Vinschgerwind_Ausgabe_5-23
Zeitung Vinschgerwind 5-23 vom 09.03.2023 Bezirk Vinschgau Südtirol - Stellenmarkt, Immobilien, Haus, Wohnung, Kaufen, verkaufen, mieten, vermieten, Glückwünsche, Danksagung, Todesanzeigen, Weiterbildung, Termine Zeitung Vinschgerwind 5-23 vom 09.03.2023 Bezirk Vinschgau Südtirol - Stellenmarkt, Immobilien, Haus, Wohnung, Kaufen, verkaufen, mieten, vermieten, Glückwünsche, Danksagung, Todesanzeigen, Weiterbildung, Termine
6 /TITEL/Vinschgerwind 5-23 09.03.2350 Jahre WatlesWatles - Am vergangenen Sonntag, den 5. März 2023, wurde im Rahmen einer Feier auf der Plantapatschhüttedas 50-jährige Bestehen des Skigebietes Watles begangen. Ein Rückblick auf 50 vergangeneJahre mit vielen Erinnerungen, mit großem Respekt für die Pioniere am Watles.von Erwin BernhartDer Watles hat vom Panorama herkeinen Vergleich im Lande: Vonder sonnenbeschienenen Terrasseder Plantapatschhütte ist der Blick auf dieOrtlergruppe, auf die Kette der TschenglserHochwand, hinunter ins breite Tal ein unvergleichlicherGenuss. Ein Hineinatmen ingrenzenlose Weiten.Die Plantapatschhütte ist das Zentrumdes kleinen Skigebietes mit dem Zubringerliftvon Prämajur, mit dem Watlesliftfast hinauf zur Watlesspitze und mit demBabylift. Allein schon an der Plantapatschhütte,an den Erweiterungen und Umbautendort, lässt sich ein Teil der Entwicklungsgeschichtedes Watles ablesen.Auf die Platapatschhütte hat der Vorstandder Touristik und Freizeit GmbH umPräsident Ronald Patscheider am Sonntag,den 5. März 2023 ehemalige Präsidentenund Funktionäre, die Bürgermeister ausMals, Glurns, Schluderns und Taufers undGraun, die Fraktionsvorsteher von Schlinigund Burgeis als Grundbesitzer, Aktionäre,Hoteliers, die Skilehrer, ehemalige und aktiveAngestellte, die Carabinieri als Staatsvertreterund Freunde des Watles geladen.Es gab zu feiern und zwar die 50 Jahre Bestehendes Watles, als Skigebiet und als Erlebnisberg.Und Pater Pius Rabensteiner hatdie zwei neuen Pistenraupen gesegnet.„Wir wollen heute die Gründer desWatles hochleben lassen, die Pioniere vondamals, auf die wir stolz sind und ohne dieder Watles in seiner heutigen Form nichtexistieren würde“, begann Ronald Patscheiderseine Ausführungen auf der Terrasse derPlantapatschhütte. In einer Broschüre hatKarin Thöni die Geschichte der letzten 50Jahre nachgezeichnet, die Visionen, die Entscheidungen.Mit Bildern und Anregungenzur Erinnerung ließen Thöni und Patscheiderauf der Terrasse die letzten 50 Jahre Revuepassieren.Die Geschichte des Watles bzw. die Ideeeines Skigebietes und die Gründung einerWatles AG lässt sich bis 1963 zurückverfolgen.Unter der ersten Präsidentschaft vonKarl Stecher wurden Ideen entwickelt, sichumgeschaut. 