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reformleben - Nr. 49 - Entwurzelt

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<strong>49</strong><br />

M E I N E G E S U N D H E I T 3.0<br />

MÄRZ | APRIL 2023<br />

PRINT-AUSGABE<br />

S. 32<br />

GEMÜSE – AM LIEBSTEN<br />

BIO UND REGIONAL<br />

Tipps und Rezepte<br />

von Sigrid Oldendorf<br />

S. 11<br />

DER FREIWILLIGE<br />

VERZICHT<br />

Julia Tulipan über das Fasten<br />

S. 22<br />

LOW CARB BEDEUTET<br />

„ZURÜCK AUF NORMAL“<br />

Basisprogramm für längere<br />

Gesundheit<br />

<strong>Entwurzelt</strong><br />

Viele Krisen unserer Zeit hat der<br />

Mensch sich selbst eingebrockt.<br />

Helfen kann – so Dr. Klaus Mohr<br />

– eine Rückbesinnung auf unsere<br />

Wurzeln und eine Orientierung an<br />

der Pflanzenwelt. Weniger ist eben<br />

oft mehr!<br />

S. 4


Inhalt<br />

gesund und<br />

Jetzt<br />

auch als Abo:<br />

6 Ausgaben = 19,– €<br />

Lieferung frei<br />

Haus!<br />

glücklich<br />

<strong>reformleben</strong>.de<br />

Liebe Leserinnen & Leser,<br />

Dr. Klaus Mohr hat die Gabe, aktuelle Themen<br />

wunderbar in größere gesellschaftliche Zusammenhänge<br />

einzuordnen – was zugegeben manchmal<br />

ordentlich wehtut. Zugleich gibt er uns stets auch<br />

wertvollen Input für den Umgang mit Krisen und<br />

Krankheiten an die Hand. Viele gute Ideen für ein<br />

besseres Leben.<br />

Auch in seinem neuesten Leitartikel „<strong>Entwurzelt</strong>“ legt<br />

er den Finger in die Wunde. Klimawandel, Umweltverschmutzung,<br />

Narzissmus: Der Mensch, so seine<br />

These, scheint den Bezug zu sich verloren zu haben.<br />

Dem ewigen Kreislauf aus Wachstum und Zerstörung<br />

setzt Dr. Klaus Mohr ein Weniger entgegen und eine<br />

Rückbesinnung auf unsere eigentlichen Wurzeln.<br />

Ganz nach dem Vorbild der Pflanzen.<br />

Passend dazu beschäftigen sich unsere Autorinnen Julia<br />

Tulipan mit dem Fasten und Sigrid Oldendorf mit dem<br />

Thema Gemüse. Klar müssen wir alle sparen, doch Bio<br />

ist ein Muss, sagt die Ernährungsexpertin – und gibt uns<br />

leckere und preiswerte Rezepte an die Hand.<br />

Versuchen Sie es doch mal!<br />

Ihr Bernhard Sillich, Herausgeber<br />

Gesundheit<br />

<strong>Entwurzelt</strong> S. 4<br />

Basisprogramm – Regeneration - Teil 3<br />

Coenzym Q10 S. 18<br />

Basisprogramm – Ernährung - Teil 1<br />

Low Carb zurück auf Normal S. 22<br />

Blick in den Markt S. 27<br />

„Psychobiotika“ – Milchsäurebakterien S. 31<br />

für die Psyche<br />

Gesundheits-News S. 46<br />

Termine S. 47<br />

Ernährung & Rezepte<br />

Fasten S. 11<br />

Omega-3-Fettsäuren<br />

aus Leinöl S. 34<br />

Blick in den Markt S. 27<br />

„Ein hoher Obst- und Gemüseverzehr<br />

kann das Risiko für viele<br />

Krankheiten senken“ S. 28<br />

Gemüse saisonal und regional S. 38<br />

Rezepte:<br />

Budwig Kichererbsen-Hummus S. 36<br />

Warmes Hirseporridge mit<br />

Fermentgold Kurkuma S. 37<br />

Kresse-Pesto S. 39<br />

Feldsalat mit Apfel S. 39<br />

Lauch-Soja-Suppe S. 40<br />

Überbackener Chicorée S. 41<br />

Zwiebelsuppe S. 42<br />

Selleriegemüse S. 43<br />

Ziegenfrischkäse-Pralinen<br />

mit Rucola an Heidelbeervinaigrette S. 44<br />

Quarksoufflé S. 45<br />

Lifestyle<br />

Buchempfehlungen S. 9, 15, 20, 25, 48<br />

Impressum S. 47<br />

Abo-Bestellung unter T +<strong>49</strong> (0) 6082 922900-0 oder redaktion@<strong>reformleben</strong>.de<br />

Haben Sie Fragen oder Anregungen?<br />

Schreiben Sie uns: zoe Media-Verlag GmbH<br />

Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />

oder per E-Mail: info@<strong>reformleben</strong>.de<br />

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Zurückliegende Ausgaben können Sie für 2,50 € pro Exemplar (zzgl. 1,60 € Versandkosten) bestellen.


ENTWURZELT<br />

Wenn gesagt wird, ein Mensch sei entwurzelt,<br />

bedeutet das, er habe den Bezug zu den Wurzelnde Pflanzen können bei Beeinträchti-<br />

Analogie zum Pflanzenreich.<br />

Lebensgrundlagen verloren sowie zu den gungen und Krankheitsgefahr nicht mal eben<br />

Kraftquellen. Die Metapher stellt einen zu einer Apotheke oder einem medizinischen<br />

Vergleich mit dem Pflanzenreich her. Versorgungszentrum gehen. Ohnehin wäre<br />

im Zentrum ein Termin mit Versichertenkarte<br />

Mit ihrer Wurzel nehmen Kräuter, Sträucher<br />

und Bäume Wasser und Mineralstoffe theken nicht immer ein eingreifendes Medika-<br />

erst nach geraumer Wartefrist — und in Apo-<br />

aus der Erde auf — und sind damit fest ment oder ein Hustensaft erhältlich.<br />

verankert. Zusammen mit der Energie aus<br />

dem Sonnenlicht und dem Kohlendioxid aus<br />

Hocheffektive Schutzstoffe<br />

der Luft, das sie aufnehmen, um Struktur-,<br />

aus dem Pflanzenreich<br />

Funktion- und Speicherstoffe zu bilden,<br />

sind diese Pflanzen autark, selbstständig, Pflanzen sind nicht krankenversichert — und<br />

nachhaltig. Klar, Derartiges kann kein brauchen das nicht. Weil im Pflanzenreich<br />

Mensch leisten. Menschen haben ganz während einiger hunderttausend Jahre notwendige,<br />

genial anmutende Schutzstoffe für die<br />

andere Fähigkeiten, grandiose, weniger<br />

essenzielle und leider auch destruktive. eigenen Zellen entwickelt wurden, in unterschiedlicher<br />

Art und Wirksamkeit in verschiedenen<br />

Pflanzenarten. Etliche davon wirken<br />

Stabilitas Loci<br />

toxisch (abhängig auch von der Dosierung),<br />

wenn sie vom Menschen aufgenommen werden.<br />

Mobil sind wurzelnde Pflanzen jedenfalls nicht; Einige Pflanzenarten jedoch bilden Wirkstoffe,<br />

sie können ihren Standort nicht nach Bedarf, die auch unsere Körperzellen schützen können,<br />

Lust und Laune verlassen — sie sind ortsfest und werden deswegen seit Generationen als<br />

und bleiben. Im Zisterzienserorden war die Heilpflanzen gebraucht. Nachdem deren molekulare<br />

und zelluläre Wirkmechanismen an-<br />

stabilitas loci — das Verbleiben an ihrem Ort<br />

— eine Grundregel der Mönche, neben Gebet, satzweise entschlüsselt sind, ist die Anwendung<br />

dieser Pflanzenarten vor allem zur<br />

Liturgie und weiteren Pflichten. Im Zuge der<br />

Reformation wurde mit dem Vermögen des Zisterzienserklosters<br />

Heina die Philipps Univer-<br />

geradezu essenziell geworden (konkrete<br />

Prävention von Zivilisationskrankheiten<br />

sität Marburg gegründet (in der ich wurzele, Kombinationen dazu finden Sie im Basisprogramm<br />

für längere Gesundheit).<br />

die meine Ausbildung ermöglicht und meine<br />

Entwicklung mitgeprägt hat). Zisterzienser<br />

kultivierten Heilgärten — an der Seite von Einige Evolutionsbiologen erklären die allmäh-<br />

Kreuzgang und Kirche — und bildeten frühe liche Entwicklung hocheffektiver Schutzstoffe<br />

Pharmazeuten aus. In der Autarkie der Klosterwirtschaft<br />

(die nicht romantisch verklärt on für die ortsfesten Pflanzen — da sie nun mal<br />

mit der Notwendigkeit eigener Selbstmedikati-<br />

werden sollte) findet sich eine faszinierende nicht fliehen, nicht ausweichen konnten.<br />

