeinwohl.<br />

Mit den Überlegungen zum Verhältnis<br />

von Gerechtigkeit und liebe greift der<br />

Text eine Thematik auf, die zum „urgestein“<br />

der sozialverkündigung und ihrer<br />

Beschäftigung mit Themen der Marktwirtschaft<br />

gehören. Zugleich setzt Benedikt<br />

XVI. neue akzente: Einerseits erfordert<br />

liebe die Gerechtigkeit, auf der<br />

anderen seite überbietet die liebe die<br />

Gerechtigkeit und „vervollständigt sie in<br />

der logik des Gebens und Vergebens“. Er<br />

knüpft an die klassische Definition von<br />

Gerechtigkeit als „jedem das seine“ an,<br />

wenn es weiter heißt, „lieben ist schenken,<br />

dem anderen von dem geben, was<br />

‚mein‘ ist; aber sie ist nie ohne die Gerechtigkeit,<br />

die mich dazu bewegt, dem<br />

anderen das zu geben, was ‚sein‘ ist“.<br />

Das Gemeinwohl versteht der Papst als<br />

ein Erfordernis der Gerechtigkeit und der<br />

liebe. Es geht um die Gestaltung der sozialen<br />

Gemeinschaft, der Polis, um stärkung<br />

und schutz aller Institutionen des<br />

gesellschaftlichen lebens. Hierfür wiederum<br />

hält der Papst die Nächstenliebe<br />

für unverzichtbar und spricht vom „institutionellen<br />

– wir können auch sagen<br />

politischen – Weg der Nächstenliebe“.<br />

solchem Handeln des Menschen kommt<br />

höchste Bedeutung zu: Es trägt „zum aufbau<br />

jener universellen stadt Gottes bei,<br />

auf die sich die Geschichte der Menschheitsfamilie<br />

zubewegt“. Engagement für<br />

das Gemeinwohl der Menschheitsfamilie<br />

macht die „stadt des Menschen zu<br />

einer vorausdeutenden antizipation der<br />

grenzenlosen stadt Gottes“.<br />

Die ganzheitliche Entwicklung kann nur<br />

menschlich sein, wenn sie frei ist. sie<br />

kann sich nur entfalten in der Gemeinschaft,<br />

in der Bereitschaft, in ihr und<br />

für sie Verantwortung zu übernehmen,<br />

getragen von einer vernunft- und wahrheitsgeleiteten<br />

liebe. Eine ganzheitliche<br />

Entwicklung ist zugleich auch offen für<br />

die transzendente Dimension. In deren<br />

leugnung sieht der Papst die Gefahr der<br />

„unterjochung des Menschen“, der zu<br />

einem „Mittel für die Entwicklung herabgewürdigt<br />

wird“, während die Offenheit<br />

für den Glauben und das Evangelium<br />

dem Menschen erst seinen vollen Wert<br />

und seine höchste Berufung erschließt.<br />

Wenn die Grundaussage lautet, dass im<br />

Mittelpunkt allen wirtschaftlichen und<br />

gesellschaftlichen Handelns der Mensch<br />

und die sorge orge um seine humane Entwick<br />

lung stehen, dann reformuliert Benedikt<br />

hier einen zentralen Grundsatz sozialethischer<br />

Tradition. Dieser Maßstab<br />

verlangt bei allen Einzelfragen Beachtung.<br />

Zugleich wird verständlich, dass<br />

vor dem Hintergrund der aktuellen Krise<br />

nicht nur von wirtschaftlichen aspekten<br />

zu sprechen ist, sondern vielmehr auch<br />

Fragen der weltweiten armut, der Migration,<br />

des Finanzmarktes, der steuern,<br />

aber auch des wissenschaftlichen Fortschritts,<br />

der technischen Machbarkeit,<br />

des persönlich-privaten und familiären<br />

lebens und des lebensschutzes behandelt<br />

werden.<br />

Damit sind Bereiche tangiert, die auf<br />

den ersten Blick nur teilweise einen Bezug<br />

zu der umfassenderen Entwicklungsthematik<br />

haben, die aber bei genauerem<br />

Hinsehen große relevanz besitzen. Von<br />

dieser ganzheitlichen, auf den Menschen<br />

ausgerichteten sichtweise her<br />

ist klar, dass es bei der suche nach lösungen<br />

„einer tiefgreifenden kulturellen<br />

Erneuerung und der Wiederentdeckung<br />

von Grundwerten“ bedarf. Zugleich betont<br />

er aber auch die Notwendigkeit von<br />

angemessenen strukturen und Institutionen,<br />

um die globalen Probleme dauerhaft<br />

zu lösen...Prof. Dr. ursula Nothelle-<br />

Wildfeuer, Quelle: rheinischer Merkur<br />

8 neue mitte 03 /09


neue mitte 03 /09<br />

GeIStlICheS WOrt<br />

„Der mensch ist nicht das Produkt einer blinden evolution,<br />

sondern Geschöpf und ebenbild Gottes“<br />

Dem menschen dienen<br />

Die Katholische soziallehre bietet einen zukunftsweisenden ansatz<br />

I<br />

m mittelpunkt der Katholischen<br />

Soziallehre und gleichsam als<br />

deren leitmotiv steht das<br />

christliche menschenbild. letzteres ist<br />

durch folgende Grunddaten charakterisiert:<br />

Der mensch ist nicht das Produkt<br />

einer blinden evolution, sondern<br />

Geschöpf und ebenbild Gottes. als<br />

Geschöpf Gottes ist er ein Individuum,<br />

ein nicht dividierbares, einmaliges<br />

Wesen, ein Unikat mit einer unaufgebbaren<br />

Würde. Diese Würde gründet<br />

nicht zuletzt in der menschwerdung<br />

Gottes. Ferner ist der mensch ein Sozio-Individuum,<br />

ein Gemeinschaftswesen.<br />

Schließlich soll der mensch als ein<br />

vernunft- und freiheitbegabtes Wesen<br />

am aufbau a der Schöpfung mitwirken.<br />

aus a diesen anthropologischen Prämis Prämis-<br />

sen kristallisieren sich die drei Grundprinzipien<br />

der Katholischen Soziallehre<br />

heraus: Personalität(Würde des einzelnen),<br />

Solidarität(Soziale Verantwortung<br />

des einzelnen), Subsidiarität(hilfe zur<br />

Selbsthilfe, eigenverantwortung). Das<br />

Zusammenleben in Staat und Gesellschaft<br />

gelingt nur dann, wenn alle<br />

drei(!) Prinzipen zur Geltung kommen<br />

und in einer ausgewogenen Balance<br />

zueinander stehen. So funktioniert zum<br />

Beispiel die Soziale marktwirtschaft<br />

nur bei voller anwendung auch des<br />

dritten Prinzips(Subsidiarität). Jeder<br />

muss das leisten, was er leisten kann.<br />

Das christliche menschenbild durchzieht<br />

wie ein roter Faden die gesamte<br />

kirchliche Sozialbotschaft, angefangen<br />

von „rerum novarum“ Papst leos XIII.<br />

bis zu „Caritas in veritate“ Benedikts<br />

XVI. „rerum novarum“ ist die antwort<br />

auf das kollektivistische, marxistische<br />

menschenbild (der mensch als molekül<br />

ökonomischer Prozesse) ebenso wie<br />

auf den Wirtschaftsliberalismus und<br />

manchester-Kapitalismus. „Quadragesimo<br />

anno“ Pius XI. postuliert Gesell-<br />

schaftsreformen, Solidarität und Subsidiarität.<br />

„mater et magistra“ Johannes<br />

XXIII. fordert uneingeschränkte<br />

mitbestimmung und Beteiligung der<br />

arbeitnehmer am Produktionsvermögen.<br />

„Populorum progressio“ Pauls<br />

VI. verlangt eine globale entwicklungspolitik<br />

als Voraussetzung für<br />

einen weltweiten sozialen Frieden.<br />

„redemptor hominis“(erlöser des<br />

menschengeschlechts), „Sollicitudo<br />

rei socialis“( Die Sorge um die soziale<br />

Sache) und „Centesimus annus“(Das<br />

100. Jahr nach rerum novarum Johannes<br />

Pauls II.) rücken noch stärker<br />

den menschen in den Fokus sozialtheologischer<br />

reflexionen, insbesondere die<br />

Würde des menschen, die elementaren<br />

menschenrechte, die Gleichwertigkeit<br />

von arbeit und Kapital, ja sogar eine<br />

gewisse Priorität der arbeit vor dem Kapital.<br />

Vor allem wird vor einer radikalen<br />

Kapitalismusideologie gewarnt. Die<br />

Sozialenzyklika „Caritas in veritate“<br />

Benedikts XVI. bietet ein Kompendium<br />

der bisherigen Grundaussagen der<br />

Katholischen Soziallehre, appliziert<br />

diese dann aber in erstaunlicher<br />

Konkretheit an die aktuellen entwicklungen<br />

in der Wirtschafts- und<br />

Finanzwelt. eingehend befasst sich der<br />

Papst mit den Folgen der Globalisie-<br />

rung und der Wirtschafts - und Finanzkrise<br />

für das menschliche Zusammenleben.<br />

er prangert die missstände in<br />

den Wirtschafts- und Finanzsystemen<br />

an und fordert eine Weltinstanz zur<br />

Steuerung der Globalisierung und<br />

lenkung der Weltwirtschaft. Den<br />

menschen und die achtung der<br />

menschenwürde deklariert er zu den<br />

obersten Prinzipien einer ethisch verantwortbaren<br />

globalen Ökonomie. es<br />

bedarf eines weltweiten aufschwungs<br />

a<br />

der Werteordnung.<br />

Die Katholische Soziallehre mit ihren<br />

drei oben genannten Prinzipien bildet<br />

ein wichtiges Wertefundament und Gestaltungsprinzip<br />

der Gesellschaft. Diese<br />

Prinzipien sind so aktuell wie eh und<br />

je. Sie sind überzeugender als jede noch<br />

so humane Sozialphilosophie, die auch<br />

von nichtkatholiken lobend anerkannt<br />

wird. Weder die sozialistischen Gesellschaftsentwürfe<br />

mit der extremen<br />

Form des Solidaritätsprinzips(wenn<br />

aus Solidarität Sozialismus wird) noch<br />

der liberale Kapitalismus(manchesterkapitalismus,Wirtschaftsliberalis-<br />

mus) in der extremen ausformung a des<br />

Individualitätsprinzips(wenn aus Individualität<br />

schrankenlose Selbstbestimmung<br />

und Gewinngier resultieren) sind<br />

in der lage, eine gleichermaßen freie,<br />

humane und soziale Gesellschaftsordnung<br />

zu schaffen. Die Katholische<br />

Soziallehre mit ihrer Verbindung von<br />

freier entfaltung der Person und gleichzeitiger<br />

Sozialbindung des Individuums<br />

bietet einen zukunftsweisenden ansatz.<br />

es ist erfreulich, dass das Grundpostulat<br />

der Katholischen Soziallehre,<br />

den menschen ins Zentrum zu rücken,<br />

deckungsgleich ist mit dem leitmotiv<br />

des <strong>KKV</strong>: Dem menschen dienen.<br />

Prälat Prof. Dr. Friedrich Janssen,<br />

Geistlicher Beirat des <strong>KKV</strong> <strong>Bundesverband</strong>es<br />

