reformleben - Nr. 49 - Entwurzelt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>49</strong><br />
M E I N E G E S U N D H E I T 3.0<br />
MÄRZ | APRIL 2023<br />
PRINT-AUSGABE<br />
S. 32<br />
GEMÜSE – AM LIEBSTEN<br />
BIO UND REGIONAL<br />
Tipps und Rezepte<br />
von Sigrid Oldendorf<br />
S. 11<br />
DER FREIWILLIGE<br />
VERZICHT<br />
Julia Tulipan über das Fasten<br />
S. 22<br />
LOW CARB BEDEUTET<br />
„ZURÜCK AUF NORMAL“<br />
Basisprogramm für längere<br />
Gesundheit<br />
<strong>Entwurzelt</strong><br />
Viele Krisen unserer Zeit hat der<br />
Mensch sich selbst eingebrockt.<br />
Helfen kann – so Dr. Klaus Mohr<br />
– eine Rückbesinnung auf unsere<br />
Wurzeln und eine Orientierung an<br />
der Pflanzenwelt. Weniger ist eben<br />
oft mehr!<br />
S. 4
Inhalt<br />
gesund und<br />
Jetzt<br />
auch als Abo:<br />
6 Ausgaben = 19,– €<br />
Lieferung frei<br />
Haus!<br />
glücklich<br />
<strong>reformleben</strong>.de<br />
Liebe Leserinnen & Leser,<br />
Dr. Klaus Mohr hat die Gabe, aktuelle Themen<br />
wunderbar in größere gesellschaftliche Zusammenhänge<br />
einzuordnen – was zugegeben manchmal<br />
ordentlich wehtut. Zugleich gibt er uns stets auch<br />
wertvollen Input für den Umgang mit Krisen und<br />
Krankheiten an die Hand. Viele gute Ideen für ein<br />
besseres Leben.<br />
Auch in seinem neuesten Leitartikel „<strong>Entwurzelt</strong>“ legt<br />
er den Finger in die Wunde. Klimawandel, Umweltverschmutzung,<br />
Narzissmus: Der Mensch, so seine<br />
These, scheint den Bezug zu sich verloren zu haben.<br />
Dem ewigen Kreislauf aus Wachstum und Zerstörung<br />
setzt Dr. Klaus Mohr ein Weniger entgegen und eine<br />
Rückbesinnung auf unsere eigentlichen Wurzeln.<br />
Ganz nach dem Vorbild der Pflanzen.<br />
Passend dazu beschäftigen sich unsere Autorinnen Julia<br />
Tulipan mit dem Fasten und Sigrid Oldendorf mit dem<br />
Thema Gemüse. Klar müssen wir alle sparen, doch Bio<br />
ist ein Muss, sagt die Ernährungsexpertin – und gibt uns<br />
leckere und preiswerte Rezepte an die Hand.<br />
Versuchen Sie es doch mal!<br />
Ihr Bernhard Sillich, Herausgeber<br />
Gesundheit<br />
<strong>Entwurzelt</strong> S. 4<br />
Basisprogramm – Regeneration - Teil 3<br />
Coenzym Q10 S. 18<br />
Basisprogramm – Ernährung - Teil 1<br />
Low Carb zurück auf Normal S. 22<br />
Blick in den Markt S. 27<br />
„Psychobiotika“ – Milchsäurebakterien S. 31<br />
für die Psyche<br />
Gesundheits-News S. 46<br />
Termine S. 47<br />
Ernährung & Rezepte<br />
Fasten S. 11<br />
Omega-3-Fettsäuren<br />
aus Leinöl S. 34<br />
Blick in den Markt S. 27<br />
„Ein hoher Obst- und Gemüseverzehr<br />
kann das Risiko für viele<br />
Krankheiten senken“ S. 28<br />
Gemüse saisonal und regional S. 38<br />
Rezepte:<br />
Budwig Kichererbsen-Hummus S. 36<br />
Warmes Hirseporridge mit<br />
Fermentgold Kurkuma S. 37<br />
Kresse-Pesto S. 39<br />
Feldsalat mit Apfel S. 39<br />
Lauch-Soja-Suppe S. 40<br />
Überbackener Chicorée S. 41<br />
Zwiebelsuppe S. 42<br />
Selleriegemüse S. 43<br />
Ziegenfrischkäse-Pralinen<br />
mit Rucola an Heidelbeervinaigrette S. 44<br />
Quarksoufflé S. 45<br />
Lifestyle<br />
Buchempfehlungen S. 9, 15, 20, 25, 48<br />
Impressum S. 47<br />
Abo-Bestellung unter T +<strong>49</strong> (0) 6082 922900-0 oder redaktion@<strong>reformleben</strong>.de<br />
Haben Sie Fragen oder Anregungen?<br />
Schreiben Sie uns: zoe Media-Verlag GmbH<br />
Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />
oder per E-Mail: info@<strong>reformleben</strong>.de<br />
| 3<br />
Zurückliegende Ausgaben können Sie für 2,50 € pro Exemplar (zzgl. 1,60 € Versandkosten) bestellen.
ENTWURZELT<br />
Wenn gesagt wird, ein Mensch sei entwurzelt,<br />
bedeutet das, er habe den Bezug zu den Wurzelnde Pflanzen können bei Beeinträchti-<br />
Analogie zum Pflanzenreich.<br />
Lebensgrundlagen verloren sowie zu den gungen und Krankheitsgefahr nicht mal eben<br />
Kraftquellen. Die Metapher stellt einen zu einer Apotheke oder einem medizinischen<br />
Vergleich mit dem Pflanzenreich her. Versorgungszentrum gehen. Ohnehin wäre<br />
im Zentrum ein Termin mit Versichertenkarte<br />
Mit ihrer Wurzel nehmen Kräuter, Sträucher<br />
und Bäume Wasser und Mineralstoffe theken nicht immer ein eingreifendes Medika-<br />
erst nach geraumer Wartefrist — und in Apo-<br />
aus der Erde auf — und sind damit fest ment oder ein Hustensaft erhältlich.<br />
verankert. Zusammen mit der Energie aus<br />
dem Sonnenlicht und dem Kohlendioxid aus<br />
Hocheffektive Schutzstoffe<br />
der Luft, das sie aufnehmen, um Struktur-,<br />
aus dem Pflanzenreich<br />
Funktion- und Speicherstoffe zu bilden,<br />
sind diese Pflanzen autark, selbstständig, Pflanzen sind nicht krankenversichert — und<br />
nachhaltig. Klar, Derartiges kann kein brauchen das nicht. Weil im Pflanzenreich<br />
Mensch leisten. Menschen haben ganz während einiger hunderttausend Jahre notwendige,<br />
genial anmutende Schutzstoffe für die<br />
andere Fähigkeiten, grandiose, weniger<br />
essenzielle und leider auch destruktive. eigenen Zellen entwickelt wurden, in unterschiedlicher<br />
Art und Wirksamkeit in verschiedenen<br />
Pflanzenarten. Etliche davon wirken<br />
Stabilitas Loci<br />
toxisch (abhängig auch von der Dosierung),<br />
wenn sie vom Menschen aufgenommen werden.<br />
Mobil sind wurzelnde Pflanzen jedenfalls nicht; Einige Pflanzenarten jedoch bilden Wirkstoffe,<br />
sie können ihren Standort nicht nach Bedarf, die auch unsere Körperzellen schützen können,<br />
Lust und Laune verlassen — sie sind ortsfest und werden deswegen seit Generationen als<br />
und bleiben. Im Zisterzienserorden war die Heilpflanzen gebraucht. Nachdem deren molekulare<br />
und zelluläre Wirkmechanismen an-<br />
stabilitas loci — das Verbleiben an ihrem Ort<br />
— eine Grundregel der Mönche, neben Gebet, satzweise entschlüsselt sind, ist die Anwendung<br />
dieser Pflanzenarten vor allem zur<br />
Liturgie und weiteren Pflichten. Im Zuge der<br />
Reformation wurde mit dem Vermögen des Zisterzienserklosters<br />
Heina die Philipps Univer-<br />
geradezu essenziell geworden (konkrete<br />
Prävention von Zivilisationskrankheiten<br />
sität Marburg gegründet (in der ich wurzele, Kombinationen dazu finden Sie im Basisprogramm<br />
für längere Gesundheit).<br />
die meine Ausbildung ermöglicht und meine<br />
Entwicklung mitgeprägt hat). Zisterzienser<br />
kultivierten Heilgärten — an der Seite von Einige Evolutionsbiologen erklären die allmäh-<br />
Kreuzgang und Kirche — und bildeten frühe liche Entwicklung hocheffektiver Schutzstoffe<br />
Pharmazeuten aus. In der Autarkie der Klosterwirtschaft<br />
(die nicht romantisch verklärt on für die ortsfesten Pflanzen — da sie nun mal<br />
mit der Notwendigkeit eigener Selbstmedikati-<br />
werden sollte) findet sich eine faszinierende nicht fliehen, nicht ausweichen konnten.<br />
4 | <strong>reformleben</strong> 02/2023<br />
Einfluss des Menschen<br />
Bei der Bildung ihrer Schutzstoffe haben die<br />
Pflanzen gewiss nicht an den/die Menschen<br />
gedacht: Die kamen zur Schöpfung erst viel<br />
später hinzu hinzu. Aber dann umso heftiger,<br />
effektiver und gefährlicher. Auch für sich selber,<br />
was den Pflanzen fremd wäre. So hat es die<br />
Menschheit geschafft, in ungefähr 200 Jahren<br />
(ein Zeitraum, der für Pflanzen nanowinzig ist<br />
und von gerade mal sieben Generationen des<br />
Menschen „gestaltet“ wurde) die Temperatur<br />
an der Erdoberfläche um 1,5 °C zu steigern.<br />
Was geringfügig scheint — Menschen steigern<br />
seitdem sehr viel mehr: technisches Wissen,<br />
Kredite und Schulden, Inflationsraten, Hunger<br />
und Elend, Hass und Gewalt, und zudem ihre<br />
Zahl, acht Milliarden gerade. Tatsächlich ist<br />
die Klimaveränderung, die steigende Übererwärmung<br />
der Erdoberfläche wahrscheinlich<br />
die größte Herausforderung und Gefahr<br />
seit es Menschen gibt. Die unbeirrte Raserei<br />
auf den Autobahnen, das Abwehren von<br />
Tempolimits, zeigt die Unbelehrbarkeit vieler<br />
Menschen. Pflanzenarten, die lange vor dem<br />
Erscheinen der Menschheit schon hier waren,<br />
halten durch Aufnahme von Kohlendioxid die<br />
Erderwärmung noch so gut es geht ein wenig<br />
auf — und werden auch noch da sein, wenn die<br />
Menschheit mit all ihrem Irrsinn nicht länger<br />
bestehen kann.<br />
Temporär können die meisten<br />
Pflanzenarten mit hoher Einstrahlung<br />
von UV-Licht (und,<br />
sofern sie gut verwurzelt sind,<br />
auch mit dem Temperaturanstieg<br />
) einigermaßen umgehen;<br />
sie haben bereits vor<br />
der Klimaveränderung effektive<br />
Schutzstoffe gegen oxidative<br />
Beschädigungen sowie Reparaturstoffe<br />
für ihre Zellen hervorgebracht — und<br />
können auch nach zu befürchtendem kollektivem<br />
Selbstmord der Menschheit wieder zu<br />
ROTER<br />
GINSENG<br />
Roter Ginseng Extrakt Hartkapseln - Wirkstoff:<br />
Trockenextrakt aus roter (wasserdamppehandelter)<br />
Ginsengwurzel - Tonikum zur Stärkung und Krääigung<br />
bei Müdigkeits- und Schwächegefühl und bei<br />
nachlassender Leistungs- und Konzentraaonsfähigkeit.<br />
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die<br />
Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />
LEBEN IN BALANCE<br />
| 5
ihrer Tagesordnung übergehen: im Sonnenlicht<br />
Kohlendioxid aufnehmen, nachts einen Anteil<br />
davon wieder abgeben, statt einseitig immer<br />
mehr davon zu produzieren. Ungefähr so wie<br />
Matthias Claudius das im Gedicht „Der Mond<br />
ist aufgegangen“ skizziert hat: „ … der Wald<br />
steht still und schweiget, und aus den Wiesen<br />
steiget der weiße Nebel wundersam. …“<br />
Im Pflanzenreich hat das Verwurzeltsein zur<br />
Bildung hochwirksamer Schutzstoffe und<br />
Wirkstoffe zur Eigenheilung geführt. Derartige<br />
Wurzeln mit der Bindung, dem Bezug zur Erde<br />
haben Tiere und Menschen nicht, jedoch sind<br />
die mobil (manche Menschen sogar hypermobil).<br />
Existenziell wurzelte der Mensch ursprünglich<br />
im Pflanzenreich<br />
■ von dem der Sauerstoff freigesetzt wird,<br />
den wir einatmen<br />
■ von dem — im Primärstoffwechsel — Proteine,<br />
Kohlenhydrate und Öle bzw. Fette hergestellt<br />
werden, die Grundelemente unserer Nahrung<br />
■ von dem — im Sekundärstoffwechsel einiger<br />
Pflanzenarten — gesundheitsfördernde,<br />
stärkende und regenerierende Schutzstoffe<br />
gebildet werden, die für unser Leben, unsere<br />
Gesundheit essenziell sind.<br />
Nachhaltige Pflanzenwelt<br />
In den letzten Jahren wird häufig von Nachhaltigkeit<br />
gesprochen. Pflanzen sind wirklich<br />
nachhaltig. Indem sie mit dem Wasser, das<br />
sie durch ihre Wurzeln aus der Erde beziehen,<br />
dem Kohlendioxid aus der Luft und dem<br />
Sonnenlicht eigenständig ihre Primärstoffe<br />
bilden — und dazu noch faszinierend wirksame<br />
Schutzstoffe. Und was tut der Mensch/die<br />
Menschin/die Menschheit? Derzeit trotz aller<br />
Versprechungen meistens das Gegenteil: rodet<br />
Wälder, asphaltiert/betoniert/schüttet Grünflächen<br />
zu, verheizt und verfährt Öl und Gas<br />
aus uralten Beständen, produziert Giftstoffe<br />
und Müll, zerstört Leben und ganze Arten, ist<br />
gierig, da wurzellos, unzufrieden und ängstlich,<br />
lügt und betrügt. Macht sich/nimmt sich<br />
sehr wichtig. Macht andere und sich selbst<br />
unglücklich. Selbstverständlich: Es geht auch<br />
anders und gibt auch andere Mitmenschen.<br />
Beglückend.<br />
Begünstigt wurde die Fehlentwicklung der<br />
Mehrheit durch den Übergang von einer agrarischen,<br />
produzierenden Lebensweise hin zur<br />
konsumierenden Gesellschaft.<br />
Entwurzelung in der Konsumgesellschaft<br />
Consumo ergo sum: solange ich konsumiere,<br />
bin ich, ist zum unbewussten Credo unserer<br />
Gesellschaft geworden. Eine Zeit lang ging<br />
das ganz gut. Mit der Industrialisierung<br />
wurde die technische Produktion, aber auch<br />
die Landwirtschaft effektiver, die Produkte<br />
billiger und die Sozialversicherung ermöglicht.<br />
Hoher Wohlstand, Luxus, schließlich Hybris,<br />
entstand. Narzissmus. Einige Weitsichtige<br />
warnten schon in den sechziger und siebziger<br />
Jahren des vorigen Jahrhunderts vor einer<br />
gefährlichen Veränderung der Atmosphäre,<br />
vor dem Artensterben und der Zerstörung der<br />
Zukunft („stummer Frühling“). Spät wird nun<br />
erkennbar, dass eine grundlegende Zeiten-<br />
wende da schon notwendig gewesen wäre.<br />
Trotz wachsender Einsicht geschieht aber noch<br />
immer zu wenig. Zum Klimaschutz werden<br />
zwar Gesetze, Vorschriften und Regelungen<br />
beschlossen, die Selbstverantwortung und<br />
Selbstbeteiligung der Verbraucher scheint<br />
