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Das Praxisteam-Magazin<br />

1/<strong>23</strong><br />

Das GKV-FinStG<br />

... bedeutet nicht das Aus für die neue PAR-St<strong>re</strong>cke<br />

Testphase<br />

Lumoral = Eine optimale Anti-Plaque-Behandlung<br />

Die Unterstützende<br />

Parodontaltherapie


Sofortige 1 und lang anhaltende<br />

Schmerzlinderung 2,3<br />

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den empfindlichen Zahn auftragen und für 1 Minute sanft einmassie<strong>re</strong>n.<br />

2 Nathoo S et al. J Clin Dent 2009; 20 (Spec Iss): 1<strong>23</strong>–130.<br />

3 Docimo R et al. J Clin Dent 2009; 20 (Spec Iss): 17–22.<br />

4 Im Vergleich zur vorherigen Formel, in vitro Säu<strong>re</strong>beständigkeit nach<br />

5 Anwendungen, Data on File, Colgate-Palmolive Technology Center (2021).<br />

5 In vitro Studie, konfokale Bilder nach 5 Anwendungen im Vergleich zu<br />

einem Mitbewerber, Data on file, November 2021.


Editorial<br />

3<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

wir f<strong>re</strong>uen uns, euch mit dieser Ausgabe wichtige Informationen rund um das Thema "Unterstützende Parodontaltherapie"<br />

an die Hand geben zu können. Nach Einführung der neuen PAR-Richtlinien in 2021 hat die Umsetzung des GKV-FinStG<br />

für viel Verwirrung gesorgt. In der Zwischenzeit haben sich die Wogen meistenteils geglättet und es gibt mittlerweile viele<br />

praktikable Lösungen und Beispiele aus der Praxis und seitens der Standespolitik, welche wir euch auf den folgenden<br />

Seiten vorstellen möchten.<br />

Wir beginnen mit einem Erfahrungsbericht eu<strong>re</strong>r Kollegin DH Anka Jessen, in welchem Sie den Einsatz und die Erfolge von<br />

OXYSAFE in der Parodontitistherapie besch<strong>re</strong>ibt. Anschließend zeigt euch Tanja Rosellen in ih<strong>re</strong>r Kolumne, wie ihr auch<br />

in der PAR-Behandlung eu<strong>re</strong> Patienten zu mehr Nachhaltigkeit motivie<strong>re</strong>n könnt. Birgit Thiele-Scheipers zeigt euch, dass<br />

die Budgetierung der UPT durch das GKV-FinStG, nicht das Aus für die PA-Behandlungst<strong>re</strong>cken bedeutet.<br />

In den nächsten beiden Beiträgen findet ihr nützliche Informationen zur Be<strong>re</strong>chnung einer modernen Parodontitistherapie<br />

für Privatversicherte nach Maßgabe der GOZ und GOÄ. Jana Brandt, unse<strong>re</strong> Ab<strong>re</strong>chnungsspezialistin, vertieft diese Informationen<br />

noch einmal und gibt euch kla<strong>re</strong> Beispiele für die kor<strong>re</strong>kte Be<strong>re</strong>chnung und die Begründung bei der Ab<strong>re</strong>chnung.<br />

Außerdem haben wir natürlich wieder viele weite<strong>re</strong> inte<strong>re</strong>ssante Beiträge, Aktionen und auch Gewinnspiele für euch<br />

zusammengestellt. Wir wünschen euch viel Spaß bei der Lektü<strong>re</strong>.<br />

Euer <strong>re</strong>call Redaktions-Team<br />

© DH Anka Jessen<br />

Inhalt<br />

4OXYSAFE in der<br />

Parodontitistherapie<br />

Testphase Lumoral<br />

© Lumoral<br />

8<br />

10 UPT-Budgetierung<br />

... bedeutet nicht das „Aus” für die<br />

PA-Behandlungsst<strong>re</strong>cke<br />

12 PAR-Ab<strong>re</strong>chnung<br />

Moderne PA-Therapie für Privatversicherte<br />

16 Unterstützende Parodontaltherapie<br />

Abschied von der „Vollkasko-Mentalität”<br />

32 Eskalationsmanagement<br />

Agg<strong>re</strong>ssion in der Praxis – Teil 1<br />

36 Parodontologie<br />

Alzheimer interprofessionell vorbeugen<br />

und behandeln<br />

38 Karrie<strong>re</strong><br />

Mein Weg zur Dentalhygienikerin<br />

42 Materialmanagement<br />

Bestandsführung leicht gemacht<br />

Canva, modifiziert von Roxane Pfeiffer 24©<br />

28<br />

Überfüttert und<br />

unte<strong>re</strong>rnährt?<br />

22 Zahnzusatzversicherung<br />

Mehrwert für Patienten<br />

26 Oral-B „Spezialisierte Reinigung”<br />

Das sind eu<strong>re</strong> Erfahrungen<br />

48 Lifestyle/<strong>re</strong>call-Rätselspaß<br />

50 Vorschau/ Imp<strong>re</strong>ssum<br />

www.<strong>re</strong>call-magazin.de


4 Unterstützende Parodontaltherapie<br />

Fall 1 Abb. 2: Applikation OXYSAFE<br />

Fall 1 Abb. 3: Reizlose Gingiva nach Therapie<br />

OXYSAFE ® Professional –<br />

Erfahrungsberichte einer<br />

Dentalhygienikerin<br />

Ich arbeite in einer prophylaxe-orientierten Zahnarztpraxis, und da die Parodontitis eine weitverb<strong>re</strong>itete<br />

Krankheit ist, die allzu häufig erst zu spät erkannt wird, gibt es für das ganze Prophylaxeteam<br />

viel zu tun. Wir arbeiten immer nach neusten Erkenntnissen und sind neuen Behandlungsmethoden<br />

gegenüber sehr aufgeschlossen. So habe ich auch nicht lange gezögert, eine CHX und<br />

antibiosef<strong>re</strong>ie Innovation auszuprobie<strong>re</strong>n, als ich erfuhr, dass es mit OXYSAFE Professional einen<br />

neuen, vielversp<strong>re</strong>chenden Ansatz in der Parodontaltherapie gibt.<br />

Text / Bilder DH Anka Jessen<br />

Parodontitistherapie mit adjuvanter<br />

Anwendung von OXYSAFE<br />

Im November 2019 stellte sich eine 20-jährige Patientin das erste Mal in<br />

unse<strong>re</strong>r Praxis vor. Sie ist sehr ängstlich und hat aufgrund dessen lange<br />

keine Zahnarztpraxis besucht. Beim Anfangsbefund lagen ein generalisiertes<br />

Sondierungsbluten, Sondierungstiefen bis zu 5 mm und ein generalisierter,<br />

<strong>re</strong>gelmäßiger Knochenabbau von bis zu 30 Prozent vor. Die<br />

Mundhygiene war unzu<strong>re</strong>ichend, und es wa<strong>re</strong>n Konk<strong>re</strong>mente sicht- und<br />

tastbar. Der BOP lag bei 90 Prozent und der API wies 98 Prozent auf. Die<br />

Diagnose lautete Parodontitis: Staging II / Grading B.<br />

1. Fall<br />

Im Rahmen einer professionellen Zahn<strong>re</strong>inigung stellte sich eine 57-jährige<br />

Patientin bei mir in der Praxis vor. Durch multiple Rezessionen und<br />

Kronenränder war die Gingiva ge<strong>re</strong>izt und lokal geschwollen. Zunächst<br />

erfolgte hier eine Mundhygieneinstruktion zur Vermeidung weite<strong>re</strong>n<br />

Schmelzverlustes. Nach der Zahn<strong>re</strong>inigung wurde der weite<strong>re</strong> Therapieverlauf<br />

besprochen. Die Zahnhälse an 12 und 22 sollen mit Zahnhalsfüllungen<br />

versehen werden. Um eine <strong>re</strong>izlose Gingiva zu erhalten, wurde die<br />

Anwendung von OXYSAFE Gel empfohlen. Das OXYSAFE Gel wurde auf<br />

alle ge<strong>re</strong>izten A<strong>re</strong>ale appliziert und für fünf Minuten dort belassen. Danach<br />

wurde das Gel mit NaCl aus der Region gespült, dann erneut appliziert<br />

und dort belassen. Um die antibakterielle Wirkung und Wundheilung<br />

auf<strong>re</strong>cht zu erhalten, erhielt die Patientin die OXYSAFE Mundspüllösung<br />

für zu Hause. Mit dieser sollte sie zwei Wochen lang morgens und abends<br />

spülen. Nach zwei Wochen wurde die Patientin wieder einbestellt, die<br />

Gingiva war <strong>re</strong>izlos, sodass die Zahnhalsfüllungen ohne Weite<strong>re</strong>s gelegt<br />

werden konnten.<br />

www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin


Unterstützende Parodontaltherapie<br />

5<br />

2. Fall<br />

Zunächst erfolgten Aufklärung, Mundhygieneinstruktionen und Vorbehandlungen.<br />

Die Schmerzempfindlichkeit bei der Patientin ist sehr ausgeprägt,<br />

sodass bei den Initialtherapien die lokale Schmerzausschaltung<br />

mit Oraqix Parodontal-Gel (Dentsply Sirona) angewendet wurde. Nach<br />

der 2. Initialtherapie verbesserte sich der BOP auf 58 Prozent, wobei die<br />

Mundhygiene immer noch insuffizient war mit einem API von 86 Prozent.<br />

Nach umfang<strong>re</strong>ichen Mundhygieneinstruktionen empfahlen wir die Verwendung<br />

einer Schallzahnbürste sowie das Pflegen der Interdentalräume<br />

(miradent L-Prox, Hager & Werken) und die Reinigung der Zunge (Zungen<strong>re</strong>iniger,<br />

Zantomed) und ve<strong>re</strong>inbarten einen weite<strong>re</strong>n Termin, um die<br />

Mundhygiene zu optimie<strong>re</strong>n. Doch dann kam uns die Pandemie (Covid<br />

19) dazwischen.<br />

Fall 1 Abb. 1: Ge<strong>re</strong>izte Gingiva aufgrund von Rezessionen, keilförmigen Defekten und Kronenrändern<br />

Ich sah die Patientin zur 3. Initialtherapie Anfang Mai 2020 wieder<br />

und die Parodontitistherapie erfolgte Ende Mai 2020. Die Behandlung<br />

wurde an zwei aufeinander folgenden Tagen unter Lokalanästhesie<br />

durchgeführt. Ich ging wie folgt vor: Auf das Scaling und Rootplaning<br />

mit Ultraschall- (Cavitron, Dentsply Sirona) und Gracey Kü<strong>re</strong>tten (PDT<br />

Micro Mini, Zantomed), folgte die Anwendung des OXYSAFE Gels (Ha-<br />

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durch klinische Studien bestätigt<br />

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Klinische Anwendungsstudie unter dermatologischer und<br />

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wie z. B. Kamillenextrakte sichtbar<br />

✔ noch sanfte<strong>re</strong> Zahnpflege (RDA 31) 2 bei sehr guter<br />

Plaqueentfernung<br />

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und empfindlichen Zähnen<br />

Wirksamkeit bestätigt durch zahnmedizinische<br />

Untersuchungen und klinische Studien<br />

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Senkung des weniger Schmerzempfindlichkeit<br />

Gingiva-Index<br />

nach 4 Wochen 1<br />

be<strong>re</strong>its nach 7 Tagen 1<br />

Senkung des<br />

Plaque-Index<br />

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6 Unterstützende Parodontaltherapie<br />

ger & Werken). Es wurde für fünf Minuten in die vorhandenen Taschen<br />

appliziert. Die Applikation ist sehr einfach, denn das Gel wird in einer<br />

gebrauchsfertigen Spritze mit einer feinen und sogleich biegsamen<br />

Kunststoffkanüle geliefert. Die Konsistenz ist optimal, um im Behandlungsgebiet<br />

zu verbleiben, damit der Aktivsauerstoff durch den<br />

Kontakt mit der Mundschleimhaut aktiviert wird und die schädlichen<br />

anaeroben Bakterien somit auch tief in der Tasche eliminiert werden<br />

können. Nach fünf Minuten spülte ich die Taschen mit NaCl, welches<br />

ich mir in einer Spritze mit stumpfer Kanüle aufgezogen hatte, aus.<br />

Dann wurde das OXYSAFE Gel wieder in alle Taschen appliziert, wo es<br />

verblieb. Für die häusliche Hygiene wurde die Patientin angewiesen,<br />

zwei Wochen lang morgens und abends mit der OXYSAFE Mundspüllösung<br />

zu spülen.<br />

Bei den Nachkontrollen eine Woche und zwei Wochen nach der Parodontitistherapie,<br />

zeigte sich ein gutes Behandlungsergebnis. Die Patientin<br />

war sehr zufrieden mit der Mundspülung, sie hat nicht so gebrannt<br />

wie vorherige Mundspüllösungen und hinterließ ein gutes Mundgefühl.<br />

D<strong>re</strong>i Monate nach der Parodontitistherapie erfolgte die Reevaluation.<br />

Das Behandlungsergebnis war sehr gut, der BOP lag bei 15 Prozent und<br />

der API wies 25 Prozent auf, die Sondierungstiefe <strong>re</strong>duzierte sich auf<br />

< 3 mm. Fazit: Durch die einfache Anwendung und gute Akzeptanz der<br />

Patientin bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Da ich vorher CHX<br />

Anwenderin war, das leider auch viele Nebenwirkungen aufweist, bin ich<br />

von diesem Produkt überzeugt. Als adjuvante Therapie werde ich es in<br />

mein Behandlungskonzept einbinden.<br />

Fall 2 Abb. 2: Situation vor der 2. Initialtherapie Februar 2020<br />

Fall 2 Abb. 3: Situ zur Reevaluation Juli 2020<br />

Fall 2 Abb. 1: Dokumentierter Parodontalstatus mittels Parostatus<br />

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Anka Jessen<br />

Dentalhygienikerin<br />

Großenwiehe<br />

· 1990 – 1993 Ausbildung zur Zahnmedizinischen<br />

Fachangestellten<br />

· 2004 – 2011 ZFA , Assistenz und Kinderprophylaxe<br />

· 2010 – 2011 Aufstiegsfortbildung zu Zahnmedizinischen<br />

Prophylaxeassistentin, Zahnärztekammer<br />

Schleswig-Holstein<br />

· 2011 – 2014 Tätigkeit als Prophylaxeassistentin (ZMP)<br />

· 2013 – 2014 Aufstiegsfortbildung zur Dentalhygienikerin,<br />

NFI, Hamburg<br />

· 2014 – 2016 Tätigkeit als Dentalhygienikerin<br />

· Seit 2014 Mitglied bei der Deutschen Gesellschaft für<br />

Dentalhygieniker/Innen e.V. (DGDH)<br />

· 2016 bis heute Dentalhygienikerin (DH) Kerstin Dahlke-<br />

Kragelund, Großenwiehe<br />

· 2020 Zertifizierte Dentalhygienikerin, Deutsche Gesellschaft<br />

für Dentalhygieniker/Innen e.V. (DGDH)<br />

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E-Mail: kontakt@zahnarztpraxis-grossenwiehe.de<br />

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durchgeführt von dermatest 11/21


8 Unterstützende Parodontaltherapie<br />

Chancen zum Thema Nachhaltigkeit in der UPT<br />

Bei der unterstützenden Parodontaltherapie ist für mich<br />

besonders der erste Teil, die Unterstützung, entscheidend<br />

wichtig! Vor allem birgt sie viele Chancen zum Thema<br />

Nachhaltigkeit!<br />

Text Tanja Rosellen Bilder © de.f<strong>re</strong>epik.com<br />

Die erneute Mundhygieneunterweisung<br />

Vor allem die UPTb- eine erneute Mundhygieneunterweisung gibt uns<br />

die Möglichkeit, die häuslichen Pflegeartikel, die tagtäglich für die<br />

Mundhygiene verwendet werden, auf Nachhaltigkeit zu prüfen und<br />

eine Alternative zu empfehlen, die sowohl der Gesundheit als auch unse<strong>re</strong>r<br />

Umwelt guttut!<br />

Was mir immer wieder auffällt ist, dass die Interdentalbürsten oft als<br />

Einmalartikel verwendet werden. Ein Hinweis an die Patienten, dass sie<br />

bei hygienischer Reinigung auch bis zu einer Woche verwendet werden<br />

können, ist wichtig und <strong>re</strong>ssourcenschonend!<br />

Den Körper als Gesamtorganismus betrachten<br />

Die Natur unterstützt unse<strong>re</strong>n Organismus wunderbar und kann einiges<br />

an Chemie, die weder unse<strong>re</strong>r Gesundheit noch der Umwelt guttun,<br />

ersetzen!<br />

Als gene<strong>re</strong>lle, sehr wertvolle Unterstützung gibt es das ayurvedische Öl<br />

ziehen. Es entgiftet den Körper und bindet Keime, die den Knochenabbau<br />

weiter vorant<strong>re</strong>iben. Wichtig ist es hier auch die Patienten darauf<br />

hinzuweisen, das Öl immer in den Mülleimer zu spucken! So wird der<br />

Abfluss geschützt und die Giftstoffe gelangen nicht in unser Abwasser.<br />

Auch die klassische Mundspüllösung kann mit natürlichen Ölen ersetzt<br />

werden! Ganz wichtig ist es, gerade bei Ölen auf eine hohe Qualität<br />

wertzulegen und sich gut zu informie<strong>re</strong>n. Zimtöl zum Beispiel hat eine<br />

hohe Wirksamkeit. Es wirkt antibakteriell, gegen Pilze, antiseptisch und<br />

antiinfektiös. Allerdings sollte es niemals unverdünnt verwendet und<br />

immer achtsam dosiert werden. Bei schwange<strong>re</strong>n Patientinnen ist vollständig<br />

davon abzuraten.<br />

Nachhaltige Mundspülung<br />

Als natürliches Antiseptikum wird ein Tropfen Zimtöl in eine Tasse warmes<br />

Wasser gegeben. Hiermit kann mehrmals täglich gespült werden.<br />

Vor allem bei akut entzündetem Zahnfleisch wirkt es durch seine adstringente<br />

Wirkung wunderbar!<br />

Ergänzend können zusätzlich zwei Tropfen Nelkenöl hinzugefügt werden,<br />

welches zusätzlich desinfizie<strong>re</strong>nd und entzündungshemmend wirkt!<br />

Unterstützung durch ein starkes Immunsystem<br />

Im Verlauf der UPT-Sitzungen ist die Aktualisierung der Anamnese von<br />

hoher Bedeutung! Hier wird der Allgemeinzustand des Immunsystems<br />

klar. Klagt der Patient beispielsweise über immer wiederkeh<strong>re</strong>nde Infektionen,<br />

ist auch die Immunantwort auf eine Parodontitis verschlechtert!<br />

Außerdem ist es wichtig, die chronischen Erkrankungen mit aktueller<br />

Medikation und damit einhergehenden Nährstoffmangel zu prüfen.Hier<br />

ist die Beratung bezüglich gesundem Lebensstil inklusive immunstärkender<br />

Supplemente wichtig!<br />

www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin


Unterstützende Parodontaltherapie<br />

9<br />

Denn Nachhaltigkeit bedeutet auch, dass wir nicht nur kurzfristig akute<br />

Probleme lösen, sondern einen langfristigen Erfolg ohne diese Probleme<br />

wie Gingivitis anst<strong>re</strong>ben!<br />

In diesem Sinne – lasst uns Verantwortung für unse<strong>re</strong> Patienten und<br />

Umwelt übernehmen!<br />

Tanja Rosellen<br />

Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin &<br />

Qualitätsmanagementbeauftragte<br />

E-Mail: info@nachhaltigepraxistipps.de<br />

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10 Unterstützende Parodontaltherapie<br />

UPT-Budgetierung bedeutet<br />

nicht das „Aus“ der neuen<br />

PA-Behandlungst<strong>re</strong>cke!<br />

Parodontale Therapien und Unterstützende Parodontale Therapien gehö<strong>re</strong>n zu den wichtigsten Behandlungsst<strong>re</strong>cken<br />

in der zahnärztlichen Praxis. Patienten mit Allgemeinerkrankungen wie zum<br />

Beispiel Diabetes, rheumatologischen Erkrankungen, Herz-K<strong>re</strong>islauferkrankungen u. v. m., sowie<br />

Raucher bedürfen einer genauen Anamnese, Diagnostik und Therapie. Hierbei müssen besonders<br />

diese Patientengruppen individuell befundet, aufgeklärt, instruiert und therapiert werden, um den<br />

größtmöglichen Erfolg zur Mund- und Allgemeingesundheit herzustellen.<br />

Text Birgit Thiele-Scheipers Bild proDente e.V./Kierzkowski<br />

Die letzten 1,5 Jah<strong>re</strong> haben gezeigt, dass durch ein gut strukturiertes<br />

Konzept in der neuen PA-Behandlungsst<strong>re</strong>cke sowohl die Patienten als<br />

auch die zahnärztlichen Mitarbeiter motiviert am Erfolg der Behandlung<br />

gearbeitet haben und große Erfolge verzeichnet werden konnten.<br />

Die PA-Behandlung ist Teamsache. Sowohl die Behandler als auch der<br />

Patient müssen zum Erfolg beitragen. Die Zusammenarbeit Patient und<br />

Behandler wird durch die wissenschaftlich basierte Behandlungsst<strong>re</strong>cke<br />

auf höchstem Niveau vom ersten Termin an in den Struktu<strong>re</strong>n und Abläufen<br />

gesichert. Zugrunde gelegt wurde die S3-Leitlinie zur Behandlung<br />

von Parodontalerkrankungen und die neue Klassifikation zur Einstufung<br />

der parodontalen Erkrankung, um die neue Behandlungsst<strong>re</strong>cke für die<br />

Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) darzustellen.<br />

verglichen, wiederkeh<strong>re</strong>nde harte und weiche Beläge entfernt und die<br />

Motivation für die so wichtige häusliche Mitarbeit des Patienten in den<br />

dafür vorgesehen Terminen <strong>re</strong>motiviert werden. Gerade bei den Patienten<br />

mit Grad A oder Grad B aber ist der Zeitraum der Recallintervalle<br />

häufig nicht aus<strong>re</strong>ichend. Private präventive Therapiesitzungen (PPT),<br />

die vom Inhalt her gleichzusetzen sind mit der Medizinischen-Professionellen<br />

Zahn<strong>re</strong>inigung (MZR/PZR), sollten dem Patienten angeboten<br />

werden, um den Heilungsverlauf durch engmaschige und individuelle<br />

Recalltermine zu stabilisie<strong>re</strong>n. Die meisten Patienten sind es auch von<br />

den professionellen Zahn<strong>re</strong>inigungen gewohnt mehr als einmal pro Jahr<br />

zur Nachsorge in die Praxis zu kommen. (PA)-Patienten mit Implantaten<br />

gehö<strong>re</strong>n zudem immer in den 3-Monats-Recall.<br />

Unterstützende Parodontaltherapie Grad A-C<br />

Die neue Behandlungsst<strong>re</strong>cke beinhaltet eine 2-jährige Nachsorgephase<br />

- die Unterstützende PA-Therapie, wodurch wir unse<strong>re</strong> PA-Patienten in<br />

terzialen (Grad C), halbjährigen (Grad B), oder einmal pro Jahr (Grad A)<br />

im bestimmten Zeitintervallen wiede<strong>re</strong>inbestellen. So können Befunde<br />

Wir als Fachpersonal müssen im Motivationsgespräch dem Patienten<br />

immer wieder verdeutlichen, dass die PA weiterhin engmaschig kontrolliert<br />

werden muss, um einen möglichst großen Erfolg der Behandlung<br />

zu erzielen. Des Weite<strong>re</strong>n wird durch einen guten Verlauf auch die Allgemeingesundheit<br />

und die Medikamenteneinnahme positiv beeinflusst.<br />

www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin


Unterstützende Parodontaltherapie<br />

11<br />

Diabetes – HbA1c-Wert<br />

Patienten möchten gesund alt werden und die Lebensqualität spielt mit<br />

zunehmendem Alter eine immer größe<strong>re</strong> Rolle. So kann man im Aufklärungsgespräch<br />

wunderbar das Zusammenspiel Mund- und Allgemeingesundheit<br />

sowie eine Verbesserung der Medikamenteneinstellung<br />

durch Entzündungsrückgang erklä<strong>re</strong>n. Das Zusammenspiel Diabetes/<br />

Parodontitis und der gegebenenfalls schlechte HbA1c-Wert am Anfang<br />

der parodontalen Behandlung und die Verbesserung des Wertes im Verlauf<br />

der Behandlung müssen in der Aufklärung dem Patienten dargestellt<br />

werden. Ist der HbA1c-Wert im Normbe<strong>re</strong>ich bei 6,5 eingestellt, so<br />

können auch die Medikamente für den Diabetes gut eingestellt werden.<br />

Fragt den Patienten bei einer vorliegenden Diabetes immer nach seinem<br />

aktuellen HbA1c-Wert. Denkt bitte auch an die unentdeckten Diabetesfälle.<br />

Falls die Entzündungsparameter sich nicht verbessern, bringt eine<br />

Blutentnahme beim Hausarzt oder ein Schnelltest in der zahnärztlichen<br />

Praxis Aufklärung.<br />

Tipp:<br />

Viele Patienten denken mit der AIT, spätestens nach den Nachbehandlungsterminen<br />

und/oder der 2-jährigen UPT-St<strong>re</strong>cke, ist die Parodontitis<br />

ausgeheilt. Denkt immer daran, diese Patienten weiterhin in Beratungsund<br />

Motivationsgesprächen aufzuklä<strong>re</strong>n, dass sie auch weiterhin engmaschig<br />

(je nach Befundergebnis) zur Nachsorge in die Praxis kommen<br />

müssen – ein Leben lang! Hierbei spielt die Adhä<strong>re</strong>nz der Patienten eine<br />

große Rolle.<br />

Adhä<strong>re</strong>nz<br />

Einhaltung der vom Patienten und Behandler gemeinsam ve<strong>re</strong>inbarten<br />

Empfehlungen zur Er<strong>re</strong>ichung eines Therapieziels im Rahmen des Behandlungsprozesses<br />

zur Verbesserung des Gesundheitsverhaltens.<br />

Budgetierung<br />

Die nun einget<strong>re</strong>tene Budgetierung der PA-Behandlungsst<strong>re</strong>cke darf<br />

unse<strong>re</strong> präventionsorientierten Behandlungsmaßnahmen im Sinne<br />

der Patienten und auch unse<strong>re</strong>r verantwortlichen Tätigkeit nicht einschränken.<br />

Wir müssen Lösungen und Wege finden, mit der Deckelung<br />

der PA-Leistungen umzugehen. Unse<strong>re</strong> GKV-Patienten haben<br />

Anspruch auf die PA-Behandlung! Wir haben in unse<strong>re</strong>r Praxis von<br />

