GL&Lev kontakt - GL VERLAGS GmbH
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Darmoperation ohne sichtbare Narbe<br />
Klinik für Allgemein-, Thorax- und Visceralchirurgie am Klinikum<br />
<strong>Lev</strong>erkusen perfektioniert Operationstechnik bei Bauchoperationen<br />
Es gleicht nahezu einer revolutionären Entwicklung,<br />
wenn man etwas näher hinschaut<br />
und dann mit Mühe nur einen Schnitt erkennen<br />
kann, der dazu diente, ein Stück Darm zu<br />
entfernen. Am Anfang, so konstatieren Professor<br />
Karl-Heinz Vestweber und seine Oberärzte<br />
Dr. Franz Haaf und Boris Vestweber, war bei<br />
Darmoperationen immer ein langer Bauchschnitt<br />
von Nöten, der eine unschöne Narbe<br />
nach sich zog. Mit der Laparoskopie jedoch fiel<br />
die lange Narbe weg. Aber um Kamera und Instrumente<br />
entsprechend zu platzieren, waren<br />
bisher immer noch vier kleine und ein größerer<br />
Schnitt notwendig. Dies alles gehört nun der<br />
Vergangenheit an.<br />
Minimal-invasive chirurgie (Schlüssellochchirurgie)<br />
im Klinikum perfektioniert<br />
Als zunehmende Folgeerscheinung falscher<br />
Ernährung in den Industrieländern entwickeln<br />
immer mehr Menschen Dickdarmdivertikel,<br />
dabei handelt es sich um Ausstülpung der<br />
Dickdarmwand. Betroffen sind hierbei auch<br />
immer mehr jüngere Altersgruppen. Kommt es<br />
dabei zu häufigen Entzündungen dieser Ausstülpungen,<br />
wird eine operative Entfernung<br />
des befallenen Darmabschnittes empfohlen,<br />
da mit jedem Entzündungsschub das Risiko<br />
eines Darmdurchbruches steigen kann. Dank<br />
technischer Weiterentwicklungen sind immer<br />
schonendere Operationsverfahren in den letzten<br />
Jahren möglich geworden.<br />
Divertikulitis<br />
Von jährlich nahezu 600 Darmresektionen<br />
im Klinikum <strong>Lev</strong>erkusen werden bis<br />
zu 100 Operationen aufgrund wiederholter<br />
Divertikelentzündungen (Divertikulitis)<br />
durchgeführt. Ein Großteil dieser<br />
Operationen wird im Klinikum schon seit<br />
langem standardmäßig minimal-invasiv<br />
durchgeführt, nun gibt es mit dem SILS-<br />
Verfahren eine noch schonendere Operationsmethode.<br />
Die Klinik für Allgemein-, Thorax- und Visceralchirurgie<br />
am Klinikum <strong>Lev</strong>erkusen gehört schon<br />
seit 1990 zu den ersten Anbietern minimalinvasiver<br />
Operationstechniken. Die Technik<br />
wurde in den zurückliegenden Jahren ständig<br />
weiterentwickelt und ausgebaut, so dass<br />
heute ein Großteil der Eingriffe im Bauchraum<br />
minimal-invasiv durchgeführt wird.<br />
Modernste Operationstechnik verhindert<br />
sichtbare Narbe<br />
Seit Juli diesen Jahres wurde mit Einführen der<br />
SILS Methode (Single Incision Laparoscopic<br />
Führten gemeinsam mit hilfe der neuen methode die erste Darmoperation ohne sichtbare Narbe durch:<br />
Klinikdirektor Prof. Dr. Karl-heinz Vestweber (mitte) und die Oberärzte Dr. Franz haaf (li.) und Boris Vestweber.<br />
Prof. Dr. Karl-Heinz<br />
Vestweber<br />
Direktor der Klinik für<br />
allgemein-, thorax- und<br />
Visceralchirurgie<br />
Klinikum <strong>Lev</strong>erkusen<br />
gGmbh<br />
Surgery) eine neu entwickelte, noch schonendere<br />
Operationstechnik etabliert. Bei dieser<br />
Operationsmethode wird über einen kleinen,<br />
ca. 2 cm langen Hautschnitt im Bauchnabel<br />
durch eine spezielle Hülse die gesamte Dickdarm-Teilentfernung<br />
durchgeführt. Aufgrund<br />
der im Bauchnabel liegenden Schnittführung<br />
ist direkt keine Operationsnarbe mehr zu sehen.<br />
Bei der herkömmlichen minimal-invasiven<br />
Dickdarmteilentfernung waren mindestens drei<br />
kleine Schnitte sowie ein größerer Hautschnitt<br />
im linken Unterbauch nötig. Natürlich können<br />
über diesen neuen Zugangsweg auch weitere<br />
Operationen wie etwa Blinddarmentfernungen,<br />
Gallenblasenentfernungen, Zwerchfellbruchverschlüsse<br />
und adipositaschirurgische Eingriffe<br />
durchgeführt werden.<br />
Hohe Zufriedenheit bei den Patienten<br />
Durch den später nicht mehr sichtbaren kleinen<br />
Hautschnitt im Bereich des Bauchnabels werden<br />
exzellente kosmetische Ergebnisse erzielt.<br />
Lästige Narbenbildungen lassen sich mit dieser<br />
Methode ebenso reduzieren wie mögliche<br />
Narbenbrüche. Aufgrund der kleinen Wunde ist<br />
zudem eine schnellere Genesung der Patienten<br />
nach der Operation möglich. Außerdem ist eine<br />
geringere Rate von Wundkomplikationen zu erwarten.<br />
Das Klinikum <strong>Lev</strong>erkusen gehört zu den Vorreitern<br />
und damit zu den ersten Krankenhäusern<br />
in Deutschland, die diese bahnbrechende Operationsmethode<br />
standardmäßig durchführt. Die<br />
guten Ergebnisse und die hohe Zufriedenheit der<br />
Patienten zeigt, dass diese Technik absolut Zukunft<br />
besitzt und einen weiteren großen Schritt<br />
in der minimal-invasiven Chirurgie bedeutet.<br />
<strong>GL</strong>&<strong>Lev</strong> <strong>kontakt</strong> 05/09