4 | <strong>reformleben</strong> 02/2023<br />

Einfluss des Menschen<br />

Bei der Bildung ihrer Schutzstoffe haben die<br />

Pflanzen gewiss nicht an den/die Menschen<br />

gedacht: Die kamen zur Schöpfung erst viel<br />

später hinzu hinzu. Aber dann umso heftiger,<br />

effektiver und gefährlicher. Auch für sich selber,<br />

was den Pflanzen fremd wäre. So hat es die<br />

Menschheit geschafft, in ungefähr 200 Jahren<br />

(ein Zeitraum, der für Pflanzen nanowinzig ist<br />

und von gerade mal sieben Generationen des<br />

Menschen „gestaltet“ wurde) die Temperatur<br />

an der Erdoberfläche um 1,5 °C zu steigern.<br />

Was geringfügig scheint — Menschen steigern<br />

seitdem sehr viel mehr: technisches Wissen,<br />

Kredite und Schulden, Inflationsraten, Hunger<br />

und Elend, Hass und Gewalt, und zudem ihre<br />

Zahl, acht Milliarden gerade. Tatsächlich ist<br />

die Klimaveränderung, die steigende Übererwärmung<br />

der Erdoberfläche wahrscheinlich<br />

die größte Herausforderung und Gefahr<br />

seit es Menschen gibt. Die unbeirrte Raserei<br />

auf den Autobahnen, das Abwehren von<br />

Tempolimits, zeigt die Unbelehrbarkeit vieler<br />

Menschen. Pflanzenarten, die lange vor dem<br />

Erscheinen der Menschheit schon hier waren,<br />

halten durch Aufnahme von Kohlendioxid die<br />

Erderwärmung noch so gut es geht ein wenig<br />

auf — und werden auch noch da sein, wenn die<br />

Menschheit mit all ihrem Irrsinn nicht länger<br />

bestehen kann.<br />

Temporär können die meisten<br />

Pflanzenarten mit hoher Einstrahlung<br />

von UV-Licht (und,<br />

sofern sie gut verwurzelt sind,<br />

auch mit dem Temperaturanstieg<br />

) einigermaßen umgehen;<br />

sie haben bereits vor<br />

der Klimaveränderung effektive<br />

Schutzstoffe gegen oxidative<br />

Beschädigungen sowie Reparaturstoffe<br />

für ihre Zellen hervorgebracht — und<br />

können auch nach zu befürchtendem kollektivem<br />

Selbstmord der Menschheit wieder zu<br />

ROTER<br />

GINSENG<br />

Roter Ginseng Extrakt Hartkapseln - Wirkstoff:<br />

Trockenextrakt aus roter (wasserdamppehandelter)<br />

Ginsengwurzel - Tonikum zur Stärkung und Krääigung<br />

bei Müdigkeits- und Schwächegefühl und bei<br />

nachlassender Leistungs- und Konzentraaonsfähigkeit.<br />

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die<br />

Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />

LEBEN IN BALANCE<br />

| 5


ihrer Tagesordnung übergehen: im Sonnenlicht<br />

Kohlendioxid aufnehmen, nachts einen Anteil<br />

davon wieder abgeben, statt einseitig immer<br />

mehr davon zu produzieren. Ungefähr so wie<br />

Matthias Claudius das im Gedicht „Der Mond<br />

ist aufgegangen“ skizziert hat: „ … der Wald<br />

steht still und schweiget, und aus den Wiesen<br />

steiget der weiße Nebel wundersam. …“<br />

Im Pflanzenreich hat das Verwurzeltsein zur<br />

Bildung hochwirksamer Schutzstoffe und<br />

Wirkstoffe zur Eigenheilung geführt. Derartige<br />

Wurzeln mit der Bindung, dem Bezug zur Erde<br />

haben Tiere und Menschen nicht, jedoch sind<br />

die mobil (manche Menschen sogar hypermobil).<br />

Existenziell wurzelte der Mensch ursprünglich<br />

im Pflanzenreich<br />

■ von dem der Sauerstoff freigesetzt wird,<br />

den wir einatmen<br />

■ von dem — im Primärstoffwechsel — Proteine,<br />

Kohlenhydrate und Öle bzw. Fette hergestellt<br />

werden, die Grundelemente unserer Nahrung<br />

■ von dem — im Sekundärstoffwechsel einiger<br />

Pflanzenarten — gesundheitsfördernde,<br />

stärkende und regenerierende Schutzstoffe<br />

gebildet werden, die für unser Leben, unsere<br />

Gesundheit essenziell sind.<br />

Nachhaltige Pflanzenwelt<br />

In den letzten Jahren wird häufig von Nachhaltigkeit<br />

gesprochen. Pflanzen sind wirklich<br />

nachhaltig. Indem sie mit dem Wasser, das<br />

sie durch ihre Wurzeln aus der Erde beziehen,<br />

dem Kohlendioxid aus der Luft und dem<br />

Sonnenlicht eigenständig ihre Primärstoffe<br />

bilden — und dazu noch faszinierend wirksame<br />

Schutzstoffe. Und was tut der Mensch/die<br />

Menschin/die Menschheit? Derzeit trotz aller<br />

Versprechungen meistens das Gegenteil: rodet<br />

Wälder, asphaltiert/betoniert/schüttet Grünflächen<br />

zu, verheizt und verfährt Öl und Gas<br />

aus uralten Beständen, produziert Giftstoffe<br />

und Müll, zerstört Leben und ganze Arten, ist<br />

gierig, da wurzellos, unzufrieden und ängstlich,<br />

lügt und betrügt. Macht sich/nimmt sich<br />

sehr wichtig. Macht andere und sich selbst<br />

unglücklich. Selbstverständlich: Es geht auch<br />

anders und gibt auch andere Mitmenschen.<br />

Beglückend.<br />

Begünstigt wurde die Fehlentwicklung der<br />

Mehrheit durch den Übergang von einer agrarischen,<br />

produzierenden Lebensweise hin zur<br />

konsumierenden Gesellschaft.<br />

Entwurzelung in der Konsumgesellschaft<br />

Consumo ergo sum: solange ich konsumiere,<br />

bin ich, ist zum unbewussten Credo unserer<br />

Gesellschaft geworden. Eine Zeit lang ging<br />

das ganz gut. Mit der Industrialisierung<br />

wurde die technische Produktion, aber auch<br />

die Landwirtschaft effektiver, die Produkte<br />

billiger und die Sozialversicherung ermöglicht.<br />

Hoher Wohlstand, Luxus, schließlich Hybris,<br />

entstand. Narzissmus. Einige Weitsichtige<br />

warnten schon in den sechziger und siebziger<br />

Jahren des vorigen Jahrhunderts vor einer<br />

gefährlichen Veränderung der Atmosphäre,<br />

vor dem Artensterben und der Zerstörung der<br />

Zukunft („stummer Frühling“). Spät wird nun<br />

erkennbar, dass eine grundlegende Zeiten-<br />

wende da schon notwendig gewesen wäre.<br />

Trotz wachsender Einsicht geschieht aber noch<br />

immer zu wenig. Zum Klimaschutz werden<br />

zwar Gesetze, Vorschriften und Regelungen<br />

beschlossen, die Selbstverantwortung und<br />

Selbstbeteiligung der Verbraucher scheint<br />

dabei wenig erforderlich, als ob die Politik alles<br />

richten könnte. Wegen des weiter wachsenden<br />

Energieverbrauchs wird trotz der Verteuerung<br />

nun noch mehr Kohle, mehr Gas, mehr<br />

Erdöl verstromt, verheizt und verfahren. Für<br />

Unnötiges. Die Mehrheit will fahren, und das<br />

möglichst schnell, will Komfort und sich damit<br />

amüsieren. Die Mehrheit ist für den Konsum —<br />

und gegen Verzicht.<br />

Getrieben war der Konsum bisher vom üppigen<br />

Angebot an Waren, Brennstoffen und Reisen,<br />

das — ungeachtet der Umweltbelastung —<br />

für ziemlich niedrige, erschwingliche Preise<br />

sorgte. Bei steigenden Preisen intervenieren<br />

Politiker nun, um die Kosten für Heizen und<br />

den Strom zu dämpfen, sicher nötig, um Härten<br />

zu lindern — aber auch dienlich, um Kaufkraft<br />

der Verbraucher zu erhalten, und die Wirtschaft<br />

am Laufen.<br />

Die Macht der Konsumenten<br />

Verbraucherschutz hat in unserer Gesellschaft<br />

zu Recht hohe Priorität. Gesetzliche<br />

Regelungen und Rechtsverordnungen wurden<br />

eingeführt, um eventuelle organisatorische<br />

und strukturelle Übermacht global agierender<br />

Konzerne gegenüber einzelnen Konsumenten<br />

auszutarieren (erinnernd an die Geschichte<br />

von dem Riesen Goliath und dem Hirtenjungen<br />

David). Natürlich könnten Verbraucher zum<br />

Abbau der Macht dieser Konzerne beitragen,<br />

indem sie auf einschlägigen Konsum verzichten.<br />

Bloß wenige sind aber dazu bereit.<br />

Nach wie vor ist die Selbstverantwortung der<br />

Verbraucher nicht sehr ausgeprägt. Ein wenig<br />

Kompensation dafür leisten gesetzliche Vorschriften<br />

zur Beachtung des Umweltschutzes<br />

6 | <strong>reformleben</strong> 02/2023<br />

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und zum Verhindern von Ausbeutung, vor<br />

