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Sonderausgabe_Holzbau_gesamt

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Das isteine <strong>Sonderausgabe</strong> der Kleinen Kinderzeitung zumThema <strong>Holzbau</strong>.<br />

d<br />

u<br />

www.kinderzeitung.kleinezeitung.at<br />

Seite 10/11<br />

So läuft eine Lehre<br />

in der Zimmerei<br />

Schritt für Schritt:<br />

Vom Brett zum<br />

fertigen Haus<br />

Seite 16/17<br />

Bau<br />

Bau<br />

Holz<br />

auf Holz<br />

EinMaterial, das in Häusern steckt,<br />

das Klima schützt und Arbeitsplätze<br />

schafft –warum Holz genau das möglich macht.


HALLO!<br />

Inhalt<br />

4<br />

GUTE MISCHUNG. Heimische Hölzer<br />

und wasman damit bauen kann.<br />

6<br />

8<br />

AUF DIE SÄGE, FERTIG, LOS!<br />

Worauf es bei der Forstarbeit ankommt.<br />

SCHNEIDEN, TROCKNEN, HOBELN.<br />

Der lange Wegvom Baum zumBrett.<br />

eine Ahnung, was<br />

Kdu später einmal<br />

werden willst? Dann<br />

könnte dieses Heft genau<br />

das Richtige für dich sein.<br />

In dieser<strong>Sonderausgabe</strong><br />

der Kleinen Kinderzeitung<br />

machen wir nämlich die<br />

Arbeit rund ums Holz zum<br />

Thema. Dabei gehtesum<br />

Fragen wie: Wasbraucht<br />

es,damit ein Baum zum<br />

Dachstuhl wird? Woher<br />

kommen die Bretter? Und<br />

wermussallesHand anlegen,<br />

um aus einzelnen<br />

Teilen ein ganzes Haus zu<br />

bauen?Damit wir nicht<br />

auf dem Holzweg sind, hat<br />

die Redaktion echte Profis<br />

getroffen und ihr Wissen<br />

zusammengetragen.<br />

Dabei haben wir auch<br />

erfahren, warum Holz als<br />

natürliche Klimaanlage<br />

gilt und Zimmerleuten<br />

auch in Zukunftdie Arbeit<br />

nichtausgehenwird. Seid<br />

gespannt!<br />

Eure Katrin<br />

Redaktion<br />

Kleine Kinderzeitung<br />

olz istder Bau-<br />

dem Hstoff,aus<br />

wir in kurzer Zeit<br />

aus einem heimischen<br />

Material undmit einer<br />

ausgeglichenen Ökobilanz<br />

Wohn- und Hochhäuser,Gemeindezentren,<br />

Sportstätten, Carports,<br />

Brücken und vielesmehr<br />

bauen können. Junge<br />

Zimmerleuteliebenes,<br />

beim Errichteneines<br />

Bauwerks vomAnfang<br />

bis zumFertigstellungstermin<br />

dabei zu sein.<br />

Mit erfahrenen Fachkräftenarbeiten<br />

sie in<br />

einem dynamischen<br />

Team zusammen –jeder<br />

Handgriffsitzt und es<br />

sind bleibende Werte,<br />

die vonihnen geschaffen<br />

werden. Wirhaben es<br />

mit unserem Handwerk<br />

geschafft,eine Verbindung<br />

vonTradition und<br />

Moderne herzustellen,<br />

und freuen uns,wenn<br />

auch du dich für unseren<br />

<strong>Holzbau</strong> interessierst!<br />

Oskar Beer<br />

Anna Beer<br />

10<br />

12<br />

14<br />

16<br />

18<br />

20<br />

JEDER FÄNGT KLEIN AN. Was<br />

Zimmerleuteinihrer Ausbildung erleben.<br />

PROFI AM WERK. Wasein echter<br />

<strong>Holzbau</strong>-Meisteralleskann.<br />

QUAL DER WAHL. Holzhäuser jeder<br />

Artund wassie zusammenhält.<br />

TEIL FÜR TEIL.<br />

So entsteht ein Fertighaus aus Holz.<br />

EIN BAUSTOFF MIT ZUKUNFT.<br />

Warum Holz gut für Mensch und Klimaist.<br />

QUIZ. Jetztbistdudran:<br />

Washastdudir gemerkt?<br />

Diese <strong>Sonderausgabe</strong> der Kleinen Kinderzeitung<br />

zumThema <strong>Holzbau</strong> istimRahmen<br />

einer entgeltlichen Medienkooperation mit<br />

der Landesinnung <strong>Holzbau</strong> Steiermark<br />

entstanden. Die inhaltliche Verantwortung liegt<br />

ausschließlich bei der Redaktion der Kleinen<br />

Kinderzeitung.<br />

2 Inhalt<br />

Landesinnungsmeisterdes<br />

steirischen <strong>Holzbau</strong>s<br />

Impressum: Seite20<br />

Titelseite: Adobe Stock(3)