9


BUnDeSVerBanD<br />

Schöpfungsordnung bewahren<br />

<strong>KKV</strong> lehnt adoptionrecht für homosexuelle Paare ab.<br />

Wer gleichgeschlechtlichen<br />

Paaren mehr oder weniger<br />

die gleichen rechte wie<br />

ehepaaren zukommen lassen will,<br />

beteiligt sich an der bewussten Zerstörung<br />

des ohnehin brüchigen Wertefundaments<br />

unserer Gesellschaft. Das<br />

Vorhaben von Bundesjustizministerin<br />

Brigitte Zypries, jetzt auch lesben<br />

und Schwulen ein adoptionsrecht zu<br />

gewähren, ist daher ein weiterer Schritt<br />

den verfassungsrechtlich garantierten<br />

Schutz der ehe auszuhöhlen.“ mit<br />

diesen deutlichen Worten brachte<br />

Bernd-m. Wehner, Vorsitzender des<br />

Verbandes der Katholiken in Wirtschaft<br />

und Verwaltung (<strong>KKV</strong>), die haltung<br />

des Verbandes zum geplanten Gesetzentwurf<br />

der SPD-ministerin zum<br />

ausdruck. a „In unserer münsteraner<br />

erklärung haben wir noch vor kurzem<br />

deutlich gemacht, dass die Familie<br />

Grundlage für unsere Gesellschaft ist<br />

und bleibt. Basis der Familie ist aber<br />

immer die ehe zwischen Frau und<br />

extremisten zurückdrängen<br />

<strong>KKV</strong>-<strong>Bundesverband</strong> und Diözesanverband Köln appellieren an die Bürger, zur Wahl zu gehen.<br />

mit großer Besorgnis beobachten<br />

wir die zunehmende<br />

Wahlmüdigkeit der Bürgerinnen<br />

und Bürger. Während bei den<br />

Bundestagswahlen bis 1983 noch rund<br />

90 Prozent der Wählerinnen und Wähler<br />

zu den Wahlurnen gingen, nahmen<br />

im Jahr 2005 nur noch 77,7 Prozent<br />

teil – ein historischer tiefstand.“ t mit<br />

diesen deutlichen Worten kritisierte<br />

der amtierende Vorsitzende des <strong>KKV</strong>-<br />

Diözesanverbandes Köln und im mai<br />

gewählte <strong>Bundesverband</strong>svorsitzende,<br />

Bernd-m. Wehner, die offenbar immer<br />

größer werdende Wahlmüdigkeit<br />

der Bundesbürgerinnen und -bürger.<br />

mann.“ Schließlich seien ehe und Familie<br />

keine erfindung des Staates, die<br />

er somit nach Belieben verändern könne.<br />

Deshalb stehe auch dem Staat nicht<br />

die Kompetenz zu, Partnerschaften<br />

zwischen gleichgeschlechtlichen Personen<br />

quasi zur ehe zu erklären. Dies<br />

sei auch keine spezifisch katholische<br />

Sicht der ehe, da auch die katholische<br />

Kirche ihre moralischen und sozialethischen<br />

lehren traditionell nicht nur<br />

aus der Sicht des evangeliums sehe,<br />

sondern immer auch mit Blick auf die<br />

Schöpfungsordnung, also die der natur<br />

zugrundeliegenden Sinnzusammenhänge,<br />

betonte Wehner.<br />

mit der ausweitung a des adoptionsrechts<br />

werde faktisch eine weitere<br />

nivellierung der Bedeutung von ehe<br />

und Familie vollzogen. abgesehen davon,<br />

dass sowohl das väterliche wie das<br />

mütterliche element bei der Kindererziehung<br />

unverzichtbar und von fundamentaler<br />

pädagogischer relevanz seien,<br />

mute ein homosexuelles Paar dem<br />

Besonders drastisch sei dies bei der<br />

Wahl zum europaparlament am 7. Juni<br />

diesen <strong>Jahre</strong>s sichtbar gewesen. hier<br />

hatten nur 42 Prozent der Wahlberechtigten<br />

teilgenommen. nicht zuletzt aus<br />

diesem Grund appelliert der Verband<br />

der Katholiken in Wirtschaft und<br />

Verwaltung an die Wählerinnen und<br />

Wähler bei der Wahl am 27. September<br />

in jedem Fall ihre Stimme abzugeben.<br />

„Wahlrecht bedeutet auch Wahlpflicht“,<br />

unterstreicht Wehner. „Je weniger<br />

zur Wahl gehen, desto stärker ist der<br />

einfluss extremistischer Parteien.“ Im<br />

Übrigen habe auch jeder das recht auf<br />

Kritik an der Politik verloren, wenn er<br />

Kind immer, und zwar vorsätzlich, eine<br />

mutter- oder Vaterentbehrung zu. „es<br />

geht beim adoptionsrecht nicht zuerst<br />

darum – wie immer wieder behauptet<br />

wird – ob homosexuell lebende ‚eltern‘<br />

gut für Kinder sorgen können,“ so der<br />

<strong>KKV</strong>-Bundesvorsitzende, „es geht viel<br />

wesentlicher um die Familienstruktur,<br />

um die Präsenz des Weiblichen und des<br />

männlichen in der Familie.“ Wo eines<br />

davon tragischerweise und ungeplant<br />

fehle, müsse dies vom Kind betrauert<br />

werden können. Wo dies strategisch<br />

verhindert werde, leide das Kind doppelt.<br />

natürlich nehme auch der <strong>KKV</strong><br />

zur Kenntnis, dass die Veränderungen<br />

in unserer Gesellschaft und der Wertewandel<br />

neue und alternative lebensformen<br />

hervorgebracht hätten, unterstreicht<br />

der <strong>KKV</strong>-Bundesvorsitzende<br />

die haltung des katholischen Sozialverbandes.„Diskriminierungsvermeidung<br />

heißt aber nicht Förderung durch<br />

Privilegierung,“ so Wehner wörtlich.<br />

kkv<br />

nicht wählen gehe. Der katholische<br />

Sozialverband unterstreicht, dass das<br />

Wahlrecht keine Selbstverständlichkeit<br />

sei, sondern als politisches Grundrecht<br />

in Jahrhunderten erkämpft werden<br />

musste. „Wer dieses recht leichtfertig<br />

aufgibt, verzichtet auf seine politische<br />

mitwirkung“, so Wehner. Zwar könne<br />

man nachvollziehen, dass viele Bürgerinnen<br />

und Bürger angesichts mancher<br />

„politischer Skandale“ vielfach kein<br />

Vertrauen mehr in die Politik hätten.<br />

Doch deshalb nicht zur Wahl zu gehen,<br />

sei genau der falsche Weg. Demokratie<br />

lebe schließlich von der mitverantwortung<br />

aller. bmw<br />

10 neue mitte 03 /09


Foto: <strong>KKV</strong> Leipzig<br />

In über 50 Workshops, Foren und<br />

Podiumsgesprächen boten sich in<br />

der neuen messe in leipzig die<br />

Gelegenheit zur auseinandersetzung<br />

a<br />

mit dem thema „Älterwerden“. an der<br />

begleitenden messe Sennova 2009 in<br />

der messehalle 2 war der <strong>KKV</strong>- <strong>Bundesverband</strong><br />

mit einem messestand vertreten.<br />

Die Vorbereitung und Organisation<br />

dazu hatte der Vorstand des <strong>KKV</strong> regionalverbandes<br />

Ost übernommen und<br />

wurde bei der Betreuung des Standes<br />

durch viele mitglieder der Ortsgemeinschaft<br />

leipzig unterstützt.<br />

Die messe wurde durch den Parlamentarischen<br />

Staatssekretär im Bundesfamilienministerium,<br />

Dr. hermann Kues,<br />

eröffnet, der bei einem anschließenden<br />

messerundgang unseren <strong>KKV</strong>-Stand<br />

besuchte. am nachmittag eröffnete<br />

Bundeskanzlerin angela merkel<br />

(CDU) den 9. Deutschen Seniorentag,<br />

auch der leipziger Oberbürgermeister<br />

Burkhard Jung und der sächsische<br />

ministerpräsident Stanislaw tillich t<br />

zählten zu den Gästen.<br />

Die Bundeskanzlerin bezeichnete die<br />

aussage: a „Verantwortung übernehmen“<br />

als positives Signal des Seniorentages.<br />

Sie bedankte sich ausdrücklich für den<br />

einsatz der älteren Generation in der<br />

Gesellschaft und bei den vielen im<br />

ehrenamt tätigen Senioren. Der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Seniorenorganisationen<br />

(BaGSO) als hörbares<br />

Sprachrohr vieler Verbände und Vereine<br />

empfahl sie, weiterhin mit einer Stimme<br />

zu sprechen und rief dazu auf, den<br />

demografischen Wandel als Chance zu<br />

begreifen. ministerpräsident Stanislaw<br />

tillich t warb für eine generationenge<br />

generationenge-<br />

rechte Gesellschaft und betonte, dass<br />

Sachsen allen Generationen eine gute<br />

heimat sein möchte, „denn 2020 wird<br />

jeder dritte Sachse älter als 65 <strong>Jahre</strong><br />

sein, und schon heute ist Sachsen das<br />

neue mitte 03 /09<br />

land mit dem bundesweit höchsten<br />

altersdurchschnitt“. Oberbürgermeister<br />

Burkhard Jung freute sich, dass<br />

der Deutsche Seniorentag in leipzig<br />

stattfindet. Bereits am Sonntag<br />

hatte er die messeveranstalter in den<br />

Festsaal des alten rathauses geladen<br />

und in der Stadt leipzig begrüßt.<br />

Beide Veranstaltungen wurden musikalisch<br />

durch Schüler der musikschule<br />

leipzig begleitet. auf a dem Seniorentag<br />

begegneten sich alle Generationen<br />

und stellten gemeinsame Projekte zum<br />

thema Wohnen, leben, lernen und<br />

Gesundheit vor. Die musik hatte in der<br />

musikstadt leipzig einen besondern<br />

Stellenwert beim Seniorentag.<br />

Der erste tag t endete um 19 Uhr mit<br />

einem ökumenischen Gottesdienst<br />

in der thomaskirche, der unter dem<br />

thema „alter schöpferisch leben“<br />

stand und musikalisch vom thomanerchor<br />

begleitet wurde. Bischof Joachim<br />

reinelt, Dresden-meißen, und landesbischof<br />

Jochen Bohl, Dresden, hielten<br />

kurze ansprachen. In der Kirche stand<br />

während des Gottesdienstes am altar<br />

eine eiche, die nach dem Seniorentag<br />

in leipzig ihren Standort findet und<br />

an diese tage t erinnern soll. In den Pre Pre-<br />

digten und den Gebetstexten wurden<br />

BUnDeSVerBanD<br />

Das alter in Verantwortung leben<br />

In leipzig fand der 9. Deutsche seniorentag statt – <strong>KKV</strong> präsentierte sich.<br />

alte Menschen brauchen eine<br />

gemeinsame stimme<br />

Staatssekretär Dr. Hermann Kues besuchte bei einem Messerundgang den <strong>KKV</strong>-Stand. In der<br />

