TEUFEL WOLLEN HOCH HINAUSNEULANDNATIONAL-LIGA ATEXT EMRE KIZKIN • FOTOS PASCAL MÜLLER, GC UNIHOCKEY26 I ON FIRE
PATRICK BAMERT HAT DEN SCHRITT GEWAGT.DEN SCHRITT IN DIE HÖCHSTE SCHWEIZERUNIHOCKEYLIGA. DABEI STAND DER ALTEN-DÖRFLER VOR ZEHN JAHREN NOCH MITSTOLLENSCHUHEN AUF DEM FUSSBALLPLATZ.Wer Patrick Bamert vor zehn Jahren gesehenhat, hätte wohl nicht gedacht, dass er einmalin der höchsten Schweizer Unihockeyligaspielen würde. Denn Patrick Bamert warFussballer. Ein guter Fussballer. Wie einstsein Vater Hanspeter lebte er für diesenSport. Doch dann der Wechsel: Die Fussballschuhetauschte Patrick Bamert gegen denUnihockeystock. Als Quereinsteiger schlosser sich den Red Devils an, aber wirklich fremdwar ihm die Sportart nie. Denn wenn er malnicht im (Fussball-)Training war, stand er imKatharinenhof in Altendorf auf der Strasseund spielte Rollhockey. Schon da gehörte erzu den Besten, überzeugte mit seinem Stickhandlingund einer herausragenden Spielübersicht.Bei seinem Einstieg bei den Red Devils stander vorerst im U16-Team – und sorgte beiden Trainern von Beginn an für begeisterteGesichter. Schnell machte er sich mit seinenSkorerqualitäten, seiner Übersicht undVerspieltheit einen Namen. Bamert wurdeschnell immer häufiger für Einsätze in denhöheren Altersklassen aufgeboten. Ein Höhepunktseiner Karriere war sein Aufgebotals U21-Junior in die erste Mannschaft. Zusammenmit Silas Forrer und Daan van Welielief er in den NLB-Aufstiegsspielen gegenden UHT Eggiwil als Drittlinien-Sturm auf– und spielte die gegnerische Verteidigungschwindlig. Seither war Patrick Bamert festerBestandteil des Fanionteams.REIF FÜR DIE NLAIn der abgelaufenen Spielzeit gehörte Bamertzur Crème de la Crème der NLB, spielte sichneben acht ausländischen Verstärkungsspielernin die Top 15 der Liga-Topskorer. Seitdem Teamumbruch im Frühjahr 2016 hat sichPatrick Bamert als Leistungsträger etabliert,war die offensive Lebensversicherung in denReihen der Devils. Selten glänzte er als Vollstrecker,vielmehr mit dem letzten genialenPass für seine Mitspieler. Nun ist die Zeit reiffür die höchste Schweizer Liga. «Ich bin in derNLB herangereift und nutze nun die Chance,die ich erhalte. Denn ich will es nicht eines Tagesbereuen, es nicht in der NLA versucht zuhaben.» Sein Ziel: seine Qualitäten unter Beweisstellen und sich weiterentwickeln.UNIHOCKEY ALS LEBENSMITTELPUNKTPatrick Bamert zog es zum UHC Waldkirch-St.Gallen, kurz WaSa. Bis zu sechsTrainings in der Woche hat Bamert aktuellzu absolvieren; mal im Team, mal individuell.Aber: «Wenn man weiss, dass man in der NLAspielen kann, opfert man gerne seine Zeitfürs Training. Das ist auch wichtig, um sichkörperlich weiterzuentwickeln», so Bamert.Zu Beginn pendelte er noch fast jeden Tagmit dem Auto nach St. Gallen. Mittlerweilewohnt er mit drei weiteren Teamkollegen ineiner WG in der Stadt. Er hat sein Arbeitspensumauf 60 Prozent reduziert und kann von zuHause aus arbeiten. «Ich bin froh, dass ich mitmeinem bisherigen Arbeitgeber eine guteLösung gefunden habe, die optimal passt.»So bringe er seine Arbeit, Trainings und Freizeitbestens unter einen Hut. Das neue Umfeldund die neue Stadt seien zwar eine massiveVeränderung, «aber ich freue mich, zusehen, wie sich das Ganze entwickeln wird».So banal es auch klingen mag: Sein erstesZiel sei, zu Einsätzen zu kommen und Spielpraxiszu sammeln. Er wisse, dass es nichteinfach sein wird. Aber: «Mit einem so geilenTeam und Staff im Rücken ist vieles möglich.Wir wollen viel erreichen und WaSa das ersteMal in der Vereinsgeschichte in die Play-offsführen.»DER NATIONALSPIELERWusstest du, dass dieRed Devils ein Mitgliedder österreichischenNationalmannschaft inihren Reihen haben?Doch, ist so: AlexanderWeibel. Der Torhüterder U21 wollte jedochnicht auf ein Aufgebot aus Österreich wartenund hat sich gleich selber beim ÖsterreichischenUnihockeyverband gemeldet– und wurde sogleich in diverse Selektionslagereingeladen. Nach physischen undtechnischen Leistungstests wurde dasKader immer kleiner, sodass er eine definitiveEinladung in die Nationalmannschafterhalten hat. Der letzte Anlass, an dem erteilgenommen hat, war die WM-Qualifikation(U19) in Bozen. Die WM-Teilnahmeverpassten die Österreicher allerdings.DER ARBEITERMario Stocker absolviertevergangene Saisonsein erstes Jahr alsvollwertiges Mitgliedder ersten Mannschaftbei GC Unihockey in derNLA. Der 21-jährigeStürmer wusste vonAnfang an, dass es schwierig sein würde,da GC über ein qualitativ starkes und breitesKader verfügt. So wie immer. Der Altendörflerkam aber, entgegen seinen Erwartungen,doch zu einigen Einsätzen, beidenen er auch von Anfang an mittun konnte– und der Trainer wie auch er selbst mitseinen Leistungen zufrieden waren. Erzeigt sich aber auch selbstkritisch undsagt, dass er an seiner Aggressivität undZweikampfstärke arbeiten müsse, um zunoch mehr Einsätzen zu kommen. SeinNLA-Abenteur bei GC geht nun in dienächste Runde. Mit Patrick Bamert stehtihm fortan ein neuer Gegenspieler und guterFreund gegenüber.DIE CHALLENGE-SUCHENDEEiner neuen Herausforderungwollte sich RahelWichert stellen. Nachihrem Umzug nach Jonafolgt sie dem Ruf einerneuen Challenge undsie fand diese bei denFloorball Riders Dürnten-Bubikon-Rütiin der NLB. Das heisst:Grossfeld statt Kleinfeld. Sie freut sich aufdiese neue Challenge, zumal sie noch keineErfahrung auf dem Grossfeld hat. Das neueTeam sei sehr cool und auch zuvorkommendgegenüber neuen Spielerinnen. IhrZiel sei es, zu Spielzeit zu kommen und denRiders, die im Frühjahr knapp an den Aufstiegsspielengescheitert sind, zum Aufstiegin die NLA zu verhelfen.ON FIRE I 27