Beginn der neuen PA-Behandlungsst<strong>re</strong>cke unse<strong>re</strong>n frühe<strong>re</strong>n Ablauf<br />

vor einer PA-Behandlung beibehalten. So wurde bei jedem diagnostizierten<br />

PA-Fall vor Antragsstellung eine individuelle parodontale<br />

Vorbehandlung (PAV) durchgeführt. Die Kosten dafür wurden wie bei<br />

einer PZR dem Patienten privat in Rechnung gestellt. Die Akzeptanz<br />

der Patienten ist sehr gut. Die Aufklärung über diesen ersten Schritt<br />

zur Einleitung der Behandlung ist natürlich wichtig und bei jedem<br />

Patienten individuell, je nach Befund. So wird es auch weiter in unse<strong>re</strong>r<br />

Praxis gehandhabt. Je nach Heilungsverlauf ist somit in der PA-<br />

Antragsstellung eine Einteilung/Klassifikation in Grad A oder B und<br />

gegebenenfalls nicht in C möglich.<br />

Auswirkungen der Budgetierung<br />

In 20<strong>23</strong> wird es noch nicht zu so großen Auswirkungen der Budgetierung<br />

kommen. Ab 2024 werden die Auswirkungen sichtba<strong>re</strong>r, da dann<br />

auch die Patienten der UPT-Behandlungsst<strong>re</strong>cke aus 2022 und 20<strong>23</strong><br />

ankommen werden und zusätzlich die neuen PA-Fälle. Es wird keiner<br />

Praxis erspart bleiben, ihr Budget im Auge zu behalten. Sieht man zum<br />

Ende des Jah<strong>re</strong>s, dass das Budget knapp wird, kann, wenn es aus medizinischer<br />

Sicht abgeklärt ist, überlegt werden die PA-Behandlung auf<br />

Anfang des darauffolgenden Jah<strong>re</strong>s zu legen.<br />

Honorarverteilungsmaßstäbe<br />

Es ist bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar, wie die Honorarverteilungsmaßstäbe<br />

in den jeweiligen Bundesländern aussehen. Dieses<br />

wird wahrscheinlich erst Mitte 20<strong>23</strong> der Fall sein. Bis dahin heißt es: Die<br />

Zahlen beobachten; die Richtlinien und die Ab<strong>re</strong>chnungsbestimmungen<br />

einhalten!<br />

Tipp Pflegestufe:<br />

Fragt in der Anamnese ab, ob eine Pflegestufe vorliegt. Ab Pflegestufe<br />

1 entfällt die Budgetierung. „Vulnerable Patienten §22” Diese Pflegestufe<br />

liegt <strong>re</strong>cht häufig vor, wird aber von den Patienten ohne Nachfrage<br />

nicht angegeben.<br />

Analog Be<strong>re</strong>chnung<br />

Die PKV, die Beihilfeverbände und die Bundeszahnärztekammer haben<br />

als Beratungsforum Analogleistungen gemäß der Beschlüsse des Beratungsforums<br />

zur Ab<strong>re</strong>chnung der PAR-Therapie bei Privatpatienten<br />

gemäß S3-Leitlinie „Die Behandlung von Parodontitis Stadium I bis III“<br />

beschlossen. Eine Übersicht dieser Analogleistungen über Antragstellung,<br />

ATG, AIT, BEV bis zur UPT findet ihr in unse<strong>re</strong>m Beitrag auf den<br />

Seiten 12 und 13. Hier muss individuell standortabhängig für jede Praxis<br />

gesehen werden, ob und wie die Analogpositionen betriebswirtschaftlich<br />

aus<strong>re</strong>ichend gedeckt ist.<br />

Fazit<br />

Unse<strong>re</strong> GKV-Patienten haben trotz Budgetierung der PA-Behandlungsst<strong>re</strong>cke<br />

einen Anspruch auf PA-Behandlungen. Wir müssen die Budgetierung<br />

im Auge behalten und bis die Honorarverteilungsmaßstäbe in<br />

Kraft t<strong>re</strong>ten, dass Beste aus der Situation machen: Die Ab<strong>re</strong>chnungsbestimmungen<br />

und Richtlinien einhalten und die Zahlen beobachten!<br />

Birgit Thiele-Scheipers<br />

Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin<br />

Refe<strong>re</strong>ntin der ZÄK Westfalen-Lippe,<br />

F<strong>re</strong>ie Refe<strong>re</strong>ntin und Praxistrainerin<br />

E-Mail: birgit.thielescheipers@gmail.com<br />

www.<strong>re</strong>call-magazin.de


12 PAR-Ab<strong>re</strong>chnung<br />

Moderne<br />

Parodontitistherapie<br />

für Privatversicherte –<br />

Stadium I bis III –<br />

Be<strong>re</strong>chnung<br />

nach Maßgabe<br />

der GOZ und GOÄ<br />

© F<strong>re</strong>epik<br />

Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK), die Vert<strong>re</strong>ter der Beihilfe und der Verband der Privaten<br />

Krankenversicherung (PKV) haben gemeinsam eine neue Ab<strong>re</strong>chnungsbasis für Leistungen der<br />

Parodontologie auf dem aktuellen Stand der Zahnmedizin entwickelt. Damit wird die moderne<br />

Parodontologie in der Gebüh<strong>re</strong>nordnung für Zahnärzte (GOZ) abgebildet und zu leistungsge<strong>re</strong>chten<br />

Honora<strong>re</strong>n vergütet.<br />

Text BZÄK, PKV<br />

Weil die GOZ einige dieser modernisierten Leistungen nicht aus<strong>re</strong>ichend<br />

abdecken konnte, bringt die neue Ve<strong>re</strong>inbarung mit insgesamt sechs sogenannten<br />

Analogab<strong>re</strong>chnungen nun eine vollständige Lösung. Damit<br />

wird die Ab<strong>re</strong>chnung der Parodontitisbehandlung auf Grundlage der<br />

maßgeblichen S3-Leitlinie „Die Behandlung von Parodontitis Stadium I<br />

bis III“ der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO) neu<br />

ge<strong>re</strong>gelt. Diese Ve<strong>re</strong>inbarung schafft ein hohes Maß an Rechtssicherheit<br />

für alle Beteiligten.<br />

Bundeszahnärztekammer und PKV sowie Beihilfe haben damit ih<strong>re</strong><br />

Handlungsfähigkeit im Einsatz für eine Versorgung auf dem modernsten<br />

Stand der Zahnmedizin erneut bewiesen.<br />

Das Leistungsverzeichnis fasst die im Beratungsforum für Gebüh<strong>re</strong>nordnungsfragen<br />

von Bundeszahnärztekammer, Privater Krankenversicherung<br />

und Vert<strong>re</strong>tern der Beihilfe gefassten Beschlüsse über die analogen<br />

Leistungen in der Parodontitistherapie, basie<strong>re</strong>nd auf der S3-Leitlinie<br />

„Die Behandlung von Parodontitis Stadium I bis III“ der Deutschen Gesellschaft<br />

für Parodontologie zusammen.<br />

Es handelt sich um folgende Leistungen:<br />

· PAR-Diagnostik, Staging/Grading, Dokumentation<br />

· Ausfertigung PAR-Formblatt<br />

· Parodontologisches Aufklärungs- und Therapiegespräch (ATG)<br />

· Subgingivale Instrumentierung – PAR (AIT)<br />

· Befundevaluation – PAR<br />

· Gingival- und/oder Parodontalindex im Rahmen der UPT – mehr als<br />

zweimal pro Jahr<br />

· Subgingivale Instrumentierung – UPT<br />

Alle ande<strong>re</strong>n, nicht erfassten Leistungen sind originär gemäß den Bestimmungen<br />

der GOZ und GOÄ zu be<strong>re</strong>chnen. Das Leistungsverzeichnis<br />

ersetzt die bisherige gebüh<strong>re</strong>n<strong>re</strong>chtliche Einordnung und die tabellarische<br />

Übersicht analoger Leistungen der Bundeszahnärztekammer. Bestimmung<br />

und Anwendung von § 5 Abs. 2 GOZ bleiben unberührt.<br />

Tabelle <strong>re</strong>chts: Die nach § 6 Abs. 1 analog be<strong>re</strong>chnungsfähigen GOZ-Leistungen in der modernen<br />

Parodontaltherapie gemäß den gemeinsamen Beschlüssen des Beratungsforums für<br />

Gebüh<strong>re</strong>nordnungsfragen von BZÄK, PKV und Beihilfe.<br />

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PAR-Ab<strong>re</strong>chnung<br />

13<br />

Analoge Leistung<br />

Erhebung mindestens eines Gingivalindex und/oder eines Parodontalindex<br />

(zum Beispiel des Parodontalen Sc<strong>re</strong>ening-Index PSI) im Rahmen einer<br />

Unterstützenden Parodontitistherapie (UPT), für das 3. und 4. Mal im Jahr<br />

Parodontale Diagnostik einschließlich Staging und Grading des Parodontitisfalles<br />

und Dokumentation<br />

GOZ/ GOÄ Position<br />

Be<strong>re</strong>chnungsempfehlung<br />

des Beratungsforums<br />

4005a<br />

8000a<br />

Verpflichtender Text in der Rechnung<br />

4005a<br />

8000a PAR-Diagnostik, Staging/Grading, Dokumentation<br />

Aushändigung des Status auf Wunsch des Patienten 4030a 4030a Ausfertigung PAR-Formblatt<br />

Parodontologisches Aufklärungs- und Therapiegespräch 2110a 2110a Parodontologisches Aufklärungs- und Therapiegespräch (ATG)<br />

Antiinfektiöse Therapie, einwurzeliger Zahn 3010a GOZ-Nr. 3010a Subgingivale Instrumentierung – PAR (AIT)<br />

Supragingivale und gingivale Reinigung gesondert be<strong>re</strong>chenbar, zum<br />

Beispiel GOZ 1040<br />

Antiinfektiöse Therapie, mehrwurzeliger Zahn 4138a 4138a Subgingivale Instrumentierung – PAR (AIT)<br />

Supragingivale und gingivale Reinigung gesondert be<strong>re</strong>chenbar, zum<br />

Beispiel GOZ 1040<br />

Befundevaluation (BEV)<br />

(auch in der UPT)<br />

5070a<br />

5070a Befundevaluation – PAR<br />

Nichtchirurgische, subgingivale Belagentfernung, einwurzeliger Zahn 0090a GOZ-Nr. 0090a Subgingivale Instrumentierung – UPT<br />

Supragingivale und gingivale Reinigung gesondert be<strong>re</strong>chenbar, zum<br />

Beispiel GOZ 1040<br />

Nichtchirurgische, subgingivale Belagentfernung, mehrwurzeliger Zahn 2197a 2197a Subgingivale Instrumentierung – UPT<br />

Supragingivale und gingivale Reinigung gesondert be<strong>re</strong>chenbar, zum<br />

Beiespiel GOZ 1040<br />

Weite<strong>re</strong> Informationen finden Sie auf der Seite der BZÄK unter dem<br />

folgenden Link (QR-Code).<br />

https://www.bzaek.de/goz/stellungnahmen-zurgoz/stellungnahme/die-privatzahnaerztlicheparodontitistherapie.html<br />

Bundeszahnärztekammer<br />

Chauseestraße 13 · 10115 Berlin<br />

Tel.: +49 30 40005-0<br />

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14 PAR-Ab<strong>re</strong>chnung<br />

Die PAR-St<strong>re</strong>cke aus Sicht der<br />

privaten Ab<strong>re</strong>chnung<br />

Die neue PAR-St<strong>re</strong>cke der GKV polarisiert. Für Versicherte der GKV wurden große Änderungen und<br />

neue Angebote für die Behandlung von Parodonthopathien entwickelt. Basie<strong>re</strong>nd auf den Leitlinien<br />

können sich Patienten der GKV über ein b<strong>re</strong>ites Therapieangebot f<strong>re</strong>uen. Die neue PAR-St<strong>re</strong>cke<br />

für Patienten der GKV verlangt jedoch ein hohes Maß an Disziplin und Be<strong>re</strong>itschaft zur Mitarbeit<br />

durch den Patienten, denn die Behandlungsst<strong>re</strong>cke ist auf 2 bis 2,5 Jah<strong>re</strong> ausgelegt und stellt keine<br />

Option dar, sondern eine verpflichtende Einhaltung der Therapiest<strong>re</strong>cke. Zeitgleich muss auch<br />

die Zahnarztpraxis personell und organisatorisch die neue Therapiest<strong>re</strong>cke zur Verfügung stellen.<br />

Text Jana Brandt<br />

Dies war mit Start der PAR-St<strong>re</strong>cke eine große Herausforderung. Mit der<br />

Zeit wurde die Herausforderung angenommen und erf<strong>re</strong>ut sich großer<br />

Beliebtheit. Das beschlossene GKV-FinStG hat uns jedoch für 20<strong>23</strong> einen<br />

großen Einbruch beschert.<br />

Erleichternd ist festzustellen, dass die PAR-St<strong>re</strong>cke nicht wegfällt. Jedoch<br />

sorgen fehlende Gelder dazu, dass die Honorierung stark eingeschränkt<br />

wurde. Für die Zahnarztpraxis bedeutet dies, dass die PAR-<br />

St<strong>re</strong>cke zwar erbracht werden muss, aber eine vollständige Honorierung<br />

nicht gesichert ist. Je nach KZV-Budgetierung kann es zu Honorarausfällen<br />

kommen.<br />

Für Patienten der privaten Versicherung stellt sich nun die Frage, wie<br />

die neue PAR-St<strong>re</strong>cke der GKV umzusetzen ist. Die GOZ stellt weder die<br />

Positionen noch die Honorierung zur Verfügung. Der Zugriff auf die bestehenden<br />

GOZ-Positionen würde eine Abspaltung der privatversicherten<br />

Patienten von dem Leistungsinhalt des BEMA mit sich bringen. Im<br />

Klartext bedeutet das, die vorhandene GOZ deckt die moderne Therapie<br />

der Parodontologie weder inhaltlich noch leistungsge<strong>re</strong>cht ab.<br />

BZÄK, die Vert<strong>re</strong>ter der Beihilfe und der Verband der Privaten Krankenversicherung<br />

(PKV) konnten in einem Beratungsforum eine gemeinsame<br />

Basis für die Ab<strong>re</strong>chnung schaffen. Das ist zumindest ein kleiner Schritt,<br />

denn leider hat das Beratungsforum nicht alle Aspekte übernommen. In<br />

dem Beratungsforum wurde festgestellt, dass der Zugriff auf die analoge<br />

Be<strong>re</strong>chnung nach § 6 (1) GOZ notwendig ist, für die analogen Positionen<br />

wurden verpflichtende Besch<strong>re</strong>ibungen (rot) angegeben sowie<br />

eine Empfehlung der tolerierten GOZ-Position (kursiv dargestellt). Mit<br />

der verpflichtenden Besch<strong>re</strong>ibung werden Erstattungsprobleme gemindert,<br />

die Nutzung der empfohlenen GOZ-Positionen für die analoge Be<strong>re</strong>chnung<br />

ist jedoch ein Angebot der tolerierten Erstattung. Im Vergleich<br />

der BEMA-Be<strong>re</strong>chnung zur GOZ ergeben sich folgende Empfehlungen<br />

für die Be<strong>re</strong>chnung der GOZ, basie<strong>re</strong>nd auf den Entscheidungen des<br />

Beratungsforum:<br />

Beschluss Nr. GOZ Leistung 2,3 BEMA, ca.:<br />

BEMA 4: Befunderhebung und Erstellen eines Parodontalstatus 53,00 €<br />

57 8000a<br />

4030a<br />

PAR-Diagnostik, Staging/Grading, Dokumentation<br />

Ausfertigung PAR-Formblatt“ > für den Zahlungspflichtigen<br />

64,68 €<br />

4,53 €<br />

BEMA 04: Erhebung Parodontaler Sc<strong>re</strong>ening-Index 14,50 €<br />

54 4005<br />

4005a<br />

Erhebung mindestens eines Gingivalindex und/oder eines Parodontalindex (zum Beispiel des Parodontalen<br />

Sc<strong>re</strong>ening-Index PSI)<br />

Übersch<strong>re</strong>iten der Beg<strong>re</strong>nzung der GOZ 4005 für weite<strong>re</strong> 2 Be<strong>re</strong>chnungen nach GOZ 4005, Zugriff auf die<br />

analoge Be<strong>re</strong>chnung mit Hinweis auf eine laufende Parodontitistherapie<br />

10,35 €<br />

BEMA ATG: Parodontologisches Aufklärungs- und Therapiegespräch 34,00 €<br />

58 2110a Parodontologisches Aufklärungs- und Therapiegespräch<br />

Wichtig: Keine Be<strong>re</strong>chnung einer ande<strong>re</strong>n Position zur Beratung<br />

41,26 €<br />

BEMA MHU: Patientenindividuelle Mundhygieneunterweisung 54,00 €<br />

/ / Keine Einigung im Beratungsforum.<br />

BEMA AIT a: Antiinfektiöse Therapie, je behandeltem einwurzeligen Zahn<br />

BEMA AIT b: Antiinfektiöse Therapie, je behandeltem mehrwurzeligen Zahn<br />

17,00 €<br />

32,00 €<br />

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PAR-Ab<strong>re</strong>chnung<br />

15<br />

Beschluss Nr. GOZ Leistung 2,3 BEMA, ca.:<br />

55 3010a Subgingivale Instrumentierung-PAR (AIT) 14,<strong>23</strong> €<br />

55 4138a Subgingivale Instrumentierung-PAR (AIT) 28,46 €<br />

BEMA BEV a/BEV b: Befundevaluation nach AIT/CPT 39,00 €<br />

59 5070a Befundevaluierung – PAR<br />

Nicht neben 4000, 4005, Beratungen<br />

51,74 €<br />

BEMA UPT a: Unterstützende Parodontitistherapie,<br />

a) Mundhygienekontrolle<br />

22,00 €<br />

/ / Keine Einigung im Beratungsforum.<br />

BEMA UPT b: Unterstützende Parodontitistherapie,<br />

b) Mundhygieneunterweisung (soweit erforderlich)<br />

28,80 €<br />

/ / Keine Einigung im Beratungsforum.<br />

BEMA UPT c: Unterstützende Parodontitistherapie, c) Supragingivale und gingivale Reinigung aller Zähne von anhaftenden Biofilmen und Belägen, je Zahn 3,60 €<br />

/ / Keine Einigung im Beratungsforum.<br />

BEMA UPT d: Unterstützende Parodontitistherapie,<br />

d) Messung von Sondierungsbluten und Sondierungstiefen, ab<strong>re</strong>chenbar bei Versicherten mit festgestelltem Grad B der Parodontalerkrankung gemäß § 4 PAR-RL im<br />

Rahmen der zweiten und vierten UPT gemäß § 13 Abs. 3 PAR-RL, bei Versicherten mit festgestelltem Grad C im Rahmen der zweiten, dritten, fünften und sechsten<br />

UPT gemäß § 13 Abs. 3 PAR-RL<br />

18,00 €<br />

/ / Keine Einigung im Beratungsforum.<br />

BEMA UPT e/f: Unterstützende Parodontitistherapie, Subgingivale Instrumentierung bei Sondierungstiefen von 4 mm oder mehr und Sondierungsbluten<br />

sowie an allen Stellen mit einer Sondierungstiefe von 5 mm oder mehr,<br />

e) je einwurzeligem Zahn<br />

f) je mehrwurzeligen Zahn<br />

6,00 €<br />

14,50 €<br />

56 0090a<br />

2197a<br />

Subgingivale Instrumentierung – UPT, einwurzelig<br />

Subgingivale Instrumentierung – UPT, mehrwurzelig<br />

7,76 €<br />

16,82 €<br />

BEMA UPT g: Unterstützende Parodontitistherapie,<br />

g) Untersuchung des Parodontalzustands, die hierzu notwendige Dokumentation des klinischen Befunds umfasst die Sondierungstiefen und die Sondierungsblutung,<br />

die Zahnlockerung, den Furkationsbefall, den röntgenologischen Knochenabbau sowie die Angabe des Knochenabbaus in Relation zum Patientenalter (%/Alter).<br />

Die erhobenen Befunddaten werden mit den Befunddaten der Untersuchung nach Nr. BEV oder nach Nr. UPTd verglichen. Dem Versicherten werden die Ergebnisse<br />

erläutert und es wird mit ihm das weite<strong>re</strong> Vorgehen besprochen. Die Leistung nach Nr. UPTg ist ab dem Beginn des zweiten Jah<strong>re</strong>s der UPT einmal im Kalenderjahr<br />

ab<strong>re</strong>chenbar.<br />

39,00 €<br />

/ / Keine Einigung im Beratungsforum.<br />

In Anlehnung an die Beschlüsse des Beratungsforum hat die BZÄK die<br />

ursprüngliche Veröffentlichung zur S3-Leitlinie entfernt. Für die Bewertung<br />

und Be<strong>re</strong>chnung der Leistungen, die im Beratungsforum nicht berücksichtigt<br />

wurden, finden Sie auf der Seite der BZÄK eine Erläuterung:<br />

https://www.bzaek.de/goz/stellungnahmen-zur-goz/<br />

stellungnahme/analog-be<strong>re</strong>chnungsfaehigen-leistungenin-der-modernen-parodontitistherapie.html<br />

Fazit:<br />

Die Beschlüsse des Beratungsforums bieten eine kleine Grundlage, die<br />

therapeutischen Aspekte der PAR-Leitlinie für die GOZ umzusetzen.<br />

Aus Sicht des § 6 (1) GOZ ist dies nicht so einfach. Die verpflichtenden<br />

Besch<strong>re</strong>ibungen können Sie problemlos übernehmen. Jedoch die empfohlene<br />

Vorgabe der GOZ-Positionen, wie zum Beispiel 3010a/4138a<br />

entsp<strong>re</strong>chen nicht dem § 6 (1) GOZ. Die Kalkulation der analogen<br />

GOZ-Gebüh<strong>re</strong>nposition erfolgt auf praxisindividueller Kalkulationsbasis,<br />

daher ist die Vorgabe entsp<strong>re</strong>chender „empfohlener“ GOZ-Positionen<br />

kritisch zu sehen. Keinesfalls ist eine Kalkulation unter der BE-<br />

MA-Vergütung zu empfehlen, wie zum Beispiel bei der 3010a/4138a<br />

zur BEMA AIT a/b.<br />

Tipp:<br />

Erfassen Sie Ih<strong>re</strong>n Therapieablauf, ist er ähnlich dem GKV-Ablauf,<br />

nutzen Sie die analoge Be<strong>re</strong>chnung neben dem Zugriff auf die GOZ-<br />

Positionen. Erfassen Sie den Aufwand und nutzen Sie ih<strong>re</strong> individuelle<br />

Wirtschaftlichkeitsstunde. Weicht diese von der empfohlenen analogen<br />

GOZ-Position ab, können Sie zwar die Besch<strong>re</strong>ibung nutzen, Sie sollten<br />

sich jedoch bei der Auswahl der analogen Positionen an ih<strong>re</strong>r <strong>re</strong>alen<br />

Kalkulation wie in § 6 (1) GOZ gefordert orientie<strong>re</strong>n.<br />

Jana Brandt<br />

F<strong>re</strong>iberufliche ZMV,<br />

Fachautorin & Refe<strong>re</strong>ntin<br />

Tel.: +49 341 <strong>23</strong>1 032-0<br />

E-Mail: info@<strong>re</strong>call-magazin.de<br />

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16 Unterstützende Parodontaltherapie<br />

Abschied von der<br />

„Vollkasko-Mentalität“.<br />

© Bild von F<strong>re</strong>epik<br />

Die Ausarbeitungen der neuen PAR-Richtlinien wurden be<strong>re</strong>its am 17.10.2013 begonnen. Dabei<br />

wurden sämtliche neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse der Hochschul-Zahnmedizin unter<br />

Mitwirkung der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie e. V. mit über 5.000 praktizie<strong>re</strong>nden<br />

Mitgliedern im Gemeinsamen Bundesbeschluss in die systematische Behandlung von Parodontitis<br />

und ande<strong>re</strong>n Parodontalerkrankungen bei GKV-Patienten (Kassenpatienten) eingepflegt.<br />

Die Ab<strong>re</strong>chnungsst<strong>re</strong>cke beträgt von der Diagnose bis zur Schlussbehandlung über zwei Jah<strong>re</strong>!<br />

Hierbei müssen Termine exakt in der zeitlichen Abfolge weit in die Zukunft geplant werden, da<br />

sonst keine Leistungsab<strong>re</strong>chnung mehr möglich ist. Durch das am 20.10.2022 beratende und am<br />

16.01.2022 neu verabschiedete GKF-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) wird leider wieder<br />

zur alten Budget<strong>re</strong>gelung, zunächst für die Jah<strong>re</strong> 20<strong>23</strong> und 2024 zurückgekehrt.<br />

Interview mit Dr. Marah<strong>re</strong>ns<br />

Neue PAR-Richtlinien 2021 – Budgetierung und Auswirkungen<br />

auf die Parodontitisbehandlung<br />

Durch den Aufsch<strong>re</strong>i der zahnärztlichen Körperschaften, insbesonde<strong>re</strong><br />

von der Kassenzahnärztlichen Bundesve<strong>re</strong>inigung (KZBV) und von<br />

zahl<strong>re</strong>ichen Fachverbänden wurde kurz vor der finalen Abstimmung die<br />

Budgetierung bei pflegebedürftigen Menschen und Menschen mit Behinderung<br />

ausgesetzt. Damit wird aber rund 30 Millionen Patientinnen<br />

und Patienten, die an der Volkskrankheit Parodontitis leiden, der Leistungsanspruch<br />

faktisch vo<strong>re</strong>nthalten. Dies führt dazu, dass die erst zum<br />

01.07.2021 auf den Weg gebrachten neuen gesetzlichen Leistungen<br />

der PAR-Richtlinien, die ja eine Planung einer insgesamt zweijährigen<br />

Wegst<strong>re</strong>cke vorsehen, seitens der GKV in 20<strong>23</strong> und 2024 nicht mehr<br />

vollumfänglich bezahlt werden.<br />

Bei der Behandlung einer Parodontitis bei Risikopatienten spielt zudem<br />

das orale Mikrobiom eine ganz entscheidende Rolle. Ein gesundes<br />

orales Mikrobiom befindet sich in einer stabilen Symbiose und ist<br />

dabei je nach Lebensgewohnheiten sehr individuell, wobei Nitrat hier<br />

eine Schlüsselrolle spielt, indem es pathogene Keime in Schach hält.<br />

Das orale Mikrobiom wird be<strong>re</strong>its mit Kontakt zu mütterlichen Sek<strong>re</strong>ten<br />

wäh<strong>re</strong>nd des Geburtsvorgangs anfänglich gebildet und vervollkommnet<br />

sich durch Umweltkontakte (orale Phase) und Lebensgewohnheiten der<br />

Eltern bis hin zum Kindergartenalter dynamisch. Es befindet sich in einem<br />

dauerhaften Entwicklungsprozess und unterliegt sämtlichen positiven<br />

wie negativen Auswirkungen, die durch den jeweiligen Lebensstil,<br />

Krankheiten, Ernährung und alle weite<strong>re</strong>n individuellen Einflüsse des<br />

täglichen Lebens geprägt sind.<br />

Schon seit Mitte der 50er Jah<strong>re</strong> wurden Zusammenhänge zwischen Parodontium<br />

