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Hygiene Report 1/2023

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung. Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung.

Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

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wissenschaft<br />

1·23<br />

Acht QS-Förderprojekte von UV-Dekontamination bis <strong>Hygiene</strong>schleusen<br />

Mit einem Betrag von über 150.000 Euro<br />

förderte der Wissenschaftsfonds der<br />

QS Qualität und Sicherheit GmbH (Bonn)<br />

im Jahr 2022 fünf weitere Forschungsprojekte<br />

und leistet so einen wichtigen Beitrag<br />

zu Lebensmittelsicherheit und Tierschutz.<br />

Seit der Gründung 2012 fördert der Fonds<br />

innovative Ideen und Forschungsansätze<br />

auch im Bereich Lebensmittelhygiene und<br />

finanziert sich aus den Sanktionsstrafen,<br />

die Systempartner bei Verstößen gegen<br />

QS-Anforderungen zahlen müssen.<br />

Hier ein Blick auf die neu geförderten Projekte:<br />

„Dekontamination von Rapsschrot<br />

mittels Plasmabehandlung und UV-C-<br />

Strahlung zur Reduktion von Salmonella<br />

spp. in der Lebensmittelkette“ (Universität<br />

Leipzig); „Reduzierung von pathogenen<br />

Keimen auf Schweineschlachtkörpern<br />

durch strukturierte Laserapplikation“<br />

(Laser Zentrum Hannover e.V.); „Campylobacter<br />

spp. auf Masthähnchenfleisch:<br />

Quantitative Untersuchungen zu Überlebensstrategien<br />

mittels<br />

hochauflösender 3D-Fluoreszenzmikroskope“<br />

(Max-Rubner-Institut,<br />

Karlsruhe); „Sniffer-Pig-Board:<br />

Entwicklung<br />

eines neuartigen Beschäftigungsobjekts<br />

zur kognitiven<br />

Umweltanreicherung in der<br />

Schweinehaltung“ (Universität<br />

Hohenheim).<br />

Neben dem QS-Wissenschaftsfonds gibt<br />

es den QS-Wissenschaftsfonds Obst,<br />

Gemüse und Kartoffeln. Dieser förderte im<br />

Jahr 2022 drei weitere Forschungsprojekte<br />

mit gut 74.000 Euro. Darunter ist auch<br />

ein Projekt der Hochschule Geisenheim<br />

University mit dem Titel „Optimierung<br />

von <strong>Hygiene</strong>schleusen zur Vermeidung<br />

mikrobiologischer Risiken in der Gemüseproduktion<br />

und -verarbeitung“.<br />

Darin wird überprüft, ob handelsübliche<br />

<strong>Hygiene</strong>schleusen<br />

ausreichend Reinigungs- und<br />

Desinfektionsleistung aufweisen<br />

und ob durch die Anpassung<br />

wichtiger Parameter eine<br />

Optimierung dieser Leistung<br />

möglich ist. Zudem wird ein<br />

standardisiertes Testverfahrens<br />

für <strong>Hygiene</strong>schleusen (SOP,<br />

Standard Operation Procedure) entwickelt.<br />

So sollen idealerweise weniger Erreger in<br />

die Erzeugerbetriebe eingetragen werden.<br />

www.q-s.de<br />

FEI: Honigfälschungen mit Enzym-Referenzliste auf die Spur kommen<br />

Die Deutschen sind Honig-Weltmeister:<br />

Der hiesige Pro-Kopf-<br />

Verbrauch von über 1 kg Honig<br />

ist der höchste der Welt. Dies<br />

unterstreicht die große wirtschaftliche<br />

Bedeutung dieses<br />

Lebensmittels – was auch<br />

Begehrlichkeiten weckt. So gehört<br />

Honig zu den weltweit am<br />

häufigsten verfälschten Lebensmitteln.<br />

Ein Projekt der Industriellen<br />

Gemeinschaftsforschung<br />

(IGF), das vom Forschungskreis<br />

der Ernährungsindustrie (FEI)<br />