dabei wenig erforderlich, als ob die Politik alles<br />
richten könnte. Wegen des weiter wachsenden<br />
Energieverbrauchs wird trotz der Verteuerung<br />
nun noch mehr Kohle, mehr Gas, mehr<br />
Erdöl verstromt, verheizt und verfahren. Für<br />
Unnötiges. Die Mehrheit will fahren, und das<br />
möglichst schnell, will Komfort und sich damit<br />
amüsieren. Die Mehrheit ist für den Konsum —<br />
und gegen Verzicht.<br />
Getrieben war der Konsum bisher vom üppigen<br />
Angebot an Waren, Brennstoffen und Reisen,<br />
das — ungeachtet der Umweltbelastung —<br />
für ziemlich niedrige, erschwingliche Preise<br />
sorgte. Bei steigenden Preisen intervenieren<br />
Politiker nun, um die Kosten für Heizen und<br />
den Strom zu dämpfen, sicher nötig, um Härten<br />
zu lindern — aber auch dienlich, um Kaufkraft<br />
der Verbraucher zu erhalten, und die Wirtschaft<br />
am Laufen.<br />
Die Macht der Konsumenten<br />
Verbraucherschutz hat in unserer Gesellschaft<br />
zu Recht hohe Priorität. Gesetzliche<br />
Regelungen und Rechtsverordnungen wurden<br />
eingeführt, um eventuelle organisatorische<br />
und strukturelle Übermacht global agierender<br />
Konzerne gegenüber einzelnen Konsumenten<br />
auszutarieren (erinnernd an die Geschichte<br />
von dem Riesen Goliath und dem Hirtenjungen<br />
David). Natürlich könnten Verbraucher zum<br />
Abbau der Macht dieser Konzerne beitragen,<br />
indem sie auf einschlägigen Konsum verzichten.<br />
Bloß wenige sind aber dazu bereit.<br />
Nach wie vor ist die Selbstverantwortung der<br />
Verbraucher nicht sehr ausgeprägt. Ein wenig<br />
Kompensation dafür leisten gesetzliche Vorschriften<br />
zur Beachtung des Umweltschutzes<br />
6 | <strong>reformleben</strong> 02/2023<br />
| 7
und zum Verhindern von Ausbeutung, vor<br />
allem von Kinderarbeit in den Herkunftsländern<br />
der Waren, jedoch keinen Ersatz für<br />
die Selbstverantwortung. Dafür hat die EU<br />
ein 400-seitiges Regelwerk für die Einhaltung<br />
ethischer und ökologischer Standards geschaffen<br />
und damit jedenfalls für mehr Bürokratie<br />
und Haftpflichten gesorgt. Mögen die Bedingungen<br />
in Ländern, die den Konsum beliefern,<br />
damit hoffentlich besser werden.<br />
Die Macht des Geldes<br />
In den Jahrzehnten des Wohlstands — in<br />
einigen Regionen — , des globalen Fortschritts,<br />
der üppigen Versorgung wie der erweiterten<br />
Sozialleistungen von manchen Staaten, hat sich<br />
die Mentalität vieler Menschen offensichtlich<br />
verändert. Bis vor kurzem galt es als selbstverständlich,<br />
dass diese Art von Wohlstand<br />
weiter erhalten bleibt bzw. noch zunimmt, dass<br />
die Wissenschaft und die Technik die meisten<br />
Probleme der Menschen (auch die selber bereiteten)<br />
lösen wird. Betriebsstoff bei all dem ist<br />
das Geld, von dem immer mehr verlangt wird.<br />
Bereitgestellt wird es aus Löhnen, Erträgen,<br />
Beiträgen zu den Sozialkassen, Steuern und in<br />
hohem Maß aus Kreditaufnahmen der Staaten.<br />
Um die Zinsen dafür niedrig zu halten — eine<br />
Rückzahlung ist nahezu utopisch — erhöhten<br />
die Notenbanken „einfach" enorm die Geldmenge.<br />
Die inflationär wirkt. Für Dienstleistungen<br />
und Waren, für den Lebensunterhalt<br />
wird dann mehr Geld verlangt. Zunehmend<br />
mehr Berufsgruppen weisen nun auf ihre<br />
Wichtigkeit für die Gesellschaft hin, auf den<br />
Mangel an Fachkräften, sowie auf die Notwendigkeit<br />
von Entlastung und höherer Vergütung.<br />
Wenn nicht genügend Geld geboten wird,<br />
stehen manche Dinge nicht mehr in bisherigem<br />
Maß zur Verfügung, werden viele Medikamente<br />
nicht mehr hergestellt/nicht geliefert,<br />
werden manche Dienstleistungen nicht mehr<br />
erbracht. Für die Konsumgesellschaft ist das<br />
eine neue Erfahrung. Mit mehr Geld, heißt es<br />
dann, sei der eklatante Mangel zu beheben.<br />
Mit diesem Geld könnten mehr Mitarbeitende<br />
eingestellt und motiviert werden, die Arbeitsbedingungen<br />
verbessert und wieder mehr Produkte<br />
geliefert werden. Von dem Mehr heißt<br />
es dann aber oft, das sei unzureichend. Genug<br />
wird in der Konsumgesellschaft wohl niemals<br />
genug sein.<br />
In praktisch allen Bereichen gilt die Finanzierung<br />
als absolut notwendige Voraussetzung<br />
jedweder Problemlösung. Gewiss ist unsere Gesellschaft<br />
auch ethik- und werteorientiert (besonders<br />
in der Rhetorik), aber ganz besonders<br />
ist sie geldorientiert. Pflanzen wurzeln nach<br />
wie vor in der Erde, seit Urzeiten. Die Konsumgesellschaft<br />
hingegen wurzelt im Geld, ihrem<br />
eigentlichen Treib- und Betriebsstoff.<br />
Schwinden von Selbstverantwortung<br />
Was macht das mit den Menschen in dieser<br />
Gesellschaft? Das Schwinden von Selbstverantwortung,<br />
Selbstbeteiligung und persönlicher<br />
Fürsorge für Andere führt zu weiter wachsenden<br />
Problemen. Die Mentalität ist dann mehr<br />
von Egoität, Fordern und Verlangen, von dem<br />
Mangel an Resilienz geprägt, weniger von eigenem<br />
Einsatz und Teilen, weniger vom Verzichten.<br />
Besser, ausdauernder, kräftiger, nachhaltiger,<br />
resilienter, gesünder wird man so nicht.<br />
So ist auch in der Medizin permanent Mehr<br />
erforderlich: mehr Untersuchungen, mehr<br />
Studien, mehr Leitlinien, mehr Medikamente,<br />
mehr Kosten — und, scheinbar paradox, mehr<br />
Krankheiten. Gewiss verhilft das frühere und<br />
präzisere Entdecken von Krankheiten, dank<br />
intensiver Diagnostik, zu besseren Therapiechancen.<br />
Was zu begrüßen ist. Ein großer Teil<br />
von hinzukommenden Krankheiten ist aber<br />
systembedingt.<br />
Ist am Ende weniger mehr?<br />
Der gewöhnliche Ansatz zur Problemlösung<br />
in unserer Gesellschaft ist das Mehr: mehr<br />
Aufwand, mehr Ausgaben, mehr Geld, mehr<br />
Belastungen, mehr Kosten, mehr Gegeneinander,<br />
mehr Polemik, mehr Unsicherheit. Mehr in<br />
allen Bereichen. Dürfte es hier und da vielleicht<br />
weniger sein? Selbstverständlich wird sich<br />
die Mehrheit gegen jeglichen eigenen Verzicht<br />
verwahren. Weil man darin keinen Vorteil erkennt.<br />
Weil man auf Ansprüche und Forderungen<br />
pocht. Und als geeignetstes Substrat, um<br />
doch irgendwie zu wurzeln, den legendären<br />
Geldspeicher herbeiwünscht. Der aber inzwischen<br />
zum Schuldenturm mutiert ist.<br />
Weniger. Weniger Beschleunigung, weniger<br />
Tempo, weniger Kohlendioxidemission,<br />
weniger Egoität, weniger Belastung der Erde,<br />
weniger Veränderung des Klimas, weniger Unsinn,<br />
weniger Hass, weniger Polemik, weniger<br />
Gewalt, weniger Verschuldung. Dazu nicht im<br />
Geld wurzeln. Das bedeutet nicht, wie uns oft<br />
weisgemacht wird, dass wir so unsere Existenz<br />
verlieren, unseren Wohlstand, unsere Teilhabe,<br />
unsere Gesundheit, unser Leben. Dass wir<br />
mit dem Prinzip weniger von alldem plötzlich<br />
entwurzelt wären. Im Gegenteil.<br />
BUCH-Empfehlungen<br />
Der entwurzelte Mensch<br />
8 Gesundheitsanker für Alltag und Krisen<br />
ISBN: 978-3-95803-394-8<br />
In seinem neuen Bestseller zeigt Professor<br />
Dobos erstmals das ganzheitliche<br />
Potenzial dieser naturbezogenen Medizin, ihre<br />
Wirkung im Kleinen wie im Großen.<br />
· Autor: Prof. Dr. med. Gustav Dobos,<br />
Dr. Petra Thorbrietz<br />
· 232 Seiten, gebunden<br />
· Erschienen: 08/2021<br />
Hier bestellen<br />
20,00 €<br />
8 | <strong>reformleben</strong> 02/2023 | 9
Wurzeln bilden – Vorbild Pflanzenreich<br />
Natürlich können wir nicht so in der Erde<br />
wurzeln wie ein Nussbaum oder ein Teestrauch<br />
oder ein Löwenzahnkraut. Wie das Pflanzenreich.<br />
Dafür ist es schon hilfreich, wenn wir die<br />
Erde nicht weiter zupflastern, nicht mit Chemikalien<br />
vergiften, nicht die Zukunft belasten,<br />
nicht das Klima noch massiver verändern.<br />
Nicht Mobilität über alles stellen.<br />
Gerade dann können wir wurzeln. Solange<br />
Pflanzen in der Erde wurzeln, können Menschen<br />
im Pflanzenreich wurzeln. Können von<br />
geeigneten Pflanzenarten die Nahrung sowie<br />
Schutzstoffe für ihre Gesundheit beziehen,<br />
gegen häufige Krankheiten. Dass vegetabile<br />
Nahrung unersetzlich und viel besser geeignet<br />
zum Verhüten von Krankheiten ist, wird<br />
immer wieder bestätigt. Dabei sind die Schutzstoffe<br />
besonderer Pflanzenarten essenziell für<br />
die Gesundheit (siehe dazu das Basisprogramm<br />
für längere Gesundheit).<br />
FASTEN<br />
Fasten – Der freiwillige Verzicht<br />
Der zuverlässige und beste Gewinn aus der<br />
Beziehung zum Pflanzenreich ist die Mentalität,<br />
die uns daraus erwächst. Mit Worten allein<br />
kann das nicht erklärt werden. Jede Gärtnerin/<br />
jeder Gärtner allerdings kann das bezeugen.<br />
Erfahrbar wird es schon mit der Kultur in der<br />
Pflanzschale am Küchenfenster. Stofflich und<br />
emotional gedeiht gute Mentalität, seelisches<br />
Verwurzeltsein, Akzeptanz, Bescheidenheit,<br />
Resilienz, Glück, Zufriedenheit und Gesundheit<br />
in unserem Leben mit Pflanzen. Mehr soll dazu<br />
hier nicht geschrieben werden.<br />
Dr. med. Klaus Mohr<br />
Das Fasten gehört seit jeher zum Mensch- und<br />
Tierreich. Fastenperioden finden wir fest<br />
verwurzelt in zahlreichen Kulturen, meist in<br />
einem religiösen Kontext. Evolutionär gesehen<br />
war es für uns, wie für jedes andere Tier, vollkommen<br />
normal, mehrere Stunden oder Tage<br />
ohne Nahrung auskommen zu können. Ohne<br />
diese Fähigkeit hätte die Spezies Mensch kaum<br />
überlebt.<br />
Heute stellt sich die Situation, vor allem in den<br />
Industrieländern, etwas anders dar. Wir sind<br />
365 Tage im Jahr mit Essen versorgt. Durch<br />
die chronische Überversorgung mit hochverarbeiteten<br />
Kohlenhydraten kommt es zu einer<br />
zunehmenden Insulinresistenz, so fällt bei den<br />
meisten der Blutzucker bereits zwei Stunden<br />
nach der letzten Mahlzeit stark ab, und löst<br />
den Drang zur erneuten Nahrungsaufnahme<br />
aus. Längere Perioden ohne zu Essen ist für<br />
viele Menschen kaum vorstellbar und nur mit<br />
großem Unbehagen zu ertragen.<br />
Warum Fasten sinnvoll sein kann<br />
10 | <strong>reformleben</strong> 02/2023<br />
Artikel und mehr<br />
online<br />
Für Menschen, die bereits eine Zeit lang nach<br />
Low-Carb Prinzipien leben, ist das zwischenzeitliche<br />
Fasten aber überhaupt kein Problem,<br />
denn die Energie kommt aus den angelegten<br />
Fettreserven und dem Nahrungsfett. Die Abhängigkeit<br />
von Zucker und Kohlenhydraten ist<br />
minimal. Dies entspricht unserer eigentlichen<br />
evolutionären Blaupause und wird auch als<br />
Stoffwechselflexibilität bezeichnet.<br />
Fasten hat zahlreiche positive Effekte auf den<br />
Körper. Auf die wichtigsten werde ich gleich<br />
noch im Detail eingehen. Neben physiologischen<br />
Auswirkungen auf Hormone, Zellerneuerung,<br />
Insulinsensitivität und Leberentfettung<br />
hat der Verzicht auf Nahrung auch psychologische<br />
Effekte. Viele beschreiben es als eine<br />
Art „Reset“ oder Entwöhnungsphase, die dabei<br />
hilft, ungünstige Ernährungsgewohnheiten ab-<br />
| 11
zulegen und den Teufelskreis zu durchbrechen.<br />
Somit können ein paar Fastentage die ideale<br />
Einleitung sein, um nachhaltig und langfristig<br />
Ernährung und Lebensstilveränderungen einzuführen.<br />
Geplanter Selbstmord –<br />
bei Zellen durchaus wichtig<br />
In unserem Körper wird ständig auf- und umgebaut.<br />
Hormone, Proteine, Zellmembranen<br />
müssen aufgebaut und erneuert werden. Der<br />
Transport in und aus der Zelle benötigt Energie<br />
in Form von ATP. Der Körper macht nie Pause,<br />
Abnehmen nicht im Vordergrund<br />
Auch wenn man beim Fasten, vor allem bei den<br />
Formen, die sich über mehrere Tage erstrecken<br />
definitiv abnehmen wird, ist der Gewichtsverlust<br />
nicht das oberste Ziel des Fastens. Fasten<br />
hat sehr viele positive Effekte auf unsere<br />
Gesundheit, unabhängig vom Gewichtsverlust.<br />
Nutzt man das Fasten als Methode zur<br />
Gewichtsreduktion oder zum Gewichtsmanagement,<br />
dann läuft man Gefahr in einen<br />
klassischen Jo-Jo-Zyklus hineinzugeraten. Um<br />
Gewicht zu reduzieren, ist es in erster Linie<br />
wichtig, die richtigen Lebensmittel zu essen,<br />
Fasten – aber wie?<br />
Fasten ist definiert als der freiwillige Verzicht<br />
auf Nahrung und/oder Flüssigkeit für eine<br />
bestimmte Zeitperiode. Das Wort Fasten hat<br />
seinen Ursprung im Althochdeutschen und<br />
bedeutet „an den Geboten der Enthaltsamkeit<br />
festhalten“.<br />
„Hungern ist ein unfreiwilliger und unkontrollierbarer<br />
Zustand aufgrund fehlender<br />
