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70_Ausgabe April 2009

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14. TAG DER<br />

ERNEUERBAREN<br />

ENERGIEN<br />

25.04.09 10-17 Uhr am Waidhaus Görlitz<br />

Ausstellung von Technologien zum Anfassen | Information und Beratung<br />

Unterhaltsames für die ganze Familie und vieles mehr …


Vorwort<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

dieser Tage sendet das ARD-Fernsehen<br />

eine vierteilige Dokumentation zum Thema<br />

„Kriegskinder“. Die heute zwischen <strong>70</strong> und<br />

80 sind, können sich da wiedererkennen.<br />

Für einen Großteil unseres Lebens waren<br />

und blieben wir Kriegskinder. Diese Beziehung<br />

reichte von den Erinnerungen der<br />

Eltern an den I. Weltkrieg, den Versailler<br />

Vertrag, die Inflation und die Bürgerkriege<br />

bis zu den von uns Kindern bejubelten Militärparaden<br />

der Vorkriegsjahre, dann den<br />

schwarz umrahmten Zeitungsanzeigen für<br />

Väter und Brüder, die den Soldatentod gestorben<br />

waren, den Luftlagemeldungen,<br />

Kinderlandverschickungen und Bombenangriffen,<br />

den Flüchtlingstrecks und Massenvertreibungen<br />

bis zu den Jahrzehnten des<br />

Kalten Krieges zwischen den verfeindeten<br />

Weltsystemen. Journalisten sprechen gelegentlich<br />

von einer verlorenen Generation.<br />

aber das bleibt einseitig. Erst im Rückblick<br />

auf ein langes Leben begreift man, daß die<br />

Kriegskinder ein unverlierbares Erbe in sich<br />

tragen. Da gibt es die seelischen Narben<br />

über den Verlust von Angehörigen und<br />

Freunden, den Schmerz über alles Verlorene<br />

– Heimatlandschaft, Familiengräber,<br />

Elternhäuser und Lebensleistungen der<br />

Vorfahren. Zu diesem Erbe gehört aber<br />

auch eine Lebenshaltung, geprägt durch<br />

den Überlebenskampf gegen Hunger, Kälte,<br />

Brände und Verluste. Diese Generation,<br />

geformt durch Krieg und Nachkrieg, reifte<br />

im Umgang mit einem harten, mühseligen<br />

Alltag. Sie ließ sich nicht niederdrücken<br />

durch das Trauma von Bombennächten,<br />

Todesnachrichten, Flucht und Vertreibung.<br />

Vielmehr gewann sie etwas, was man nicht<br />

nur aus Büchern und Belehrungen empfängt<br />

– Gemeinschaftssinn, Besonnenheit,<br />

Genügsamkeit, Willensstärke, Überzeugungstreue,<br />

Vaterlandsliebe. Niemand wird<br />

kommenden Generationen Zeitumstände<br />

wünschen, wie sie uns geprägt haben.<br />

Aber es bleiben Erfahrungen. Kein Zagen<br />

und Klagen bezwingen Not, Widerstände<br />

und Kummer. Nicht Vereinzelung, Genußsucht<br />

und Geld machen glücklich.<br />

Es ist gut, daß immer wieder Leser von<br />

StadtBILD, einstige Kriegskinder, ihre Erinnerungen<br />

aufschreiben und bei uns veröffentlichen.<br />

Kürzlich stellte sich Isolde von<br />

der Emmerichstraße vor. Diesmal berichtet<br />

ein Opernsänger über Kinderjahre an der<br />

Görlitzer Weberstraße. Sie alle schrieben –<br />

im doppelten Sinne – Geschichte in und für<br />

Görlitz. Dank dafür!<br />

Ihr Ernst Kretzschmar<br />

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Einleitung<br />

3


Werner<br />

Der Junge von der<br />

Jungnitsch<br />

Weberstraße –<br />

Görlitzer Untermarkt zur Festwoche 1927<br />

Es ist schon kurios! Ausgerechnet ein<br />

Traum veranlaßte mich, meine Görlitzer<br />

Jugendzeit bis März 1941 in Gedanken<br />

Revue passieren zu lassen und aufzuzeichnen.<br />

Naja, bin ich doch bereits im<br />

sogenannten “biblischen Alter”.<br />

Stand ich also – im Traum – plötzlich auf<br />

dem Görlitzer Jahrmarkt am Fuße des<br />

Nikolaiturms. Interessiert beobachtete<br />

ich den Bänkelsänger, wie er seine Mo-<br />

ritaten, unterstützt von einem langen,<br />

über die große Bildfläche flitzenden Zeigestock,<br />

zelebrierte. Und kurze Zeit später<br />

saß ich, Beine und Seele baumeln<br />

lassend, auf meinem geliebten Kettenkarussel.<br />

Es ist schon seltsam.... Ich beginne<br />

am besten ganz von vorn.<br />

Es war dunkel. Und es war ein Sonntag<br />

des Jahres 1922, als es in der zweiten<br />

Etage im zweifenstrigen Zimmer in Gör-<br />

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4<br />

Titel |


Ein Opernsänger blickt zurück (TeilI)<br />

litz, Leipziger Straße 30, lebendig wurde.<br />

Anwesend waren zwei weibliche Personen,<br />

der Ehemann einer der Frauen hatte<br />

bereits das Weite gesucht. Das war<br />

ein Fehler. Ein wunderbares, besonderes<br />

Ereignis stand bevor: Ich erblickte “Das<br />

Licht der Welt”! Nicht das Tageslicht,<br />

nein, es war ja erst vier Uhr morgens.<br />

Ich sah verschwommen in das Licht einer<br />

elektrischen Lampe. Das ist erwähnenswert,<br />

weil es noch zahlreiche Haushalte<br />

in der Stadt mit Gasbeleuchtung<br />

oder Petroleumfunzel gab. Ich erinnere<br />

mich noch sehr genau an die Besuche<br />

zwischen 1925 und 1927 bei meiner<br />

Großmutter am Nikolaigraben. Im<br />

Treppengang hingen Petroleumlampen,<br />

und im Zimmer stand auf dem Tisch ein<br />

großer, rechteckiger, mit Wasser gefüllter<br />

Glasbehälter, einem Aquarium gleich.<br />

Und auf dem Wasser tanzten viele kleine<br />

Talglichtlein. Mein Großvater, ein Bäckermeister,<br />

hatte Helle Gasse 5 ein Haus<br />

und seinen Bäckerladen. Die Gasse wurde<br />

inzwischen “eingeäschert”. Nach seinem<br />

frühen Tod - er verunglückte im Paternoster<br />

des Rathauses – mußten Haus<br />

Jugendbildnis Werner Jungnitsch<br />

und Grundstück zu einem Schleuderpreis<br />

verkauft werden. Übrigens wurde der<br />

Unfall nie aufgeklärt.<br />

Nun begann nach meinem “Neuzugang”<br />

für meine Eltern eine schwere Zeit. Die<br />

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Titel |<br />

5


Werner<br />

Der Junge von der<br />

Jungnitsch<br />

Weberstraße –<br />

Lebensmittelpreise des Jahres 1922 waren<br />

sehr hoch. Man zahlte z.B. für 1 Kg.<br />

Fleisch 8.40 RM, 1 Liter Milch kostete 0.86<br />

RM, (im Vergleich zum Jahr 1934 0.20<br />

RM), und für ein Kilo Bohnenkaffee mußte<br />

man 10 Stunden arbeiten, der Preis<br />

lag bei 16.07 RM. Die Auswirkungen der<br />

Inflation 1923 waren katastrophal! Von<br />

Tag zu Tag verfiel die Währung. 1 Liter<br />

Milch stieg auf 280 Milliarden, für 1 Brot<br />

mußten 4<strong>70</strong> Milliarden auf den Tisch geblättert<br />

werden. Fabriken und Geschäfte<br />

gingen en masse pleite, und mein Vater,<br />

der selbständig war, mußte Konkurs anmelden.<br />

Eine Unterstützung zahlte Vater<br />

Staat nicht. Und so wurde die Mutter, gelernte<br />

Strickerin, zur Ernährerin der Familie.<br />

Die Miete an der Leipziger Straße war<br />

nicht mehr tragbar, ein Wohnungswechsel<br />

unvermeidlich. Wir zogen zur Weberstraße<br />

13 in eine Zweizimmerwohnung im<br />

vierten Stock. Der Mietzins betrug 13,20<br />

RM. Es war entsetzlich! Im Zimmer Gasbeleuchtung,<br />

der Treppenaufgang völlig<br />

dunkel und die elektrische Treppenbeleuchtung<br />

erst nach Einbruch der Dunkelheit<br />

aktivierbar. In der ersten Etage,<br />

die der Hausbesitzer bewohnte, brannte<br />

eine matte Glühbirne. Das Waschhaus<br />

befand sich im zweiten Kellergeschoss,<br />

der Trockenboden acht Stockwerke höher.<br />

Man stelle sich einen Waschtag vor:<br />

Zunächst sechs Etagen mit der Schmutzwäsche<br />

hinab, Kessel anheizen. Wäsche<br />

per Waschbrett säubern, spülen und<br />

durch einen Wringer per Hand drehen.<br />

Am Spätnachmittag erfolgte dann der<br />

Transport, bereits völlig erschöpft, acht<br />

Stockwerke empor auf den Trockenboden,<br />

zum Glück nicht mehr denkbar.<br />

Wie das Leben so spielt: Auf Regen folgt<br />

auch einmal Sonne. Mein Vater bekam in<br />

einer Kanzlei eines Notars eine Anstellung,<br />

und ich tippelte jeden Morgen um 7<br />

Uhr durch das Handwerk zur Kränzelstraße<br />

in den Kindergarten. Eine schöne, unbeschwerte<br />

Zeit, die mir allerdings wegen<br />

einer kleinen “Auseinandersetzung” eine<br />

Narbe an der Nasenwurzel hinterließ. Die<br />

Wunde klammerte mein Kinderarzt Dr.<br />

Joachim, der am Mühlweg wohnte.<br />

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6<br />

Titel |


Ein Opernsänger blickt zurück (TeilI)<br />

Schule Elisabethstraße in Görlitz um 1920<br />

Im Jahre 1927 erschloss sich mir eine<br />

Wunderwelt! Ich stand zum ersten Mal<br />

in einem Weihnachtsmärchen im langen,<br />

weißen Hemd als Engelchen auf<br />

der Bühne des Stadttheaters. Die Gage<br />

war üppig und wurde vom Regisseur Max<br />

Grundmann, vielen Görlitzern noch ein<br />

Begriff, überreicht: Ein Riegelchen Schokolade!<br />

Unvergeßlich!<br />

Der “Ernst des Lebens” begann in der<br />

Elisabethschule bei einem musisch veranlagten<br />

Lehrer. Bereits nach kurzer Zeit<br />