(Zahnhalteapparat) und Diabetes diskutiert, wobei erst Mitte<br />

der 90er Jah<strong>re</strong> eine Vielzahl an wissenschaftlichen Publikationen dem<br />

Thema zu deutlich mehr Aufmerksamkeit verhalf. Die Arbeitsgruppe von<br />

Kinane beschrieb Ende der 90er Jah<strong>re</strong> erstmals ausführlich klinische,<br />

immunologische und molekularbiologische Aspekte; im Rahmen des<br />

6. Europäischen Workshops der Parodontologie wurde dann erstmals<br />

die Evidenz zur Assoziation von Parodontitis und Diabetes beschrieben.<br />

Dies führte dazu, dass in den PAR-Richtlinien ein modifizie<strong>re</strong>nder Faktor<br />

für das Grading, also das Fortsch<strong>re</strong>iten der Erkrankung, berücksichtigt<br />

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Unterstützende Parodontaltherapie<br />

17<br />

wurde. Aufgrund der hohen Komplexität immunologischer und molekularbiologischer<br />

Prozesse sind die Grundlagen der Bidi<strong>re</strong>ktionalität von<br />

Parodontitis und Diabetes noch nicht vollständig erforscht, sodass die<br />

Kausalität auch noch nicht voll verstanden wird. Gemeinsame Risikofakto<strong>re</strong>n<br />

von Diabetes und Parodontitis sind Rauchen, Adipositas, Ernährung<br />

und Alter, welche sich häufig mit zunehmendem Alter noch kumulie<strong>re</strong>n<br />

und zu einem Teufelsk<strong>re</strong>is (Circulus vitiosus) entwickeln können.<br />

Rauchen ist ein sehr bedeutender Risikofaktor, da das Rauchen besonders<br />

stark die Entzündungs<strong>re</strong>aktionen, die Regeneration des parodontalen<br />

Gewebes und die Besiedlung des Biofilmes mit pathogenen Mikroorganismen<br />

beeinflusst.<br />

In den neuen PAR-Richtlinien wird gezielt in der Parodontitis spezifischen<br />

Anamnese auf den HbA1c-Wert abgehoben, der Rückschlüsse<br />

auf die Qualität der Blutzucke<strong>re</strong>instellung in den letzten d<strong>re</strong>i Monaten<br />

abbildet. Diabetes mellitus kann die immunologische und inflammatorische<br />

Reaktion gegenüber Plaque verändern und hat tiefg<strong>re</strong>ifende Auswirkungen<br />

auf das gesamte gingivale Gewebe.<br />

Zum Zweiten wird der individuelle Tabakkonsum (< 10 Ziga<strong>re</strong>tten/Tag,<br />

> 10 Ziga<strong>re</strong>tten/Tag oder äquivalenter Konsum ande<strong>re</strong>r Tabakerzeugnisse<br />

oder verwandter Erzeugnisse) ermittelt.<br />

Im Interview gibt Dr. med. dent Frank Marah<strong>re</strong>ns, u.a. Lehrbeauftragter<br />

im B.Sc. in Dentalhygiene an der Medical School 11<br />

(Heidelberg), Ein- und Ausblicke über die komplexe Behandlungs-<br />

und Ab<strong>re</strong>chnungssituation:<br />

<strong>re</strong>call Die Ausprägung einer Parodontitis bemisst sich im PSI-Code.<br />

Welche Behandlungsmethoden bei welchem Grad wa<strong>re</strong>n die bisher Gängigen?<br />

Dr. Marah<strong>re</strong>ns Bei Code 0 findet keine Behandlung statt, gegebenenfalls<br />

wurde eine Remotivation einer guten<br />

Mundhygiene initiiert. Bei Code 1 entfernt man,<br />

in der Regel im Rahmen einer PZR, die bestehende<br />

Plaque, klärt über besse<strong>re</strong> Mundhygiene<br />

auf und leitet zu dieser an. Code 2 macht die<br />

Entfernung aller er<strong>re</strong>ichba<strong>re</strong>n supragingivalen<br />

Beläge notwendig, zudem die Beseitigung plaque<strong>re</strong>tentiver<br />

Restaurationsränder, flankie<strong>re</strong>nd oder im Rahmen einer<br />

PZR. Ab Code 3 kommt eine systematische Parodontaltherapie zum<br />

Tragen, mit Entfernung aller er<strong>re</strong>ichba<strong>re</strong>n subgingivalen Beläge mittels<br />

geschlossener Kü<strong>re</strong>ttage. Ab Code 4 wird diese systematische Parodontaltherapie<br />

mittels Entfernung aller er<strong>re</strong>ichba<strong>re</strong>n subgingivalen<br />

Beläge mittels geschlossener Kü<strong>re</strong>ttage um eine Reevaluation nach<br />

d<strong>re</strong>i Monaten und gegebenenfalls im Anschluss eine offene Kü<strong>re</strong>ttage<br />

erweitert.<br />

<strong>re</strong>call Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse rücken das orale Mikrobiom<br />

als einen entscheidenden Faktor für den Behandlungsverlauf<br />

einer Parodontitis ins Zentrum. Was ist der Status quo der Forschungen?<br />

Dr. Marah<strong>re</strong>ns Man vermutet, dass in der Mundhöhle über 1.000<br />

verschiedene Spezies vorkommen. Lediglich ein Viertel sind namentlich<br />

bekannt, weite<strong>re</strong> zehn Prozent sind kultiviert und der Rest ist noch unbekannt.<br />

Es gibt also noch sehr viel zu erforschen, wir haben bislang<br />

nur den Vorhang geöffnet und wissen nicht, was sich hinter dem Rest<br />

verbirgt. Das gesunde orale Mikrobiom steht in einer stabilen Symbiose<br />

mit dem Gehirn, es steht im Zusammenhang mit dem Blutzuckerstoffwechsel<br />

und <strong>re</strong>guliert die Stoffwechselprozesse des Biofilms. Weite<strong>re</strong><br />

Zusammenhänge werden erforscht und könnten noch viel mehr neue<br />

Erkenntnisse bringen als bislang vermutet.<br />

<strong>re</strong>call Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Behandlung<br />

einer Parodontitis bei Risikopatienten?<br />

Dr. Marah<strong>re</strong>ns Bei Risikopatienten verändert sich das orale Mikrobiom<br />

und wird zum Dysbiom, da es zu einer Verschiebung hin zu sogenannten<br />

Pathobionten kommt. Bei einer erfolg<strong>re</strong>ichen Behandlung muss es<br />

wieder zu einer gleichmäßigen Verteilung von Eubionten und Dysbionten<br />

kommen. Die Behandlungsnotwendigkeiten sind äußerst komplex<br />

und können schlecht ve<strong>re</strong>inheitlicht werden. Hier kann nur der speziell<br />

fortgebildete oder auf dem Gebiet der Parodontologie weitergebildete<br />

Behandler gezielt weiterhelfen. Es ist jedoch nicht mit einer Einmalbehandlung<br />

erledigt. Vielmehr muss der Risikopatient sich einer dauerhaften<br />

Recalltherapie, oftmals ein Leben lang, unterziehen und be<strong>re</strong>it sein,<br />

viele Lebensgewohnheiten weit<strong>re</strong>ichend neu zu integrie<strong>re</strong>n.<br />

<strong>re</strong>call Eine Sondersituation entsteht unter ande<strong>re</strong>m in der Gerontostomatologie:<br />

Neue Ab<strong>re</strong>chnungspositionen – etwa für die Schulung von<br />

Pflegepersonal durch Dentalhygienikerinnen – entstehen. Eine Folge ist,<br />

dass Leistungen und damit Kosten „explodie<strong>re</strong>n“. Die neuen Budgetierungen<br />

ab 20<strong>23</strong> und 2024 der PAR-Richtlinien sollten auch diesen Faktor<br />

beg<strong>re</strong>nzen. Was bedeutet das für die Behandlung bedürftiger Patienten?<br />

Dr. Marah<strong>re</strong>ns Erst in der letzten Verabschiedung des GKV-FinStG am<br />

16.12.2022 wurden ausschließlich Ausnahmen für Pflegebedürftige und<br />

Menschen mit Behinderung, die nicht der Budgetierung unterworfen<br />

sind, verabschiedet. Somit ist dieser Patientenk<strong>re</strong>is, der rund acht Millionen<br />

Menschen umfasst, ausgenommen, bei einer Behandlungsnotwendigkeit<br />

von etwa 38 Millionen Menschen in der Gesamtbevölkerung.<br />

<strong>re</strong>call Rund 80 Prozent der Patienten sind laut PSI-Code behandlungsbedürftig.<br />

Eine hohe Behandlungsnotwendigkeit stößt also auf beg<strong>re</strong>nzte<br />

Behandlungsmittel. Wo sehen Sie hierfür Lösungsansätze?<br />

Dr. Marah<strong>re</strong>ns Es bleibt nur der Ausweg, diese Behandlungsnotwendigkeit<br />

mit der übrigen Bevölkerung privat abzu<strong>re</strong>chnen. Hier sollte man<br />

auf ein Festzuschussmodell wechseln, welches sich ja seit Jah<strong>re</strong>n im<br />

Zahnersatzbe<strong>re</strong>ich etabliert und bewährt hat. Oder es kommt doch<br />

www.<strong>re</strong>call-magazin.de


18 Unterstützende Parodontaltherapie<br />

noch zu einer Umkehr des Gesetzgebers nach der Evaluation bis zum<br />

30. September 20<strong>23</strong>. Eigentlich macht ja nur der umgekehrte Weg wirklich<br />

Sinn: Zunächst werden die Leistungen erbracht und abge<strong>re</strong>chnet und<br />

danach werden die Auswirkungen evaluiert. Bildlich gesprochen schüttet<br />

man also hier das Kind aus dem Bad, eh man es gewaschen hat.<br />

<strong>re</strong>call Zahnärzte befinden sich nun in einem politisch gewolltem<br />

Spannungsd<strong>re</strong>ieck: Gesetzlich versicherte Patienten sind durch den neuen<br />

PAR-Katalog eigentlich bessergestellt als privat versicherte, jetzt aber<br />

durch die neuen Budgetierungen ab 20<strong>23</strong> und 2024 wieder benachteiligt.<br />

Zynischerweise ist nun im Gesetz eine Evaluierung der Auswirkungen<br />

der Beg<strong>re</strong>nzung der Punktwerte und der Gesamtvergütung in<br />

der Parodontitisversorgung bis zum 30. September 20<strong>23</strong> vorgesehen. So<br />

bleiben unter Umständen Patienten und Behandler aufgrund einer ungünstigen<br />

Kombination aus oralem Mikrobiom und Ab<strong>re</strong>chnungsrahmen<br />

mit einem PSI-Code von 3 bis 4 auf den Kosten „hängen“. Wo sehen Sie<br />

die besonde<strong>re</strong>n Schwierigkeiten für Zahnärzte?<br />

Dr. Marah<strong>re</strong>ns Den Behandlern verbleibt nun die „frohe Kunde“, den<br />

Patienten einerseits de<strong>re</strong>n Behandlungsnotwendigkeit zu demonstrie<strong>re</strong>n<br />

und gleichzeitig die beg<strong>re</strong>nzten Mittel der GKV zu erläutern: „Eigentlich<br />

sind Sie ja versichert, aber die Versicherung zahlt leider Ih<strong>re</strong>n Behandlungsbedarf<br />

nicht…“ Somit bleibt nur noch die private Ab<strong>re</strong>chnung<br />

nach der GOZ (Gebüh<strong>re</strong>nordnung für Zahnärzte, Stand 2012) übrig.<br />

den G<strong>re</strong>nzen nach „bezahlba<strong>re</strong>n Krankheitskosten“ und der individuell<br />

„beeinflussba<strong>re</strong>n Gesundheit“ mit geringe<strong>re</strong>n Kosten stellen; Bonusprogramme<br />

füh<strong>re</strong>n hier in die richtige Richtung. Unbeg<strong>re</strong>nzte Leistungsansprüche<br />

bei beg<strong>re</strong>nzten Mitteln wird es nicht geben. Jeder muss mehr<br />

Eigenverantwortung für sich, seine Gesundheit und seine Umwelt übernehmen.<br />

Praxistipp:<br />

Bei den meisten Risiko-Parodontitispatienten kann das Nachlassen<br />

des Sulkusfluid zusätzlich zu Entzündungen am Zahnhalteapparat<br />

füh<strong>re</strong>n: Die Selbst<strong>re</strong>inigungskräfte durch das „Ausspülen<br />

der Zahnfleischtaschen“ nehmen ab.<br />

Hier können natürliche Zusätze in Zahnpasten, wie wirkstoff<strong>re</strong>iche<br />

Extrakte der Blütenköpfe der Echten Kamille und Bisabolol entzündungshemmende,<br />

antibakterielle und beruhigende Wirkungen<br />

entfalten. Zusätzlich kann auch Panthenol eingesetzt werden und<br />

zur raschen Wundheilung beitragen: Es stärkt die Schleimhaut<br />

durch die Umwandlung in Pantothensäu<strong>re</strong>, einem wichtigen Vitamin,<br />

das in entzündeten Be<strong>re</strong>ichen fehlt.<br />

Hier gibt es jedoch für die seit 01.07.2021 neu eingeführten Ab<strong>re</strong>chnungspositionen<br />

der GKV-Patienten keine entsp<strong>re</strong>chenden Gebüh<strong>re</strong>npositionen,<br />

da die GOZ speziell auf diesem Gebiet jedoch vollkommen<br />

veraltet ist. So hat die Landeszahnärztekammer (LZK) von Baden-<br />

Württemberg mögliche Analogpositionen zu den GKV-Leistungen<br />

zusammengestellt, die dann individuell vom Behandler in Analogie in<br />

Rechnung gestellt werden, das bedeutet, die GOZ-Position kann vom<br />

Aufwand und Umfang her vergleichend angewendet werden. Der Steigerungsfaktor<br />

kann dann, je nach Zeitaufwand und Schwierigkeit bei<br />

der Behandlung, ebenfalls noch individualisiert gesteigert werden.<br />

<strong>re</strong>call Welches Potenzial sehen Sie für die Zukunft?<br />

Dr. Marah<strong>re</strong>ns Egal ob privat- oder kassenversichert, die Behandlungsbedürftig-<br />

und Notwendigkeit bleibt unbestritten. Bezahlen müssen es<br />

die Patienten mit ih<strong>re</strong>m individuellen Versicherungsbeitrag je nach Police<br />

oder ih<strong>re</strong>m anteiligen Krankenkassenbeitrag und dem Arbeitgeberbeitrag.<br />

Bei den privat Versicherten spielen die individuelle Gesundheit<br />

in der jeweiligen Alterskohorte und die Risiken, wie Rauchen, Übergewicht<br />

(Adipositas), Parodontitis und Diabetes eine große Rolle und<br />

somit schließt sich hier wieder der K<strong>re</strong>is. Wir werden alle gewissermaßen<br />

von der „Vollkasko-Mentalität“ Abschied nehmen und akzeptie<strong>re</strong>n<br />

müssen, dass nicht jede Erkrankung „versichert“ werden kann.<br />

Wir leben in einer Zeitenwende, die auch vor der „versicherten Gesundheit“<br />

nicht halt machen wird. Unse<strong>re</strong> alternde Gesellschaft muss sich<br />

Dr. med. dent. Frank Marah<strong>re</strong>ns<br />

Lehrbeauftragter von 1997 – 2005 in Gesundheitserziehung an<br />

der PH (Pädagogischen Hochschule) Ludwigsburg,<br />

Lehrbeauftragter B.Sc. für Dentalhygiene 2019-2020 ehemals<br />

Medical School 11 i. Gr. Heidelberg<br />

E-Mail: dr.f.marah<strong>re</strong>ns@t-online<br />

www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin


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Hohe Borstendichte und<br />

innovative Borstenanordnung:<br />

Zur optimalen Reinigung schwer er<strong>re</strong>ichba<strong>re</strong>r Stellen,<br />

wie enge Zahnzwischenräume, bei festen Zahnspangen,<br />

unter Brücken, Kronen und Implantaten<br />

Der neue Bürstenkopf „Spezialisierte Reinigung“ für die Oral-B iO Serie<br />

Gemeinsam mit Zahnärzten ist der neue Bürstenkopf „Spezialisierte Reinigung“ für unterschiedliche<br />

Patientenbedürfnisse entwickelt worden. Die neue Aufsteckbürste verbindet eine hohe<br />

interorale Reichweite mit der Überlegenheit der iO-Technologie aus oszillie<strong>re</strong>nd-rotie<strong>re</strong>nder<br />

Bewegung und sanften Mikrovibrationen.


20 Unterstützende Parodontaltherapie<br />

© Copyright<br />

Die wachsende Bedeutung der<br />

Paro-Prophylaxe für Praxen<br />

Anhand von zahl<strong>re</strong>ichen Studien konnten Forschende in den vergangenen Jah<strong>re</strong>n belegen, dass<br />

Entzündungen des Zahnhalteapparates auch viele systemische Erkrankungen begünstigen können.<br />

Diese Erkenntnisse und die allgemeine demografische Entwicklung füh<strong>re</strong>n dazu, dass die<br />

Bedeutung der Paro-Prophylaxe stetig wächst. Erfah<strong>re</strong>n Sie, was heute wichtig ist und wie sich<br />

Praxen und Teams darauf einstellen können.<br />

Text Sabine Zude Bild prostooleh auf F<strong>re</strong>epik<br />

Parodontitis gefährdet nicht nur die Zähne. Sie ist ein Risikofaktor für<br />

Herzerkrankungen, Rheuma, Diabetes und viele weite<strong>re</strong> systemische<br />

Erkrankungen. Der demografische Wandel sorgt zusätzlich dafür, dass<br />

das Thema Parodontitis immer wichtiger wird. Damit Entzündungen des<br />

Zahnhalteapparates keine Gefahr für die Allgemeingesundheit werden,<br />

ist der <strong>re</strong>gelmäßige Besuch in der Zahnarztpraxis und eine professionelle<br />

Zahn<strong>re</strong>inigung (PZR) durch Experten von großer Bedeutung. Denn<br />

wer sich <strong>re</strong>gelmäßig einer PZR unterzieht, beugt vor und <strong>re</strong>duziert die<br />

Risiken einer Parodontitis signifikant.<br />

PAR-Behandlung ist heute strukturierter<br />

Um der wachsenden Bedeutung der Parodontitis und de<strong>re</strong>n Prophylaxe<br />

in der Gesellschaft Rechnung zu tragen, beschloss der GKV-Spitzenverband<br />

seine „Richtlinie zur systematischen Behandlung von Parodontitis<br />

und ande<strong>re</strong>r Parodontalerkrankungen (PAR-Richtlinie)".<br />

Im Juli 2021 trat diese Richtlinie in Kraft, die neue Elemente in die<br />

Versorgung von parodontal erkrankten Patienten integrierte. Der<br />

GKV-Spitzenverband verlieh der Unterstützenden Parodontitistherapie<br />

(UPT) darin einen hohen Stellenwert. Mit der UPT sollen die Ergebnisse<br />

einer durchgeführten Antiinfektiösen beziehungsweise Chirurgischen<br />

Therapie, die ebenfalls Bestandteil der neuen Richtlinie sind, gesichert<br />

werden. Die UPT erst<strong>re</strong>ckt sich in der Regel über einen Zeitraum von<br />

zwei Jah<strong>re</strong>n.<br />

Die UPT im Detail<br />

Wie häufig die Maßnahmen bei Patienten durchgeführt werden, ist individuell<br />

und richtet sich nach dem Grad der Parodontalerkrankung: So<br />

wird bei einer leichten Parodontitis (Grad A) eine jährliche Behandlung<br />

empfohlen, bei einer schwe<strong>re</strong>r ausgebildeten Erkrankung ein d<strong>re</strong>imonatiges<br />

Follow-up.<br />

Die UPT umfasst neben einer Mundhygienekontrolle und, falls erforderlich,<br />

einer Mundhygieneunterweisung die vollständige supragingivale<br />

und gingivale Reinigung aller Zähne von anhaftenden Biofilmen und<br />

Belägen. Bei Sondierungstiefen von über 4 Millimetern und Sondierungsbluten<br />

ist eine subgingivale Instrumentierung an den betroffenen<br />

Zähnen indiziert.<br />

www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin


Unterstützende Parodontaltherapie<br />

21<br />

Wachsende Bedeutung der Prophylaxe für die Praxis<br />

Der Be<strong>re</strong>ich Prophylaxe und PAR-Behandlung wird in den nächsten<br />

Jah<strong>re</strong>n einen immer größe<strong>re</strong>n Raum in Zahnarztpraxen einnehmen und<br />

sich zu einem der Hauptumsatzt<strong>re</strong>iber entwickeln. Darauf können sich<br />

sowohl ZFA als auch als Praxisinhaber schon jetzt vorbe<strong>re</strong>iten.<br />

Potential aufgefunden werden. Damit wird den Praxen ermöglicht, auf<br />

einfache Art und Weise ein umfassendes, engmaschiges Behandlungskonzept<br />

in ih<strong>re</strong>n Arbeitsalltag zu integrie<strong>re</strong>n und somit eine besse<strong>re</strong><br />

Mundgesundheit Ih<strong>re</strong>r Patienten zu garantie<strong>re</strong>n.<br />

Zum einen auf personeller Ebene: Praxisinhaber können sich glücklich<br />

schätzen, wenn sie gut ausgebildete DHs oder ZMP in ih<strong>re</strong>m Praxisteam<br />

wissen. Wer dieses Glück nicht hat, sollte darüber nachdenken, motivierte<br />

Mitarbeitende bei einer entsp<strong>re</strong>chenden Weiterbildung zu unterstützen.<br />

Zum ande<strong>re</strong>n können hilf<strong>re</strong>iche Tools wie das PAR-UPT-Modul<br />

der Z1. PRO-Praxissoftwa<strong>re</strong> von CGM Dentalsysteme dabei helfen, die<br />

Organisation rund um die UPT zu erleichtern.<br />

Ein besse<strong>re</strong>r Überblick dank nützlicher Tools<br />

Das Modul von CGM Dentalsysteme unterstützt das Fachpersonal nicht<br />

nur beim Auffinden aller Patienten mit aktiven PAR-Behandlungen, sondern<br />

übernimmt die kor<strong>re</strong>kte Be<strong>re</strong>chnung der Folgetermine und zeigt<br />

an, ob eventuell be<strong>re</strong>its ve<strong>re</strong>inbarte Termine nicht eingehalten wurden.<br />

Mit dem neuen Modul von CGM können auch gezielt Patienten mit PAR-<br />

Sabine Zude<br />

Geschäftsfüh<strong>re</strong>rin<br />

CGM Dentalsysteme GmbH<br />

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Tel.: +49 261 8000 1900<br />

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Hier ein Auszug der kommenden Themen:<br />

Mittwoch, 12. April 20<strong>23</strong>, 18 Uhr:<br />

Wir haben was gegen Biofilm – Interdental<strong>re</strong>inigung<br />

zwischen Wissenschaft, Wunsch und Wirklichkeit<br />

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Mittwoch, 14. Juni 20<strong>23</strong>, 18 Uhr:<br />

Weiße Zähne, grünes Gewissen? Wie mehr<br />

Nachhaltigkeit in Praxis und Klinik gelingt<br />

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22 Zahnzusatzversicherung<br />

Die Zahnzusatzversicherung:<br />

Ein Mehrwert für eu<strong>re</strong> Patientinnen<br />

und Patienten<br />

Inflation, steigende Energie- und Lebensmittelkosten und Unsicherheit in Bezug auf die weite<strong>re</strong>n<br />

Entwicklungen sind für jeden von uns spürbar. Auch an eu<strong>re</strong>n Patientinnen und Patienten gehen<br />

diese Themen nicht spurlos vorbei. Nicht zuletzt ist schlicht und erg<strong>re</strong>ifend am Monatsende weniger<br />

übrig. Hochwertige Zahnbehandlungen und hochwertiger Zahnersatz haben Ih<strong>re</strong>n P<strong>re</strong>is - und<br />

das ist auch richtig so. Damit Patientinnen und Patienten trotz der aktuell schwierigen Rahmenbedingungen<br />

weiterhin nicht auf eine gute zahnmedizinische Versorgung verzichten müssen, möchten<br />

wir Informationen und Lösungen vorstellen, die für eu<strong>re</strong>n Patientenk<strong>re</strong>is, aber auch für die<br />

Zahnarztpraxis sinnvoll sind.<br />

Text Alexander Mint Bild proDente e. V.<br />

Der konk<strong>re</strong>te Nutzen einer Zahnzusatzversicherung<br />

Zahnzusatzversicherung decken Kosten, welche nicht von der gesetzlichen<br />

Kasse bezahlt werden. So kann „das böse Erwachen“ bei Vorlage<br />

eines HKPs verhindert werden. Durch die Zahlung des Monatsbeitrages<br />

sind die Kosten beim Zahnarztbesuch sehr kalkulierbar, denn es können<br />

bis zu 100 Prozent des Rechnungsbetrags versichert werden.<br />

Wie ihr eu<strong>re</strong> Patientinnen und Patienten<br />

ansp<strong>re</strong>chen könnt<br />

Häufig erleben wir, dass das Bedürfnis der Patienten, eine Zahnversicherung<br />

abzuschließen, erst bei der Aufklärung zur Eigenbeteiligung<br />

bei Vorlage eines HKPs entsteht. Auch für Sofortschutzmaßnahmen<br />

gibt es mittlerweile sehr gute Möglichkeiten, dies ist allerdings häufig<br />

mit höhe<strong>re</strong>n monatlichen Kosten verbunden. Ihr könnt eu<strong>re</strong> Patienten<br />

frühzeitig aufklä<strong>re</strong>n, damit ist allen Beteiligten geholfen.<br />

Die Erstaufklärung: Neue Patienten<br />

Bei der Aufnahme von neuen Patienten kann zum Beispiel so argumentiert<br />

werden: „Die Leistungen der gesetzlichen Kasse decken<br />

lediglich eine Regelversorgung ab. Zahn<strong>re</strong>inigungen, Wurzelbehandlungen,<br />

Kronen, Brücken oder Implantate werden von der Kasse nicht<br />

vollständig bezahlt. Sich frühzeitig um eine hochwertige Zahnzusatzversicherung<br />

zu kümmern, ist daher empfehlenswert. Lassen Sie sich<br />

am besten unabhängig und entsp<strong>re</strong>chend Ih<strong>re</strong>s aktuellen Zahnstatus<br />

beraten.“<br />

www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin


Zahnzusatzversicherung<br />

<strong>23</strong><br />

Die professionelle Zahn<strong>re</strong>inigung<br />

Auch vor, wäh<strong>re</strong>nd oder nach einer Zahn<strong>re</strong>inigung könnt ihr die Möglichkeit<br />

nutzen, eu<strong>re</strong>n Patientinnen und Patienten etwas Gutes zu tun:<br />

