Baden aktuell Magazin März 2023

Von der weiten Welt
zurück nach Baden
Kennsch mi?
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Philipp Walser ist vielseitig: Netzwerker, Geschäftsmann, Therapeut und seit
Mai 2022 Fahrer beim gemeinnützigen Verein SanMobil. Nach knapp 20 Jahren
im Ausland ist er nun «back to the roots» wieder zurück in Baden.
Die Reise des 55-jährigen Philipp Walser
begann in Schaffhausen, führte über
Kanada, auf die Badener Allmend, nach
Brasilien und zurück ins Limmattal nach
Dietikon. Nach seinen Kinder- und Jugendjahren
in Baden und einem Betriebswirtschaftsstudium
an der Uni Zürich zog es
ihn in die weite Welt hinaus. «Für mich
war eine internationale Karriere das Ziel.
Geschäftlich war ich in 15 Ländern.»
Seit fast einem Jahr fährt der Vielgereiste
nun für den Fahrdienst SanMobil, den es
seit vier Jahren gibt. «Für mich ist es eine
sinnvolle Aufgabe, es gibt immer wieder
schöne Gespräche mit den Fahrgästen.»
Mit seinem Elektroauto bringt er mobilitätseingeschränkte
Personen jeglichen
Alters, die nicht mit dem ÖV reisen können,
zu ihrer medizinischen Behandlung.
«Man muss Menschen mögen und hilfsbereit
sein. Ich fahre ehrenamtlich an einem
Tag pro Woche.» Oft ist es schwierig alle
angefragten Fahrten durchzuführen: die
Nachfrage übersteigt das Angebot. Darum
sucht das momentan 15-köpfige Team
weitere motivierte Fahrerinnen und Fahrer
mit eigenem Auto, die mindestens einen
Tag pro Woche Zeit haben.
Bevor Philipp Walser in die Schweiz
zurückkam, arbeitete er als «Supply
Chain & Change Manager» für Nestlé in
Brasilien. 2003 wagte er den Schritt in
die Selbstständigkeit und betrieb u. a. eine
Bar im grössten südamerikanischen Land.
«Heute bin ich lieber auf der anderen Seite
des Tresens, aber die drei Jahre waren
eine schöne Erfahrung.» Die Zeit im Ausland
prägte ihn. «Mich fasziniert, wie offen
und warmherzig die Menschen in Brasilien
sind, egal ob sie viel oder wenig besitzen.
Ihre Lebensfreude beeindruckt mich und
ich fühle mich dort integriert.»
SanMobil benötigt zusätzliche
Fahrer:innen, um die vielen
Anfragen der Patient:innen abzudecken.
Die Fahrten werden
grosszügig vergütet.»
Auch Gesundheit und Ernährung sind ihm
wichtig. Er verzichtet seit ein paar Jahren
auf tierische Produkte. «Man ist, was man
isst. Wenn wir mobil sein wollen – mit
oder ohne Räder – spielt die Ernährung
eine zentrale Rolle.» Als «Cantor-Holistic-
Touch-Practitioner» betreut er zwei Mal pro
Woche Patient:innen in der Praxis Sunnehuet
an der Dynamostrasse in Baden.
«Ich bin ein Global Mind und Menschen
im multikulturellen Kontext faszinieren
mich. Ich agiere gerne als Netzwerker.»
Auch wenn er viel von der Welt gesehen
hat: «Baden ist mein Zuhause. Ich fühle
mich mit dieser Stadt sehr verbunden.»
(­Corinne ­Reber)