Geschäftsbericht 2007-2009 - SPD-Bezirk Weser-Ems
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<strong>SPD</strong>-<strong>Bezirk</strong> <strong>Weser</strong>-<strong>Ems</strong> | <strong>Bezirk</strong>sparteitag <strong>2009</strong><br />
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Im Juni hatte wir die Möglichkeit gemeinsam mit der Unter‐<strong>Bezirk</strong>s‐ AsF in Norden den Marie‐Schlei‐<br />
Verein zu Gast zu haben. Frauen aus Sri Lanka und Jamaika berichteten über die Frauenarbeit in ihren<br />
Ländern.<br />
Im Rahmen der Sitzungen und Veranstaltungen erarbeitete die AsF eine Reihe von Forderungen, die<br />
soweit nicht bereits als Beschlüsse anderer Gremien vorliegen, in Antragsform vorliegen.<br />
Schwerpunkte und Forderungen:<br />
1. Bildung:<br />
Unser Bildungssystem ist im europäischen Vergleich kein Vorbild. Bildungschancen hängen immer<br />
und wieder verstärkt von der sozialen Herkunft ab. Das Bildungssystem ist undurchlässig und die<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nirgends mangels Ganztageseinrichtungen und bestehender<br />
Vorurteile so schwer wie in Deutschland.<br />
Deshalb fordert die ASF:<br />
� Die Gebührenfreiheit für alle Bildungseinrichtungen von der Kindertageseinrichtung bis ein‐<br />
schließlich des Studiums<br />
� Die Einführung eines Rechtsanspruchs auf ganztägige Bildung und Betreuung von Anfang an<br />
� Die Bereitstellung verlässlicher und pädagogisch hochwertiger Ganztagsangebote<br />
� Die qualitative Weiterentwicklung der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern und Leh‐<br />
rerinnen und Lehrern<br />
� Die Überarbeitung der Unterrichtsmaterialien, um tradierte Rollenbilder aufzubrechen<br />
� Die flächendeckende Einführung von IGS ´es in Ganztagesform<br />
� Gezielte individuelle Förderung, um bestehende Nachteile abzubauen und Talente zu fördern<br />
� Bessere Berufsorientierung bereits in den Schulen<br />
2. Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit<br />
Frauen stellen gut 70% Prozent der Beschäftigten im Niedriglohnsektor. Die sog. Mini‐Jobs haben<br />
Ende <strong>2007</strong> mit sieben Millionen einen Höchststand erreicht. Die Beschäftigten sind überwiegend<br />
zwischen 35 und 50 Jahren alt. Teilzeitbeschäftigte und vor allem Beschäftigte in Minijobs sind über‐<br />
durchschnittlich von niedrigsten Löhnen betroffen. Mehr als 90 Prozent der Mini‐Jobberinnen und<br />
Minijobber arbeiten unterhalb der Niedriglohnschwelle ‐ unabhängig von ihrer Qualifikation. Insbe‐<br />
sondere die Aufhebung der Begrenzung auf 15 Stunden pro Woche hat zu enormem Lohndumping<br />
geführt.<br />
Deshalb fordert die ASF:<br />
� Ein Durchsetzungsgebot zur Herstellung der tatsächlichen Entgeltgleichheit muss gesetzlich<br />
verankert werden<br />
� Wenn die Bewertung von Tätigkeiten in Tarifverträgen zu Diskriminierungen führt, ist es<br />
weiterhin Sache der Gerichte zu entscheiden.<br />
� Bestehende gesetzliche Regelungen, die für den Fall der Entgeltdiskriminierung vorgesehen<br />
sind, wie Entschädigungen, Fristen etc., insbesondere im Hinblick auf das AGG, müssen<br />
verändert bzw. kollektive Rechte gestärkt werden.<br />
Hierzu gehören:<br />
Forderungen für Ansprüche wegen diskriminierender Bezahlung müssen in voller Höhe<br />
rückwirkend erhoben werden können – entsprechend den allgemeinen<br />
Verjährungsfristen<br />
Bei einer entsprechenden Entscheidung über diskriminierende Bezahlung muss zusätzlich<br />
ein Entschädigungsanspruch (Schmerzensgeld) bestehen.<br />
Verbandsklage für Tarifvertragsparteien und Antidiskriminierungsstelle(n),<br />
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