erlernten wir die Notenschrift, und gelegentlich<br />

spielte er Lieder auf seiner Geige,<br />

die wir nachsingen mußten.<br />

Der “Schwarze Freitag” des Jahres 1929<br />

brachte der Weimarer Republik und natürlich<br />

auch uns die aus Amerika herüberschwappende<br />

Weltwirtschaftskrise<br />

mit über sechs Millionen Arbeitslosen.<br />

Der Staat sprang nicht ein, und die Sparer<br />

stürmten die Sparkassen und Banken,<br />

um ihr Geld abzuholen. Wie gehabt, Firmenpleiten,<br />

und die Spekulanten feierten,<br />

wie schon 1923, ihre Hochkonjunk-<br />

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Titel |<br />

7


Werner<br />

Der Junge von der<br />

Jungnitsch<br />

Weberstraße –<br />

tur. Es gab zahlreiche Straßenkämpfe<br />

zwischen den Nazis und den Kommunisten,<br />

man hatte Angst, abends noch das<br />

Haus zu verlassen.<br />

Drei Jahre später, es war nicht anders zu<br />

erwarten, verlor mein Vater wieder seine<br />

Arbeit. In den Klassen der Schulen sah<br />

man viele unterernährte Kinder, die täglich<br />

durch die Quäkersstiftung versorgt<br />

wurden. Das waren also die “goldenen”<br />

zwanziger Jahre!<br />

War ich eigentlich “arm”? Ein Vergleich<br />

mit heute kann wohl nicht gezogen werden.<br />

Fakt ist, daß mein Spielzeuginventar<br />

leicht zu überblicken war. Es waren Holzbauklötzer,<br />

ein kleiner Stabilbaukasten,<br />

eine Laubsäge, ein selbst gebasteltes<br />

Kasperletheater und ein nicht schaukelndes<br />

Schaukelpferd, das sicher schon zwei<br />

oder drei Generationen hinter sich hatte.<br />

Taschengeld? Fehlanzeige. Einladung zu<br />

Kindergeburtstagen? Unmöglich. Die Ferien<br />

verlebte ich 50 km von Görlitz entfernt<br />

bei Verwandten auf dem Lande.<br />

Obwohl mir der Lebensstandard meiner<br />

Freunde natürlich nicht verborgen blieb,<br />

war ich glücklich und zufrieden, Neidgefühle<br />

gab es nicht.<br />

Eine Zeitlang hatte ich die Angewohnheit,<br />

am Spätnachmittag im Vorraum unseres<br />

Hauses zu stehen, um das Leben<br />

und Treiben auf der Straße zu beobachten.<br />

Gegenüber befanden sich ein Porzellangeschäft<br />

(ein ehemaliger Hoflieferant),<br />

eine Fleischerei, eine Destille und<br />

eine Auktion. Am meisten Spaß hatte ich<br />

natürlich als Kind, wenn die Gäste der<br />

Destille schwankend auf die Straße traten.<br />

In diesem Hause wohnte auch ein<br />

Freund, dessen Vater, ein Standesbeamter<br />

der Stadt, am Wochenende hoch zu<br />

Ross durch den Hausflur in den Hinterhof<br />

ritt und anschließend in seiner Wohnung<br />

Trompete zur Freude der Nachbarn<br />

(?) blies. Und in der Auktion entdeckte<br />

ich ein altes Fahrrad zum Preise von 9.00<br />

RM, das ich mir kaufen durfte. Tief im<br />

Gedächtnis haftend blieben mir die Begegnungen<br />

mit dem Sekretär der Oberlausitzschen<br />

Gesellschaft der Wissenschaften,<br />

Prof. Dr. R. Jecht. An seinem<br />

schönen weißen Haar und seinem ge-<br />

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8<br />

Titel |


Ein Opernsänger blickt zurück (TeilI)<br />

pflegten Spitzbart erkannte<br />

man ihn bereits,<br />

wenn er, von der<br />

Neißstraße kommend,<br />

links in die Weberstraße<br />

einbog. Waren wir<br />

auf Augenhöhe, sah er<br />

mich spitzbübisch an<br />

und spazierte in Richtung<br />

Portikus weiter.<br />

Ihn zu grüßen, verbot<br />

sich von selbst – aus<br />

Respekt!<br />

Es kam der Tag der<br />

“Machtübernahme”,<br />

der 30. Januar 1933. Am späten Abend<br />

marschierten Massen von SA-Männern<br />

singend auch durch unsere Straße, angeführt<br />

von einem Spielmannszug und<br />

einer Blaskapelle.<br />

Wir fragten uns, woher plötzlich die vielen<br />

aus den Fenstern baumelnden Hakenkreuzfahnen<br />

kamen? Für die Bevölkerung<br />

gab es zunächst einen positiven Aspekt:<br />

Die Straßenschlachten waren vorbei.<br />

Wie findet man als Heranwachsender einen<br />

Job? Vielleicht als Balljunge auf dem<br />

Altstadtbrücke Görlitz um 1935<br />

Tennisplatz oder als Zeitungsbote? Ich<br />

fand sehr bald einen Austräger, der für<br />

sein großes Einzugsgebiet eine Hilfskraft<br />

suchte. Da ich noch nicht volljährig war,<br />

gab es nur eine mündliche Absprache. Ich<br />

hatte es befürchtet: Es wurde ein Flop!<br />

Ich kolportierte – er kassierte.<br />

Nach Rücksprache mit dem “Görlitzer Anzeiger”<br />

schloss meine Mutter einen Vertrag<br />

für mich ab, und ich flitzte nun von<br />

Haus zu Haus durch die Görlitzer Straßen.<br />

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Titel |<br />

9


Werner<br />

Der Junge von der<br />

Jungnitsch<br />

Weberstraße –<br />

Da sich die Bezirke sporadisch änderten,<br />

lernte ich die Stadt und die unterschiedlichsten<br />

Mentalitäten der Bevölkerung<br />

kennen. Ging ich etwa im Stadtgebiet die<br />

monatliche Gebühr kassieren, war ich eines<br />

guten Trinkgeldes sicher. Das sah auf<br />

dem Rabenberg völlig anders aus, sogar<br />

die Freundlichkeit war eine andere. Ein<br />

Abonnent war der Hausmeister der Synagoge.<br />

Es war trotz mehrerer Bitten nicht<br />

möglich, in das Gotteshaus zu gelangen.<br />

Endlich wurden meine Wünsche wahr!<br />

Zum Freundschaftspreis erwarb ich eine<br />

Geige zum Preis von 10.00 RM, deren<br />

Tonqualität natürlich zu wünschen übrigließ.<br />

In Fachkreisen spricht man von<br />

einer “Winsel”. Ein Geigenlehrer wurde<br />

gefunden, der mir das Unterrichtsgeld<br />

ermäßigte, und nach dreijähriger Botentätigkeit<br />

war es noch möglich geworden,<br />

ein neues Opel-Fahrrad zum Preis von<br />

72.00 RM zu kaufen. In der Fa. Dürsel am<br />

Obermarkt. Damals sehr viel Geld.<br />

Als ich dreizehn war, folgte ein Erlebnis,<br />

das mich für mein weiteres Leben prägen<br />

Görlitz. Freibad an der Weinlache, um 1930<br />

sollte. Auf der Freilichtbühne an der Ruhmeshalle<br />

spielte man Richard Wagners<br />

“Lohengrin”. Die Titelrolle sang Kammersänger<br />

August Seider von der Staatsoper<br />

Dresden. Die Hauptprobe zwei Tage zuvor<br />

wurde überschattet vom plötzlichen Tod<br />

des 1. Konzertmeisters Sotta, der während<br />

des Geigens einen Herzinfarkt bekommen<br />

hatte. In der Folgezeit bis März<br />

1941 sah ich insgesamt 116 Aufführun-<br />

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10<br />

Titel |


Ein Opernsänger blickt zurück (TeilI)<br />

gen und wurde später Statist und Sänger<br />

im Extrachor.<br />

Ach ja, der Sport! Turnvater Jahn hatte es<br />

mir angetan. Als Mitglied des Turnvereins<br />

1847 konnte man an allen Sportarten und<br />

Veranstaltungen teilnehmen: Geräteturnen,<br />

Leichtathletik und Wassersport. So<br />

machte ich im leider heute brachliegenden<br />

Freisebad mein Frei- und im Sommer<br />

in der Weinlache mein Fahrtenschwimmen.<br />

Die Besuche in der Weinlache bleiben<br />

unvergessen. Bei einem Sprung vom<br />

7-Meterbrett verlor ich meine Badekappe,<br />

die sicher heute noch auf dem Grund der<br />

Neisse schlummert. Hinzu kam eine Unterschenkelfraktur,<br />

die ich mir auf einer<br />

defekten, aber zugelassenen Schaukel<br />

zuzog. Dr. Boeters, der weit über Görlitz<br />

hinaus bekannte Chirurg, legte Gips. Die<br />

Stadt zahlte mir ein Schmerzensgeld von<br />

50.00 RM. Dem Turnverein war ein Spielmannszug<br />

angegliedert, und ich flötete<br />

bei den Umzügen durch die Stadt begeistert<br />

mit. (Fortsetzung folgt)<br />

Werner Jungnitsch<br />

Köln<br />

Impressum:<br />

Herausgeber (V.i.S.d.P.):<br />

StadtBILD-Verlag<br />

Inh. Thomas Oertel<br />

Carl-von-Ossietzky Str. 45<br />

02826 Görlitz<br />

Ruf: 03581/ 87 87 87<br />

Fax: 03581/ 40 13 41<br />

Mail: info@stadtbild-verlag.de<br />

www.StadtBILD.GR<br />

Verantw. Redakteur:<br />

Kathrin Drochmann<br />

Redaktion:<br />

Dr. Ernst Kretzschmar, Dipl. Ing. Eberhard Oertel<br />

Layout:<br />

Andreas Ch. Oertel, Kathrin Drochmann, Marion Schneider,<br />

Marnie Willig<br />

Anzeigen verantw.<br />

Dipl. Ing. Eberhard Oertel<br />

Funk: 0174/ 31 93 525<br />

Bertram Oertel<br />

Funk: 0151/ 14 43 13 11<br />

Druck: www.print-mania.de<br />

Teile der Auflage werden auch kostenlos verteilt, um eine größere<br />

Verbreitungsdichte zu gewährleisten.<br />

Für eingesandte Texte & Fotos übernimmt der Herausgeber<br />

keine Haftung. Artikel, die namentlich gekennzeichnet sind,<br />

spiegeln nicht die Auffassung des Herausgebers wider. Anzeigen<br />

und redaktionelle Texte können nur nach schriftlicher<br />

Genehmigung des Herausgebers verwendet werden.<br />

Anzeigenschluss für die Mai-<strong>Ausgabe</strong>: 15. <strong>April</strong><br />

<strong>2009</strong> - Redaktionsschluss: 15. <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />

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Titel |<br />

11


Tanzvergnügen<br />

Görlitzer gründete einen Verein –<br />

Die ausgebuchten Kurse in der Tanzschule<br />

Matzke wie auch der stets ausverkaufte<br />

Görlitzer „Opernball“ zeugen davon:<br />

Tanzen ist wieder modern.<br />

Erinnern Sie sich eigentlich noch an das<br />

fassungslose Kopfschütteln Ihrer Eltern<br />

wegen der nervtötenden Rock and Roll<br />

Musik und den damit verbundenen bandscheibenmordenden<br />

schier unfassbaren<br />

Verrenkungen? Die Obrigkeiten in Ost<br />

und West sahen wahlweise imperialistische<br />

Verderbnis oder den Untergang der<br />

abendländischen Kultur heraufdräuen.<br />

Alle Abwehrversuche, ob sie nun Lipsi<br />

oder Verbot hießen, konnten die Begeisterung<br />

der Jugend daran nicht schmälern.<br />

Dabei ist der Tanz immer, zum Ärger<br />

ungezählter Elterngenerationen, modischen<br />

Veränderungen unterworfen gewesen<br />

und war immer auch multikulturell.<br />

Die heute gelehrten Standardtänze<br />

und die Beliebtheit lateinamerikanischer<br />

Tanzstile zeugen bis heute davon. Und<br />

nicht zu vergessen, Tanz und Erotik sind<br />

Zwillinge, eine Tatsache, welche besorgte<br />

Tugendwächter zu keiner Zeit ruhen<br />

ließ. Die reichen Schätze des Ratsarchivs<br />

erzählen besonders aus letztgenannten<br />

Gründen auch von der Geschichte des<br />

Tanzens in unserer Stadt.<br />

So künden die Ratsrechnungen Pfingsten<br />

(13. Mai )1369 vom ersten schriftlich<br />

überlieferten Görlitzer Tanzvergnügen,<br />

welches im Prätorium des Rathauses<br />

stattfand. Mit Sicherheit tanzten dort nur<br />

die vornehmen Braubürger, die auch im<br />

Rat saßen. Jener bezahlte demnach „ zu<br />

dem tancze“ Bier, Spielleute und Gesinde,<br />

die doch recht erkleckliche Summe von 9<br />

Schock 12 Groschen. Das Rathaus blieb<br />

jedoch für das Vergnügen der Handwerker<br />

und einfachen Leute, kurz der Masse<br />

der Stadtbevölkerung, verschlossen.<br />

Aber man musste zur Wahrung von Moral<br />

und Sitte wie des sozialen Friedens<br />

etwas tun. Ja, vielleicht warnte den Görlitzer<br />

Rat auch das alte deutsche Sprichwort:<br />

„Tanz und Gelag ist des Teufels Feiertag.“<br />

Hier musste Abhilfe geschaffen<br />

werden. Und so berichtet der verdiente<br />

Görlitzer Stadtschreiber Johannes Hass<br />

vom Bau einer Tanzlaube (Tanzsaal) im<br />

Salzhaus auf dem Obermarkte im Jahre<br />

1536. Er begründet diesen Bau mit dem<br />

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12<br />

Geschichte |


für Bälle und Tanzvergnügen<br />

schlimmen Gedränge,<br />

besonders bei Hochzeiten,<br />

in den Privathäusern<br />

der einfachen<br />

Leute. Zudem<br />

sei es ja allein den<br />

Bürgern (Braubürgern),<br />

den ältesten<br />

Geschworenen und<br />

Ratsmitgliedern vergönnt,<br />

„uffm rothause<br />

zu tantzenn“. Die<br />

Stadtwillkür des Jahres<br />

1559 beweist ,wie<br />

misstrauisch man das<br />

zügellose Tanzvergnügen<br />

in Privathäusern,<br />

auf dem Rathaus<br />

oder im Salzhaus beobachtete.<br />

Die Görlitzer<br />

Jugend liebte die<br />

neuen Tanzstile, die<br />

besonders aus Spanien<br />

nach Görlitz kamen.<br />

Mit Verboten<br />

und Strafen versuchte<br />

der Rat die alte<br />

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Geschichte |<br />

13


Tanzvergnügen<br />

Görlitzer gründete einen Verein –<br />

Ordnung zu wahren. Also liest man in besagter<br />

Willkür, dass „alle ungewonlichen<br />

Tentze, als Zceuner, Tauben oder Haschen<br />

Tantz und andere böse an Zeigungen,<br />

davon die Umsteher Ergernuß fassen<br />

möchten bey Leibsstraffe“ verboten<br />

seien. Tanz konnte also Kopf und Kragen<br />

kosten. Die Junggesellen sollten nüchtern<br />

beim Tanze erscheinen und bleiben,<br />

der berühmte Kampf gegen die Windmühlen.<br />

Jungfrauen und Gesellen sollten<br />

sich in aller „Ehr und Zucht“ gegeneinander<br />

verhalten. Es wurde ernstlich verboten<br />

„alles verdrehen...und die Jungfrauen<br />

auf die Linckseite zu nehmen“. Keiner<br />

sollte eine Jungfrau im Saale stehen lassen<br />

und sich um sie verdrehen. Es stellt<br />

sich die Frage nach den Rechtsfolgen bei<br />

Übertretung dieser Verbote. Und sie bestand<br />

in dem in die Stadtkasse zu erlegenden,<br />

recht schmerzlichen Strafgelde<br />

von einem Taler. Der Taler wurde bei jedem<br />

Verstoß fällig. Die Gesellen mit dickem<br />

Geldbeutel durften also, wenn sie<br />

nur bezahlten. Eine damals wohl sehr innovative<br />

Methode, die Stadtkasse zu füllen!<br />

Damals wie heute musste man die oft<br />

sehr komplizierten Tanzschritte und Figuren<br />

erlernen. Wer es sich leisten konnte,<br />

nahm sich einen Tanzlehrer. Den Tanzlehrern<br />

wiederum brachte man, wohl<br />

aus schlechter Erfahrung heraus, einiges<br />

Misstrauen entgegen, wie eine Akte der<br />

Görlitzer Sittenpolizei aus dem frühen 19.<br />

Jahrhundert beweist. Tanzlehrer besaßen<br />

bei der weiblichen Jugend wohl etwa<br />

das Image, welches heute Skilehrer oder<br />

Urlaubsanimateure für sich in Anspruch<br />

nehmen können. So erfährt man aus einer<br />

Instruktion „betreffend den Nachweis<br />

der Sittlichkeit der Privat-Musik und<br />

Tanz-Lehrer“ aus dem Jahre 1842 vom<br />

Interesse der Staatsmacht, „ manche Individuen<br />

von dem Privat-Unterrichte... im<br />

Tanz gänzlich aus zu schließen“. Tanzlehrer<br />

wurden polizeilich registriert, auf ihre<br />

sittliche Unbedenklichkeit geprüft und<br />

durften erst dann ihren Beruf ausüben.<br />

Auch in Görlitz werden die ersten Bälle<br />

im 17. und 18. Jahrhundert wohl im bescheideneren<br />

privaten Rahmen in den<br />

Häusern der Kaufleute oder auch auf<br />

dem Tanzboden des Salzhauses auf dem<br />

Obermarkt und im Gasthaus „Brauner<br />

Hirsch“ stattgefunden haben. Im Jahre<br />

1789 beschreibt Naumann in seiner<br />

„Commerzial-Topographie von Chursach-<br />

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14<br />

Geschichte |


für Bälle und Tanzvergnügen<br />

sen“ die Görlitzer als Menschen mit der<br />

Neigung zum stillen Fleiß und eingezogener<br />

Lebensart. Im Gegensatz dazu pflegten<br />

die Bautzener einen unschuldigen<br />

Luxus und eine vergnügte Lebensart.<br />

Und in der Tat, in Görlitz erfreuten sich<br />

besonders Schulen, Bibliotheken, die Beschäftigung<br />

mit den Wissenschaften und<br />

entsprechende Sammlungen großer Förderung<br />

und verbreiteten Interesses. Zunehmend<br />

beklagten jedoch die gebildeten<br />

Besitzbürger, Kaufleute, Fabrikanten,<br />

Handwerksmeister und Ratsherren das<br />

Fehlen eines Ortes, an welchem man<br />

niveauvolle Geselligkeit, wozu natürlich<br />

und sonderlich das Tanzvergnügen, der<br />

glanzvolle Ball unbedingt gehörte, erleben<br />

konnte. So gründeten am 1. Januar<br />

1803 namhafte Unternehmer und Kaufleute<br />

wie Schlegel, Geißler, Demisch und<br />

Carl Oettel einen Görlitzer Geselligkeitsverein,<br />

die „Ressource“. Das Stiftungsfest<br />

unter „angenehmer Anwesenheiten<br />

der Dames“ feierte man als Mieter in der<br />

ersten Etage des Brauhofes Obermarkt<br />

29 (Napoleonhaus). Ein Ball bildete den<br />

erwarteten Höhepunkt dieses denkwürdigen<br />

Abends. Bereits 1826 weihte man<br />

dann das neu erbaute prächtige Ressourcengebäude<br />

nebst herrlichem Garten ein<br />

(Eckgrundstück der heutigen Johannes-<br />

Wüsten-Straße/ Joliot-Curie-Straße). Die<br />

passende Kleidung war auf Bällen immer<br />

wichtig. Es ging und geht ja auch um das<br />

Sehen und Gesehenwerden. Heute sollte<br />

der Ballbesucher wenigstens einen dunklen<br />

Anzug oder einen Smoking tragen.<br />

Noch um 1820 gab man sich in Görlitz<br />

höchst konservativ. So sollten die männlichen<br />

Besucher in „Escarpins“, das heißt<br />

angetan mit Schnallenschuhen, Seidenstümpfen<br />

und Kniehosen erscheinen.<br />

Keineswegs in den langen Hosen französischer<br />

Sansculotten oder gar mit Stiefeln<br />

an den Füßen. Besonders der alte<br />

Oettel, der Vater des bekannten Hühnerologen,<br />

achtete mit Argusaugen auf die<br />

Befolgung dieser Anordnung. Die Tanzordnung<br />

bestimmte streng die Abfolge<br />

und Zahl der unterschiedlichen Tänze.<br />

Begehrt war der Status des Vortänzers.<br />

Der Herr, welcher zuerst bei der Kapelle<br />

sein Interesse angesagt hatte, durfte mit<br />

seiner Dame den entsprechenden Tanz<br />

eröffnen.<br />

(Fortsetzung folgt)<br />

Siegfried Hoche, Ratsarchivar<br />

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Geschichte |<br />

15


Spielzeugmuseum<br />

Der Museumshof verwandelt sich –<br />

Das war ein Hammer<br />

2008! Sie erinnern sich<br />

vielleicht noch an den<br />

Artikel im vergangenen<br />

Jahr, als das kleine Museum<br />

in der Nikolaivorstadt<br />

die Sonderausstellung<br />

von DDR-Indianern ankündigte.<br />

Die Resonanz<br />

war enorm. So groß,<br />

dass die Schau um zwei<br />

Monate verlängert wurde.<br />

Über 3000 Besucher<br />

staunten über die kleinen<br />

Rothäute und Bleichgesichter, unzählige<br />

Ferienkinder nutzten das Aktivprogramm<br />

im Museumshof, um selbst mal in die<br />

Rolle von Sitting Bull oder Winnetou zu<br />

schlüpfen.<br />

An diesen Erfolg wollen die Museumsmacher<br />

<strong>2009</strong> anknüpfen, zumal sie mittlerweile<br />

das zehnte Jahr ihres Bestehens<br />

feiern können. „Sonderausstellungen haben<br />

den Vorteil, dass man neue Akzente<br />

in der Museumsarbeit setzen kann,<br />

und“, meint schmunzelnd der Vereins-<br />

Foto „indianerausstellung“: Die Indianerausstellung vergangenes<br />

Jahr war ein großer Erfolg. Nun geht sie als<br />