Nahrungsmittel. Fasten hingegen bedeutet<br />
freiwilliger Verzicht auf Nahrung in einem<br />
von uns selbst bestimmten Zeitfenster. “<br />
Intermittierendes Fasten ist keine exakte Wissenschaft,<br />
sondern es gibt viele verschiedene<br />
Modelle, wie IF in den Alltag integriert werden<br />
kann. Die zwei populärsten IF-Regime sind<br />
16:8 und OMAD (One-Meal-A-Day). Bei 16:8<br />
wird ein Zeitfenster von maximal 8 Stunden<br />
für die Nahrungsaufnahme festgelegt. OMAD<br />
bedeutet, dass nur einmal pro Tag eine große<br />
Mahlzeit gegessen wird. OMAD ist nur bei sehr<br />
starkem Übergewicht oder als kurzfristige<br />
Intervention geeignet. Die Gefahr, dass es bei<br />
längerfristigem Durchführen zu einer Unterversorgung<br />
an Aminosäuren und Mikronährstoffen<br />
kommt, ist sehr hoch.<br />
24 Stunden, 365 Tage.<br />
Mikronährstoffmängel auszugleichen und<br />
Stress zu reduzieren. Fasten, oder bestimm-<br />
Dr. Jason Fung<br />
Alternate Day Fasting<br />
Kommt es zu einem Versorgungsengpass, und<br />
da reichen schon 14 Stunden aus, beginnt der<br />
Körper die Recycling-Anlagen anzuwerfen.<br />
„Auto“ bedeutete selbst und „phagie“ bedeutet<br />
essen, also „sich selber essen“. Der Mechanismus<br />
der Autophagie ist sehr wichtig und stellt<br />
eine Art „Müllabfuhr“ in unserem Körper dar.<br />
Gibt es von außen nicht genügend Nachschub,<br />
te Formen des Fastens, wie zum Beispiel das<br />
Leberfasten2, stellen dann ein weiters Werkzeug<br />
in meinem Werkzeugkoffer dar. Aber es<br />
ist nicht die Wunderwaffe oder das Mittel der<br />
Wahl bei Übergewicht.<br />
Chronisches Energiedefizit führt zu langanhaltenden<br />
und teilweise dauerhaften Verände-<br />
Die klassischen Fastenprogramme sind<br />
meistens auf einen Zeitraum von einer Woche<br />
angelegt und reichen von vollkommenem<br />
Nahrungsverzicht bis hin zu klarer Suppe oder<br />
Gemüsesäften. Die Dauer von mehreren Tagen<br />
bringt, gerade für den Anfänger, einige Probleme<br />
mit sich.<br />
Beim „Alternate Day Fasting“ findet ein Wechsel<br />
zwischen Fastentag und Esstag statt. Dabei<br />
wird jeweils für 24 Stunden gefastet. Eine<br />
andere Umsetzung dieses Konzepts wäre das<br />
5:2-Modell, bei dem an fünf Tagen pro Woche<br />
normal gegessen und an zwei Tagen gefastet<br />
wird.<br />
muss der Körper mit eigenen Ressourcen besser<br />
haushalten. Darum werden z.B. schadhafte<br />
rungen im Stoffwechsel. Es gibt mittlerweile<br />
zahlreiche Studien, die zeigen, dass es zu einer<br />
■ Wer noch nie in seinem Leben länger als 3 Stun-<br />
Ketogene Ernährung und Scheinfasten<br />
Zellen in den kontrollierten Selbstmord (=<br />
Apoptose) geschickt und Proteine und andere<br />
organische Verbindungen, die nicht mehr<br />
benötigt werden, abgebaut, um daraus neue<br />
Komponenten aufbauen zu können.1<br />
Ein weiterer Spieler ist mTOR (Mammalian<br />
Target of Rapamycin). Dabei handelt es sich<br />
nicht um den Namen eines Superhelden, sondern<br />
um einen wichtigen Rezeptor, der bei der<br />
Proteinsynthese im Muskel(Aufbau) eine zentrale<br />
Rolle spielt und Zellwachstum und Zellzyklus<br />
steuert. Fasten führt zu einem Abfall<br />
der Energieversorgung und zu einer Hemmung<br />
signifikanten Reduktion des Grundumsatzes<br />
(REE) kommt, der sich durch den Gewichtsverlust<br />
allein nicht erklären lässt. Diese Reduktion<br />
kann über viele Jahre erhalten bleiben. Die<br />
Daten dazu stammen aus der Biggest Loser<br />
Studie von Dr. Kevin Hall. Hier wurden Teilnehmer<br />
der Biggest Loser Fernsehshow über 6<br />
Jahre lang begleitet. Alle, bis auf eine Teilnehmerin,<br />
hatten sechs Jahre<br />
später wieder ihr ursprüngliches<br />
Gewicht oder sogar<br />
mehr. Der Grundumsatz<br />
ist deutlich reduziert, auch<br />
noch nach sechs Jahren.<br />
den ohne Essen verbracht hat und dann eine ganze<br />
Woche fasten möchte, geht durch die Hölle. Aus diesem<br />
Grund nehmen sich viele für diese Zeit Urlaub.<br />
■ Leistungsverlust – zumindest in den ersten 2-3<br />
Tagen ist man einfach zu nichts zu gebrauchen.<br />
Das klingt nicht sehr verlockend. Zum Glück<br />
gibt es alternative Fasten-Regime, die fast<br />
ebenso effektiv, aber weniger mühsam sind.<br />
Intermittierendes Fasten (IF)<br />
Intermittierend bedeutet „mit Unterbrechungen“<br />
und heißt, dass Fastenperioden von<br />
Was hat die ketogene Ernährung mit Fasten<br />
zu tun, werden Sie sich vielleicht fragen. Nun,<br />
der Ursprung der ketogenen Ernährung liegt<br />
100 Jahre zurück. In den 1920er Jahren fanden<br />
Dr. Wilder und sein Kollege Dr. Peterman,<br />
beide Ärzte an der renommierten Mayo Clinic<br />
in Cleveland heraus, dass eine Diät, die einen<br />
Anstieg der Ketone im Blut ermöglichte die<br />
Anfälle bei Kindern mit Epilepsien reduzierte.<br />
Die ketogene Diät wird auch als „Fasten nachahmende“<br />
Diät bezeichnet, denn die Bildung<br />
von Ketonen ist das Markenzeichen des Fastenstoffwechsels.<br />
von mTOR und Aktivierung von AMPK. AMPK<br />
ist der Gegenspieler von mTOR und steigert die<br />
Autophagie.<br />
Bei einigen sogar um bis<br />
zu 700 kcal.3<br />
Essensperioden unterbrochen werden. Die<br />
Fastenperioden dauern ca. 12–24 Stunden, je<br />
nachdem für welche Methode man sich entscheidet.<br />
Es ist so, dass man durch eine ketogene Ernährung<br />
bereits viele Vorteile, die das Fasten<br />
bringt, mitnehmen kann. Ganz ohne Nahrungsverzicht.<br />
12 | <strong>reformleben</strong> 02/2023<br />
| 13
Eine andere Methode ist das sogenannte<br />
„Scheinfasten“. Das Scheinfasten geht über<br />
einen Zeitraum von 5 Tagen. Dabei werden pro<br />
Tag etwa 400–500 kcal gegessen. Das Wichtige<br />
dabei ist, dass diese Mahlzeiten sehr fett- und<br />
proteinarm sind. Das aktiviert die Recycling-<br />
Prozesse.<br />
Wer sollte besser nicht fasten<br />
Ich möchte betonen, dass Fasten auf keinen<br />
Fall für jeden und jede geeignet ist. Auch wenn<br />
das Fasten nachweislich viele gesundheitliche<br />
Vorteile bringen kann, gibt es Menschen, die<br />
unbedingt davon Abstand nehmen sollten.<br />
Dazu gehören:<br />
■ Menschen mit Essstörungen wie Magersucht,<br />
Bulimie oder Binge Eating.<br />
■ Menschen mit Herz-, Nieren- oder Lebererkrankungen<br />
(oder nur nach expliziter Freigabe durch<br />
Arzt und mit engmaschiger Kontrolle!)<br />
■ Schwangere und stillende Frauen — hier kann es<br />
sogar tatsächlich zu einer Azidose (Übersäuerung -<br />
Blut-pH-Wert < 7,35) kommen.<br />
■ Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren<br />
■ Menschen mit Burn-Out-Syndrom; vor Kurzem<br />
überstandener schwerer Stress<br />
■ Depressive Menschen mit seelischen Störungen<br />
Zusammenfassung<br />
Um die vielen gesundheitlichen Vorteile, die<br />
das Fasten mit sich bringen kann, wirklich<br />
nutzen zu können, gibt es einige Rahmenbedingungen,<br />
die erfüllt sein sollten.<br />
Fasten ist oft eine neue und ungewohnte<br />
Situation. Lassen Sie sich und Ihrem Körper<br />
Zeit sich darauf einzustellen. Es sollte nichts<br />
erzwungen werden. Fühlen Sie sich nicht wohl,<br />
dann brechen Sie den Fastenversuch ab und<br />
versuchen Sie herauszufinden, woran es gelegen<br />
haben könnte. Manche Menschen besitzen<br />
oft noch nicht die notwendige metabolische<br />
14 | <strong>reformleben</strong> 02/2023<br />
5 Tipps<br />
für das erste intermittierende Fasten<br />
1. Trinken Sie reichlich Wasser. Ausreichend<br />
Flüssigkeit zu sich zu nehmen, ist<br />
extrem wichtig und erleichtert das Fasten.<br />
In erster Linie sollten hier ungesüßte Tees<br />
und Wasser getrunken werden. Bei Kopfweh<br />
oder Konzentrationsschwierigkeiten etwas<br />
Meersalz ins Wasser geben.<br />
2. Fasten Sie über Nacht. Das ist eine einfache<br />
Methode und relativ leicht umzusetzen.<br />
Tagsüber ist es oft schwierig nicht zu<br />
essen. Darum nutzen Sie doch einfach die<br />
Zeit in der Sie schlafen. Idealerweise sind<br />
das auf jeden Fall 6-8 Stunden. Lassen Sie<br />
das Abendessen aus und verschieben Sie Ihr<br />
Frühstück auf den späten Vormittag und Sie<br />
erreichen leicht ein Fastenfenster von 12-16<br />
Stunden.<br />
3. Umdenken. Sehen Sie IF als „Pause“ und<br />
nicht als „Entbehrung“. IF muss natürlich<br />
entstehen und sollte nicht als unangenehm<br />
oder belastend empfunden werden.<br />
4. Be Busy. Starten Sie an einem Tag, an dem<br />
Sie sowieso viel unterwegs sind und nicht<br />
gerade an einem verregneten Sonntag. Das<br />
mag im ersten Moment etwas kontraintuitiv<br />
klingen, aber es ist leichter nicht zu essen,<br />
wenn man den ganzen Tag beschäftigt ist.<br />
5. Trainieren Sie nüchtern. Planen Sie ein<br />
Training am Vormittag und beenden Sie<br />
damit Ihre verlängerte Fastenperiode über<br />
Nacht. Das heizt nochmal die Fettmobilisation<br />
an und der ganze Körper ist auf Nährstoffaufnahme<br />
vorbereitet.<br />
Tipp!<br />
Flexibilität. Bei Ihnen schafft es der Körper<br />
nicht, ausreichend Fett oder Ketonkörper zu<br />
mobilisieren, um niedrige Blutzuckerwerte<br />
auszugleichen.<br />
Damit der Körper aus Fett und Ketonen Energie<br />
machen kann, braucht es gesunde Mitochondrien.<br />
Liegt hier zum Beispiel eine Einschränkung<br />
vor, dann kann Fasten sehr belastend<br />
oder sogar unmöglich sein.<br />
Durch das Fasten werden oft Gifte freigesetzt,<br />
die über Jahrzehnte im Fettgewebe gespeichert<br />
worden sind. Darum ist es besonders wichtig,<br />
dass Leber und Nieren gesund sind. Die Entgiftung<br />
kann durch zusätzliche Einnahme von<br />
bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln, wie<br />
Mariendistelextrakt oder Methylsulfonylmethan<br />
(MSM), unterstützt werden. Außerdem ist<br />
eine ausreichende Versorgung mit allen<br />
B-Vitaminen und Folsäure unbedingt notwendig,<br />
um eine adäquate Entgiftung zu ermöglichen.<br />
Mag. Julia Tulipan<br />
Artikel und mehr<br />
online<br />
1 Alirezaei, Mehrdad, et al. „Short-term fasting induces<br />
profound neuronal autophagy.“ Autophagy 6.6 (2010): 702-<br />
710.<br />
2 Fastenprogramm nach Prof. Dr. Nicolai Worm gegen<br />
Fettleber<br />
3 Fothergill E, Guo J, Howard L, Kerns JC, Knuth ND,<br />
Brychta R, Chen KY, Skarulis MC, Walter M, Walter PJ,<br />
Hall KD. Persistent metabolic adaptation 6 years after "The<br />
Biggest Loser" competition.<br />
Obesity (Silver Spring). 2016 Aug;24(8):1612-9. doi: 10.1002/<br />
oby.21538. Epub 2016 May 2. PMID: 27136388; PMCID:<br />
PMC<strong>49</strong>89512.<br />
BUCH-Empfehlungen<br />
Die Ernährungs-Docs - Gesund und<br />
schlank durch Intervallfasten<br />
ISBN: 978-3-96584-092-8<br />
Die Ernährungs-Docs erklären, warum Essensverzicht<br />
auf Zeit ein Gewinn für die Gesundheit<br />
ist. Sie zeigen, was es mit dem aktuellen<br />
Fasten- Trend auf sich hat, und haben ein alltagstaugliches<br />
Konzept entwickelt, bei dem das<br />
bewährte intermittierende,99 Fasten 16:8 als<br />
Schlüssel zur Selbstheilung und zum gesunden<br />
Abnehmen im Mittelpunkt steht.<br />
· Autor(en): Dr. med. Anne Fleck,<br />
Dr. med. Jörn Klasen,<br />
Dr. med. Matthias Riedl,<br />
Dr. med. Silja Schäfer<br />
· 176 Seiten, gebunden<br />
· Erschienen: 01/2021<br />
Hier bestellen<br />
22,99 €<br />
| 15
Dr. med. Klaus Mohr<br />
Verbindet Natur- und Schulmedizin<br />
SONNE<br />
(VOLL-)TANKEN<br />
Vitamin D mit K2<br />
auf Basis neuester Wissenschaft und<br />
eigener ärztlicher Praxis<br />
FIT<br />
FÜR DEN ALLTAG<br />
ZEIT FÜR<br />
REGENERATION<br />
Jetzt Gesundheit ermöglichen!<br />
Proteine<br />
BASIS-<br />
PROGRAMM<br />
Magnesium<br />
Selen<br />
Coenzym Q10<br />
Nachhaltig gesund, leistungsfähig und schlank<br />
Mit dem Basisprogramm erlauben Sie Ihrem Körper in seine natürliche Balance<br />
IMMUNSYSTEM<br />
AKTIVIEREN<br />
LOW CARB<br />
ZURÜCK AUF NORMAL<br />
zu finden. Ihr Körper dankt Ihnen mit Leistungsfähigkeit, Widerstandskraft,<br />
langer Gesundheit und einem normalen Gewicht.<br />
Curcumin<br />
Ginseng<br />
Grüner Tee<br />
Granatapfel<br />
DHA und EPA<br />
Leinöl<br />
Erfahren Sie, mit welchen einfachen Maßnahmen Sie die Quellen von Krankheit<br />
beseitigen, um nachhaltig gesund zu werden und zu bleiben.<br />
FÜTTERE DEN<br />
DARM<br />
Dr. med. Klaus Mohr führt Sie mit seinem Basisprogramm durch die faszinierenden Ele-<br />
Pre- und Probiotika<br />
mente natürlicher Gesundheit und Selbstwiederherstellungskraft.<br />
Die Wissenschaft ist weiter als Sie denken!<br />
Weitere Informationen zum Dr. Mohr Basisprogramm finden Sie regelmäßig hier<br />
in Ihrer <strong>reformleben</strong> sowie unter www.basisprogramm.de<br />
Mehr Infos<br />
zum Thema hier!