„Wussten Sie, dass Sie über eine kleine Zahnzusatzversicherung für<br />

unter 10 Euro monatlich Ih<strong>re</strong> Zahn<strong>re</strong>inigung bei uns erstattet bekommen<br />

können? Zwei Zahn<strong>re</strong>inigungen werden ohne wenn aber pro Jahr<br />

bezahlt. Bei medizinischer Notwendigkeit auch mehr.“<br />

Die jährliche Kontrolluntersuchung<br />

Viele Patientinnen und Patienten kommen <strong>re</strong>gelmäßig mit gepflegtem<br />

und gesundem Gebiss in die Praxis, um entweder für das Bonusheft<br />

oder für den eigenen Seelenfrieden die Zähne überprüfen zu lassen.<br />

Auch diese Termine sind ein guter Anlass: „Schön, dass Sie nach wie<br />

vor so wenige Probleme mit Ih<strong>re</strong>n Zähnen haben. Häufig ist es aber<br />

leider so: Die Frage ist nicht ob, sondern wann mal eine zahnmedizinische<br />

Behandlung notwendig ist. Wir empfehlen Ihnen, sich frühzeitig<br />

mit dem Thema Zahnzusatzversicherung auseinanderzusetzen. Leider<br />

bezahlt Ih<strong>re</strong> gesetzliche Krankenkasse für die meisten Behandlungen<br />

nicht die vollen Kosten, sondern Sie müssen teilweise mit hohen Selbstbeteiligungen<br />

<strong>re</strong>chnen. Lassen Sie sich am besten unabhängig beraten.“<br />

Ein wichtiger Hinweis:<br />

Unterstützung durch unabhängige Beratung<br />

Am Markt der Zahnzusatzversicherung sind mittlerweile sehr viele Anbieter<br />

vert<strong>re</strong>ten. Der Paragraphen-Dschungel sorgt häufig dafür, dass<br />

auf gängigen Vergleichsportalen nur die „wichtigsten“ Kriterien dargestellt<br />

werden. Allerdings sind die kleinen, aber feinen Unterschiede<br />

sehr <strong>re</strong>levant: Unterschiedliche Gesundheitsfragen, unterschiedliche<br />

Höchstleistungen in den ersten Jah<strong>re</strong>n, Zusatzbausteine und Leistungsausschlüsse<br />

unterscheiden sich teilweise stark. Fachleute sollten in<br />

diesen Prozess einbezogen werden. Die to:dent.ta bietet anschauliche<br />

kostenf<strong>re</strong>ie Ratgeber für eu<strong>re</strong> Patienten und versorgt auch zahnmedizinisches<br />

Fachpersonal bundesweit mit Informationen rund um dieses<br />

wichtige Thema.<br />

Vorteile auf einen Blick:<br />

· bis zu 100 Prozent Kostenerstattung – diese Variante kostet<br />

am meisten<br />

· Zahn<strong>re</strong>inigungen werden bezahlt – oft ist dadurch ein großer<br />

Anteil Jah<strong>re</strong>sbeitrag wieder <strong>re</strong>ingeholt<br />

· privatärztliche Rechnungen werden bezahlt – Behandlungen<br />

auf Privatpatientenniveau werden erstattet<br />

· auch be<strong>re</strong>its angeratene Behandlungen können versichert<br />

werden – kostet aber oft mehr durch Risikoaufschläge<br />

Wichtige Hinweise auf einen Blick:<br />

· Gesundheitsfragen bei Abschluss – ohne Gesundheitsfragen<br />

gibt es meist sehr viele Ausschlüsse bei Behandlungen<br />

· Zahnversicherung sollte entsp<strong>re</strong>chend des aktuellen Zahnstatus<br />

gesucht werden – dafür brauchen Sie unabhängige<br />

Experten<br />

· vorsorglich abschließen erspart höhe<strong>re</strong> Beiträge oder Komplikationen<br />

– keine Risikoaufschläge, keine Ausschlüsse<br />

Alexander Mint<br />

to:dent-ta GmbH<br />

Dornierstr. 30 ∙ 73730 Esslingen<br />

Tel.: +49 711 69 306 435<br />

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24<br />

Testphase<br />

Leser testen Produkte – das Original.<br />

Lumoral = Eine optimale<br />

Anti-Plaque-Behandlung<br />

Testet als Erste die Innovation aus Skandinavien<br />

1 2 3<br />

Lumoral ist die perfekte Ergänzung für die Zahn- und Mundpflege eu<strong>re</strong>r Patienten:<br />

Für perfekt saube<strong>re</strong> Zähne, gesundes Zahnfleisch und frischen Atem!<br />

Lumoral ist eine wissenschaftlich entwickelte, medikamentenf<strong>re</strong>ie Methode<br />

für die Behandlung und Prävention von Zahn- und Zahnfleischerkrankungen.<br />

D<strong>re</strong>i einfache Schritte: Spülen - Lumoral Licht - Zähne putzen<br />

1 Spülen mit Lumorinse<br />

Die Behandlung mit Lumoral zielt mit ih<strong>re</strong>r antibakteriellen Wirkung<br />

nur auf den Zahnbelag ab, wobei die normale gesunde Mundflora<br />

in ih<strong>re</strong>m Gleichgewicht erhalten bleibt. Die nach Minze schmeckende<br />

Lumorinse-Mundspülung haftet an der Oberfläche der Plaque. Die antibakterielle<br />

Wirkung von Lumoral basiert auf der sogenannten „Dual-<br />

Light Methode“ – einer Kombination einer photothermischen (antibakterielles<br />

Blaulicht – aBL) und antibakteriellen photodynamischen<br />

Therapie (aPDT). Es werden so die schädlichen Bakterien abgetötet<br />

und der Zahnbelag kann leicht und vollständig mit einer Zahnbürste<br />

entfernt werden.<br />

Lumoral ist eine siche<strong>re</strong> und wirksame Methode zur Vorbeugung von<br />

Karies und zur Reduzierung einer Gingivitis sowie zur Behandlung einer<br />

Parodontitis oder auch Periimplantitis.<br />

Das Ziel des „zeroPlaque Programms“ by Lumoral: Endlich wirklich saube<strong>re</strong><br />

Zähne und ein gesundes Zahnfleisch für eu<strong>re</strong> Patienten!<br />

Gespült wird der Mund 60 Sekunden lang mit der frisch nach Minze<br />

schmeckenden Lumorinse-Spüllösung. Der lichtempfindliche Farbstoff<br />

ist so konzipiert, dass er an der Plaque haftet.<br />

2 Licht mit Lumoral applizie<strong>re</strong>n<br />

Anschließend wird für 10 Minuten Licht mit dem Lumoral Mundstück<br />

gezielt angewendet. Das Licht aktiviert die lichtempfindliche Farbe, die<br />

ih<strong>re</strong>rseits die Bakterien für das Licht ang<strong>re</strong>ifbar macht. Eine antibakterielle<br />

Wirkung setzt ein. Das leichte Wärmegefühl ist ein Teil der photodynamischen<br />

Wirkung.<br />

3 Zähne putzen<br />

Die Oberfläche der Zähne lässt sich nun leichter mit der Zahnbürste <strong>re</strong>inigen.<br />

Der anhaftende, für das Auge unsichtba<strong>re</strong> Zahnbelag kann jetzt einfacher<br />

weg gebürstet werden und die Zähne werden erstaunlich sauber.


Testphase<br />

Leser testen Produkte – das Original.<br />

Teilnahmebedingungen<br />

3. Fachbeitrag in <strong>re</strong>call<br />

Die Ergebnisse der klinischen Erprobung dokumentiert ihr<br />

schriftlich und anhand von Fotos. Hierzu erhaltet ihr mit dem<br />

Produkt einen Leitfaden, der euch bei der Dokumentation unterstützt.<br />

Aus den besten Dokumentationen erstellen wir dann mit<br />

euch einen kleinen Fachbeitrag zu den von euch ausgewählten<br />

Patienten und Indikationen, wie zum Beispiel Parodontitistherapie,<br />

Periimplantitis, hohes Kariesrisiko etwa bei KFO-Patienten,<br />

Halitose etc..<br />

Zeigt uns, wie ihr Lumoral bei einem Patienten eingesetzt habt!<br />

Welche Erfahrungen habt ihr und eu<strong>re</strong> Patienten gemacht? Wie<br />

zufrieden wa<strong>re</strong>n eu<strong>re</strong> Patienten mit dem Ergebnis?<br />

Die dokumentierten Ergebnisse werden unter Leitung der Medical<br />

School 11 bewertet und die besten Berichte werden in einem Fachbeitrag<br />

veröffentlicht.<br />

Für Rückfragen steht euch das DH-Team des praxisDienste Instituts<br />

für Weiterbildung und der Medical School 11 jederzeit mit Rat und<br />

Tat zur Verfügung und unterstützt euch bei der Auswahl des Patientenfalles<br />

und der Erstellung des Fallberichts.<br />

1. Melde dich hier an!<br />

Fülle unter www.barometer-testphase.de das Online-Formular aus<br />

und bewirb dich für eines der 30 kostenlosen Lumoral Starter Kits<br />

im Wert von jeweils EUR 229,-.<br />

Medical School 11<br />

Brückenstraße 28 · 69120 Heidelberg<br />

E-Mail: studium@medicalschool11.de<br />

www.medicalschool11.de<br />

2. Die klinische Testung<br />

Ihr zählt zu den Teilnehmern, die für ein Lumoral Starter Kit ausgewählt<br />

wurden? Dann erhaltet ihr von uns zusammen mit dem<br />

Lumoral Starter Kit einen Fragebogen samt Anleitung. Er dient als<br />

roter Faden und unterstützt euch dabei, eu<strong>re</strong> Ergebnisse schriftlich<br />

und mit klinischen Fotos zu dokumentie<strong>re</strong>n.<br />

praxisDienste – Institut für Weiterbildung<br />

Ein Institut der white cross GmbH<br />

Brückenstraße 28 · 69120 Heidelberg<br />

Tel.: 0800 7<strong>23</strong>8781<br />

E-Mail: aufstieg@praxisdienste.de<br />

www.praxisdienste.de<br />

*erforderliche Angabe (siehe Teilnahmebedingungen)<br />

Mit der Anmeldung zur Barometer Testphase akzeptiert ihr die Teilnahmebedingungen, einzusehen unter www.barometer-testphase.de<br />

Falls das Inte<strong>re</strong>sse die zur Verfügung stehende Menge übersch<strong>re</strong>itet, erfolgt keine separate Mitteilung.


26<br />

Testphase<br />

Leser testen Produkte – das Original.<br />

Auswertung<br />

Oral-B „Spezialisierte Reinigung“<br />

Aufsteckbürste im Anwendertest<br />

Be<strong>re</strong>its im Sommer 2022 hatte Oral-B den neuen Bürstenkopf<br />

„Spezialisierte Reinigung“, der gemeinsam mit Zahnärzten<br />

entwickelt wurde, gelauncht. Die neue Aufsteckbürste für die<br />

Oral-B iO Serie unterstützt bei der häuslichen Prophylaxe und<br />

<strong>re</strong>inigt schwer zugängliche Be<strong>re</strong>iche zuverlässig und gründlich.<br />

Der Bürstenkopf „Spezialisierte Reinigung“ ist geeignet für die<br />

Verwendung bei Zahnfehlstellungen, Zahnspangen, Teilprothesen<br />

und Implantaten. Dabei besteht die neue Aufsteckbürste<br />

nur aus wenigen Borstenbündeln. Die zum zentralen, mittigen<br />

Borstenbündel schräg angeordneten äuße<strong>re</strong>n Borsten sind leicht<br />

angewinkelt und kürzer als das inne<strong>re</strong> Bündel. Dies sorgt für eine<br />

rundum sorgfältige Reinigung.<br />

Die neue Aufsteckbürste ist die perfekte Ergänzung für die häusliche<br />

Mundpflege. Die Überlegenheit elektrischer Zahnbürsten<br />

gegenüber einer manuellen Handzahnbürste ist bekannt und<br />

durch Studien belegt. So zeigen diese, dass Zahnbürsten mit<br />

oszillie<strong>re</strong>nd-rotie<strong>re</strong>nden Bürstenköpfen bis zu 100 Prozent mehr<br />

Plaque gegenüber einer Handzahnbürste entfernen und 29 Prozent<br />

mehr als eine Schallzahnbürste. Auch die Wirksamkeit der<br />

innovativen Mikrovibrationen der Oral-B iO Serie ist bestätigt.<br />

Mit dem neuen Bürstenaufsatz „Spezialisierte Reinigung“ wird<br />

die Reinigung an schwer zugänglichen Stellen präziser und noch<br />

schonender möglich.<br />

In der Barometer-Testphase: Der neue Bürstenkopf<br />

„Spezialisierte Reinigung“<br />

Der neue Bürstenkopf „Spezialisierte Reinigung“ wurde von<br />

Zahnärzten, Prophylaxefachkräften und zahnärztlichem Fachpersonal<br />

für den Barometer Verlag getestet. Die Hälfte der Teilnehmer<br />

putzten be<strong>re</strong>its mit einer elektrischen Zahnbürste von Oral-<br />

B mit rundem Bürstenkopf und wa<strong>re</strong>n deshalb be<strong>re</strong>its mit den<br />

oszillie<strong>re</strong>nd-rotie<strong>re</strong>nden Bewegungen vertraut. Alle Modelle der<br />

Oral-B iO Serie sind mit dem neuen Bürstenkopf „Spezialisierte<br />

Reinigung“ kompatibel, für den Test wurden die Teilnehmer mit<br />

einer Oral-B iO9 ausgestattet.<br />

Die Mehrzahl der Tester verwendeten den neuen Bürstenkopf zur<br />

spezifischen Reinigung am Zahnfleischrand (45 Prozent), weite<strong>re</strong><br />

Anwender verwendeten ihn zusätzlich zur normalen Zahn<strong>re</strong>inigung,<br />

um die Zahnzwischenräume gründlicher säubern zu können<br />

(39 Prozent). Auch bei Zahnfehlstellungen fand der Bürstenkopf<br />

bei den Testern Anwendung (9 Prozent). Der Bürstenkopf „Spezi-<br />

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Testphase<br />

Leser testen Produkte – das Original.<br />

alisierte Reinigung“ wurde ebenfalls genutzt, um die Be<strong>re</strong>iche um<br />

Brackets bei festen Zahnspangen zu <strong>re</strong>inigen (3 Prozent). Weite<strong>re</strong><br />

Anwender nutzten den Bürstenkopf zur ergänzenden Reinigung<br />

der gesamten Kaufläche (4 Prozent).<br />

Wie bzw. wofür haben Sie den neuen Bürstenkopf<br />

„Spezialisierte Reinigung“ angewendet?<br />

3 %<br />

Reinigung um<br />

die Brackets<br />

meiner Zahnspange<br />

39 %<br />

Ergänzende<br />

Reinigung der<br />

Zahnzwischenräume<br />

4 % ande<strong>re</strong> 45 %<br />

Zur spezifischen<br />

Reinigung am<br />

Zahnfleischrand<br />

9 %<br />

Besse<strong>re</strong><br />

Reinigung bei<br />

Zahnfehlstellungen<br />

Zudem wurden die Tester nach einer Einschätzung gefragt, ob die<br />

Oral-B iO in ih<strong>re</strong>n Augen – in Kombination mit dem neuen Bürstenkopf<br />

„Spezialisierte Reinigung“ – die Patienten bei der häuslichen<br />

Prophylaxe unterstützt und somit auch bei der Vorbeugung von<br />

Zahnfleischerkrankungen. Das Ergebnis ist durchweg positiv.<br />

Denken Sie, dass die Oral-B iO in Kombination mit<br />

dem neuen Bürstenkopf „Spezialisierte Reinigung“<br />

Patienten bei der häuslichen Prophylaxe und damit<br />

bei der Vorbeugung von Zahnfleischerkrankungen<br />

unterstützen kann?<br />

62,5 % absolut<br />

37,5 % ja<br />

Auf die Frage, ob die Tester ih<strong>re</strong>n Patienten den neuen Bürstenaufsatz<br />

für die Oral-B iO Serie weite<strong>re</strong>mpfehlen würden, stimmten alle<br />

Testteilnehmer zu.<br />

Würden Sie Ih<strong>re</strong>n Patienten den neuen Bürstenaufsatz<br />

„Spezialisierte Reinigung“ für die Oral-B iO<br />

Serie empfehlen?<br />

100 % ja<br />

Besonders die Tatsache, dass der Bürstenkopf dabei helfe, bakterielle<br />

Plaque zu <strong>re</strong>duzie<strong>re</strong>n und deswegen eine gute Unterstützung<br />

bei der häuslichen Prophylaxe darstellt, war hierbei ausschlaggebend.<br />

Weite<strong>re</strong> genannte Gründe wa<strong>re</strong>n die punktuelle sowie ergänzende<br />

Reinigung an schwer zugänglichen Be<strong>re</strong>ichen im Mund sowie<br />

Brücken, Implantaten, Zahnspangen und Zahnfehlstellungen.<br />

Weite<strong>re</strong> Tester würden sogar allen Patienten, die mit ih<strong>re</strong>r Zahnbürste<br />

nicht gründlich genug <strong>re</strong>inigen, den Bürstenkopf „Spezialisierte<br />

Reinigung“ empfehlen, um eine höhe<strong>re</strong> Plaque<strong>re</strong>duktion<br />

zu garantie<strong>re</strong>n sowie den Zahnfleischrand und die Zahnzwischenräume<br />

besser putzen zu können. Begründet wird die Weite<strong>re</strong>mpfehlung<br />

durch die hohe interorale/interdentale Reichweite des<br />

Bürstenkopfes auch bei schwer zugänglichen Stellen (42 Prozent),<br />

sowie als gute Ergänzung bei der täglichen Mundpflegeroutine (48<br />

Prozent) und durch die Ermöglichung präzise<strong>re</strong>r Reinigung des gesamten<br />

Kauapparates (10 Prozent).<br />

Warum würden Sie den neuen Bürstenkopf<br />

„Spezialisierte Reinigung“ weite<strong>re</strong>mpfehlen?<br />

42 % Hohe interorale /<br />

interdentale Reichweite auch bei<br />

schwer zugänglichen Stellen<br />

48 % Gute Ergänzung bei<br />

der häuslichen Routine<br />

10 % Ermöglicht präzise<strong>re</strong><br />

Reinigung des Kauapparates<br />

Die Gesamtbewertung des neuen Bürstenkopfes „Spezialisierte<br />

Reinigung“ lässt sich als sehr gut festhalten. Überzeugt hat der<br />

neue Bürstenaufsatz vor allem durch die besonde<strong>re</strong> Anordnung<br />

der Borstenbündel. Diese machen eine punktuelle Reinigung an<br />

schwer zugänglichen Stellen wie bei Zahnfehlstellungen, Implantaten,<br />

Brücken und Zahnspangen besonders einfach.<br />

Zahnärzte und zahnmedizinisches Fachpersonal schätzen vor<br />

allem den geringen Aufwand für den Patienten, bei optimaler<br />

Unterstützung der häuslichen Prophylaxe, durch die hohe interorale<br />

Reichweite. Aufgrund der oszillie<strong>re</strong>nd-rotie<strong>re</strong>nden Technologie<br />

der Oral-B iO elektrischen Zahnbürsten, de<strong>re</strong>n innovativer<br />

Magnetantrieb die Energie punktgenau auf die Borstenspitzen<br />

überträgt, wird zusätzlich eine noch gründliche<strong>re</strong> Reinigung ermöglicht.


28 Ganzheitliche (Zahn-)Medizin<br />

Überfüttert und unte<strong>re</strong>rnährt?<br />

Nährstoffe sind Stoffe, die den Körper näh<strong>re</strong>n sollen. Wir alle wollen genährt werden, wir haben<br />

also alle einen Nährstoffbedarf. Dieser Bedarf ist <strong>re</strong>cht verschieden, abhängig von den einzelnen<br />

Ernährungsformen, dem Alter, den Lebensgewohnheiten und dem Gesundheitszustand. Alles, was<br />

täglich aufgenommen wird, besonders durch Nahrungszufuhr, dient dem Zweck, den Organismus,<br />

also unse<strong>re</strong>n Körper, (am Leben) zu erhalten.<br />

Text Roxane Pfeiffer Grafik Canva, modifiziert von Roxane Pfeiffer<br />

Natürliche Lebensmittel sind in Ih<strong>re</strong>m Aufbau eine komplexe Kombination<br />

aus vielen verschiedenen Nährstoffen. Um dieses Puzzle der Nährstoffe<br />

etwas aufzuschlüsseln, kann man sie in Makronährstoffe und Mikronährstoffe<br />

einteilen. Man könnte auch sagen Makronährstoffe sind<br />

größe<strong>re</strong> Bausteine und Mikronährstoffe kleine<strong>re</strong> Bausteine.<br />

Makronährstoffe<br />

Mikronährstoffe<br />

Sie dienen in erster Linie zur Energiebe<strong>re</strong>itstellung. Sie werden im Körper verarbeitet und zu<br />

Energie zum Beispiel in Form von Wärme umgewandelt.<br />

Dienen dazu spezielle Prozesse im Körper zu unterstützen. Vor allem sind sie essentiell (also<br />

unbedingt notwendig) für den Stoffwechsel, also für auf- und abbauende Reaktionen im<br />

Körper. Sie sind beteiligt an der Erneuerung der einzelnen Zellen von Haut, Bindegewebe,<br />

Muskeln, Knochen, Blutkörperchen, Nervenzellen, Reizweiterleitung, Botenstoffen und<br />

Sek<strong>re</strong>ten.<br />

Zu den Mikronährstoffen zählt man:<br />

- Vitamine<br />

- Mineralstoffe (Mengen- und Spu<strong>re</strong>nelemente)<br />

- Aminosäu<strong>re</strong>n<br />

- Omega-Fettsäu<strong>re</strong>n<br />

- Enzyme<br />

- Vitaminoide<br />

Vitamine<br />

Sind lebensnotwendige Stoffe, die nicht als Energielieferanten dienen sondern für<br />

Funktionen innerhalb des Organismus benötigt werden und dabei nicht selbst vom Körper<br />

hergestellt werden können. Aktuell sind ungefähr 13 davon gut erforscht.<br />

Allgemein kann man Vitamine in fettlösliche und wasserlösliche Vitamine einteilen.<br />

Die fettlöslichen sollten in Zusammenhang mit fetthaltigen Lebensmitteln zu sich genommen<br />

werden. Außerdem können diese vermehrt im Körper gespeichert werden.<br />

Zu den fettlöslichen<br />

Vitaminen zählen:<br />

- Vitamin A<br />

- Vitamin E<br />

- Vitamin D<br />

- Vitamin K<br />

Merkhilfe: ED(e)KA<br />

Zu den wasserlöslichen<br />

Vitaminen gehö<strong>re</strong>n:<br />

- Vitamin B1 (Thiamin)<br />

- Vitamin B2<br />

- Vitamin B5 (Pantothensäu<strong>re</strong>)<br />

- Vitamin B6<br />

- Vitamin B12 (Cobalamin)<br />

- Biotin<br />

- Vitamin C<br />

- Folat<br />

- Niacin<br />

In der Regel können wasserlösliche Vitamine nicht gespeichert werden. Bei manchen sind aber auch hierzu schon Ausnahmen bekannt geworden. Überschüssige<br />

wasserlösliche Vitamine können über die Nie<strong>re</strong> als Urin ausgeschieden werden.<br />

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Ganzheitliche (Zahn-)Medizin<br />

29<br />

Mineralstoffe<br />

Aminosäu<strong>re</strong>n<br />

Sind im Gegensatz zu Vitaminen anorganische Stoffe. Anorganisch bedeutet in etwa: nicht<br />

von der belebten Natur oder in der Chemie: Verbindungen ohne Kohlenstoff. Es gibt sie als<br />

Mengenelemente und Spu<strong>re</strong>nelemente. Spu<strong>re</strong>nelemente beispielsweise sind eben nur in<br />

Spu<strong>re</strong>n nötig.<br />

Sind die kleinsten Bausteine von Eiweißen. Auch hier gibt es nicht-essentielle und essentielle,<br />

also diejenigen die unbedingt mit der Nahrung aufgenommen werden müssen, da der<br />

Körper sie nicht selbst herstellen kann.<br />

Zu den essentiellen Aminosäu<strong>re</strong>n gehö<strong>re</strong>n:<br />

- Isoleucin<br />

- Leucin<br />

- Lysin<br />

- Methionin<br />

- Phenylalanin<br />

- Th<strong>re</strong>onin<br />

- Tryptophan<br />

- Valin<br />

Omega-Fettsäu<strong>re</strong>n<br />

sind ungesättigte Fettsäu<strong>re</strong>n. Sie sind essentiell und werden für verschiedene Prozesse im<br />

Körper verwendet, wie beispielsweise die Herstellung von Hormonen und Eiweißen, die<br />

Regulierung der Körperfette, für den Zellstoffwechsel, für Haut und Haa<strong>re</strong> und für den Schutz<br />

vor entzündlichen Prozessen. Es gibt Omega-3-Fettsäu<strong>re</strong>n, Omega-6-Fettsäu<strong>re</strong>n und Omega-<br />

9-Fettsäu<strong>re</strong>n. Die bekanntesten Omega-3-Fettsäu<strong>re</strong>n sind wohl alpha-Linolensäu<strong>re</strong>, EPA<br />

(Eicosapentaensäu<strong>re</strong>n) und DHA (Docosahexaensäu<strong>re</strong>). Zu den Omega-6-Fettsäu<strong>re</strong>n gehö<strong>re</strong>n<br />

unter ande<strong>re</strong>m die gamma-Linolensäu<strong>re</strong> und die Arachidonsäu<strong>re</strong>.<br />

Enzyme<br />

Kann man als Biokatalysato<strong>re</strong>n verstehen, sie starten oder beschleunigen verschiedene<br />

Reaktionen im Organismus. Ein Beispiel für ein Enzym ist das Bromelain, aus dem Stamm der<br />

Ananaspflanze, es wird gerne für antientzündliche Indikationen verwendet.<br />

Vitaminoide<br />

Sind Vitamin-ähnliche Substanzen. Ein sehr bekanntest Beispiel ist das Coenzym-Q10. Es<br />

soll immunstimulie<strong>re</strong>nd wirken und ist an der Energiebe<strong>re</strong>itstellung in den Mitochondrien<br />

(Kraftwerke der Zelle) beteiligt.<br />

Aus diesem groben Überblick kann man, wie ich finde, schon erkennen,<br />

dass das Feld der Nährstoffe ziemlich weit ist. Außerdem kann man davon<br />

ausgehen, dass längst nicht alle genauestens bekannt und erforscht sind.<br />

Dennoch ist das Wissen um einige dieser Nährstoffe im medizinischen<br />

und zahnmedizinischen praktischen Alltag von gewisser Wichtigkeit. Der<br />

Stellenwert der Nährstoffe, insbesonde<strong>re</strong> der Mikronährstoffe wird sehr<br />

wahrscheinlich in den nächsten Jah<strong>re</strong>n an Bedeutung gewinnen. Unter<br />

ande<strong>re</strong>m füh<strong>re</strong>n Umwelteinflüsse, sowie moderne und industrielle Verah<strong>re</strong>n<br />

zu geringe<strong>re</strong>n Nährstoffdichten in den natürlichen Lebensmitteln.<br />