Mitte Gertrud Dietl, rechts Rita Kaspar von der Ortsgemeinschaft Leipzig.<br />

menschenleben und das altern des<br />

Baumes in einen Kontext gestellt.<br />

Die <strong>KKV</strong>-mitglieder, die an den drei<br />

tagen t am messestand tätig waren, hat-<br />

ten vielfach Gelegenheit mit messebesuchern<br />

ins Gespräch zu kommen. Sie<br />

nutzten die Gelegenheit, Kontakte zu<br />

anderen Verbänden und einrichtungen<br />

zu knüpfen und konnten die arbeit des<br />

<strong>KKV</strong> vorstellen. natürlich waren wir<br />

uns bewusst, dass in einer Stadt mit<br />

drei Prozent Katholiken und maximal<br />

15 Prozent Christen unser angebot<br />

nur von einer minderheit wahrgenommen<br />

wird. Die Wände unseres Standes<br />

hatten wir mit Postern ausgestattet,<br />

die einen einblick in die arbeit unserer<br />

Ortsgemeinschaft stellvertretend für<br />

alle anderen im <strong>KKV</strong> gaben. Über diese<br />

Bilder kamen wir über den <strong>KKV</strong> und<br />

unsere arbeit ins Gespräch. Die Stadt<br />

leipzig erwies sich als guter Gastgeber.<br />

Der Seniorentag wurde mit Veranstaltungen<br />

in der Stadt begleitet. So war<br />

im museum für Völkerkunde (Grassimuseum)<br />

die informative ausstellung a<br />

„Faltenreich“ zu sehen. Die Stadt<br />

bot exklusiv für die teilnehmer t des<br />

Seniorentages Stadtführungen und<br />

Stadtfahrten an.<br />

Rita Kaspar<br />

11


BUnDeSVerBanD<br />

Quo vadis, Katholische Kirche?<br />

<strong>KKV</strong>-samstagsforen starten mit brisantem Thema in Münster<br />

nicht erst mit der aufhebung a<br />

der exkommunikation von<br />

vier Bischöfen der Pius-<br />

Bruderschaft, den holocaust-leugner<br />

Williamson eingeschlossen, hat Papst<br />

Benedikt XVI. für kontroverse Diskussionen<br />

in der politischen und kirchlichen<br />

Öffentlichkeit gesorgt.<br />

So hat die Zulassung der so genannten<br />

„t „ tridentinischen messe“ als außerordentliche<br />

Form der katholischen messe<br />

durch das motu proprio „Summorum<br />

Pontificium“ von Juli 2007 und<br />

damit zusammenhängend die Wiedereinführung<br />

der Karfreitagsbitte über<br />

Die reihe „<strong>KKV</strong>-samstagsforum“ in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>KKV</strong>-Orts- und Diözesanverbänden<br />

wird kontinuierlich<br />

weiterentwickelt. Der Fördererkreis für<br />

Bildungsarbeit des <strong>KKV</strong> e. V. unterstützt<br />

bei der Planung, Organisation und Finanzierung<br />

dieser reihe. Gerne nehmen wir<br />

anregungen entgegen.<br />

die Juden zu Irritationen im jüdischchristlichen<br />

Verhältnis geführt.<br />

Viele katholische Christen stellen sich<br />

die Frage: Vollzieht sich hier ein Kurs-<br />

wechsel zurück hinter die aussagen a des<br />

Zweiten Vatikanischen Konzils? Wohin<br />

führt der Weg der katholischen Kirche?<br />

antworten auf diese und andere Fragen<br />

gaben am Samstag, 20. Juni 2009,<br />

während des <strong>KKV</strong>-Samstagsforums in<br />

münster Weihbischof em. Friedrich<br />

Ostermann und Professor Dr. Dr. hermann<br />

Steinkamp, Pastoraltheologe an<br />

der Uni münster.<br />

Dabei stellte Professor Steinkamp die<br />

HINWEIs<br />

Die nächsten Veranstaltungen sind<br />

geplant:<br />

17. Okober, Hannover „Quo vadis Katholische<br />

Kirche?, unter anderem mit Weihbischof<br />

Hans-Georg Koitz<br />

24. Oktober, Oldenburg, <strong>KKV</strong> trifft – David<br />

Mc allister“, CDu landesvorsitzender<br />

in Niedersachen<br />

nichts gelernt<br />

<strong>KKV</strong>-<strong>Bundesverband</strong> kritisiert mangelnde solidarität von Managern.<br />

Der <strong>KKV</strong>-<strong>Bundesverband</strong> hat<br />

das Verhalten einiger manger<br />

erneut kririsiert. Offenbar<br />

hätten noch immer einige die Bodenhaftung<br />

verloren oder schwebten in<br />

einem Wolkenkuckucksheim, wenn<br />

sie mit einer solchen Selbstbedienungsmentalität<br />

in ihre eigene tasche t<br />

wirtschafteten, so <strong>Bundesverband</strong>svor-<br />

sitzender Bernd m. . Wehner. „t „ top top- manager, die so unverfroren für ihre<br />

eigenen Interessen eintreten, leisten<br />

unserer Sozialen marktwirtschaft<br />

einen Bärendienst“, so Wehner weiter.<br />

Sie brauchten sich deshalb nicht zu<br />

wundern, dass die Bereitschaft der<br />

arbeitnehmer immer geringer werde,<br />

in wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />

persönliche einbußen hinzunehmen,<br />

wenn Sparmaßnahmen offenbar nur<br />

für „den kleinen mann“ gelten. „Ihr<br />

Verhalten gleicht einer aufkündigung<br />

a<br />

gesellschaftlicher Solidarität.“ es sei<br />

deshalb an der Zeit, dass sich die Verantwortlichen<br />

in der Wirtschaft wieder<br />

mehr von einem Unternehmerethos lei-<br />

these auf, dass Verbände wie der <strong>KKV</strong><br />

Gemeinde ergänzen, ersetzen und den<br />

Gemeindmitgliedern in Zeiten entstehender<br />

Großgemeinden eine neue<br />

heimat geben könnten.<br />

Weihbischof Ostermann wies darauf<br />

hin, dass religion und transzendenz<br />

t<br />

auch heute noch sehr gefragt wären, der<br />

große Zulauf zu esoterischen Gruppen,<br />

Sekten und naturreligionen spräche da<br />

Bände. Viele Christen hätten aber ihre<br />

Probleme mit der verfassten Kirche. er<br />

empfahl, Kirche solle sich stärker auf<br />

ihre eigentliche aufgabe, a die Seelsorge,<br />

konzentrieren.“ jh<br />

7. November, Fulda, „<strong>KKV</strong> trifft Kunst<br />

– Vortrag zur sixtinischen Kapelle und<br />

Domführung“ mit Prälat Professor Dr.<br />

Max-Eugen Kemper<br />

21. November, samstagforum zur Katholischen<br />

soziallehre mit Professor Dr. Peter<br />

schallenberg<br />

ten ließen. Die Bankenmanager wären<br />

gut beraten, einmal über die aussage a<br />

nachzudenken, die im „Kompendium<br />

der Soziallehre der Kirche“ unter dem<br />

Stichwort „Das Unternehmen und<br />

seine Ziele“ nachzulesen sei: „Den<br />

angehörigen des Unternehmens muss<br />

bewusst sein, dass die Gemeinschaft,<br />

innerhalb deren sie tätig sind, ein Gut<br />

für alle und keine Struktur darstellt,<br />

die ausschließlich dazu da ist, die<br />

persönlichen Interessen einzelner zu<br />

befriedigen“ (Ziffer 339). kkv<br />

12 neue mitte 03 /09


Foto: <strong>KKV</strong> Lohne<br />

ansprechender auftritt<br />

Unter der alten adresse www.<br />

kkv-bund.de hat der <strong>KKV</strong>-<br />

<strong>Bundesverband</strong> mitte Juni<br />

seinen neuen Internet-a Internet-auftritt auftritt<br />

frei<br />

geschaltet. Die neuen, optisch und inhaltlich<br />

überarbeiteten Seiten, werden<br />

ab sofort mit hilfe eines Content-management-System<br />

(CmS) in der Geschäftsstelle<br />

bearbeitet. Damit entfällt<br />

die bisher aufwändige aktualisierung,<br />

die jeweils per e-mail an den Dienstleister<br />

weiter gegeben werden musste.<br />

Die nutzung eines CmS erhöht so<br />

die aktualität des auftrittes a und spart<br />

mittelfristig Kosten ein.<br />

Das Grundlayout steht allen <strong>KKV</strong><br />

Gliederungen zur gemeinsamen nutzung<br />

zur Verfügung. regionale Gestaltungswünsche<br />

können im rahmen<br />

des Grundlayouts selbstverständlich<br />

berücksichtigt werden. auf a Diözesa Diözesa-<br />

nebene ist der Diözesanverband Köln,<br />

um den <strong>Bundesverband</strong>svorsitzenden<br />

Bernd-m. Wehner mit seinen Ortsgemeinschaften<br />

Vorreiter. Die Kölner<br />

hatten sich bei der hauptausschusssitzung<br />

im märz als „Versuchsobjekt“ zur<br />

Verfügung gestellt, um die nutzbarkeit<br />

auch auf regionaler ebene zu testen.<br />

Inzwischen gab es die erste Schulung<br />

in den räumen der Volkshochschule<br />

monheim. Im laufe der nächsten<br />

neue mitte 03 /09<br />

Wochen wird man online gehen. einige<br />

andere <strong>KKV</strong>-Diözesanverbände haben<br />

inzwischen ebenfalls ihr Interesse<br />

angemeldet, diese technik t zu nutzen.<br />

Wahrscheinlich noch 2009 wird der<br />

Diözesanverband münster umsteigen,<br />

mit Paderborn ist man ebenfalls im<br />

Gespräch. Sollten Sie auch Interesse<br />

haben, dabei zu sein, sprechen Sie<br />

den Bundesgeschäftsführer an. Die<br />

regionalsierung des Internetauftrittes<br />

ermöglicht in Zukunft ein einheitliches<br />

erscheinungsbild des Verbandes. Das<br />

BUnDeSVerBanD<br />

Internetseite des <strong>KKV</strong> zeigt sich im neuen Gewand - regionale Nutzung ist möglich.<br />