Basisprogramm - 2. Element - Teil 3<br />
Coenzym Q10 zur<br />
Regeneration<br />
Coenzym Q10, auch Ubichinon genannt, ist ein<br />
vitaminähnlicher Stoff, der überall – in allen<br />
menschlichen und pflanzlichen Zellen – vorkommt.<br />
Was auch den Namen erklärt, denn<br />
„ubique“ bedeutet im lateinischen „überall“.<br />
Q10 ist an dem Prozess der Energieherstellung<br />
und damit der Regeneration unserer Energiespeicher<br />
als Vorstufe unmittelbar beteiligt.<br />
Es ist damit von lebenswichtiger Bedeutung<br />
und schützt den Körper darüber hinaus vor<br />
Oxidation und Entzündung – vor frühzeitiger<br />
Alterung.<br />
VitaStar Q 10<br />
–<br />
Mit Vitamin-B-<br />
Komplex für Energie<br />
und Leistungskraft*<br />
Die höchste Konzentration Q10 findet sich in<br />
Geweben, die viel Energie verbrauchen (z.B.<br />
Herz-, Leber- u. Nervenzellen). Warum? Diese<br />
Gewebe enthalten viele Mitochondrien, die<br />
wiederum Adenosintriphosphat (ATP) – die<br />
Hauptenergiequelle unserer Zellen – herstellen.<br />
Dafür brauchen sie Coenzym Q10.<br />
18 | <strong>reformleben</strong> 02/2023<br />
FIT<br />
FÜR DEN ALLTAG<br />
Proteine<br />
IMMUNSYSTEM<br />
AKTIVIEREN<br />
Auf vielfachen Wunsch kommen wir noch einmal auf die Bedeutung von<br />
Coenzym Q10 für die Wiederherstellung von Leistungsfähigkeit und<br />
Gesundheit zurück.<br />
Wir nehmen es als selbstverständlich hin, dass unser Körper uns stetig<br />
mit der notwendigen Lebensenergie versorgt. Meist werden wir<br />
uns dieses Umstandes erst bewusst, wenn diese Energie einmal<br />
nicht mehr zur Verfügung steht und wir uns energie- und<br />
kraftlos fühlen.<br />
Curcumin<br />
Ginseng<br />
Grüner Tee<br />
Granatapfel<br />
Artikel und mehr<br />
online<br />
SONNE<br />
(VOLL-)TANKEN<br />
Vitamin D mit K2<br />
BASIS-<br />
PROGRAMM<br />
FÜTTERE DEN<br />
DARM<br />
Pre- und Probiotika<br />
ZEIT FÜR<br />
REGENERATION<br />
Magnesium<br />
Selen<br />
Coenzym Q10<br />
LOW CARB<br />
ZURÜCK AUF NORMAL<br />
DHA und EPA<br />
Leinöl<br />
Wenn alles funktioniert, ist der biochemische<br />
Prozess der Energieherstellung unglaublich<br />
leistungsfähig und setzt pro Tag etwa das Gewicht<br />
eines Menschen in ATP um.<br />
Keine Sorge, da es sich um Umsatz handelt,<br />
werden Sie dadurch weder schwerer noch<br />
leichter. Sie können sich aber vorstellen, dass<br />
dieser Prozess möglichst ungestört in den Zellen<br />
ablaufen muss, um ausreichende Mengen<br />
Energie zur Verfügung zu stellen.<br />
Aus verschiedenen Gründen ist das nicht immer<br />
der Fall.<br />
Hoher Bedarf bei hoher<br />
Aktivität und Krankheit<br />
Nach starker Belastung durch körperliche<br />
Aktivität, aber auch bei Krankheit, steigt der<br />
Bedarf an Q10. Der Körper benötigt viel Energie<br />
und leert die Energiespeicher schneller, als<br />
dass diese wieder aufgefüllt werden könnten.<br />
Wir fühlen uns schwach – wie „ausgelaugt“. Bei<br />
vielen akut und chronisch kranken Menschen<br />
• für einen normalen Energiestoffwechsel<br />
• zur Verringerung von Müdigkeit<br />
und Ermüdung<br />
• mit 100 mg Coenzym Q 10<br />
* Die Vitamine B 1<br />
, B 2<br />
, B 6<br />
, B 12<br />
, Biotin, Niacin und Pantothensäure<br />
tragen zu einem normalen Energiestoffwechsel bei.<br />
Folsäure, Niacin, Pantothensäure, Vitamin B 2<br />
, B 6<br />
und B 12<br />
tragen<br />
zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei.<br />
| 19<br />
DR. GRANDEL GmbH · Augsburg · Germany<br />
dialog@grandel.de · www.grandel.de
Coenzym Q10 -<br />
Der mitochondriale Blockbuster<br />
ISBN: 978-3-80473-884-3<br />
In diesem Ratgeber erhalten Sie aktuelle<br />
medizinische undwissenschaftlich fundierte<br />
Informationen zu Coenzym Q10.<br />
· Autor: Uwe Gröber / Klaus Kister<br />
· 24 Seiten<br />
BUCH-Empfehlungen<br />
· Erschienen: 11/2022<br />
Hier bestellen<br />
4,00 €<br />
wird häufig ein niedriger Q10-Spiegel festgestellt,<br />
der auf einen erhöhten Bedarf hinweist.<br />
Behinderung durch Mangelernährung<br />
Die Biosynthese von Q10 aus der Aminosäure<br />
Tyrosin ist ein mehrstufiger Prozess, der mindestens<br />
acht Vitamine und mehrere Spurenelemente<br />
erfordert. In Anbetracht des weit<br />
verbreiteten Verzehrs von nährstoffarmem<br />
Fast Food und stark verarbeiteten Lebensmitteln,<br />
sowie der Tatsache, dass der Nährstoffgehalt<br />
unserer kommerziellen Lebensmittel seit<br />
dem Ende des Zweiten Weltkriegs aufgrund<br />
des Einsatzes giftiger Chemikalien, künstlicher<br />
Düngemittel und anderer zerstörerischer<br />
landwirtschaftlicher Praktiken stetig sinkt, ist<br />
es leicht zu verstehen, warum viele Menschen<br />
einen Nährstoff¬mangel haben, der die Fähigkeit<br />
des Körpers zur Synthese u.a. von Coenzym<br />
Q10 behindert.<br />
Behinderung und Verbrauch<br />
durch Medikamente<br />
Medikamente helfen uns schädliche Krankheitssymptome<br />
erfolgreich zu unterdrücken.<br />
Der Preis sind häufig Nebenwirkungen. Bei 11<br />
Medikamentenklassen konnte in wissenschaftlichen<br />
Studien nachgewiesen werden, dass Sie<br />
die Synthese von Coenzym Q10 hemmen oder<br />
Q10 abbauen.<br />
Zu diesen Medikamenten, gehören:<br />
■ orale Kontrazeptiva (Empfängnisverhütung)<br />
■ Hormonersatztherapien (HRT)<br />
■ trizyklische Antidepressiva<br />
■ adrenerge Stimulanzien (z.B. Herzschwäche)<br />
■ Thiaziddiuretika (z.B. zur Entwässerung)<br />
■ Antipsychotika<br />
■ Statine (LDL-, Cholesterinsenkung)<br />
■ die meisten Chemotherapeutika (z.B. bei Krebs)<br />
■ Betablocker (z.B. bei Bluthochdruck) und<br />
■ orale Hypoglykämika (z.B. zur Senkung des Blut<br />
zuckerspiegels): sowohl Sulfonylharnstoffe als<br />
auch Biguanide (z.B. Metformin).<br />
Abnehmende Q10-Spiegel im Alter<br />
µg/g<br />
120 Coenzym Q10 im zusammenhang<br />
mit Herzproblemen<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Darüber hinaus nimmt schon etwa ab dem 20.<br />
Lebensjahr die Eigenproduktion von Q10 ab, so<br />
dass man im Herzgewebe 80-jähriger nur noch<br />
etwa die Hälfte der Q10-Konzentration findet.<br />
Aufnahme über die Nahrung<br />
Coenzym Q10 ist in kleinen Mengen in vielen<br />
Lebensmitteln zu finden. Besonders reich an<br />
Q10 sind:<br />
■ Fleisch<br />
0-2 Jahre 19-21 Jahre 39-43 Jahre 77-81 Jahre<br />
■ Fisch (z.B. Makrelen, Sardinen)<br />
■ Weizenkeime, Vollkornkleie<br />
■ Gemüse (z.B. Brokkoli, Sojabohnen,<br />
grüne Bohnen, Spinat, Kohl, Knoblauch)<br />
■ Obst/Nüsse (z.B. Walnüsse, Mandeln)<br />
Mit weitgehend naturbelassener Nahrung werden<br />
5 bis 10 mg Coenzym Q10 täglich aufgenommen.<br />
Nahrungsergänzung<br />
Deshalb empfiehlt Dr. Mohr ab dem 45. Lebensjahr<br />
die alltägliche Nahrungsergänzung mit<br />
Coenzym Q10 (s. <strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. 12 – Coenzym<br />
Q10: unverzichtbar für die Energiegewinnung):<br />
„Als optimal für die Funktion und Bewahrung<br />
der Mitochondrien werden 50-100 mg Coenzym<br />
Q10 pro Tag, bzw. 1 mg pro Kilogramm<br />
Körpergewicht angesehen - und bei besonderen<br />
Belastungen mehr. Zur Prävention von Zivilisations-<br />
und Alterskrankheiten, vor allem zum<br />
Schutz vor neurodegenerativen Erkrankungen,<br />
vor Morbus Parkinson und Demenz, sowie in<br />
der komplementären Therapie von Diabetes<br />
mellitus, von Herzmuskelschwäche von Krebs<br />
und Demenz können 100 mg Coenzym Q10 in<br />
Einzelfällen sogar mehr sinnvoll sein.“<br />
Roland Jentschura<br />
POWER<br />
STATT<br />
„SAUER“<br />
Unser Säure-Basen-Haushalt<br />
entscheidet<br />
Sicherlich kennen Sie auch Sportler, die „dauer-sauer“ ihre<br />
Ziele nicht erreichen, stattdessen immer wieder verletzt<br />
pausieren müssen oder ihren geliebten Sport gar nicht<br />
mehr betreiben können.<br />
Immer mehr Menschen sind aufgrund der üblichen Ernährungs-<br />
und Lebensgewohnheiten „chronisch latent<br />
über säuert“. Säuren wirken dann im Körper wie „Sand im<br />
Getriebe“. Selbst professionelles Training und bereits der<br />
gut gemeinte sportliche Ausgleich zum alltäglichen Sitzen<br />
und zu den kleinen Sünden fördern schlussendlich nur den<br />
Verschleiß.<br />
Dieses Buch gibt Antworten über die vermeidbaren Ursachen<br />
und Folgen einer Übersäuerung. Mit diesem Körperverständnis<br />
und der Beachtung der „drei Leitlinien gesunden,<br />
erfolgreichen Sports“ werden Sie lange Freude an Ihren<br />
Aktivitäten haben!<br />
ISBN 978-3-933874-50-4 · 176 Seiten · 19,50 €<br />
Verlag Peter Jentschura<br />
Telefon: +<strong>49</strong> (0) 25 34 - 9 73 35-0<br />
Leseproben: www.verlag-jentschura.de<br />
20 | <strong>reformleben</strong> 02/2023<br />
| 21<br />
youtube.com/VerlagJentschura<br />
Buchvorstellung von Roland Jentschura<br />
Scan me!
