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20. September: Der Erbprinz hatte inzwischen die Brigade Sibaud nach einem<br />

kurzen Kampf aus Fischbach vertrieben. Nun war auch sein Weg nach<br />

Kaiserslautern frei. Kurz vor Lautern bekam sein Dragoner-Regiment nochmals<br />

Ärger. Am Hölzengraben sahen die Franzosen noch eine kleine Chance, den<br />

preuß. Vormarsch zu stoppen, aber vergebens. Der franz. General Gavrois hatte<br />

mit wenigen 100 Mann den Kaiserberg besetzt. Jetzt sah er für sich und seine<br />

Truppen keine Chance mehr und sie räumten Kaiserslautern kampflos in Richtung<br />

Hohenecken. Am Dorfrand Hoheneckens kam es zu einem erbitterten Reiterduell<br />

zwischen Blücher und den Schutz suchenden franz. Reitern. Nun kam das<br />

unerwartete Wunder für die französischen Heerführer und Soldaten.<br />

Der preußische Oberbefehlshaber Möllendorff war inzwischen 70 Jahre alt. Er<br />

war durch und durch Preuße und kein Rheinhesse oder Pfälzer. Am Liebsten wäre<br />

er gleich heimgeritten. Der ganze Stress und Ärger hier wuchsen ihm über den<br />

Kopf. Er tat sich überaus schwer, die Situationen schnell zu erfassen und die<br />

richtigen Entschlüsse zu fassen. Inmitten seines bedächtigen Vormarsches auf<br />

Trier zu, erhielt er die schlimme Nachricht, die Österreicher hätten aus den<br />

Niederlanden heraus den Rückzug angetreten. So kam er auf die Schnapsidee in<br />

Geheimverhandlungen einen Waffenstillstand auszuhandeln. Ende Juli hatte er<br />

den Kreuznacher Rentner G. H. Schmerz mit Vollmachten nach Basel geschickt.<br />

Nach einigem Hin und Her kam Schmerz mit einem Vertragspapier nach Mainz<br />

zurück. Sofort schickte Möllendorff seinen Adjutanten mit entsprechendem<br />

Befehl nach Kaiserslautern. Darin stand, der Erbprinz solle sich unverzüglich auf<br />

Mainz zurückziehen. Zuerst war der Erbprinz sprachlos. Er glaubte, nicht was er<br />

las. Dann wurde er vor Zorn rot und tobte wegen des Schwachsinns mehrere<br />

Stunden nur so herum. Zum Glück war Möllendorff nicht anwesend, mit<br />

Sicherheit hätte ihn der Erbprinz sonst umgelegt.<br />

25. September: Der Erbprinz informierte Blücher, der von Ramstein aus, über die<br />

Pfeifermühle, Mehlbach, Schallodenbach, Heiligenmoschel sich in Richtung<br />

Mainz begab. Zwischen Winnweiler und Münchweiler wartete er auf den<br />

Erbprinzen, dessen Nachhut er dann bildete.<br />

7.6. 1795/96: Raub, Mord &<br />

Vergewaltigung<br />

In der Unterlagensammlung des verstorbenen Wilhelm Theobald entdeckte ich<br />

die vom Pfarrer Ernst Dick veröffentlichte folgende Geschichte: „Reipoltskirchen<br />

zur Zeit der französischen Revolution“ Dort ist nachzulesen:<br />

In 1795 waren die preußischen Truppen jedoch wieder erfolgreich auf dem<br />

Vormarsch. Deshalb verstärkte der französische Kriegsminister seine eigenen<br />

Truppen. Am 6. Nov 1795 (6.11.1795) zogen starke französische Verbände von<br />

Reipoltskirchen über Rathskirchen nach Rockenhausen in Richtung Front. 6.000<br />

Soldaten mussten versorgt werden. Sie taten, was damals üblich war. Die mit der<br />

Versorgungsbeschaffung beauftragten Soldaten gingen rücksichtslos vor. Jedes<br />

Dorf, jedes Haus wurde durchsucht, Verschlossene Haustüren ganz einfach<br />

eingetreten. In Nußbach wehrte sich der 65jährige Peter Schwab 351 . Mit der<br />

351 ) Einträge im Copulationsregisters Nußbach durch Pfarrer Webner:

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