neue System bietet unter anderem<br />

einen „internen Bereich“. Wegen des<br />

Zuganges nehmen Sie bitte mit der<br />

<strong>KKV</strong>-Bundesgeschäftstelle Kontakt<br />

auf. außerdem a haben die nutzer die<br />

möglichkeit, über eine Suchfunktion<br />

Inhalte zu finden und textgröße t und<br />

Farbe zu verändern, so dass die Seiten<br />

für jeden lesbar sind. Über eine<br />

spezielle Druck-Funktion können<br />

Inhalte gedruckt werden. Zudem ist<br />

der newsticker ewsticker der Kna K na installiert.<br />

Joachim Hüpkes<br />

Wir begrüßen als neue mitglieder:<br />

Ingo Besselmann, Wiedenbrück<br />

Andreas Blum, Mainz<br />

Sven Breyer, Diepholz<br />

Andreas Brucker, Forbach<br />

Pater Adalbert Dabrowski, Neuss<br />

Therese Eckert, Amberg<br />

Sandra Färber, Passau<br />

Alexander Färber, Passau<br />

Elmar Frey, Mainz<br />

Annemarie Hesse, Passau<br />

Matthias Kaufmann, Hildesheim<br />

Wilfried Kluss, Viersen<br />

Wilhelm Lange, Neunkirchen-Seelscheid<br />

Rupert Lipowsky, München<br />

Monika Mark, Kaarst<br />

Angela Mayr, Ingolstadt<br />

Roswitha Meyer, Lingen<br />

Mitglieder des Diözesanverbandes Köln bei der Internetschulung in Monheim.<br />

NEuE MITGlIEDEr<br />

Franz-Joseph Meyer, Lingen<br />

Mirco Quint, Gelsenkirchen-Buer<br />

Meinolf Ramsel, München<br />

Heike Veh, Arnsberg-Hüsten<br />

Heinrich Veh, Arnsberg-Hüsten<br />

Jutta Westkamp, Lingen<br />

Ruth Wichmann, Lingen<br />

Jans Wichmann, Lingen<br />

13


lanDeSVerBanD • DIÖZeSanVerBanD<br />

treibstoff für die Zukunft<br />

Das 46. landestreffen des <strong>KKV</strong> Bayern ist vom 24. bis <strong>25</strong>.Oktober 2009 Gast in Ingolstadt.<br />

D<br />

achten am anfang der Bankenkrise<br />

manche, das sei ein<br />

amerikanisches Problem, so<br />

treibt die Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

uns heute alle um. In der Sorge um die<br />

arbeitsplätze. In der Frage, wie sich<br />

die erneute Staatsverschuldung denn<br />

abtragen lässt. In der Befürchtung,<br />

dass die rettung ins trudeln t geratener<br />

Banken und Unternehmen die sozialen<br />

aufgaben a der Gesellschaft wieder ein ein-<br />

mal ins abseits drängt. Für den Schutzschirm<br />

für die Geldinstitute steht im<br />

Zweifelsfall am ende der Steuerzahler<br />

gerade. Und die Konjunkturprogramme<br />

– Stichwort abwrackprämie – zahlt er<br />

ohnehin selber.<br />

Da stellt sich natürlich auch die Frage,<br />

ob sich künftig eine solche Krise vermeiden<br />

lässt. eine Frage, die man nur<br />

beantworten kann, wenn man die Ursachen<br />

der jetzigen Krise kennt. Doch<br />

da gehen die analysen auseinander. War<br />

es im Kern ein moralisches Versagen,<br />

das den Karren in den Dreck fuhr? Die<br />

Zockerei der Spekulanten, das Kreieren<br />

von „Wert“papieren ohne Substanz,<br />

das Verkaufen um jeden Preis bei den<br />

Kundenberatern, die Gier selbst der<br />

Kleinsparer? Oder steckt das System<br />

selbst in der Krise? einige große medien<br />

beschworen ja schon das ende des<br />

Kapitalismus. Oder handelt es sich um<br />

einen gar nicht vermeidbaren abschwung,<br />

aus dem erst ein völlig neuer<br />

Innovationsschub herausführen kann?<br />

Diese Fragen widmet sich die Forumsveranstaltung<br />

am Samstagnachmittag in<br />

der Kurfürstlichen reitschule. Sie steht<br />

unter der Überschrift „Die Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise – moralisches Versagen,<br />

Systemkrise oder unausweichlicher<br />

abschwung?“<br />

In jedem Fall hat die Finanzkrise das<br />

Interesse daran neu entfacht, woran<br />

der einzelne akteur ein handeln<br />

ausrichtet. Gerne wird hier die Chance<br />

auf eine renaissance der Werte<br />

beschworen. Doch genügt die? Brauchen<br />

wir nicht vielmehr einen neuen<br />

gesellschaftlichen Diskurs darüber, was<br />

richtig und falsch, was gut und böse<br />

ist, was für unser Zusammenleben<br />

notwendig und wünschenswert ist und<br />

was nicht? müssen wir nicht eher über<br />

ethik reden? Und können und sollten<br />

nicht katholische Verbände hierzu<br />

anregungen und anstöße geben?<br />

Diese themen werden auch in der<br />

Festrede ein rolle r spielen. Für die Fest Fest-<br />

liche Stunde, die am Sonntagvormittag<br />

im Barocksaal des Stadtmuseums stattfindet,<br />

ist Dr. albert Schmid, der neue<br />

Vorsitzende des landeskomitees der<br />

Katholiken in Bayern, angefragt (Stand<br />

von mitte august). a<br />

Gegen aktive Sterbehilfe<br />

<strong>KKV</strong>-Diözesanverband Paderborn traf sich in Bielefeld<br />

Die christliche Botschaft lässt<br />

sich nicht auf das religiöse<br />

beschränken“, sagt Frank<br />

Fröhlich, Vorsitzender des <strong>KKV</strong> hansa<br />

Bielefeld. einmal jährlich treffen sich<br />

die Ortsvereine des Diözesanverbandes<br />

Paderborn, um Prioritäten zu<br />

setzen und aktivitäten für die nächsten<br />

<strong>Jahre</strong> zu beschließen. Jetzt fand<br />

dieses treffen t im Gemeindesaal der<br />

Pfarrgemeinde heilig Geist statt. Dort<br />

waren 26 teilnehmer t aus 11 Ortsver Ortsver-<br />

einen des „<strong>KKV</strong> – Verband der Katholiken<br />

in Wirtschaft und Verwaltung“<br />

anwesend. „es ist heute nicht mehr<br />

selbstverständlich, dass das menschliche<br />

leben schützenswert ist,“ sagt<br />

Frank Fröhlich und gibt die Stichworte<br />

Gentechnik und Patientenverfügung.<br />

er fügt hinzu: „Der <strong>KKV</strong> wendet sich<br />

Gleichzeitig mit dem landestreffen<br />

feiert der <strong>KKV</strong> hansa Ingolstadt sein<br />

90-jähriges Bestehen. Die Ortsgemeinschaft<br />

lädt am Samstag zu einem<br />

historischen abend mit Kabarett in die<br />

Kurfürstliche reitschule ein. Zu würdigen<br />

ist ein Jubiläum mutigen Zupackens.<br />

Bereits ein halbes Jahr nach der<br />

Gründung, so berichten die annalen,<br />

war die Ortsgemeinschaft Gastgeber<br />

eines landestreffens. Und die Festlichkeiten,<br />

heißt es, gehörten „nach dem<br />

einstimmigen Urteil der Gäste zu den<br />

schönsten innerhalb des Verbandes“.<br />

Wenn dies die teilnehmer t auch vom<br />

landestreffen 2009 sagen können, wäre<br />

dies ein schöner erfolg.<br />

Dr. Klaus-Stefan Krieger<br />

Übernachtungsmöglichkeiten sind im<br />

Hotel rappensberger und im altstadthotel<br />

reserviert. anmeldeschluss für Übernachtungsgäste<br />

ist der <strong>25</strong>. september 2009.<br />

Preise und Details entnehmen sie bitte<br />

dem an alle Mitglieder des <strong>KKV</strong> Bayern<br />

und der „Freunde und Förderer des BWB“<br />

bereits verschickten Faltblatt.<br />

anmeldung in der Geschäftsstelle des<br />

<strong>KKV</strong> landesverbandes Bayern der Katholiken<br />

in Wirtschaft und Verwaltung e.V.,<br />

rankestraße 18, 90461 Nürnberg, Fax<br />

(0911) 49 73 11, E-Mail: landesverband.<br />

bayern@kkv.org<br />

deutlich gegen eine aktive Sterbehilfe“.<br />

Gerade hier fühlten sie sich als<br />

Vertreter der Wirtschaft in die Pflicht<br />

und in die Verantwortung genommen.<br />

Der „ehrbare Kaufmann“ müsse wiederentdeckt<br />

werden. Bernd-m. Wehner,<br />

<strong>KKV</strong>-<strong>Bundesverband</strong>svorsitzender, gibt<br />

das motto vor: „ehrlich im handel –<br />

christlich im Wandel“.<br />

<strong>KKV</strong> Bielefeld<br />

14 neue mitte 03 /09


Foto: Lohne<br />

neue mitte 03 /09<br />

VOr Ort<br />

Skepsis verschwand schnell<br />

Mitglieder des <strong>KKV</strong> lohne engagieren sich seit einem Jahr für Menschen mit Behinderungen und<br />

sind von ihrer Dankbarkeit und Bescheidenheit beeindruckt.<br />

Seit rund einem Jahr engagieren<br />

sich Walter Diekmann, Christa<br />

Gerwing, margret Krogmann,<br />

Gisela Schockemöhle, Gisela hackstedt,<br />

Dr. norbert lodde und hans-<br />

Bernd römann r ehrenamtlich für die<br />

menschen im andreaswerk. Jeden<br />

dritten Sonntag holen die mitglieder<br />

des <strong>KKV</strong> in lohne Wohnheimbewohner,<br />

die den Gottesdienst besuchen<br />

möchten, ab, begleiten sie in die Kirche<br />

und gehen gemeinsam wieder zurück.<br />

„Wie können wir helfen? Wir wollten<br />

etwas ganz direkt vor Ort tun“, sagt<br />

Vorsitzender norbert lodde. „hier, vor<br />

unserer haustür, gibt es menschen, die<br />

unsere Unterstützung benötigen.“ Der<br />

persönliche Kontakt zum andreaswerk<br />

<strong>KKV</strong>erinnen und <strong>KKV</strong>er aus Lohne begleiten Menschen mit Behinderungen zum Gottesdienst.<br />

