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2023-01-AV-Magazin

Das Quartals-Magazin des Alpenvereins Villach

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Klettertraining

Dynamisches Klettern 2

Bei sehr weiten Zügen ist es oft notwendig, sehr hoch zu steigen, um den nächsten

Griff zu erreichen . Dabei ist es von Vorteil, unterschiedlich hoch zu steigen, um mit

dem tieferen Bein das Gewicht über das obere Bein zu bringen und dann mit dem

oberen Bein den Körper in Zielrichtung zu drücken (oder zu springen).

HANNES HAUSHERR

© Hannes Hausherr (4), AV-Villach

Ausholen mit gestreckten Armen

Becken über das obere Bein

Dabei gibt es je nach Weite und Trittposition unterschiedliche

Abstufungen, die koordinativ zunehmend

schwieriger werden und mehr Schwung benötigen:

1. Schwungvolles Aufstehen auf beiden Beinen – beide Füße

bleiben auf den Tritten.

2. Wie Punkt 1, nur drückt sich der tiefere Fuß vom Tritt ab

und wir stehen nur auf dem oberen Bein. Dabei ist es wichtig,

dass das Becken möglichst direkt über den oberen Fuß

geschoben wird, sodass wir (fast) in Balance stehen können.

Wir haben einen Fuß und eine Hand an der Wand.

3. Wie Punkt 2, nur verlässt die zweite Hand ebenfalls den

Griff - wir haben kurzfristig nur einen Fuß an der Wand;

hier kann es passieren, dass wir nach dem Ergreifen der

Zielgriffe den Trittkontakt verlieren und auspendeln.

4. Wie Punkt 3, nur springen wir mit dem zweiten Fuß

auch weg, sodass wir kurzfristig keinen Körperteil an der

Wand haben.

Wichtig ist es bei allen Punkten, dass die Richtung der Ausholbewegung

immer so sein soll, dass wir das Becken mit

Schwung über das obere Bein bringen bzw. über das Bein,

mit dem wir aufstehen oder wegspringen wollen. Es ist

nicht die Richtung des Zielgriffes entscheidend, sondern die

Position des Stand- oder Sprungbeins. Wenn also das linke

Bein das Stand- oder Sprungbein ist, holen wir rechts aus,

um das Becken mit Schwung über das linke Bein zu bekommen.

Beindet sich der linke Fuß unter dem Schwerpunkt,

ist es ein Ausholen nach unten; je weiter seitlich der Tritt

ist, umso mehr wird das Ausholen zu einem seitlichen Pendeln.

Dabei versuchen wir, nicht parallel zur Wand, sondern

etwas von der Wand weg in Richtung Wand zu beschleunigen

(= Wellenbewegung). Die Schwerkraft verhindert, dass

wir gegen die Wand stoßen.

Um gut Schwung holen zu können, ist es wichtig, die Arme dabei

gestreckt zu halten, um weiter ausholen zu können (=

mehr Anlauf).

Abfangen

Greifen Zweites Bein ausschwingen lassen

Dynamisch klettern nach oben

Der zweite, ebenso wichtige Teil des dynamischen Kletterns ist

das Abfangen des Schwunges. Dabei ist Folgendes wichtig:

• Den Griff richtig treffen – dabei die Augen offen lassen

und den/die Zielgriff/e anschauen – viele neigen unbewusst

dazu, beim Springen die Augen zu schließen oder

wegzuschauen.

• Das richtige Timing – der Zielgriff soll möglichst im toten

Punkt erreicht werden.

24 Alpenverein Zweig Villach 01/2023

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