10.03.2023 Aufrufe

Wohnmarktbericht Salzburg Stadt 2023

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

FÖRDERUNGEN FÜR PHOTOVOLTAIK-<br />

ANLAGEN IN SALZBURG<br />

Beratungsnachfrage bei der Energieberatung <strong>Salzburg</strong>. Wurden<br />

im Jahr 2019 noch 2.800 Beratungen von Privatpersonen durchgeführt,<br />

so waren es im Vorjahr bereits über 5.600. Das bestätigt<br />

auch Martina Berthold: „Die effektive Energieberatung für Privatpersonen<br />

zeigt auch langfristig Wirkung: Seit 2003 wurde die<br />

Hälfte der Ölkessel in <strong>Salzburg</strong> durch nachhaltige Heizformen<br />

ersetzt.“<br />

Innovative Doppellösung<br />

Auch Unternehmen denken viel nachhaltiger und zukunftsbewusster,<br />

wie ein Pilotprojekt des Landes <strong>Salzburg</strong> zeigt. Im<br />

Herbst 2022 startete die österreichweit einzigartige Förderung<br />

von Photovoltaikanlagen auf versiegelter Fläche im Umfang<br />

von sechs Millionen Euro. Durch die Photovoltaiküberdachung<br />

werden aus den Parkplätzen kleine Sonnenkraftwerke. „Die Ausschreibung<br />

hat uns gezeigt, wie hoch die Nachfrage tatsächlich<br />

ist. In den nächsten zwei Jahren werden alleine aufgrund dessen<br />

zehn bereits versiegelte Flächen mit Photovoltaikanlagen überdacht.<br />

<strong>2023</strong> werden wir diesen erfolgreichen Fördercall wiederholen“,<br />

zeigt sich Martina Berthold begeistert.<br />

Solarpotenzial am eigenen Dach<br />

Gerade, was die Photovoltaik betrifft, nutzten auch viele Private<br />

die Gunst der Stunde und profitierten von den unterschiedlichen<br />

Förderungen. 2022 sind allein bei der ÖMAG, der Abwicklungsstelle<br />

des Bundes, österreichweit 118.761 Förderanträge zur Errichtung<br />

von privaten Photovoltaikanlagen eingelangt, erzählt<br />

Tanja Graf. Im Land <strong>Salzburg</strong> hat sich die Nutzung von Photovoltaikanlagen<br />

und Wärmepumpen in den letzten Jahren von 24.000<br />

auf 31.000 erhöht. Der weitere Ausbau wird forciert: „Wir wollen<br />

bis 2030 zusätzlich 500 GWh ausbauen“, präzisiert Martina Berthold.<br />

„Derzeit liegen wir bei plus 126 GWh. Die Zahlen zeigen, da<br />

liegt noch ein weiter Weg vor uns.“ Auf dem neu erstellten Solarkataster<br />

unter www.salzburg.gv.at/sagisonline_solar kann sich<br />

jeder das Solarpotenzial seines Daches anzeigen lassen.<br />

Die Kraft der Sonne<br />

Wie es um die Sonnenkraft in den <strong>Stadt</strong>teilen und den Umlandgemeinden<br />

bestellt ist, sehen Sie ab Seite 19 jeweils in einer<br />

Grafik visualisiert. Im Bundesland <strong>Salzburg</strong> beträgt die jährliche<br />

Einstrahlung der Sonne im Durchschnitt 1.100 bis 1.200 Kilowattstunden<br />

pro Quadratmeter (kWh / m²). Bei einer Kollektorfläche<br />

von 100 m² entspricht dies pro Jahr immerhin der Energie von<br />

etwa 11.500 Liter Heizöl extraleicht. Allerdings sind nicht alle<br />

Häuser gleich gut photovoltaik geeignet. Nicht alle sind voll<br />

besonnt und die Dächer unterschiedlich geformt. Für die Errichtung<br />

einer PV-Anlage gilt daher als Faustregel *: Jene Dachflächen,<br />

auf denen die Sonneneinstrahlung mind. 900 kWh / m²<br />

beträgt, sind geeignet, gut geeignet sind die Flächen bei einem<br />

Wert von > 900 – 1.100 kWh / m² und sehr gut geeignet ab 1.100<br />

kWh / m². Für eine maximale Leistung ist eine südliche Ausrichtung<br />

der PV-Anlage am besten. Topografisch flachere Gegenden,<br />

wie z. B. die Regionen West oder Nord, wo auch viele Häuser<br />

nach Süden in Richtung <strong>Stadt</strong> blicken, sind insgesamt im Vorteil<br />