an einem abend, an dem der stellvertretende<br />

Geschäftsführer, matthias<br />

Warnking, die andreas-Stiftung vorstellte,<br />

kam genau passend. „Da haben<br />

wir erfahren, dass für menschen mit<br />

Behinderung Begleitung für Gottesdienstbesuche<br />

gesucht wird“, erzählt<br />

lodde. „Wer eignet sich besser für so<br />

eine aufgabe a als der <strong>KKV</strong>? Der Vor Vor-<br />

schlag stieß sofort auf gute resonanz.“<br />

Beim ersten, selbstverständlich<br />

begleiteten Kennenlernbesuch in der<br />

lohner Wohngruppe im andreaswerk<br />

seien die hemmschwellen auf beiden<br />

Seiten schnell gefallen. „Die Skepsis<br />

war schnell weg. Das ist eine ganz tolle<br />

erfahrung. Die Bewohner haben eine<br />

herzlichkeit, von der wir nur lernen<br />

Foto: <strong>KKV</strong> Lohne<br />

können.“ mittlerweile sei durch den<br />

regelmäßigen Kontakt Vertrautheit<br />

entstanden. „Das ist unbedingt eine<br />

Bereicherung.“ Im Übrigen, so lodde,<br />

profitiere er persönlich auf denkbar einfache<br />

Weise von seinem engagement.<br />

„Das hilft mir, regelmäßig in die Kirche<br />

zu gehen.“ Zusätzlichen aufwand a<br />

bedinge die Begleitung kaum.<br />

Zwischen vier und fünf Bewohner werden<br />

von ein bis zwei ehrenamtlichen<br />

begleitet. „Das ist ganz problemlos. Die<br />

Bescheidenheit dieser freundlichen<br />

menschen beeindruckt mich. Sie<br />

möchten nichts Spektakuläres. einfach<br />

nur, dass man da ist und Zeit mit ihnen<br />

verbringt.“<br />

wd<br />

15


Spendenübergabe: Von links: Der Moderator des Bennofestes, Klaus-Dieter Engelhardt , Vorsitzender <strong>KKV</strong> München, Martina Spießl, VKRG<br />

Vorstand, Christine Strobl, Bürgermeisterin der Stadt München, Markus Danel, VKRG Vorstand, Florian Rother, Planungsteam <strong>KKV</strong> Juniorenkreis,<br />

Pater Dr. Benno Kuppler, SJ, Geistlicher Beirat <strong>KKV</strong> München.<br />

.<br />

Gelungene Premiere<br />

<strong>KKV</strong> München: Mit Kunst und Netzwerken zum spendenrekord von 5.5000 Euro<br />

Die Freude stand den Organisatoren<br />

des <strong>KKV</strong> hansa münchen<br />

ins Gesicht geschrieben:<br />

anlässlich des Bennofestes der erzdiözese<br />

überreichten sie im Beisein von<br />

Bürgermeisterin Christine Strobl ihren<br />

Spendenscheck über 5.500 euro für<br />

die Schulaktion „Unsere Wege kreuzen<br />

sich“ des Verbandes der Katholischen<br />

religionslehrer/innen und Gemeindereferenten/innen<br />

im Kirchendienst<br />

(VKrG).<br />

eingebracht hatte den rekordbetrag<br />

die Premiere der „Sommerserenade<br />

am Königsplatz“. Diese war vom <strong>KKV</strong><br />

münchen erstmals als kultureller<br />

auftakt a am Vorabend des Bennofestes<br />

der erzdiözese organisiert worden.<br />

Schauplatz der Veranstaltung war das<br />

hansa-haus des <strong>KKV</strong> am Königsplatz.<br />

Über 100 Gäste hatten sich dort eingefunden,<br />

um einen abend Kunst, Kultur<br />

und Kommunikation zu genießen.<br />

Für Initiator Florian rother r ein her her-<br />

vorragendes ergebnis: „Wir sind 100<br />

Prozent zufrieden – eine gelungene<br />

Premiere.“ rother r und seine mitstreiter<br />

hatten ein Feuerwerk der Kunst<br />

entfacht: Während der Chor harmunics<br />

und der Pianist hartlieb rump r die<br />

Zuhörer musikalisch faszinierten, trug<br />

die mal- und Zeichenvereinigung „Die<br />

Spatz‘n“ maßgeblich zum Spendenerfolg<br />

bei.<br />

Für alle, die teilgenommen haben,<br />

war es ein unvergessliches erlebnis<br />

angefangen von der musik (Chor harmunics,<br />

Pianist hart-lieb rump) r über<br />

Kunst (mal und Zeichenvereinigung<br />

„Die Spatz‘n“) bis hin zur literatur<br />

(Kreatives Schreiben anne e. Flierdl).<br />

Vorsitzender Klaus-Dieter engelhardt<br />

betonte zu Beginn den dreifachen Wert<br />

der Veranstaltung. Zum einen schaffe<br />

der <strong>KKV</strong> allen kirchlichen Verbänden<br />

und Gruppen ein Forum für Kommunikation<br />

und netzwerke, das – so sein<br />

Wunsch – in Zukunft seinen festen<br />

Platz in der Veranstaltungswelt der<br />

Diözese haben solle.<br />

Zum anderen demonstriere die Veranstaltung<br />

die kulturelle Vielfalt und<br />

den anspruch der im hansa-haus<br />

beheimateten Gruppen. Zum dritten<br />

werde der erlös Brücken schlagen zur<br />

aktion „Unsere Wege kreuzen sich“<br />

des VKrG mit ihrem höhepunkt beim<br />

Ökumenischen Kirchentag 2010. lob<br />

für die aktion gab es auch aus dem<br />

Bayerischen landtag und der Staatsregierung:<br />

Kultusminister Dr. ludwig<br />

Spaenle hatte die Schirmherrschaft<br />

der Benefizaktion übernommen. Zur<br />

Serenade selbst sprach Georg eisenreich,<br />

stellvertretender Vorsitzender<br />

des Bildungsausschusses und mitglied<br />

im <strong>KKV</strong>. Unterstützt wurde die<br />

Benefizaktion auch vom Katholikenrat<br />

der region münchen und dem <strong>KKV</strong><br />

landesverband Bayern. Ziel der aktion<br />

ist es, bayernweit in Grund-, haupt-<br />

und Förderschulen fächenübergreifend<br />

Kreuze anzufertigen, die dann sozialen<br />

einrichtungen im land zur Verfügung<br />

gestellt werden. Für martina Spießl<br />

vom VKrG ein klares Ziel: „Die Generationen<br />

im christlichen Symbol des<br />

Kreuzes ins Gespräch bringen.“ Dafür<br />

– und für die rekordsumme von 5.500<br />

euro – gab es denn auch anhaltenden<br />

applaus der zahlreichen Gäste der ersten<br />

Sommerserenade am münchener<br />

Königsplatz<br />

Klaus-Dieter Engelhardt<br />

16 neue mitte 03 /09


Foto: Dr. Gabriele Riffert<br />

neue mitte 03 /09<br />

JUnIOren<br />

Die Zeit geht dahin, wo der<br />

<strong>KKV</strong> stehen geblieben ist<br />

In München wächst eine neue Generation von <strong>KKV</strong>ern heran. sehr zur Freude der alten.<br />

Unternehmerische soziale<br />

Verantwortung“ sagt der eine,<br />

„Corporate Social responsibi-<br />

noch vor zwei <strong>Jahre</strong>n machte sich angesichts<br />

älter und weniger werdender<br />

mitglieder auch im <strong>KKV</strong> resignation<br />

ob Job und Karriere alles sein kann,<br />

verweist man beim <strong>KKV</strong> auf das Prinzip<br />

der Personalität. Darin postuliert die<br />

lity“ oder ganz kurz „CSr“ der andere. breit. Diese löste sich auch dann noch katholische Soziallehre den Vorrang des<br />

Und doch reden beide vom gleichen. nicht in luft auf, als neu-mitglied Individuums vor jeglichem System. Sie<br />

Der eine, das ist Klaus-Dieter engel- Gotthardt, 32 <strong>Jahre</strong> alt und Pr-mann zeigt einen Weg auf, der dem Individuhardt,<br />

der seit 1976 dabei und seit fünf für den Verein der Bayrischen Cheum gerecht wird, aber nicht egoistisch<br />

<strong>Jahre</strong>n Vorstand ist. Der andere, das ist mischen Industrie, dem Vorstand seine ist und Forderungen von Gesellschaft<br />

tobias t Gotthardt, der seit anderthalb Vorstellungen erläuterte. er wolle im und Unternehmen ohne überzogenen<br />

<strong>Jahre</strong>n für willkommene Unruhe sorgt. Business-netzwerk Xing und anderen Kollektivismus berücksichtigt. nur dass<br />

Beide engagieren sich ehrenamtlich im Internetplattformen junge leute für man sich jetzt zur Juniorenlounge und<br />

Verband <strong>KKV</strong> hansa münchen, dessen die Ideen des <strong>KKV</strong> gewinnen. er werde beim Backstage, bei der Jungen akade-<br />

ausrichtung a eher am Untertitel Ka Ka-<br />

dort nach Begriffen wie Pfarrei, minimie im hansa-haus oder gar zum Salon<br />

tholiken in Wirtschaft und Verwaltung strant oder auch katholisch fahnden trifft, während Vortrag, Podiumsdiskus-<br />

deutlich wird.<br />

und die leute kontaktieren. Wenig sion und ähnliches aus dem repertoire<br />

zuversichtlich ließ man ihn gewähren. gestrichen sind.<br />

unternehmerisches Handeln „Wir haben halt das Kaufmanns-Gen“,<br />

bedeutet Verantwortung meint <strong>KKV</strong>-Urgestein engelhardt rück- <strong>KKV</strong> muss dem Polit-Personal auf<br />

blickend. mehr wie schief gehen könne den Zahn fühlen<br />

Schon über 200 Katholiken aus den es nicht, dachte sich der heute 52-<br />

verschiedensten Bereichen der Wirtjährige Vorstand. Über 50 Interessierte Geselligkeit allein wäre Gotthardt, der<br />

schaft haben sich seit Januar 2008 haben sich zurückgemeldet, schon inzwischen auch dem Bundesvorstand<br />

im <strong>KKV</strong>-Juniorenkreis zusammenge- bald wurde der <strong>KKV</strong> Juniorenkreis des <strong>KKV</strong> angehört, zu wenig. In einer<br />

schlossen. Sie sehen sich als soziales gegründet. Die Veranstaltungen sind gemeinsamen Presseerklärung haben<br />

netzwerk, aber auch als katholischer gut besucht, Gäste wie der münchner sich <strong>KKV</strong>-Juniorenkreis und <strong>KKV</strong><br />