1963 hat man in Erwägung gezogen,so heißt es in der Broschüre „Retrospektive- 50 Jahre Watles“, den Lift schonab der Staatsstraße unterhalb von Burgeisstarten zu lassen. Gebaut werden sollte eineklassische Seilbahn im Pendelverkehr mitzwei Kabinen für je 30 Personen. Thöni hatherausgefunden, dass diese Bahn die GemeindeMals finanziert hätte. Diese Vision,diese Idee wurde nicht weiterverfolgt.Konkret wurde es dann zu Beginn der70er Jahre. Das Skigebiet wurde im Winter1972/1973 unter der Präsidentschaft (1972-1978) von Hermann Bernhart eröffnet. RudiSagmeister folgte als Präsident 1978 bis1986. Dann übernahm für 22 Jahre von 1986bis 2008 Fritz Raffeiner die Präsidentschaft.Nach der Übernahme von großen Aktienpaketenund durch die Fusion mit demHallenbad und die Aufnahme des LanglaufzentrumsSchlinig in die neu gegründeteTouristik und Freizeit AG durch die GemeindeMals präsidierte der damalige BM SeppNoggler dem neuen Gebilde für zwei Jahrevon 2008 bis 2010. Von 2010 bis 2020 warGünther Bernhart Präsident. 2017 hat die FerienregionObervinschgau das Aktienpaketvon der Gemeinde Mals übernommen, weildie Gemeinde aus defizitären Strukturenper Gesetz aussteigen hat müssen. Seit 2020steht Ronald Patscheider der mittlerweile ineine GmbH umgewandelten Touristik undFreizeit als Präsident vor.Hinter den einzelnen Präsidentschaftenund deren Verwaltungsräten steckt Geschichtevoller Geschichten. Und wenn ausGeschichten gelernt werden könnte, amWatles gäbe es Beispiele in Fülle.Etwa die Geschichte von Überzeugungenund Zusammenhalt. So erzählt der gelernteMechaniker Anton „Tandl“ Polin aus denAnfangszeiten, als die Mitglieder des Verwaltungsratesam Watles unzählige undunbezahlte Arbeitsstunden geleistet haben:„Ein Essen schaute nicht immer herausnach einem Arbeitstag bei den Maschinen.Sparen, sparen, sparen war die Devise. PräsidentGerstl (Hermann Bernhart Anm. d.
Fotos: Erwin BernhartRed.) regte den Verwaltungsrat sogar an,die Liftkarte zu lösen, wenn sie zum Arbeitenauf den Berg kamen.“ Aber: „Es gab vielZusammenhalt unter uns (...).“Oder jene Geschichte, die die künstlicheBeschneiung auf den Watles brachte, dieins Jahr 1985/1986 zurückreicht. „Es warein kühnes Vorhaben, das sich Fritz Raffeinerund sein Verwaltungsrat vorgenommenhatten, stieß man doch bei Teilen der Bevölkerungund bei vielen Ämtern auf Ablehnung“,schreibt Karin Thöni.Tatsächlich hat Hans Moriggl am vergangenenSonntag seine Art der Erinnerung anden Bau der Wasserleitung für die Beschneiungvorgetragen. Der Bau der Leitungensollte, so Moriggl, auf Antrag von den Gegnern(„Diese Partei gibt es heute noch“,Moriggl) eingestellt werden. Er hatte denAuftrag, bei Magnago in Bozen zu intervenieren,dass der Baustopp erst Tage späterausgestellt werden solle, so dass man Zeitfür die Fertigstellung gewinnen könne. FritzRaffeiner erinnert sich an Gerichtsverhandlungendamals, an Wochenendarbeiten.