allem von Kinderarbeit in den Herkunftsländern<br />

der Waren, jedoch keinen Ersatz für<br />

die Selbstverantwortung. Dafür hat die EU<br />

ein 400-seitiges Regelwerk für die Einhaltung<br />

ethischer und ökologischer Standards geschaffen<br />

und damit jedenfalls für mehr Bürokratie<br />

und Haftpflichten gesorgt. Mögen die Bedingungen<br />

in Ländern, die den Konsum beliefern,<br />

damit hoffentlich besser werden.<br />

Die Macht des Geldes<br />

In den Jahrzehnten des Wohlstands — in<br />

einigen Regionen — , des globalen Fortschritts,<br />

der üppigen Versorgung wie der erweiterten<br />

Sozialleistungen von manchen Staaten, hat sich<br />

die Mentalität vieler Menschen offensichtlich<br />

verändert. Bis vor kurzem galt es als selbstverständlich,<br />

dass diese Art von Wohlstand<br />

weiter erhalten bleibt bzw. noch zunimmt, dass<br />

die Wissenschaft und die Technik die meisten<br />

Probleme der Menschen (auch die selber bereiteten)<br />

lösen wird. Betriebsstoff bei all dem ist<br />

das Geld, von dem immer mehr verlangt wird.<br />

Bereitgestellt wird es aus Löhnen, Erträgen,<br />

Beiträgen zu den Sozialkassen, Steuern und in<br />

hohem Maß aus Kreditaufnahmen der Staaten.<br />

Um die Zinsen dafür niedrig zu halten — eine<br />

Rückzahlung ist nahezu utopisch — erhöhten<br />

die Notenbanken „einfach" enorm die Geldmenge.<br />

Die inflationär wirkt. Für Dienstleistungen<br />

und Waren, für den Lebensunterhalt<br />

wird dann mehr Geld verlangt. Zunehmend<br />

mehr Berufsgruppen weisen nun auf ihre<br />

Wichtigkeit für die Gesellschaft hin, auf den<br />

Mangel an Fachkräften, sowie auf die Notwendigkeit<br />

von Entlastung und höherer Vergütung.<br />

Wenn nicht genügend Geld geboten wird,<br />

stehen manche Dinge nicht mehr in bisherigem<br />

Maß zur Verfügung, werden viele Medikamente<br />

nicht mehr hergestellt/nicht geliefert,<br />

werden manche Dienstleistungen nicht mehr<br />

erbracht. Für die Konsumgesellschaft ist das<br />

eine neue Erfahrung. Mit mehr Geld, heißt es<br />

dann, sei der eklatante Mangel zu beheben.<br />

Mit diesem Geld könnten mehr Mitarbeitende<br />

eingestellt und motiviert werden, die Arbeitsbedingungen<br />

verbessert und wieder mehr Produkte<br />

geliefert werden. Von dem Mehr heißt<br />

es dann aber oft, das sei unzureichend. Genug<br />

wird in der Konsumgesellschaft wohl niemals<br />

genug sein.<br />

In praktisch allen Bereichen gilt die Finanzierung<br />

als absolut notwendige Voraussetzung<br />

jedweder Problemlösung. Gewiss ist unsere Gesellschaft<br />

auch ethik- und werteorientiert (besonders<br />

in der Rhetorik), aber ganz besonders<br />

ist sie geldorientiert. Pflanzen wurzeln nach<br />

wie vor in der Erde, seit Urzeiten. Die Konsumgesellschaft<br />

hingegen wurzelt im Geld, ihrem<br />

eigentlichen Treib- und Betriebsstoff.<br />

Schwinden von Selbstverantwortung<br />

Was macht das mit den Menschen in dieser<br />

Gesellschaft? Das Schwinden von Selbstverantwortung,<br />

Selbstbeteiligung und persönlicher<br />

Fürsorge für Andere führt zu weiter wachsenden<br />

Problemen. Die Mentalität ist dann mehr<br />

von Egoität, Fordern und Verlangen, von dem<br />

Mangel an Resilienz geprägt, weniger von eigenem<br />

Einsatz und Teilen, weniger vom Verzichten.<br />

Besser, ausdauernder, kräftiger, nachhaltiger,<br />

resilienter, gesünder wird man so nicht.<br />

So ist auch in der Medizin permanent Mehr<br />

erforderlich: mehr Untersuchungen, mehr<br />

Studien, mehr Leitlinien, mehr Medikamente,<br />

mehr Kosten — und, scheinbar paradox, mehr<br />

Krankheiten. Gewiss verhilft das frühere und<br />

präzisere Entdecken von Krankheiten, dank<br />

intensiver Diagnostik, zu besseren Therapiechancen.<br />

Was zu begrüßen ist. Ein großer Teil<br />

von hinzukommenden Krankheiten ist aber<br />

systembedingt.<br />

Ist am Ende weniger mehr?<br />

Der gewöhnliche Ansatz zur Problemlösung<br />

in unserer Gesellschaft ist das Mehr: mehr<br />

Aufwand, mehr Ausgaben, mehr Geld, mehr<br />

Belastungen, mehr Kosten, mehr Gegeneinander,<br />

mehr Polemik, mehr Unsicherheit. Mehr in<br />

allen Bereichen. Dürfte es hier und da vielleicht<br />

weniger sein? Selbstverständlich wird sich<br />

die Mehrheit gegen jeglichen eigenen Verzicht<br />

verwahren. Weil man darin keinen Vorteil erkennt.<br />

Weil man auf Ansprüche und Forderungen<br />

pocht. Und als geeignetstes Substrat, um<br />

doch irgendwie zu wurzeln, den legendären<br />

Geldspeicher herbeiwünscht. Der aber inzwischen<br />

zum Schuldenturm mutiert ist.<br />

Weniger. Weniger Beschleunigung, weniger<br />

Tempo, weniger Kohlendioxidemission,<br />

weniger Egoität, weniger Belastung der Erde,<br />

weniger Veränderung des Klimas, weniger Unsinn,<br />

weniger Hass, weniger Polemik, weniger<br />

Gewalt, weniger Verschuldung. Dazu nicht im<br />

Geld wurzeln. Das bedeutet nicht, wie uns oft<br />

weisgemacht wird, dass wir so unsere Existenz<br />

verlieren, unseren Wohlstand, unsere Teilhabe,<br />

unsere Gesundheit, unser Leben. Dass wir<br />

mit dem Prinzip weniger von alldem plötzlich<br />

entwurzelt wären. Im Gegenteil.<br />

BUCH-Empfehlungen<br />

Der entwurzelte Mensch<br />

8 Gesundheitsanker für Alltag und Krisen<br />

ISBN: 978-3-95803-394-8<br />

In seinem neuen Bestseller zeigt Professor<br />

Dobos erstmals das ganzheitliche<br />

Potenzial dieser naturbezogenen Medizin, ihre<br />

Wirkung im Kleinen wie im Großen.<br />

· Autor: Prof. Dr. med. Gustav Dobos,<br />

Dr. Petra Thorbrietz<br />

· 232 Seiten, gebunden<br />

· Erschienen: 08/2021<br />

Hier bestellen<br />

20,00 €<br />

8 | <strong>reformleben</strong> 02/2023 | 9


Wurzeln bilden – Vorbild Pflanzenreich<br />

Natürlich können wir nicht so in der Erde<br />

wurzeln wie ein Nussbaum oder ein Teestrauch<br />

oder ein Löwenzahnkraut. Wie das Pflanzenreich.<br />

Dafür ist es schon hilfreich, wenn wir die<br />

Erde nicht weiter zupflastern, nicht mit Chemikalien<br />

vergiften, nicht die Zukunft belasten,<br />

nicht das Klima noch massiver verändern.<br />

Nicht Mobilität über alles stellen.<br />

Gerade dann können wir wurzeln. Solange<br />

Pflanzen in der Erde wurzeln, können Menschen<br />

im Pflanzenreich wurzeln. Können von<br />

geeigneten Pflanzenarten die Nahrung sowie<br />

Schutzstoffe für ihre Gesundheit beziehen,<br />

gegen häufige Krankheiten. Dass vegetabile<br />

Nahrung unersetzlich und viel besser geeignet<br />

zum Verhüten von Krankheiten ist, wird<br />

immer wieder bestätigt. Dabei sind die Schutzstoffe<br />

besonderer Pflanzenarten essenziell für<br />

die Gesundheit (siehe dazu das Basisprogramm<br />

für längere Gesundheit).<br />

FASTEN<br />

Fasten – Der freiwillige Verzicht<br />

Der zuverlässige und beste Gewinn aus der<br />

Beziehung zum Pflanzenreich ist die Mentalität,<br />

die uns daraus erwächst. Mit Worten allein<br />

kann das nicht erklärt werden. Jede Gärtnerin/<br />

jeder Gärtner allerdings kann das bezeugen.<br />

Erfahrbar wird es schon mit der Kultur in der<br />

Pflanzschale am Küchenfenster. Stofflich und<br />

emotional gedeiht gute Mentalität, seelisches<br />

Verwurzeltsein, Akzeptanz, Bescheidenheit,<br />

Resilienz, Glück, Zufriedenheit und Gesundheit<br />

in unserem Leben mit Pflanzen. Mehr soll dazu<br />

hier nicht geschrieben werden.<br />

Dr. med. Klaus Mohr<br />

Das Fasten gehört seit jeher zum Mensch- und<br />

Tierreich. Fastenperioden finden wir fest<br />

verwurzelt in zahlreichen Kulturen, meist in<br />

einem religiösen Kontext. Evolutionär gesehen<br />

war es für uns, wie für jedes andere Tier, vollkommen<br />

normal, mehrere Stunden oder Tage<br />

ohne Nahrung auskommen zu können. Ohne<br />

diese Fähigkeit hätte die Spezies Mensch kaum<br />

überlebt.<br />

Heute stellt sich die Situation, vor allem in den<br />

Industrieländern, etwas anders dar. Wir sind<br />

365 Tage im Jahr mit Essen versorgt. Durch<br />

die chronische Überversorgung mit hochverarbeiteten<br />

Kohlenhydraten kommt es zu einer<br />

zunehmenden Insulinresistenz, so fällt bei den<br />

meisten der Blutzucker bereits zwei Stunden<br />

nach der letzten Mahlzeit stark ab, und löst<br />

den Drang zur erneuten Nahrungsaufnahme<br />

aus. Längere Perioden ohne zu Essen ist für<br />

viele Menschen kaum vorstellbar und nur mit<br />

großem Unbehagen zu ertragen.<br />

Warum Fasten sinnvoll sein kann<br />

10 | <strong>reformleben</strong> 02/2023<br />

Artikel und mehr<br />

online<br />

Für Menschen, die bereits eine Zeit lang nach<br />

Low-Carb Prinzipien leben, ist das zwischenzeitliche<br />

Fasten aber überhaupt kein Problem,<br />

denn die Energie kommt aus den angelegten<br />

Fettreserven und dem Nahrungsfett. Die Abhängigkeit<br />

von Zucker und Kohlenhydraten ist<br />

minimal. Dies entspricht unserer eigentlichen<br />

evolutionären Blaupause und wird auch als<br />

Stoffwechselflexibilität bezeichnet.<br />

Fasten hat zahlreiche positive Effekte auf den<br />

Körper. Auf die wichtigsten werde ich gleich<br />

noch im Detail eingehen. Neben physiologischen<br />

Auswirkungen auf Hormone, Zellerneuerung,<br />

Insulinsensitivität und Leberentfettung<br />

hat der Verzicht auf Nahrung auch psychologische<br />

Effekte. Viele beschreiben es als eine<br />

Art „Reset“ oder Entwöhnungsphase, die dabei<br />

hilft, ungünstige Ernährungsgewohnheiten ab-<br />

| 11


zulegen und den Teufelskreis zu durchbrechen.<br />

Somit können ein paar Fastentage die ideale<br />

Einleitung sein, um nachhaltig und langfristig<br />

Ernährung und Lebensstilveränderungen einzuführen.<br />

Geplanter Selbstmord –<br />

bei Zellen durchaus wichtig<br />

In unserem Körper wird ständig auf- und umgebaut.<br />

Hormone, Proteine, Zellmembranen<br />

müssen aufgebaut und erneuert werden. Der<br />

Transport in und aus der Zelle benötigt Energie<br />

in Form von ATP. Der Körper macht nie Pause,<br />

Abnehmen nicht im Vordergrund<br />

Auch wenn man beim Fasten, vor allem bei den<br />

Formen, die sich über mehrere Tage erstrecken<br />

definitiv abnehmen wird, ist der Gewichtsverlust<br />

nicht das oberste Ziel des Fastens. Fasten<br />

hat sehr viele positive Effekte auf unsere<br />

Gesundheit, unabhängig vom Gewichtsverlust.<br />

Nutzt man das Fasten als Methode zur<br />

Gewichtsreduktion oder zum Gewichtsmanagement,<br />

dann läuft man Gefahr in einen<br />

klassischen Jo-Jo-Zyklus hineinzugeraten. Um<br />

Gewicht zu reduzieren, ist es in erster Linie<br />

wichtig, die richtigen Lebensmittel zu essen,<br />

Fasten – aber wie?<br />

Fasten ist definiert als der freiwillige Verzicht<br />

auf Nahrung und/oder Flüssigkeit für eine<br />

bestimmte Zeitperiode. Das Wort Fasten hat<br />

seinen Ursprung im Althochdeutschen und<br />

bedeutet „an den Geboten der Enthaltsamkeit<br />

festhalten“.<br />

„Hungern ist ein unfreiwilliger und unkontrollierbarer<br />

Zustand aufgrund fehlender<br />

Nahrungsmittel. Fasten hingegen bedeutet<br />

freiwilliger Verzicht auf Nahrung in einem<br />

von uns selbst bestimmten Zeitfenster. “<br />

Intermittierendes Fasten ist keine exakte Wissenschaft,<br />

sondern es gibt viele verschiedene<br />

Modelle, wie IF in den Alltag integriert werden<br />

kann. Die zwei populärsten IF-Regime sind<br />

16:8 und OMAD (One-Meal-A-Day). Bei 16:8<br />

wird ein Zeitfenster von maximal 8 Stunden<br />

für die Nahrungsaufnahme festgelegt. OMAD<br />

bedeutet, dass nur einmal pro Tag eine große<br />

Mahlzeit gegessen wird. OMAD ist nur bei sehr<br />

starkem Übergewicht oder als kurzfristige<br />

Intervention geeignet. Die Gefahr, dass es bei<br />

längerfristigem Durchführen zu einer Unterversorgung<br />

an Aminosäuren und Mikronährstoffen<br />

kommt, ist sehr hoch.<br />

24 Stunden, 365 Tage.<br />

Mikronährstoffmängel auszugleichen und<br />

Stress zu reduzieren. Fasten, oder bestimm-<br />

Dr. Jason Fung<br />

Alternate Day Fasting<br />

Kommt es zu einem Versorgungsengpass, und<br />

da reichen schon 14 Stunden aus, beginnt der<br />

Körper die Recycling-Anlagen anzuwerfen.<br />

„Auto“ bedeutete selbst und „phagie“ bedeutet<br />

essen, also „sich selber essen“. Der Mechanismus<br />

der Autophagie ist sehr wichtig und stellt<br />

eine Art „Müllabfuhr“ in unserem Körper dar.<br />

Gibt es von außen nicht genügend Nachschub,<br />

te Formen des Fastens, wie zum Beispiel das<br />

Leberfasten2, stellen dann ein weiters Werkzeug<br />

in meinem Werkzeugkoffer dar. Aber es<br />

ist nicht die Wunderwaffe oder das Mittel der<br />

Wahl bei Übergewicht.<br />

Chronisches Energiedefizit führt zu langanhaltenden<br />

und teilweise dauerhaften Verände-<br />

Die klassischen Fastenprogramme sind<br />

meistens auf einen Zeitraum von einer Woche<br />

angelegt und reichen von vollkommenem<br />

Nahrungsverzicht bis hin zu klarer Suppe oder<br />

Gemüsesäften. Die Dauer von mehreren Tagen<br />

bringt, gerade für den Anfänger, einige Probleme<br />

mit sich.<br />

Beim „Alternate Day Fasting“ findet ein Wechsel<br />

zwischen Fastentag und Esstag statt. Dabei<br />

wird jeweils für 24 Stunden gefastet. Eine<br />

andere Umsetzung dieses Konzepts wäre das<br />

5:2-Modell, bei dem an fünf Tagen pro Woche<br />

normal gegessen und an zwei Tagen gefastet<br />

wird.<br />

muss der Körper mit eigenen Ressourcen besser<br />

haushalten. Darum werden z.B. schadhafte<br />

rungen im Stoffwechsel. Es gibt mittlerweile<br />

zahlreiche Studien, die zeigen, dass es zu einer<br />

■ Wer noch nie in seinem Leben länger als 3 Stun-<br />

Ketogene Ernährung und Scheinfasten<br />

Zellen in den kontrollierten Selbstmord (=<br />

Apoptose) geschickt und Proteine und andere<br />

organische Verbindungen, die nicht mehr<br />

benötigt werden, abgebaut, um daraus neue<br />

Komponenten aufbauen zu können.1<br />

Ein weiterer Spieler ist mTOR (Mammalian<br />

Target of Rapamycin). Dabei handelt es sich<br />

nicht um den Namen eines Superhelden, sondern<br />

um einen wichtigen Rezeptor, der bei der<br />

Proteinsynthese im Muskel(Aufbau) eine zentrale<br />

Rolle spielt und Zellwachstum und Zellzyklus<br />

steuert. Fasten führt zu einem Abfall<br />

der Energieversorgung und zu einer Hemmung<br />

signifikanten Reduktion des Grundumsatzes<br />

(REE) kommt, der sich durch den Gewichtsverlust<br />

allein nicht erklären lässt. Diese Reduktion<br />

kann über viele Jahre erhalten bleiben. Die<br />

Daten dazu stammen aus der Biggest Loser<br />

Studie von Dr. Kevin Hall. Hier wurden Teilnehmer<br />

der Biggest Loser Fernsehshow über 6<br />

Jahre lang begleitet. Alle, bis auf eine Teilnehmerin,<br />

hatten sechs Jahre<br />

später wieder ihr ursprüngliches<br />

Gewicht oder sogar<br />

mehr. Der Grundumsatz<br />

ist deutlich reduziert, auch<br />

noch nach sechs Jahren.<br />

den ohne Essen verbracht hat und dann eine ganze<br />

Woche fasten möchte, geht durch die Hölle. Aus diesem<br />

Grund nehmen sich viele für diese Zeit Urlaub.<br />

■ Leistungsverlust – zumindest in den ersten 2-3<br />

Tagen ist man einfach zu nichts zu gebrauchen.<br />

Das klingt nicht sehr verlockend. Zum Glück<br />

gibt es alternative Fasten-Regime, die fast<br />

ebenso effektiv, aber weniger mühsam sind.<br />

Intermittierendes Fasten (IF)<br />

Intermittierend bedeutet „mit Unterbrechungen“<br />

und heißt, dass Fastenperioden von<br />

Was hat die ketogene Ernährung mit Fasten<br />

zu tun, werden Sie sich vielleicht fragen. Nun,<br />

der Ursprung der ketogenen Ernährung liegt<br />

100 Jahre zurück. In den 1920er Jahren fanden<br />

Dr. Wilder und sein Kollege Dr. Peterman,<br />

beide Ärzte an der renommierten Mayo Clinic<br />

in Cleveland heraus, dass eine Diät, die einen<br />

Anstieg der Ketone im Blut ermöglichte die<br />

Anfälle bei Kindern mit Epilepsien reduzierte.<br />

Die ketogene Diät wird auch als „Fasten nachahmende“<br />

Diät bezeichnet, denn die Bildung<br />

von Ketonen ist das Markenzeichen des Fastenstoffwechsels.<br />

von mTOR und Aktivierung von AMPK. AMPK<br />

ist der Gegenspieler von mTOR und steigert die<br />

Autophagie.<br />

Bei einigen sogar um bis<br />

zu 700 kcal.3<br />

Essensperioden unterbrochen werden. Die<br />

Fastenperioden dauern ca. 12–24 Stunden, je<br />

nachdem für welche Methode man sich entscheidet.<br />

Es ist so, dass man durch eine ketogene Ernährung<br />

bereits viele Vorteile, die das Fasten<br />

bringt, mitnehmen kann. Ganz ohne Nahrungsverzicht.<br />

12 | <strong>reformleben</strong> 02/2023<br />

| 13


Eine andere Methode ist das sogenannte<br />

„Scheinfasten“. Das Scheinfasten geht über<br />

einen Zeitraum von 5 Tagen. Dabei werden pro<br />

Tag etwa 400–500 kcal gegessen. Das Wichtige<br />

dabei ist, dass diese Mahlzeiten sehr fett- und<br />

proteinarm sind. Das aktiviert die Recycling-<br />

Prozesse.<br />

Wer sollte besser nicht fasten<br />

Ich möchte betonen, dass Fasten auf keinen<br />

Fall für jeden und jede geeignet ist. Auch wenn<br />

das Fasten nachweislich viele gesundheitliche<br />

Vorteile bringen kann, gibt es Menschen, die<br />

unbedingt davon Abstand nehmen sollten.<br />

Dazu gehören:<br />

■ Menschen mit Essstörungen wie Magersucht,<br />

Bulimie oder Binge Eating.<br />

■ Menschen mit Herz-, Nieren- oder Lebererkrankungen<br />

(oder nur nach expliziter Freigabe durch<br />

Arzt und mit engmaschiger Kontrolle!)<br />

■ Schwangere und stillende Frauen — hier kann es<br />

sogar tatsächlich zu einer Azidose (Übersäuerung -<br />

Blut-pH-Wert < 7,35) kommen.<br />

■ Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren<br />

■ Menschen mit Burn-Out-Syndrom; vor Kurzem<br />

überstandener schwerer Stress<br />

■ Depressive Menschen mit seelischen Störungen<br />

Zusammenfassung<br />

Um die vielen gesundheitlichen Vorteile, die<br />

das Fasten mit sich bringen kann, wirklich<br />

nutzen zu können, gibt es einige Rahmenbedingungen,<br />

die erfüllt sein sollten.<br />

Fasten ist oft eine neue und ungewohnte<br />

Situation. Lassen Sie sich und Ihrem Körper<br />

Zeit sich darauf einzustellen. Es sollte nichts<br />

erzwungen werden. Fühlen Sie sich nicht wohl,<br />

dann brechen Sie den Fastenversuch ab und<br />

versuchen Sie herauszufinden, woran es gelegen<br />

haben könnte. Manche Menschen besitzen<br />

oft noch nicht die notwendige metabolische<br />

14 | <strong>reformleben</strong> 02/2023<br />

5 Tipps<br />

für das erste intermittierende Fasten<br />

1. Trinken Sie reichlich Wasser. Ausreichend<br />

Flüssigkeit zu sich zu nehmen, ist<br />

extrem wichtig und erleichtert das Fasten.<br />

In erster Linie sollten hier ungesüßte Tees<br />

und Wasser getrunken werden. Bei Kopfweh<br />

oder Konzentrationsschwierigkeiten etwas<br />

Meersalz ins Wasser geben.<br />

2. Fasten Sie über Nacht. Das ist eine einfache<br />

Methode und relativ leicht umzusetzen.<br />

Tagsüber ist es oft schwierig nicht zu<br />

essen. Darum nutzen Sie doch einfach die<br />

Zeit in der Sie schlafen. Idealerweise sind<br />

das auf jeden Fall 6-8 Stunden. Lassen Sie<br />

das Abendessen aus und verschieben Sie Ihr<br />

Frühstück auf den späten Vormittag und Sie<br />

erreichen leicht ein Fastenfenster von 12-16<br />

Stunden.<br />

3. Umdenken. Sehen Sie IF als „Pause“ und<br />

nicht als „Entbehrung“. IF muss natürlich<br />

entstehen und sollte nicht als unangenehm<br />

oder belastend empfunden werden.<br />

4. Be Busy. Starten Sie an einem Tag, an dem<br />

Sie sowieso viel unterwegs sind und nicht<br />

gerade an einem verregneten Sonntag. Das<br />

mag im ersten Moment etwas kontraintuitiv<br />

klingen, aber es ist leichter nicht zu essen,<br />

wenn man den ganzen Tag beschäftigt ist.<br />

5. Trainieren Sie nüchtern. Planen Sie ein<br />

Training am Vormittag und beenden Sie<br />

damit Ihre verlängerte Fastenperiode über<br />

Nacht. Das heizt nochmal die Fettmobilisation<br />

an und der ganze Körper ist auf Nährstoffaufnahme<br />

vorbereitet.<br />

Tipp!<br />

Flexibilität. Bei Ihnen schafft es der Körper<br />

nicht, ausreichend Fett oder Ketonkörper zu<br />

mobilisieren, um niedrige Blutzuckerwerte<br />

auszugleichen.<br />

Damit der Körper aus Fett und Ketonen Energie<br />

machen kann, braucht es gesunde Mitochondrien.<br />

Liegt hier zum Beispiel eine Einschränkung<br />

vor, dann kann Fasten sehr belastend<br />

oder sogar unmöglich sein.<br />

Durch das Fasten werden oft Gifte freigesetzt,<br />

die über Jahrzehnte im Fettgewebe gespeichert<br />

worden sind. Darum ist es besonders wichtig,<br />

dass Leber und Nieren gesund sind. Die Entgiftung<br />

kann durch zusätzliche Einnahme von<br />

bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln, wie<br />

Mariendistelextrakt oder Methylsulfonylmethan<br />

(MSM), unterstützt werden. Außerdem ist<br />

eine ausreichende Versorgung mit allen<br />

B-Vitaminen und Folsäure unbedingt notwendig,<br />

um eine adäquate Entgiftung zu ermöglichen.<br />

Mag. Julia Tulipan<br />

Artikel und mehr<br />

online<br />

1 Alirezaei, Mehrdad, et al. „Short-term fasting induces<br />

profound neuronal autophagy.“ Autophagy 6.6 (2010): 702-<br />

710.<br />

2 Fastenprogramm nach Prof. Dr. Nicolai Worm gegen<br />

Fettleber<br />

3 Fothergill E, Guo J, Howard L, Kerns JC, Knuth ND,<br />

Brychta R, Chen KY, Skarulis MC, Walter M, Walter PJ,<br />

Hall KD. Persistent metabolic adaptation 6 years after "The<br />

Biggest Loser" competition.<br />

Obesity (Silver Spring). 2016 Aug;24(8):1612-9. doi: 10.1002/<br />

oby.21538. Epub 2016 May 2. PMID: 27136388; PMCID:<br />

PMC<strong>49</strong>89512.<br />

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bewährte intermittierende,99 Fasten 16:8 als<br />

