Oberhavel

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Kremmen – lebens- und liebenswerte Ackerbürgerstadt
Kremmen hat dörflichen Charme
und doch besitzt der Ort bereits seit
1298 das Stadtrecht. Die schmalen
Gassen mit ihrem charakteristischen
Kopfsteinpflaster, der Marktplatz
und das sanierte Scheunenviertel
atmen Geschichte und sind zugleich
stumme Zeugen für das karge
Leben, welches die Menschen hier
einst führten. Die Häuser der Altstadt
sind zumeist Mittelflurhäuser.
Ein Flur teilt das Gebäude asymmetrisch
in Wohn- oder Geschäftsbereiche.
Im kleineren Bereich wohnten
meist die Großeltern, der größere
Teil des Hauses war der jungen Familie
vorbehalten. Die oberen Stockwerke
entstanden häufig erst später,
etwa um 1900 herum. Die Ackerbürger
konnten allein vom Ertrag ihres
Handwerks nicht leben und so betrieben
Schuster, Bäcker, Stellmacher
usw. zusätzlich Landwirtschaft.
Kremmen hatte in seiner Stadtgeschichte
eine Vielzahl von Bränden
zu verzeichnen. Der letzte große
Stadtbrand ist für 1840 dokumentiert,
bei dem weit über 1.100 Personen
obdachlos wurden. Der Brand
entstand in der Kirchstraße und aufgrund
ungünstigen Windes stand
das Stadtzentrum nebst dem Scheunenviertel
in Flammen. Letzteres
war ursprünglich als Brandschutzmaßnahme
für die Stadt errichtet
worden. In der Mitte des 17. Jahrhunderts
gab es noch keine Feuerwehren
und so sah der Kurfürst in
dem Bau der Scheunenviertel ein
effizientes Mittel. Er verfügte per
Erlass, dass brennbare Materialien
wie Heu, Stroh und Futtermittel nur
noch außerhalb der Ackerbürgerstädte
gelagert werden durfte.
In der gesamten Mark Brandenburg
entstanden Scheunenviertel. Die
Stadt Kremmen verfügt über eines
der besterhaltenen und europaweit
wohl über eines der größten seiner
Art. Etwa 54 Scheunen sind erhalten
und fast alle werden genutzt. Die
meisten noch immer als Lagerraum,
aber auch als Theater, Restaurant,
Café, Möbelladen, Friseur, Kosmetikstudio,
Atelier, Event- und Partylocation
und als Touristeninformation
mit Trauzimmer.
Doch die Stadt Kremmen besteht
nicht nur aus der Ackerbürgerstadt.
Seit 2001 bilden sechs weitere
Ortsteile, Beetz, Flatow, Groß-
Ziethen, Hohenbruch, Sommerfeld
und Staffelde gemeinsam mit dem
Ortsteil Kremmen die Stadt Kremmen.
Damit nimmt die Stadt eine
Gesamtfläche von 209,55 km² ein
und hat etwa 7.800 Einwohner. Die
Stadt Kremmen ist Trägerin von fünf
Kindertagesstätten, zwei Grundschulen
und einer Oberschule.
Die Lage Kremmens ist in vielfacher
Hinsicht ideal. Inmitten des
Rhinluchs liegt die Stadt in einer
einzigartigen Kulturlandschaft, die
landwirtschaftlich geprägt und zugleich
touristisch interessant ist.
Unternehmen schätzen den Wirtschaftsstandort
Kremmen, welcher
über gleich zwei Anschlüsse
an die Autobahn verfügt. Im Süden
mit der Abfahrt Oberkrämer, unweit
des Berliner Rings A10 und im Norden
mit der Abfahrt Kremmen an die
A24. Über Landes- und Bundesstraßen
sind die Städte Oranienburg,
Nauen und Neuruppin ebenfalls gut
erreichbar. Pendler und Gäste genießen
mit der Regionalbahn (RB55)
und dem Prignitz-Express (RE6) eine
hervorragende Anbindung, regelmäßig
verkehrende Buslinien der
Oberhavel-Verkehrsgesellschaft verbinden
mit dem Umland. Attraktive
Gewerbeflächen, am Rande und
auch im Zentrum der Stadt sowie
Gewerbeimmobilien machen Kremmen
für Investoren, vor allem im
Dienstleistungsbereich, interessant.
Scheunenviertel, Blick vom Schlossdamm
© Stadtverwaltung Kremmen
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