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Oberhavel

Von den boomenden Städten unweit der Metropole bis zu den naturverbundenen Gemeinden im Oderbruch, im Westhavelland oder im Fläming – unsere Landkreisbroschüren zeigen anschaulich die Vielfalt der Landkreise rings um Berlin. Die Wegweiser informieren über die wichtigsten Ansprechpartner im Kreis und in den Kommunen. Alle Städte, Gemeinden und Ämter geben einen Überblick über ihre wichtigsten kommunalen Projekte – in Wort und Bild werden neue Kitas, Schulen oder Feuerwehrhäuser vorgestellt. Thematisch vielfältig sind auch die Texte über die Landkreise: Ob Energiewende oder öffentlicher Personennahverkehr, ob neue Kultureinrichtungen oder nachhaltig produzierende Firmen – jede Broschüre stellt prägende Akteure vor und gibt die Chance zur Präsentation. Hinzu kommen aktuelle Buchtipps und ein regionaler Sportverein jenseits des Fußballs.

Von den boomenden Städten unweit der Metropole bis zu den naturverbundenen Gemeinden im Oderbruch, im Westhavelland oder im Fläming – unsere Landkreisbroschüren zeigen anschaulich die Vielfalt der Landkreise rings um Berlin. Die Wegweiser informieren über die wichtigsten Ansprechpartner im Kreis und in den Kommunen. Alle Städte, Gemeinden und Ämter geben einen Überblick über ihre wichtigsten kommunalen Projekte – in Wort und Bild werden neue Kitas, Schulen oder Feuerwehrhäuser vorgestellt. Thematisch vielfältig sind auch die Texte über die Landkreise: Ob Energiewende oder öffentlicher Personennahverkehr, ob neue Kultureinrichtungen oder nachhaltig produzierende Firmen – jede Broschüre stellt prägende Akteure vor und gibt die Chance zur Präsentation. Hinzu kommen aktuelle Buchtipps und ein regionaler Sportverein jenseits des Fußballs.

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Kultur und Geschichte(n)<br />

Mausfried führt von der Mauer bis zum Mammut<br />

Mit Mausfried in die Eiszeit<br />

Kaum ein Schloss hat schon so viele<br />

verschiedene Hausherren erlebt wie<br />

das Schloss Oranienburg. Am Anfang<br />

stand eine Hausherrin: Louise Henriette,<br />

Kurfürstin von Brandenburg,<br />

geborene Prinzessin von Oranien<br />

bezog anno 1652 ihre „Oranienburg“<br />

– das klassizistische Bauwerk nach<br />

holländischem Vorbild gab dem Ort<br />

Bötzow gleich einen neuen Namen.<br />

Auch ihr Sohn Friedrich, erst Kurfürst,<br />

dann König von Preußen, lustwandelte<br />

hier. Später wurden eine<br />

Baumwollfabrik, eine Chemische<br />

Fabrik und ein Lehrerseminar einquartiert,<br />

im 20. Jahrhundert zogen<br />

Polizei und Militär ein. Im südlichen<br />

Flügel des Schlosses aber herrscht<br />

ein ganz neuer Geist: Er heißt „Mausfried<br />

von der Havel“ und ist das<br />

Maskottchen des Regionalmuseums,<br />

das seit 2001 im Schloss ansässig<br />

ist und 2021 nach zwei Jahren Umbau<br />

als ReMO wiedereröffnet wurde.<br />

Unter dem Motto „Geschichte(n)<br />

entlang der Havel“ wird nicht nur<br />

die Historie anschaulich erlebbar<br />

gemacht, sondern zugleich ein Gesamtbild<br />

des Kreises <strong>Oberhavel</strong> gezeichnet.<br />

Mit Mausfried wandeln<br />

die Besucher durch die elf Räume,<br />

beginnend in der Gegenwart und<br />

in der Nachwendezeit. 1993 wurden<br />

die Kreise Oranienburg und Gransee<br />

zum Landkreis <strong>Oberhavel</strong> vereinigt.<br />

Zuvor war die südliche Kreisgrenze<br />

eine schwer bewachte Grenze<br />

zwischen den Systemen. Die Mauer<br />

trennte Orte wie Hennigsdorf vom<br />

nahen Westberlin. Düstere deutsche<br />

Geschichte ist im Landkreis auf besondere<br />

Weise präsent: In den Konzentrationslagern<br />

Sachsenhausen<br />

und Ravensbrück wurden Zehntausende<br />

ermordet. Im ReMO werden<br />

nicht nur besondere Stücke ausge-<br />

Im Labor von Prof. Runge<br />

© ReMO (2)<br />

stellt und Videos angeboten, sondern<br />

es wird auch auf die originalen<br />

Gedenk orte verwiesen.<br />

Dabei ist das Haus ja selbst ein besonderer<br />

originaler Ort: Ein gesamtes<br />

Kabinett ist dem Chemiker Friedlieb<br />

Ferdinand Runge gewidmet, der<br />

in Oranienburg seine Chemischen<br />

Fabriken unterhielt. Runge entdeckte<br />

Stoffe wie das Koffein und das<br />

Chinin, er gewann aus Teer das Anilin,<br />

erfand eine haltbare Tinte, Kernseife<br />

und nichtrußende Stearinkerzen.<br />

Die Gründerin des Hauses<br />

erscheint auf einem monumentalem<br />

Gemälde: Die „Allegorie auf die<br />

Gründung von Oranienburg“ des<br />

niederländischen Hofmalers Willem<br />

van Honthorst ist 360 Jahre alt,<br />

3,5 Meter breit und vier Meter hoch.<br />

Das Bild war ab 1999 im Schlossmuseum<br />

untergebracht und zog<br />

im Frühjahr 2021 ins ReMO um. Ein<br />

Raum widmet sich der Siedlungstätigkeit<br />

der preußischen Kurfürsten<br />

und Könige. Dann führt Mausfried<br />

ins Mittelalter zurück – durch<br />

das markante spätgotische Ruppiner<br />

Tor, dessen Original in Gransee<br />

steht. Von der frühen, slawischen<br />

Besiedlung der <strong>Oberhavel</strong>-Region<br />

erzählen die Fundstücke um das<br />

Blockbohlenhaus.<br />

Die Allegorie auf die Gründung<br />

von Oranienburg<br />

Überall werden auch jüngere Besucher<br />

eingeladen, selbst in die Geschichte<br />

einzusteigen. In jedem<br />

Raum warten Entdeckerstationen,<br />

Schübe, Spiele und Hörbücher. So<br />

kann jeder messen, ob er größer ist<br />

als „Friedrich der Große“ oder mit<br />

den Professor-Tintenklecksen von<br />

Friedlieb Ferdinand Runge spielen<br />

– digital auf dem Touchscreen oder<br />

echt auf dem Papier in der Museumswerkstatt.<br />

Torsten Wahl<br />

• Regionalmuseum<br />

<strong>Oberhavel</strong> ReMO<br />

Schlossplatz 1, 16515 Oranienburg<br />

Tel. 03301 601-5771<br />

www.remo.oberhavel.de<br />

→ Von Mai-September 2022<br />

stellt die Sonderausstellung<br />

„Blick zurück nach vorn“<br />

den regionalen Künstler<br />

Jürgen Gerhard vor.<br />

→ Ab Oktober: Ausstellung zum<br />

90. Geburtstag des Museums.<br />

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