Wanderausstellung auf Reisen. Ab November ist sie im<br />

Karl-May-Haus in Hohenstein-Ernstthal zu sehen.<br />

Chef Thomas Fiedler, „man bleibt im Gespräch“.<br />

Für ihn und sein kleines Team<br />

besonders wichtig. Denn das Museum<br />

liegt nicht an einer frequentierten Touristen-<br />

„Laufstrecke“, sondern eher verborgen<br />

in der Nikolaivorstadt. Deshalb<br />

ist das Rühren der Werbetrommel besonders<br />

wichtig.<br />

Traditionell zum Jahresanfang präsen-<br />

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16<br />

Geschichte |


Spielzeugmuseum<br />

er wird zum Burgplatz von Toy Castle<br />

Foto: „matchbox“: „Matchbox – Spielwelten“ ist bereits<br />

die siebente Sonderausstellung mit den kleinen beliebten<br />

Spielzeugflitzern. Mit der Reihe Big MX wollte Matchbox<br />

übrigens in der Sparte mechanische Spielzeuge Fuß fassen,<br />

was in den siebziger Jahren misslang.<br />

tiert das Spielzeugmuseum Görlitz seine<br />

Matchbox-Ausstellung, die siebente<br />

mittlerweile. „Spielwelten“ heißt die<br />

diesjährige Schau und entführt Sie wieder<br />

in die faszinierende Welt der kleinen,<br />

bunten Autos. Doch nicht nur Autos stehen<br />

dieses Mal im Vitrinenlicht, sondern<br />

auch Geschenkpackungen und Spielsortimente<br />

der legendären englischen<br />

Firma. Da werden viele<br />

staunen, welche Vielfalt<br />

sich hier offenbart: Disney-<br />

und andere Comic-<br />

Figuren geben sich ein<br />

Stelldichein, Dinosaurier<br />

machen den Jurassic<br />

Park unsicher, und sogar<br />

Puppen gehörten einmal<br />

zum Sortiment von<br />

Matchbox. Vom Kleinkind<br />

bis zum Großvater, hier<br />

ist für jeden Geschmack<br />

etwas dabei.<br />

Die Matchbox-Spielwelten sind noch bis<br />

10. Mai zu bewundern.<br />

Ritterwelt<br />

Nicht in den Wilden Westen, sondern<br />

auf den Burghof entführen die Museumsmacher<br />

dieses Jahr kleine und große<br />

Besucher. Thematisch dreht sich alles um<br />

das Mittelalter und die Welt der Ritter.<br />

„Ritter, Landsknecht und Soldat“ heißt<br />

dann auch die Sonderausstellung, die<br />

am 17. Mai mit einem kleinen Mittelalterfest<br />

eröffnet wird. Die Vitrinen bevölkern<br />

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Geschichte |<br />

17


Spielzeugmuseum<br />

Der Museumshof verwandelt sich –<br />

Foto „ritter“: Ritter stehen im Mittelpunkt der Sommerausstellung.<br />

Die kleinen Spielfiguren im Maßstab 1:32<br />

stammen aus England. Neben der Schau gibt es ein umfangreiches<br />

Mit-Mach-Programm zum Thema Mittelalter.<br />

dann Spielzeugfiguren<br />

und entsprechendes Zubehör<br />

der Firma Britains.<br />

Als Leihgeber konnte ein<br />

renommierter Sammler<br />

aus Krauschwitz gewonnen<br />

werden. Die kleinen<br />

Figuren im Maßstab 1:32<br />

messen vom Scheitel bis<br />

zur Sohle ganze 54 Millimeter.<br />

1946 okkupierten<br />

sie zuerst englische Kinderzimmer,<br />

ehe sie ihren<br />

Siegeszug weltweit antraten.<br />

„Die Themenvielfalt reicht vom<br />

alten Griechenland bis ins Mittelalter,<br />

vom Wilden Westen bis zum Kriegsgeschehen“,<br />

erzählt Museums-Chef Thomas<br />

Fiedler, „und da die Spielzeuge hierzulande<br />

wenig bekannt sind, freue ich<br />

mich auf diese Schau ganz besonders!“<br />

Auch deshalb, weil, ähnlich wie 2008,<br />

ein buntes Rahmenprogramm die Ausstellung<br />

begleiten wird. Ritterspiele im<br />

Hof, Spielgelegenheiten und Bastelangebote<br />

zum Thema Ritter sind geplant. Höhepunkt<br />

und Abschluss bildet die stadtweite<br />

Museumsnacht am 12. September,<br />

bei der es auch noch einmal mittelalterlich<br />

zugehen wird.<br />

Puppenwelt<br />

Eine Woche später, am 20. September,<br />

präsentiert das Museum reizende Puppenwelten,<br />

gesammelt von einer Ur-<br />

Görlitzerin. Uta Schott, die es 1958 mit<br />

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18<br />

Geschichte |


Spielzeugmuseum<br />

er wird zum Burgplatz von Toy Castle<br />

Foto „puppen“: Im Herbst geht es rund um das Thema<br />

Puppen. Uta Schott aus Girbigsdorf zeigt erstmals ihre<br />

gesammelten Schätze im Spielzeugmuseum.<br />

18 Jahren in die weite Welt zog, kehrte<br />

2000 in ihre Heimat zurück. Mit ihrem<br />

Mann lebt sie seitdem in Girbigsdorf, und<br />

zum Haushalt gehören nicht nur zwei<br />

Katzen und zwei Hunde, sondern auch<br />

viele Puppen. Seit gut zwanzig Jahren<br />

frönt sie nun bereits ihrer nie verloschenen<br />

Puppen-Liebe aus Kindheitstagen.<br />

Die ältesten Lieblinge sind über 100 Jahre<br />

alt und werden Jung<br />

und Alt sicherlich gleichermaßen<br />

faszinieren.<br />

Pünktlich am Tag vor dem<br />

ersten Advent dann öffnen<br />

sich die Türen zur Weihnachtsschau,<br />

zu der sich<br />

die Museumsmacher immer<br />

wieder etwas Besonderes<br />

einfallen lassen. Ob<br />

Schätze aus Omas Spielzeugkiste,<br />

die berühmten<br />

Wendt & Kühn-Figuren<br />

aus Grünhainichen, ob<br />

der bärtige Alte oder „Raachermannel aus<br />

dem Arzgebirg“ – immer ist sie der traditionellen<br />

Weihnacht verpflichtet. „Wir<br />

wollen der Hektik des Alltags mit Gemütlichkeit<br />

und Tradition begegnen“,<br />

umreißt Thomas Fiedler das Credo zur<br />

Adventszeit. Dieses Jahr heißt die Weihnachtsschau<br />

übrigens „Roter Mantel,<br />

Rauschebart“, und man kann schon wieder<br />

gespannt sein, welche Schätze die<br />

Museumsleute aus dem Hut zaubern.<br />

Rolf Günther<br />

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Geschichte | 19


<strong>2009</strong> – 1<strong>70</strong> Jahre Photographie<br />

Görlitz, Berliner Straße 29<br />

Photographen-Discounter, oder wie wird<br />

man lästige Konkurrenz los?<br />

Es trug sich zu in den Jahren der Gründerzeit<br />

und des Jugendstils. Photographen<br />

oder solche, die sich dafür hielten,<br />

schossen wie Pilze aus dem Erdboden<br />

und vergingen auch so schnell, wie sie<br />

gekommen waren. Einige blieben aber<br />

davon in den Städten hängen und machten<br />

den alteingesessenen Lichtbildgestaltern,<br />

Malern oder Porträtisten mit ihren<br />

Billigangeboten das Leben sehr schwer.<br />

Die Zeit der Visit- und Cabinetphotographien<br />

stand in voller Blüte bzw. war gerade,<br />

angesichts der sich immer mehr<br />

breitmachenden Postkarten, kurz vor<br />

dem Verblühen. Und hier stiegen, heute<br />

würde man sagen Discounter, einer<br />

Billigkette angehörende Photographen<br />

ein und überboten sich mit eben diesen<br />

Billig-Visit- und Cabinetkarten. Diese Billigkette<br />

war über ganz Deutschland verstreut,<br />

es gab keine größere Stadt, in der<br />

„Samson & Comp“ oder „Samson & Cie“<br />

nicht vertreten war. Und auch in Görlitz,<br />

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20<br />

Geschichte |


Photographie<br />

Streit um die Kundschaft<br />

Berliner Straße 29, etablierte sich<br />

diese, zuerst mit dem Photographen<br />

Otto Friedheim, und danach<br />

arbeitete dort der Görlitzer Photograph<br />

Fritz Haase. Haase Fritz war<br />

Photographenmeister und war<br />

Mitglied der Photographeninnung.<br />

Der eigentliche Streit brach aus<br />

anlässlich der Neueröffnung des<br />

photographischen Ateliers „Samson<br />

& Co.“ ab dem 11.März 1905.<br />

Da wurden z.B. 12 Visitkarten zu<br />

1,90 Mark oder 12 Kabinetts zu<br />

4,90 Mark angeboten. Dazu gab<br />

es noch als Gratisgeschenk eine<br />

Brosche oder eine Krawattennadel<br />

mit „eigener Photographie“ in<br />

Semi-Emaille. Zu Ostern 1905 gab<br />

es gratis eine elegante Porzellanvase<br />

mit eigener Photographie,<br />

eine feine Porzellan-Kaffeetasse<br />

mit Untertasse und eigener Photographie<br />

oder einen Bierbecher mit<br />

Goldrand und eigener Photographie!<br />

Na, ist das nichts? Da muss<br />

man sich doch ablichten lassen!!!<br />

Es wurde aber ausdrücklich darauf<br />

Aufgang zum Photoatelier<br />

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Geschichte |<br />

21


<strong>2009</strong> – 1<strong>70</strong> Jahre Photographie<br />

hingewiesen: „Wir bitten genau auf unsere<br />

Firma und Hausnummer 29 zu achten.“<br />

Zu dieser Zeit gab es in fast jedem Haus<br />

der Berliner Straße einen oder mehrere<br />

Photographen, die sich förmlich um je-<br />

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22<br />

Geschichte |


Photographie<br />

Streit um die Kundschaft<br />

den Kunden rissen und stritten.<br />

Aus einem uns vorliegenden Geschäftsbuch<br />

geht hervor, dass eine Visitkarte bei<br />

diesem Photographen (Name ist uns leider<br />

noch unbekannt) mit 1,75 Mark und<br />

3 Kabinetts mit 4,50 Mark gehandelt wurden.<br />

Eine Kabinettkarte bekam der Kunde<br />

dort für 2,50 Mark, und eine Oblongkarte<br />

kostete gar 3,50 Mark. Das war natürlich<br />

sehr viel Geld, und ein einfacher Fabrikarbeiter<br />

konnte sich solch eine <strong>Ausgabe</strong><br />

nur einmal im Jahr leisten.<br />

Ein Ruck und ein Aufschrei gingen durch<br />

die Görlitzer Photographengilde ob solcher<br />

Preismanipulationen in ihrem Gewerbe<br />

und vor ihrer Nase. 12 Photographen,<br />

darunter Robert Scholz, Adolf Winkler,<br />

Hans Ucko, Louis Penzel und Ganzel &<br />

Franckes Nachfolg. R. Müller, schlossen<br />

sich zusammen und verfassten im Foto<br />

abgebildete Petition am 30.11.1905 an<br />

den Neuen Görlitzer Anzeiger. Darin beschwerten<br />

sich die unterzeichnenden<br />

Photographen über die Arbeitsweise dieser<br />

„Discounter“ und deren Geschäftsgebaren.<br />

Zum Abschluss wird noch dar-<br />

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Geschichte |<br />

23


<strong>2009</strong> – 1<strong>70</strong> Jahre Photographie<br />

auf hingewiesen: „Ähnlich verhält es<br />

sich auch mit den zu Schleuderpreisen<br />

angepriesenen Vergrößerungen.<br />

Auch diese sind Massenprodukte<br />

und entbehren jedes künstlerischen<br />

Wertes.“<br />

Natürlich fehlt in dieser Petition<br />

auch nicht die Eigenwerbung der<br />

Unterzeichner, die da lautete: „Unterzeichnete<br />

Ateliers empfehlen sich<br />

zur Anfertigung photographischer<br />

Bildnisse jeder Art und Größe in der<br />

Neuzeit entsprechender künstlerischer<br />

Ausführung und bitten für das<br />

Weihnachtsgeschäft in Aussicht genommene<br />

Aufträge baldmöglichst<br />

erteilen zu wollen.“<br />

Die Wogen glätteten sich aber bald wieder,<br />

Visit-, Kabinet- oder Oblongkarten<br />

wurden durch die heute noch gebräuchliche<br />

Postkarte abgelöst. Reine Postkartenverlage<br />

siedelten sich auch in Görlitz an.<br />

Hier sei erinnert an den Postkartenverlag<br />

Franz Pietschmann, der überwiegend<br />

Motive aus dem Riesengebirge anbot und<br />

vermarktete, oder auch den Postkartenverlag<br />

von Lothar Mattuscheck, welcher<br />

Markenzeichen<br />

auch Karten aus dem Nachlass der Firma<br />

Robert Scholz anbot.<br />

Hans Brettschneider<br />

Quellen: Archiv Fotomuseum Görlitz<br />

Zeitungsarchiv der Oberlausitzschen Wissenschaften<br />

Photosammlung H. Brettschneider<br />

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24<br />

Geschichte |


Jonsdorf<br />

Tourismusstandort Jonsdorf<br />

Berg Oybin<br />

Der Kurort Jonsdorf im Zittauer Gebirge,<br />

der 2001 den Titel „Luftkurort“ erhielt,<br />

bietet seinen Gästen und Einwohnern<br />

eine Fülle sehens- und erlebenswerter<br />

Attraktionen. Eingebettet in die malerische<br />

Gebirgslandschaft, finden unsere<br />

Gäste Ruhe und Entspannung, aber<br />

auch Angebote für die Aktiven. Wanderungen<br />

und Fahrten zu Sehenswürdigkeiten<br />

in der näheren Umgebung machen<br />

den Aufenthalt<br />

zu einem Erlebnis.<br />

Jonsdorf geht auf<br />

eine Gründung des<br />

Cölestiner-Klosters auf<br />

dem Oybin zurück.<br />

Die erste urkundliche<br />

Erwähnung stammt<br />

aus dem Jahre 1539.<br />

In diesem Jahr wies<br />

der Prior des Klosters<br />

10 Siedlerfamilien die<br />

ersten Grundstücke<br />

im Vorderdorf an. Einer<br />

alten Sage nach<br />

war der Verwalter des<br />

Vorwerks ein Schäfer<br />

namens Jonas. Von diesem leitet<br />

sich die Ortsbezeichnung Jonsdorf und<br />

der Name des Berges Jonsberg ab. Zuvor<br />

bewirtschafteten die Cölestiner hier<br />

ein kleines Vorwerk. Bald breitete sich<br />

das Dorf im Tal Richtung Süden aus. Alt-<br />

Jonsdorf hatte ein Vorder- und ein Hinterdorf.<br />

Der Zittauer Rat gründete 1667<br />

in den „alten Heynen“ zwischen Jonsdorf<br />

und Waltersdorf ein neues Dorf,<br />

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Geschichte |<br />

25


Jonsdorf<br />

Tourismusstandort Jonsdorf<br />

Neu-Jonsdorf. Die<br />

Heide, der zwischen<br />

beiden Dörfern liegende<br />

Wald, wurde<br />

1731 abgeholzt und<br />

die Grundstücke angelegt.<br />

Dadurch ist<br />

aus zwei Dörfern eins<br />

entstanden. Jonsdorf<br />

hat heute ca. 1900<br />

Einwohner.<br />

Schon bald nach der<br />

Ortsgründung, um<br />

1560, entdeckten die Café Kurpark Jonsdorf<br />

Söhne des örtlichen Richters Hieronymus<br />

Richter die Nutzbarkeit des Sandsteines<br />

südlich von Jonsdorf zur Herstellung<br />

von Mahlsteinen. Als 1580 der erste<br />

Steinbruch an der Bärwand gepachtet<br />

wurde, war ein wichtiger Erwerbszweig<br />

im Ort entstanden, der über viele Jahrzehnte<br />

den Einwohnern Arbeit gab. Der<br />

Abbau der Steine entwickelte sich rasch.<br />

In den fast dreihundertfünfzig Jahren<br />

seiner Existenz hat sich viel ereignet.<br />

1918 wurden die Steinbrüche stillgelegt.<br />

Vier Steinbrüche zeugen heute noch von<br />

der schweren Arbeit. Besucht man heute<br />

den größten aller Steinbrüche, das<br />

„Schwarze Loch“, so kann man sich in<br />

der Schauwerkstatt die Arbeitsabläufe<br />

erklären lassen oder aber sich auf eine<br />

der geführten Wanderungen mit dem<br />

Gebirgsverein begeben. Das ist aber nur<br />

eine Attraktion in den Mühlsteinbrüchen.<br />

Weithin bekannt sind die Felsfiguren<br />

„kleine“ und „große Orgel“ mit einem<br />

sagenhaften Ausblick auf den Ort und<br />

das Gebirgsvorland. Außer diesen gibt<br />

es noch zahlreiche weitere Felsfiguren,<br />

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26<br />

Geschichte |


Jonsdorf<br />

Tourismusstandort Jonsdorf<br />

die auf Ihre Entdeckung warten, ebenso<br />

wie die geschnitzten Holzfiguren an verschiedenen<br />

Stellen im Steinbruchgebiet.<br />

Die alte Bergschmiede von 1825 ist bei<br />

einer Wanderung sicher ein markanter<br />

Punkt. Ein weiterer, außerordentlich verbreiteter<br />

Erwerbszweig war in früheren<br />

Zeiten die Leineweberei. In vielen Häusern<br />

klapperten, oft bis in die Nacht hinein,<br />

die Handwebstühle. Ganze Familien<br />

waren mit der Fertigung, von der Pflanze<br />

bis zum Gewebe, beschäftigt. Bei einem<br />

Besuch der Weberstube können Sie viel<br />

Wissenswertes über dieses Handwerk<br />

erfahren. Die Jonsdorfer webten ein besonders<br />

feines und weißes Tuch, was<br />

auch am Dresdner Hof geschätzt wurde.<br />

Mit Aufkommen der mechanischen Webstühle<br />

verlor die Hausweberei Ende des<br />

19. Jahrhunderts ihre Bedeutung.1873<br />

gründete sich eine Textilfabrik in Jonsdorf,<br />

zunächst in der Bleicherei von F.<br />

W. Hänisch eingemietet, wurde bald<br />

mit dem Bau einer neuen Produktionsstätte<br />

begonnen. Die neue Weberei von<br />

Julius Lange hat über Jahrzehnte hinweg<br />

Tischwäsche aus Leinen und später<br />

Baumwolle, Haushalt- und Hotelwäsche<br />

sowie Damast gefertigt. Nach dem<br />

zweiten Weltkrieg wurden beide Firmen<br />

in volkseigene Betriebe umgewandelt.<br />

Die politische Wende brachte das Aus<br />

für diese traditionsreichen Unternehmen.<br />

Neben den Textilfabriken gab es<br />

in Jonsdorf einen Maschinenbaubetrieb,<br />

der Holzbearbeitungsmaschinen herstellte.<br />

Die Weberei stand dort, wo Sie<br />

heute die Eislauf-Arena finden. Die ausgedehnten,<br />

blumenreichen Parkanlagen<br />

bieten eine Ruhezone inmitten des Kurortes.<br />

Trinken Sie einen Kaffee, hier oder<br />

in einem der zahlreichen Gasthäuser, in<br />

schöner Umgebung! Genießen Sie die<br />

Natur! In zwei Wassertretbecken können<br />

Sie nach Kneipp´schem Vorbild den<br />

Kreislauf in Schwung bringen, oder Sie<br />

nutzen das ausgedehnte Terrainkurwegenetz<br />

nach Absprache mit dem Arzt.<br />

Das Ortsbild ist, wie in der Oberlausitz<br />

üblich, geprägt von zahlreichen Umgebindehäusern.<br />

Diese typische Volksbauweise<br />

finden Sie nur in der Oberlausitz.<br />

Blumengeschmückte Vorgärten machen<br />

einen Spaziergang zum Genuss. Leicht<br />

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Geschichte | 27


Jonsdorf<br />

Tourismusstandort Jonsdorf<br />

erreichbare Ausflugsund<br />

Aussichtspunkte<br />

sind über den ganzen<br />

Ort verstreut. So<br />

finden Sie im Süden<br />

die Nonnenfelsen mit<br />

einer prachtvollen<br />

Aussicht ins Zittauer<br />

Land, im Vorderdorf<br />

den „Weißen Stein“,<br />

einen Aussichtspunkt<br />

mit Blick weit in die<br />

Oberlausitz und in die<br />

Nachbarländer Polen<br />

Girbigsbad<br />

undTschechische Republik. Mitten im Ort<br />

bietet der Hieronymusstein einen herrlichen<br />

Panoramablick. Natürlich laden die<br />

vielen gut markierten Wanderwege zum<br />

Ausflug ein, genießen Sie dabei die klare<br />

Gebirgsluft! Von den beiden Hausbergen,<br />

„Buchberg“ und „Jonsberg“, schaut<br />

man weit ins Land. Eine lohnende Wanderung<br />

ist der Weg zur Lausche, mit<br />

793 m der höchste Berg der Oberlausitz,<br />

zum Hochwald oder ins tschechische<br />

Nachbarland.<br />

Die Waldbühne ist in der Sommerzeit<br />

Anziehungspunkt für groß und klein.<br />

Hier gastiert das Theater der Stadt Zittau.<br />

Die Waldbühne mit 1100 Sitzplätzen<br />

öffnet auch zu Aufführungen der Volksspielkunst<br />

„Thalia“ und zu Sonderveranstaltungen.<br />

Auf dem Weg zur Waldbühne<br />

durch das Wiesental kommen Sie am<br />

neu entstandenen Bauerngarten vorbei.<br />

Ein weiterer Anziehungspunkt ist das<br />

solarbeheizte Gebirgsbad, welches neben<br />

einer Rutsche auch über ein Baby-Planschbecken<br />

verfügt. Hier im Gebirgsbad<br />

und hinter dem Hotel Kurhaus<br />

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28<br />

Geschichte |


Jonsdorf<br />

Tourismusstandort Jonsdorf<br />

Schmetterlingshaus<br />

befindet sich ein Tennisplatz.<br />

Seit 1891, als die “Bimmelbahn” das<br />

erste Mal Jonsdorf erreichte, schnauft<br />

sie nun täglich von Zittau herauf. Ein<br />

Dampfbahnerlebnis besonderer Art und<br />

Größe, denn die Bahn hat eine Spurweite<br />

von 750 mm. Sie verkehrt täglich als<br />

Dampfzug von Zittau nach Oybin oder<br />

Jonsdorf. Einige Feste im Jahresverlauf<br />

wie das „Steinbruchfest“ des Fremdenverkehrsvereins<br />

im Sommer machen<br />

den Aufenthalt in Jonsdorf noch bunter.<br />

Aber auch Feste wie die „Sommersonnenwende“<br />

der Sportler<br />

oder im Herbst die<br />

„Kuchnfuhte“, um nur<br />

einige zu nennen.<br />

Eine Vielzahl von Veranstaltungen<br />

rundet<br />

das Angebot ab. Dazu<br />

gehören unter anderem<br />

geführte Wanderungen<br />

durch den<br />

Ort, in die Mühlsteinbrüche<br />

und ins tschechische<br />

Nachbarland,<br />

Diaschau, volkskünstlerische<br />

Aufführungen und vieles mehr.<br />

Eine weitere Attraktion ist das Schmetterlingshaus.<br />

Auf etwa 500 qm² können<br />

ca. 800 Schmetterlinge und andere seltene<br />

tropische Tiere und Pflanzen besichtigt<br />

werden.<br />

Über 1000 Gästebetten in Hotel und<br />

Pensionen sowie Privatquartieren stehen<br />

zur Verfügung. Der Gast erhält in<br />

der Tourist-Information Tipps für seinen<br />

Urlaub sowie neben Karten und Prospekten<br />

auch Souvenirs. Die Besucher<br />

der Tourist-Information betreten dabei<br />

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Geschichte |<br />

29


Jonsdorf<br />

Tourismusstandort Jonsdorf<br />

Eishalle<br />

eines der schon erwähnten Umgebindehäuser.<br />

Sie können dabei einen kleinen<br />

Einblick in die Bauweise eines solchen<br />

Hauses erhalten.<br />

Radwandern ist neben dem Wandern<br />

eine gute Möglichkeit, das Gebirge zu<br />

erkunden. Ein Fahrradverleih steht zur<br />

Verfügung. Die Arena Jonsdorf ist für<br />

alle Eisläufer eine feste Adresse im Zittauer<br />

Gebirge. Die 60 x 30 m Eisfläche<br />

bietet viel Raum zum Eislaufen. An der<br />

14 Meter hohen Kletterwand kann der<br />

Bergsportler auch bei ungünstigen Wit-<br />

terungsbedingungen<br />

den Aufstieg wagen.<br />

Eine Reihe Sonderveranstaltungen<br />

finden<br />

im Jahr in der Arena<br />

statt. In der Winterzeit<br />

werden bei ausreichenden<br />

Schneeverhältnissen<br />

über 32<br />

km Skiwanderwege<br />

im Zittauer Gebirge<br />

gespurt.<br />

Und ist nicht ein Spaziergang<br />

bei klarer<br />

Luft eine Wohltat für Körper und Seele?<br />

Wir erwarten Sie im Herzen des Zittauer<br />

Gebirges. Der Kurort Jonsdorf – zu jeder<br />

Jahreszeit ein Erlebnis!<br />

StadtBILD<br />

Jahresbuch Zittau, 2004<br />

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30<br />

Geschichte |


Die Ludwigsdorfer Kunstmühle<br />

Die Mühle vor dem Brand im Jahre 1929<br />

Ludwigsdorf trug ein ausgesprochen<br />

landwirtschaftliches Gepräge. Stattliche<br />

Bauerngehöfte wechselten in dichter<br />

Reihenfolge mit größeren und kleineren<br />

Wirtschaften und schmucken Arbeiterhäusern.<br />

Schmiede, Stellmacher,<br />

Sattler, Bäcker, Schneider, Schuhmacher,<br />

Tischler und Fleischer waren zum<br />

Teil mehrfach am Orte vertreten. Auch<br />

eine große Mahlmühle<br />

befand sich<br />

seit uralter Zeit im<br />

Niederdorfe. Die<br />

Anfänge der Ludwigsdorfer<br />

Kunstmühle<br />

wurzeln im<br />

16. Jahrhundert.<br />

Es sei eine Kunst,<br />

aus Getreide Mehl<br />

zu machen. Daher<br />

der Name Kunstmühle.<br />

Eine andere<br />

Version führt<br />

die Bezeichnung<br />

auf Wasserkunst<br />

zurück - fünf Wasserräder<br />

trieben<br />

die Mühle einst an. Ein Wehr entstand<br />

laut vorhandenen Unterlagen im Jahr<br />

1584, und kurz darauf muss sich hier<br />

auch das Mühlenrad gedreht haben,<br />

denn reichlich zwei Jahrzehnte später<br />

wird bereits die erste Renovierung der<br />

Mahlmühle erwähnt. 1649 wird das Wehr<br />

wieder erneuert. Etwa 1800 wurde ein<br />

großes Knochenstampfwerk am Wehr<br />

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Geschichte |<br />

31


Die Ludwigsdorfer Kunstmühle –<br />

errichtet, welches<br />

durch Wasserkraft<br />

angetrieben wurde.<br />

Später muss<br />

dieses zu einer<br />

Graupenmühle umgebaut<br />

worden<br />

sein, dies geht aus<br />

Verpachtungsunterlagen<br />

aus dem<br />

Jahre 1879 hervor.<br />

1857 wird die<br />

Mühle erstmals als Die Mühle um 1930<br />

Kunstmühle mit<br />

sechs französischen Mahlgängen erwähnt.<br />

In den Jahren 1858/ 1859 wurde<br />

die Mühle von Carl Ludwig Böttcher renoviert<br />

und neu eingerichtet, es erfolgte<br />

eine Mühlenrekonstruktion mit fünf<br />

Wasserrädern und fünf Mahlgängen.<br />

Gleichzeitig wird auch die Existenz einer<br />

Dampfmahlmühle erwähnt. Die Mühlenbesitzer<br />

wechselten oft, 1899 kaufte Robert<br />

Pohl die Kunstmühle in Ludwigsdorf.<br />

Dazu erwarb er auch die angrenzende<br />

Tuchfabrik, welche dann als Getreidesilo<br />

umgebaut wurde. Im Herbst 1929 brannte<br />

die Mühle durch eine Mehlstaubexplosion<br />

völlig aus, wurde aber gleich 1930<br />

innerhalb von 6 Wochen wieder aufgebaut.<br />

Mit dieser Technik lief die Ludwigsdorfer<br />

Mühle durch die Kriegs- und DDR-<br />

Zeiten hindurch bis zu ihrer Stilllegung<br />

1997.<br />

Die Kunstmühle war fast 100 Jahre im<br />

Besitz der Familie Pohl. Nach dem frühen<br />

Tod des Müllermeisters Rudolf Pohl<br />

wurde die Mühle von seinem Schwiegersohn<br />

Dietmar Dörfer weitergeführt.<br />

Der selbst aus einer Müllerfamilie stam-<br />

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32<br />

Geschichte |


Ludwigsdorf<br />

Lebendige Tradition<br />

...es klappert die Mühle<br />

mende gelernte Müller und Dipl. Ing. für<br />

Nahrungsgüterwirtschaft und Lebensmitteltechnologie<br />

baute nach der Wende<br />

im Jahr 1994 noch eine weitere Verarbeitungslinie<br />

in das vorhandene Gebäude ein.<br />

Damit wurde man den neuen Qualitätsanforderungen<br />

besser gerecht, und die Produktionsmenge<br />

konnte gesteigert werden.<br />

Trotzdem konnte man mit der Mühle auf<br />

dem stark umkämpften Markt ohne große<br />

Verluste nicht mehr bestehen, und so<br />

entschloss man sich 1997 zur Einstellung<br />

der Produktion. 1998 begann Dietmar<br />

Dörfer mit dem<br />

Aufbau einer Erlebnisgastronomie<br />

in<br />

dem historischen<br />

Mühlengebäude.<br />

So wird jetzt neben<br />

der alten Mühlentechnik<br />

tüchtig<br />

gefeiert, oder<br />

die Gäste erfreuen<br />

sich an den unterschiedlichsten<br />

Kulturveranstaltungen,<br />

die die Familie<br />

Dörfer in ihrer Familie organisiert.<br />

Im Sommer können die Radfahrer und die<br />

anderen Gäste im Biergarten am Mühlengraben<br />

die gemütliche Mühlenatmosphäre<br />

genießen. Von da aus soll man in diesem<br />

Jahr wieder ein Wasserrad sehen. Das<br />

längst verfallene alte Mühlrad wird mit Hilfe<br />

von Freunden und einheimischen Handwerksbetrieben<br />

für Anschauungszwecke<br />

wieder rekonstruiert.<br />

Die Ludwigsdorfer Mühle wurde schon immer<br />

durch die Wasserkraft angetrieben.<br />

Erst waren es die Wasserräder und später<br />

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Geschichte |<br />

33


Die Ludwigsdorfer Kunstmühle –<br />

Die Kunstmühle heute<br />

eine kleine Turbine, die die Energie zum<br />

Antrieb lieferten. Auch heute noch befindet<br />

sich am Mühlengebäude ein kleines<br />

Kraftwerk, welches umweltfreundliche<br />

Energie erzeugt.<br />

Mitten in der alten funktionsfähigen Mühlentechnik<br />

werden Familienfeiern, Betriebsfeiern<br />

und Weihnachtsfeiern zu einem<br />

unvergesslichem Erlebnis.<br />

In liebevoller Detailarbeit wurde die<br />

Kunstmühle in ein Kleinod der Gastlichkeit<br />

verwandelt.<br />

Die Kombination aus<br />

Technik und Gastronomie<br />

bildet auch<br />

einen passenden<br />

Rahmen und ein lohnendes<br />

Ziel für Ausflüge<br />

und Reisegruppen.<br />

Die Besucher<br />

werden mit regionaler<br />

Küche verwöhnt.<br />

Ein knapper geschichtlicher<br />

Überblick zeigt<br />

die reiche Tradition<br />

der Kunstmühle:<br />

1305 – Ludwigsdorf wird erstmals in einem<br />

Stadtbuch von Görlitz erwähnt, zur<br />

gleichen Zeit auch eine Mühle<br />

1584 – Unterlagen über Erweiterungsbau<br />

Neißewehr<br />

1606 – Erstmals eine Renovierung der<br />

Mahlmühle erwähnt<br />

1649 – Wehr wieder erneuert (Zeichnung<br />

vorhanden)<br />

1800 – Ein großes Knochenstampfwerk<br />

am Wehr errichtet, wurde durch ein<br />

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34<br />

Geschichte |


Ludwigsdorf<br />

Lebendige Tradition<br />

Wasserrad angetrieben, später zu einer<br />

Graupenmühle umgebaut. 1879 bei einer<br />

Verpachtung erwähnt<br />

1838 – Setzung des Sicherpfahles am<br />

Wehr (Protokoll königlicher Landrat)<br />

1853 – Wert-Taxe der Wasserkraft für die<br />

Witwe Schiller angefertigt vom königlichen<br />

Wasserbau-Inspektor und königlichen<br />

Landrat. (liegt vor)<br />

1857 – Die Mühle wird erstmals als Kunstmühle<br />

erwähnt (5 franz. Mahlgänge)<br />

1858 – Unterlagen über eine Mühlenkonstruktion,<br />

5 Wasserräder und 5 Mahlgänge,<br />

Existenz einer Dampfmühle wird zur<br />

gleichen Zeit erwähnt<br />

Mühlenbesitzer wechselten oft, es wer-<br />

Namen genannt:<br />

Deckwert 1838<br />

Bülow 1879<br />

Schiller 1851<br />

Böttger 1858-59 Rekonstruktion<br />

der Mühle<br />

1879 – Spinnereigebäude gebaut, jetziges<br />

Getreidesilo<br />

1899 – Mühle wird von Robert Pohl gekauft<br />

1920 – Sicherstellungsurkunde für Wasserkraft<br />

im Wasserbuch hinterlegt<br />

1929 – Mühle vollständig abgebrannt<br />

1930 – Mühle mit einer Leistung von 15t/<br />

Tag neu aufgebaut<br />

1956 – Größere Wehrreparatur und Uferbefestigung<br />

am Wehr<br />

1978 – Übernahme der Mühle durch D.<br />

Dörfer von seinem Schwiegervater<br />

1993 – Neue Vermahlungsanlage für<br />

Weizen 45t/Tag eingebaut<br />

1997 – Produktion eingestellt. Weizenmühle<br />

nach Litauen verkauft<br />

1999 – Walzenboden wird erstmals für<br />

Veranstaltungen genutzt<br />

Ortschronik Ludwigsdorf, 2005<br />

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Geschichte |<br />

35


Seit 1864 Feuerlöschgeräte aus Görlitz –<br />

1929 Gründung der Firmenfeuerwehr<br />

- 1930 erster Konkurs der Firma<br />

Im Jahre 1929 wurde die Firmenfeuerwehr<br />

als eine der ältesten<br />

Firmenfeuerwehren<br />

in Görlitz gegründet.<br />

Die Großbanken zwangen<br />

durch Versteigerung<br />

von weiterem<br />

Kapitalverleih und Forderung<br />

von Rückzahlungen<br />

die kleineren<br />

Banken zum Konkurs.<br />