gegenüber Gebirgsgegenden. Dort gibt es mehr Verschattung<br />

durch Berge und Wälder.<br />

*Quelle für die Zahlen: salzburg.gv.at<br />

Die Förderlandschaft ist so gut wie noch nie. Private werden bei<br />

der Errichtung von Photovoltaikanlagen von Bund, Land und teilweise<br />

auch der Gemeinde gefördert: Der EAG-Investitionszuschuss<br />

kann mit der Energieförderung oder der Wohnbauförderung Sanierung<br />

sowie einer etwaigen Gemeindeförderung kombiniert werden.<br />

BEISPIEL:<br />

Ein Einfamilienhaus wird mit einer Photovoltaikanlage bestückt,<br />

die 7 kWp Leistung liefert, Gesamtkosten mit Montage: € 14.000<br />

Bestmögliche Förderung EAG + WBF Sanierung: € 8.995<br />

BUNDESFÖRDERUNGEN<br />

EAG-Investitionszuschuss: € 1.995<br />

€ 285 1) x 7 kWp Leistung<br />

• Antragstellung nachträglich möglich, solange PV-Anlage noch<br />

nicht am Stromnetz angeschlossen ist<br />

1)<br />

lt. Fördersatz 2022 (<strong>2023</strong> zum Redaktionsschluss noch nicht bekannt)<br />

Fördersätze 2022: € 285 (≤ 10 kWp), max. € 250 (> 10 kWp – 20 kWp)<br />

Termine Antragstellung <strong>2023</strong>: jeweils ab 16. März, 14. Juni, 23. Aug., 13. Sept. und<br />

29. Okt. für 3 Wochen nach dem „First-come-first-served-Prinzip“<br />

Infos: www.oem-ag.at/de/foerderung/<br />

Einspeisevergütung für überschüssigen Strom<br />

Für eingespeiste kWh erhält man den Marktpreis, dieser wird von der<br />

E-Control für jedes Quartal neu festgelegt.<br />

Die Einspeisevergütung ist steuerfrei, sofern die Geringfügigkeitsgrenze nicht überschritten<br />

wird: d. h. PV-Anlage bis zu 25 kWp bzw. Netzeinspeisung nicht mehr als 12.500 kWh<br />

Infos: www.pvaustria.at/strom-verkaufen/<br />

SALZBURGER LANDESFÖRDERUNGEN<br />

Energieförderung: € 1.050<br />

€ 150 x 7 kWp Leistung<br />

• Mindestalter EFH 1 Jahr<br />

• kein Nachweis Energieeffizienz / Energieausweis nötig<br />

• Förderung PV-Anlage maximal 10 kWp je € 150<br />

Infos: www.salzburg.gv.at/themen/energie/energiefoerderung<br />

ODER<br />

Wohnbauförderung Sanierung: € 7.000<br />

Grundbetrag 2) € 3.000 x 5 kWp + € 2.000 x 2 kWp = € 19.000<br />

Investitionskosten jedoch lt. Beispiel geringer als Grundbetrag,<br />

daher Berechnungsgrundlage € 14.000, davon 30 % 3) = € 4.200<br />

plus Zuschläge 4) : 40 Punkte für ökoeffizientes Gebäude = € 2.800<br />

• Mindestalter EFH 5 Jahre bei Neuerrichtung PV-Anlage;<br />

bei Nachrüstung bestehender PV-Anlage darf Haus jünger sein<br />

• Nachweis der Energieeffizienz: positive Prüfung von Bestandsund<br />

Planungsenergieausweis erforderlich<br />

Der Zuschuss besteht aus einem Grundbetrag und Zuschlägen:<br />

2)<br />

Grundbetrag € 3.000 je kWp (≤ 5 kWp), € 2.000 je zus. kWp (> 5 kWp)<br />

3)<br />

Förderprozentsatz je nach Voraussetzung 15 %, 20 % oder bei energieeffizientem<br />

Bestandsbau 30 % (LEKT-Wert ≤ 26 und Pi-Wert ≤ 68)<br />

4)<br />

Zuschläge max. 40 Punkte je 0,5 % für erhöhte Gesamtenergieeffizienz und<br />

ökologische Baustoffwahl lt. Energieausweis.<br />

Infos: www.salzburg.gv.at/bauenwohnen_/Seiten/sanierungsfoerderung.aspx oder<br />

Broschüre auf www.salzburg.gv.at/bauenwohnen_/Documents/wbf_sanierung.pdf<br />

GEMEINDEFÖRDERUNG<br />

Viele <strong>Salzburg</strong>er Städte und Gemeinden bieten eine zusätzliche<br />

Förderung an. Auskunft erteilt das Magistrat bzw. Gemeindeamt.<br />

Photovoltaikförderung <strong>Stadt</strong> <strong>Salzburg</strong>: € 750<br />

Pauschale je neu errichteter und „effizienter“ Anlage, sofern 30 %<br />

der gesamten förderungsrelevanten Investitionskosten nicht überschritten<br />

werden. Erhaltene Förderungen von Bund und / oder Land<br />

reduzieren ggf. den Förderbetrag.<br />

Infos: www.bit.ly/Photovoltaik_<strong>Stadt</strong>_<strong>Salzburg</strong><br />

WOHNMARKTBERICHT SALZBURG <strong>2023</strong><br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!