Und die Bequemlichkeit der Zufuhr von verarbeiteten Lebensmitteln verstärkt<br />

die Nährstoffunterversorgung zudem noch. Insgesamt ist es ein<br />

Zusammenspiel multifaktorieller Ursachen, die zu verschiedenen Nährstoffmängeln<br />

füh<strong>re</strong>n können, sodass wir schon längst das Phänomen<br />

von „Overfed but undernourished - überfüttert und doch unte<strong>re</strong>rnährt.“<br />

beobachten können. Doch gerade das Wissen um die Wirkung von verschiedenen<br />

Nährstoffen und die Symptomatik de<strong>re</strong>n Mangels birgt die<br />

Chance prophylaktischer und auch therapeutischer Möglichkeiten.<br />

Als Nährstoffe mit konk<strong>re</strong>tem Bezug zur Mundgesundheit kann<br />

man die folgenden bezeichnen:<br />

· Calcium · Vitamin D · B-Vitamin<br />

· Vitamin C · Vitamin E · Zink<br />

· Vitamin A · Vitamin K · Selen<br />

Einer der bekanntesten Nährstoffe in Assoziation mit der Zahngesundheit ist<br />

wohl das Calcium. Je nach Skelettbau ist circa 1kg Calcium gespeichert,<br />

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30<br />

Ganzheitliche (Zahn-)Medizin<br />

also Hydroxylapatit. Über 99 Prozent davon sind in den Zähnen und im<br />

Knochen enthalten und somit gebunden, also nicht f<strong>re</strong>i verwertbar. Calcium<br />

gibt den Zähnen und Knochen Stabilität und trägt zu de<strong>re</strong>n Struktur bei.<br />

Es wird aber auch für viele weite<strong>re</strong> Funktionen benötigt, unter ande<strong>re</strong>m<br />

zum Beispiel bei der Muskelkontraktion oder Reizleitung des Nervensystems.<br />

Calcium kann über die Nahrung, also den Darm aufgenommen<br />

werden. Für die Einlagerung in Knochen und Zähne ist dazu unter ande<strong>re</strong>m<br />

Vitamin D notwendig. Die Konzentration von Calcium im Blutserum<br />

unterliegt engen G<strong>re</strong>nzen. Wenn nicht aus<strong>re</strong>ichend Calcium über die<br />

Nahrung zugeführt wird, mobilisiert der Körper das Calcium aus den<br />

Knochen. Ein wichtiges Beispiel für langfristig ernährungsbedingte Calciumunterversorgung<br />

ist die Osteoporose. Ein Zuviel an Calcium in der<br />

Nahrung wird in der Regel über die Nie<strong>re</strong>n ausgeschieden. Hinweise<br />

auf einen Calciummangel können Muskelzittern, Haut- und Haarveränderungen<br />

oder Verdauungsstörungen sein. Aber auch Karies oder Substanzdefekte<br />

der Zähne können aufgrund des gestörten Knochenstoffwechsels<br />

ein Indiz sein. In der Nahrung findet man Calcium klassisch<br />

in Milch und Milchprodukten. Auch verschiedene Mineralwässer und<br />

Kräuter können als Calciumquelle dienen. Besonders <strong>re</strong>ich sind Hartkäse,<br />

Brokkoli und Basilikum. Dabei aufpassen, denn Oxalat (in Spinat,<br />

Rhabarber, Rote Beete) und Phytinsäu<strong>re</strong> (in Get<strong>re</strong>ide und Nüssen) hemmen<br />

die Aufnahme von Calcium.<br />

Beim Stichwort Säu<strong>re</strong> kommen wir zur Ascorbinsäu<strong>re</strong> oder auch Vitamin<br />

C. Diese Säu<strong>re</strong> ist wasserlöslich und muss mit der Nahrung aufgenommen<br />

werden. Vitamin C wirkt antioxidativ und dient grob gesagt dem<br />

Zellschutz. Häufig wird Vitamin C zur Immunstärkung genommen. Aber<br />

Vitamin C ist auch wichtig für die Kollagenbildung. Kollagen ist einer der<br />

wichtigsten Strukturbestandteile des Bindegewebes, also auch von Knochen,<br />

Sehnen, Haut und Zähnen. Zusätzlich wird Vitamin C für die Herstellung<br />

und auch Aktivierung von verschiedenen Hormonen benötigt. Ebenso<br />

ist Vitamin C am Stoffwechsel der Gallensäu<strong>re</strong>n und Aminosäu<strong>re</strong>n beteiligt.<br />

Die Aufnahme von Zink und Eisen kann unter Vorhandensein von Ascorbinsäu<strong>re</strong><br />

gefördert werden. Vitamin C kann in geringen Mengen gespeichert<br />

werden, sodass der Vorrat für circa 2 bis 6 Wochen aus<strong>re</strong>ichen kann.<br />

Ausgeschieden wird Vitamin C auch hauptsächlich über den Urin. Therapeutisch<br />

wird das häufig zur Prophylaxe von Harnwegsinfekten genutzt.<br />

Frühe Hinweise auf Vitamin C-Mangel können unter ande<strong>re</strong>m Zahnfleischentzündungen<br />

und -blutungen sein. Weite<strong>re</strong> Schleimhautblutungen<br />

können auft<strong>re</strong>ten. Die Gesichtsfarbe kann blasser werden und es<br />

kann zu Verhornungen an Haut und Schleimhäuten kommen. Ebenso<br />

sind Muskelschmerzen denkbar. Schwäche und Leistungsabfall können<br />

hinzukommen. Ein sehr schwe<strong>re</strong>r Vitamin C-Mangel zeigt sich in Form<br />

von Skorbut. Hohe Mengen an Vitamin C finden wir in Paprika, Brokkoli,<br />

Rosenkohl, Blumenkohl. Im Gegensatz dazu finden wir das Retinol, Vitamin<br />

A, eher in tierischen Produkten. Allen voran in Rinderleber. Aber<br />

auch in Eiern und Milch/Milchprodukten. Vitamin A zählt zu den fettlöslichen<br />

Vitaminen und kann vor allem in der Leber gespeichert werden.<br />

Vitamin A ist eine Art Überbegriff für verschiedene Untergruppen. Somit<br />

ergeben sich auch verschiedene Funktionen im Körper. Unter ande<strong>re</strong>m ist<br />

Vitamin A Bestandteil von Transportvorgängen im Stoffwechsel, wirkt an<br />

der Ausbildung und Vermehrung von Zellen mit. Eine der bekanntesten<br />

Wirkungen ist die Beteiligung am Sehvorgang. Deshalb sagt man auch<br />

gerne mal, das A in Vitamin A stünde für das Auge, also das Augenvitamin.<br />

Aber auch für das Immunsystem ist Vitamin A wichtig. Hier dient es<br />

als Wachstumsfaktor für verschiedene Immunzellen und somit abwehrsteigernd.<br />

Man kann es auch als antiinfektiösen Faktor bezeichnen.<br />

Als Folge von Vitamin A-Mangel kann es somit zu erhöhter Infektanfälligkeit<br />

kommen. Wenn Patienten von Nachtblindheit berichten, sollte man<br />

auch mal hellhörig werden. Auch Veränderungen der Haut und Schleimhäute<br />

liefern wichtige Hinweise auf eine mögliche Unterversorgung. Es<br />

können beispielsweise trockene Mundschleimhäute, ge<strong>re</strong>izte Gingiva<br />

oder auch Schäden am Zahnschmelz sichtbar sein. Denkbar wä<strong>re</strong> hier<br />

noch eine genaue<strong>re</strong> Ernährungsanamnese, da sich ein Vitamin A-Mangel<br />

auch bevorzugt bei pflanzlicher Ernährung ausbilden könnte.<br />

Das Sonnenhormon Vitamin D. Klingt schon mal sehr verwir<strong>re</strong>nd.<br />

Doch ist es so, dass Vitamin D per Definition eigentlich kein Vitamin ist,<br />

denn der Körper kann es selbst herstellen. Einfach gesagt brauchen wir zur<br />

Herstellung intakte Haut, Sonnenlicht und Cholesterin. Noch dazu wirkt<br />

es im Organismus primär als Hormon. So kommt der Begriff „Sonnenhormon“<br />

zustande. Wie oben beim Abschnitt zu Calcium schon beschrieben,<br />

ist Vitamin D unerlässlich für den Calciumhaushalt und ebenso für den<br />

Phosphathaushalt. Die weite<strong>re</strong>n Wirkungen sind vielfältig. Aber auch die<br />

Herstellung und das Wachstum von Hautzellen ist auf Vitamin D angewiesen.<br />

Zusammen mit Vitamin A fördert das Sonnenhormon die Bildung von<br />

Immunzellen und nimmt somit eine Rolle in unse<strong>re</strong>m Abwehrsystem ein. Es<br />

kann proinflammatorische (entzündungsfördernde) Botenstoffe <strong>re</strong>gulie<strong>re</strong>n<br />

und so Entzündungs<strong>re</strong>aktionen mit<strong>re</strong>gulie<strong>re</strong>n. In der Nahrung finden wir<br />

Vitamin D in fett<strong>re</strong>ichen Seefischen zum Beispiel Hering, in Sahne mit<br />

hohem Fettgehalt, wie auch Käse und sonnengetrockneten Pilzen. Die<br />

Verwertung des Vitamin D aus der Nahrung er<strong>re</strong>icht aber anscheinend<br />

nicht das notwendige Maß. Deshalb sollte man der Sonne, entgegen der<br />

Angst vor krankhaften Schäden, etwas aufgeschlossener gegenübert<strong>re</strong>ten.<br />

Ext<strong>re</strong>me Formen von Vitamin D-Mangel sind bekannt als Rachitis<br />

bei Kindern und bei Erwachsenen wird das Krankheitsbild als Osteomalazie<br />

betitelt. Es kommt dabei zu Knochenverformungen und Schmerzen.<br />

Auch Muskelschmerz, Müdigkeit und Abgeschlagenheit kann einen<br />

Hinweis liefern. In der Mundhöhle zeigt sich eine Unterversorgung<br />

als Substanzdefekte, Brüchigkeit der Zähne und erhöhtem Kariesrisiko.<br />

In der Reihe der fettlöslichen Vitamine folgt nun Vitamin E oder auch<br />

Tocopherol. Es ist in allen Zellmembranen eingebunden und wirkt als<br />

Antioxidans. Für die Wiederherstellung von Vitamin E brauchen wir<br />

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Ganzheitliche (Zahn-)Medizin<br />

31<br />

Ascorbinsäu<strong>re</strong> und zusammen mit Selen wirkt es antioxidativ auf die<br />

Zellmembranen - schützt diese also. Besonders wichtig sind Tocopherole<br />

für männliche Keimdrüsen, Schwangerschaft, Nerven und Muskeln.<br />

Tocopherole sind sehr wichtig, können aber auch gespeichert werden<br />

und bei Überangebot kann es zu Störungen der ande<strong>re</strong>n fettlöslichen<br />

Vitamine kommen. Müdigkeit und Muskelschwäche sind symptomatisch<br />

möglich, denkbar sind aber auch Abwehrschwäche und Störungen<br />

sowie Schäden der Mundschleimhaut und auch B<strong>re</strong>nnen im Mund<br />

können auft<strong>re</strong>ten. Vitamin E ist vor allem in pflanzlichen Ölen enthalten,<br />

zum Beispiel kaltgep<strong>re</strong>sstes Weizenkeimöl, Olivenöl.<br />

Last but not least: fettlösliches Vitamin K. Das ist unser Gerinnungsvitamin,<br />

weil es für die Herstellung von einigen Gerinnungsfakto<strong>re</strong>n in<br />

der Leber ausschlaggebend ist. Die Gerinnungsfakto<strong>re</strong>n sind wichtig für<br />

die Blutgerinnung, also einfach ausgedrückt zur Vorbeugung von zu<br />

hohen Blutverlusten. Es gibt K1 und K2. Das K1 finden wir in den Leberzellen<br />

und K2 eher in Knochen, Knorpeln und Gefäßwänden. Vitamin<br />

K aktiviert Osteocalcin, welches für die Entstehung von Hydroxylapatit<br />

und die Mineralisierung des Knochens zuständig ist. Folglich ergeben<br />

sind bei Vitamin K-Mangel Blutungen, möglicherweise Nasenbluten,<br />

Zahnfleischbluten, Magen oder Darmblutungen (Stuhlanamnese), blaue<br />

Flecken sind auch denkbar. Alle möglichen Kohlsorten sind <strong>re</strong>ich an<br />

Vitamin K: Grünkohl, Rosenkohl, Blumenkohl. Kalbsleber, Kartoffeln,<br />

Weizenkeime sind auch gute Vitamin K Quellen.<br />

Die B-Vitamine sind Komplexmittel, das bedeutet, sie bestehen aus meh<strong>re</strong><strong>re</strong>n<br />

einzelnen, aber ähnlichen Komponenten. Darunter auch Vitamin<br />

B12 und Folsäu<strong>re</strong>. Die B-Vitamine übernehmen vielerlei Aufgaben im<br />

Körper. Mangelzustände können sich durch Mundwinkelrhagaden, spröde<br />

Lippen, b<strong>re</strong>nnende Zunge, Störungen der Schleimhäute zeigen. Allgemein<br />

sind Müdigkeit und Abgeschlagenheit mögliche Symptome. Gute<br />

Lieferanten sind allerlei Gemüsesorten, Get<strong>re</strong>ide, verschiedenes Fleisch.<br />

Speziell für Folsäu<strong>re</strong> bieten sich grüne Bohnen, Tomaten und Spinat an.<br />

Knochen, Haut und Haa<strong>re</strong> sind die Hauptspeicher für Zink. Für viele<br />

Prozesse und Enzyme im Körper wirkt Zink als Cofaktor. Es ist beteiligt<br />

an der Genexp<strong>re</strong>ssion, am Immunsystem, Hormonhaushalt und der Geschmackswahrnehmung.<br />

Hier wird wohl ein Kanal blockiert, der den<br />

Geschmack sauer <strong>re</strong>duziert. Die Zeichen können sehr verschieden sein.<br />

Aber Störungen von Knochen, Haut, Haa<strong>re</strong>n, Immunabwehr und den<br />

ande<strong>re</strong>n genannten Prozessen, an denen Zink Anteil hat, sind im Be<strong>re</strong>ich<br />

des Möglichen. Bei Wundheilungsstörungen und Veränderungen<br />

an der Haut und vor allem den Nägeln sollte man den Nährstoff Zink<br />

im Kopf haben. Bezüglich der Mundhöhle könnte ein Zinkmangel durch<br />

Herpes, Aphten und Gingivitis ersichtlich werden. Austern, Kalbsleber,<br />

Get<strong>re</strong>ide und Hartkäse können den Zinkhaushalt unterstützen.<br />

Auch in Fisch und Fleisch finden wir das Spu<strong>re</strong>nelement Selen. Wie<br />

schon mal erwähnt wirkt Selen gemeinsam mit Vitamin E und C als<br />

Antioxidans und sind wesentliche Schutzmaßnahmen der Organismus.<br />

Auch im Zuge der Herstellung von Schilddrüsenhormonen wird Selen im<br />

Körper verwendet. In höchster Konzentration befindet es sich in Leber,<br />

Nie<strong>re</strong>, Milz, Nägeln und Zähnen. Weiße Flecken auf den Fingernägeln<br />

könnten unter ande<strong>re</strong>m auf Selenmangel deuten. Auch Substanzdefekte<br />

der Zähne sind denkbar. Für Selen ist eine geringe therapeutische<br />

B<strong>re</strong>ite definiert, kann also durch Nahrungsergänzung leicht überdosiert<br />

werden. Letztendlich sind alle Nährstoffe wichtig für alle Prozesse im<br />

Körper, weil sich ja alles gegenseitig bedingt.<br />

Hinweise auf Mängel erkennen ist das eine, die entsp<strong>re</strong>chende Handlung<br />

danach eine ande<strong>re</strong>. Im nächsten Schritt sollte versucht werden,<br />

den Mangel quantitativ nachzuweisen. Dies kann teilweise über eine<br />

Blutanalyse oder auch spezielle Speicheltests stattfinden.<br />

Aktuell stellt sich wohl die Haarmineralanalyse als eine beliebte Möglichkeit<br />

dar. Dazu wird ein kleines Haarbüschel in ein spezielles Labor<br />

geschickt und dort sehr weit gefächert analysiert und man erhält eine<br />

sehr detaillierte Auswertung der Ergebnisse. Als Therapeut kann man<br />

sich hier auch von verschiedenen Instituten fortbilden lassen. Danach<br />

ist es möglich, konk<strong>re</strong>te Maßnahmen für die individuelle Nährstoffsituation<br />

des Patienten einzuleiten und ein adjuvantes Therapiekonzept<br />

zusätzlich zur zahnmedizinischen Therapie zu empfehlen.<br />

Für eine gezielte Zufuhr empfiehlt es sich zu einem spezialisierten Therapeuten<br />

zu überweisen, sofern der behandelnde Zahnarzt eben auf<br />

diesem Gebiet kein Spezialist ist. Zu beachten gibt es nämlich auch hier<br />

noch eine Menge: Viele Medikamente sind „Nährstoffräuber“ wie zum<br />

Beispiel die Pille, AB und ande<strong>re</strong>; es gibt unte<strong>re</strong>inander konkurrie<strong>re</strong>nde<br />

Nährstoffe; wir benötigen Kombinationen von bestimmten Nährstoffen<br />

und die Einnahmebedingungen für verschiedene Präparate (zum Beispiel<br />

nüchtern oder mit Fetten) sind ebenfalls wichtig.<br />

Individuelle Nahrungsempfehlungen, so wie sie in diesem Artikel von<br />

mir beschrieben wurden, finde ich immer vorteilhaft, so können Patienten<br />

zu Hause mit einfachem Handwerkszeug di<strong>re</strong>kt schon mal loslegen<br />

und sich etwas Gutes tun.<br />

Roxane Pfeiffer<br />

Heilpraktikerin &<br />

Dentalhygienikerin B.Sc.<br />

SALUTOGENESIS<br />

Tel.: +49 151 517 128 30<br />

E-Mail: roxanepfeiffer@yahoo.com<br />

Instagram: saluto.genesis<br />

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32 Eskalationsmanagement<br />

© Copyright<br />

Agg<strong>re</strong>ssion in der Zahnarztpraxis Teil I<br />

Beleidigende, kränkende verbale Attacken – ja sogar körperliche Angriffe – sind heutzutage leider<br />

auch in der Zahnarztpraxis keine Seltenheit mehr. Hier wollen wir den vielschichtigen Begriff „Agg<strong>re</strong>ssion“<br />

erklä<strong>re</strong>n – und Tipps zum Umgang mit agg<strong>re</strong>ssiven Zeitgenossen geben. Im ersten Teil<br />

der d<strong>re</strong>iteiligen Serie geht es um die Definition und den verschiedenen Formen.<br />

Text Dr. Dr. Bert Karl Bild stefamerpik on F<strong>re</strong>epik<br />

1. Was ist Agg<strong>re</strong>ssion?<br />

Agg<strong>re</strong>ssion (lateinisch agg<strong>re</strong>di = herangehen, ang<strong>re</strong>ifen) ist definiert<br />

als: Bewusst-absichtliches Verletzen eines ande<strong>re</strong>n Menschen. Ein versehentliches<br />

An<strong>re</strong>mpeln ist also keine Agg<strong>re</strong>ssion – es muss eine Absicht<br />

dahinterstehen. Und „Verletzen“ kann man auf vielerlei Arten: mit<br />

der Faust, mit Worten, mit Gesten….<br />

in unterschiedlicher Form 14 : Körperliche Angriffe werden meist begangen<br />

von Männern – und zwar besonders von jungen Männern. Aber<br />

die sind dann auch das bevorzugte Opfer von körperlichen Attacken.<br />

Uneinheitlich sind die Befunde zur häuslichen körperlichen Gewalt in<br />

der Partnerschaft: Nach einer vieldiskutierten Studie 1 liegen in den USA<br />

hierbei die Frauen angeblich gleichauf mit den Männern.<br />

Formen der Agg<strong>re</strong>ssion:<br />

Oft denkt man zuerst an körperliche Angriffe; auch das kommt in der<br />

Zahnarztpraxis vor – beispielsweise durch alkoholisierte Patienten. Körperliche<br />

Angriffe sind aber zum Glück eher selten.<br />

Viel häufiger erleben wir „verbale Agg<strong>re</strong>ssion“ als Verletzung mit<br />

Worten: Ein wütender Patient beleidigt uns, oder wir werden von einer<br />

Arbeitskollegin dumm ange<strong>re</strong>det. Das kann zwar auch durch einen<br />

wildf<strong>re</strong>mden Menschen passie<strong>re</strong>n, der uns im Bus verbal ang<strong>re</strong>ift – aber<br />

auch das ist selten. Ein französisches Sprichwort sagt: Man wird nur von<br />

den Seinen hintergangen. Konflikte und Agg<strong>re</strong>ssionen e<strong>re</strong>ignen sich zumeist<br />

im Bekanntenk<strong>re</strong>is, unter vertrauten Personen, oft in der Familie.<br />

Manche Attacken sind sogar typisch für enge Beziehungen, man denke<br />

an den Ehekrach. Wie sieht es mit der Geschlechterverteilung aus?<br />

Grundsätzlich gilt: Frauen und Männer sind gleich agg<strong>re</strong>ssiv, allerdings<br />

Typisch für Frauen ist eine besonde<strong>re</strong> Agg<strong>re</strong>ssionsform, die „<strong>re</strong>lationale<br />

Agg<strong>re</strong>ssion“. Hierbei wird ein Mensch in seinen sozialen Beziehungen<br />

verletzt, durch Isolie<strong>re</strong>n, Intrigie<strong>re</strong>n, Rufschädigung, Ausschluss aus der<br />

Gemeinschaft – vielleicht habt ihr derart agie<strong>re</strong>nde „falsche Schlangen“<br />

schon erlebt bei eu<strong>re</strong>n Mitschülerinnen oder Arbeitskolleginnen. Schon<br />

Mädchen im Vorschulalter neigen dazu 5 .<br />

Eine Sonderform sind die „heimlichen“ oder „verdeckten“ Agg<strong>re</strong>ssionen<br />

3 . Weil offene Agg<strong>re</strong>ssion in unse<strong>re</strong>r Gesellschaft tabu ist, verlegen<br />

sich viele Menschen auf solche indi<strong>re</strong>kten Angriffe, teilweise sogar<br />

unbewusst. Das ist auch in der Zahnarztpraxis häufig zu beobachten:<br />

Absichtlich-unabsichtliches Vergessen, Zuspätkommen, Missverstehen,<br />

Hinhalten. Wer darauf ärgerlich <strong>re</strong>agiert, empfindet – obwohl Opfer -<br />

sogar Schuldbewusstsein. Ähnlich wirkt gespielte moralische Überlegenheit:<br />

der „Gutmensch“ ist Umweltschützer, Klimaaktivist, Vegetari-<br />

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Eskalationsmanagement<br />

33<br />

er, verzichtet auf Autofah<strong>re</strong>n und Flug<strong>re</strong>isen – und lässt diesbezügliche<br />

Vorwürfe gegen uns durchblicken, weil wir uns abweichend verhalten.<br />

Verdeckte Agg<strong>re</strong>ssionen sind gefährlich, weil sie ins Unterbewusste<br />

verdrängt werden, dann nicht mehr kontrollierbar sind und sogar zu<br />

Dep<strong>re</strong>ssionen füh<strong>re</strong>n können.<br />

Wie wehrt man sich gegen „verdeckte Agg<strong>re</strong>ssion“: Hö<strong>re</strong> auf dein<br />

Bauchgefühl – wenn du dich unterlegen oder minderwertig fühlst, dann<br />

liegt heimliche Agg<strong>re</strong>ssion in der Luft. Das solltest du offen ansp<strong>re</strong>chen.<br />

Drücke deinen Widerwillen, deine Abneigung und besonders deinen<br />

Ärger aus (das ist das erste Therapieziel in der Behandlung von Dep<strong>re</strong>ssionen!).<br />

Wichtig dabei: Vermittle „Ich-Botschaften“ in d<strong>re</strong>i Schritten<br />

– stö<strong>re</strong>ndes Verhalten sachlich besch<strong>re</strong>iben; eigenes Gefühl dabei<br />

benennen; Änderung einfordern 9 . „Heute bist du zum dritten Mal in<br />

dieser Woche zu spät gekommen. Das ärgert mich, weil ich dann deine<br />

Arbeit mit übernehmen muss. Bitte achte zukünftig auf Pünktlichkeit.“<br />

Positive Agg<strong>re</strong>ssion:<br />

Agg<strong>re</strong>ssives Verhalten ist verpönt und wird allgemein verurteilt – aber:<br />

Gibt es auch so etwas wie positive Agg<strong>re</strong>ssion? Nachdem jeder Mensch<br />

– in allen Kultu<strong>re</strong>n und Zeitaltern – mehr oder weniger agg<strong>re</strong>ssiv ist,<br />

MUSS Agg<strong>re</strong>ssion irgendeinen Nutzen haben; sonst wä<strong>re</strong> sie von der<br />

Evolution nicht so begünstigt worden.<br />

Im Tier<strong>re</strong>ich verschafft agg<strong>re</strong>ssives Verhalten beispielsweise den Männchen<br />

Vorteile bei der Konkur<strong>re</strong>nz um Weibchen als Fortpflanzungspartner.<br />

Beim Menschen zeigen Kinder die typische „explorative Agg<strong>re</strong>ssion“: Sie<br />

testen ih<strong>re</strong> G<strong>re</strong>nzen aus, was für ih<strong>re</strong> Entwicklung wichtig ist. Ein weite<strong>re</strong>s<br />

Beispiel ist „Agg<strong>re</strong>ssion“ zur Kontaktanbahnung: Ein schüchterner<br />

und ungeschickter Bursche tut sich schwer, ein Mädchen anzusp<strong>re</strong>chen<br />

– oft benimmt er sich dann demonstrativ grob, um ih<strong>re</strong> Aufmerksamkeit<br />

zu er<strong>re</strong>gen. Das offene Zeigen elementa<strong>re</strong>r Gefühle wie Ärger oder Wut,<br />

die Be<strong>re</strong>itschaft zu einem klä<strong>re</strong>nden St<strong>re</strong>it als einem <strong>re</strong>inigenden Gewitter<br />

– all das gehört durchaus zur geistigen Gesundheit 3 .<br />

2. Wie entsteht Agg<strong>re</strong>ssion?<br />

Vordergründig finden wir fünf Ursachen für gewalttätiges agg<strong>re</strong>ssives<br />

Verhalten 13 :<br />

a.) „Instrumentelle Gewalt“, also Agg<strong>re</strong>ssion als Mittel zu einem<br />

