Swissmechanic-Journal_2023-02

Unternehmensfinanzierung
Private Equity und Family Offices
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gen insofern zusammen, als dass sehr
vermögende Privatpersonen oftmals Investitionen
in Private Equity tätigen und
ihr Vermögen durch ein Family Office
verwalten lassen. Der grössere Teil der
Private-Equity-Investitionen findet aber
über Beteiligungsgesellschaften oder
-fonds statt und hat nichts mit Family
Offi ces zu tun.
Was ist der Vorteil einer Finanzierung
mit Private Equity durch Family
Offices?
Private Equity kommt typischerweise
dann zum Zug, wenn der Finanzierungsbedarf
die Grenzen eines Bankkredits
übersteigt und der Unternehmer das Kapital
privat nicht selbst aufbringen kann
oder will. Gegenüber einem Bankkredit
hat Private Equity den Vorteil, dass es
sich um Risikokapital handelt, das nicht
fest verzinst und zurückbezahlt werden
muss. Statt Zinsen und Amortisationen
erwarten Risikokapitalgeber in der Regel,
dass sie ihre Beteiligung zu einem
späteren Zeitpunkt zu einem deutlich
höheren Preis verkaufen können. Zudem
muss man wissen, dass Risikokapitalgeber,
die sich am Aktienkapital beteiligen,
wie alle anderen Aktionäre auch
mitbestimmen können.
Welche Rolle spielen Family Offices
in der Nachfolgeregelung eines KMU?
Der grösste Teil der Nachfolgeregelungen
erfolgt bei KMU ohne Einbezug von
Family Offices oder Private Equity. Es gibt
aber durchaus Situationen, bei denen
Family Offices den Zugang zu Privatinvestoren
öffnen können. Family Offices
sind immer auf der Suche nach interessanten
Investitionsmöglichkeiten, die
sie ihren Klienten vorschlagen können.
Wie kommt ein KMU zu einer Finanzierung
durch einen Private-Equity-
Investor?
Um an Private-Equity-Investoren heranzutreten,
benötigt man einen schriftlichen
Investitionsvorschlag. In einem
ersten Schritt kann dies ein ein- bis zweiseitiges
Blindprofil sein, das kurz die Unternehmung
beschreibt, den Mittelbedarf
beziffert und begründet bzw. aufzeigt,
welche Rendite der Investor erwarten
kann und welcher Ausstieg später
für ihn angedacht ist. Für Investoren,
die Interesse signalisieren, sollte ein umfangreicheres
Dokument vorbereitet
sein, das die Unternehmung und deren
Umfeld detailliert beschreibt und einen
Businessplan enthält.
Die Schweiz gilt in Europa als Zentrum
für Family Offices. Weshalb ist
sie das?
Die Schweiz hat eine lange Tradition als
Vermögensverwalterin und ist eines der
weltweit grössten Zentren zur Verwaltung
grosser Privatvermögen. Innerhalb
der Vermögensverwaltungsbranche decken
die Family Offices die Bedürfnisse
einer speziellen Klientel ab. Von den
Banken, Vermögensverwaltern, Rechtsanwälten
und Treuhändern differenzieren
sie sich in der Regel durch den umfassenderen
Betreuungsanspruch und
den starken Fokus auf die Bedürfnisse eines
oder einiger weniger Kunden. Allerdings
bieten sowohl Privatbanken als
auch international tätige Grossbanken
die Dienstleistungen für diese spezifische
Klientel in zunehmendem Mass
ebenfalls an.
Wie viele Family Offices gibt es in der
Schweiz?
Schätzungen gehen davon aus, dass in
der Schweiz ca. 300 bis 400 Family Offices
bestehen. Diese betreuen hauptsächlich
inländische, aber häufig auch
ausländische Kunden und Familien.
Beratung für Mitglieder
von Swissmechanic
Mitglieder von Swissmechanic können
sich zum Thema Private-Equity-Investoren
exklusiv von der Strategieberatungsfirma
Hanser Consulting AG, Zürich,
beraten lassen. Das Erstgespräch
ist kostenlos.
Seit rund 25 Jahren beraten René Götz
und Rainer Grundler Unternehmen in
strategischen Fragestellungen in den
Bereichen der Geschäftsentwicklung
sowie der Restrukturierung und Sanierung.
Die Verantwortlichen verfügen
über eine langjährige Beratungserfahrung
in diversen Industriesektoren und
über ein breites Netzwerk zu Eigen- und
Fremdkapitalgebern.
Kontakt
René Goetz | Partner und VRP
Betriebsökonom FH | NDS Unternehmensentwicklung
FH
r.goetz@hanserconsulting.ch
044 299 95 11
Rainer Grundler | Projektleiter
KMU-Diplom HSG | Swiss Banking
School
r.grundler@hanserconsutling.ch
044 299 95 13
Rainer Grundler