Erhältlich im<br />
Basisprogramm<br />
3. Element - Ernährung - Teil 1<br />
LOW CARB<br />
ZURÜCK AUF NORMAL<br />
Im Kampf gegen eine zunehmend dicke<br />
und chronisch kranke Gesellschaft hat die<br />
Wissenschaft den einflussreichsten Teil<br />
der Lösung anerkannt: das Essen. Eine<br />
gesunde Ernährung entzieht zahlreichen<br />
Zivilisations- und Altersleiden die Basis<br />
und der Weg dorthin ist verblüffend einfach.<br />
Im Grunde nicht neu, eher was „Oma“<br />
praktizierte. Nur sind die Empfehlungen<br />
heute wissenschaftlich untermauert. Nach<br />
unseren Beiträgen zur zentralen Rolle von<br />
Vitamin D (<strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. 46) und zu<br />
den Mechanismen der Regeneration zur<br />
Gesunderhaltung (<strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. 47, 48),<br />
heute einen ersten Blick auf die Ernährung.<br />
Fortsetzung folgt.<br />
Falsche Dogmen<br />
Das Dilemma der Fehlernährung begann im<br />
Grunde als der Mensch sesshaft wurde. Getreideanbau<br />
und Tierzucht machten uns dauerhaft<br />
satt, ganz ohne Jagen und Sammeln. Heute<br />
zwingen uns die Errungenschaften der modernen<br />
Technik endgültig in die Bewegungsarmut<br />
und das ständig überhöhte, durch die Nahrungsmittelindustrie<br />
stark<br />
FIT<br />
FÜR DEN ALLTAG<br />
Proteine<br />
IMMUNSYSTEM<br />
AKTIVIEREN<br />
Curcumin<br />
Ginseng<br />
Grüner Tee<br />
Granatapfel<br />
veränderte Lebensmittelangebot<br />
SONNE<br />
(VOLL-)TANKEN<br />
Vitamin D mit K2<br />
BASIS-<br />
PROGRAMM<br />
FÜTTERE DEN<br />
DARM<br />
Pre- und Probiotika<br />
passt so überhaupt nicht mehr zu unserem<br />
Stoffwechsel.<br />
Weil Übergewicht als Ausgangspunkt zahlreicher<br />
Zivilisationsleiden gilt, dachte man<br />
lange der zu hoher Konsum fettreicher Nahrungsmittel<br />
sei das Problem. Fette liefern viel<br />
Energie und was wir nicht verbrauchen, landet<br />
in den Speichern an Bauch und Hüften. So weit<br />
richtig. Doch stellt sich heraus, dass daran<br />
weniger das Fett schuld, als der überhöhte Konsum<br />
schnell verfügbarer Kohlenhydrate aus<br />
stark verarbeiteter Kost (Hinweis auf „Warum<br />
wir krank werden Teil I“, <strong>reformleben</strong> Ausgabe<br />
<strong>Nr</strong>. 37) ist. Die „schnellen Zucker“ halten nicht<br />
nur den Blutzuckerspiegel ganztags hoch, was<br />
die Regulation des Blutzuckers ermüden lässt<br />
und zur Zuckerkrankheit Diabetes mellitus<br />
II führt. Hohe Blutzuckerspiegel lassen auch<br />
die Fette in die Speicher wandern und verschließen<br />
deren Pforten, weil der Körper sie<br />
ZEIT FÜR<br />
REGENERATION<br />
Magnesium<br />
Selen<br />
Coenzym Q10<br />
LOW CARB<br />
ZURÜCK AUF NORMAL<br />
DHA und EPA<br />
Leinöl<br />
zur Energiegewinnung schlicht nicht mehr<br />
braucht.<br />
So wurde die Ära der fettreduzierten Lebensmittel<br />
der Gesundheit zurliebe sicherheitshalber<br />
durch „Low Carb“ ergänzt und keiner<br />
wurde mehr satt. Solche Diäten hält keiner<br />
durch, und sie sind auch nicht die Lösung. Sie<br />
entsprechen nicht unserem Stoffwechsel und<br />
begünstigen durch den Ausschluss zahlreicher<br />
Lebensmittel eine unausgewogene Ernährung.<br />
Das Essen und wir haben uns entfremdet.<br />
Wohin geht also die Reise? Die Fette wurden<br />
inzwischen rehabilitiert und „Low Carb“ bedeutet<br />
nicht auf Kohlenhydrate akribisch zu<br />
verzichten, sondern wieder normal zu essen.<br />
Eine artgerechte Ernährung für uns Menschen<br />
ist automatisch „Low Carb“. Nur die<br />
industrialisierte Kost hat das Ganze aus dem<br />
Lot gebracht, vorrangig Fast Food und süße<br />
Limonaden. Sie liefert mit zu viel Zucker und<br />
reichlich ungesunden Fetten die falschen Stoffwechselsignale<br />
und ist arm an Vitalstoffen.<br />
Weil sie kaum Ballaststoffe und Eiweiß enthält,<br />
sättigt sie auch nicht nachhaltig und wir essen<br />
zu viel davon.<br />
Ernährungswissenschaftler sprechen bei<br />
stark verarbeiteten Lebensmitteln von einer<br />
zerstörten „Food-Matrix“, die zu einer, die<br />
Kapazität des Stoffwechsels, überwältigenden<br />
Anflutung an Nährstoffen führt (lesen Sie dazu<br />
im <strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. 48 den Beitrag „Nährstoffe<br />
in der Food-Matrix"). Die Industrie hat Nahrungsmittel<br />
entworfen, die der Schnelllebigkeit<br />
Rechnung tragen, nicht aber unserem Stoffwechsel.<br />
Eiweißversorgung in den Mittelpunkt stellen<br />
Wir essen, bis wir satt sind. Das Ziel ist, bis<br />
dahin alle wichtigen Nährstoffe in ausreichenden<br />
Mengen zugeführt zu haben. Lassen Sie<br />
uns ein Verständnis dafür entwickeln, wie eine<br />
solche Mahlzeit zusammengesetzt sein sollte<br />
Partner von<br />
Reformhaus ®<br />
Unsere Neuheiten<br />
VEGAN<br />
Blutorange Morosil® Kapseln<br />
Hergestellt aus Blutorangen<br />
der Sorte Moro,<br />
die in Sizilien kultiviert<br />
werden<br />
• 400 mg Morosil®* Blutorangen-Extrakt pro Portion<br />
• enthält natürlicherweise Vitamin C<br />
• mit Polyphenolen aus den Gruppen der Anthocyane<br />
und Flavanone<br />
* Morosil® ist eine eingetragene Marke von Bionap<br />
VEGAN<br />
Quercetin Pur Kapseln<br />
• 400 mg Quercetin pro Portion<br />
• aus Sophora japonica Blüten<br />
• Quercetin ist ein gelbes Polyphenol (ein sekundärer<br />
Pflanzenstoff), das in den äußeren Schichten bzw.<br />
Schalen vieler Pflanzen und Früchte vorkommt<br />
22 | <strong>reformleben</strong> 02/2023<br />
| 23<br />
Unsere Produkte finden Sie im Reformhaus<br />
oder unter www.raabvitalfood.de
und wo die Prioritäten liegen.<br />
An vorderster Front stehen die Proteine (Eiweiße).<br />
Sie haben eine zentrale Position in allen<br />
Lebensprozessen und dienen als Bausteine<br />
dem Aufbau und Erhalt von Muskeln, Knochen,<br />
Organen und Bindegewebe. Sie konstruieren<br />
Haut und Haare, Hormone und Nervenbotenstoffe,<br />
verschließen Wunden und managen in<br />
Form winziger Biokatalysatoren (Enzyme) den<br />
gesamten Stoffwechsel (Lesen Sie dazu auch in<br />
<strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. 46 „Proteine – der vergessene<br />
Nährstoff“). Proteine sind damit einem hohen<br />
Verschleiß und Verbrauch unterworfen und<br />
müssen ständig nachproduziert werden.<br />
22 verschiedene winzige Bausteine sind dafür<br />
nötig, sogenannte Aminosäuren. Wir beziehen<br />
sie über die Nahrung, aus dem Abbau<br />
tierischer und pflanzlicher Eiweißquellen. Die<br />
Neuproduktion im Körper startet, wenn alle<br />
Aminosäuren in ausreichenden Mengen vorliegen,<br />
begrenzt vor allem durch die essenzielle<br />
Aminosäure „Leucin“. Mindestens 30g<br />
in mindestens einer Mahlzeit pro Tag sollten<br />
aus hochwertigem Protein bestehen. Weil<br />
tierische Eiweiße besser bioverfügbar sind als<br />
pflanzliche, das heißt vom Körper einfacher<br />
aufzunehmen und zu nutzen sind, lohnt es sich<br />
besonders bei rein pflanzlicher Ernährung auf<br />
gute Proteinquellen zu achten. 1<br />
Defiziten kann mit einer Mischung aus<br />
konzentrierten Pflanzenproteinen als<br />
Nahrungsergänzung vorgebeugt werden.<br />
Die seltene Aminosäure „Leucin“ ist der<br />
limitierende Faktor bei der Eiweißproduktion.<br />
Da pflanzliche und tierische<br />
Eiweißquellen unterschiedliche Aminosäureprofile<br />
aufweisen, ist eine Mischkost<br />
für die Versorgung ideal. Quellen<br />
für hochwertiges Eiweiß (pro 100g)<br />
Tierische Eiweißquellen:<br />
■ Eier (16g Eigelb; 11g Eiweiß)<br />
■ Hühnchenbrust (20g)<br />
■ Hüttenkäse (11g)<br />
■ Rindersteak (23g)<br />
■ Thunfisch (25g)<br />
■ Wildlachs (20g)<br />
Planzliche Eiweißquellen:<br />
■ Linsen (23g)<br />
■ Haferflocken (13g)<br />
■ Kichererbsen (19g)<br />
■ Kürbiskerne (30g)<br />
■ Erbsen (22g)<br />
■ Leinsamen (24g)<br />
Leucin (pro 100g) - vegetarisch:<br />
■ Parmesan (36,6% Fett): 3500mg<br />
■ Gouda (45% Fett): 2620mg<br />
■ Frischkäse (50% Fett): 1400mg<br />
■ Magerquark: 1390mg<br />
■ Hühnerei: 1260mg<br />
Leucin (pro 100g) - vegan:<br />
■ Sojabohnen: 2840mg<br />
■ Erbsen: 2340mg<br />
■ Weiße Bohnen: 2260mg<br />
■ Mungobohnen: 2200mg<br />
■ Linsen: 2110mg<br />
Keine Angst vor gesunden Fetten<br />
Fette sind nicht nur die ergiebigsten Energielieferanten,<br />
weshalb der Körper sie als Speicherform<br />
gewählt hat. Fette bilden im Körper<br />
auch die Grundgerüste von Zellmembranen,<br />
Geweben und Signalmolekülen, wie den Hormonen.<br />
Essenziell sind für unseren Körper vor allem<br />
die Omega-3-Fettsäuren, ungesättigte hochwertige<br />
Fettsäuren. An erster Stelle zwei<br />
Vertreter mit den unaussprechlichen Namen<br />
Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure<br />
(EPA). Sie beeinflussen die Herzgesundheit<br />
und die Fließeigenschaften des<br />
Blutes, halten die Blutgefäße elastisch, senken<br />
den Blutdruck und wirken sich günstig auf den<br />
Gehirnstoffwechsel und auf die Sehkraft aus.<br />
Außerdem wirken sie entzündungshemmend.<br />
Die empfohlene Tagesmenge liegt bei 250mg,<br />
was 1-2 Fischmahlzeiten pro Woche entspricht.<br />
Omega-3-Fettsäuren, wie DHA und EPA, kommen<br />
besonders in fettem Seefisch reichlich vor,<br />
in Lachs, Makrele oder Hering.<br />
Tierische Produkte, wie Butter, Fleisch oder<br />
Milch, Fertigprodukte sowie auch manche<br />
pflanzliche Öle haben einen hohen Anteil an<br />
gesättigten Omega-6-Fettsäuren. Sie werden<br />
für Regenerationsprozesse oder für die<br />
Produktion der Sauerstoff transportierenden<br />
roten Blutzellen benötigt. Im Überfluss wirken<br />
sie sich jedoch ungünstig auf die Blutfette aus<br />
und fördern Entzündungen. Omega-3-Fettsäuren<br />
wirken hier ausgleichend. Die richtige<br />
Mischung macht´s. Ideal ist ein Verhältnis von<br />
1:1 (Omega-3 zu Omega-6).<br />
Da wir mit der durchschnittlichen Ernährung<br />
reichlich Omega-6-Fettsäuren, aber nur wenig<br />
Omega-3-Fettsäuren aufnehmen, wird empfohlen<br />
die Omega-3-Zufuhr zu fokussieren. Gute<br />
Lieferanten sind Olivenöle mit hohem Polyphe-<br />
BUCH-Empfehlungen<br />
Warum wir krank werden<br />
ISBN: 978-3-80473-884-3<br />
Chronische Krankheiten nehmen weltweit zu,<br />
allen voran Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />
Krebs und Diabetes. Dr. Benjamin Bikmans beweist,<br />
dass Insulinresistenz die Ursache für all<br />
diese Krankheiten ist, und zeigt, wie mit einer<br />
pflanzenbasierten Ernährung und einfachen<br />
Bewegungen Insulinresistenz rückgängig gemacht,<br />
chronische Krankheiten geheilt und die<br />
Gesundheit wiederhergestellt werden kann.<br />
· Autor: Dr. Benjamin Bikman<br />
· 272 Seiten<br />
· Erschienen: 02/2021<br />
19,99 €<br />
Hier bestellen<br />
24 | <strong>reformleben</strong> 02/2023<br />
| 25
nolanteil oder Kokosöl, anstelle der üblichen,<br />
stark Omega-6-überschüssigen Pflanzenöle.<br />
Solche Öle eignen sich hervorragend zum Kochen<br />
und Braten. Die mehrfach ungesättigten<br />
Fette neigen zur Zersetzung (Oxidation). Achten<br />
sie beim Kauf deshalb auf lichtgeschützte<br />
Flaschen und lagern sie die Öle kühl. Am einfachsten<br />
lassen sich die erforderlichen Mengen<br />
an Omega-3-Fettsäuren durch eine hochwertige<br />
Nahrungsergänzung gewährleisten.<br />
<strong>reformleben</strong> informiert<br />
Blick in den Markt<br />
Über Gesundheitstipps zu lesen, ist eine Sache. Diese im Alltag umzusetzen, eine ganz andere. „Blick in den<br />
Markt“ stellt Ihnen spannende Produkte und News aus Ihrem Reformhaus und dem Gesundheitssektor vor, die es<br />
leicht machen, noch gesünder zu leben.<br />
Bis Sie wissen, ob Sie gut versorgt sind, können<br />
Sie die Konzentration von Omega-3-Fettsäuren<br />
beim Arzt messen lassen. Für die positiven<br />
gesundheitlichen Effekte sollten Sie einen<br />
Omega-3-Index von über 8% anstreben (nach<br />
Prof. Dr. Clemens von Schacky).<br />
Omega-3-Quellen für Veganer<br />
WurzelKraft ®<br />
Salus - Naturreiner<br />
Heilpflanzensaft Artischocke<br />
Der rein pflanzlichen Ernährung bedarf auch<br />
hier besonderes Augenmerk. Die Fettsäurezusammensetzung<br />
bei Fischöl ist sehr günstig<br />
und kann gut vom Körper aufgenommen und<br />
verarbeitet werden. Zwar gibt es auch pflanzliches<br />
Öl mit Omega-3 Fettsäuren. Pflanzliche<br />
DHA und EPA können aber nur aus Algen gewonnen<br />
werden. Die sonst einzige pflanzliche<br />
Omega-3 Fettsäure, die alpha-Linolensäure<br />
(ALA), kann nur zu geringen Teilen in EPA<br />
und DHA umgewandelt werden. Öle wie Lein-,<br />
Walnuss- und Rapsöl enthalten hohe Mengen<br />
dieser entzündungshemmenden Fettsäure.<br />
Dr. Susanne Schwarzer<br />
100 Pflanzen für 100% Lebenskraft<br />
Das Naturlebensmittel WurzelKraft<br />
bietet eine omnimolekulare Versorgung<br />
mit einem einzigartigen<br />
Spektrum an natürlichen Vitaminen,<br />