Verband. Und doch geht es sehr SPD-Spitzenmann Franz maget sind münchen bereit erklärt, sich als „think<br />

wohl um ethische Fragen und um die von dem besonderen esprit der abende tank“ auf Diözesanebene aktiv am<br />

katholische Soziallehre, wenn Banker, angetan. Der Kreis wächst weiter, kirchlichen Vordenken der renaissance<br />

Selbständige, Doktoranden oder mo- selbst zum geselligen mittagslaunch der sozialen marktwirtschaft zu beteibilfunkleute<br />

zwischen 20 und 40 beim im hofbräuhaus kommen schnell mal ligen. Der <strong>KKV</strong> erinnert daran, dass es<br />

<strong>KKV</strong>-Juniorenkreis zusammen sind. 20 leute zusammen und sogar die alte „schon in den 50ern die Idee der Sozi-<br />

Sie kommen aus der mittleren ebene <strong>KKV</strong>-Garde ist inzwischen bei Xing zu alen marktwirtschaft ohne die katho-<br />

von Verwaltung und management, finden.<br />

lische Soziallehre und den christlichen<br />

aus der Führungsetage, aber auch aus Was die themen angeht, ist Gotthardt hintergrund kaum gegeben hätte.“ Da-<br />

arbeitnehmerkreisen. Schon bei der überzeugt, dass „die Zeit dorthin rum hat er auch am 15. September dem<br />

Gründungsversammlung der Junioren zurückkommt, wo wir vom <strong>KKV</strong> stehen aktuellen Polit-Personal auf den Zahn<br />

im Januar 2008 wurden Schwerpunkte geblieben sind.“ Die aktuelle Wirt- gefühlt. Florian hahn (CSU), Claudia<br />

wie „Faire Führung“ oder „Umgang mit schaftskrise habe gezeigt, dass die tausend t (SPD), Judith Greif (Grüne)<br />

der Verantwortung für die mitarbeiter“ rede vom „ehrbaren Kaufmann“, nicht und axel a Stoßno (FDP)hatten zuge zuge-<br />

angefragt. themen, die Grundbestand nur <strong>KKV</strong>-Grundvokabular sondern sagt und sich bei der Juniorenlounge<br />

der katholischen Soziallehre sind und hochaktuell und gefragt wie leider vorgestellt, was im <strong>KKV</strong>-Jargon so viel<br />

auch vom mutterverband <strong>KKV</strong> seit schon lange nicht mehr ist. Und wenn bedeutet wie: Positionen im „Kreuzfeu-<br />

jeher – und das sind 129 <strong>Jahre</strong> – betont sich Jungmanager heute unter dem er“ austauschen und zu Gesprächen in<br />

wurden.<br />

Stichwort „work-life-balance“ fragen, die „agora“ zusammenkommen. tg<br />

17


VOr Ort<br />

Friede und Freiheit gilt<br />

allen menschen<br />

<strong>KKV</strong> erhielt den Intergrationspreis der stadt Monheim und einen scheck über <strong>25</strong>0 Euro.<br />

