Taxi Times München - 1. Quartal 2023
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FLUGHAFEN<br />
20 JAHRE<br />
ISARFUNK AM<br />
FLUGHAFEN<br />
In diesem Jahr blickt die IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale auf 20<br />
Jahre <strong>Taxi</strong>-Organisation am Münchner Flughafen zurück.<br />
Was waren in den Anfangsjahren die Meilensteine und Probleme?<br />
Es war das Jahr 2003. Der Flughafen im Erdinger Moos feierte<br />
gerade seinen 10-jährigen Geburtstag, als die Flughafen<br />
<strong>München</strong> GmbH (FMG) bei ihrer turnusgemäßen<br />
Ausschreibung für die Organisation des <strong>Taxi</strong>verkehrs einen Anbieterwechsel<br />
vollzog. Anstelle der <strong>Taxi</strong>vereinigung <strong>München</strong> erhielt<br />
die IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale GmbH & Co. KG den Zuschlag. Es war<br />
der Beginn einer Ära, die bis heute anhält. Seit 2003 stellt sich<br />
IsarFunk der Aufgabe, für einen reibungslosen Ablauf am Flughafen<br />
zu sorgen und hat dafür bei jeder weiteren Ausschreibung<br />
alle vier Jahre immer wieder den Zuschlag erhalten, zuletzt bei<br />
der Ausschreibung für die Jahre <strong>2023</strong> bis 2027 (siehe Seite 5).<br />
Somit bleibt die Organisation des <strong>Taxi</strong>verkehrs auch stets in<br />
den Händen des <strong>Taxi</strong>gewerbes. Zum Vergleich: Am Berliner Flughafen<br />
hat das Parkraummanagement-Unternehmen APCOA die<br />
Ausschreibung gewonnen. Hier organisiert und kassiert ein branchenfremder<br />
Player die dortigen <strong>Taxi</strong>abläufe.<br />
Am Münchner Flughafen stehen aktuell Stell- und Warteflächen<br />
für knapp 300 <strong>Taxi</strong>s zur Verfügung. An den sieben Modulspuren<br />
im Terminal 1 und 2 können sich insgesamt rund 40 Fahrzeuge<br />
aufstellen. Der Rest wartet in <strong>Taxi</strong>speichern auf Privatgrund der<br />
FMG. Der größte Speicher ist mehrere Kilometer von der Modulspur<br />
entfernt. Das zu organisieren, erfordert einen Aufwand, der<br />
nicht nur logistisch, sondern auch technisch einiges abverlangt.<br />
Apropos Technik: 2003 gab es beispielsweise noch kein iPhone,<br />
das kam erst 2007. 2003 war das Jahr, in dem beispielsweise ein<br />
Modell namens XDA des taiwanischen Herstellers HTC die höchste<br />
technische Entwicklung bei den Mobiltelefonen darstellte. Es<br />
gehörte zu den wenigen Geräten, die mit Farbdisplay und GPRS<br />
ausgestattet waren. Erst zwei Jahre später sollte mit dem Nokia<br />
7600 ein erstes UMTS-fähiges Smartphone auf den Markt kommen.<br />
Es war gleichzeitig der Startschuss für die 3G-Technologie.<br />
Inzwischen ist 5G der Standard und die Smartphones werden<br />
immer leistungsfähiger.<br />
Heutzutage ist kaum mehr vorstellbar, wie ein Leben ohne<br />
Smartphone und all seine darauf installierten Apps überhaupt<br />
noch funktionieren kann. Und doch klappte es 2003 ganz gut –<br />
mit viel menschlichem Engagement und Technik, die dem damaligen<br />
Stand entsprach.<br />
ALLES BEGINNT IM GAT-SPEICHER<br />
Die mehrstündige Wartezeit auf einen Einsteiger in der Modulspur<br />
beginnt für die meisten Taxler im sogenannten GAT-Speicher. Er<br />
liegt im östlichen Teil des Flughafens und bietet Platz für rund<br />
170 <strong>Taxi</strong>s. Die Kolleg*innen, die schon länger am Flughafen arbeiten,<br />
kennen noch den sogenannten Agip-Speicher im westlichen<br />
Teil des Flughafengeländes, dessen Namensgeber die nebenan<br />
gelegene Tankstelle war. Hier reihten sich alle <strong>Taxi</strong>s auf, wenn die<br />
Warteplätze im u-förmigen Wartebereich am Terminal 2 gefüllt<br />
waren. Die <strong>Taxi</strong>fahrer, die Fahrgäste im Terminal 1 aufnehmen<br />
wollten, hatten ihren Speicherplatz am Beginn des dortigen Modulzubringers.<br />
Beide Wartebereiche lagen teils mehrere Kilometer von der<br />
Zufahrt in die Modulspur entfernt. Deshalb waren Mitarbeiter<br />
nötig, die als „<strong>Taxi</strong>-Aufsicht“ an beiden Plätzen positioniert waren<br />
und sich über Sprechfunkgeräte verständigten, wenn wieder „eine<br />
Reihe“ nachrücken konnte. Dann startete das erste <strong>Taxi</strong> in Richtung<br />
der Terminals, dicht gefolgt von 10-15 Kolleg*innen, die sich<br />
dahinter positioniert hatten. In den Modulen stellte man sich dann<br />
Viele Jahre lang begann<br />
die Wartezeit für die<br />
T2-Fahrer am Agip-Speicher<br />
– Montagfrüh meist<br />
überfüllt.<br />
Dann musste ans andere<br />
Ende des Flughafens<br />
zum „GAT“ umgezogen<br />
werden.<br />
2018 reihten sich die Kollegen<br />
dann am Agip 2 in<br />
der Wartungsallee auf.<br />
2021 ging es dann<br />
zurück zum GAT, wo die<br />
Kollegen die Wartezeit<br />
mit Tischtennis-Spielen<br />
verkürzten.<br />
In Kürze steht wieder ein<br />
Umzug an. Dann stellen<br />
sich die <strong>Taxi</strong>s an der<br />
„Schneedeponie“ auf,<br />
rund 500 Meter hinter<br />
dem GAT.<br />
FOTOS: IsarFunk, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
6 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI