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sehen haben

muss.“,

schreibt ein Reiseführer.

Haben wir

jetzt gesehen, machen

wir einen Haken dran.

Durch den barocken Uhrenturm

verlassen wir die Flaniermeile

um 12:22 Uhr. Und jetzt? Fast

ein bisschen orientierungslos gehen

wir weiter, hier ist es ruhig, besonders

schön sieht es nicht aus. Auch

hier sehen wir die Klebewandtatoos,

die wir schon kennen. Ob es sich

dabei vielleicht um den netten Bankberater

handelt? Gleich daneben, an

einer Dachrinne, Werbung für deutsche

Kultur. Es handelt sich tatsächlich

um Musik. „Sobald die Songs

loslegen, bleibt kein Wackeldackel

still. Polytron ballern uns queerfeministische

Texte kratzig ins Mikro, die

bei aller Verspieltheit immer auch mit

der bittersüßen Note einer Dystopie

gewürzt sind. Die Performance von

vier schamlos singenden Frauen und

zwei musikalisch hochbegabten Boys

erinnert an Lucy Lectric, wobei der

Feminismus von Polytron um einiges

zeitgemäßer ist. *zwinkersmiley* Es

geht um Liebe, Geld, Nazis und Hormone.“

Au weia. Hoffentlich denken

die Kroaten nicht, wir würden das

hören. Wir kommen vor die St.-Vitus-

Kathedrale, rein kommen wir nicht.

Geschlossen. Zwischen gesichtslosen

Häuserrückseiten

steht

die runde Kirche

etwas verloren

da. Gleich daneben,

laut Google Maps

ebenfalls geschlossen, ist

das städtische Gefängnis. Idyllisch.

Keiner von uns hat einen Plan.

Ob wir tatsächlich zu dieser Festung

fahren sollen, von der wir gelesen

haben? Kapitän Schotte bringt eine

kurze Taxifahrt in die Diskussion ein,

aber wir treffen keine Entscheidung.

Jeder läuft dem anderen hinterher, in

der Hoffnung, dass dieser weiß, wo

es lang geht. Beim schiefen Turm von

Rijeka, der Kirche der Himmelfahrt

der Jungfrau Maria, die wohl eher

bekannt ist, weil der daneben freistehende

Glockenturm so schief ist, machen

wir fast gleichzeitig und ganz

vorsichtig den gleichen Vorschlag:

„ … und wenn wir einfach

zum Hafen gehen und zu unserem

Schiff zurücktendern?“ Es ist fast wie

eine Erlösung. Wir haben ein Ziel.

Keine Taxifahrt, eine kleine Bootsfahrt

werden wir machen. Der Rückweg

führt an den historischen Markthallen

vorbei. Das wäre ein besuchenswertes

Ziel gewesen! Leider sind wir

aber dafür viel zu

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