Seit mehr als vier <strong>Jahre</strong>n setzt<br />

sich der monheimer <strong>KKV</strong> für<br />

den Dialog mit den muslimen<br />

ein. Ziel der zahlreichen treffen t ist es<br />

unter anderem., sich gegenseitig über<br />

den jeweiligen Glauben zu informieren.<br />

Dabei geben die <strong>KKV</strong>er Zeugnis<br />

von der Wahrheit ihres Glaubens im<br />

respekt vor der religiösen Überzeugung<br />

des anderen. Darüber hinaus soll<br />

der Dialog dazu beitragen, gegenseitige<br />

Vorurteile und missverständnisse zu<br />

beseitigen und gemeinsame Überzeugungen<br />

zu entdecken.<br />

Dieses engagement wurde jetzt von<br />

der Stadt monheim am rhein durch<br />

die Verleihung des Integrationspreises<br />

gewürdigt. neben dem <strong>KKV</strong> erhielten<br />

noch drei weitere Gruppierungen den<br />

mit insgesamt 1.000 euro dotierten<br />

Preis am 19. august a 2009 von Bürger Bürger-<br />

meister Dr. thomas Dünchheim im<br />

rahmen einer Feierstunde im ratssaal<br />

der Stadt überreicht. Für den <strong>KKV</strong><br />

nahm deren Vorsitzender Bernd-m.<br />

Wehner die Urkunde und den Scheck<br />

von <strong>25</strong>0 euro entgegen.<br />

Enge Zusammenarbeit mit dem<br />

Moscheeverein<br />

„Der <strong>KKV</strong> monheim ist seit vielen<br />

<strong>Jahre</strong>n unverzichtbarer Partner der<br />

städtischen Integrationsaktivitäten. ei-<br />

ner seiner tätigkeitsschwerpunkte t<br />

ist<br />

es, insbesondere muslime und Christen<br />

durch Gespräche und Veranstaltungen<br />

über die Grundlagen ihrer religionen<br />

und ihrer religionsausübung einander<br />

näher zu bringen“, würdigte Bürgermeister<br />

Dünchheim das engagement des<br />

<strong>KKV</strong>. Der Verband arbeite dabei eng<br />

mit dem moscheeverein zusammen<br />

und biete immer wieder fachkundige<br />

Führungen mit der möglichkeit der an-<br />

schließenden persönlichen Begegnung<br />

in der moschee und in den christlichen<br />

monheimer Gotteshäusern an. Diese<br />

Veranstaltungen und angebote erfreuten<br />

sich wachsender Beteiligung<br />

und Beliebtheit und tragen wesentlich<br />

dazu bei, die vielen Gemeinsamkeiten<br />

muslimischer und christlicher religionen<br />

zu erkennen und die wenigen<br />

Unterschiede kennen zu lernen und zu<br />

respektieren.<br />

Grundlage des Dialogs mit den muslimen<br />

ist für den <strong>KKV</strong> monheim die<br />

Konzilserklärung „nostra aetate“<br />

in der es unter anderem heißt: „mit<br />

Der <strong>KKV</strong> in Monheim<br />

ist seit vielen <strong>Jahre</strong>n<br />

verlässslicher<br />

Partner beim Dialog<br />

mit den Muslimen.<br />

Dafür bekamen die<br />

<strong>KKV</strong>er jetzt den<br />

Intergrationspreis<br />

der Stadt von<br />

Bürgermeister<br />

Thomas Dünchheim<br />

(links) überreicht.<br />

Vorsitzender<br />

Bernd-M. Wehner<br />

nahm den Preis<br />

entgegen.<br />

hochachtung betrachtet die Kirche<br />

auch die muslime, die den alleinigen<br />

Gott anbeten. ... Da es jedoch im laufe<br />

der Jahrhunderte zu manchen Zwistigkeiten<br />

und Feindschaften zwischen<br />

Christen und muslimen kam, ermahnt<br />

die heilige Synode alle, das Vergangene<br />

beiseite zu lassen, sich aufrichtig um<br />

gegenseitiges Verstehen zu bemühen<br />

und gemeinsam einzutreten für Schutz<br />

und Förderung der sozialen Gerechtigkeit,<br />

der sittlichen Güter und nicht<br />

zuletzt des Friedens und der Freiheit<br />

für alle menschen.“<br />

<strong>KKV</strong> Monheim<br />

18 neue mitte 03 /09


Foto: <strong>KKV</strong> Monheim<br />

<strong>KKV</strong> lohne<br />

Dechant Michael Matschke ist neuer<br />

Geistlicher Beirat des Verbandes<br />

der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung<br />

lohne. Der Vechtaer Weihbischof<br />

Heinrich Timmerevers hat den<br />

Pfarrer der lohner Kirchengemeinde<br />

st. Gertrud jetzt benannt. Bei einem<br />

Besuch dankten der Vorsitzende Dr.<br />

Norbert lodde sowie dessen stellvertreterin<br />

Gisela schockemöhle Dechant<br />

Matschke für seine Bereitschaft. Der<br />

frühere Geistliche Beirat Prälat antonius<br />

Busch war im Januar diesen <strong>Jahre</strong>s<br />

gestorben.<br />

<strong>KKV</strong> Hildesheim<br />

schöner hätte für Heinz Grande (Zweiter<br />

von links) das sommerfest des <strong>KKV</strong><br />

Hildesheim nicht beginnen können,<br />

denn Vorsitzender reinhard Willenborg<br />

überraschte ihn mit einer seltenen Ehrung.<br />

Zusammen mit seinem stellvertreter<br />

Karl Klodwig und Pfarrer Klemens<br />

Teichert überreichte er Grande<br />

die „Dr.-Friedrich-Elz-Plakette in Bronze“,<br />

eine auszeichnung für Verdienste<br />

in den regionalverbänden. Für seine<br />

laudatio benötigte Willenborg etwas<br />

mehr Zeit, denn das Engagement des<br />

Geehrten für den <strong>KKV</strong> ist umfangreich.<br />

als langjähriges Mitglied, zehn <strong>Jahre</strong><br />

als stellvertretender Vorsitzender<br />

und jetzt als Beisitzer, habe er sich vor<br />

allem durch sein großes Engagement<br />

in der Werbung neuer Mitglieder verdient<br />

gemacht. auch als Betreuer der<br />

seniorengruppe, als Initiator des Inter-<br />

neue mitte 03 /09<br />

NaCHrICHTEN<br />

net-auftritts, als „Ortsgemeinschaftsfotograf“<br />

sowie als leiter aller Bannerauftritte<br />

des <strong>KKV</strong> war er stets aktiv.<br />

<strong>KKV</strong> Fulda<br />

Bei seiner Generalversammlung im<br />

Juni hat der <strong>KKV</strong> Fulda eine neuen<br />

Vorstand gewählt. Dieser besteht aus<br />

dem Vorsitzenden Präses Pfarrer Wunibald<br />

Jüngst, dem stellvertretenden<br />

Vorsitzenden Josef Hilenbrand, schatzmeister<br />

alois solf, schriftführer Hans-<br />

Martin ruhl, und den Beisitzer/innen<br />

Waldemar Herbig, Gudrun Möller, alois<br />

schwarzer, Heinz schubert und Inge<br />

Wehner, sowie dem Diözesanvorsitzenden<br />

Bernhard Heumüller. Dem ehemaligen<br />

Vorsitzenden Michael Maaß und<br />

schatzmeister Walter Purtauf danken<br />

die Mitglieder mit einem Präsent für<br />

ihre arbeit. Der neue Vorstand will ein<br />

ausgewogenes Programm anbieten<br />

und ruft dazu auf, Werbung in den Bekanntenkreisen<br />

für den <strong>KKV</strong> und seine<br />

Ziele zu betreiben, um neue Mitglieder<br />

zu gewinnen. Zurzeit hat der <strong>KKV</strong> Fulda<br />

120 Mitglieder – mit dem <strong>KKV</strong> Kassel<br />

besteht eine angenehme Verbindung,<br />

die man auch zukünftig pflegen und<br />

ausbauen möchte.<br />

<strong>KKV</strong> Hilden<br />

anfang Juli 2009 verstarb das langjährige<br />

Mitglied Josef Fries im alter von<br />

89 <strong>Jahre</strong>n. seit 1950 war er im <strong>KKV</strong><br />

rhenania Hilden engagiert. Er war seit<br />

1984 im Vorstand als Geschäftsführer<br />

tätig. Besonders seine zuverlässige<br />

arbeit war damals von den fast 200<br />

Mitgliedern sehr geschätzt. Für seine<br />

Tätigkeit erhielt er die Dr. Friedrich Elz-<br />

Plakette und wurde Ehrenmitglied im<br />

<strong>KKV</strong> Hilden. Jo Fries wird in lebendiger<br />

Erinnerung bleiben.<br />

<strong>Bundesverband</strong><br />

Die Bundesgeschäftstelle bietet Werbe-<br />

und Infomaterial (von aktuellen<br />

<strong>KKV</strong> In KÜrZe<br />

adressaufklebern über Kugelschreiber<br />

und Werbebroschüren bis hin zu<br />

Hissfahnen und Werbewänden) teilweise<br />

kostenfrei - an. Wir stellen Ihnen<br />

für Ihre Mitgliederwerbung einen<br />

Gutschein des rheinischen Merkur für<br />

ein kostenloses Dreimonats-abo der<br />

Wochenenzeitung im Wert von 43,70<br />

Euro zur Verfügung. Ein kurzer anruf in<br />

der Geschäftsstelle genügt. außerdem<br />

weisen wir auf verschiede Broschüren<br />

und ratgeber befreundeter Verbände<br />

und Organisationen hin, die wir Ihnen<br />

gegen Portoerstattung zur Verfügung<br />

stellen können:<br />

• „Rate mal, wer dran ist? So schützen<br />

sie sich vor Betrügern und Trickdieben!“<br />

vom Bundesministerium für<br />

Familie, senioren, Frauen und Jugend<br />

(BMFsFJ),<br />

• „Gut versichert ... auch im Alter“,<br />

vom Bund der Versicherten (BdV),<br />

• „Impfen lassen“, „Wegweiser durch<br />

die Digitale Welt“ und „Mobil bleiben<br />

und das Klima schonen“, Informationen<br />

der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

seniorenorganisationen (BaGsO),<br />

• 2. Religionsmonitor 2008“ der Bertelsmann<br />

stiftung,<br />

• „Die christliche Patientenverfügung“<br />

als alternative zur gesetzlichen regelung<br />

können sie ebenfalls beim <strong>KKV</strong><br />

anfordern oder herunterladen unter:<br />

www.dbk.de. Die Enzyklika „Caritas<br />

in veritate“ (73 seiten) stellen wir Ihnen<br />

als pdf-Datei gerne zur Verfügung.<br />

Kommentare zur Enzyklika „Caritas in<br />

veritate“ finden sie auch unter: http://<br />

www.katholisch.de/35086.html.<br />

Der Termin für den 86. <strong>Bundesverband</strong>stag<br />

steht fest: Er findet vom 20.<br />

bis 22. Mai 2011 in Hildesheim statt.<br />

Die Planung durch den <strong>Bundesverband</strong><br />

und die Ortsgemeinschaft sind schon<br />

im Gange. Der Termin ist nicht am Himmelfahrtswochenende.<br />

Nähere Infos in<br />

der Geschäftsstelle.<br />

19


JUBIlare<br />

<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Wilhelm Bilke, Gronau<br />

Eberhard Bock, Freiburg<br />

Hildegard Gehmeyr, Münster<br />

Ulrich Herder, Münster<br />

Richard Holtz, Gronau<br />

Karola Holzt, Osnabrück<br />

Siegfried Jung, Freiburg<br />

Hermann Jüttermann, Borken<br />

Maria Kiffmeyer, Münster<br />

Petra Kionka-Höhl, Essen-Werden<br />

Prof. Alfred Marciniak, Freiburg<br />

Gerhard Mensink, Gronau<br />

Martha Möller, Osnabrück<br />

Wilhelm Ruhne, Gronau<br />

Maria Schützdeller, Essen-Werden<br />

Ludger Schützdeller, Essen-Werden<br />

Anton Spenner, Gronau<br />

JuBIlarE<br />

Herzliche Glückwünsche unseren Jubilaren<br />

Hans Sundag, Gronau<br />

Birgit Thomas, Osnabrück<br />

Helmut Wischer, Gronau<br />

40 <strong>Jahre</strong><br />

Emil Koch, Freiburg<br />

Alfons Laermann, Münster<br />

Pfr. August Vornhusen, Friesoythe<br />

Peter Wopperer, Freiburg<br />

50 <strong>Jahre</strong><br />

Bernhard Bramme, Osnabrück<br />

Johannes Frankenberg, Osnabrück<br />

Paul Kern, Freiburg<br />

Johannes Krüskemper, Osnabrück<br />

Gerhard Lammert, Münster<br />

Klaus Lappe, Düsseldorf<br />

Helmut Riesner, Braunschweig<br />

Ferdinand Schwarze, Münster<br />

Hans Wohlfarth, Osnabrück<br />

60 <strong>Jahre</strong><br />

Karl-Heinz Bremer, Düsseldorf<br />

Antonius Dransmann, Osnabrück<br />

Bernhard Günther, Münster<br />

Joachim Holstein, Osnabrück<br />

Rudolf Hüsing, Münster<br />

Heinrich Kruse, Hamburg<br />

Werner Marzinkowski, Münster<br />

Heinrich Olgemöller, Münster<br />

Heinz Steinkamp, Osnabrück<br />

Werner Steinle, Freiburg<br />

Hugo Wissert, Freiburg<br />

70 <strong>Jahre</strong><br />

Theo Cloppenburg, Münster<br />

www.merkur.de<br />

20 neue mitte 02 /09


neue mitte 02 /09<br />

VOr Ort<br />

Kampf um das höchste<br />

es war eigentlich keine der großen<br />

reisen, wie es die Koblenzer<br />

<strong>KKV</strong>-mitglieder gewöhnt sind.<br />

es war aber eine unter großer Beteiligung<br />

stattfindende Fahrt nach trier, t bei<br />

der die teilnehmer t einmal mehr von<br />

der großartigen Vergangenheit der ältesten<br />

Diözese Deutschlands erfuhren,<br />

sich aber auch zum Beispiel von dem<br />

anspruchsvollen Wirken eines heutigen,<br />

nach zeitgemäßen Gesichtspunkten<br />

ausgerichteten Bischöflichen Priesterseminars<br />

überzeugen konnten.<br />

Der regens dieses Priesterseminars,<br />

herr Dr. Bätzing, zeigte sich beim<br />

empfang der Koblenzer <strong>KKV</strong>er sehr<br />

erfreut über das Interesse, was seinem<br />

Institut entgegengebracht wurde. er<br />

führte persönlich durch die weitläufigen,<br />

altehrwürdigen Baulichkeiten.<br />

er referierte dabei über die Geschichte<br />

des seit 1773 bestehenden Priesterseminars<br />

und gab sehr erschöpfende antworten<br />

auf die vielen an ihn gerichteten<br />

Fragen in Bezug auf die ausbildung a<br />

Keine große Reise, aber nicht weniger intensiv. Ziel des <strong>KKV</strong> Koblenz war Trier, die älteste Stadt Deutschlands.<br />

<strong>KKV</strong> Koblenz besuchte das Grab von Hieronymus Jaegen, einer der Gründer des <strong>KKV</strong>.<br />

und das leben der zukünftigen Priester<br />

oder auch der Seminaristen, die sich<br />

letztendlich nicht zum Priestertum,<br />

sondern zu einer anderweitigen Verwendung<br />

im Dienst der Kirche entscheiden.<br />

ein kulturelles highlight<br />

dieses Besuchs war die Führung durch<br />

die kunsthistorisch sehr bedeutende<br />

ehemalige Jesuitenkirche, die bereits<br />

1779 dem Bischöflichen Priesterseminar<br />

übereignet wurde.<br />

etwas ganz Besonderes der tagesfahrt t<br />

war der Besuch der Sankt-Paulus-<br />

Kirche. etwas Besonderes deshalb,<br />

weil hier hieronymus Jaegen in der<br />

dortigen Grabkapelle seine letzte ruhe r<br />

gefunden hat. Viele <strong>KKV</strong>er werden sich<br />

fragen, wer war hieronymus Jaegen?<br />

Was ist beziehungsweise was war das<br />

Besondere an diesem menschen?<br />

hieronymus Jaegen gehörte 1877, zusammen<br />

mit Dr. elz, Freiherr von loo<br />

und Burghard von Schorlemmer zum<br />

<strong>KKV</strong>-Gründerkreis und ist wohl der<br />

bisher einzige und erste <strong>KKV</strong>er, dessen<br />

mystisches Gnadenleben in rom r zur<br />

Seligsprechung ansteht. neben diesem<br />

für uns als <strong>KKV</strong>-mitglieder interessanten<br />

aspekt ist vor allem wohl das<br />

berufliche leben dieses menschen von<br />

zentraler Bedeutung. Ingenieur, Soldat,<br />

Bankdirektor und Politiker – es gibt<br />

wohl kaum Berufe, die schwieriger mit<br />

einem mystischen leben zu vereinbaren<br />

sind. nach seinem rücktritt r aus<br />

dem öffentlichen leben widmete er<br />

sich nur noch ehrenamtlichen tätig t -<br />

keiten in katholischen Instituten und<br />

zahlreichen religiösen Veröffentlichungen.<br />

Dabei ist vor allem die Publikation:<br />

„Der Kampf um das höchste<br />

Gut“ zu nennen, welche von edith<br />

Stein als „handbuch für das laienapostolat“<br />

bezeichnet wurde.<br />

Vieles aus dem leben dieses der Kirche<br />

verbundenem und gleichzeitig weltzugewandten<br />

laienchristen wurde uns<br />

von dem Chefredakteur der Kirchenzeitung<br />

„Paulinus“, herrn Sonnen,<br />

deutlich gemacht. Gerd Megens<br />

21


VOr Ort • VerStOrBene<br />

<strong>KKV</strong> hilft afrika<br />

Gronauer Verband will Patenschaften für 19 Kinder übernehmen, viele davon aids-Waise.<br />