Schlüssel zur Selbstheilung und zum gesunden<br />

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| 15


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Basisprogramm - 2. Element - Teil 3<br />

Coenzym Q10 zur<br />

Regeneration<br />

Coenzym Q10, auch Ubichinon genannt, ist ein<br />

vitaminähnlicher Stoff, der überall – in allen<br />

menschlichen und pflanzlichen Zellen – vorkommt.<br />

Was auch den Namen erklärt, denn<br />

„ubique“ bedeutet im lateinischen „überall“.<br />

Q10 ist an dem Prozess der Energieherstellung<br />

und damit der Regeneration unserer Energiespeicher<br />

als Vorstufe unmittelbar beteiligt.<br />

Es ist damit von lebenswichtiger Bedeutung<br />

und schützt den Körper darüber hinaus vor<br />

Oxidation und Entzündung – vor frühzeitiger<br />

Alterung.<br />

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Die höchste Konzentration Q10 findet sich in<br />

Geweben, die viel Energie verbrauchen (z.B.<br />

Herz-, Leber- u. Nervenzellen). Warum? Diese<br />

Gewebe enthalten viele Mitochondrien, die<br />

wiederum Adenosintriphosphat (ATP) – die<br />

Hauptenergiequelle unserer Zellen – herstellen.<br />

Dafür brauchen sie Coenzym Q10.<br />

18 | <strong>reformleben</strong> 02/2023<br />

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Auf vielfachen Wunsch kommen wir noch einmal auf die Bedeutung von<br />

Coenzym Q10 für die Wiederherstellung von Leistungsfähigkeit und<br />

Gesundheit zurück.<br />

Wir nehmen es als selbstverständlich hin, dass unser Körper uns stetig<br />

mit der notwendigen Lebensenergie versorgt. Meist werden wir<br />

uns dieses Umstandes erst bewusst, wenn diese Energie einmal<br />

nicht mehr zur Verfügung steht und wir uns energie- und<br />

kraftlos fühlen.<br />

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Wenn alles funktioniert, ist der biochemische<br />

Prozess der Energieherstellung unglaublich<br />

leistungsfähig und setzt pro Tag etwa das Gewicht<br />

eines Menschen in ATP um.<br />

Keine Sorge, da es sich um Umsatz handelt,<br />

werden Sie dadurch weder schwerer noch<br />

leichter. Sie können sich aber vorstellen, dass<br />

dieser Prozess möglichst ungestört in den Zellen<br />

ablaufen muss, um ausreichende Mengen<br />

Energie zur Verfügung zu stellen.<br />

Aus verschiedenen Gründen ist das nicht immer<br />

der Fall.<br />

Hoher Bedarf bei hoher<br />

Aktivität und Krankheit<br />

Nach starker Belastung durch körperliche<br />

Aktivität, aber auch bei Krankheit, steigt der<br />

Bedarf an Q10. Der Körper benötigt viel Energie<br />

und leert die Energiespeicher schneller, als<br />

dass diese wieder aufgefüllt werden könnten.<br />

Wir fühlen uns schwach – wie „ausgelaugt“. Bei<br />

vielen akut und chronisch kranken Menschen<br />

• für einen normalen Energiestoffwechsel<br />

• zur Verringerung von Müdigkeit<br />

und Ermüdung<br />

• mit 100 mg Coenzym Q 10<br />

* Die Vitamine B 1<br />

, B 2<br />

, B 6<br />

, B 12<br />

, Biotin, Niacin und Pantothensäure<br />

tragen zu einem normalen Energiestoffwechsel bei.<br />

Folsäure, Niacin, Pantothensäure, Vitamin B 2<br />

, B 6<br />

und B 12<br />

tragen<br />

zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei.<br />

| 19<br />

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Informationen zu Coenzym Q10.<br />

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· Erschienen: 11/2022<br />

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wird häufig ein niedriger Q10-Spiegel festgestellt,<br />

der auf einen erhöhten Bedarf hinweist.<br />

Behinderung durch Mangelernährung<br />

Die Biosynthese von Q10 aus der Aminosäure<br />

Tyrosin ist ein mehrstufiger Prozess, der mindestens<br />

acht Vitamine und mehrere Spurenelemente<br />

erfordert. In Anbetracht des weit<br />

verbreiteten Verzehrs von nährstoffarmem<br />

Fast Food und stark verarbeiteten Lebensmitteln,<br />

sowie der Tatsache, dass der Nährstoffgehalt<br />

unserer kommerziellen Lebensmittel seit<br />

dem Ende des Zweiten Weltkriegs aufgrund<br />

des Einsatzes giftiger Chemikalien, künstlicher<br />

Düngemittel und anderer zerstörerischer<br />

landwirtschaftlicher Praktiken stetig sinkt, ist<br />

es leicht zu verstehen, warum viele Menschen<br />

einen Nährstoff¬mangel haben, der die Fähigkeit<br />

des Körpers zur Synthese u.a. von Coenzym<br />

Q10 behindert.<br />

Behinderung und Verbrauch<br />

durch Medikamente<br />

Medikamente helfen uns schädliche Krankheitssymptome<br />

erfolgreich zu unterdrücken.<br />

Der Preis sind häufig Nebenwirkungen. Bei 11<br />

Medikamentenklassen konnte in wissenschaftlichen<br />

Studien nachgewiesen werden, dass Sie<br />

die Synthese von Coenzym Q10 hemmen oder<br />

Q10 abbauen.<br />

Zu diesen Medikamenten, gehören:<br />

■ orale Kontrazeptiva (Empfängnisverhütung)<br />

■ Hormonersatztherapien (HRT)<br />

■ trizyklische Antidepressiva<br />

■ adrenerge Stimulanzien (z.B. Herzschwäche)<br />

■ Thiaziddiuretika (z.B. zur Entwässerung)<br />

■ Antipsychotika<br />

■ Statine (LDL-, Cholesterinsenkung)<br />

■ die meisten Chemotherapeutika (z.B. bei Krebs)<br />

■ Betablocker (z.B. bei Bluthochdruck) und<br />

■ orale Hypoglykämika (z.B. zur Senkung des Blut<br />

zuckerspiegels): sowohl Sulfonylharnstoffe als<br />

auch Biguanide (z.B. Metformin).<br />

Abnehmende Q10-Spiegel im Alter<br />

µg/g<br />

120 Coenzym Q10 im zusammenhang<br />

mit Herzproblemen<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Darüber hinaus nimmt schon etwa ab dem 20.<br />

Lebensjahr die Eigenproduktion von Q10 ab, so<br />

dass man im Herzgewebe 80-jähriger nur noch<br />

etwa die Hälfte der Q10-Konzentration findet.<br />

Aufnahme über die Nahrung<br />

Coenzym Q10 ist in kleinen Mengen in vielen<br />

Lebensmitteln zu finden. Besonders reich an<br />

Q10 sind:<br />

■ Fleisch<br />

0-2 Jahre 19-21 Jahre 39-43 Jahre 77-81 Jahre<br />

■ Fisch (z.B. Makrelen, Sardinen)<br />

■ Weizenkeime, Vollkornkleie<br />

■ Gemüse (z.B. Brokkoli, Sojabohnen,<br />

grüne Bohnen, Spinat, Kohl, Knoblauch)<br />

■ Obst/Nüsse (z.B. Walnüsse, Mandeln)<br />

Mit weitgehend naturbelassener Nahrung werden<br />

5 bis 10 mg Coenzym Q10 täglich aufgenommen.<br />

Nahrungsergänzung<br />

Deshalb empfiehlt Dr. Mohr ab dem 45. Lebensjahr<br />

die alltägliche Nahrungsergänzung mit<br />

Coenzym Q10 (s. <strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. 12 – Coenzym<br />

Q10: unverzichtbar für die Energiegewinnung):<br />

„Als optimal für die Funktion und Bewahrung<br />

der Mitochondrien werden 50-100 mg Coenzym<br />

Q10 pro Tag, bzw. 1 mg pro Kilogramm<br />

Körpergewicht angesehen - und bei besonderen<br />

Belastungen mehr. Zur Prävention von Zivilisations-<br />

und Alterskrankheiten, vor allem zum<br />

Schutz vor neurodegenerativen Erkrankungen,<br />

vor Morbus Parkinson und Demenz, sowie in<br />

der komplementären Therapie von Diabetes<br />

mellitus, von Herzmuskelschwäche von Krebs<br />

und Demenz können 100 mg Coenzym Q10 in<br />

Einzelfällen sogar mehr sinnvoll sein.“<br />

Roland Jentschura<br />

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Unser Säure-Basen-Haushalt<br />

entscheidet<br />

Sicherlich kennen Sie auch Sportler, die „dauer-sauer“ ihre<br />

Ziele nicht erreichen, stattdessen immer wieder verletzt<br />

pausieren müssen oder ihren geliebten Sport gar nicht<br />

mehr betreiben können.<br />

Immer mehr Menschen sind aufgrund der üblichen Ernährungs-<br />

und Lebensgewohnheiten „chronisch latent<br />

über säuert“. Säuren wirken dann im Körper wie „Sand im<br />

Getriebe“. Selbst professionelles Training und bereits der<br />

gut gemeinte sportliche Ausgleich zum alltäglichen Sitzen<br />

und zu den kleinen Sünden fördern schlussendlich nur den<br />

Verschleiß.<br />

Dieses Buch gibt Antworten über die vermeidbaren Ursachen<br />

und Folgen einer Übersäuerung. Mit diesem Körperverständnis<br />

und der Beachtung der „drei Leitlinien gesunden,<br />

erfolgreichen Sports“ werden Sie lange Freude an Ihren<br />

Aktivitäten haben!<br />

ISBN 978-3-933874-50-4 · 176 Seiten · 19,50 €<br />

Verlag Peter Jentschura<br />

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Leseproben: www.verlag-jentschura.de<br />

20 | <strong>reformleben</strong> 02/2023<br />

| 21<br />

youtube.com/VerlagJentschura<br />

Buchvorstellung von Roland Jentschura<br />

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Basisprogramm<br />

3. Element - Ernährung - Teil 1<br />

LOW CARB<br />

ZURÜCK AUF NORMAL<br />

Im Kampf gegen eine zunehmend dicke<br />

und chronisch kranke Gesellschaft hat die<br />

Wissenschaft den einflussreichsten Teil<br />

der Lösung anerkannt: das Essen. Eine<br />

gesunde Ernährung entzieht zahlreichen<br />

Zivilisations- und Altersleiden die Basis<br />

und der Weg dorthin ist verblüffend einfach.<br />

Im Grunde nicht neu, eher was „Oma“<br />

praktizierte. Nur sind die Empfehlungen<br />

heute wissenschaftlich untermauert. Nach<br />

unseren Beiträgen zur zentralen Rolle von<br />

Vitamin D (<strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. 46) und zu<br />

den Mechanismen der Regeneration zur<br />

Gesunderhaltung (<strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. 47, 48),<br />

heute einen ersten Blick auf die Ernährung.<br />

Fortsetzung folgt.<br />

Falsche Dogmen<br />

Das Dilemma der Fehlernährung begann im<br />

Grunde als der Mensch sesshaft wurde. Getreideanbau<br />

und Tierzucht machten uns dauerhaft<br />

satt, ganz ohne Jagen und Sammeln. Heute<br />

zwingen uns die Errungenschaften der modernen<br />

Technik endgültig in die Bewegungsarmut<br />

und das ständig überhöhte, durch die Nahrungsmittelindustrie<br />

stark<br />

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passt so überhaupt nicht mehr zu unserem<br />

