SAM2023 - Schongauer Ausbildungsmesse - Infobroschüre
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Verantwortlich für die Ausbildung in Landsberg:<br />
Ausbildungsleiter Werner Stanchly (v. l.),<br />
Verwaltungsdienstleiterin Melanie Wudel, Vollzugsinspektor<br />
Benedikt Ertel und JVA-Leiterin<br />
Monika Groß.<br />
vermittelt und es folgen Zeiten in einer der anderen<br />
14 Ausbildungsanstalten in Bayern, um<br />
den Anwärtern ein möglichst breites Bild und<br />
vielseitiges Wissen zu vermitteln.<br />
Ausbildung im<br />
Vollzugs- und Verwaltungsdienst<br />
Im Vollzugs- und Verwaltungsdienst wird zwischen<br />
2. und 3. Qualifikationsebene unterschieden.<br />
Auch hier entscheidet der Bayerische<br />
Landespersonalausschuss über die generelle<br />
Eignung der Bewerber, von denen bayernweit<br />
alle zwei Jahre jeweils 25 gebraucht werden.<br />
Wenn die Voraussetzungen passen, folgt eine<br />
24-monatige Ausbildung mit praktischem Teil<br />
in einer JVA und theoretischer Schulung an der<br />
Justizvollzugakademie in Straubing. Für die 3.<br />
Ebene, früher als „gehobener Dienst“ bezeichnet,<br />
wird Abitur vorausgesetzt. Diese Ausbildung<br />
beginnt jeweils im September und dauert<br />
insgesamt drei Jahre: 20 Monate Studium an<br />
der Hochschule für den Öffentlichen Dienst in<br />
Bayern, Fachbereich Rechtspflege, Fachrichtung<br />
Justizvollzug, und 16 Monate fachpraktische<br />
Ausbildung.<br />
Benedikt Ertel ist seit 2020 als Vollzugsinspektor<br />
in der JVA Landsberg und leitet seit 2022<br />
die Ausbildung der Anwärter. Dass es sich dabei<br />
um einen reinen „Schreibtischjob“ handelt,<br />
verneint er vehement: „In der zweiten Ebene<br />
macht man unter anderem die Aufnahme- und<br />
Entlassungsgespräche mit den Gefangenen, es<br />
gibt also direkten Kontakt. Und in der dritten<br />
Ebene gibt es regelmäßige Sprechstunden mit<br />
Gefangenen. Außerdem wirke ich bei der Entscheidung<br />
um die vorzeitige Entlassung von<br />
Gefangenen mit, wobei die Anstaltsleitung und<br />
die Strafvollstreckungskammer hier das letzte<br />
Wort haben. Trotzdem nehme ich bedingt Einfluss<br />
auf den Lebensweg eines Menschen und<br />
habe von daher viel Verantwortung.“<br />
Ausbildung im Werkdienst<br />
Derzeit arbeiten rund 30 Meister aus verschiedenen<br />
Berufen in der JVA Landsberg – es ist<br />
das einzige Berufsbild, bei dem die Anstalt<br />
selbst direkten Einfluss auf das Bewerbungsverfahren<br />
hat. Der Bedarf wird durch Stellenanzeigen<br />
gemeldet und die Bewerber müssen<br />
sich in Landsberg vorstellen, wo sie vorbereitende<br />
Gespräche führen und Tests absolvieren.<br />
Die Bewerber dürfen nicht älter als 45 Jahre alt<br />
sein und müssen eine Meisterprüfung bereits<br />
erfolgreich abgeschlossen haben. Ob Kfz-Meister,<br />
Küchenchef, Gartenprofi oder Schlosser –<br />
gebraucht wird nahezu alles. Auch hier<br />
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