Zweck: etwa ein Raubüberfall aus Habgier oder sexuelle Gewalt. Nicht<br />

ganz so dramatisch: Ein Patient tobt, weil er eine Minderung des Rechnungsbetrags<br />

anst<strong>re</strong>bt.<br />

b.) Agg<strong>re</strong>ssion aus Dominanzst<strong>re</strong>ben: Jemand will die Oberhand über<br />

Rivalen behalten. Man denke an die längerdienende Praxismitarbeiterin,<br />

die agg<strong>re</strong>ssiv gegenüber einem neuen Teammitglied ih<strong>re</strong>n vermeintlich<br />

höhe<strong>re</strong>n Rang demonstrie<strong>re</strong>n will.<br />

c.) Rache: Der Drang, tatsächliches oder vermeintliches Un<strong>re</strong>cht heimzuzahlen.<br />

„Die hat mich bei der Chefin angeschwärzt – der werde ich<br />

es zeigen!“<br />

d.) Sadismus: Glücklicherweise selten ist Gewaltanwendung aus perverser<br />

F<strong>re</strong>ude, ande<strong>re</strong>n Menschen ein Leid zuzufügen.<br />

e.) Die folgen<strong>re</strong>ichste Ursache für Gewalt ist Ideologie: Zur Durchsetzung<br />

einer Idee oder Weltanschauung erscheint jedes Mittel – auch Agg<strong>re</strong>ssion<br />

– ge<strong>re</strong>chtfertigt. Hierher gehö<strong>re</strong>n die Ext<strong>re</strong>mfälle: Terroristen<br />

und Selbstmordattentäter.<br />

Tiefer gehen die verschiedenen psychologischen Agg<strong>re</strong>ssionstheorien,<br />

welche gewalttätiges und agg<strong>re</strong>ssives Verhalten erklä<strong>re</strong>n – wir wollen<br />

beispielhaft nur einige kurz erwähnen:<br />

Frustrations-Agg<strong>re</strong>ssions-Theorie 7 : Wer ein angest<strong>re</strong>btes Ziel nicht<br />

er<strong>re</strong>ichen kann, erlebt Frustration/Enttäuschung. Der Patient <strong>re</strong>agiert<br />

agg<strong>re</strong>ssiv, weil er durch langes Warten frustriert ist. Nach dieser Theorie<br />

führt jede Frustration zu agg<strong>re</strong>ssivem Verhalten, und umgekehrt geht<br />

jede Agg<strong>re</strong>ssion auf eine Frustration zurück. In dieser st<strong>re</strong>ngen Form<br />

wird diese Theorie heute nicht mehr auf<strong>re</strong>chterhalten.<br />

Lerntheorien 14 : Der Mensch kann Agg<strong>re</strong>ssion auch „lernen“, durch zwei<br />

Mechanismen: Beim „Lernen am Erfolg“ sehe ich, dass meine Agg<strong>re</strong>ssion<br />

sich auszahlt und zur Zieler<strong>re</strong>ichung führt – also verhalte ich mich zukünftig<br />

wieder agg<strong>re</strong>ssiv. Wenn ich mich an der Supermarktkasse erfolg<strong>re</strong>ich<br />

vordrängle, probie<strong>re</strong> ich das beim nächsten Einkauf wieder. Man kann<br />

auch „am Modell lernen“: Ich beobachte, wie ein ande<strong>re</strong>r Mensch mittels<br />

Agg<strong>re</strong>ssion erfolg<strong>re</strong>ich ist, und will das dann nachmachen 4 .<br />

3. Agg<strong>re</strong>ssion und Wut<br />

In Ratgebern zum Thema „Agg<strong>re</strong>ssion in (Zahn-)Arztpraxen“ wird<br />

beides oft verwechselt. Dabei gibt es durchaus eiskalt-be<strong>re</strong>chnende<br />

Agg<strong>re</strong>ssion ohne Wut und überhaupt ohne jede Gefühls<strong>re</strong>gung. Umgekehrt<br />

kann ein – über die vermeintlich überhöhte Rechnung erboster<br />

– Patient vor Wut toben und sch<strong>re</strong>ien, ohne dabei im mindesten agg<strong>re</strong>ssiv<br />

oder beleidigend zu werden. Richtig ist allerdings: Häufig zeigen wütende<br />

Menschen agg<strong>re</strong>ssives Verhalten. Wie soll man darauf <strong>re</strong>agie<strong>re</strong>n?<br />

Entscheidend ist, ob die Wut im Vordergrund steht (und Agg<strong>re</strong>ssion,<br />

wenn überhaupt nur am Rande mitschwingt). Dann sollte man – wie<br />

unten noch näher beschrieben – an die Beziehung denken: Der wütende<br />

Patient soll der Praxis erhalten bleiben, mit der wütenden Teamkollegin<br />

müssen wir noch auf Jah<strong>re</strong> auskommen. Entscheidend ist zweitens, ob<br />

die Wut nachvollziehbar ist: Haben wir den Patienten zwei Stunden lang<br />

unkommentiert warten lassen? Oder kommt er be<strong>re</strong>its ext<strong>re</strong>m verärgert<br />

in die Praxis – auch dann könnte seine Wut verständlich sein: er hat sich<br />

auf der T<strong>re</strong>ppe den Fuß verknackst, er hatte Krach mit seiner Frau, er ist<br />

in einen Platz<strong>re</strong>gen gekommen usw.<br />

Bei überaus wütenden Menschen sollte man den häufigen Fehler vermeiden,<br />

ganz ruhig zu Besonnenheit und Überlegung aufzufordern.<br />

Bei hochgradiger Er<strong>re</strong>gung ist das rationale Denken blockiert, es übernehmen<br />

tiefe<strong>re</strong> Gehirnanteile (das sogenannte Limbische System) die<br />

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34 Eskalationsmanagement<br />

Kontrolle, und diese sind unbewusst. Der wütende Mensch kann also<br />

gar nicht mehr „in Ruhe nachdenken“, selbst wenn er es wollte. Gut<br />

gemeinte Formulierungen („Bitte, Herr Meier, beruhigen Sie sich …“)<br />

sind nutzlos! Es ist grundsätzlich aussichtslos, gegen heftige Gefühle<br />

mit Sachargumenten anzugehen 9 .<br />

Viel besser ist die BVT-Technik: die Gefühle des ande<strong>re</strong>n zuerst benennen<br />

(B), dann verstehen (V) und anschließend transformie<strong>re</strong>n (T) 8 .<br />

Benennen: Hö<strong>re</strong> genau zu: Welche Gefühle liegen dem Verhalten des<br />

Gesprächspartners – nehmen wir zum Beispiel einen verärgerten Patienten<br />

– zu Grunde; was sagt (oder sch<strong>re</strong>it) er: wütend – sauer – verarscht<br />

– betrogen…? Wiederhole dann diese Wörter, die Technik heißt<br />

„Spiegeln“ oder „Paraphrasie<strong>re</strong>n“. Also etwa: „Sie fühlen sich hintergangen,<br />

Herr Meier. Sie wollen sich das nicht gefallen lassen, daher<br />

sind Sie ausgesprochen verärgert.“ Benenne die erkannten Gefühle und<br />

insbesonde<strong>re</strong> die Wut. Der Patient fühlt(!) sich angehört, ernst genommen<br />

und verstanden. Im Gegensatz dazu besteht ein häufiger Fehler<br />

in beruflichen und privaten Konfliktsituationen darin, dass man auf<br />

Unmutsäußerungen des Gegenübers sofort <strong>re</strong>flexartig mit lautstarkem<br />

Widerspruch einhakt und seine Gegenargumente anführt – das nützt<br />

nichts und bewirkt Eskalation.<br />

Verstehen: Im menschlichen Gehirn setzt nun die sogenannte „obe<strong>re</strong><br />

Route“ ein, die Hirnströme nehmen jetzt zusätzlich den Weg über die<br />

Großhirnrinde – daher erfolgt nun wieder zumindest begleitend so etwas<br />

wie vernünftiges Denken 9 . Jetzt geht es um das Verstehen: Was<br />

will der Patient eigentlich? Was ist sein unmittelba<strong>re</strong>s Ziel? „Was genau<br />

hat Sie so verärgert, Herr Meier?“ Sammle möglichst viele Informationen<br />

und Details.<br />

Transformie<strong>re</strong>n: Wenn sich der Patient die Sache von der Seele ge<strong>re</strong>det<br />

hat und leidlich beruhigt ist, dann erst kann man nach einer Lösung suchen<br />

– wenn er erkennbar aufseufzt und leiser spricht. Jetzt geht es um<br />

Transformation, also Umformung der Wutgefühle hin zu einer Lösung.<br />

Manchmal ist das erstaunlich einfach: Unterfütterung, Druckstellenbeseitigung.<br />

Wenn keine Abhilfe möglich ist, kann man zumindest seine<br />

Wertschätzung ausdrücken und sich hilfsbe<strong>re</strong>it zeigen: „Was können<br />

wir tun, damit Sie sich besser fühlen?“ Am besten: Du vermittelst dem<br />

Patienten, dass du auf seiner Seite stehst und machst dich so zu seinem<br />

Verbündeten. Voraussetzung bei all dem: es handelt sich „nur“ um Wut<br />

– wenn massive Agg<strong>re</strong>ssion beteiligt ist, gelten die unten genannten<br />

Techniken.<br />

Soweit zum inhaltlichen Vorgehen bei wütenden Gesprächspartnern. Begleitend<br />

sollen unbedingt noch d<strong>re</strong>i „technische“ Maßnahmen erfolgen:<br />

Erstens: Isolation. Egal ob Wut oder Agg<strong>re</strong>ssion – an der Rezeption, quasi<br />

in der Öffentlichkeit, soll nicht laut geschrien werden. Füh<strong>re</strong> also den Stö<strong>re</strong>nfried<br />

in einen separaten Raum – zum Beispiel ein leer stehendes Behandlungszimmer.<br />

Nach dem gleichen Prinzip sollen auch Konflikte im Praxisteam<br />

nicht vor aller Augen/Oh<strong>re</strong>n im Pausenraum ausgetragen werden.<br />

Zweitens: Unterstützung. Hole dir Hilfe, einmal überhaupt, und sodann<br />

sollte bei derartigen Vorfällen natürlich immer möglichst schnell<br />

der Chef/die Chefin hinzugezogen werden. Die genannte „Isolation“ hat<br />

nämlich bei hochgradiger Agg<strong>re</strong>ssion auch einen Nachteil: Du solltest<br />

möglichst vermeiden, mit dem Agg<strong>re</strong>ssor allein in einem Raum zu sein.<br />

Meine Klinikmanagerin hat es einmal erlebt: Die wütende Patientin verlor<br />

im separaten Raum alle Hemmungen und ging mit den Fäusten auf<br />

besagte Managerin los. Auch wenn es so schlimm nicht kommt: Drohungen<br />

und üble Beleidigungen sind strafbar, aber man muss sie auch<br />

beweisen können, und dazu braucht man einen Zeugen.<br />

Drittens: Entspannung. Das geht ganz einfach: Bitte die wütende/agg<strong>re</strong>ssive<br />

Person, sich hinzusetzen. Das bewirkt sofort Entspannung: Wer<br />

tobt, dessen Gehirn ist auf „Kampf“ programmiert – aber im Sitzen<br />

kann man nicht kämpfen. Das Prinzip heißt „Bodyfeedback“: Allgemein<br />

bekannt ist, dass Gefühle sich auf den Körper auswirken – bei Wut<br />

oder Angst verspannt der Körper. Die wenigsten wissen, dass dies auch<br />

umgekehrt funktioniert – körperliche Vorgänge bewirken Stimmungen.<br />

Wenn du dich hinsetzt, lässt die körperliche und(!) die geistige Anspannung<br />

nach. Wenn du lächelst, wird sich deine Laune verbessern. Erzählte<br />

Witze werden als lustiger wahrgenommen, wenn der Zuhö<strong>re</strong>r dabei<br />

einen Bleistift zwischen den Zähnen hält (dabei entsteht ein „lächelnder“<br />

Gesichtsausdruck!) 10 . Und wenn sich der Agg<strong>re</strong>ssor/Wutmensch<br />

nicht setzen will? Das ist ein wertvoller Indikator: Spätestens jetzt droht<br />

ernste Gefahr, nämlich zunehmende Eskalation.<br />

4. Auswirkungen von Agg<strong>re</strong>ssion<br />

Agg<strong>re</strong>ssion hat Wirkungen – auf den Ang<strong>re</strong>ifer selbst: Das ist seine Sache,<br />

das soll uns hier nur am Rande inte<strong>re</strong>ssie<strong>re</strong>n. Aber auch auf uns<br />

beziehungsweise auf die Praxis. Beispielhaft seien einige Auswirkungen<br />

genannt: Zunächst besteht das Risiko der Eskalation: vom lauten Reden<br />

zum Sch<strong>re</strong>ien, vom Sch<strong>re</strong>ien zum körperlichen Angriff. Wenn du dich<br />

gegen die Agg<strong>re</strong>ssion zur Wehr setzt, dann kann das natürlich auch Eskalation<br />

provozie<strong>re</strong>n. Zweitens wird womöglich die Beziehung geschädigt.<br />

Wie be<strong>re</strong>its erwähnt: Agg<strong>re</strong>ssion e<strong>re</strong>ignet sich zumeist unter Menschen,<br />

die miteinander bekannt/vertraut sind. Wenn du auf agg<strong>re</strong>ssives<br />

Verhalten einer Teamkollegin energisch „Kontra gibst“, dann riskierst<br />

du, dass eu<strong>re</strong> Beziehung dauerhaft leidet. Beide Effekte – Eskalation<br />

und Beziehungsschädigung – könnten als Argumente dafür dienen, die<br />

Agg<strong>re</strong>ssion möglichst passiv hinzunehmen, sich also nicht zur Wehr zu<br />

setzen. Es gibt dickfellige Menschen, die sich auch Beleidigungen kommentarlos<br />

anhö<strong>re</strong>n. Wie oft erträgt ein Ehepartner ohne Gegenwehr<br />

wüste Agg<strong>re</strong>ssionen, um die Ehe nicht durch Eskalation des Konflikts zu<br />

gefährden. In der Tat ist beim Umgang mit Agg<strong>re</strong>ssionen der Beziehungsaspekt<br />

wichtig, aber man sollte sich trotzdem gegen den Agg<strong>re</strong>ssor zur<br />

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Eskalationsmanagement<br />

35<br />

Wehr setzen, weil noch zwei weite<strong>re</strong> Agg<strong>re</strong>ssionswirkungen zu bedenken<br />

sind: Drittens nämlich füh<strong>re</strong>n passiv hingenommene Beleidigungen/<br />

Kränkungen dazu, dass unser Selbstwertgefühl beschädigt wird. „Du<br />

bist vielleicht dämlich!!“ – Wer sich das wiederholt ohne Gegenwehr<br />

anhört, verliert mindestens sein Selbstvertrauen oder nimmt gar psychischen<br />

Schaden (zum Beispiel Dep<strong>re</strong>ssion). Es ist also buchstäblich ungesund,<br />

wenn man sich gegen agg<strong>re</strong>ssives Verhalten nicht angemessen<br />

verwahrt.<br />

Und zuletzt: Wenn der Agg<strong>re</strong>ssor ungestraft bleibt und keine Gegenwehr<br />

erfährt, dann kommt es – im Sinne der oben genannten Lerntheorie<br />

– zum „Lernen am Erfolg“. Er wird also sein agg<strong>re</strong>ssives Verhalten<br />

zunehmend häufiger und verstärkt zeigen, weswegen es keine gute Idee<br />

ist, das „Ausrasten“ des Ehepartners passiv hinzunehmen. Das macht<br />

das Problem auf Dauer nur schlimmer.<br />

Zusammengefasst ergibt sich die Schlussfolgerung: Agg<strong>re</strong>ssionen sollen<br />

wir nicht einfach hinnehmen, sondern uns angemessen dagegen weh<strong>re</strong>n.<br />

Dr. med. Dr. med. dent.<br />

Bert L. Karl<br />

Zahnarzt und Arzt<br />

Nach Studium der Medizin und Zahnmedizin war er 30 Jah<strong>re</strong> hauptberuflich<br />

in eigener Zahnarztpraxis tätig, mit Schwerpunkt Zahnersatz.<br />

Nebenberuflich betrieb er eine allgemeinärztliche Privatpraxis. Zuletzt<br />

war er meh<strong>re</strong><strong>re</strong> Jah<strong>re</strong> zahnärztlicher Leiter einer großen zahnärztlichen<br />

Tagesklinik. Von 1997 bis 2020 Tätigkeit als KZV-Gutachter für Zahnersatz<br />

und PAR. Seit 2002 leitet er als Dozent vielfältige zahnärztliche<br />

Fortbildungssemina<strong>re</strong>, hauptsächlich zu Themen der wirtschaftlichen<br />

Praxisführung und zum Generalthema „Psychologie in der Zahnarztpraxis“:<br />

unter ande<strong>re</strong>m Patientenüberzeugung, die zahnärztliche Führungsperson,<br />

Angstpatienten, Konflikte im Praxisteam, Agg<strong>re</strong>ssion in der<br />

Zahnarztpraxis, Kommunikation und Körpersprache.<br />

Das Literaturverzeichnis kann bei der Redaktion angefordert werden.<br />

E-Mail: drbkarl@t-online.de<br />

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WEIT MEHR ALS NUR KRONEN UND BRÜCKEN


36 Parodontologie<br />

Alzheimer interprofessionell<br />

vorbeugen und behandeln<br />

© Bild von F<strong>re</strong>epik<br />

Die Alzheimer-Erkrankung wird in den kommenden Jah<strong>re</strong>n eine immer größer werdende Rolle in<br />

der zahnmedizinischen Versorgung erkrankter und meist pflegebedürftiger Menschen einnehmen.<br />

Im folgenden Interview spricht Prof. Dr. habil. Marcus Grimm, Studiengangsleiter im Bachelor-<br />

Studiengang Ernährungstherapie und -beratung am Campus Rheinland in Leverkusen der SRH<br />

Hochschule für Gesundheit, über das interprofessionelle SHIELD-Konsortium.<br />

Interview mit Prof. Dr. habil. Marcus Grimm<br />

<strong>re</strong>call Die Alzheimer-Erkrankung stellt in der westlichen Bevölkerung<br />

eine große Herausforderung dar. Mit welchen sozioökonomischen Problemen<br />

müssen wir in den kommenden Jah<strong>re</strong>n <strong>re</strong>chnen?<br />

Prof. Dr. habil. Marcus Grimm Die Alzheimer-Erkrankung<br />

ist in der westlichen Bevölkerung<br />

die häufigste Form der dementiellen<br />

Erkrankungen. Die Wahrscheinlichkeit, an Alzheimer<br />

zu erkranken, steigt stark mit zunehmendem<br />

Alter an. Je nach Studienlage <strong>re</strong>chnet<br />

man mit einer Verdopplung der Wahrscheinlichkeit<br />

pro Lebensjahrzehnt ab dem 60. Lebensjahr. Auf Grund der demographischen<br />

Entwicklung und der damit verbundenen steigenden<br />

durchschnittlichen Lebenserwartung ist daher mit einem massiven<br />

Anstieg der Alzheimer-Erkrankten zu <strong>re</strong>chnen. Bis zum Jah<strong>re</strong> 2050<br />

wird in Deutschland mit circa 2,4 Millionen Alzheimer-Erkrankten ge<strong>re</strong>chnet.<br />

Die Dauer der Erkrankung beträgt bei Alzheimer circa 6 bis 10 Jah<strong>re</strong><br />

und zeichnet sich insbesonde<strong>re</strong> im späten Krankheitsverlauf durch eine<br />

intensive Pflege- und Bet<strong>re</strong>uungsabhängigkeit der Betroffenen aus.<br />

Hoch<strong>re</strong>chnungen ergeben, dass diese Belastung für das Gesundheitswesen,<br />

neben der enormen psychischen Belastung für die Angehörigen,<br />

kaum noch finanzierbar sein wird.<br />

<strong>re</strong>call Wie ist der aktuelle Forschungsstand hinsichtlich Methoden<br />

der Prävention und Behandlung?<br />

Leider gibt es derzeit keine kausale Behandlung der Alzheimer-Erkrankung;<br />

Mit den verfügba<strong>re</strong>n Medikamenten lassen sich lediglich<br />

für eine gewisse Zeit die Symptome der Erkrankung lindern und eine<br />

Prog<strong>re</strong>ssion, das heißt ein Voransch<strong>re</strong>iten der Erkrankung, verzögern.<br />

Auch Antikörper-basierte Ansätze zeigen bisher nicht den gewünschten<br />

Behandlungserfolg. Umso wichtiger ist es, präventive Maßnahmen für<br />

die Alzheimer-Erkrankung zu entwickeln oder über medikamentöse und<br />

nicht-medikamentöse Maßnahmen den Krankheitsverlauf zu stoppen<br />

oder zumindest deutlich abzumildern. Obwohl noch keine hin<strong>re</strong>ichende<br />

Therapie der Alzheimer-Erkrankung existiert, sind die molekula<strong>re</strong>n<br />

Mechanismen, die zur Alzheimer-Erkrankung füh<strong>re</strong>n, mittlerweile <strong>re</strong>lativ<br />

gut erforscht. Man weiß heute beispielsweise, wie die Eiweißablagerungen,<br />

die sogenannten Plaques, im Gehirn entstehen. Hierbei zeigt sich,<br />

dass die ersten pathologischen Veränderungen be<strong>re</strong>its meh<strong>re</strong><strong>re</strong> Jah<strong>re</strong><br />

vor dem Auft<strong>re</strong>ten erster Symptome nachweisbar sind und die Alzheimer-Erkrankung<br />

somit eine lange präklinische Phase besitzt. Weiterhin<br />

haben aktuelle Forschungen gezeigt, dass das für die Plaquebildung<br />

verantwortliche Eiweiß, das sogenannte Aβ-Peptid, wäh<strong>re</strong>nd des ganzen<br />

Lebens entsteht und ein enges Gleichgewicht zwischen Auf- und<br />

Abbau dieses Eiweißes im Gehirn herrscht. Geringe Unterschiede zwischen<br />

Auf- und Abbau genügen, dass dieses empfindliche Gleichge-<br />

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Parodontologie<br />

37<br />

wicht aus den Fugen gerät und es zu einer Akkumulation, das heißt<br />

Anhäufung und damit zur Agg<strong>re</strong>gation und Plaquebildung des Eiweißes<br />

kommt. Diese Erkenntnis hat di<strong>re</strong>kte Konsequenz für die Behandlung<br />

und Prävention der Alzheimer-Erkrankung. Je früher man die Bildung<br />

des Eiweißes hemmt, desto geringfügiger muss der Eingriff in die Stoffwechselwege,<br />

die zur Bildung von Aβ führt, ausfallen. Heute weiß man,<br />

dass sowohl der Anabolismus und Katabolismus, das heißt der Auf- und<br />

Abbau von Aβ, über beispielsweise die Ernährung in einem Be<strong>re</strong>ich beeinflussbar<br />

ist, der für die Patienten im sehr frühen Stadium oder in der<br />

Prävention messba<strong>re</strong> Vorteile mit sich bringt.<br />

<strong>re</strong>call Welche Fakto<strong>re</strong>n zählen zu den häufigsten Ursachen der Alzheimer-Erkrankung?<br />

Bei der Alzheimer-Erkrankung ist zwischen der sporadischen und familiä<strong>re</strong>n<br />

Form zu unterscheiden. Bei der familiä<strong>re</strong>n Form, die jedoch nur<br />

wenige Prozent an Erkrankungen ausmacht, handelt es sich um Mutationen<br />

in Stoffwechselvorgängen, die zur Aβ-Bildung füh<strong>re</strong>n. Bei der<br />

sporadischen Form geht man von einem multifaktoriellen Krankheitsgeschehen<br />

aus. Risikofakto<strong>re</strong>n, die sich auf die Wahrscheinlichkeit an Alzheimer<br />

zu erkranken auswirken, sind hier neben dem zunehmenden Alter<br />

hauptsächlich Lifestyle-Fakto<strong>re</strong>n. Es hat sich gezeigt, dass Sport, eine<br />

Omega-3-<strong>re</strong>iche mediterrane Ernährung, die aus<strong>re</strong>ichende Versorgung<br />

mit Mikronährstoffen und Vitaminen, die im Lipidstoffwechsel notwendig<br />

sind, wie Vitamin B12, aber auch ande<strong>re</strong> Vitamine wie Vitamin D<br />

oder beispielswiese Antioxidantien, den Krankheitsausbruch positiv beeinflussen<br />

können. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass Rauchen ein<br />

signifikanter Risikofaktor für die Alzheimer-Erkrankung ist, wohingegen<br />

kognitives Training für den Krankheitsverlauf günstig zu bewerten ist.<br />

<strong>re</strong>call Welches Ziel st<strong>re</strong>bt die SRH Hochschule für Gesundheit mit<br />

dem neu gegründeten interprofessionellen SHIELD-Konsortium an?<br />

Aktuelle Studien zeigen, dass eine monoprofessionelle Therapie nur<br />

einen moderaten Einfluss auf die Alzheimer-Erkrankung hat, wäh<strong>re</strong>nd<br />

erste Studien für interprofessionelle Ansätze deutlich vielversp<strong>re</strong>chender<br />

sind. Durch das SHIELD-Konsortium werden gezielt aussichts<strong>re</strong>iche<br />

Therapieansätze kombiniert, die synergistisch die Aβ-Produktion erniedrigen,<br />

den Aβ-Abbau erhöhen und somit den Zeitpunkt des Krankheitsausbruches<br />

verzögern beziehungsweise das Voransch<strong>re</strong>iten der<br />

Erkrankung verlangsamen sollen. Hierbei steht neben der Erforschung<br />

neuer Therapieansätze die Kombination und Translation be<strong>re</strong>its bekannter<br />

aussichts<strong>re</strong>icher Interventionen für den Patienten im Vordergrund.<br />

Ernährungstherapeutische und physiotherapeutische Ansätze werden<br />

gezielt kombiniert und in Verbindung mit kognitivem Training eingesetzt.<br />

Wichtig ist ebenfalls, dass neue<strong>re</strong> Ansätze wie die Behandlung<br />

von Parodontitis, die im kausalen Zusammenhang mit der Alzheimer-<br />

Erkrankung steht, in diesen für den Patienten individuell angepassten<br />

Therapieansätzen inkludiert werden. Neben der Anwendung und Forschung<br />

in der Intervention ist ein weite<strong>re</strong>r Schwerpunkt des SHIELD-<br />

Konsortiums die curricula<strong>re</strong> Verankerung von interprofessionellem<br />

Arbeiten für Studie<strong>re</strong>nde. Gerade anhand der Alzheimer-Erkrankung<br />

zeigt sich, dass unterschiedliche Fachrichtungen für den Patienten eng<br />

miteinander kooperie<strong>re</strong>n müssen, und dass neben spezialisiertem Fachwissen<br />

der Austausch zu ande<strong>re</strong>n Fächern auch be<strong>re</strong>its im Studium gefördert<br />

werden muss. In diesem Zusammenhang wurde am SRH Campus<br />

Rheinland in Leverkusen be<strong>re</strong>its ein interprofessioneller Workshop mit<br />