Stoffwechsel.<br />

Weil Übergewicht als Ausgangspunkt zahlreicher<br />

Zivilisationsleiden gilt, dachte man<br />

lange der zu hoher Konsum fettreicher Nahrungsmittel<br />

sei das Problem. Fette liefern viel<br />

Energie und was wir nicht verbrauchen, landet<br />

in den Speichern an Bauch und Hüften. So weit<br />

richtig. Doch stellt sich heraus, dass daran<br />

weniger das Fett schuld, als der überhöhte Konsum<br />

schnell verfügbarer Kohlenhydrate aus<br />

stark verarbeiteter Kost (Hinweis auf „Warum<br />

wir krank werden Teil I“, <strong>reformleben</strong> Ausgabe<br />

<strong>Nr</strong>. 37) ist. Die „schnellen Zucker“ halten nicht<br />

nur den Blutzuckerspiegel ganztags hoch, was<br />

die Regulation des Blutzuckers ermüden lässt<br />

und zur Zuckerkrankheit Diabetes mellitus<br />

II führt. Hohe Blutzuckerspiegel lassen auch<br />

die Fette in die Speicher wandern und verschließen<br />

deren Pforten, weil der Körper sie<br />

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zur Energiegewinnung schlicht nicht mehr<br />

braucht.<br />

So wurde die Ära der fettreduzierten Lebensmittel<br />

der Gesundheit zurliebe sicherheitshalber<br />

durch „Low Carb“ ergänzt und keiner<br />

wurde mehr satt. Solche Diäten hält keiner<br />

durch, und sie sind auch nicht die Lösung. Sie<br />

entsprechen nicht unserem Stoffwechsel und<br />

begünstigen durch den Ausschluss zahlreicher<br />

Lebensmittel eine unausgewogene Ernährung.<br />

Das Essen und wir haben uns entfremdet.<br />

Wohin geht also die Reise? Die Fette wurden<br />

inzwischen rehabilitiert und „Low Carb“ bedeutet<br />

nicht auf Kohlenhydrate akribisch zu<br />

verzichten, sondern wieder normal zu essen.<br />

Eine artgerechte Ernährung für uns Menschen<br />

ist automatisch „Low Carb“. Nur die<br />

industrialisierte Kost hat das Ganze aus dem<br />

Lot gebracht, vorrangig Fast Food und süße<br />

Limonaden. Sie liefert mit zu viel Zucker und<br />

reichlich ungesunden Fetten die falschen Stoffwechselsignale<br />

und ist arm an Vitalstoffen.<br />

Weil sie kaum Ballaststoffe und Eiweiß enthält,<br />

sättigt sie auch nicht nachhaltig und wir essen<br />

zu viel davon.<br />

Ernährungswissenschaftler sprechen bei<br />

stark verarbeiteten Lebensmitteln von einer<br />

zerstörten „Food-Matrix“, die zu einer, die<br />

Kapazität des Stoffwechsels, überwältigenden<br />

Anflutung an Nährstoffen führt (lesen Sie dazu<br />

im <strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. 48 den Beitrag „Nährstoffe<br />

in der Food-Matrix"). Die Industrie hat Nahrungsmittel<br />

entworfen, die der Schnelllebigkeit<br />

Rechnung tragen, nicht aber unserem Stoffwechsel.<br />

Eiweißversorgung in den Mittelpunkt stellen<br />

Wir essen, bis wir satt sind. Das Ziel ist, bis<br />

dahin alle wichtigen Nährstoffe in ausreichenden<br />

Mengen zugeführt zu haben. Lassen Sie<br />

uns ein Verständnis dafür entwickeln, wie eine<br />

solche Mahlzeit zusammengesetzt sein sollte<br />

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die in Sizilien kultiviert<br />

werden<br />

• 400 mg Morosil®* Blutorangen-Extrakt pro Portion<br />

• enthält natürlicherweise Vitamin C<br />

• mit Polyphenolen aus den Gruppen der Anthocyane<br />

und Flavanone<br />

* Morosil® ist eine eingetragene Marke von Bionap<br />

VEGAN<br />

Quercetin Pur Kapseln<br />

• 400 mg Quercetin pro Portion<br />

• aus Sophora japonica Blüten<br />

• Quercetin ist ein gelbes Polyphenol (ein sekundärer<br />

Pflanzenstoff), das in den äußeren Schichten bzw.<br />

Schalen vieler Pflanzen und Früchte vorkommt<br />

22 | <strong>reformleben</strong> 02/2023<br />

| 23<br />

Unsere Produkte finden Sie im Reformhaus<br />

oder unter www.raabvitalfood.de


und wo die Prioritäten liegen.<br />

An vorderster Front stehen die Proteine (Eiweiße).<br />

Sie haben eine zentrale Position in allen<br />

Lebensprozessen und dienen als Bausteine<br />

dem Aufbau und Erhalt von Muskeln, Knochen,<br />

Organen und Bindegewebe. Sie konstruieren<br />

Haut und Haare, Hormone und Nervenbotenstoffe,<br />

verschließen Wunden und managen in<br />

Form winziger Biokatalysatoren (Enzyme) den<br />

gesamten Stoffwechsel (Lesen Sie dazu auch in<br />

<strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. 46 „Proteine – der vergessene<br />

Nährstoff“). Proteine sind damit einem hohen<br />

Verschleiß und Verbrauch unterworfen und<br />

müssen ständig nachproduziert werden.<br />

22 verschiedene winzige Bausteine sind dafür<br />

nötig, sogenannte Aminosäuren. Wir beziehen<br />

sie über die Nahrung, aus dem Abbau<br />

tierischer und pflanzlicher Eiweißquellen. Die<br />

Neuproduktion im Körper startet, wenn alle<br />

Aminosäuren in ausreichenden Mengen vorliegen,<br />

begrenzt vor allem durch die essenzielle<br />

Aminosäure „Leucin“. Mindestens 30g<br />

in mindestens einer Mahlzeit pro Tag sollten<br />

aus hochwertigem Protein bestehen. Weil<br />

tierische Eiweiße besser bioverfügbar sind als<br />

pflanzliche, das heißt vom Körper einfacher<br />

aufzunehmen und zu nutzen sind, lohnt es sich<br />

besonders bei rein pflanzlicher Ernährung auf<br />

gute Proteinquellen zu achten. 1<br />

Defiziten kann mit einer Mischung aus<br />

konzentrierten Pflanzenproteinen als<br />

Nahrungsergänzung vorgebeugt werden.<br />

Die seltene Aminosäure „Leucin“ ist der<br />

limitierende Faktor bei der Eiweißproduktion.<br />

Da pflanzliche und tierische<br />

Eiweißquellen unterschiedliche Aminosäureprofile<br />

aufweisen, ist eine Mischkost<br />

für die Versorgung ideal. Quellen<br />

für hochwertiges Eiweiß (pro 100g)<br />

Tierische Eiweißquellen:<br />

■ Eier (16g Eigelb; 11g Eiweiß)<br />

■ Hühnchenbrust (20g)<br />

■ Hüttenkäse (11g)<br />

■ Rindersteak (23g)<br />

■ Thunfisch (25g)<br />

■ Wildlachs (20g)<br />

Planzliche Eiweißquellen:<br />

■ Linsen (23g)<br />

■ Haferflocken (13g)<br />

■ Kichererbsen (19g)<br />

■ Kürbiskerne (30g)<br />

■ Erbsen (22g)<br />

■ Leinsamen (24g)<br />

Leucin (pro 100g) - vegetarisch:<br />

■ Parmesan (36,6% Fett): 3500mg<br />

■ Gouda (45% Fett): 2620mg<br />

■ Frischkäse (50% Fett): 1400mg<br />

■ Magerquark: 1390mg<br />

■ Hühnerei: 1260mg<br />

Leucin (pro 100g) - vegan:<br />

■ Sojabohnen: 2840mg<br />

■ Erbsen: 2340mg<br />

■ Weiße Bohnen: 2260mg<br />

■ Mungobohnen: 2200mg<br />

■ Linsen: 2110mg<br />

Keine Angst vor gesunden Fetten<br />

Fette sind nicht nur die ergiebigsten Energielieferanten,<br />

weshalb der Körper sie als Speicherform<br />

gewählt hat. Fette bilden im Körper<br />

auch die Grundgerüste von Zellmembranen,<br />

Geweben und Signalmolekülen, wie den Hormonen.<br />

Essenziell sind für unseren Körper vor allem<br />

die Omega-3-Fettsäuren, ungesättigte hochwertige<br />

Fettsäuren. An erster Stelle zwei<br />

Vertreter mit den unaussprechlichen Namen<br />

Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure<br />

(EPA). Sie beeinflussen die Herzgesundheit<br />

und die Fließeigenschaften des<br />

Blutes, halten die Blutgefäße elastisch, senken<br />

den Blutdruck und wirken sich günstig auf den<br />

Gehirnstoffwechsel und auf die Sehkraft aus.<br />

Außerdem wirken sie entzündungshemmend.<br />

Die empfohlene Tagesmenge liegt bei 250mg,<br />

was 1-2 Fischmahlzeiten pro Woche entspricht.<br />

Omega-3-Fettsäuren, wie DHA und EPA, kommen<br />

besonders in fettem Seefisch reichlich vor,<br />

in Lachs, Makrele oder Hering.<br />

Tierische Produkte, wie Butter, Fleisch oder<br />

Milch, Fertigprodukte sowie auch manche<br />

pflanzliche Öle haben einen hohen Anteil an<br />

gesättigten Omega-6-Fettsäuren. Sie werden<br />

für Regenerationsprozesse oder für die<br />

Produktion der Sauerstoff transportierenden<br />

roten Blutzellen benötigt. Im Überfluss wirken<br />

sie sich jedoch ungünstig auf die Blutfette aus<br />

und fördern Entzündungen. Omega-3-Fettsäuren<br />

wirken hier ausgleichend. Die richtige<br />

Mischung macht´s. Ideal ist ein Verhältnis von<br />

1:1 (Omega-3 zu Omega-6).<br />

Da wir mit der durchschnittlichen Ernährung<br />

reichlich Omega-6-Fettsäuren, aber nur wenig<br />

Omega-3-Fettsäuren aufnehmen, wird empfohlen<br />

die Omega-3-Zufuhr zu fokussieren. Gute<br />

Lieferanten sind Olivenöle mit hohem Polyphe-<br />

BUCH-Empfehlungen<br />

Warum wir krank werden<br />

ISBN: 978-3-80473-884-3<br />

Chronische Krankheiten nehmen weltweit zu,<br />

allen voran Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />

Krebs und Diabetes. Dr. Benjamin Bikmans beweist,<br />

dass Insulinresistenz die Ursache für all<br />

diese Krankheiten ist, und zeigt, wie mit einer<br />

pflanzenbasierten Ernährung und einfachen<br />

Bewegungen Insulinresistenz rückgängig gemacht,<br />

chronische Krankheiten geheilt und die<br />

Gesundheit wiederhergestellt werden kann.<br />

· Autor: Dr. Benjamin Bikman<br />

· 272 Seiten<br />

· Erschienen: 02/2021<br />

19,99 €<br />

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24 | <strong>reformleben</strong> 02/2023<br />

| 25


nolanteil oder Kokosöl, anstelle der üblichen,<br />

stark Omega-6-überschüssigen Pflanzenöle.<br />

Solche Öle eignen sich hervorragend zum Kochen<br />

und Braten. Die mehrfach ungesättigten<br />

Fette neigen zur Zersetzung (Oxidation). Achten<br />

sie beim Kauf deshalb auf lichtgeschützte<br />

Flaschen und lagern sie die Öle kühl. Am einfachsten<br />

lassen sich die erforderlichen Mengen<br />

an Omega-3-Fettsäuren durch eine hochwertige<br />

Nahrungsergänzung gewährleisten.<br />

<strong>reformleben</strong> informiert<br />

Blick in den Markt<br />

Über Gesundheitstipps zu lesen, ist eine Sache. Diese im Alltag umzusetzen, eine ganz andere. „Blick in den<br />

Markt“ stellt Ihnen spannende Produkte und News aus Ihrem Reformhaus und dem Gesundheitssektor vor, die es<br />

leicht machen, noch gesünder zu leben.<br />

Bis Sie wissen, ob Sie gut versorgt sind, können<br />

Sie die Konzentration von Omega-3-Fettsäuren<br />

beim Arzt messen lassen. Für die positiven<br />

gesundheitlichen Effekte sollten Sie einen<br />

Omega-3-Index von über 8% anstreben (nach<br />

Prof. Dr. Clemens von Schacky).<br />

Omega-3-Quellen für Veganer<br />

WurzelKraft ®<br />

Salus - Naturreiner<br />

Heilpflanzensaft Artischocke<br />

Der rein pflanzlichen Ernährung bedarf auch<br />

hier besonderes Augenmerk. Die Fettsäurezusammensetzung<br />

bei Fischöl ist sehr günstig<br />

und kann gut vom Körper aufgenommen und<br />

verarbeitet werden. Zwar gibt es auch pflanzliches<br />

Öl mit Omega-3 Fettsäuren. Pflanzliche<br />

DHA und EPA können aber nur aus Algen gewonnen<br />

werden. Die sonst einzige pflanzliche<br />

Omega-3 Fettsäure, die alpha-Linolensäure<br />

(ALA), kann nur zu geringen Teilen in EPA<br />

und DHA umgewandelt werden. Öle wie Lein-,<br />

Walnuss- und Rapsöl enthalten hohe Mengen<br />

dieser entzündungshemmenden Fettsäure.<br />

Dr. Susanne Schwarzer<br />

100 Pflanzen für 100% Lebenskraft<br />

Das Naturlebensmittel WurzelKraft<br />

bietet eine omnimolekulare Versorgung<br />

mit einem einzigartigen<br />

Spektrum an natürlichen Vitaminen,<br />

Mineralien, sekundären Pflanzenstoffen<br />

und wertvollen Aminosäuren<br />

in optimaler Bioverfügbarkeit.<br />

WurzelKraft vereint in ihrer hohen<br />

Qualität und unvergleichlichen Vielfalt<br />

den Reichtum der Natur in einem<br />

Glas. Mit der Kraft aus mehr als 100<br />

pflanzlichen Zutaten unterstützt das<br />

Feingranulat Wohlbefinden und Vitalität<br />

– Löffel für Löffel ein basischer<br />

Genuss, der stärkt.<br />

Artischocke lindert Verdauungsbeschwerden<br />

Zu viel Fett, zu viel Zucker, zu<br />

wenig Bewegung. Ein ungesunder<br />

Lebensstil kann zu hohen Cholesterin-<br />

und Blutzuckerwerten<br />

führen und unseren Körper auf<br />

Dauer krankmachen. Doch es naht<br />

Hilfe aus der Natur: Eine Studie 1<br />

bestätigt, dass Artischocke die Verdauung<br />

unterstützt und so typische<br />

Beschwerden des „Metabolischen<br />

Syndroms“ lindert.<br />

www.p-jentschura.com<br />

Artikel und mehr<br />

online<br />

26 | <strong>reformleben</strong> 02/2023 1 1.Ph J Pinckaers, I W Kouw, S HM Gorissen et al: Die synthetische Reaktion von<br />

Muskelprotein auf die Einnahme einer pflanzlichen Proteinmischung unterscheidet<br />

sich nicht von einer äquivalenten Menge Milchprotein bei gesunden jungen Männern.<br />