„Die Zeit damals kann man mit heute nichtvergleichen“, sagt Raffeiner.Mit der Beschneiung war man weitumVorreiter. Es sollte akrat ein schneearmerWinter folgen. Mit der Beschneiung warman auf dem Watles gerüstet. Busse mitEinheimischen und Gästen sind dann vomOberland und von Sulden auf den Watlesgekommen.Von Anbeginn an dabei war die SkischuleWatles. „Schöne Zeiten hatten wir“, erinnertsich Ida Peer, die lange Zeit auf derPlantapatschhütte dafür gesorgt hat, dasshungrige Mäuler die Hütte nie hungrig verlassenhaben.Unter der Präsidentschaft von GüntherBernhart kam mit dem Spielesee, Bogenschießenund anderen Attraktionen dieSommersaison am Watles in Gang. Als Eventisierungvom Watles mit großem Erfolg bezeichnetPatscheider diese Entwicklung.Günther Bernhart: „Wir haben alle zusammengeschaut,um den Sommer auszubauen.Wir haben von Fiss-Serfaus abgeschautund gute Bewegung am Watles erzeugenkönnen.“ Der Skicross war, so erinnert sichBernhart, wohl eine Nummer zu groß.Der letzte Investitionsschub war der Ankaufvon zwei Schneeraupen modernsterBauart. „Die Technisierung macht vor Skigebietennicht Halt“, sagt PatscheiderGrußworte kamen vom Präsidenten derFerienregion Lukas Gerstl („Mein Opa undmein Vater haben beim Aufbau mitgearbeitet.Unser Ziel ist es, das zu erhalten, was wirhaben.“), von Sepp Noggler („Gratulationzu diesem stolzen Jubiläum. Ein Blick nachvorn: Die Winter bleiben immer häufigerGrün. Wir müssen gut darüber nachdenken,wie wir wirtschaftlich in die Zukunft gehenwollen.“), vom LA Helmuth Tauber (SolcheInfrastrukturen sind vor allem für die Einheimischen,für die Kinder da, damit wirmorgen noch Skifahrer haben.“) von BMJosef Thurner („Respekt jenen, die aufgebauthaben. Wir sind bestrebt, diese wichtigeStruktur für den Winter und auch fürden Sommer zu erhalten.“).Im Anschluss an die Anprachen lud Patscheiderzur gemeinsamen Feier bei einemMittagsmahl in die Platanpatschhütte.Schub und Schübe hatte und hat derWatles immer nötig. Von Seiten der lokalenWirtschaft, wie auch von Seiten der lokalenPolitik und als Kleinskigebiet vor allemauch von der Landespolitik. Denn aktuellsteht die Revision des oberen Watlesliftesan und zeitnahe muss der Zubringerliftvon Prämajur zur Plantapatschhütte ausgetauschtwerden.Vier Präsidenten, die die Geschicke desWatles maßgeblich geprägt haben undprägen v. l.: Fritz Raffeiner (Präsident von1986 – 2008), Sepp Noggler (2008 – 2010),Günther Bernhart (2010 – 2020) undRonald Patscheider seit 2020
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50 Jahre Watles
Watles - Am vergangenen Sonntag, den 5. März 2023, wurde im Rahmen einer Feier auf der Plantapatschhütte
das 50-jährige Bestehen des Skigebietes Watles begangen. Ein Rückblick auf 50 vergangene
Jahre mit vielen Erinnerungen, mit großem Respekt für die Pioniere am Watles.
von Erwin Bernhart
Der Watles hat vom Panorama her
keinen Vergleich im Lande: Von
der sonnenbeschienenen Terrasse
der Plantapatschhütte ist der Blick auf die
Ortlergruppe, auf die Kette der Tschenglser
Hochwand, hinunter ins breite Tal ein unvergleichlicher
Genuss. Ein Hineinatmen in
grenzenlose Weiten.
Die Plantapatschhütte ist das Zentrum
des kleinen Skigebietes mit dem Zubringerlift
von Prämajur, mit dem Watleslift
fast hinauf zur Watlesspitze und mit dem
Babylift. Allein schon an der Plantapatschhütte,
an den Erweiterungen und Umbauten
dort, lässt sich ein Teil der Entwicklungsgeschichte
des Watles ablesen.