Mineralien, sekundären Pflanzenstoffen<br />
und wertvollen Aminosäuren<br />
in optimaler Bioverfügbarkeit.<br />
WurzelKraft vereint in ihrer hohen<br />
Qualität und unvergleichlichen Vielfalt<br />
den Reichtum der Natur in einem<br />
Glas. Mit der Kraft aus mehr als 100<br />
pflanzlichen Zutaten unterstützt das<br />
Feingranulat Wohlbefinden und Vitalität<br />
– Löffel für Löffel ein basischer<br />
Genuss, der stärkt.<br />
Artischocke lindert Verdauungsbeschwerden<br />
Zu viel Fett, zu viel Zucker, zu<br />
wenig Bewegung. Ein ungesunder<br />
Lebensstil kann zu hohen Cholesterin-<br />
und Blutzuckerwerten<br />
führen und unseren Körper auf<br />
Dauer krankmachen. Doch es naht<br />
Hilfe aus der Natur: Eine Studie 1<br />
bestätigt, dass Artischocke die Verdauung<br />
unterstützt und so typische<br />
Beschwerden des „Metabolischen<br />
Syndroms“ lindert.<br />
www.p-jentschura.com<br />
Artikel und mehr<br />
online<br />
26 | <strong>reformleben</strong> 02/2023 1 1.Ph J Pinckaers, I W Kouw, S HM Gorissen et al: Die synthetische Reaktion von<br />
Muskelprotein auf die Einnahme einer pflanzlichen Proteinmischung unterscheidet<br />
sich nicht von einer äquivalenten Menge Milchprotein bei gesunden jungen Männern.<br />
J Nutr (2023). 152(12):2734-2743<br />
| 27
„Ein hoher Obstund<br />
Gemüseverzehr<br />
kann das Risiko für viele<br />
Krankheiten senken“<br />
Vital und top versorgt!<br />
Für die ganze Familie<br />
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung<br />
empfiehlt den Verzehr von mindestens fünf<br />
faustgroßen Portionen Obst und Gemüse<br />
pro Tag. Doch gerade im Winter und in<br />
Frühjahr schaffen die meisten Menschen<br />
diese Menge nicht. Welche Folgen kann<br />
ein zu geringer Obst- und Gemüseverzehr<br />
haben? Reformleben sprach darüber mit<br />
der Ernährungswissenschaftlerin und<br />
Expertin für sekundäre Pflanzenstoffe,<br />
Dr. rer nat Anja Bettina Irmler.<br />
senken kann. Viele Studien zeigen, dass offenbar<br />
auch die Risiken für Demenz, bestimmte<br />
Augenkrankheiten wie Makuladegeneration,<br />
rheumatische Arthritis, Osteoporose, bestimmte<br />
Lungenkrankheiten und Fettleibigkeit gesenkt<br />
werden kann, wenn man viel Obst und Gemüse<br />
in seinen Speiseplan einbaut.<br />
Was macht Obst und Gemüse eigentlich<br />
so gesund?<br />
Es sind natürlich die Ballaststoffe und die viel-<br />
Ist es denn wirklich so schlimm, wenn man<br />
nur wenig Obst und Gemüse isst?<br />
Leider ja, denn viele langfristig angelegte<br />
Studien haben gezeigt, dass der Obst- und<br />
Gemüseverzehr ein ganz wesentlicher Faktor<br />
ist, um den Alterungsprozess zu verlangsamen<br />
und das Risiko für viele Erkrankungen zu<br />
mindern. Mangelnder Obst- und Gemüseverzehr<br />
kann mittel- bis langfristig zu gesundheitlichen<br />
Problemen wie körperlichem und<br />
geistigem Leistungsabfall, Diabetes, Übergewicht,<br />
Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen<br />
führen. Die Deutsche Gesellschaft<br />
für Ernährung (DGE) hat konstatiert, dass ein<br />
gesteigerter Verzehr von Obst und Gemüse das<br />
Risiko für Krebserkrankungen, Bluthochdruck,<br />
koronare Herzkrankheiten und Schlaganfall<br />
28 | <strong>reformleben</strong> 02/2023<br />
fältigen Mikronährstoffe im Obst und Gemüse,<br />
welche die positiven Wirkungen auf unsere<br />
Gesundheit haben. Aber es geht hier nicht nur<br />
um die Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente<br />
– die natürlich auch. Einen großen<br />
Teil kann man auch über Fleisch, Fisch oder<br />
Milch aufnehmen. Entscheidend sind vielmehr<br />
die sogenannten „sekundären Pflanzenstoffe“.<br />
Für das Immunsystem 1 ,<br />
die geistige Leistungs fähigkeit 2<br />
und gegen Müdigkeit 3<br />
20 ml (Tagesdosis) enthalten ähnlich<br />
viele Sekundäre Pflanzenstoffe (wie<br />
z. B. Polyphenole, Anthocyane) wie 800 g<br />
ausgewähltes Obst und Gemüse<br />
Außerdem enthalten sind wichtige<br />
bioaktive Mikronährstoffe wie Vitamine,<br />
Mineralstoffe und Spurenelemente.<br />
Natürlich, nachweislich wirksam.<br />
www.wolz.de<br />
Vegan, glutenfrei und frei von<br />
Lactose, künst lichen Farb- und<br />
Konser vierungs stoffen<br />
| 29<br />
1 Die Vitamine B6, B12, D sowie Eisen und Zink tragen zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei. 2 Eisen und Zink tragen zu einer normalen kognitiven Funktion bei. 3 Die<br />
Vitamine B6 und B12 tragen zur Verringerung von Müdigkeit und Erschöpfung bei.
Diese sind nur in Obst und Gemüse bzw. wie<br />
der Name schon sagt, in pflanzlichen Lebensmitteln<br />
enthalten.<br />
Was sind sekundäre Pflanzenstoffe?<br />
Sekundäre Pflanzenstoffe sind Substanzen, mit<br />
denen die Pflanze sich gegen widrige Umstände<br />
wappnet. Zum Beispiel der rote Farbstoff<br />
Lycopin, der die Tomate gegen UV-Strahlen<br />
schützt, oder Bitterstoffe wie Glucoraphanin<br />
im Brokkoli, die Fressfeinde abschrecken. In<br />
zahlreichen Studien hat man herausgefunden,<br />
dass diese sekundären Pflanzenstoffe eine positive<br />
Wirkung auf die menschliche Gesundheit<br />
haben. So haben viele sekundäre Pflanzenstoffe<br />
eine antioxidative Wirkung, schützen also<br />
unsere Körperzellen vor Schäden durch freie<br />
Sauerstoffradikale. Andere Pflanzenstoffe wirken<br />
antientzündlich oder können eine Krebsentstehung<br />
hemmen. Wieder andere schützen<br />
unsere Blutgefäße und können mithelfen,<br />
den normalen Cholesterinspiegel aufrecht<br />
zu erhalten.<br />
Was raten Sie denen, die aus welchen Gründen<br />
auch immer die empfohlene Menge nicht<br />
schaffen? Kann man die Ernährungslücke mit<br />
Nahrungsergänzungsmitteln schließen?<br />
Bei Nahrungsergänzungsmitteln muss man<br />
sehr genau hinschauen. Es bringt zum Beispiel<br />
überhaupt nichts, eine Multi-Vitamintablette<br />
oder ein einfaches Vitalstoffkonzentrat zu<br />
nehmen. Denn es mangelt den Leuten, die zu<br />
wenig Obst und Gemüse essen, ja nicht in erster<br />
Linie an Vitaminen oder Mineralstoffen –<br />
ihnen fehlen vor allem die in Obst und Gemüse<br />
vorkommenden sekundären Pflanzenstoffe.<br />
Eine Kapsel mit isolierten und synthetisch<br />
hergestellten sekundären Pflanzenstoffen hilft<br />
ebenfalls nur eingeschränkt, denn sekundären<br />
Pflanzenstoffen wirken wie in der Natur im<br />
Verbund am effektivsten. Daher spricht man ja<br />
auch gern von der Ampel-Wirkung: Es sollten<br />
nicht nur Äpfel sondern möglichst viele unterschiedliche<br />
Obst- und Gemüsesorten - rote,<br />
gelbe und grüne – gegessen werden. Wer die<br />
Ernährungslücke im Bereich Obst und Gemüse<br />
schließen möchte, sollte ein flüssiges Vitalstoffkonzentrat<br />
nehmen, das die sekundären<br />
Pflanzenstoffe wie Phenole, Anthocyane oder<br />
Carotinoide ganz konkret auf der Verpackung<br />
ausweist.<br />
Dr. Anja Bettina Irmler<br />
Dr. rer. nat. Anja Bettina Irmler (geb. Fröhling)<br />
studierte an der Justus-Liebig-Universität Gießen<br />
Ernährungswissenschaften. Nach ihrem Master-<br />
Abschluss war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
an der Forschungsanstalt im Institut<br />
für Weinanalytik und Getränketechnologie tätig.<br />
Im Rahmen eines vom Bundesministerium für<br />
Bildung und Forschung finanzierten Projekts promovierte<br />
sie 2015 über sekundäre Pflanzenstoffe<br />
(„Anthocyane in Fruchtsäften“). Derzeit unterrichtet<br />
sie an den Beruflichen Schulen Rheingau<br />
und arbeitet als Wissenschaftsautorin.<br />
Artikel und mehr<br />
online<br />
„Psychobiotika“ –<br />
Milchsäurebakterien<br />
für die Psyche<br />
Dass es eine Verbindung zwischen unserer Verdauungsapparat verläuft und an vielen<br />
Psyche und unserem Darm gibt, war bisher Regulationsvorgängen im Gastrointestinalwohl<br />
eher eine Vermutung als eine Gewissheit. Trakt beteiligt ist.<br />
Sätze wie „Damit habe ich Bauchschmerzen“,<br />
Davor habe ich schiss“ oder „Bei der Sache habe Vor diesem Hintergrund ist es naheliegend,<br />
ich ein komisches Bauchgefühl“ deuten darauf auch unserer Darmflora, dem Mikrobiom, eine<br />
hin, dass es diese ‚Darm-Hirn-Achse‘ irgendwie Bedeutung für die psychische Gesundheit zu<br />
geben muss. Aber ist das auch wissenschaftlich unterstellen und folgerichtig eine Behandlung<br />
belegt? In der Tat besteht zwischen dem Darm psychischer Erkrankungen mit Probiotika,<br />
und dem Gehirn eine enge Verbindung.<br />
also Präparaten mit Milchsäurebakterie oder<br />
Der Darm wird von mehr als 100 Millionen Hefen, zu unterstützen. Die Forschung hierzu<br />
Nervenzellen umhüllt, welche die Darmmuskulatur<br />
steuern und den Transport der sich sogar noch nicht einmal einig darüber, ob<br />
steht allerdings noch ganz am Anfang – und ist<br />
Nahrung gewährleisten. Diese Nerven werden im Hinblick auf psychiatrische Erkrankungen<br />
umgangssprachlich auch oft als „Darmhirn“ zuerst die Erkrankung oder zuerst eine<br />
bezeichnet. 90 Prozent der Informationen verlaufen<br />
vom Darmhirn in die Schaltzentrale im sowohl für das Risiko der Erkrankung als auch<br />
Störung der Darmflora vorlag. Diese könnte<br />
Kopf, aber nur zehn Prozent in umgekehrter für deren Schwere verantwortlich sein. Ebenso<br />
Richtung. Dies geschieht zum einen über Nervenverbindungen<br />
im Rückenmark und zum der dadurch ausgelöste Stress aber auch Aus-<br />
gut könnten eine psychische Erkrankung und<br />
anderen über den zehnten Hirnnerv, den Nervus<br />
vagus, der vom Hirnstamm zum<br />
Denkbar ist auch, dass dieselben Risikofaklöser<br />
einer Veränderung der Darmflora sein.<br />
toren aus der Umwelt (wie u.a. eine schlechte<br />
Ernährung) sowohl die Gesundheit des Darmes<br />
als auch des Gehirns beeinträchtigen.<br />
Zusammenhang von Störungen<br />
des Darms und der Psyche<br />
Tatsächlich ist durch eine Vielzahl von Studien<br />
belegt, dass eine Störung der Darm-Hirn-Achse<br />
mit neuropsychologischen Erkrankungen –<br />
aber auch mit dem Auftreten des Reizdarms<br />
- verbunden ist.<br />
30 | <strong>reformleben</strong> 02/2023<br />
| 31
Die Darmbakterien spielen eine wichtige Rolle<br />
bei der Kommunikation zwischen dem Darm<br />
und dem Gehirn. In der Wissenschaft ist man<br />
zunehmend davon überzeugt, dass die große<br />
Ansammlung von Mikroorganismen im Darm<br />
einen großen Einfluss auf den Gemütszustand<br />
hat. So kann ein verändertes Mikrobiom zu<br />
neuropsychologischen Störungen, einschließlich<br />
Depressionen und Autismus- Störungen<br />
führen. Insbesondere Depressionen werden<br />
neuerdings mit einer Störung des Mikrobioms<br />
in Verbindung gebracht. In Tierversuchen<br />
führte die Manipulation der Darmflora zu<br />
einem ängstlichen oder depressiven Verhalten.<br />
In einem Versuch ließ sich ein solches ängstliches<br />
Verhalten sogar über die Darmflora<br />
auf ein anderes Tier übertragen! Als Ursache<br />
werden entzündliche Prozesse vermutet, bei<br />
denen der Darm offenbar eine wichtige Mittlerfunktion<br />
innehat.<br />
Können Probiotika helfen?<br />
Die grundlegende Erkenntnis, dass im Rahmen<br />
der Darm-Hirn-Achse ein Zusammenhang<br />
zwischen einer Störung der Darmflora und<br />
neuropsychiatrischen Erkrankungen besteht,<br />
ist sehr neu. Deshalb kann zu diesem Zeitpunkt<br />
natürlich auch noch keine endgültige<br />
Aussage darüber getroffen werden, ob Probiotika<br />
bei diesen Krankheitsbildern eine positive<br />
Wirkung entfalten können, auch wenn einige<br />
Forscher bereits euphorisch von „Psychobiotika“<br />
sprechen. Damit sind probiotische Bakterienstämme<br />
gemeint, die in der Lage sind, direkt<br />
auf die Darm-Gehirn-Achse zu wirken.<br />
Bis solche konkreten Bakterienstämme tatsächlich<br />
identifiziert sein werden, sollte man<br />
auf hochwertige Breitbandprobiotika setzen,<br />
wenn man seine Psyche über die Darmflora<br />
unterstützen möchte. Das sind Präparate mit<br />
Milchsäurebakterien, die mit einer hohen<br />
Dosierung (über 100 Milliarden/Tag) und einer<br />
umfangreichen Zahl an Stämmen einer die<br />
psychische Erkrankung auslösende Störung<br />
der Darmflora gezielt entgegenwirken.<br />
Dr. Mathias Oldhaver<br />
Artikel und mehr<br />
online<br />
Für Darmschleimhaut 1<br />
und Immunsystem 2<br />
Die <strong>Nr</strong>. 1<br />
im Reformhaus ® *<br />
Jetzt noch höher dosiert:<br />
22 Stämme und 160 Mrd.<br />
Milchsäurebakterien pro Tag<br />
32 | <strong>reformleben</strong> 02/2023<br />
Natürlich, nachweislich wirksam.<br />
www.wolz.de<br />
Vegan, glutenfrei und frei von Gelatine, Lactose,<br />
Fructose, Farbstoffen und Histamin<br />
| 33<br />
1 Die Vitamine B2 und Biotin tragen zur Erhaltung normaler Schleimhäute bei. 2 Die Vitamine B6, B12 und Folsäure tragen zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei.<br />
* Basierend auf den Reformhaus ® -Gesamtmarktdaten, 1. Halbjahr 2022.