Zurzeit ist er viele tausend t<br />

Kilometer von zu hause<br />

entfernt, aber seine Gedanken<br />

sind oft daheim in nigeria – bei seinen<br />

Patenkindern in adazienu. 19 Kinder<br />

betreut dort der Geistliche michael Joe<br />

Okpalanozie, der sich zurzeit in Gronau<br />

aufhält. Der Kontakt zur Familie von<br />

marlene Gleis ist über Dr. martin<br />

Okpala entstanden. „martin ist mein<br />

Chef“, sagt michael Joe Okpalanozie<br />

und lacht dabei: er hat als Kaplan mit<br />

martin Okpala gearbeitet, der vor <strong>Jahre</strong>n<br />

auch Dienst in der Gronauer Pfarrei<br />

St. antonius geleistet hat.<br />

Und so kommt es auch nicht von ungefähr,<br />

dass sich der Gronauer <strong>KKV</strong> für die<br />

arbeit von michael Joe Okpalanozie engagieren<br />

will. Die 19 Kinder, die er als<br />

Pate betreut, gehören zu einer einrichtung,<br />

Kindergarten und Schule, in der<br />

insgesamt <strong>25</strong>0 Kinder untergebracht<br />

sind. Sie gehören zu den Ärmsten der<br />

22<br />

Rudolf Arnoldt, Goch<br />

Ernst Bachmann, Worms<br />

Dieter Baller, Wildeshausen<br />

Else Behr, Düsseldorf-Benrath<br />

Dr. Rudolf Bieber, Würzburg<br />

Klara Böhler, Bochum<br />

Richard Albert Bröskamp, Lingen<br />

Irmgard Bruns, Osnabrück<br />

Hildegard Buchholz, Essen-Werden<br />

Dr. Hans Harro Bühler, Freiburg<br />

Ernst Bürgers, Dusiburg<br />

Ruhrort-Laar-Beeck<br />

Robert Ender, Bochum<br />

Werner Esser, Neuss<br />

Margarethe Ferring, Bonn<br />

armen. Viele von ihnen sind Waisen,<br />

die eltern an aids gestorben. andere<br />

haben zwar noch eltern, die sind aber<br />

nicht in der lage, das Geld für die<br />

Schulbildung ihrer Kinder (300 euro im<br />

Jahr) aufzubringen.<br />

ausbildung soll Kindern eine<br />

Zukunftschance geben<br />

Die einrichtung, die die Kinder besuchen,<br />

muss dringen saniert und erweitert<br />

werden – vor allem mangelt es an<br />

sanitären anlagen. aus a diesem Grund<br />

hat der Gronauer <strong>KKV</strong> auch einen<br />

antrag gestellt, Fördergelder aus dem<br />

städtischen topf t mit Geldern für Pro Pro-<br />

jekte der kommunalen entwicklungszusammenarbeit<br />

zu erhalten. Über<br />

die Vergabe wurde im Sozialausschuss<br />

beraten, wo die einzelnen antragsteller<br />

ihre maßnahmen auch vorgestellt<br />

haben. Insgesamt stehen bei der Stadt<br />

TrauEr<br />

Wir hoffen auf ein Wiedersehen bei<br />

der auferstehung der toten<br />

Rosa Firsching, Bamberg<br />

Josef Fries, Hilden<br />

Franz Häder, Greven<br />

Otto Henn, Worms<br />

Franz Heymann, Viersen<br />

Hans Holzhaus, Lingen<br />

Joseph Jürgenliemk, Hamm<br />

Angela Klöppels, Viersen<br />

Dr. Albert Kreuels, Neuss<br />

Otto Krzemien, Vechta<br />

Hans Martin, Würzburg<br />

Hubert Meier, Osnabrück<br />

Heinz Menze, Wiedenbrück<br />

Marietheres Michaelis, Goch<br />

Hannelore Plümer, Freiburg<br />

Gronau für Projekte der kommunalen<br />

entwicklungszusammenarbeit 20.000<br />

euro zur Verfügung – marlene Gleis<br />

und <strong>KKV</strong>-Vorsitzender Wilhelm Bilke<br />

hoffen, dass sie mit einem teil t dieser<br />

mittel die arbeit von michael Joe Okpalanozie<br />

unterstützen können. „nur<br />

eine gute ausbildung a bietet den jungen<br />

menschen in nigeria die Chance,<br />

später auf eigenen Beinen zu stehen“,<br />

sagt Okpalanozie, der sich auch über<br />

weitere Spenden für seine arbeit mit<br />

den jungen menschen freuen würde.<br />

Wer helfen will, kann spenden auf das<br />

Konto 300695 bei der Vr V -Bank rheinmosel<br />

(BlZ lZ l 576 622 63). an der mosel<br />

ist michael Joe Okpalanozie derzeit<br />

als Geistlicher (halbe Stelle) in löf<br />

tätig. Die restliche Zeit nutzt er, um an<br />

seiner Doktorarbeit zu schreiben.<br />

trotzdem t sind seine Gedanken aber<br />

immer wieder in nigeria, bei seinen<br />

Patenkindern in adazienu. <strong>KKV</strong> Gronau<br />

Luice Schlosser-Görisch, Worms<br />

Erich Schmaus, München<br />

Dr. Hans Schulte, Arnsberg-Hüsten<br />

Peter Söhnlein, Fürth<br />

Wilhelm Stolte, Wiedenbrück<br />

Jakob Strötges, Viersen<br />

Gerhard Sütterlin, Freiburg<br />

Walter Tumbrägel, Vechta<br />

Heinz Vormann, Borghorst<br />

Agnes Waschinski, Aachen<br />

Cäcilia Weber, Heusenstamm<br />

Klaus Wemmers, Emmerich<br />

Georg Wilms, Hildesheim<br />

Anton Wouters, Goch<br />

Josef Zoller, Wuppertal<br />

neue mitte 02 /09


Foto: Archiv<br />

Die teilnehmer t der Bildungs Bildungs-<br />

fahrt des <strong>KKV</strong> Probitas waren<br />

sehr davon angetan, wie die<br />

8000 einwohner zählende Kreisstadt<br />

Kirchheimbolanden ihren Charakter einer<br />

kleinen Barockresidenz im Wandel<br />

der Zeit bis heute weitgehend bewahren<br />

konnte. Schon der Gang von der<br />

Bahnstation durch den Schlosspark, der<br />

im 19. Jahrhundert neu angelegt wurde,<br />

bis hin zum ehemaligen Schloss aus der<br />

ersten hälfte des 18. Jahrhunderts gab<br />

erste eindrücke von der einstigen residenz<br />

des hauses nassau-Weilburg.<br />

Vorbei am ehemaligen Standort der<br />

1938 zerstörten Synagoge, an die heute<br />

eine Gedenkstätte erinnert, ging es<br />

hinauf zur Paulskirche, der früheren<br />

lutherischen Schlosskirche.<br />

hier beeindruckte die imposante und<br />

klangschöne Stummorgel, die der<br />

mitgereiste junge Organist thomas<br />

lochbrunner, Sohn des <strong>KKV</strong>-Vorstandsmitglieds<br />

hans-Jürgen lochbrunner,<br />

vorführte und auf der kein geringerer<br />

neue mitte 03 /09<br />

als mozart 1778 bei einem Besuch des<br />

musikfreudigen hofes des Fürsten<br />

Carl-Christian von nassau-Weilburg<br />

gespielt hat. ebenso beeindruckten<br />

die sanierten mittelalterlichen Wehranlagen<br />

mit etwa acht meter hohen<br />

Befestigungsmauern, die bald nach der<br />

Verleihung der Stadtrechte ab 1368<br />

angelegt wurden und von denen vor<br />

allem die Stadttore und der überdachte<br />

Wehrgang mit dem so genannten Grauen<br />

turm t besichtigt werden konnten.<br />

Vom Wehrgang bot sich ein weiter Blick<br />

über die Stadt bis ins nähere Umfeld.<br />

Direkt beim aufgang a zum Wehrgang<br />

durfte ein Blick in das hochzeitszimmer<br />

gewagt werden, das Interessenten<br />

zum Übernachten anmieten können.<br />

Im darunter liegenden raum mit<br />

einem schönen Kreuzgewölbe konnte<br />

zur Überraschung sogar ein trockener<br />

Silvanerwein aus den rebanlagen neben<br />

dem Schlosspark verkostet werden.<br />

War doch unbekannt, dass es in Kirchheimbolanden<br />

an der Übergangsstelle<br />

VOr Ort<br />

Bildungsreisen haben für den <strong>KKV</strong> Worms einen festen Platz im Terminkalender. In diesem Jahr führte die Reise nach Kirchheimbolanden.<br />

mitten im Weingebiet<br />

Die Bildungsreise des <strong>KKV</strong> Worms führte diesmal in den alten residenzort<br />

Kirchheimbolanden. Eine beeindruckende reise in die Geschichte.<br />

des nordpfälzer Berglandes nahe beim<br />

Donnersberg größere Weinbergsanlagen<br />

gibt.<br />

Vom einstigen Scharfrichterhaus<br />

mit dem nahen Oberturm und dem<br />

ehemals darin befindlichen Gefängnis<br />

ging es zur alten münze, dort, wo die<br />

herren von nassau-Weilburg im 16.<br />

und 17. Jahrhundert ihre münzrechte<br />

ausübten. In der nähe erhebt sich der<br />

mächtige Wehrturm der Peterskirche,<br />

der in bedrängten Zeiten als letzte<br />

Zuflucht der Bürger diente. hier war<br />

auch die Keimzelle für den namen der<br />

Stadt: „Das heim bei der Kirche bei<br />

Bolanden“, später Kirchheimbolanden.<br />

Über den im rahmen der städtebaulichen<br />

entwicklung ausgebauten rö r -<br />

merplatz ging es zur neuen allee mit<br />

den dortigen ehemaligen Kavaliershäu-<br />

sern, bevor der informative rundgang r<br />

beim Schloss mit der in der 1990er<br />

<strong>Jahre</strong>n angebauten Seniorenresidenz<br />

ausklang.<br />

Felix Zillien<br />

23


24 neue mitte 03 /09

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