Auf die Platapatschhütte hat der Vorstand
der Touristik und Freizeit GmbH um
Präsident Ronald Patscheider am Sonntag,
den 5. März 2023 ehemalige Präsidenten
und Funktionäre, die Bürgermeister aus
Mals, Glurns, Schluderns und Taufers und
Graun, die Fraktionsvorsteher von Schlinig
und Burgeis als Grundbesitzer, Aktionäre,
Hoteliers, die Skilehrer, ehemalige und aktive
Angestellte, die Carabinieri als Staatsvertreter
und Freunde des Watles geladen.
Es gab zu feiern und zwar die 50 Jahre Bestehen
des Watles, als Skigebiet und als Erlebnisberg.
Und Pater Pius Rabensteiner hat
die zwei neuen Pistenraupen gesegnet.
„Wir wollen heute die Gründer des
Watles hochleben lassen, die Pioniere von
damals, auf die wir stolz sind und ohne die
der Watles in seiner heutigen Form nicht
existieren würde“, begann Ronald Patscheider
seine Ausführungen auf der Terrasse der
Plantapatschhütte. In einer Broschüre hat
Karin Thöni die Geschichte der letzten 50
Jahre nachgezeichnet, die Visionen, die Entscheidungen.
Mit Bildern und Anregungen
zur Erinnerung ließen Thöni und Patscheider
auf der Terrasse die letzten 50 Jahre Revue
passieren.
Die Geschichte des Watles bzw. die Idee
eines Skigebietes und die Gründung einer
Watles AG lässt sich bis 1963 zurückverfolgen.
Unter der ersten Präsidentschaft von
Karl Stecher wurden Ideen entwickelt, sich
umgeschaut. 1963 hat man in Erwägung gezogen,
so heißt es in der Broschüre „Retrospektive
- 50 Jahre Watles“, den Lift schon
ab der Staatsstraße unterhalb von Burgeis
starten zu lassen. Gebaut werden sollte eine
klassische Seilbahn im Pendelverkehr mit
zwei Kabinen für je 30 Personen. Thöni hat
herausgefunden, dass diese Bahn die Gemeinde
Mals finanziert hätte. Diese Vision,
diese Idee wurde nicht weiterverfolgt.
Konkret wurde es dann zu Beginn der
70er Jahre. Das Skigebiet wurde im Winter
1972/1973 unter der Präsidentschaft (1972-
1978) von Hermann Bernhart eröffnet. Rudi
Sagmeister folgte als Präsident 1978 bis
1986. Dann übernahm für 22 Jahre von 1986
bis 2008 Fritz Raffeiner die Präsidentschaft.
Nach der Übernahme von großen Aktienpaketen
und durch die Fusion mit dem
Hallenbad und die Aufnahme des Langlaufzentrums
Schlinig in die neu gegründete
Touristik und Freizeit AG durch die Gemeinde
Mals präsidierte der damalige BM Sepp
Noggler dem neuen Gebilde für zwei Jahre
von 2008 bis 2010. Von 2010 bis 2020 war
Günther Bernhart Präsident. 2017 hat die Ferienregion
Obervinschgau das Aktienpaket
von der Gemeinde Mals übernommen, weil
die Gemeinde aus defizitären Strukturen
per Gesetz aussteigen hat müssen. Seit 2020
steht Ronald Patscheider der mittlerweile in
eine GmbH umgewandelten Touristik und
Freizeit als Präsident vor.
Hinter den einzelnen Präsidentschaften
und deren Verwaltungsräten steckt Geschichte
voller Geschichten. Und wenn aus
Geschichten gelernt werden könnte, am
Watles gäbe es Beispiele in Fülle.
Etwa die Geschichte von Überzeugungen
und Zusammenhalt. So erzählt der gelernte
Mechaniker Anton „Tandl“ Polin aus den
Anfangszeiten, als die Mitglieder des Verwaltungsrates
am Watles unzählige und
unbezahlte Arbeitsstunden geleistet haben:
„Ein Essen schaute nicht immer heraus
nach einem Arbeitstag bei den Maschinen.
Sparen, sparen, sparen war die Devise. Präsident
Gerstl (Hermann Bernhart Anm. d.