Diesem Machtkampf der Banken unterlag<br />

auch 1930 die Firma G.A. Fischer,<br />

Erstes Heckpumpen-Löschfahrzeug (Archiv H.-D. Müller)<br />

Firmenfeuerwehr der Firma G.A. Fischer 1929 (Archiv H.-D. Müller)<br />

wobei das Bankhaus Katz als Kapitalhändler<br />

gewirkt hatte.<br />

Durch diese Maßnahme schloss sich das<br />

Fabriktor der Firma hinter vielen arbeitslosen<br />

Menschen. R. Klinger erreichte jedoch,<br />

dass nur die Gebäude und Halbfabrikate<br />

als Konkursmasse zählten. Die<br />

Einrichtungsgegenstände<br />

und Grundmaterialien<br />

blieben sein Eigentum.<br />

Gegen eine Hypothek<br />

von 190.000 Reichsmark<br />

erwarb man wieder<br />

die Grundstücke,<br />

was möglich wurde,<br />

weil man bei der Stadt-<br />

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36<br />

Geschichte |


Feuerlöschgeräte<br />

eine Erfolgsgeschichte (Teil II)<br />

bank Görlitz eine Lebensversicherung<br />

von 200.000 Reichsmark verpfändete<br />

und dafür die notwendigen Darlehen erhielt.<br />

Im Jahre 1931 wurde erneut mit 13 Arbeitskräften<br />

begonnen. Bis Jahresende<br />

waren es 30 Arbeiter.<br />

Die wirtschaftliche Lage der Firma hatte<br />

sich - wie auch in anderen Firmen –<br />

durch den Anlauf der Kriegsproduktion<br />

stabilisiert.<br />

Nach Machtergreifung des Nazi-Regimes<br />

wurde die Wirtschaft schrittweise<br />

völlig auf die Vorbereitung<br />

des Krieges orientiert. Die<br />

ohnehin aus der Zeit der<br />

Weltwirtschaftskrise resultierenden<br />

niedrigen Löhne<br />

wurden 1935 durch<br />

die Einführung einer neuen<br />

Tarifordnung abermals<br />

reduziert. Zu dieser<br />

Zeit standen bei Fischer<br />

in Görlitz 152 Personen in<br />

Lohn und Brot.<br />

Übel dran waren Frauen<br />

und Jugendliche. Frauen<br />

über 23 Jahre bekamen nur 60 % des<br />

Lohnes der männlichen Beschäftigten,<br />

67 % eines angelernten und 71 % eines<br />

ungelernten Arbeiters. Der Anteil<br />

der weiblichen Beschäftigten war verschwindend<br />

gering. Die Jugendlichen<br />

von 17 – 19 Jahren erhielten 55 % des<br />

Lohnes eines volljährigen Arbeiters ausgezahlt.<br />

Verlangt wurde von ihnen aber<br />

die gleiche Arbeit.<br />

Kriegsproduktion als Großauftrag (Archiv H.-D. Müller)<br />

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Geschichte |<br />

37


Seit 1864 Feuerlöschgeräte aus Görlitz –<br />

Kriegsproduktion und Reparationen<br />

Ab 1939 wurden viele Firmenangehörigen<br />

zum Kriegsdienst eingezogen. Die<br />

Arbeitszeit verlängerte sich wieder auf<br />

12 Stunden. Als Kriegsgefangene arbeiteten<br />

20 Franzosen in abgeschlossenen<br />

Räumen unter Polizeiaufsicht und als<br />

Arbeitsverpflichtete zusätzlich 10 Tschechen.<br />

Große Mengen Kupfer mussten abgeliefert<br />

werden. Es begann an Ersatzteilen<br />

und sogar an Blech zu fehlen. So<br />

den Krieg eingesetzt. So bestand u.a.<br />

die Produktion aus Kabelverlegewagen<br />

und –stäben sowie Munitionskisten und<br />

8,8 mm Flakgranaten für den Krieg sowie,<br />

für den Luftschutz, aus sogenannten<br />

Schnelleinsatzwagen auf Opel-Blitz<br />

und Schlauchtenderwagen auf Magirus.<br />

Auch die Firma Fischer in Görlitz wurde<br />

nach dem Kriege in einen volkseigenen<br />

Betrieb (VEB) umgewandelt und zu Reparationsleistungen<br />

an die UdSSR herangezogen.<br />

wurde zum Beispiel der Tragkraftspritzenanhänger<br />

für zwei Jahre mit Hartfaserpappe<br />

gefertigt. Trotzdem musste<br />

aus den Maschinen und Anlagen mehr<br />

nutzbare Arbeit herausgeholt werden<br />

als je zuvor. Menschen und Material der<br />

Firma Fischer wurden rücksichtslos für<br />

Die für die Produktion verwendeten Maschinen<br />

und Anlagen wurden größtenteils<br />

demontiert und in die UdSSR verbracht.<br />

Somit galt es, neue Maschinen<br />

und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Mit<br />

den noch verbliebenen Maschinen und<br />

Materialien und zusammengesuchten<br />

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38<br />

Geschichte |


Feuerlöschgeräte<br />

eine Erfolgsgeschichte (Teil II)<br />

reparaturbedürftigen Maschinen und<br />

Ausrüstungen wurden zunächst Dinge<br />

des täglichen Bedarfs für die Bevölkerung<br />

hergestellt. Das waren anfangs<br />

Handwagen, Leiterwagen, Schlafzimmer<br />

und später auch Kühlschränke. Weiterhin<br />

wurden für umliegende Gemeinden<br />

Reparaturen an landwirtschaftlichen Geräten<br />

durchgeführt.<br />

Erst danach (etwa ab 1955) konnte zunächst<br />

die Reparatur von Feuerlöschgeräten<br />

und –Fahrzeugen, später, etwa ab<br />

Beginn der fünfziger Jahre, eine Wiederaufnahme<br />

der<br />

Produktion von<br />

zunächst kleineren<br />

Serien<br />

von TS 3 und<br />

TS 8 – Spritzen<br />

vorgenommen<br />

werden. Parallel<br />

wurde auch<br />

wieder begonnen<br />

mit dem<br />

Ersatzaufbau<br />

für LF 15 und<br />

LF 25 –Fahrzeuge.<br />

Das Haupterzeugnis, der Einachsanhänger<br />

für die Feuerwehr, bestand in seiner<br />

konstruktiven Gestaltung aus einem<br />

Holzgerippe mit Stahlbeblechung. Die<br />

materialintensive, besonders auf der<br />

Grundlage von Holz aufgebaute Konstruktion<br />

entsprach nicht mehr dem<br />

Stand der Technik und erforderte eine<br />

grundlegende Neuentwicklung des Hängers.<br />

Bei der Industrie- und Gewerbeausstellung<br />

im Sommer 1948 zeigte der „VEB<br />

Garant K 30 LF - LKW-TS8-StA aus dem Jahre 1960 (Foto: Ralf Weinreich)<br />

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Geschichte |<br />

39


Seit 1864 Feuerlöschgeräte aus Görlitz –<br />

Feuerwehrgerätewerk Görlitz“ sein gestiegenes<br />

Leistungsvermögen. Die Auftragslage<br />

hatte sich gebessert, und so<br />

konnten wieder Erzeugnisse für den<br />

Brandschutz hergestellt werden. Es wurden<br />

zum Beispiel Löschfahrzeuge, Grubenwehreinsatz-<br />

und Bautruppwagen,<br />

Tragkraftspritzen- sowie Schlauchtransportanhänger<br />

und diverse Feuerwehrgeräte<br />

hergestellt.<br />

In den Jahren 1953 – 1955 erfolgte<br />

beim FLG Görlitz die Produktion des LF<br />

8 – Lkw – TS 8 mit STA in geschlossener<br />

Form auf dem Fahrgestell Garant K<br />

30 Robur für eine komplette Mannschaft<br />

von 1:8.<br />

Wende in der Erzeugnisstruktur<br />

Mit der Einführung neuer Erzeugnisse in<br />

die Produktion vollzog sich für den Görlitzer<br />

Traditionsbetrieb ein Wechsel von<br />

intensiver Holz- zur Ganzstahlbauweise.<br />

Im Jahre 1952 wechselte der Betrieb erneut<br />

seinen Firmennamen und produzierte<br />

für ein Jahr unter dem Logo des<br />

VEB Maschinenfabrik Görlitz.<br />

Die Erfahrungen bei der Anhängerproduktion<br />

konnten auch für die anderen<br />

Fahrzeugtypen genutzt werden, und so<br />

entstanden in den Folgejahren weitere<br />

Neuaufbauten auf Robur-Fahrgestellen.<br />

Weiterhin wurde auf Basis-Fahrgestellen<br />

des „Barkas B 1000“ produziert, die bereits<br />

seit 1961 auf den Reißbrettern der<br />

Konstrukteure Gestalt annahmen. 1961<br />

– 1990 war der Einachsanhänger in fünf<br />

verschiedenen Varianten gefertigt worden<br />

und in größeren Stückzahlen für die<br />

Freiwilligen Feuerwehren der DDR und<br />

als Spezialausführung auch die Berufsfeuerwehren<br />

bereitgestellt worden.<br />

Im Jahre 1954 wurde der Firmenname<br />

auf Veranlassung der VVB Polygraph erneut<br />

gewechselt in VEB Feuerlöschgerätewerk<br />

Görlitz.<br />

Die Produktionsorganisation wird seit<br />

1956 bei den Anhängern und seit 1962<br />

bei den Fahrzeugen durch Serienfertigung<br />

als Fertigungsart bestimmt. Als<br />

Fertigungsprinzip findet die verfahrensund<br />

erzeugnisspezialisierte Fertigung<br />

ihre Anwendung. Zur weiteren Verbesserung<br />

der Montageprozesse wurde mit<br />

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40<br />

Geschichte |


Feuerlöschgeräte<br />

eine Erfolgsgeschichte (Teil II)<br />

Hilfe der zielgerichteten WAO-Arbeit im<br />

Montagebereich Fahrzeuge bei Spezialaufbauten<br />

für die Feuerwehr ab 1973<br />

das Taktsystem eingeführt.<br />

Die wissenschaftliche Arbeitsorganisation<br />

war in der DDR die „planmäßige, systematische<br />

Gestaltung des Zusammenwirkens<br />

der Arbeiter und Angestellten<br />

mit ihren Arbeitsmitteln und Arbeitsgegenständen,<br />

ihren Beziehungen untereinander<br />

im Arbeitsprozess sowie der<br />

Umweltbedingungen entsprechend denneuesten<br />

wissenschaftlichen Erkenntnissen.<br />

(Fortsetzung folgt)<br />

Autor: Hans-Dietrich Müller, Görlitz<br />

Mitautor: Heinz Gläser, Berlin (gestorben<br />

15. November 2008)<br />

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Geschichte |<br />

41


Die Patrone des 18. Jahrhunderts<br />

Mit seiner Einweihung war der Kirchenneubau<br />

noch nicht abgeschlossen.<br />

Unter diesem Gesichtspunkt ist die Stellung<br />

der Patrone in Deutsch-Ossig, die zu<br />

jener Zeit ihre weitläufige Verantwortung<br />

für das Allgemeinwesen zu tragen hatten,<br />

etwas näher zu betrachten.<br />

Gut Ober-Deutsch-Ossig:<br />

Mit dem Tode Junges kurz vor der Einweihung<br />

der Kirche kam das Gut auf einen<br />

von Cossa (oder Clossa), der es aber<br />

schon 1721 weiterverkaufte, sodass es<br />

wieder an die jetzt geadelten Junges fiel.<br />

Carl Adolph von Junge war Kurfürstlich<br />

Sächsischer Landkammerrat und hatte bis<br />

1749 Ober-Deutsch-Ossig unter sich. Der<br />

Advokat Christian Küpper erwarb es dann<br />

von ihm, und mit seinem Tode 1774 kam<br />

es auf seine Ehefrau. Da sie laut Testament<br />

von Küpper durch eine erneute Heirat<br />

des Gutes verlustig gehen sollte, erhielt<br />

es 1781 ihre Stieftochter Eleonore Friederike<br />

Sibeth, die eine geborene Küpper war.<br />

