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Potsdam-Mittelmark

Von den boomenden Städten unweit der Metropole bis zu den naturverbundenen Gemeinden im Oderbruch, im Westhavelland oder im Fläming – unsere Landkreisbroschüren zeigen anschaulich die Vielfalt der Landkreise rings um Berlin. Die Wegweiser informieren über die wichtigsten Ansprechpartner im Kreis und in den Kommunen. Alle Städte, Gemeinden und Ämter geben einen Überblick über ihre wichtigsten kommunalen Projekte – in Wort und Bild werden neue Kitas, Schulen oder Feuerwehrhäuser vorgestellt. Thematisch vielfältig sind auch die Texte über die Landkreise: Ob Energiewende oder öffentlicher Personennahverkehr, ob neue Kultureinrichtungen oder nachhaltig produzierende Firmen – jede Broschüre stellt prägende Akteure vor und gibt die Chance zur Präsentation. Hinzu kommen aktuelle Buchtipps und ein regionaler Sportverein jenseits des Fußballs.

Von den boomenden Städten unweit der Metropole bis zu den naturverbundenen Gemeinden im Oderbruch, im Westhavelland oder im Fläming – unsere Landkreisbroschüren zeigen anschaulich die Vielfalt der Landkreise rings um Berlin. Die Wegweiser informieren über die wichtigsten Ansprechpartner im Kreis und in den Kommunen. Alle Städte, Gemeinden und Ämter geben einen Überblick über ihre wichtigsten kommunalen Projekte – in Wort und Bild werden neue Kitas, Schulen oder Feuerwehrhäuser vorgestellt. Thematisch vielfältig sind auch die Texte über die Landkreise: Ob Energiewende oder öffentlicher Personennahverkehr, ob neue Kultureinrichtungen oder nachhaltig produzierende Firmen – jede Broschüre stellt prägende Akteure vor und gibt die Chance zur Präsentation. Hinzu kommen aktuelle Buchtipps und ein regionaler Sportverein jenseits des Fußballs.

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UMWELT<br />

Moore leisten einen großen Beitrag zum Klimaschutz<br />

Äcker sollen zu Grünland werden<br />

Jahrhunderte lang setzten die Menschen<br />

alles daran, die Sümpfe und<br />

Moore trocken zu legen. Unter Friedrich<br />

dem Großen erfuhr die Melioration<br />

auch in der Region zwischen Havel,<br />

Nuthe und Nieplitz einen großen<br />

Schub. Noch bis in die 1980er Jahre<br />

hinein wurden Entwässerungsgräben<br />

angelegt, Kanäle gebaut, Flüsse<br />

begradigt, und es wurde großflächig<br />

Torf abgebaut.<br />

Heute gelten die einst so bekämpften<br />

Moore als Klimaretter. Obwohl<br />

sie nur drei Prozent der weltweiten<br />

Landfläche bedecken, speichern sie<br />

mehr CO ² als alle Wälder zusammen!<br />

In Brandenburg, wo der Anteil der<br />

Feuchtgebiete relativ hoch ist, verursachen<br />

die trocken gelegten Moore<br />

eine größere Treibhausgasbelastung<br />

als der gesamte Verkehrssektor, erklärte<br />

Umweltminister Axel Vogel. Im<br />

März 2023 wurde deshalb ein Moorschutzgesetz<br />

erlassen, mit ehrgeizigen<br />

Zielen: Auf einem Viertel der<br />

über 200.000 Hektar der brandenburgischen<br />

Moor- und Moorfolgeböden<br />

soll bis 2030 der Wasserspiegel angehoben<br />

werden, und zwar auf etwa 30<br />

Zentimeter unterhalb der Flurkante,<br />

um die weitere Austrocknung zu verhindern.<br />

Ackerflächen auf Moorstandorten<br />

sollen in Grünland umgewandelt<br />

werden. Für die Umsetzung wurde<br />

eine Arbeitsgemeinschaft (ARGE) „Klimamoor“<br />

ins Leben gerufen. Das Expertenteam<br />

besteht aus Wasserwirtschaftlern,<br />

Landwirten, Moorkundlern<br />

sowie Biologen. Bundesumweltministerin<br />

Steffi Lemke zeichnete das Brandenburger<br />

„Klimamoor“ im November<br />

2023 als herausragendes Projekt der<br />

„UN-Dekade zur Wiederherstellung<br />

von Ökosystemen“ aus.<br />

Allein fünf der 20 ausgewählten Flächen<br />

Brandenburgs befinden sich im<br />

Landkreis <strong>Potsdam</strong>-<strong>Mittelmark</strong>. Den<br />

Nutzern, Besitzern und Anliegern der<br />

Polder „Emster-Gollwitz“, „Gollwitz-<br />

Havel“, „Breites Bruch“ und „Netzen“<br />

haben die Expertenteams seit 2022<br />

ihr Anliegen auf Informationsveranstaltungen<br />

vor Ort vorgestellt, Das<br />

Gleiche wird noch passieren beim<br />

neuen Projektgebiet „Dunkelsee“. Die<br />

ARGE „Klimamoor“ misst permanent<br />

den Grundwasserspiegel, erstellt hydrologische<br />

Gutachten und stimmt<br />

sich ab mit den Vertretern der anliegenden<br />

Kommunen. Sie unterstützt<br />

und berät Landwirtschaftsbetriebe<br />

bei der Umstellung. Koordinatorin Dr.<br />

Christina Grätz erklärt, dass die Maßnahmen<br />

zuerst beim Gebiet „Breites<br />

Im Polder Gollwitz-Havel<br />

Bruch“ eingeleitet werden sollen. Die<br />

Fläche zwischen der Havel, der Stadt<br />

Brandenburg und dem Emster Kanal<br />

ist das größte und komplizierteste Klimamoor-Vorhaben<br />

im Landkreis. Hier<br />

führt eine Eisenbahnstrecke hindurch,<br />

liegen unterschiedliche Biotope dicht<br />

nebeneinander, etwa Feuchtwiesen,<br />

Schilfröhricht, Erlen-Moorgehölz. Dazwischen<br />

liegen intensiv genutztes<br />

Grünland und Äcker – und bei einigen<br />

Landwirten ist die Skepsis hoch. Manche<br />

wetterten sogar gegen eine drohende<br />

zwangsweise „Versumpfung“.<br />

© Volkmar Rowinsky<br />

Dabei betont der Klimaplan des Landes<br />

Brandenburg ausdrücklich, dass<br />

die Umsetzung dieses Programms<br />

wegen des umfassenden Abstimmungsbedarfs<br />

mit den Flächennutzern<br />

und -eigentümern eine langfristige<br />

Maßnahme ist und nur auf<br />

freiwilliger Basis erfolgen kann.<br />

Ohne Kommunikation, einen gegenseitigen<br />

Austausch und der Suche<br />

nach einem gemeinsamen Nenner<br />

wird der Klimaschutz nicht vorankommen.<br />

Torsten Wahl

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