koordiniert wird, soll dem entgegenwirken<br />

und ein neues Analyseverfahren<br />

entwickeln, das<br />

eine Authentizitätsbewertung<br />

bzw. einen Verfälschungsnachweis<br />

für Honig ermöglicht.<br />

Fälscher sind erfindungsreich.<br />

Um den Eindruck natürlichen<br />

Honigs zu vermitteln, kann<br />

schon während der Produktion<br />

Sirup an die Bienen verfüttert<br />

werden, Honig kann durch<br />

direkte Zugabe von Zuckersirup<br />

gestreckt, unreifer Honig durch<br />

Dehydratisierung aufkonzentriert<br />

werden. Mit dem natürlich<br />

in Bienenwaben gereiften<br />

Produkt hat solcher Honig nicht<br />

viel gemeinsam. Zudem sind<br />

Sirupzugabe<br />

wie auch<br />

der Wasserentzug<br />

des<br />

unreifen<br />

Honigs laut<br />

EU-Honigverordnung<br />

nicht gestattet.<br />

Trotz<br />

bensmittelfälscher.<br />

umfassender<br />

Analytik kann insbesondere<br />

eine im industriellen Maßstab<br />

erfolgende Verfälschung bisher<br />

nicht oder nur unzureichend<br />

nachgewiesen werden.<br />

Honig, ein beliebtes Produkt für Le-<br />

In Deutschland gibt es mehr als<br />

140.000 Imker, die 2020 gut<br />

33 Prozent des Inlandbedarfs<br />

erzeugten – bei Herstellungskos<br />

ten für naturbelassenen<br />

Honig von 7-8 Euro/kg. Extrem<br />

güns tiger Importhonig steht in<br />

der Kritik, von geringerer Qualität<br />

oder gar gefälscht zu sein.<br />

Das Forschungsprojekt<br />

AiF 21505 N<br />

„Food Proteomics<br />

zum<br />

Foto: © Country-<br />

massenspektrometrischen<br />

Nachweis der<br />

Authentizität von Honig“ wird<br />

vom Institut für Innovationen im<br />

Lebensmittel- und Umweltbereich<br />

e. V. (IILU) in Bremen und<br />

der Abteilung Lebensmittelchemie<br />

des IBTB der Universität<br />

Stuttgart durchgeführt. Als<br />

neue, valide Authentizitätsparameter<br />

werden die von den Bienen<br />

erst während der Reifung<br />

zugesetzten typischen Enzyme<br />

genutzt; anhand von Blütenhonigen<br />

verschiedener Bienenrassen<br />

wird eine umfangreiche Referenzliste<br />

mit Enzymen erstellt,<br />

pixel - stock.adobe.com #203681255<br />

Rund 80.000 t jährlich (z.B. aus<br />

der Ukraine, Mexiko, Argentinien,<br />

Brasilien, Rumänien, China)<br />

werden z.T. für 1,25 Euro/kg<br />

als Fassware<br />

gehandelt.<br />

die nur in naturbelassenem Honig<br />

vorkommen. Sirup, der für<br />

Verfälschungen benutzt wird,<br />

wird i.d.R. durch Hydrolyse von<br />

Stärke hergestellt, bei der auch<br />

bienenfremde Enzyme zum Einsatz<br />

kommen, die nicht natürlicherweise<br />

in Honig vorkommen.<br />

Mittels Massenspektrometrie<br />

kann sodann unreiner Honig<br />

leichter identifiziert werden.<br />

Das neue Analyseverfahren<br />

soll laut FEI dem gesamten<br />

honigproduzierenden/-verarbeitenden<br />

Gewerbe sowie Dienstleistungslaboratorien<br />

zugutekommen.<br />

Honigverarbeitende<br />

Betriebe etwa können diese<br />

Analytik künftig in ihre Food-<br />

Fraud-Vermeidungsstrategie<br />

integrieren und so den Anforderungen<br />

verschiedener Standards<br />

noch besser genügen.<br />

Forschungskreis der<br />

Ernährungsindustrie e.V. (FEI)<br />

Godesberger Allee 125<br />

D-53175 Bonn<br />

www.fei-bonn.de<br />

18 www.hygiene-report-magazin.de

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