J Nutr (2023). 152(12):2734-2743<br />

| 27


„Ein hoher Obstund<br />

Gemüseverzehr<br />

kann das Risiko für viele<br />

Krankheiten senken“<br />

Vital und top versorgt!<br />

Für die ganze Familie<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung<br />

empfiehlt den Verzehr von mindestens fünf<br />

faustgroßen Portionen Obst und Gemüse<br />

pro Tag. Doch gerade im Winter und in<br />

Frühjahr schaffen die meisten Menschen<br />

diese Menge nicht. Welche Folgen kann<br />

ein zu geringer Obst- und Gemüseverzehr<br />

haben? Reformleben sprach darüber mit<br />

der Ernährungswissenschaftlerin und<br />

Expertin für sekundäre Pflanzenstoffe,<br />

Dr. rer nat Anja Bettina Irmler.<br />

senken kann. Viele Studien zeigen, dass offenbar<br />

auch die Risiken für Demenz, bestimmte<br />

Augenkrankheiten wie Makuladegeneration,<br />

rheumatische Arthritis, Osteoporose, bestimmte<br />

Lungenkrankheiten und Fettleibigkeit gesenkt<br />

werden kann, wenn man viel Obst und Gemüse<br />

in seinen Speiseplan einbaut.<br />

Was macht Obst und Gemüse eigentlich<br />

so gesund?<br />

Es sind natürlich die Ballaststoffe und die viel-<br />

Ist es denn wirklich so schlimm, wenn man<br />

nur wenig Obst und Gemüse isst?<br />

Leider ja, denn viele langfristig angelegte<br />

Studien haben gezeigt, dass der Obst- und<br />

Gemüseverzehr ein ganz wesentlicher Faktor<br />

ist, um den Alterungsprozess zu verlangsamen<br />

und das Risiko für viele Erkrankungen zu<br />

mindern. Mangelnder Obst- und Gemüseverzehr<br />

kann mittel- bis langfristig zu gesundheitlichen<br />

Problemen wie körperlichem und<br />

geistigem Leistungsabfall, Diabetes, Übergewicht,<br />

Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen<br />

führen. Die Deutsche Gesellschaft<br />

für Ernährung (DGE) hat konstatiert, dass ein<br />

gesteigerter Verzehr von Obst und Gemüse das<br />

Risiko für Krebserkrankungen, Bluthochdruck,<br />

koronare Herzkrankheiten und Schlaganfall<br />

28 | <strong>reformleben</strong> 02/2023<br />

fältigen Mikronährstoffe im Obst und Gemüse,<br />

welche die positiven Wirkungen auf unsere<br />

Gesundheit haben. Aber es geht hier nicht nur<br />

um die Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente<br />

– die natürlich auch. Einen großen<br />

Teil kann man auch über Fleisch, Fisch oder<br />

Milch aufnehmen. Entscheidend sind vielmehr<br />

die sogenannten „sekundären Pflanzenstoffe“.<br />

Für das Immunsystem 1 ,<br />

die geistige Leistungs fähigkeit 2<br />

und gegen Müdigkeit 3<br />

20 ml (Tagesdosis) enthalten ähnlich<br />

viele Sekundäre Pflanzenstoffe (wie<br />

z. B. Polyphenole, Anthocyane) wie 800 g<br />

ausgewähltes Obst und Gemüse<br />

Außerdem enthalten sind wichtige<br />

bioaktive Mikronährstoffe wie Vitamine,<br />

Mineralstoffe und Spurenelemente.<br />

Natürlich, nachweislich wirksam.<br />

www.wolz.de<br />

Vegan, glutenfrei und frei von<br />

Lactose, künst lichen Farb- und<br />

Konser vierungs stoffen<br />

| 29<br />

1 Die Vitamine B6, B12, D sowie Eisen und Zink tragen zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei. 2 Eisen und Zink tragen zu einer normalen kognitiven Funktion bei. 3 Die<br />

Vitamine B6 und B12 tragen zur Verringerung von Müdigkeit und Erschöpfung bei.


Diese sind nur in Obst und Gemüse bzw. wie<br />

der Name schon sagt, in pflanzlichen Lebensmitteln<br />

enthalten.<br />

Was sind sekundäre Pflanzenstoffe?<br />

Sekundäre Pflanzenstoffe sind Substanzen, mit<br />

denen die Pflanze sich gegen widrige Umstände<br />

wappnet. Zum Beispiel der rote Farbstoff<br />

Lycopin, der die Tomate gegen UV-Strahlen<br />

schützt, oder Bitterstoffe wie Glucoraphanin<br />

im Brokkoli, die Fressfeinde abschrecken. In<br />

zahlreichen Studien hat man herausgefunden,<br />

dass diese sekundären Pflanzenstoffe eine positive<br />

Wirkung auf die menschliche Gesundheit<br />

haben. So haben viele sekundäre Pflanzenstoffe<br />

eine antioxidative Wirkung, schützen also<br />

unsere Körperzellen vor Schäden durch freie<br />

Sauerstoffradikale. Andere Pflanzenstoffe wirken<br />

antientzündlich oder können eine Krebsentstehung<br />

hemmen. Wieder andere schützen<br />

unsere Blutgefäße und können mithelfen,<br />

den normalen Cholesterinspiegel aufrecht<br />

zu erhalten.<br />

Was raten Sie denen, die aus welchen Gründen<br />

auch immer die empfohlene Menge nicht<br />

schaffen? Kann man die Ernährungslücke mit<br />

Nahrungsergänzungsmitteln schließen?<br />

Bei Nahrungsergänzungsmitteln muss man<br />

sehr genau hinschauen. Es bringt zum Beispiel<br />

überhaupt nichts, eine Multi-Vitamintablette<br />

oder ein einfaches Vitalstoffkonzentrat zu<br />

nehmen. Denn es mangelt den Leuten, die zu<br />

wenig Obst und Gemüse essen, ja nicht in erster<br />

Linie an Vitaminen oder Mineralstoffen –<br />

ihnen fehlen vor allem die in Obst und Gemüse<br />

vorkommenden sekundären Pflanzenstoffe.<br />

Eine Kapsel mit isolierten und synthetisch<br />

hergestellten sekundären Pflanzenstoffen hilft<br />

ebenfalls nur eingeschränkt, denn sekundären<br />

Pflanzenstoffen wirken wie in der Natur im<br />

Verbund am effektivsten. Daher spricht man ja<br />

auch gern von der Ampel-Wirkung: Es sollten<br />

nicht nur Äpfel sondern möglichst viele unterschiedliche<br />

Obst- und Gemüsesorten - rote,<br />

gelbe und grüne – gegessen werden. Wer die<br />

Ernährungslücke im Bereich Obst und Gemüse<br />

schließen möchte, sollte ein flüssiges Vitalstoffkonzentrat<br />

nehmen, das die sekundären<br />

Pflanzenstoffe wie Phenole, Anthocyane oder<br />

Carotinoide ganz konkret auf der Verpackung<br />

ausweist.<br />

Dr. Anja Bettina Irmler<br />

Dr. rer. nat. Anja Bettina Irmler (geb. Fröhling)<br />

studierte an der Justus-Liebig-Universität Gießen<br />

Ernährungswissenschaften. Nach ihrem Master-<br />

Abschluss war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

an der Forschungsanstalt im Institut<br />

für Weinanalytik und Getränketechnologie tätig.<br />

Im Rahmen eines vom Bundesministerium für<br />

Bildung und Forschung finanzierten Projekts promovierte<br />

sie 2015 über sekundäre Pflanzenstoffe<br />

(„Anthocyane in Fruchtsäften“). Derzeit unterrichtet<br />

sie an den Beruflichen Schulen Rheingau<br />

und arbeitet als Wissenschaftsautorin.<br />

Artikel und mehr<br />

online<br />

„Psychobiotika“ –<br />

Milchsäurebakterien<br />

für die Psyche<br />

Dass es eine Verbindung zwischen unserer Verdauungsapparat verläuft und an vielen<br />

Psyche und unserem Darm gibt, war bisher Regulationsvorgängen im Gastrointestinalwohl<br />

eher eine Vermutung als eine Gewissheit. Trakt beteiligt ist.<br />

Sätze wie „Damit habe ich Bauchschmerzen“,<br />

Davor habe ich schiss“ oder „Bei der Sache habe Vor diesem Hintergrund ist es naheliegend,<br />

ich ein komisches Bauchgefühl“ deuten darauf auch unserer Darmflora, dem Mikrobiom, eine<br />

hin, dass es diese ‚Darm-Hirn-Achse‘ irgendwie Bedeutung für die psychische Gesundheit zu<br />

geben muss. Aber ist das auch wissenschaftlich unterstellen und folgerichtig eine Behandlung<br />

belegt? In der Tat besteht zwischen dem Darm psychischer Erkrankungen mit Probiotika,<br />

und dem Gehirn eine enge Verbindung.<br />

also Präparaten mit Milchsäurebakterie oder<br />

Der Darm wird von mehr als 100 Millionen Hefen, zu unterstützen. Die Forschung hierzu<br />

Nervenzellen umhüllt, welche die Darmmuskulatur<br />

steuern und den Transport der sich sogar noch nicht einmal einig darüber, ob<br />

steht allerdings noch ganz am Anfang – und ist<br />

Nahrung gewährleisten. Diese Nerven werden im Hinblick auf psychiatrische Erkrankungen<br />

umgangssprachlich auch oft als „Darmhirn“ zuerst die Erkrankung oder zuerst eine<br />

bezeichnet. 90 Prozent der Informationen verlaufen<br />

vom Darmhirn in die Schaltzentrale im sowohl für das Risiko der Erkrankung als auch<br />

Störung der Darmflora vorlag. Diese könnte<br />

Kopf, aber nur zehn Prozent in umgekehrter für deren Schwere verantwortlich sein. Ebenso<br />

Richtung. Dies geschieht zum einen über Nervenverbindungen<br />

im Rückenmark und zum der dadurch ausgelöste Stress aber auch Aus-<br />

gut könnten eine psychische Erkrankung und<br />

anderen über den zehnten Hirnnerv, den Nervus<br />

vagus, der vom Hirnstamm zum<br />

Denkbar ist auch, dass dieselben Risikofaklöser<br />

einer Veränderung der Darmflora sein.<br />

toren aus der Umwelt (wie u.a. eine schlechte<br />

Ernährung) sowohl die Gesundheit des Darmes<br />

als auch des Gehirns beeinträchtigen.<br />

Zusammenhang von Störungen<br />

des Darms und der Psyche<br />

Tatsächlich ist durch eine Vielzahl von Studien<br />

belegt, dass eine Störung der Darm-Hirn-Achse<br />

mit neuropsychologischen Erkrankungen –<br />

aber auch mit dem Auftreten des Reizdarms<br />

- verbunden ist.<br />

30 | <strong>reformleben</strong> 02/2023<br />

| 31


Die Darmbakterien spielen eine wichtige Rolle<br />

bei der Kommunikation zwischen dem Darm<br />

und dem Gehirn. In der Wissenschaft ist man<br />

zunehmend davon überzeugt, dass die große<br />

Ansammlung von Mikroorganismen im Darm<br />

einen großen Einfluss auf den Gemütszustand<br />

hat. So kann ein verändertes Mikrobiom zu<br />

neuropsychologischen Störungen, einschließlich<br />

Depressionen und Autismus- Störungen<br />

führen. Insbesondere Depressionen werden<br />

neuerdings mit einer Störung des Mikrobioms<br />

in Verbindung gebracht. In Tierversuchen<br />

führte die Manipulation der Darmflora zu<br />

einem ängstlichen oder depressiven Verhalten.<br />

In einem Versuch ließ sich ein solches ängstliches<br />

Verhalten sogar über die Darmflora<br />

auf ein anderes Tier übertragen! Als Ursache<br />

werden entzündliche Prozesse vermutet, bei<br />

denen der Darm offenbar eine wichtige Mittlerfunktion<br />

innehat.<br />

Können Probiotika helfen?<br />

Die grundlegende Erkenntnis, dass im Rahmen<br />

der Darm-Hirn-Achse ein Zusammenhang<br />

zwischen einer Störung der Darmflora und<br />

neuropsychiatrischen Erkrankungen besteht,<br />

ist sehr neu. Deshalb kann zu diesem Zeitpunkt<br />

natürlich auch noch keine endgültige<br />

Aussage darüber getroffen werden, ob Probiotika<br />

bei diesen Krankheitsbildern eine positive<br />

Wirkung entfalten können, auch wenn einige<br />

Forscher bereits euphorisch von „Psychobiotika“<br />

sprechen. Damit sind probiotische Bakterienstämme<br />

gemeint, die in der Lage sind, direkt<br />

auf die Darm-Gehirn-Achse zu wirken.<br />

Bis solche konkreten Bakterienstämme tatsächlich<br />

identifiziert sein werden, sollte man<br />

auf hochwertige Breitbandprobiotika setzen,<br />

wenn man seine Psyche über die Darmflora<br />

unterstützen möchte. Das sind Präparate mit<br />

Milchsäurebakterien, die mit einer hohen<br />

Dosierung (über 100 Milliarden/Tag) und einer<br />

umfangreichen Zahl an Stämmen einer die<br />

psychische Erkrankung auslösende Störung<br />

der Darmflora gezielt entgegenwirken.<br />

Dr. Mathias Oldhaver<br />

Artikel und mehr<br />

online<br />

Für Darmschleimhaut 1<br />

und Immunsystem 2<br />

Die <strong>Nr</strong>. 1<br />

im Reformhaus ® *<br />

Jetzt noch höher dosiert:<br />

22 Stämme und 160 Mrd.<br />

Milchsäurebakterien pro Tag<br />

32 | <strong>reformleben</strong> 02/2023<br />

Natürlich, nachweislich wirksam.<br />

www.wolz.de<br />

Vegan, glutenfrei und frei von Gelatine, Lactose,<br />

Fructose, Farbstoffen und Histamin<br />

| 33<br />

1 Die Vitamine B2 und Biotin tragen zur Erhaltung normaler Schleimhäute bei. 2 Die Vitamine B6, B12 und Folsäure tragen zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei.<br />

* Basierend auf den Reformhaus ® -Gesamtmarktdaten, 1. Halbjahr 2022.


