Getränke! Technologie & Marketing 1/2023

BRANCHEN REPORT | 50 Jahre Minikeg
Envases macht das
Partyfass klimaneutral
Ein weiterer Baustein für mehr Nachhaltigkeit
ist das „ klima neutrale
Partyfass“. Zwar ist das Minikeg
von Haus aus ein Einweggebinde
– dafür allerdings ein Recycling-
Champion. Denn Metallverpackungen
haben derzeit in Deutschland
die höchste Recyclingquote aller
Materialien: Bei Weißblech liegt sie
bei über 90 %. Nichtsdestotrotz ist
Weißblech – also dünngewalzter
Stahl mit einer hauchdünnen Zinnschicht
– CO 2
-intensiv in der Herstellung.
Um sein Minikeg komplett
klimaneutral anbieten zu können,
gleicht das Unter nehmen durch die
Unterstützung anerkannter Klimaschutzprojekte
unvermeidbare Emissionen
wieder aus.
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Fragen an Jochen Massa, Gesamtgeschäftsführer der Envases Öhringen GmbH
JOCHEN MASSA
Gesamtgeschäftsführer der
Envases Öhringen GmbH
? GTM: Im letzten Jahr hat
das Minikeg von Envases seinen
50. Geburtstag gefeiert. Welche
Rolle spielt das Fünf-Liter-Fass
innerhalb Ihres Unternehmens?
! Jochen Massa: Dass das Minikeg
innerhalb unseres Unternehmens
eine zentrale Rolle spielt,
sieht man daran, dass ihm hier bei
uns in Öhringen ein eigener Unternehmensbereich
gewidmet ist:
Die gesamte Sparte „Beverage“
ist komplett auf das Fünf-Liter-Fass
ausgerichtet. Gerade in diesem Bereich
haben wir in den letzten Jahren
viel investiert, denn unser Anspruch
ist es, durch modernste
Technik und umfassendes Knowhow
eine optimale Produktqualität
zu gewährleisten. Wir sind Weltmarktführer
im Bereich Partyfass,
haben in den letzten 50 Jahren bei
vielen Innovationen Pionier arbeit
geleistet und wollen das auch in
Zukunft fortführen. Im Minikeg
steckt noch großes Potential.
? GTM: Wie kann es gelingen,
noch mehr Kunden für das
Minikeg zu begeistern und dadurch
den Absatz noch weiter
zu steigern?
! Jochen Massa: Gerade während
Corona hat sich gezeigt: Die
Verbraucher sind affin für frisch
gezapftes Bier zu Hause. Diesen
Trend durch clevere Innovationen
weiter zu fördern, wird
in den nächsten Jahren eine anspruchsvolle
und wichtige Aufgabe
für uns sein. Als Erfinder und
Weltmarktführer im Bereich Partyfass
sind wir es unseren Kunden
schuldig, ein Höchstmaß an Qualität,
Service und Zuverlässigkeit
zu liefern. Wir versuchen für unsere
Kunden da zu sein, stehen als
Partner an ihrer Seite und liefern
Lösungen, die genau so von den
Verbrauchern erwartet werden.
? GTM: Seit 2021 gehört Ihr
Unternehmen zum internationalen
Verpackungskonzert
Envases. Was bedeutet das für
den Standort Öhringen?
! Jochen Massa: Für uns hier in
Öhringen war der Anschluss an die
Envases Group ein echter Glücksfall.
Denn nur so konnte der Innovationsstau
endlich aufgelöst werden
und das Unternehmen wieder
einen Spitzenplatz einnehmen.
Die Ideen waren schließlich schon
immer da – nur nicht die Mittel.
Das hat sich durch die Zugehörigkeit
zu Envases mit einem Schlag
geändert: In den letzten 1,5 bis
zwei Jahren wurde mehr investiert
als in vielen Jahren davor.
? GTM: Das Thema Nachhaltigkeit
gewinnt immer mehr an
Bedeutung. Wie wird dies bei
Envases umgesetzt?
! Jochen Massa: Die Bedeutung
von nachhaltigen Angeboten an die
Kundinnen und Kunden wächst.
Als Verpackungsunternehmen stellen
wir uns daher konsequent darauf
ein, dass Nachhaltigkeit als Leitthema
die Zukunft wesentlich mitbestimmen
wird. Uns ist es wichtig,
als Unternehmen nicht nur in sozialer,
sondern auch in ökologischer
Hinsicht Verantwortung zu übernehmen.
Dafür haben wir einen „Climate
Active Plan“ erarbeitet, mit dem
wir die Nachhaltigkeit in allen Bereichen
weiter vorantreiben wollen.
Denn uns geht es nicht nur um die
Dose und das Davor und das Danach
interessiert uns nicht. Eine
nachhaltige Unternehmensausrichtung
schließt energie- und ressourcenschonende
Produktionsverfahren
genauso mit ein wie eine effiziente
und klimafreundliche Logistik und
eine sorgfältige Lieferantenauswahl.
? GTM: Welche Herausforderungen
und Chancen sehen Sie
in Zukunft – für Ihr Unternehmen
wie für das Minikeg?
! Jochen Massa: Als Verpackungshersteller
haben wir durch
Corona zugegebenermaßen profitiert,
allerdings haben sich durch
die momentane Energie- und Wirtschaftskrise
die Vorzeichen schon
wieder komplett verändert. Bei vielen
unserer Kunden spüren wir aktuell
eine große Verunsicherung.
Umso wichtiger ist es uns, eng am
Kunden zu sein, um seine Bedürfnisse
und die Marktentwicklungen genau
zu kennen. Wir möchten und
werden in Zukunft neue Märkte erschließen
und haben dabei eine Erweiterung
unseres Produktportfolios
klar im Visier. Im Hinblick auf
das Minikeg geht es uns einerseits
darum, unsere Kunden durch stetige
Produktoptimierungen weiterhin
zu 100 % zufriedenzustellen. Außerdem
möchten wir noch mehr ausländische
Brauereien für das Minikeg
begeistern und als Kunden gewinnen,
denn im Exportmarkt sehen
wir noch deutliches Potential.
! GTM: Herr Massa, vielen
Dank für Ihre Ausführungen.
26 | Getränke! 01 | 2023