Studie<strong>re</strong>nden durchgeführt, der von den Studie<strong>re</strong>nden ext<strong>re</strong>m positiv<br />

aufgenommen wurde.<br />

<strong>re</strong>call Welchen Zusammenhang gibt es zwischen der Alzheimer-<br />

Erkrankung und Parodontitis?<br />

Wäh<strong>re</strong>nd in der Vergangenheit davon ausgegangen wurde, dass Parodontitis<br />

oder im Allgemeinen eine schlechte Mundhygiene oder ein<br />

schlechter Zahnstatus eher als Konsequenz der Alzheimer-Erkrankung<br />

durch die abnehmende Selbstständigkeit der Patienten zu sehen ist,<br />

weiß man heute, dass insbesonde<strong>re</strong> Parodontitis ein deutlicher Risikofaktor<br />

für die Alzheimer-Erkrankung darstellt. Hierbei werden unterschiedliche<br />

Mechanismen diskutiert. Insbesonde<strong>re</strong> die von den an der<br />

Parodontitis beteiligten Bakterien entstehenden Stoffwechselprodukte<br />

scheinen den Krankheitsverlauf und die Aβ-Pathologie zu fördern.<br />

Neben dieser hochspezifischen kausalen Verbindung zur Alzheimer-<br />

Erkrankung auf molekula<strong>re</strong>r Ebene hat der Zahnstatus additive weit<strong>re</strong>ichende<br />

Bedeutung für die ernährungsphysiologische Versorgung der<br />

Patienten, aber auch für soziale Fakto<strong>re</strong>n. So zeigen Studien, dass Patienten<br />

mit schlechtem Zahnstatus oder nicht passenden Zahnprothesen<br />

am sozialen Leben weniger teilhaben. Ein Faktor, der für die Bildung der<br />

kognitiven Reserve und der kognitiven Stimulation zentral ist.<br />

<strong>re</strong>call Welche Rolle nimmt die Zahnmedizin damit konk<strong>re</strong>t in der Prävention<br />

und Behandlung der Alzheimer-Erkrankung ein?<br />

Eine gute zahnmedizinische Versorgung älte<strong>re</strong>r Patienten und eine kontinuierliche<br />

Bet<strong>re</strong>uung stellen somit einen zentralen Baustein im Behandlungskonzept<br />

der Alzheimer-Erkrankung und in dem vorgestellten SHIELD-<br />

Ansatz dar. Hierbei ist die Wichtigkeit der individualisierten Therapie neben<br />

der <strong>re</strong>gelmäßigen zahnmedizinischen Vorsorge besonders hervorzuheben.<br />

Nur so können ande<strong>re</strong>, beispielsweise ernährungstherapeutische Konzepte<br />

für den Patienten praktikabel umgesetzt und gleichzeitig Risikofakto<strong>re</strong>n<br />

für die Alzheimer-Erkrankung eliminiert werden.<br />

Prof. Dr. habil. Marcus Grimm<br />

Studiengangsleiter im Bachelor-Studiengang Ernährungstherapie und<br />

-beratung am Campus Rheinland in Leverkusen der SRH Hochschule<br />

für Gesundheit<br />

Tel.: +49 151 64510058<br />

E-Mail: marcus.grimm@srh.de<br />

www.srh-gesundheitshochschule.de<br />

www.<strong>re</strong>call-magazin.de


38 Karrie<strong>re</strong><br />

Mein Weg zur<br />

Dentalhygienikerin<br />

Als ich 2009 mit meiner Ausbildung zur ZFA (Zahnmedizinischen Fachangestellten) startete, wusste<br />

ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wie viele Aufstiegs- und Weiterbildungen dieser Beruf zu<br />

bieten hatte. Ursprünglich habe ich diese Ausbildung angefangen, um die Wartezeit auf einen<br />

Studienplatz für Zahnmedizin zu überbrücken und um zu sehen, ob dieser Be<strong>re</strong>ich überhaupt das<br />

Richtige für mich ist.<br />

Text Désirée Voglau Bild Miradent (Hager & Werken)<br />

Wäh<strong>re</strong>nd meiner Ausbildung hatte ich das große Glück, die verschiedenen<br />

Be<strong>re</strong>iche wie Assistenz, Verwaltung und Ab<strong>re</strong>chnung sowie die<br />

Prophylaxe kennenzulernen. Erf<strong>re</strong>ulicherweise hatte ich eine tolle Kollegin,<br />

die sehr darauf geachtet hat, dass gene<strong>re</strong>ll jede Auszubildende in<br />

alle zahnärztlichen Be<strong>re</strong>iche eingelernt wurde und man in der Praxis viel<br />

gelernt hat und unterstützt wurde.<br />

In der Berufsschule habe ich zum ersten Mal von den verschiedenen<br />

Aufstiegsfortbildungen gehört und vor allem das Berufsbild der Dentalhygienikerin<br />

faszinierte mich. Gerade am Anfang war die Ausbildung<br />

nicht immer einfach, aber im Laufe der Lehrjah<strong>re</strong> hatte ich immer mehr<br />

Spaß und ich überlegte weiterhin in diesem Beruf bleiben zu wollen.<br />

Unser Berufsschulleh<strong>re</strong>r hatte uns damals von dem Weiterbildungsstipendium<br />

(Berufliche Bildung - Begabte in Gesundheitsfachberufen fördern<br />

(Baden-Württemberg)) erzählt und mich motiviert, mir (noch mehr)<br />

Mühe in der Schule zu geben.<br />

Ich muss sagen, der St<strong>re</strong>ss hat sich gelohnt, denn durch meinen sehr guten<br />

Ausbildungsabschluss habe ich diese Begabtenförderung erhalten<br />

und dies eröffnete mir die Möglichkeit, mich weiter in diesem Beruf fortzubilden<br />

und meinem neuen Ziel eine DH zu werden, näher zu kommen.<br />

Aufgrund des Stipendiums war ich finanziell unabhängig und konnte<br />

mir die ersten Fortbildungskurse (Gruppen- und Individualprophylaxe,<br />

Herstellung von Situationsabformungen und Provisorien, Fissu<strong>re</strong>nversiegelung<br />

an kariesf<strong>re</strong>ien Zähnen) selber finanzie<strong>re</strong>n. Mein damaliger<br />

Chef hat mich aber f<strong>re</strong>undlicherweise für jeden Fortbildungszeitraum<br />

f<strong>re</strong>igestellt. Der erste Schritt auf dem Weg zur Dentalhygienikerin war<br />

getan. Neben der Prophylaxe begeistert mich nach wie vor auch der Be<strong>re</strong>ich<br />

der Verwaltung und so besuchte ich auch - motiviert durch meine<br />

Kollegin - auch einen Verwaltungskurs (Praxisverwaltung).<br />

In den nächsten Jah<strong>re</strong>n absolvierte ich die Fortbildung zur ZMP (Zahnmedizinische<br />

Prophylaxeassistentin). 2014/2015 wollte ich mit der DH-<br />

Fortbildung starten, musste diese aber leider gesundheitsbedingt um<br />

ein Jahr aufschieben. Dennoch nutzte ich auch dieses Jahr und habe<br />

mich in einem Fernlehrgang zur Praxismanagerin weitergebildet.<br />

Schließlich war Oktober 2015 und ich konnte endlich mit der DH-Fortbildung<br />

(im ZFZ Stuttgart) starten. Ich war hoch motiviert und f<strong>re</strong>ute mich<br />

wahnsinnig auf das kommende halbe Jahr. Der Lernaufwand ist sehr<br />

hoch und es gibt viel Schriftarbeit (Berichtsheft, Patientenfälle etc.) zu<br />

erledigen, aber rückblickend kann ich sagen, dass sich der ganze St<strong>re</strong>ss<br />

und die Mühe gelohnt haben, es unglaublich viel Spaß gemacht hat und<br />

ich es jederzeit wieder tun würde.<br />

Zu dieser Zeit konnte man sich wäh<strong>re</strong>nd der Aufstiegsfortbildung für<br />

das Miradent DH-Förderprogramm bewerben und ich hatte das große<br />

Glück, eine der 10 „Gewinnerinnen“ zu sein und eine Unterstützung<br />

in Höhe von 2.500,- € zu erhalten. Dies ermöglichte mir auch die DH-<br />

Fortbildung selbstständig leisten zu können - ohne finanzielle Unterstützung<br />

des Chefs.<br />

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Anzeige<br />

Mein Chef hat mich zwar nicht finanziell unterstützt, aber dennoch für die gesamte Fortbildungszeit<br />

f<strong>re</strong>igestellt und mir die benötigten Utensilien zur Verfügung gestellt (was auch<br />

nicht selbstverständlich ist). Auch meine damaligen Kolleginnen haben mich stets sehr<br />

motiviert und bestärkt, immer weiterzumachen. In der Fortbildung lernte ich die Grundlagen<br />

der professionellen Dentalhygiene, sammelte Erfahrungen in der therapeutischen<br />

Bet<strong>re</strong>uung von Karies und bei parodontalen Erkrankungen, lernte Dentalfotografie und<br />

erhielt unter ande<strong>re</strong>m auch einen kleinen Einblick in die Ernährungsberatung. Als frischgebackene<br />

DH war ich hoch motiviert und wollte das Gelernte gleich umsetzen. Es macht<br />

unglaublich viel Spaß, wenn man Dinge/Vorgänge plötzlich mit ganz ande<strong>re</strong>n Augen sieht,<br />

die Zusammenhängen erkennt und versteht. In der Praxis hatte ich die Möglichkeit, mein<br />

neu erworbenes Wissen gleich umzusetzen und auszuprobie<strong>re</strong>n. Das selbstständige Arbeiten,<br />

die Verantwortung und die Dankbarkeit von glücklichen Patienten machten mich<br />

sehr zufrieden und ich wusste, dass ich den richtigen Beruf für mich gefunden hatte.<br />

In den letzten Jah<strong>re</strong>n habe ich in verschiedenen Praxen gearbeitet, viele PA-/Prophylaxekonzepte<br />

und viele Praxisphilosophien kennengelernt. Es ist schön zu sehen, dass einige<br />

Zahnärzte uns DHs wertzuschätzen wissen und auch ih<strong>re</strong> Anerkennung spü<strong>re</strong>n lassen. Ihnen<br />

ist bewusst, dass wir eine große Unterstützung für sie sind und keine Konkur<strong>re</strong>nz.<br />

Durch eine kla<strong>re</strong> Aufgabenverteilung und Verantwortlichkeit kann viel St<strong>re</strong>ss und Unmut<br />

vermieden werden. Gerade im Be<strong>re</strong>ich der PAR können wir den Behandlern einiges abnehmen<br />

(unter ande<strong>re</strong>m Auf-, Erklärung, Instruktion, Übung, (Vor-) Behandlung, UPT etc.) und<br />

ihnen so Zeit für ande<strong>re</strong> Behandlungen ermöglichen. Eine erfolg<strong>re</strong>iche PAR-Therapie im<br />

Team ist nicht nur für die weiterfüh<strong>re</strong>nde Behandlung und die anhaltende Patientenbindung<br />

an die Praxis wichtig, sondern auch die langfristige Zusammenarbeit zwischen DH und ZA.<br />

In meinem Beruf liebe ich vor allem die Abwechslung. Neben der Tätigkeit als DH widme<br />

ich mich auch gerne dem Verwaltungsbe<strong>re</strong>ich, der Ab<strong>re</strong>chnung und dem QM. Unser Beruf<br />

ist so vielseitig, ermöglicht uns viele verschiedene „Wege“ und die Möglichkeit, uns stetig<br />

fortzubilden.<br />

Ich hoffe, ich habe euch für eine Qualifikation motivie<strong>re</strong>n können und konnte euch zeigen,<br />

dass durch Fleiß, Motivation, Optimismus und Disziplin jeder sein Ziel er<strong>re</strong>ichen kann.<br />

Auch heute bilde ich mich, wann immer es geht weiter, bin mit ande<strong>re</strong>n Prophylaxeexpertinnen<br />

in <strong>re</strong>gem Austausch und bin gerne auf dem neuesten Stand, um auch die Patienten<br />

bestmöglich zu beraten. Als berufstätige Mama ist es nicht immer einfach, alles unter<br />

einen Hut zu bekommen, vor allem wenn man wissbegierig ist, Spaß an Fortbildungen hat<br />

und in seinem Beruf richtig aufgeht. Aber mit Geduld, ein bisschen Organisation und dem<br />

richtigen Partner ist es zu schaffen. Es lohnt sich allemal!<br />

Mit AERA-Online<br />

spa<strong>re</strong> ich bis zu 50 %<br />

meiner<br />

Materialkosten.<br />

Clever, einfach und<br />

kostenf<strong>re</strong>i!<br />

Désirée Voglau<br />

Dentalhygienikerin<br />

Dr. Jakob & Kollegen<br />

Lenbachstraße 27 · 86529 Schrobenhausen<br />

E-Mail: desi<strong>re</strong>e_straub@web.de<br />

www.dr-jakob-zahnaerzte.de<br />

aera-online.de


40 Karrie<strong>re</strong><br />

Als Que<strong>re</strong>insteiger einen Abschluss<br />

zur ZFA bekommen – die Hoffnung<br />

gegen den Fachkräftemangel?<br />

In den Zahnarztpraxen ist der Fachkräftemangel deutlich spürbar. Gute Mitarbeiter zu bekommen<br />

und diese langfristig in der Zahnarztpraxis zu halten, ist ein Kraftakt. Für einige Praxisinhaber<br />

sogar bis zur Existenzbedrohung. Der folgende Beitrag zeigt einen möglichen Weg, um Que<strong>re</strong>insteigern<br />

eine Zukunft als vollwertige Zahnmedizinische Fachkraft zu ermöglichen.<br />

Text Jana Brandt<br />

Ohne fähige und gut ausgebildete Mitarbeiter könnt ihr den Praxisalltag<br />

kaum bewältigen, der bestehende Mitarbeiterstamm droht zu überlasten.<br />

Das ist ein zusätzliches Risiko, dessen sich viele Praxisinhaber nicht<br />

bewusst sind. Mitarbeiter, die überfordert sind, entwickeln schnell den<br />

Wunsch, die Praxis zu wechseln. Oft erkennen Praxisinhaber dieses Risiko<br />

nicht und stehen dann vor dem Problem, wenn Mitarbeiter definitiv<br />

gehen. Die Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt zeigen die Problematik<br />

deutlich. Headhunter sind sehr aktiv und locken mit lukrativen Angeboten<br />

zum Praxiswechsel. Dem gegenübergestellt gibt es kaum noch<br />

Bewerber für f<strong>re</strong>igewordene Stellen. Es wird also aktiv abgeworben.<br />

Kommt es zum Weggang von Mitarbeitern, ist die Lücke in der Zahnarztpraxis<br />

nur schwer zu füllen. Diese Probleme sind in vielen Zahnarztpraxen<br />

nahezu tägliches Brot und bedrohen die Sicherstellung der<br />

Bet<strong>re</strong>uung der Patienten. Viele Teams versuchen daher gemeinsam den<br />

personellen Aufwand für Stammpatienten sicherzustellen, jedoch fehlt<br />

die Kapazität für Neupatienten oder Weite<strong>re</strong>ntwicklung der Praxis. Stillstand<br />

in der Zahnarztpraxis fördert auch hier Frust. Engagierte Mitarbeiter<br />

wollen sich weite<strong>re</strong>ntwickeln, sich einbringen und Verantwortung<br />

übernehmen. Der Beruf der ZFA bietet diese Entwicklungsmöglichkeit in<br />

vielen Be<strong>re</strong>ichen (siehe Artikel Désirée Voglau auf Seite 38).<br />

Schauen wir einmal in die Vergangenheit zurück. In den letzten Jah<strong>re</strong>n<br />

wurde wenig an die Ausbildung des Nachwuchses gedacht. Mögliche<br />

Auszubildende di<strong>re</strong>kt von der Schule wiesen erhebliche Defizite in der<br />

Schulbildung auf. Zahnarztpraxen, die sich für die Ausbildung ausgesprochen<br />

haben, sahen sich mit der Problematik konfrontiert, diese Defizite<br />

zusätzlich ausgleichen zu müssen. Hinzu kam, dass der Abbruch<br />

der Ausbildung für viele Auszubildende eine einfache<strong>re</strong> Form war, sich<br />

mit Komplikationen auseinanderzusetzen.<br />

Die Folge: Die Be<strong>re</strong>itschaft zur Ausbildung ist zurückgegangen. Diese<br />

Entwicklung rächt sich jetzt. Es gibt nicht nur den Fachkräftemangel<br />

im Handwerk und der Pflege, sondern auch im ambulanten ärztlichen<br />

und zahnärztlichen Be<strong>re</strong>ich. Der Blick auf Que<strong>re</strong>insteiger kann eine gute<br />

Alternative sein.<br />

Mit erfolg<strong>re</strong>ichem Abschluss stehen Que<strong>re</strong>insteigern weite<strong>re</strong> Wege für<br />

die Spezialisierung offen. Ihr wisst selbst, dass der Abschluss zur ZFA<br />

keine Einbahnstraße ist. Oft gibt es für die berufliche Weiterbildung Förderungen,<br />

so dass die finanzielle Belastung auch für den Ausbildungsbetrieb<br />

und die ZFA überschaubar ist.<br />

Einige Que<strong>re</strong>insteiger aus den unterschiedlichsten Berufen inte<strong>re</strong>ssie<strong>re</strong>n<br />

sich für den Beruf einer ZFA. Jedoch ist die Einsatzfähigkeit als<br />

Que<strong>re</strong>insteiger in der Zahnarztpraxis aufgrund der Regularien deutlich<br />

beg<strong>re</strong>nzt und stellt allenfalls nur eine kleine Entlastung des bestehenden<br />

Teams dar. Aus diesem Grund wurde die Option Que<strong>re</strong>insteiger<br />

einzustellen, nur für den absoluten Notfall genutzt. Für Que<strong>re</strong>insteiger<br />

bietet sich jedoch die Möglichkeit, den Beruf der ZFA zu erlernen und<br />

einen vollwertigen Berufsabschluss zur ZFA in verkürzter Ausbildungszeit<br />

zu erlangen.<br />

Welche Vorteile sind mit einem neuen Berufsabschluss als Que<strong>re</strong>insteiger<br />

verbunden?<br />

· Sie können eine Abschlussprüfung an der ZÄK ablegen und sind ausgebildete<br />

ZFA<br />

· die Ausbildungszeit ist verkürzt und beträgt 2 Jah<strong>re</strong> im dualen Ausbildungssystem<br />

· Ihr Aufgabengebiet erweitert sich und sie können vollwertig in der<br />

Zahnarztpraxis eingesetzt werden<br />

· mit dem Berufsabschluss ändert sich auch der Anspruch auf ein besse<strong>re</strong>s<br />

Gehalt<br />

· der Beruf der ZFA bietet Möglichkeiten zur weite<strong>re</strong>n inte<strong>re</strong>ssanten<br />

Qualifizierungen oder Spezialisierungen im Rahmen einer Aufstiegsfortbildung<br />

www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin


Karrie<strong>re</strong><br />

41<br />

Für Praxisinhaber und de<strong>re</strong>n Team ist diese Möglichkeit ebenfalls<br />

inte<strong>re</strong>ssant:<br />

· Ihr habt Mitarbeiter als Que<strong>re</strong>insteiger, die ihr schon kennt und ermöglicht<br />

die Erweiterung der Tätigkeiten.<br />

· Der Mitarbeitermangel kann gemildert werden.<br />

· Das Team wird entlastet und Abwanderungstendenzen können verhindert<br />

werden.<br />

· Es gibt unter Umständen Fördermöglichkeiten, vor allem für den Ausfall<br />

von Mitarbeitern für die Zeit der schulischen Ausbildung.<br />

· Erwachsene Que<strong>re</strong>insteiger wissen, was sie wollen und können und<br />

somit kann die Abbruchquote geringer sein.<br />

· Ihr bekommt verlässliche Kollegen, die wäh<strong>re</strong>nd der Ausbildung und<br />

nach dem Abschluss weite<strong>re</strong> Aufgaben übernehmen können.<br />

Wer bietet die Möglichkeit, Que<strong>re</strong>insteiger fachtheo<strong>re</strong>tisch auszubilden?<br />

Das kann zum Beispiel die fit – Ausbildungsakademie in Magdeburg<br />

zusichern. Die fit – Ausbildungsakademie ermöglicht die Ausbildung<br />

in der fachtheo<strong>re</strong>tischen-schulischen Ausbildung, ermöglicht<br />

den Abschluss an der ZÄK und bietet Unterstützung bei möglichen<br />

Förderungen.<br />

https://www.fit-bildung.de/mm-ausbildung/<br />

zahnmedizinische-r-fachangestellte-r<br />

Ist die Praxisleitung einverstanden, könnt ihr gemeinsam überlegen<br />

wie ihr Que<strong>re</strong>insteiger gewinnen könnt:<br />

· Könnt ihr euch eine Patientin gut vorstellen, sp<strong>re</strong>cht sie an!<br />

· Habt ihr im F<strong>re</strong>undes-/Bekanntenk<strong>re</strong>is jemanden, die ihr gewinnen<br />

könnt, sp<strong>re</strong>cht die Option des Que<strong>re</strong>instieges an!<br />

· Kennt ihr Menschen aus eu<strong>re</strong>m Umfeld, die eine neue berufliche<br />

Perspektive suchen?<br />

· Kann euch die Arbeitsagentur helfen?<br />

Für den Que<strong>re</strong>instieg müssen die potentiellen Kandidaten nicht zwangsläufig<br />

aus dem medizinischen Be<strong>re</strong>ich kommen. Viele Menschen haben<br />

durch die Erfahrungen der letzten Monate ih<strong>re</strong> bisherige berufliche<br />

Laufbahn infrage gestellt. Das ist die Chance für euch, hier Angebote<br />

zu erstellen.<br />

So sieht die Ausbildung für Que<strong>re</strong>insteiger aus:<br />

· vorhandener Berufsabschluss<br />

· für die Nutzung von Förderungen sollten die Vorgaben erfüllt sein<br />

· praktische Ausbildung in der Zahnarztpraxis, gegebenenfalls Förderung<br />

für den Ausfall, wenn der Que<strong>re</strong>insteiger in der Schule ist<br />

· schulische Ausbildung im dualen Be<strong>re</strong>ich<br />

· verkürzte Ausbildung für 2 Jah<strong>re</strong><br />

· vollwertiger Abschluss als ZFA an der Kammer in Sachsen-Anhalt<br />

Die fit – Ausbildungsakademie bietet die Möglichkeit der schulischen<br />

Ausbildung. Die Reihenfolge ist klar strukturiert, aber die Ausbildungsakademie<br />

kann keine Que<strong>re</strong>insteiger für die Praxis anbieten! Damit<br />

Que<strong>re</strong>insteiger die Ausbildung nutzen können, muss zunächst die Praxis<br />

aktiv werden.<br />

Mitarbeitergewinnung ist längst keine Chefsache mehr.<br />

Hier könnt ihr als Team eine wertvolle Zuarbeit leisten. Diesen Aspekt<br />

haben viele Mitarbeiter noch nicht bedacht, aber die Zukunft der Praxis<br />

kann auch durch eu<strong>re</strong> Initiative gesichert werden. Die Suche nach<br />

geeigneten Kollegen und Kolleginnen darf nicht nur in der Hand des<br />

Praxisinhabers liegen, hier könnt Ihr euch einbringen.<br />

Jana Brandt<br />

F<strong>re</strong>iberufliche ZMV,<br />

Fachautorin & Refe<strong>re</strong>ntin<br />

Tel.: +49 341 <strong>23</strong>1 032-0<br />

E-Mail: info@<strong>re</strong>call-magazin.de<br />

Wie könnt ihr als Mitarbeiter in der Zahnarztpraxis mögliche<br />

Kandidaten gewinnen?<br />

Viele potentielle zukünftige Kollegen und Kolleginnen haben Berührungsängste<br />

und wissen nicht, dass es den Weg über einen Que<strong>re</strong>instieg<br />

in die Zahnarztpraxis gibt. Habt ihr in eu<strong>re</strong>r Zahnarztpraxis einen<br />

Mangel an Mitarbeitern, könnt und solltet ihr gemeinsam aktiv werden:<br />

· Überlegt gemeinsam, ob eine Ausbildung als Que<strong>re</strong>instieg für euch<br />

infrage kommt.<br />

· Geht das Thema offensiv an und legt Informationsmaterial aus.<br />

Geschäftsführung: Frau M. Barm<br />

Halberstädter Str. 42 · 39112 Magdeburg<br />

Tel.: +49 391 60 8 44 0<br />

Fax: +49 391 60 8 44 22<br />

E-Mail: info@fit-bildung.de<br />

www.<strong>re</strong>call-magazin.de


42 Materialmanagement<br />

Materialwirtschaft 4.0 –<br />

Online-Bestandsführung für das<br />

Praxislager leicht gemacht<br />

Kurz vor Feierabend. Der letzte Patient hat gerade die Praxis verlassen. Jetzt noch schnell einen<br />

Blick in die Terminplanung von morgen werfen und das Material richten. Doch was ist das? Es<br />

sollen Abdrücke gemacht werden, doch das einzige Abformmaterial, das noch im Schrank ist, ist<br />

abgelaufen. Es bleibt also nichts ande<strong>re</strong>s übrig, als es original verpackt der Abfallwirtschaft zu<br />

übergeben. Aber nicht nur, dass damit ba<strong>re</strong>s Geld in der Mülltonne verschwindet, auch die eingeplanten<br />

Behandlungen am nächsten Tag stehen auf dem Spiel. Und so heißt es schnell per Exp<strong>re</strong>ssbestellung<br />

neues Material ordern - höhe<strong>re</strong>r Einkaufsp<strong>re</strong>is und Portozuschlag inklusive. Dieses<br />

etwas überspitzte Szenario lässt einen zwar Schmunzeln, kommt aber sicher in ähnlicher Form in<br />

unse<strong>re</strong>n Praxen häufiger vor als einem lieb ist.<br />

Text / Bilder AERA GmbH<br />

Wer sein Lager und die Bestände kennt,<br />

ist klar im Vorteil.<br />

Das Beispiel zeigt, dass es wichtig ist, sein Lager zu kennen und einen<br />

Überblick zu haben. Denn viele Dentalmaterialien unterliegen nicht nur<br />

der Chargenpflicht, sondern auch einem Mindesthaltbarkeitsdatum und<br />

dürfen nach dessen Übersch<strong>re</strong>itung nicht mehr verwendet werden. Ein<br />

organisiertes Lager und die entsp<strong>re</strong>chende Dokumentation helfen, hier<br />

die Übersicht zu behalten. Auch unnötiges Wegwerfen im Hinblick auf<br />

www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin


Materialmanagement<br />

43<br />

Geldbeutel und Umwelt wird dadurch vermieden und die Patientenbehandlung<br />

sichergestellt. Klingt alles gut und schön, sobald es aber<br />

an die dauerhafte Pflege des Lagers geht und komplizierte und teu<strong>re</strong><br />

