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Wandern in Marzahn-Hellersdorf

Pünktlich zur neuen Saison erscheint der aktuelle Wanderführer „Wandern in Marzahn-Hellersdorf barrierefrei unterwegs“ mit sechs regionalen Routen sowie fünf „Berliner Grünen Hauptwegen“, die durch den Bezirk führen. Jede Wanderstrecke wurde im Detail begutachtet und ist dank anschaulicher Illustrationen gut nachvollziehbar.

Pünktlich zur neuen Saison erscheint der aktuelle Wanderführer „Wandern in Marzahn-Hellersdorf barrierefrei unterwegs“ mit sechs regionalen Routen sowie fünf „Berliner Grünen Hauptwegen“, die durch den Bezirk führen. Jede Wanderstrecke wurde im Detail begutachtet und ist dank anschaulicher Illustrationen gut nachvollziehbar.

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Charlotte von Mahlsdorf und ihre Erben<br />

Die Museumsgründer<strong>in</strong> Charlotte von Mahlsdorf wurde am<br />

18. März 1928 im gleichnamigen Berl<strong>in</strong>er Ortsteil geboren. Der<br />

zarte, sich als Mädchen fühlende Knabe hatte sehr unter se<strong>in</strong>em<br />

gewalttätigen Vater Max Berfelde zu leiden, der e<strong>in</strong>en Soldaten<br />

aus ihm machen wollte. Zuflucht und Geborgenheit fand<br />

„Lottchen“ beim Großonkel Josef Brauner. Die Sammelleidenschaft<br />

setzte früh <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Leben e<strong>in</strong>. Bereits im Alter von<br />

18 Jahren hatte Lothar Berfelde fünf vollständige Zimmere<strong>in</strong>richtungen,<br />

teilweise aus dem Besitz der Nenntante Luise, zusammengetragen.<br />

Um diese der Öffentlichkeit präsentieren zu<br />

können, nahm sich Lothar Berfelde 1958 des vom Abriss bedrohten<br />

ehemaligen Gutshauses an und eröffnete dar<strong>in</strong> am<br />

1. August 1960 das Gründerzeitmuseum. 1972 wurde das Gebäude<br />

<strong>in</strong> die Denkmalliste der DDR aufgenommen. Es gilt<br />

heute als e<strong>in</strong> bedeutendes Zeugnis der Gutswirtschaften<br />

des 19. Jahrhunderts. Bis 1995 führte Charlotte von Mahlsdorf<br />

selbst die Besucher durch ihre Sammlung. 1992 wurde<br />

sie für ihr Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz<br />

ausgezeichnet. E<strong>in</strong> brutaler Überfall von Neonazis 1991<br />

auf e<strong>in</strong> Frühl<strong>in</strong>gsfest im Gutspark Mahlsdorf und andere<br />

Gründe veranlassten sie, ihre Heimat zu verlassen. 1995<br />

wurde das Gründerzeitmuseum geschlossen. Im Frühjahr<br />

1997 übersiedelte Charlotte nach Porla Brunn <strong>in</strong> Schweden<br />

und eröffnete dort e<strong>in</strong> Jahrhundertwendemuseum.<br />

Sie starb am 30. April 2002 bei e<strong>in</strong>em Besuch <strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong>. Zuvor hatte Charlotte von Mahlsdorf Teile ihrer<br />

Sammlung an das Land Berl<strong>in</strong> verkauft. Der 1997 gegründete<br />

Fördervere<strong>in</strong> Gutshaus Mahlsdorf e.V. konnte<br />

damit im Juni des gleichen Jahres das Gründerzeitmuseum<br />

wiedereröffnen. Dem Fördervere<strong>in</strong>, nun Träger<br />

des Hauses, ist es gelungen, die beiden Sammlungen<br />

wieder zusammenzuführen, und das Gutshaus denkmalgerecht<br />

zu sanieren. Am 17. August 2020 verlieh<br />

der Bürgermeister und Senator für Kultur und Europa<br />

des Landes Berl<strong>in</strong>, Dr. Klaus Lederer, das Bundesverdienstkreuz<br />

am Bande an Monika Schulz-Pusch,<br />

stellvertretende Vorsitzende des Fördervere<strong>in</strong>s, für<br />

ihr langjähriges Engagement zur Erhaltung des Erbes<br />

von Charlotte von Mahlsdorf.<br />

© Fördervere<strong>in</strong> Gutshaus Mahlsdorf e. V.<br />

FotoLion GmbH<br />

→ www.gruenderzeitmuseum-mahlsdorf.de<br />

H<strong>in</strong>weis: Der Zugang zum Museum ist nicht barrierefrei, erfolgt<br />

über Treppen. Die Auffahrt besteht aus Kopfste<strong>in</strong>pflaster.

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