Omega-3-Fettsäuren aus Leinöl:<br />
essentiell oder überflüssig?<br />
Leinöl gehört zu den Pflanzenölen mit dem höchsten<br />
Gehalt an Alpha-Linolensäure (ALA), einer essentiellen<br />
Omega-3-Fettsäure. Essentiell bedeutet: Lebenswichtig!<br />
Damit erhält diese Fettsäure den Status eines Vitamins.<br />
Der Körper benötigt sie, ist aber selbst nicht in der Lage,<br />
sie herzustellen. Die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA<br />
als auch ALA haben eine nachgewiesene Wirkung u.a.<br />
bei der Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Krankheiten<br />
und zeigen positive Wirkungen bei zahlreichen chronischen<br />
Erkrankungen.<br />
Alpha-Linolensäure ist ein essentieller Nährstoff, der<br />
zur Bildung der Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA<br />
benötigt wird. Eine ausreichende Aufnahme dieses<br />
Nährstoffs ist jedoch aufgrund veränderter Ernährungsgewohnheiten<br />
häufig nicht gegeben. Es besteht<br />
ein Omega-3-Mangel. Zusätzlich ist das Verhältnis von<br />
Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren in unserem Organismus<br />
aus dem Gleichgewicht geraten.<br />
Wir wissen, dass Entzündungsprozesse im Laufe des<br />
Älterwerdens zunehmen und zur Grundlage unterschiedlicher<br />
Zivilisationserkrankungen werden. Allein<br />
durch den regelmäßigen Genuss von Leinöl kann das<br />
Omega-6- zu Omega-3-Verhältnis im Körper verbessert<br />
und Entzündungen entgegengewirkt werden.<br />
Omega-6<br />
15 : 1<br />
Omega-3<br />
In den kontrollierten, randomisierten Studien (PREDI-<br />
MED oder Lyon Diet Heart Study) konnten die Vorteile<br />
einer mediterranen Ernährungsweise, die reich an<br />
ALA ist, z.B. auf zukünftige kardiovaskuläre Ereignisse<br />
aufgezeigt werden. Es zeigten sich positive Entwicklungen<br />
auf das Gesamt-Cholesterin, das LDL-Cholesterin<br />
und den Blutdruck. 1 Ein internationales Forscherteam<br />
untersuchte zudem insgesamt 27 Original-Studien<br />
dahingehend, auf welche Weise die pflanzliche Omega-<br />
3-Fettsäure vor kardiovaskulären Erkrankungen schützen<br />
kann. Im Ergebnis zeigte sich, dass allein durch die<br />
Erhöhung der täglichen ALA-Aufnahme um nur 1 g, das<br />
Risiko an einer Erkrankung des Herz- und Gefäßsystems<br />
zu sterben, um 10 Prozent sinken kann! 2<br />
Weitere Studien belegen die entzündungshemmende<br />
Wirkung von Leinöl: Der tägliche Verzehr kann demnach<br />
zu einer verringerten Produktion entzündungsfördernder<br />
Botenstoffe führen. 3,4<br />
Die regelmäßige Verwendung von Leinöl, z.B. zum<br />
Frühstück, im Salat oder in Dips und Pestos, ist somit<br />
eine hervorragende, leicht umzusetzende Gesundheitsvorsorge.<br />
Kornelia Paßiel<br />
Omega-6<br />
4 : 1<br />
Omega-3<br />
Quellen:<br />
1 Review: Aleix Sala-Vila, Jennifer Fleming, Penny Kris-<br />
Etherton and Emilio Ros: Impact of α-Linolenic Acid, the<br />
Vegetable α-3 Fatty Acid, on Cardiovascular Disease and<br />
Cognition<br />
2 Pan, A./Chen, M./Chowdhury, R. et al: α-Linolenic acid<br />
and risk of cardiovascular disease: a systematic review and<br />
meta-analysis; online verfügbar unter: ajcn.nutrition.org/<br />
content/96/6/1262.full<br />
3 Rahimlou M, Jahromi NB, Hasanyani N, Ahmadi AR. Effects<br />
of Flaxseed Interventions on Circulating Inflammatory<br />
Biomarkers: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized<br />
Controlled Trials. Adv Nutr. 2019 Nov 1;10(6):1108-<br />
1119<br />
4 Akrami A, Makiabadi E, Askarpour M, Zamani K, Hadi A,<br />
Mokari-Yamchi A, Babajafari S, Faghih S, Hojhabrimanesh<br />
A. A Comparative Study of the Effect of Flaxseed Oil and<br />
Sunflower Oil on the Coagulation Score, Selected Oxidative<br />
and Inflammatory Parameters in Metabolic Syndrome<br />
Patients. Clin Nutr Res. 2020 Jan 29;9(1):63-72<br />
Inspirierende Rezepte mit der Kraft der<br />
guten Fette finden Sie unter:<br />
www.dr-johanna-budwig.de<br />
„Leinöl hat<br />
zu allen Zeiten<br />
Wunder<br />
gewirkt.“<br />
Dr. Johanna Budwig<br />
IST-Zustand:<br />
Überangebot an Omega-6-Fettsäuren<br />
SOLL-Zustand:<br />
Verhältnis von 3:1 bis maximal 5:1*<br />
Artikel und mehr<br />
online<br />
34 | <strong>reformleben</strong> 02/2023 * Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt<br />
| 35<br />
ein Verhältnis von 5:1<br />
DE-ÖKO-039<br />
Erhältlich im Reformhaus® oder unter dr-johanna-budwig.de
Budwig Kichererbsen-Hummus mit Dr. Budwig Omega-3 Leinöl<br />
Warmes Hirseporridge mit Fermentgold Kurkuma<br />
Zutaten für 1 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 15 Minuten<br />
Zutaten für 1 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 20 Minuten<br />
Zutaten:<br />
Zubereitung:<br />
Zutaten:<br />
Zubereitung:<br />
200 ml Wasser<br />
1 Zehe Knoblauch<br />
65 g getrocknete Kichererbsen<br />
1 Teelöffel Zitronensaft<br />
2 Esslöffel Petersilie<br />
2 Prisen Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel,<br />
Muskat, Koriander<br />
50 ml zusätzliches Wasser<br />
2 Esslöffel Dr. Budwig Leinöl<br />
0,5 Teelöffel Salz<br />
2 Esslöffel Sesampaste<br />
Nährwerte gesamt:<br />
Kalorien p.P.:<br />
<strong>49</strong>0 kcal<br />
1. Am Vortag: Kichererbsen waschen und über Nacht<br />
einweichen, Einweichwasser abgießen und die<br />
Kichererbsen in 150-200 ml Salzwasser (1/2 TL)<br />
ca. 30-60 Minuten garen.<br />
2. Anschließend die Kichererbsen abtropfen lassen, ca. 50 ml<br />
Abtropfwasser auffangen und mit den Kichererbsen in ein hohes<br />
Gefäß geben.<br />
3. Die weiteren Zutaten, wie Knoblauch, Petersilie,<br />
Zitronensaft, die Gewürze und die Sesampaste mit in das Gefäß<br />
geben und pürieren.<br />
4. Nach und nach das zusätzliche Wasser hinzufügen und pürie<br />
ren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.<br />
5. Das Dr. Budwig Leinöl unterrühren.<br />
6. Den Budwig Kichererbsen-Hummus abschmecken und<br />
genießen.<br />
150 ml Wasser<br />
4 Stück(e) Physalis<br />
1 Esslöffel Dr. Budwig Leinöl (250 ml)<br />
1 Esslöffel braunes Mandelmus<br />
1 Teelöffel Kakao Nibs<br />
60 g Hirse<br />
30 ml Dr. Budwig Fermentgold<br />
1 Teelöffel Ahornsirup (optional)<br />
2 Stück(e) Apfelchips<br />
Nährwerte gesamt:<br />
Kalorien p.P.:<br />
439 kcal<br />
1. Die Hirse in einem Sieb unter fließendem Wasser gründlich<br />
abspülen, in einen kleinen Topf geben und nach Packungsanleitung<br />
zubereiten.<br />
2. Zwischendurch etwas umrühren.<br />
3. Die Hirse ist fertig gegart, wenn sie die Flüssigkeit komplett<br />
aufgenommen hat.<br />
4. Danach etwas abkühlen lassen, anschließend Dr. Budwig<br />
Fermentgold Kurkuma, Leinöl und wer es gern etwas süß mag,<br />
rührt noch etwas Ahornsirup unter.<br />
5. Das noch leicht warme Hirse-Porridge in eine Schüssel füllen,<br />
Apfelchips, Physalis und Kakao Nibs darüber geben.<br />
6. Zum Schluss das braune Mandelmus ergänzen und genießen.<br />
36 | <strong>reformleben</strong> 02/2023 | 37
Gemüse<br />
KRESSE-PESTO<br />
Zutaten für 4 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 20 Minuten<br />
saisonal und regional<br />
Preiswert und umweltfreundlich essen<br />
Wie gelingt es, in Zeiten steigender Inflation gut<br />
und gesund zu essen? Kann Einkaufsverhalten<br />
die Welt verbessern? Mehr und mehr Menschen<br />
stellen sich angesichts steigender Kosten und<br />
steigender Temperaturen diese Fragen.<br />
Energie sparen im Haus, weniger Auto fahren,<br />
preisgünstiger einkaufen. Ganz so wie bisher<br />
machen die meisten Menschen nicht weiter.<br />
Für unverzichtbar halten wir von reform leben<br />
Gemüse aus Bio-Anbau. Warum?<br />
Zu wenig Gemüse und Obst zu essen, ist eine Gefahr.<br />
Die Minderversorgung kann langfristig zu<br />
gesundheitlichen Problemen wie körperlichem<br />
und geistigem Leistungsabfall, Übergewicht,<br />
Diabetes, Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen<br />
führen. Der Grund, warum Gemüseund<br />
Obstverzehr gesund ist, sind längst nicht<br />
nur die enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe,<br />
sondern auch die sogenannten Sekundären<br />
Pflanzenstoffe. Mit diesen Substanzen wappnet<br />
sich die Pflanze gegen widrige Umstände. Auf die<br />
menschliche Gesundheit haben die Vitalstoffe<br />
ebenfalls einen positiven Effekt. Viele haben eine<br />
antioxidative Wirkung, sind antientzündlich,<br />
hemmen die Krebsentstehung, schützen Blutgefäße<br />
oder helfen, den Cholesterinspiegel zu<br />
normalisieren. Die in Gemüse reichlich enthaltenen<br />
Ballaststoffe fördern die Darmgesundheit,<br />
die mehr und mehr in der Medizin als Schlüssel<br />
fürs Gesundbleiben angesehen wird.<br />
Bio muss oder sollte sein, weil Bioanbau auf<br />
chemisch-synthetische Düngemittel und Pestizide<br />
verzichtet – die übrigens auch immer teurer<br />
werden und sich gerade im Preis manch konventioneller<br />
Nahrungsmittel niederschlagen. Die<br />
Preissteigerungen bei konventionellen Produkten<br />
sind prozentual höher als bei Bio-Lebensmitteln.<br />
Teurer sind sie dennoch, das stimmt, aber<br />
es ist auch wichtig, ein Statement pro Umweltschutz<br />
zu setzen.<br />
Vorausschauendes Einkaufen, so dass keine<br />
Lebensmittel in der Mülltonne landen, und Selberkochen<br />
können helfen, unnötige Ausgaben zu<br />
vermeiden. Fertiggerichte kosten umgerechnet<br />
auf Portionen mehr und verursachen Verpackungsmüll.<br />
Wer regional und saisonal einkauft,<br />
hilft Energie für Transporte zu sparen.<br />
Sparen Sie daher nicht am Falschen. Gemüse<br />
gehört jeden Tag auf den Tisch!<br />
Das zeitige Frühjahr ist für die Versorgung aus heimischer<br />
Produktion die schwierigste Saison. Denn die Lagerware<br />
vom Vorjahr ist nicht mehr knackig frisch, die Ernte des<br />
neuen Jahres lässt noch auf sich warten.<br />
Sigrid Oldendorf<br />
Hier sind einige<br />
Vorschläge<br />
für März und April<br />
Zutaten:<br />
1 Kästchen Kresse 2 EL gemahlene<br />
2 TL Basilikum, Haselnüsse<br />
gerebelt (Gewürzmühle<br />
Brecht) 1 EL Zitronensaft<br />
1 Prise Knoblauchpulver<br />
50 g Parmesan 80 ml Öl<br />
Salz<br />
Zubereitung:<br />
Kresse abschneiden und waschen. Parmesan reiben.<br />
Alle Zutaten miteinander pürieren und mit Salz abschmecken.<br />
Tipps: Pesto auf Vorrat zubereiten, damit es Zeit zum<br />
Durchziehen hat. In ein Schraubglas gefüllt hält es<br />
sich einige Tage im Kühlschrank.<br />
Kresse selbst ziehen: Die Samen lassen sich auf<br />
einem flachen Teller, auf einem Stück Baumwolltuch<br />
oder auf einer Tonform (Kresseigel) ziehen. Die<br />
Samen bilden beim Kontakt mit Wasser eine Art Gel<br />
und beginnen zu sprossen. Außer Wasser benötigen<br />
die Keimlinge nur Licht zur Bildung von Chlorophyll.<br />
FELDSALAT MIT APFEL<br />
Zutaten für 4 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 30 Minuten<br />
Zutaten:<br />
600 g Feldsalat (pro Portion ca. 150 g)<br />
2 rotbackige Äpfel<br />
1 EL Zitronensaft<br />
1 EL Dijon-Senf<br />
2 TL Honig<br />
2 TL Kräutersalz<br />
4 EL Essig (Weißweinessig)<br />
4 EL Leinöl<br />
1 kräftige Prise Pfeffer, frisch gemahlen<br />
Zubereitung:<br />
Feldsalat belesen, waschen, in einem Sieb gut abtropfen<br />
lassen. Äpfel waschen, vierteln, entkernen,<br />
würfeln und mit Zitronensaft mischen.<br />
Senf, Honig, Kräutersalz, Essig, Öl, Pfeffer gut verrühren<br />
oder zu einer dickflüssigen Sauce mixen.<br />
Feldsalat kurz vor dem Servieren auf die Sauce<br />
geben und alles gut durchmischen.<br />
38 | <strong>reformleben</strong> 02/2023 | 39
LAUCH-SOJA-SUPPE<br />
ÜBERBACKENER CHICORÉE<br />
Zutaten für 4 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 40 Minuten<br />
Zutaten für 4 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 30 Minuten<br />
Zutaten:<br />
Zubereitung:<br />
Zutaten:<br />
Zubereitung:<br />
3 Stangen Lauch oder Porree<br />
2 EL Rapsöl<br />
je eine kräftige Prise Kurkuma und Salz<br />
400 g Seidentofu, gewürfelt<br />
3 EL Sojasprossen<br />
3 EL gemahlene Walnüsse<br />
Lauch waschen, putzen, in Scheiben schneiden. Öl erwärmen,<br />
Lauch und Kurkuma zugeben, bei mäßiger Hitze weichgaren.<br />
Tofu hinzufügen und mit dem Lauch pürieren.<br />