Softwa<strong>re</strong> zum Einsatz kommen soll, legen viele Zahnarztpraxen das<br />

„Projekt Lagerverwaltung“ schnell wieder ad acta und nehmen das<br />

altbekannte Material-Chaos in Kauf. Doch eine Bestandsführung muss<br />

nicht zwangsläufig zeitintensiv und mit einer finanziellen Investition verbunden<br />

sein.<br />

Online-Bestandsführung leicht gemacht<br />

Das zeigt AERA-Online. Deutschlands größte und beliebteste P<strong>re</strong>isvergleichs-<br />

und Bestellplattform für Dentalprodukte erleichtert Zahnarztpraxen<br />

be<strong>re</strong>its seit 30 Jah<strong>re</strong>n die Materialwirtschaft. Die Plattform<br />

macht die vielen Angebote und P<strong>re</strong>ise transpa<strong>re</strong>nt und auf Basis der<br />

kleinsten Mengeneinheit vergleichbar.<br />

Mit einer neuen, plattformbasierten Online-Bestandsführung stellt<br />

AERA-Online ein neues Tool für die digitale Lagerverwaltung vor. Dabei<br />

kombiniert das IT-Unternehmen aus Vaihingen/Enz bei Stuttgart<br />

bekannte Funktionen aus dem AERA-Bestellkompass mit ganz neu gedachten<br />

Featu<strong>re</strong>s für eine unkomplizierte Bestandsführung, die di<strong>re</strong>kt<br />

da zur Verfügung stehen, wo auch die Bestellungen getätigt werden: in<br />

AERA-Online. Die neue Lagerverwaltung ist für alle Anwender kostenlos<br />

nutzbar, ganz ohne zusätzliche Kosten oder die Anschaffung einer<br />

Softwa<strong>re</strong>.<br />

Der Start mit der Lagerverwaltung ist intuitiv und einfach. Zu Beginn<br />

wird eine Erstinventur im Lager durchgeführt. Die Ergebnisse dienen<br />

dann als Grundstein für das weite<strong>re</strong> Vorgehen und werden bei AERA-<br />

Online hinterlegt. Hierfür können online Lagerplätze individuell angelegt,<br />

Artikel konfiguriert und Bestände den verschiedenen Lagern zugewiesen<br />

werden. Steht das Grundgerüst, geht es in die kontinuierliche<br />

Lagerpflege über. Zu-, Um- und Abbuchungen sind mit wenigen Klicks<br />

möglich, und wer es mobil mag, kann für die Bestandspflege auch auf<br />

die AERA-Online App zurückg<strong>re</strong>ifen. Alle Lagerbewegungen werden<br />

automatisch nachvollziehbar dokumentiert.<br />

Jedes Produkt, das im System eingebucht wird, erhält automatisch eine<br />

fortlaufende Wa<strong>re</strong>neingangsnummer, um eine zuverlässige Erfassung<br />

und MDR-konforme Chargendokumentation zu gewährleisten. Meldeund<br />

Mindestbestände sowie Mindesthaltbarkeitsdaten können für jedes<br />

Produkt individuell angepasst werden und AERA-Online meldet, wenn<br />

eine Nachbestellung ausgelöst werden muss oder ein Produkt sich dem<br />

Ablaufdatum nähert. Eine, nach AERA-Online-Manier, gewohnt einfache<br />

und cleve<strong>re</strong> Anwendung, die mit geringem Aufwand dauerhaft<br />

Ordnung und Struktur ins Praxislager bringt.<br />

AERA EDV-Programm GmbH<br />

Im Pfädle 2 · 71665 Vaihingen<br />

Tel.: + 49 7042 3702-22<br />

E-Mail: info@aera-gmbh.de<br />

www.aera-online.de<br />

www.<strong>re</strong>call-magazin.de


44 Fortbildung<br />

Neue Termine online – nicht verpassen<br />

TePe Sha<strong>re</strong>: bewährte Anlaufstelle rund um die Mundgesundheit<br />

Vor zwei Jah<strong>re</strong>n wurde TePe Sha<strong>re</strong> für zahnmedizinisches Fachpersonal<br />

ins Leben gerufen, um sich in verschiedenen Themen im Be<strong>re</strong>ich<br />

Mundgesundheit weiterzubilden und zu informie<strong>re</strong>n. Für 20<strong>23</strong> stehen<br />

auf der Wissensplattform nun neue praxisnahe Webina<strong>re</strong> be<strong>re</strong>it, von<br />

denen einige zudem mit einem Fortbildungspunkt bewertet werden.<br />

Hier sind die bisher geplanten Termine im Überblick:<br />

• 29. und 30. März 20<strong>23</strong>: Periodontitis – it’s time to look outside the<br />

mouth – Englisch, Online, 19 oder 12 Uhr, 45 Minuten + Fragerunde<br />

• 12. April 20<strong>23</strong>: Wir haben was gegen Biofilm – Interdental<strong>re</strong>inigung<br />

zwischen Wissenschaft, Wunsch und Wirklichkeit (1 CME-<br />

Punkt) – Online, 18 Uhr, 60 Minuten<br />

• 14. Juni 20<strong>23</strong>: Weiße Zähne, grünes Gewissen? Wie mehr Nachhaltigkeit<br />

in Praxis und Klinik gelingt (1 CME-Punkt) – Online,<br />

18 Uhr, 60 Minuten<br />

• 20. September 20<strong>23</strong>: Auf den Zahn gefühlt – Beobachtungen,<br />

Fakten und Empfehlungen rund um Handzahnbürsten (1 CME-<br />

Punkt) – Online, 18 Uhr, 60 Minuten<br />

• 8. November 20<strong>23</strong>: Risikogebiet Interdentalraum? Diabetespatienten<br />

und ih<strong>re</strong> zahnmedizinischen Herausforderungen (1 CME-<br />

Punkt) – Online, 18 Uhr, 60 Minuten<br />

Im Laufe des Jah<strong>re</strong>s sind weite<strong>re</strong> Webina<strong>re</strong> geplant. Alle Termine<br />

sind mit <strong>re</strong>gelmäßigen Updates auf TePe Sha<strong>re</strong> zu finden:<br />

https://www.tepe.com/de/tepe-sha<strong>re</strong>/webina<strong>re</strong>/<br />

Übrigens …<br />

…ist das klinische Online-Symposium „The heart of the matter“, das<br />

sich kürzlich dem Zusammenhang von Parodontitis und kardiovaskulä<strong>re</strong>n<br />

Erkrankungen widmete, jetzt online abrufbar. Die untertitelte Aufzeichnung<br />

des Symposiums finden Inte<strong>re</strong>ssierte hier: https://www.tepe.<br />

com/de/tepe-sha<strong>re</strong>/webina<strong>re</strong>/<br />

TePe D-A-CH GmbH<br />

Langenhorner Chaussee 44 a<br />

D-2<strong>23</strong>35 Hamburg<br />

Tel.: +49 40 570 1<strong>23</strong>-0<br />

Fax: +49 40 570 1<strong>23</strong>-190<br />

E-Mail: kontakt@tepe.com<br />

www.tepe.com<br />

www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin


Fortbildung<br />

45<br />

Fortbildungsangebote des ZFZ Stuttgart<br />

Assistenz in der Kinderzahnheilkunde<br />

Jeder kennt die besonde<strong>re</strong> Situation bei der zahnärztlichen Behandlung<br />

mit Kindern „Ich hab kein Bock“, „Ich habe Angst“, „Ich will nicht”,<br />

„Tut das heute weh“…<br />

Wir möchten anhand praktischer, theo<strong>re</strong>tischer und immer wiederkeh<strong>re</strong>nder<br />

Situationen bei der zahnärztlichen Behandlung von Kindern<br />

mit Angst, Beeinträchtigungen und Verhaltensauffälligkeiten Lösungsansätze<br />

in Form von Distraktion, Trance, Konfusion und vielen mehr<br />

einfach erklä<strong>re</strong>n.<br />

Kurs Details<br />

Weite<strong>re</strong> Kursangebote:<br />

UpToDate Prophylaxe - Hintergrundwissen intensiviert und aktualisiert<br />

Kurs Details:<br />

Mundhygieneprodukteinsatz bei bestimmten Patientengruppen<br />

∙ ÜZ-Patienten, Wurzelkariesprophylaxe, Erosionen und Halitosis<br />

∙ Zahnbürsten und Zahnpasten<br />

∙ Spüllösungen<br />

∙ ID-Hilfsmittel<br />

∙ Zungen<strong>re</strong>inigung<br />

∙ CHX/Fluorid + Xylit<br />

Scaler und Kü<strong>re</strong>tten<br />

∙ Implantatkü<strong>re</strong>tten<br />

Geübt/vermittelt werden:<br />

∙ Assistenz am Behandlungsstuhl<br />

∙ Elternberatung<br />

∙ Kinderprophylaxe (Zähneputzen/Zahn<strong>re</strong>inigung/Fluoridierung)<br />

Pulverstrahlgeräte<br />

∙ Geräte<br />

∙ Pulverarten Supra + Sub (Unterschiede)<br />

∙ Arbeits<strong>re</strong>geln<br />

Der Schwerpunkt liegt auf:<br />

∙ Interaktion/Rapport Aufbau bei schwierigen Patienten<br />

∙ Umgang mit Eltern üben<br />

∙ praktische Fallsituationen besp<strong>re</strong>chen/trainie<strong>re</strong>n<br />

∙ Grifftechniken<br />

Uhrzeit:<br />

F<strong>re</strong>itag, 03.03.20<strong>23</strong> 14:00 – 18:00 Uhr<br />

Samstag, 04.03.20<strong>23</strong> 09:00 – 16:00 Uhr<br />

Refe<strong>re</strong>ntinnen:<br />

Angelina Marx, Jena und Christiane Otto, Apolda OT Schöten<br />

Politur<br />

∙ Politurkörper (Unterschiede)<br />

∙ Polierpasten<br />

Maschinelle Systeme<br />

∙ Supra + Sub (Unterschiede)<br />

∙ Arbeits<strong>re</strong>geln<br />

∙ Implantatspitzen<br />

Datum:<br />

11. März 20<strong>23</strong> 9:00 - 15:00<br />

Refe<strong>re</strong>ntin:<br />

DH Evelyn Lischke, F<strong>re</strong>iburg<br />

© Bild von F<strong>re</strong>epik<br />

Zahnmedizinisches Fortbildungszentrum Stuttgart<br />

Herdweg 50 · 70174 Stuttgart<br />

Tel.: +49 711 22716-683<br />

Fax: +49 711 22716-41<br />

E-Mail: kurs@zfz-stuttgart.de<br />

www.zfz-stuttgart.de<br />

www.<strong>re</strong>call-magazin.de


46 Dentalmarkt<br />

Regeneration über Nacht für unse<strong>re</strong> Zähne<br />

Unser Zahnschmelz ist zwar die härteste Substanz im menschlichen Körper,<br />

dennoch ist er nicht vor Abnutzung geschützt. Das tägliche Kauen, das Bürsten<br />

beim Zähneputzen sowie der Verzehr von säu<strong>re</strong>haltigen Speisen und Getränken<br />

machen die Zahnschmelzoberfläche mit der Zeit rau und porös. Es<br />

entstehen zudem mikroskopisch kleine Defekte, die den Zahnschmelz dünner<br />

werden lassen. Tagsüber ist der Zahnschmelz immer wieder Angriffen zum<br />

Beispiel durch Säu<strong>re</strong>n ausgesetzt, die die Zahnhälse f<strong>re</strong>ilegen und die Zähne<br />

(schmerz-)empfindlicher werden lassen. Es gibt jedoch eine Tageszeit, wäh<strong>re</strong>nd<br />

der sich der Zahnschmelz von den Angriffen erholen kann: In der Nacht.<br />

Mundspülung mit künstlichem Zahnschmelz<br />

zum Schutz der Zähne<br />

Wir benutzen eine Tages- und eine Nachtc<strong>re</strong>me für unse<strong>re</strong> Gesichtshaut.<br />

Warum beachten wir dies nicht auch bei unse<strong>re</strong>r Zahnpflege? Dafür wurde<br />

die Zahn-Milch von Bioniq ® entwickelt. Diese erfüllt alle Eigenschaften einer<br />

herkömmlichen Mundspülung: Sie wirkt antibakteriell, <strong>re</strong>inigt den gesamten<br />

Mundraum, schützt vor Mundgeruch sowie Zahnfleischproblemen und beugt<br />

Karies sowie Zahnstein vor. Zusätzlich enthält die Bioniq ® Repair Zahn-Milch<br />

Hydroxylapatit – besser bekannt als künstlicher Zahnschmelz – mit Calcium,<br />

der den natürlichen Zahnschmelz vor der täglichen Abnutzung schützt. Vor<br />

dem Schlafengehen Mund und Zähne mit künstlichem Zahnschmelz zu spülen,<br />

sorgt für spürbar gesünde<strong>re</strong> und glatte<strong>re</strong> Zähne, da sich der Hydroxylapatit mit<br />

der Zahnoberfläche verbindet und die entstandenen mikroskopisch kleinen<br />

Defekte verschließt. Über Nacht kann der in der Zahn-Milch enthaltene künstliche<br />

Zahnschmelz einwirken und so helfen, die kleinen Schäden des Tages<br />

zu <strong>re</strong>parie<strong>re</strong>n. Die Zähne fühlen sich nach der Verwendung glatter an. Der<br />

Hydroxylapatit bildet eine Schutzschicht, die dafür sorgt, dass Bakterien und<br />

Verfärbungen sich an der glatten Oberfläche schlecht anlagern können. Ein<br />

angenehmer Nebeneffekt: Die Zähne werden nicht nur geschützt, sondern<br />

erscheinen durch den hellen Wirkstoff weißer.<br />

Schutz vor schmerzempfindlichen Zähnen, Zahnfleischproblemen<br />

und Mundgeruch<br />

Die Zahn-Milch enthält darüber hinaus zwei weite<strong>re</strong> hochwertige Wirkstoffe,<br />

die das Zahnfleisch vor Entzündungen schützen:<br />

Lactoferrin ist ein natürlicher antimikrobieller Wirkstoff, der auch im Speichel<br />

enthalten ist. Dieser entzieht Bakterien lebensnotwendiges Eisen.<br />

Zusätzlich unterstützt Hyaluron die Feuchtigkeit der Mundhöhle und<br />

menschlicher Speichel – so ist es aus der Medizin bekannt – stellt eine<br />

wichtige Barrie<strong>re</strong> gegen Bakterien dar.<br />

Mit künstlichem Zahnschmelz PLUS Zahnfleischschutz<br />

· <strong>re</strong>pariert die Zahnschmelzoberfläche auf biomimetische Weise<br />

· die Zahnschmelzoberfläche fühlt sich sofort glatter an<br />

· der weiße Zahnschmelz beugt Verfärbungen vor<br />

· <strong>re</strong>duziert die bakterielle Anlagerung an dem Zahn<br />

· schützt vor Mundgeruch und Zahnfleischproblemen<br />

DR. KURT WOLFF GMBH & CO. KG<br />

Johanneswerkstr. 34-36<br />

33611 Bielefeld<br />

Tel.: +49 521 8808-00<br />

E-Mail: kw-info@drwolffgroup.com<br />

www.drwolffgroup.com<br />

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PERMADENTAL 20<strong>23</strong> – der neue Katalog<br />

„Zahnersatz von A - Z“<br />

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Neu gestaltet und um weite<strong>re</strong> praxis<strong>re</strong>levante Seiten ergänzt, so<br />

präsentiert PERMADENTAL seinen neuen Katalog „Zahnersatz von<br />

A - Z“. Das Kompendium 20<strong>23</strong> des füh<strong>re</strong>nden Komplettanbieters für<br />

dentale Lösungen bietet allerdings weit mehr als „nur“ Zahnersatz:<br />

Konzipiert für das gesamte Team in Zahnarzt- und kieferorthopädischen<br />

Praxen ermöglicht der neue, 60 Seiten starke Katalog einen<br />

inspirie<strong>re</strong>nden Einblick in das umfassende Leistungsportfolio von<br />

PERMADENTAL. Angefangen bei neuen Produkten und überzeugenden<br />

Tools für die Patientenberatung, Diagnostik und Planung, bis hin<br />

zur Therapie und zu Fortbildungsangeboten.<br />

Digital oder analog<br />

Der neue Katalog „Zahnersatz von A - Z“ in<br />

der aktuellen Version für das Jahr 20<strong>23</strong> ist als<br />

E-Paper oder als Printausgabe erhältlich. Inte<strong>re</strong>ssierte<br />

Praxen können sich online, telefonisch<br />

oder per Mail kostenlos weite<strong>re</strong> Printexempla<strong>re</strong><br />

oder eben eine digitale Version anfordern.<br />

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Permadental GmbH<br />

Marie-Curie-Straße 1 · 46446 Emmerich am Rhein<br />

Tel.: + 49 2822 71330 22<br />

E-Mail: kundenservice@permadental.de<br />

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„Fit for Futu<strong>re</strong>:<br />

Denn die Zukunft beginnt jetzt.“<br />

live auf der Weltleitmesse der Dentalbranche.<br />

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14.–18.03.20<strong>23</strong>Messe Köln,<br />

Halle 11.3, Stand A8/C9<br />

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mit CGM Z1.PRO erleichtern, und unse<strong>re</strong><br />

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48 Lifestyle<br />

PEGAN:<br />

Die klimaf<strong>re</strong>undliche<br />

ANTWORT auf alle<br />

Ernährungsfragen!<br />

Im peganen Ernährungskonzept von Dr. Mark<br />

Hyman stecken die Grundelemente von „vegan“<br />

und „Paleo“. Sein Buch PEGAN vom Profi<br />

(Unimedica im Narayana Verlag) erläutert in<br />

21 Prinzipien, wie dieser <strong>re</strong>generative Ernährungsstil<br />

kombiniert, was für Mensch, Tier und<br />

Umwelt gut ist. Mit 30 schmackhaften Rezepten<br />

vom Frühstück bis zum Dessert kann es<br />

gleich losgehen: Ein Ernährungsratgeber, der weise. Dazu legt Hyman den Fokus auf eine<br />

überzeugend argumentiert und zu gesundem nährstoff<strong>re</strong>iche Vollwertkost, die Gewichtsabnahme<br />

und Wohlbefinden fördert. Was<br />

und klimaf<strong>re</strong>undlichen Essen inspiriert.<br />

kann positiver sein, als ein Ernährungsstil,<br />

Vier Grundprinzipien charakterisie<strong>re</strong>n die pegane<br />

Philosophie: Essen wirkt wie Medizin. hält? Mark Hyman erklärt, dass wir mit der<br />

der Mensch und zugleich Umwelt gesund er-<br />

Körper und Geist sind ganzheitlich zu betrachten,<br />

das pegane Konzept ist klimaf<strong>re</strong>undlich verfügen – für eine gesunde Gegenwart und<br />

Ernährung über ein wirkmächtiges Werkzeug<br />

und schließlich ist es eine umfassende, flexible Zukunft.<br />

und individuell anpassba<strong>re</strong> Ess- und Lebens-<br />

Dr. Mark Hyman ist praktizie<strong>re</strong>nder Arzt, mehrfacher<br />

Bestsellerautor der New York Times und<br />

als Experte auf dem Gebiet der Funktionalen<br />

Medizin international anerkannt. Er ist unter<br />

ande<strong>re</strong>m Vorstandsvorsitzender des Institute<br />

for Functional Medicine. Hyman ist <strong>re</strong>gelmäßig<br />

als medizinischer Berater im US-amerikanischen<br />

Fernsehen zu sehen, etwa in Sendungen<br />

wie CBS This Morning, Today, Good<br />

Morning America, The View, Katie und The Dr.<br />

Oz Show. Er ist Moderator eines der füh<strong>re</strong>nden<br />

Gesundheits-Podcasts, The Doctor’s Farmacy.<br />

© Grafiken von vectorjuice auf F<strong>re</strong>epik<br />

Dr. Mark Hyman<br />

PEGAN vom Profi<br />

Mit PALEO-VEGANER Ernährung sich selbst<br />

und den Planeten <strong>re</strong>tten<br />

Hardcover | 288 Seiten, Format 17 × 24 cm<br />

ISBN 978-3-96257-272-3<br />

Gewinnt dieses Buch, indem ihr uns eine E-Mail mit dem Kennwort „Pegan“ bis zum<br />

15.03.20<strong>23</strong> an info@<strong>re</strong>call-magazin.de sendet. Bitte vergesst nicht eu<strong>re</strong> komplette Anschrift<br />

anzugeben, da wir sonst den Gewinn nicht verschicken können!<br />

www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin


Lifestyle<br />

49<br />

Das Immunsystem mit der<br />

Blutgruppendiät stärken<br />

Der Booster fürs Immunsystem:<br />

Die passende Ernährung für jede Blutgruppe!<br />

Unse<strong>re</strong> Ernährung ist der Schlüssel zu einem<br />

starken Immunsystem! Die Basis sind eine intakte<br />

Darmflora und <strong>re</strong>ibungslos ablaufende<br />

Stoffwechselprozesse in unse<strong>re</strong>m Körper. Doch<br />

jede Blutgruppe hat ih<strong>re</strong> Besonderheiten und<br />

<strong>re</strong>agiert unterschiedlich auf tierisches und<br />

pflanzliches Eiweiß oder bevorzugt bestimmte<br />

Nahrungsmittelkombinationen.<br />

Für Blutgruppe A ist zum Beispiel ein vegetarischer<br />

Speiseplan besonders bekömmlich,<br />

wäh<strong>re</strong>nd es bei Menschen mit Gruppe B auf<br />

die Kombination der Zutaten auf dem Teller<br />

ankommt. Für Blutgruppe 0 wirken etwa das<br />

Paleo-Prinzip und scharfe Gewürze stärkend<br />

und für Gruppe AB sind eher Ziegen- oder<br />

Schafmilchprodukte von Vorteil.<br />

Gewinnt eines von d<strong>re</strong>i Büchern, indem ihr<br />

das Rätsel löst und uns eine E-Mail mit der<br />

Lösung an info@<strong>re</strong>call-magazin.de bis zum<br />

15.03.20<strong>23</strong> sendet. Bitte vergesst nicht eu<strong>re</strong><br />

komplette Anschrift anzugeben, ohne die wir<br />

den Gewinn nicht versenden können!<br />

A<br />

B<br />

2 8<br />

7 9 4 3 6<br />

3 1 9 4<br />

9 6 8 4<br />

4 7<br />

2 9<br />

4 3 8<br />

D<br />

C<br />

6 8 5<br />

9 7<br />

E<br />

Lösung:<br />

A B C D E<br />

So nehmt ihr an den<br />

Verlosungen teil:<br />

Sendet einfach die Lösung des Rätsels<br />

oder das Kennwort „Pegan“ und eu<strong>re</strong><br />

vollständigen Kontaktdaten per E-Mail an:<br />

info@<strong>re</strong>call-magazin.de. Die Gewinner<br />

werden durch Auslosung ermittelt. Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Barometer<br />

Verlagsgesellschaft mbH sowie de<strong>re</strong>n<br />

Angehörige dürfen nicht teilnehmen. Der<br />

Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss<br />

ist der 15.03.20<strong>23</strong>.<br />

www.<strong>re</strong>call-magazin.de


50<br />

Vorschau<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am 27. April 20<strong>23</strong> mit folgenden Themen*<br />

© Roxane Pfeiffer / Salutogenesis<br />

© adobe.stock.com<br />

© Lumoral<br />

© proDente e.V.<br />

Titelthema<br />

Mundgesunde Ernährung<br />

Ganzheitliche(Zahn-)Medizin<br />

Ernährungsleh<strong>re</strong> der TCM<br />

Testphase Lumoral<br />

Erster Erfahrungsbericht<br />

... und vielen weite<strong>re</strong>n inte<strong>re</strong>ssanten Beiträgen.<br />

*Die Redaktion behält sich Änderungen vor.<br />

<strong>re</strong>call<br />

Das Praxisteam-Magazin<br />

Magazin im Abo<br />

P<strong>re</strong>ise und Informationen: Für Auszubildende kostenlos (Nachweis in Form<br />

Ihr wollt pünktlich und <strong>re</strong>gelmäßig über Fachartikel und Tipps informiert werden?<br />

Dann bestellt ein oder meh<strong>re</strong><strong>re</strong> Exempla<strong>re</strong> für die Praxis oder zur Lektü<strong>re</strong><br />

für zu Hause gleich per Fax oder Mail – ohne Risiko, ohne „Kleingedrucktes“.<br />

E-Mail: info@<strong>re</strong>call-magazin.de Fax: +49 341 <strong>23</strong>1 032-11<br />

einer Mail/Sch<strong>re</strong>iben vom Arbeitgeber erforderlich). Der Jah<strong>re</strong>sabonnementp<strong>re</strong>is<br />

beträgt derzeit (6 Ausgaben) 10,80 € zzgl. MwSt. und Versandkosten. Wird das<br />

Abonnement nicht fristge<strong>re</strong>cht gekündigt, verlängert es sich stillschweigend<br />

um weite<strong>re</strong> 12 Monate. Die fristge<strong>re</strong>chte Kündigung richten Sie bitte schriftlich<br />

bis vier Wochen vor Ablauf der 12 Monate an den Verlag. Der Gesamtbetrag<br />

Versand- und Rechnungsad<strong>re</strong>sse:<br />

wird im Voraus in Rechnung gestellt.<br />

Name: ..................................................................<br />

Vorname: ..................................................................<br />

Straße: ................................................................. Nr. ..........................<br />

PLZ: ........................ Ort: ..................................................................<br />

E-Mail: ..................................................................<br />

Tel.: .................................................................. Menge: ...................<br />

(pro Ausgabe)<br />

Datum:<br />

Unterschrift:<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag/Herausgeber<br />

Barometer Verlagsgesellschaft mbH<br />

Brahestraße 16, 04347 Leipzig<br />

Telefon: +49 341 <strong>23</strong>1 032-0<br />

Telefax: +49 341 <strong>23</strong>1 032-11<br />

Internet: www.<strong>re</strong>call-magazin.de<br />

ISSN: 1869-2842<br />

Geschäfts-, Redaktions- und<br />

Anzeigenleitung<br />

Uwe Bräutigam (V.i.S.d.P.)<br />

E-Mail: info@barometer-verlag.de<br />

Redaktionsassistenz<br />

Carmen Zimmermann<br />

E-Mail: <strong>re</strong>daktion@<strong>re</strong>call-magazin.de<br />

Gestaltung<br />

Isabel Berger<br />

Drucke<strong>re</strong>i<br />

L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG DruckMedien<br />

Marktweg 42-50, 47608 Geldern<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

der Barometer Verlagsgesellschaft mbH<br />

Bild Titelseite<br />

© Dragana Gordic – adobe.stock.com<br />

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