Omega-3-Fettsäuren aus Leinöl:<br />

essentiell oder überflüssig?<br />

Leinöl gehört zu den Pflanzenölen mit dem höchsten<br />

Gehalt an Alpha-Linolensäure (ALA), einer essentiellen<br />

Omega-3-Fettsäure. Essentiell bedeutet: Lebenswichtig!<br />

Damit erhält diese Fettsäure den Status eines Vitamins.<br />

Der Körper benötigt sie, ist aber selbst nicht in der Lage,<br />

sie herzustellen. Die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA<br />

als auch ALA haben eine nachgewiesene Wirkung u.a.<br />

bei der Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Krankheiten<br />

und zeigen positive Wirkungen bei zahlreichen chronischen<br />

Erkrankungen.<br />

Alpha-Linolensäure ist ein essentieller Nährstoff, der<br />

zur Bildung der Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA<br />

benötigt wird. Eine ausreichende Aufnahme dieses<br />

Nährstoffs ist jedoch aufgrund veränderter Ernährungsgewohnheiten<br />

häufig nicht gegeben. Es besteht<br />

ein Omega-3-Mangel. Zusätzlich ist das Verhältnis von<br />

Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren in unserem Organismus<br />

aus dem Gleichgewicht geraten.<br />

Wir wissen, dass Entzündungsprozesse im Laufe des<br />

Älterwerdens zunehmen und zur Grundlage unterschiedlicher<br />

Zivilisationserkrankungen werden. Allein<br />

durch den regelmäßigen Genuss von Leinöl kann das<br />

Omega-6- zu Omega-3-Verhältnis im Körper verbessert<br />

und Entzündungen entgegengewirkt werden.<br />

Omega-6<br />

15 : 1<br />

Omega-3<br />

In den kontrollierten, randomisierten Studien (PREDI-<br />

MED oder Lyon Diet Heart Study) konnten die Vorteile<br />

einer mediterranen Ernährungsweise, die reich an<br />

ALA ist, z.B. auf zukünftige kardiovaskuläre Ereignisse<br />

aufgezeigt werden. Es zeigten sich positive Entwicklungen<br />

auf das Gesamt-Cholesterin, das LDL-Cholesterin<br />

und den Blutdruck. 1 Ein internationales Forscherteam<br />

untersuchte zudem insgesamt 27 Original-Studien<br />

dahingehend, auf welche Weise die pflanzliche Omega-<br />

3-Fettsäure vor kardiovaskulären Erkrankungen schützen<br />

kann. Im Ergebnis zeigte sich, dass allein durch die<br />

Erhöhung der täglichen ALA-Aufnahme um nur 1 g, das<br />

Risiko an einer Erkrankung des Herz- und Gefäßsystems<br />

zu sterben, um 10 Prozent sinken kann! 2<br />

Weitere Studien belegen die entzündungshemmende<br />

Wirkung von Leinöl: Der tägliche Verzehr kann demnach<br />

zu einer verringerten Produktion entzündungsfördernder<br />

Botenstoffe führen. 3,4<br />

Die regelmäßige Verwendung von Leinöl, z.B. zum<br />

Frühstück, im Salat oder in Dips und Pestos, ist somit<br />

eine hervorragende, leicht umzusetzende Gesundheitsvorsorge.<br />

Kornelia Paßiel<br />

Omega-6<br />

4 : 1<br />

Omega-3<br />

Quellen:<br />

1 Review: Aleix Sala-Vila, Jennifer Fleming, Penny Kris-<br />

Etherton and Emilio Ros: Impact of α-Linolenic Acid, the<br />

Vegetable α-3 Fatty Acid, on Cardiovascular Disease and<br />

Cognition<br />

2 Pan, A./Chen, M./Chowdhury, R. et al: α-Linolenic acid<br />

and risk of cardiovascular disease: a systematic review and<br />

meta-analysis; online verfügbar unter: ajcn.nutrition.org/<br />

content/96/6/1262.full<br />

3 Rahimlou M, Jahromi NB, Hasanyani N, Ahmadi AR. Effects<br />

of Flaxseed Interventions on Circulating Inflammatory<br />

Biomarkers: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized<br />

Controlled Trials. Adv Nutr. 2019 Nov 1;10(6):1108-<br />

1119<br />

4 Akrami A, Makiabadi E, Askarpour M, Zamani K, Hadi A,<br />

Mokari-Yamchi A, Babajafari S, Faghih S, Hojhabrimanesh<br />

A. A Comparative Study of the Effect of Flaxseed Oil and<br />

Sunflower Oil on the Coagulation Score, Selected Oxidative<br />

and Inflammatory Parameters in Metabolic Syndrome<br />

Patients. Clin Nutr Res. 2020 Jan 29;9(1):63-72<br />

Inspirierende Rezepte mit der Kraft der<br />

guten Fette finden Sie unter:<br />

www.dr-johanna-budwig.de<br />

„Leinöl hat<br />

zu allen Zeiten<br />

Wunder<br />

gewirkt.“<br />

Dr. Johanna Budwig<br />

IST-Zustand:<br />

Überangebot an Omega-6-Fettsäuren<br />

SOLL-Zustand:<br />

Verhältnis von 3:1 bis maximal 5:1*<br />

Artikel und mehr<br />

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34 | <strong>reformleben</strong> 02/2023 * Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt<br />

| 35<br />

ein Verhältnis von 5:1<br />

DE-ÖKO-039<br />

Erhältlich im Reformhaus® oder unter dr-johanna-budwig.de


Budwig Kichererbsen-Hummus mit Dr. Budwig Omega-3 Leinöl<br />

Warmes Hirseporridge mit Fermentgold Kurkuma<br />

Zutaten für 1 Portion<br />

Zeitaufwand ca. 15 Minuten<br />

Zutaten für 1 Portion<br />

Zeitaufwand ca. 20 Minuten<br />

Zutaten:<br />

Zubereitung:<br />

Zutaten:<br />

Zubereitung:<br />

200 ml Wasser<br />

1 Zehe Knoblauch<br />

65 g getrocknete Kichererbsen<br />

1 Teelöffel Zitronensaft<br />

2 Esslöffel Petersilie<br />

2 Prisen Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel,<br />

Muskat, Koriander<br />

50 ml zusätzliches Wasser<br />

2 Esslöffel Dr. Budwig Leinöl<br />

0,5 Teelöffel Salz<br />

2 Esslöffel Sesampaste<br />

Nährwerte gesamt:<br />

Kalorien p.P.:<br />

<strong>49</strong>0 kcal<br />

1. Am Vortag: Kichererbsen waschen und über Nacht<br />

einweichen, Einweichwasser abgießen und die<br />

Kichererbsen in 150-200 ml Salzwasser (1/2 TL)<br />

ca. 30-60 Minuten garen.<br />

2. Anschließend die Kichererbsen abtropfen lassen, ca. 50 ml<br />

Abtropfwasser auffangen und mit den Kichererbsen in ein hohes<br />

Gefäß geben.<br />

3. Die weiteren Zutaten, wie Knoblauch, Petersilie,<br />

Zitronensaft, die Gewürze und die Sesampaste mit in das Gefäß<br />

geben und pürieren.<br />

4. Nach und nach das zusätzliche Wasser hinzufügen und pürie<br />

ren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.<br />

5. Das Dr. Budwig Leinöl unterrühren.<br />

6. Den Budwig Kichererbsen-Hummus abschmecken und<br />

genießen.<br />

150 ml Wasser<br />

4 Stück(e) Physalis<br />

1 Esslöffel Dr. Budwig Leinöl (250 ml)<br />

1 Esslöffel braunes Mandelmus<br />

1 Teelöffel Kakao Nibs<br />

60 g Hirse<br />

30 ml Dr. Budwig Fermentgold<br />

1 Teelöffel Ahornsirup (optional)<br />

2 Stück(e) Apfelchips<br />

Nährwerte gesamt:<br />

Kalorien p.P.:<br />

439 kcal<br />

1. Die Hirse in einem Sieb unter fließendem Wasser gründlich<br />

abspülen, in einen kleinen Topf geben und nach Packungsanleitung<br />

zubereiten.<br />

2. Zwischendurch etwas umrühren.<br />

3. Die Hirse ist fertig gegart, wenn sie die Flüssigkeit komplett<br />

aufgenommen hat.<br />

4. Danach etwas abkühlen lassen, anschließend Dr. Budwig<br />

Fermentgold Kurkuma, Leinöl und wer es gern etwas süß mag,<br />

rührt noch etwas Ahornsirup unter.<br />

5. Das noch leicht warme Hirse-Porridge in eine Schüssel füllen,<br />

Apfelchips, Physalis und Kakao Nibs darüber geben.<br />

6. Zum Schluss das braune Mandelmus ergänzen und genießen.<br />

36 | <strong>reformleben</strong> 02/2023 | 37


Gemüse<br />

KRESSE-PESTO<br />

Zutaten für 4 Portion<br />

Zeitaufwand ca. 20 Minuten<br />

saisonal und regional<br />

Preiswert und umweltfreundlich essen<br />

Wie gelingt es, in Zeiten steigender Inflation gut<br />

und gesund zu essen? Kann Einkaufsverhalten<br />

die Welt verbessern? Mehr und mehr Menschen<br />

stellen sich angesichts steigender Kosten und<br />

steigender Temperaturen diese Fragen.<br />

Energie sparen im Haus, weniger Auto fahren,<br />

preisgünstiger einkaufen. Ganz so wie bisher<br />

machen die meisten Menschen nicht weiter.<br />

Für unverzichtbar halten wir von reform leben<br />

Gemüse aus Bio-Anbau. Warum?<br />

Zu wenig Gemüse und Obst zu essen, ist eine Gefahr.<br />

Die Minderversorgung kann langfristig zu<br />

gesundheitlichen Problemen wie körperlichem<br />

und geistigem Leistungsabfall, Übergewicht,<br />

Diabetes, Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen<br />

führen. Der Grund, warum Gemüseund<br />

Obstverzehr gesund ist, sind längst nicht<br />

nur die enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe,<br />

sondern auch die sogenannten Sekundären<br />

Pflanzenstoffe. Mit diesen Substanzen wappnet<br />

sich die Pflanze gegen widrige Umstände. Auf die<br />

menschliche Gesundheit haben die Vitalstoffe<br />

ebenfalls einen positiven Effekt. Viele haben eine<br />

antioxidative Wirkung, sind antientzündlich,<br />

hemmen die Krebsentstehung, schützen Blutgefäße<br />

oder helfen, den Cholesterinspiegel zu<br />

normalisieren. Die in Gemüse reichlich enthaltenen<br />

Ballaststoffe fördern die Darmgesundheit,<br />

die mehr und mehr in der Medizin als Schlüssel<br />

fürs Gesundbleiben angesehen wird.<br />

Bio muss oder sollte sein, weil Bioanbau auf<br />

chemisch-synthetische Düngemittel und Pestizide<br />

verzichtet – die übrigens auch immer teurer<br />

werden und sich gerade im Preis manch konventioneller<br />

Nahrungsmittel niederschlagen. Die<br />

Preissteigerungen bei konventionellen Produkten<br />

sind prozentual höher als bei Bio-Lebensmitteln.<br />

Teurer sind sie dennoch, das stimmt, aber<br />

es ist auch wichtig, ein Statement pro Umweltschutz<br />

zu setzen.<br />

Vorausschauendes Einkaufen, so dass keine<br />

Lebensmittel in der Mülltonne landen, und Selberkochen<br />

können helfen, unnötige Ausgaben zu<br />

vermeiden. Fertiggerichte kosten umgerechnet<br />

auf Portionen mehr und verursachen Verpackungsmüll.<br />

Wer regional und saisonal einkauft,<br />

hilft Energie für Transporte zu sparen.<br />

Sparen Sie daher nicht am Falschen. Gemüse<br />

gehört jeden Tag auf den Tisch!<br />

Das zeitige Frühjahr ist für die Versorgung aus heimischer<br />

Produktion die schwierigste Saison. Denn die Lagerware<br />

vom Vorjahr ist nicht mehr knackig frisch, die Ernte des<br />

neuen Jahres lässt noch auf sich warten.<br />

Sigrid Oldendorf<br />

Hier sind einige<br />

Vorschläge<br />

für März und April<br />

Zutaten:<br />

1 Kästchen Kresse 2 EL gemahlene<br />

2 TL Basilikum, Haselnüsse<br />

gerebelt (Gewürzmühle<br />

Brecht) 1 EL Zitronensaft<br />

1 Prise Knoblauchpulver<br />

50 g Parmesan 80 ml Öl<br />

Salz<br />

Zubereitung:<br />

Kresse abschneiden und waschen. Parmesan reiben.<br />

Alle Zutaten miteinander pürieren und mit Salz abschmecken.<br />

Tipps: Pesto auf Vorrat zubereiten, damit es Zeit zum<br />

Durchziehen hat. In ein Schraubglas gefüllt hält es<br />

sich einige Tage im Kühlschrank.<br />

Kresse selbst ziehen: Die Samen lassen sich auf<br />

einem flachen Teller, auf einem Stück Baumwolltuch<br />

oder auf einer Tonform (Kresseigel) ziehen. Die<br />

Samen bilden beim Kontakt mit Wasser eine Art Gel<br />

und beginnen zu sprossen. Außer Wasser benötigen<br />

die Keimlinge nur Licht zur Bildung von Chlorophyll.<br />

FELDSALAT MIT APFEL<br />

Zutaten für 4 Portion<br />

Zeitaufwand ca. 30 Minuten<br />

Zutaten:<br />

600 g Feldsalat (pro Portion ca. 150 g)<br />

2 rotbackige Äpfel<br />

1 EL Zitronensaft<br />

1 EL Dijon-Senf<br />

2 TL Honig<br />

2 TL Kräutersalz<br />

4 EL Essig (Weißweinessig)<br />

4 EL Leinöl<br />

1 kräftige Prise Pfeffer, frisch gemahlen<br />

Zubereitung:<br />

Feldsalat belesen, waschen, in einem Sieb gut abtropfen<br />

lassen. Äpfel waschen, vierteln, entkernen,<br />

würfeln und mit Zitronensaft mischen.<br />

Senf, Honig, Kräutersalz, Essig, Öl, Pfeffer gut verrühren<br />

oder zu einer dickflüssigen Sauce mixen.<br />

Feldsalat kurz vor dem Servieren auf die Sauce<br />

geben und alles gut durchmischen.<br />

38 | <strong>reformleben</strong> 02/2023 | 39


LAUCH-SOJA-SUPPE<br />

ÜBERBACKENER CHICORÉE<br />

Zutaten für 4 Portion<br />

Zeitaufwand ca. 40 Minuten<br />

Zutaten für 4 Portion<br />

Zeitaufwand ca. 30 Minuten<br />

Zutaten:<br />

Zubereitung:<br />

Zutaten:<br />

Zubereitung:<br />

3 Stangen Lauch oder Porree<br />

2 EL Rapsöl<br />

je eine kräftige Prise Kurkuma und Salz<br />

400 g Seidentofu, gewürfelt<br />

3 EL Sojasprossen<br />

3 EL gemahlene Walnüsse<br />

Lauch waschen, putzen, in Scheiben schneiden. Öl erwärmen,<br />

Lauch und Kurkuma zugeben, bei mäßiger Hitze weichgaren.<br />

Tofu hinzufügen und mit dem Lauch pürieren.<br />

Mit Salz abschmecken.<br />

Sojasprossen und gemahlene Walnüsse unterrühren.<br />

Suppe weitere fünf bis zehn Minuten kochen.<br />

Info: Die Sojasprossen genannten Keimlinge wachsen aus der<br />

grünen Mungbohne, während Tofu und Sojamilch aus der gelben<br />

Sojabohne gemacht werden. Die Sprossen der Mungbohne<br />

sind einfach zu ziehen und werden mit einer Länge von zwei bis<br />

drei Zentimeter gegessen. Werden die kleinen grünen Häutchen<br />

vor dem Verzehr entfernt, schmecken sie weniger scharf.<br />

Sojasprossen sollten nicht roh verzehrt werden, sondern mitgekocht<br />

oder blanchiert.<br />

4 Chicorée-Stangen<br />

Zitronensaft<br />

4 EL Rapsöl<br />

Salz, Pfeffer<br />

Dillspitzen (Gewürzmühle Brecht)<br />

4 EL süße Sahne oder Kokosmilch<br />

150 g Reibekäse oder Mozzarella<br />

Die Chicorée-Stangen waschen, bitteren Strunk entfernen und<br />

in dicke Ringe schneiden; sofort mit Zitronensaft beträufeln und<br />

einige Minuten stehen lassen.<br />

Auflaufform mit einem Esslöffel Öl fetten. Backofen auf 220 Grad<br />

Celsius vorheizen (Ober- und Unterhitze).<br />

Die anderen drei Esslöffel Öl mit den Gewürzen und dem Dill zu<br />

einer Sauce verrühren. Chicoréeringe in die Auflaufform geben,<br />

Sauce darüber gießen. Mit Käse bestreuen oder Mozzarella in<br />

Scheiben schneiden und diese gleichmäßig über den Chicorée<br />

verteilen.<br />

Gemüse 20 Minuten überbacken.<br />

40 | <strong>reformleben</strong> 02/2023 | 41


ZWIEBELSUPPE<br />

SELLERIEGEMÜSE<br />

Zutaten für 4 Portion<br />

Zeitaufwand ca. 30 Minuten<br />

Zutaten für 4 Portion<br />

Zeitaufwand ca. 45 Minuten<br />

Zutaten:<br />

Zubereitung:<br />

Zutaten:<br />

Zubereitung:<br />

500 g Zwiebeln (weiße und rote je zur Hälfte)<br />

1 EL Kokosöl<br />

1 Lorbeerblatt<br />

1 TL Honig<br />

1 TL Knoblauchpulver<br />

1 l Gemüsebrühe (Instant-Produkte enthalten<br />

Salz, selbstgemachte Gemüsebrühe<br />

evtl. nachsalzen)<br />

Pfeffer, frisch gemahlen<br />

100 g Gemüseerbsen (TK)<br />

Erbsen auftauen lassen. Zwiebeln schälen und in feine Ringe<br />

schneiden.<br />

Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebelringe darin bei niedriger<br />