Mit Salz abschmecken.<br />
Sojasprossen und gemahlene Walnüsse unterrühren.<br />
Suppe weitere fünf bis zehn Minuten kochen.<br />
Info: Die Sojasprossen genannten Keimlinge wachsen aus der<br />
grünen Mungbohne, während Tofu und Sojamilch aus der gelben<br />
Sojabohne gemacht werden. Die Sprossen der Mungbohne<br />
sind einfach zu ziehen und werden mit einer Länge von zwei bis<br />
drei Zentimeter gegessen. Werden die kleinen grünen Häutchen<br />
vor dem Verzehr entfernt, schmecken sie weniger scharf.<br />
Sojasprossen sollten nicht roh verzehrt werden, sondern mitgekocht<br />
oder blanchiert.<br />
4 Chicorée-Stangen<br />
Zitronensaft<br />
4 EL Rapsöl<br />
Salz, Pfeffer<br />
Dillspitzen (Gewürzmühle Brecht)<br />
4 EL süße Sahne oder Kokosmilch<br />
150 g Reibekäse oder Mozzarella<br />
Die Chicorée-Stangen waschen, bitteren Strunk entfernen und<br />
in dicke Ringe schneiden; sofort mit Zitronensaft beträufeln und<br />
einige Minuten stehen lassen.<br />
Auflaufform mit einem Esslöffel Öl fetten. Backofen auf 220 Grad<br />
Celsius vorheizen (Ober- und Unterhitze).<br />
Die anderen drei Esslöffel Öl mit den Gewürzen und dem Dill zu<br />
einer Sauce verrühren. Chicoréeringe in die Auflaufform geben,<br />
Sauce darüber gießen. Mit Käse bestreuen oder Mozzarella in<br />
Scheiben schneiden und diese gleichmäßig über den Chicorée<br />
verteilen.<br />
Gemüse 20 Minuten überbacken.<br />
40 | <strong>reformleben</strong> 02/2023 | 41
ZWIEBELSUPPE<br />
SELLERIEGEMÜSE<br />
Zutaten für 4 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 30 Minuten<br />
Zutaten für 4 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 45 Minuten<br />
Zutaten:<br />
Zubereitung:<br />
Zutaten:<br />
Zubereitung:<br />
500 g Zwiebeln (weiße und rote je zur Hälfte)<br />
1 EL Kokosöl<br />
1 Lorbeerblatt<br />
1 TL Honig<br />
1 TL Knoblauchpulver<br />
1 l Gemüsebrühe (Instant-Produkte enthalten<br />
Salz, selbstgemachte Gemüsebrühe<br />
evtl. nachsalzen)<br />
Pfeffer, frisch gemahlen<br />
100 g Gemüseerbsen (TK)<br />
Erbsen auftauen lassen. Zwiebeln schälen und in feine Ringe<br />
schneiden.<br />
Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebelringe darin bei niedriger<br />
Hitze rund zehn Minuten anbraten, bis sie leicht gebräunt<br />
sind. Lorbeerblatt, Knoblauchpulver und Honig hinzufügen.<br />
Mit Gemüsebrühe aufgießen, Erbsen in die Suppe geben und<br />
zugedeckt 20 Minuten köcheln lassen.<br />
Vor dem Servieren Lorbeerblatt aus der Suppe entfernen.<br />
2 Knollen Sellerie<br />
2 mittelgroße Zwiebeln<br />
Salz, Pfeffer, Gemüsebrühe-Extrakt<br />
25 g Butter oder Rapsöl<br />
20 g Speisestärke<br />
2 Lorbeerblätter, Muskatnuss, Nelken<br />
1/4 l Milch oder Pflanzendrink<br />
1/2 Bund Petersilie<br />
Die Sellerieknollen schälen und in Streifen schneiden (ca. ein<br />
Zentimeter). Zwiebel schälen und hacken. Beides mit 1/2 Liter<br />
Wasser, Salz, Pfeffer, Gemüsebrühe-Extrakt zugedeckt ca. 20<br />
Minuten dünsten. Abgießen, dabei Brühe auffangen.<br />
Butter zergehen lassen und mit Stärkemehl ca. drei Minuten<br />
leicht anschwitzen. Milch (Drink), heiße Selleriebrühe, Gewürze<br />
fünf bis zehn Minuten kochen. Lorbeerblätter und Nelken<br />
entfernen. Selleriestücke zugeben.<br />
Petersilie waschen und hacken. Selleriegemüse mit gehackter<br />
Petersilie garnieren.<br />
42 | <strong>reformleben</strong> 02/2023 | 43
e fo rm<br />
l e b e n<br />
R e z e p<br />
t - K o m p a s s<br />
ZIEGENFRISCHKÄSE-PRALINEN MIT RUCOLA AN HEIDELBEERVINAIGRETTE<br />
QUARKSOUFFLÉ<br />
Zutaten für 2 Vorspeisen-Portionen<br />
Zeitaufwand ca. 20 Minuten<br />
Zutaten für 6 Portionen<br />
Zeitaufwand ca. 45 Minuten<br />
Zutaten:<br />
Zubereitung:<br />
Zutaten:<br />
Zubereitung:<br />
200 g Rucola<br />
120 g Ziegenfrischkäse<br />
100 g Heidelbeeren TK<br />
25 ml Olivenöl<br />
1 EL Apfelessig<br />
ggf. etwas Erythrit<br />
Salz und Pfeffer<br />
Rote Pfefferkörner<br />
Rauchsalz<br />
Nährwerte gesamt:<br />
Brennwert:<br />
Fett:<br />
Kohlenhydrate:<br />
Protein<br />
285 kcal<br />
19,9 g<br />
8,5 g<br />
7,7 g<br />
Rucola putzen und waschen.<br />
Die Heidelbeeren in einem Topf einmal kurz aufkochen.<br />
Anschließend Olivenöl sowie Essig hinzugeben und mit Salz und<br />
Pfeffer, ggf. etwas Erythrit abschmecken.<br />
Die Heidelbeeren in dem Dressing leicht mit einer Gabel etwas<br />
zerdrücken und vermengen.<br />
Die roten Pfefferkörner in einem Mörser grob zermahlen.<br />
Nun die Ziegenfrischkäsetaler vierteln und mit den Händen zu<br />
je 8 Pralinen formen.<br />
Anschließend die eine Hälfte in dem roten Pfeffer wenden. Die<br />
weiteren 4 mit Rauchsalz bestreuen.<br />
Den Rucola auf dem Teller anrichten und das Blaubeerdressing<br />
darüber geben. Die Ziegenfrischkäse-Pralinen abwechselnd<br />
nach Geschmack danebenlegen.<br />
200 g Quark, 40%<br />
4 Eigelb<br />
30 g Low Carb Rohrzuckerersatz<br />
½ Vanilleschote<br />
10 g Zitrusfaser<br />
4 Eiweiß<br />
Nährwerte gesamt:<br />
Brennwert:<br />
Fett:<br />
Kohlenhydrate:<br />
Protein<br />
110 kcal<br />
8,0 g<br />
1,7 g<br />
8,3 g<br />
Den Quark mit Eigelb, Vanille und Zitrusfaser glattrühren.<br />
Die Eiweiße zu festem Schnee schlagen und dabei den Low Carb<br />
Rohrzuckerersatz rein, einrieseln lassen. Den Eischnee unter<br />
die Quarkmasse heben.<br />
In kleine feuerfeste Formen oder Weckgläser füllen und im<br />
Wasserbad (so dass die Förmchen/Weckgläser halb hoch im<br />
Wasserbad stehen) bei 200 Grad Umluft ca. 15 Minuten backen.<br />
Tipp: Direkt warm aus dem Ofen genießen! Pur auslöffeln oder<br />
mit ein paar frischen Beeren zusammen!<br />
44 | <strong>reformleben</strong> 02/2023 | 45
eformleben informiert<br />
Gesundheits-News<br />
<strong>reformleben</strong> informiert<br />
Termine<br />
IMPRESSUM<br />
2. Ausgabe 2023 · <strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>49</strong> unabhängiges Magazin für<br />
längere Gesundheit & Anti-Aging<br />
Herausgeber<br />
Flache Atmung wegtrainieren<br />
Tief durchatmen dient der Gesundheit,<br />
während flaches, verkürztes<br />
Atmen ihr auf Dauer schadet. Die<br />
Atmung nur im oberen Brustkorb<br />
geht auf Stress zurück. Die schnelle<br />
Atmung aktiviert die Herzfrequenz,<br />
hält den Blutdruck hoch, hat das<br />
Ziel, jederzeit redaktionsschnell zu<br />
sein.<br />
Wer geleitetes Atem- mit sportlichem<br />
Training verbinden möchte,<br />
findet in Gruppen-Fitness-Kursen<br />
wie Yoga, Pilates usw. am leichtesten<br />
einen Einstieg. Auch Konditionstraining<br />
oder Krafttraining<br />
eignet sich, wenn der Trainer oder<br />
die Trainerin zum richtigen Atmen<br />
anleitet. Sehr gut geeignet, tiefes<br />
Atmen zu lernen oder wieder zu<br />
lernen, ist als Sportart das Schwimmen.<br />
Durch sportliches Training wird<br />
der Gasaustausch in den 300 Millionen<br />
Lungenbläschen optimiert,<br />
der Stoffwechsel arbeitet ökonomischer,<br />
wodurch mehr Sauerstoff<br />
schneller ins Blut, ins Herz und<br />
schließlich zu den Muskeln gelangt.<br />
sich vermehren. Dazu riet die<br />
Zeitschrift „Öko-Test“ nach einer<br />
Laboranalyse von 17 tiefgefrorenen<br />
Kräutermischungen.<br />
Denn möglicherweise bei der Verarbeitung<br />
vorhandene Krankheitskeime<br />
frieren mit ein. Das kann<br />
problematisch werden, wenn die<br />
belasteten Kräuter aufgetaut auf<br />
Speisen gegeben werden oder sogar<br />
länger im Kühlschrank herumgelegen<br />
haben, so dass die Keime<br />
Zeit hatten, sich zu vermehren.<br />
Für selbst eingefrorene Ernteüberschüsse<br />
gilt dies selbstverständlich<br />
auch.<br />
Orthoformula-Infotag -<br />
Low Carb & exogene Ketone<br />
Wer sich für die neuesten Entwicklungen um<br />
eine Low Carb-Ernährung interessiert und<br />
wissen möchte, was exogene Ketone sind und<br />
welchen therapeutischen Nutzen sie haben, der<br />
ist eingeladen.<br />
Eintritt: frei<br />
Wo: Darmstädter Eventlocation Roeders<br />
(Rheinstraße 99.5, 64295 Darmstadt).<br />
Wann: Samstag, 18. März, ab 9.30 Uhr<br />
(Vortragsprogramm bis 16 Uhr, danach offener<br />
Austausch, Abendessen, Konzert Hinz &Kunz<br />
und Ü-40-Disco)<br />
zoe Media-Verlag GmbH · Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />
T +<strong>49</strong> (0) 6082 922900-0 · F +<strong>49</strong> (0) 6082 922900-9<br />
redaktion@<strong>reformleben</strong>.de<br />
<strong>reformleben</strong>.de<br />
Geschäftsführer<br />
Bernhard Sillich<br />
Ärztl. wissenschaftl. Redaktion Dr. med. Klaus Mohr<br />
Die Empfehlungen in diesem Heft erfolgen nach bestem Wissen<br />
und Gewissen. Alle Angaben dienen jedoch nur zur Information<br />
und stellen keine Anleitung zur Selbstbehandlung dar. Bei Erkrankungen<br />
ist stets ein Arzt zu konsultieren. Deshalb haften<br />
weder die Autoren noch der Verlag für Forderungen aller Art,<br />
die mit dem Inhalt dieser Ausgabe in Zusammenhang gebracht<br />
werden.<br />
Gestaltung & Realisierung<br />
dashdesign; · Poststraße 1 · 35305 Grünberg<br />
T: +<strong>49</strong> (0) 6634 969099-0<br />
dashdesign.eu<br />
Druck<br />
Vogel Druck und Medienservice GmbH<br />
+<strong>49</strong> (0) 931 4600-02<br />
vogel-druck.de<br />
Fotos & Illustrationen<br />
Doch Fakt ist, dass dies zu erhöhtem<br />
Blutdruck, Kopfschmerzen, Verspannungen,<br />
Konzentrationsschwäche,<br />
verminderter Verdauungstätigkeit<br />
beiträgt. Besser ist, wenn die<br />
eingeatmete Luft nicht nur in den<br />
oberen Brustraum, sondern weiter<br />
nach unten in den Bauchraum<br />
fließt. Das lässt sich üben. Sportliches<br />
Training führt fast automatisch<br />
dazu.<br />
Tiefkühl-Kräuter<br />
direkt verwenden<br />
Getrocknete oder schockgefrorene<br />
Produkte sind Alternativen zu<br />
frischen Kräutern, vor allem wenn<br />
diese draußen noch wachsen müssen<br />
oder wenig Zeit zum Einkaufen<br />
und Kochen ist. Tiefkühlware sollte<br />
dabei besser noch gefroren verwendet<br />
werden. Beim Auftauen geht<br />
Geschmack verloren und in den<br />
Kräutern enthaltene Keime können<br />
Zur Veranstaltung<br />
stock.adobe.com,<br />
istockphoto.com<br />
Erscheinungsweise<br />
Bundesweite Erscheinung, teilweise Österreich,<br />
alle zwei Monate in Printform.<br />
Hinweis für Österreich<br />
Die genannten Produkte werden größtenteils auch in Österreich<br />
angeboten, jedoch sind Abweichungen aufgrund arzneimittelrechtlicher<br />
Bestimmungen möglich.<br />
Anzeigen<br />
Bernhard Sillich<br />
T +<strong>49</strong> (0) 6082 922900-0 · F +<strong>49</strong> (0) 6082 922900-9<br />
M +<strong>49</strong> (0) 163 74 55 424 · anzeigen@<strong>reformleben</strong>.de<br />
Bezugsquellen<br />
<strong>reformleben</strong> erhalten Sie in allen teilnehmenden Reformhäusern,<br />
Apotheken und Bioläden mit Reformwarensortiment<br />
in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Alle Rechte<br />
vorbehalten.<br />
46 | <strong>reformleben</strong> 02/2023 | 47
BUCH<br />
Empfehlungen<br />
Ernährung für die Psyche<br />
ISBN: 978-3-7423-1801-5<br />
Richtig essen für seelisches Wohlbefinden<br />
– mit Nahrungsmitteln, die<br />
Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen,<br />
posttraumatische<br />
Belastungsstörungen und mehr<br />
bekämpfen<br />
· Autor: Dr. Uma Naidoo<br />
· 384 Seiten, Softcover<br />
· Erschienen: 09/2021<br />
Weniger ist mehr –<br />
Medikationsrisiken<br />
erkennen und vermeiden<br />
ISBN: 978-3-7423-2254-8<br />
Warum zu viele Medikamente<br />
gravierende Beschwerden bei<br />
älteren Menschen auslösen und<br />
was Betroffene und pflegende<br />
Angehörige tun können<br />
· Autor: Matthias Kohlhof<br />
· 176 Seiten, Softcover<br />
· Erschienen: 02/2023<br />
Richtig essen bei Arthrose,<br />
Rheuma und Gicht<br />
ISBN: 978-3-7423-2034-6<br />
In diesem Buch erfährt man, welche<br />
Lebensmittel man zu sich nehmen<br />
und welche man meiden sollte, um<br />
neuen Entzündungen vorzubeugen<br />
oder bestehende einzudämmen.<br />
· Autor(en): Simon Weisdorf,<br />
Martin Kreutzer<br />
· 288 Seiten, Softcover<br />
· Erschienen: 12/2021<br />
Hier bestellen Hier bestellen Hier bestellen<br />
20,00 €<br />
20,00 €<br />
20,00 €