Monatsheft März 2023
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UMKEHR<br />
Liebe Kinder, betet, bekehrt eure Herzen<br />
und nähert euch mir. (25.07.1995)<br />
Warum ist das Gebet nicht die wichtigste<br />
Botschaft der Muttergottes? Wie<br />
kommt es, dass die Umkehr wichtiger<br />
ist als das Gebet? Wenn wir beten und<br />
uns nicht ändern, hat das Gebet seinen<br />
Sinn nicht erfüllt. Das Ziel des<br />
Gebetes ist die Umkehr, die Veränderung<br />
der betenden Person. Augustinus<br />
hat gesagt: Der Mensch betet, um sich<br />
selbst zu transformieren und nicht um<br />
Gott zu informieren. Die Königin des<br />
Friedens erklärt:<br />
Liebe Kinder, ich bitte euch, fangt an,<br />
euch durch das Gebet zu ändern, und<br />
ihr werdet wissen, was ihr tun sollt.<br />
(24.04.1986)<br />
Ein Beispiel für einen Menschen, der<br />
betet, aber sich nicht bekehrt, ist der<br />
Pharisäer im Tempel. Er steht «aufrecht»,<br />
ist voll von sich selbst, und<br />
sagt: «Gott, ich danke dir, dass ich<br />
nicht wie die anderen Menschen bin,<br />
die Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder<br />
auch wie dieser Zöllner dort. Ich faste<br />
zweimal in der Woche und gebe<br />
den zehnten Teil meines ganzen Einkommens»<br />
(Lk 18,11-12). Das Gebet<br />
des Pharisäers ist falsch, weil er die<br />
Dimension der Umkehr ausgelassen<br />
hat. Für ihn ist es selbstverständlich,<br />
dass sich andere ändern sollen, wo-<br />
bei er die Möglichkeit seiner eigenen<br />
Veränderung völlig ausschliesst. Sein<br />
Gebet ist eine Selbstbestätigung und<br />
keine Selbstprüfung. Sein Hochmut<br />
blendet ihn und er sieht weder sich<br />
selbst noch seine eigenen Fehler. Seine<br />
Augen sehen nur die Fehler anderer<br />
Menschen. Er sieht sehr gut den<br />
Splitter im Auge der Menschen, die<br />
vielleicht meilenweit von ihm entfernt<br />
sind, aber das, was ihm am nächsten<br />
steht – den Balken in seinem eigenen<br />
Auge – sieht er nicht. Er rechtfertigt<br />
sich selbst und beschuldigt die anderen.<br />
Sein Hochmut verdreht seinen<br />
Verstand und überzeugt ihn, ein Gerechter<br />
zu sein.<br />
Die Haltung des Pharisäers zeigt, dass<br />
er sich nicht zu ändern braucht (weil<br />
er gerecht ist), und dass sich andere<br />
ändern müssen (weil sie sündhaft<br />
sind). Der Stolz hat den Pharisäer so<br />
sehr eingenommen, dass er sogar Gott<br />
manipulieren möchte. Für den Pharisäer<br />
ist Gott nicht die Wahrheit, in<br />
dessen Licht er sich prüfen sollte, sondern<br />
ein Richter anderer Menschen,<br />
der die Wahrheit des Pharisäers bestätigen<br />
sollte. Da er meint, keine Sünde<br />
zu haben, bittet er Gott nicht um Vergebung,<br />
sondern um eine Belohnung<br />
für seine Verdienste. Jesus lehnt ein<br />
solches Gebet ab, weil es von Anfang<br />
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