Deren Töchter verkauften die Hinterlassenschaft<br />

ihrer Mutter 1797 an Johann<br />

Jannasch, der sie dann 1814 seinem einzigen<br />

Sohn Moritz vererbte,<br />

Gut Nieder-Deutsch-Ossig:<br />

Unter Vormundschaft des eifrigen Schäffer<br />

über die Erben Trautmanns war vonseiten<br />

Nieder-Deutsch-Ossigs die Kirche ja<br />

miterbaut worden. Erst 1728 konnte Gottlob<br />

Martin Trautner das Gut seinen Geschwistern<br />

abkaufen. Er hat es danach 38<br />

Jahre im Besitz gehabt. Mit seinem Tode<br />

fiel es an die Erben, von denen seine Frau<br />

eine geborene Junge war. Der eine Sohn,<br />

Friedrich Gottlob Martin, war Doktor der<br />

Medizin und Stadtphysikus in Görlitz. Von<br />

der Tochter weiß man, dass sie eine verwitwete<br />

Pastor Rieschke war. Der jüngste<br />

Sohn Trautners war der beste Schüler des<br />

Görlitzer Gymnasiums, starb aber kurz vor<br />

Abschluß seiner Schulzeit. Als Erbengemeinschaft<br />

besaßen die Trautners Nieder-<br />

Deutsch-Ossig.<br />

In der weiteren Folge kann der Wechsel<br />

über Gottfried Adam zu Johann Gottlieb<br />

Förster nicht genau angegeben werden.<br />

Förster hatte das Gut dann bis 1795 im<br />

Besitz. Nach Verwaltung durch eine Bank<br />

kam es 1801 auf Johann Gottlieb Lange.<br />

Gut Mittel-Deutsch-Ossig I:<br />

Tobias Engelmann, Bürgermeister und<br />

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42<br />

Geschichte |


Deutsch-Ossig<br />

Kaufmann in Bernstadt, war zur Zeit des<br />

Kirchenneubaues auf Mittel-Deutsch-Ossig<br />

I. Der genaue Zeitpunkt, wann es danach<br />

auf Johann Gottfried Schuster übergegangen<br />

ist, ist auch hier nicht feststellbar. Es<br />

blieb in dessen Familie, ging nach seinem<br />

Tode 1727 in gemeinschaftlichen Famlienbesitz,<br />

wurde dann 1737 von einem der<br />

Erben, Johann Gottlieb Schuster, erworben.<br />

Er war bis 1773 Besitzer des Gutes.<br />

Von ihm ging es an seine Kinder. Die jüngste<br />

Tochter (verehelichte Kühn) übernahm<br />

das Gut 1813, vier Jahre später erhielt es<br />

Carl Adam Kühn.<br />

Gut Mittel-Deutsch-Ossig II:<br />

Dieses Gut war nach langer Zeit wieder<br />

in Dietrichschen Besitz gelangt. Balthasar<br />

Dietrich vererbte es mit seinem Tode 1720<br />

an seien Sohn Christian Gottlieb Dietrich,<br />

der es bis 1738 besaß. Mit seiner Witwe,<br />

einer geborenen Moller von Mollenstein,<br />

erscheint nun der letzte noch fehlende<br />

Name der berühmten Familien von Görlitz.<br />

Sie besaß Mittel-Deutsch-Ossig II bis zu ihrem<br />

Tode 1767. Von ihren drei Söhnen war<br />

einer Königlich Preußischer Hauptmann,<br />

der zweite Handelsherr und der dritte Dotor<br />

der Medizin in Göritz. Das Gut erhielt<br />

eine ihrer drei Töchter, indem es ihr Ehemann<br />

Johann Gotthelf Winkler den Erben<br />

abkaufte. Zu seinen Lebzeiten vererbte er<br />

es einem Sohn, der 1816 starb.<br />

Gut Neundorf:<br />

Hier ist im 18. Jahhundert die Familie Sibeth<br />

vorherrschend. Zunächst Johann<br />

Gottlieb Sibeth, Stadtrichter in Görlitz.<br />

Später kommt dann das Gut auf die Familie<br />

Adam, von der August Gottlieb Adam<br />

noch 1818 Besitzer ist.<br />

(Fortsetzung folgt)<br />

Dieter Liebig, Volker Richter, zusammengestellt<br />

durch Dr. Ingrid Oertel<br />

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Geschichte |<br />

43


Görlitzer<br />

Geschichten aus dem Görlitzer Stadtverkehr –<br />

In der letzten Folge wurden die LOWA-<br />

Triebwagen vorgestellt. Technisch und<br />

äußerlich entsprechen deren Anhänger<br />

diesen bis auf den fehlenden Antrieb.<br />

Anfangs wurden mehr Anhänger an die<br />

DDR-Nahverkehrsunternehmen geliefert<br />

als Triebwagen, weil deren Bedarf zunächst<br />

dringender war. Beispielsweise hat<br />

es außer dem Großraumtriebwagen bei<br />

der BVG (Ost) nur Anhänger<br />

gegeben. Der<br />

Einsatz hinter Vorkriegstriebwagen<br />

war<br />

also zunächst in vielen<br />

Straßenbahnbetrieben<br />

alltäglich. So<br />

verwundert es also sicher<br />

nicht, dass die<br />

Geschichte der LOWA-<br />

Beiwagen auch in Görlitz<br />

gut ein Jahr früher<br />

begann als jene der<br />

typgleichen Triebwagen.<br />

Anfangs wurden nur drei Anhänger<br />

bestellt. Durch eine Zuwendung des Lottovereins<br />

ist deren Umfang auf 4 erhöht<br />

worden. Diese trafen im Oktober 1955<br />

Ankunft der ersten LOWA- Anhänger im Oktober 1955<br />

an der Verladestelle Rauschwalder Straße<br />

per Bahn ein. Hersteller dieser- EB 54 genannten-<br />

Bauart war der VEB Waggonbau<br />

Gotha. Sie erhielten die Nummern 50(III)-<br />

52(III) sowie 53(II), wobei bei letzterem<br />

einseitig eine Fensteraufschrift einige<br />

Monate auf die Stiftung hinwies. Im Mai<br />

1956 kamen mit den Nummern 54(III)<br />

und 55(II) noch zwei baugleiche Anhänger<br />

zum Einsatz, mehr als ein halbes Jahr<br />

vor dem Eintreffen der drei Triebwagen.<br />

Nach umfangreichen Erprobungsfahrten<br />

begann kurz vor Weihnachten des Jahres<br />

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44<br />

Geschichte |


Görlitzer<br />

Die LOWA- Anhänger<br />

Stadtverkehr<br />

1955 der planmäßige Linieneinsatz hinter<br />

WUMAG- und umgebauten AEG- Triebwagen<br />

der Erstausstattung. Im Oktober 1965<br />

stürzte der Anhänger Nr.55(II) in der Bautzener<br />

Straße infolge unangemessener Geschwindigkeit<br />

um und musste abgestellt<br />

werden. Ein Todesopfer war zu beklagen.<br />

Bis 19<strong>70</strong> diente das Wrack noch als Reifenlager<br />

im Depot, bevor es zerlegt wurde.<br />

54(III), ein Jahr später die übrigen beiden<br />

Anhänger dieser Bauart aus dem Personenverkehr<br />

aus. BW.50(III) diente noch<br />

von 1976 bis zu seiner Zerlegung 1985<br />

als Salzbeiwagen und wird in dieser Funktion<br />

in einer späteren Folge beschrieben.<br />

Er trug zunächst die Nummer 111(III),<br />

ab 1977 112(II). Die übrigen Anhänger<br />

sind wenige Monate nach ihrem Ausscheiden<br />

aus dem aktiven<br />

Dienst verschrottet<br />

worden.<br />

Probefahrt mit BW.53(II) und TW.32(II) 1955 am Postplatz<br />

Der Anhänger Nr.50(III) erhielt 1973 neue<br />

Fenstereinsätze und wirkte mit diesen etwas<br />

moderner. Anfang 1974 schieden die<br />

LOWA- Anhänger Nr.50(III), 51(III) und<br />

Legendär wurde der<br />

Einsatz von LOWA-<br />

Anhängern hinter WU-<br />

MAG-Triebwagen, welcher<br />

während ihrer<br />

gesamten Einsatzzeit<br />

alltäglich war. Auch in<br />

den 1956/57 eingesetzten<br />

Dreiwagenzügen<br />

konnte man<br />

LOWA- Anhänger erleben.<br />

(Fortsetzung folgt)<br />

Andreas Riedel, Wiesbaden<br />

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Geschichte |<br />

45


Coupé und Cabrio für vier<br />

-Anzeige-<br />

Der neue Peugeot 308 CC - Das neue Cabrio-<br />

Coupé.<br />

Er beeindruckt sowohl in Coupé – als auch<br />

in Cabrio-Konfiguration durch seine elegante<br />

und harmonische Linienführung. Ob vom<br />

Löwen-Emblem in der Motorhaube zum Dach<br />

oder von den Türen zum Heck – das Design ist<br />

kraftvoll und ausgewogen.<br />

Die für ausgezeichneten Halt konzipierten Vordersitze<br />

mit integrierter Kopfstütze verfügen<br />

über integrierte Luftdüsen, mit deren Hilfe<br />

warme Luft gezielt in den Nackenbereich geleitet<br />

werden kann. Über dieses charakteristische<br />

Design verfügen auch die Fondsitze, die<br />

ebenfalls hohen Sitzkomfort bieten.<br />

Die Exklusivität des neuen 308 CC schlägt sich<br />

auch in der Gestaltung der Türverkleidungen<br />

nieder. Sie sind mit einem schlanken Türgriff<br />

aus Metall versehen.<br />

Je nach Ausstattungsversion ist der 308 CC mit<br />

Stoff-Sitzbezügen, Leder- und sogar Voll-Leder-<br />

Ausstattung erhältlich. Die für den Innenraum<br />

verfügbaren Farbwelten in Schwarz, Vintage<br />

oder Graubeige harmonieren perfekt mit den<br />

angebotenen Karosseriefarben Perlmutt Weiß,<br />

Umbra Braun sowie den klassischen Farbvariationen.<br />

Das Faszinierendste am 308 CC ist natürlich<br />

sein vollautomatisches Metallklappdach. Je<br />

nach Lust und Laune bleibt der 308 CC entweder<br />

ein dynamisches Coupé oder er verwandelt<br />

sich in ein elegantes Cabriolet. Drei dynamische<br />

und sparsame Motorisierungen treiben<br />

den 308 CC in Kombination mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe<br />

an – sofern man nicht<br />

einem Automatikgetriebe den Vorzug gibt.<br />

Es handelt sich um den 1,6-Liter VTI-Benziner<br />

mit 120 PS*, dem 1,6-Liter HDI FAP mit 110<br />

PS* und dem 2,0-Liter HDI FAP mit 140 PS (zur<br />

Einführung), die bereits die Abgasnorm Euro5<br />

erfüllen. (Alle Motorisierungen ab sofort bestellbar).<br />

Ab November gibt es den Peugeot 308 CC außerdem<br />

noch mit folgenden Motorisierungen:<br />

1,6-Liter (160 PS) THP, 1,6-Liter (160 PS) THP<br />

Automatik und den 2,0-Liter HDI FAP (165 PS)<br />

Automatik.<br />

(* lieferbar ab Juli)


In Görlitz gibt es immer etwas zu entdecken — als Gast und Einheimischer.<br />

Am besten begeben Sie sich mit einer unserer Stadtführungen auf Entdeckungstour.<br />

Ob Sie sich für geschichtliche Details oder architektonische Kleinode interessieren,<br />

den reichen Schatz an Sagen oder die Braugeschichte der Stadt kennenlernen wollen<br />

— bei unseren wissenswerten und amüsanten Angeboten ist sicher für jeden Geschmack<br />

etwas dabei. Wir freuen uns auf Ihren Besuch in der Görlitz-Information.<br />

Aktuelle Sommer-Öffnungszeiten (ab 06.04.):<br />

Montag - Freitag 09.00 - 19.00 Uhr, Samstag/Sonntag/Feiertag 09.00 - 18.00 Uhr<br />

Obermarkt 32, 02826 Görlitz, Fon: 03581 47 57 0, willkommen@europastadt-goerlitz.de, www.goerlitz.de

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