Hitze rund zehn Minuten anbraten, bis sie leicht gebräunt<br />

sind. Lorbeerblatt, Knoblauchpulver und Honig hinzufügen.<br />

Mit Gemüsebrühe aufgießen, Erbsen in die Suppe geben und<br />

zugedeckt 20 Minuten köcheln lassen.<br />

Vor dem Servieren Lorbeerblatt aus der Suppe entfernen.<br />

2 Knollen Sellerie<br />

2 mittelgroße Zwiebeln<br />

Salz, Pfeffer, Gemüsebrühe-Extrakt<br />

25 g Butter oder Rapsöl<br />

20 g Speisestärke<br />

2 Lorbeerblätter, Muskatnuss, Nelken<br />

1/4 l Milch oder Pflanzendrink<br />

1/2 Bund Petersilie<br />

Die Sellerieknollen schälen und in Streifen schneiden (ca. ein<br />

Zentimeter). Zwiebel schälen und hacken. Beides mit 1/2 Liter<br />

Wasser, Salz, Pfeffer, Gemüsebrühe-Extrakt zugedeckt ca. 20<br />

Minuten dünsten. Abgießen, dabei Brühe auffangen.<br />

Butter zergehen lassen und mit Stärkemehl ca. drei Minuten<br />

leicht anschwitzen. Milch (Drink), heiße Selleriebrühe, Gewürze<br />

fünf bis zehn Minuten kochen. Lorbeerblätter und Nelken<br />

entfernen. Selleriestücke zugeben.<br />

Petersilie waschen und hacken. Selleriegemüse mit gehackter<br />

Petersilie garnieren.<br />

42 | <strong>reformleben</strong> 02/2023 | 43


e fo rm<br />

l e b e n<br />

R e z e p<br />

t - K o m p a s s<br />

ZIEGENFRISCHKÄSE-PRALINEN MIT RUCOLA AN HEIDELBEERVINAIGRETTE<br />

QUARKSOUFFLÉ<br />

Zutaten für 2 Vorspeisen-Portionen<br />

Zeitaufwand ca. 20 Minuten<br />

Zutaten für 6 Portionen<br />

Zeitaufwand ca. 45 Minuten<br />

Zutaten:<br />

Zubereitung:<br />

Zutaten:<br />

Zubereitung:<br />

200 g Rucola<br />

120 g Ziegenfrischkäse<br />

100 g Heidelbeeren TK<br />

25 ml Olivenöl<br />

1 EL Apfelessig<br />

ggf. etwas Erythrit<br />

Salz und Pfeffer<br />

Rote Pfefferkörner<br />

Rauchsalz<br />

Nährwerte gesamt:<br />

Brennwert:<br />

Fett:<br />

Kohlenhydrate:<br />

Protein<br />

285 kcal<br />

19,9 g<br />

8,5 g<br />

7,7 g<br />

Rucola putzen und waschen.<br />

Die Heidelbeeren in einem Topf einmal kurz aufkochen.<br />

Anschließend Olivenöl sowie Essig hinzugeben und mit Salz und<br />

Pfeffer, ggf. etwas Erythrit abschmecken.<br />

Die Heidelbeeren in dem Dressing leicht mit einer Gabel etwas<br />

zerdrücken und vermengen.<br />

Die roten Pfefferkörner in einem Mörser grob zermahlen.<br />

Nun die Ziegenfrischkäsetaler vierteln und mit den Händen zu<br />

je 8 Pralinen formen.<br />

Anschließend die eine Hälfte in dem roten Pfeffer wenden. Die<br />

weiteren 4 mit Rauchsalz bestreuen.<br />

Den Rucola auf dem Teller anrichten und das Blaubeerdressing<br />

darüber geben. Die Ziegenfrischkäse-Pralinen abwechselnd<br />

nach Geschmack danebenlegen.<br />

200 g Quark, 40%<br />

4 Eigelb<br />

30 g Low Carb Rohrzuckerersatz<br />

½ Vanilleschote<br />

10 g Zitrusfaser<br />

4 Eiweiß<br />

Nährwerte gesamt:<br />

Brennwert:<br />

Fett:<br />

Kohlenhydrate:<br />

Protein<br />

110 kcal<br />

8,0 g<br />

1,7 g<br />

8,3 g<br />

Den Quark mit Eigelb, Vanille und Zitrusfaser glattrühren.<br />

Die Eiweiße zu festem Schnee schlagen und dabei den Low Carb<br />

Rohrzuckerersatz rein, einrieseln lassen. Den Eischnee unter<br />

die Quarkmasse heben.<br />

In kleine feuerfeste Formen oder Weckgläser füllen und im<br />

Wasserbad (so dass die Förmchen/Weckgläser halb hoch im<br />

Wasserbad stehen) bei 200 Grad Umluft ca. 15 Minuten backen.<br />

Tipp: Direkt warm aus dem Ofen genießen! Pur auslöffeln oder<br />

mit ein paar frischen Beeren zusammen!<br />

44 | <strong>reformleben</strong> 02/2023 | 45


eformleben informiert<br />

Gesundheits-News<br />

<strong>reformleben</strong> informiert<br />

Termine<br />

IMPRESSUM<br />

2. Ausgabe 2023 · <strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>49</strong> unabhängiges Magazin für<br />

längere Gesundheit & Anti-Aging<br />

Herausgeber<br />

Flache Atmung wegtrainieren<br />

Tief durchatmen dient der Gesundheit,<br />

während flaches, verkürztes<br />

Atmen ihr auf Dauer schadet. Die<br />

Atmung nur im oberen Brustkorb<br />

geht auf Stress zurück. Die schnelle<br />

Atmung aktiviert die Herzfrequenz,<br />

hält den Blutdruck hoch, hat das<br />

Ziel, jederzeit redaktionsschnell zu<br />

sein.<br />

Wer geleitetes Atem- mit sportlichem<br />

Training verbinden möchte,<br />

findet in Gruppen-Fitness-Kursen<br />

wie Yoga, Pilates usw. am leichtesten<br />

einen Einstieg. Auch Konditionstraining<br />

oder Krafttraining<br />

eignet sich, wenn der Trainer oder<br />

die Trainerin zum richtigen Atmen<br />

anleitet. Sehr gut geeignet, tiefes<br />

Atmen zu lernen oder wieder zu<br />

lernen, ist als Sportart das Schwimmen.<br />

Durch sportliches Training wird<br />

der Gasaustausch in den 300 Millionen<br />

Lungenbläschen optimiert,<br />

der Stoffwechsel arbeitet ökonomischer,<br />

wodurch mehr Sauerstoff<br />

schneller ins Blut, ins Herz und<br />

schließlich zu den Muskeln gelangt.<br />

sich vermehren. Dazu riet die<br />

Zeitschrift „Öko-Test“ nach einer<br />

Laboranalyse von 17 tiefgefrorenen<br />

Kräutermischungen.<br />

Denn möglicherweise bei der Verarbeitung<br />

vorhandene Krankheitskeime<br />

frieren mit ein. Das kann<br />

problematisch werden, wenn die<br />

belasteten Kräuter aufgetaut auf<br />

Speisen gegeben werden oder sogar<br />

länger im Kühlschrank herumgelegen<br />

haben, so dass die Keime<br />

Zeit hatten, sich zu vermehren.<br />

Für selbst eingefrorene Ernteüberschüsse<br />

gilt dies selbstverständlich<br />

auch.<br />

Orthoformula-Infotag -<br />

Low Carb & exogene Ketone<br />

Wer sich für die neuesten Entwicklungen um<br />

eine Low Carb-Ernährung interessiert und<br />

wissen möchte, was exogene Ketone sind und<br />

welchen therapeutischen Nutzen sie haben, der<br />

ist eingeladen.<br />

Eintritt: frei<br />

Wo: Darmstädter Eventlocation Roeders<br />

(Rheinstraße 99.5, 64295 Darmstadt).<br />

Wann: Samstag, 18. März, ab 9.30 Uhr<br />

(Vortragsprogramm bis 16 Uhr, danach offener<br />

Austausch, Abendessen, Konzert Hinz &Kunz<br />

und Ü-40-Disco)<br />

zoe Media-Verlag GmbH · Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />

T +<strong>49</strong> (0) 6082 922900-0 · F +<strong>49</strong> (0) 6082 922900-9<br />

redaktion@<strong>reformleben</strong>.de<br />

<strong>reformleben</strong>.de<br />

Geschäftsführer<br />

Bernhard Sillich<br />

Ärztl. wissenschaftl. Redaktion Dr. med. Klaus Mohr<br />

Die Empfehlungen in diesem Heft erfolgen nach bestem Wissen<br />

und Gewissen. Alle Angaben dienen jedoch nur zur Information<br />

und stellen keine Anleitung zur Selbstbehandlung dar. Bei Erkrankungen<br />

ist stets ein Arzt zu konsultieren. Deshalb haften<br />

weder die Autoren noch der Verlag für Forderungen aller Art,<br />

die mit dem Inhalt dieser Ausgabe in Zusammenhang gebracht<br />

werden.<br />

Gestaltung & Realisierung<br />

dashdesign; · Poststraße 1 · 35305 Grünberg<br />

T: +<strong>49</strong> (0) 6634 969099-0<br />

dashdesign.eu<br />

Druck<br />

Vogel Druck und Medienservice GmbH<br />

+<strong>49</strong> (0) 931 4600-02<br />

vogel-druck.de<br />

Fotos & Illustrationen<br />

Doch Fakt ist, dass dies zu erhöhtem<br />

Blutdruck, Kopfschmerzen, Verspannungen,<br />

Konzentrationsschwäche,<br />

verminderter Verdauungstätigkeit<br />

beiträgt. Besser ist, wenn die<br />

eingeatmete Luft nicht nur in den<br />

oberen Brustraum, sondern weiter<br />

nach unten in den Bauchraum<br />

fließt. Das lässt sich üben. Sportliches<br />

Training führt fast automatisch<br />

dazu.<br />

Tiefkühl-Kräuter<br />

direkt verwenden<br />

Getrocknete oder schockgefrorene<br />

Produkte sind Alternativen zu<br />

frischen Kräutern, vor allem wenn<br />

diese draußen noch wachsen müssen<br />

oder wenig Zeit zum Einkaufen<br />

und Kochen ist. Tiefkühlware sollte<br />

dabei besser noch gefroren verwendet<br />

werden. Beim Auftauen geht<br />

Geschmack verloren und in den<br />

Kräutern enthaltene Keime können<br />

Zur Veranstaltung<br />

stock.adobe.com,<br />

istockphoto.com<br />

Erscheinungsweise<br />

Bundesweite Erscheinung, teilweise Österreich,<br />

alle zwei Monate in Printform.<br />

Hinweis für Österreich<br />

Die genannten Produkte werden größtenteils auch in Österreich<br />

angeboten, jedoch sind Abweichungen aufgrund arzneimittelrechtlicher<br />

Bestimmungen möglich.<br />

Anzeigen<br />

Bernhard Sillich<br />

T +<strong>49</strong> (0) 6082 922900-0 · F +<strong>49</strong> (0) 6082 922900-9<br />

M +<strong>49</strong> (0) 163 74 55 424 · anzeigen@<strong>reformleben</strong>.de<br />

Bezugsquellen<br />

<strong>reformleben</strong> erhalten Sie in allen teilnehmenden Reformhäusern,<br />

Apotheken und Bioläden mit Reformwarensortiment<br />

in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Alle Rechte<br />

vorbehalten.<br />

46 | <strong>reformleben</strong> 02/2023 | 47


BUCH<br />

Empfehlungen<br />

Ernährung für die Psyche<br />

ISBN: 978-3-7423-1801-5<br />

Richtig essen für seelisches Wohlbefinden<br />

– mit Nahrungsmitteln, die<br />

Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen,<br />

posttraumatische<br />

Belastungsstörungen und mehr<br />

bekämpfen<br />

· Autor: Dr. Uma Naidoo<br />

· 384 Seiten, Softcover<br />

· Erschienen: 09/2021<br />

Weniger ist mehr –<br />

Medikationsrisiken<br />

erkennen und vermeiden<br />

ISBN: 978-3-7423-2254-8<br />

Warum zu viele Medikamente<br />

gravierende Beschwerden bei<br />

älteren Menschen auslösen und<br />

was Betroffene und pflegende<br />

Angehörige tun können<br />

· Autor: Matthias Kohlhof<br />

· 176 Seiten, Softcover<br />

· Erschienen: 02/2023<br />

Richtig essen bei Arthrose,<br />

Rheuma und Gicht<br />

ISBN: 978-3-7423-2034-6<br />

In diesem Buch erfährt man, welche<br />

Lebensmittel man zu sich nehmen<br />

und welche man meiden sollte, um<br />

neuen Entzündungen vorzubeugen<br />

oder bestehende einzudämmen.<br />

· Autor(en): Simon Weisdorf,<br />

Martin Kreutzer<br />

· 288 Seiten, Softcover<br />

· Erschienen: 12/2021<br />

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