Die stärkste Brücke<br />

Sie ist ein richtiges Kunstwerk.<br />

Und sie hält, was sie verspricht:<br />

Die Holzeuropabrücke trägt selbst<br />

schwere Lastwägen über die Mur<br />

und verbindet St. Georgen mit<br />

St. Lorenzen in der Steiermark.<br />

Damit ist die Holzeuropabrücke<br />

die stärkste Holzbrücke Europas.<br />

Gebaut wurde sie aus steirischem<br />

Lärchenholz – das macht sie nicht<br />

nur stark, sondern auch schön.<br />

Ein Hoch<br />

n auf Holz<br />

Das höchste Hochhaus<br />

Nicht mitten im Wald, sondern<br />

in Wien steht ein Hochhaus, das<br />

innen und außen aus Holz gebaut<br />

wurde. Es heißt HoHo und ist das<br />

zweithöchste Hochhaus aus Holz<br />

der Welt.EgalobBüros,FitnessstudiooderRestaurant:Fastalles<br />

hier ist aus Holz. Die Außenwände<br />

des 24 Stockwerke hohen<br />

Gebäudes erinnern sogar ein<br />

bisschen an Baumrinden.<br />

Holz ist ein ganz besonderer Rohstoff,<br />

aus ihm kann man Häuser, Möbel und<br />

Kunstwerke bauen. Mit Holz lassen sich<br />

sogar großartige Rekorde aufstellen.<br />

TEXT: MICHAELA KANATSCHNIG<br />

Der höchste Aussichtsturm<br />

Der höchste Holz-Aussichtsturm<br />

der Welt steht auf dem Pyramidenkogel<br />

in Kärnten. Der kurvige Turm<br />

ist 100 Meter hoch und besteht aus<br />

16 langen und starken Lärchenholzstützen,<br />

die kunstvoll nach oben<br />

in den Himmel zeigen. Von zwei<br />

Aussichtsplätzen aus kann man<br />

Kärnten von oben anschauen. Die<br />

Rutsche zurück nach unten wurde<br />

zwar nicht aus Holz gebaut, macht<br />

aber trotzdem ganz viel Spaß.<br />

Rekorde<br />

3<br />

Imago (2), APA Picturedesk, Adobe Stock (3), Fotolia (2)


Österreichs Wälder sind voller<br />

Besonderheiten. Wir haben die<br />

häufigsten Baumarten unter die Lupe<br />

genommen und ihre zahlreichen<br />

Superkräfte aufgespürt.<br />

Fichte<br />

TEXT: MICHAELA KANATSCHNIG<br />

Mehralsdie Hälfte derBäumeinÖster­<br />

reichsWäldernsindFichten. DieFichte<br />

wächstnämlichschnelleralsandere<br />

Bäumeundaußerdemsehrgerade – das<br />

machtsiesobeliebt. DochderNadelbaum<br />

hat nochmehrSuperkräfte: DasHolzder<br />

Fichteistrechtelastisch, es lässtsichalso<br />

verbiegen. Trotzdemistestragfähig, das<br />

heißt, es kannauchschwereLastentragen.<br />

Fast alle HolzhäuserinÖsterreichbestehen<br />

ausFichtenholz. DieFichteisteben<br />

eineechteAlleskönnerin!<br />

Hölzerne Ries<br />

besonderen<br />

Buche<br />

Buchen findet man in unseren<br />

Wäldern sehr häufig. Dieser Laubbaum<br />

passt sich sehr gut an seine<br />

Umgebung an. Als kleines Bäumchen hält<br />

die Buche auch ein Leben im Schatten<br />

aus und als großer Laubbaum wirft sie<br />

später selbst viel Schatten. Ihr Holz ist<br />

schwer und hält viel aus. Stellt man<br />

Schränke, Stühle, Tische, Treppen und<br />

Spielzeug aus Buchenholz her, hat man<br />

sehr lange eine Freude damit. Denn die<br />

Buche ist einfach hart im Nehmen!<br />

Pfahlbauten am See schützten<br />

die Bewohnerinnen und<br />

Bewohner vor Hochwasser,<br />

Raubtieren und Feinden<br />

ab 5000 v. Chr.<br />

Vonder Hütte zum Hochhaus<br />

Schon unsere Vorfahren bauten ihre Häuser aus Holz.<br />

Eine kleine Zeitreise von der einfachen Hütte bis zum<br />

hölzernen Wolkenkratzer.<br />

21. Jahrhundert<br />

4 Holzarten<br />

ab 3000 v. Chr.<br />

ab dem 13. Jahrhundert<br />

Blockhütten aus<br />

Holzstämmen Fachwerkhäuser heißen so, weil<br />

man die Zwischenräume, die<br />

durch die Holzbalken entstehen,<br />

Fach nennt<br />

Hochhäuser werden<br />

auch in Zukunft<br />

nicht nur aus Beton,<br />

sondern auch aus<br />

Holz gebaut


en mit<br />

Kräften<br />

Eine Kiefer braucht nicht<br />

viel<br />

zumWachsen. Von<br />

ihr gibt<br />

es weltweit mehr als 100<br />

verschiedene Arten<br />

Kiefer<br />

Kiefern, auchFöhrengenannt, sindsehr<br />

gefragteBäumeinÖsterreichsWäldern. Sie<br />

ertragennämlichauchgroßeHitzeundwenig<br />

Regengut. DamithältdieKieferdieFolgen<br />

des KlimawandelswohlauchinZukunft<br />

besserausalsandereBäume. DasHolzder<br />

KieferkannmanzumBauensowohlfürinnen<br />

als auchaußenverwenden. Aus<br />

Kiefernholzkannmansogutwie<br />

alles machen: Wände, Haustüren,<br />

Garagentore, Fenster, Balkone,<br />

Wintergärten, Zäune, Tore und<br />

Fußböden.<br />

Die Lärche wirft im Herbst<br />

ihre Nadeln ab: So schützt<br />

sich der Baum vor Frost<br />

und Kälte<br />

Lärche<br />

Die Lärche kann etwas, das sonst<br />

kein Nadelbaum<br />

in unseren Wäldern<br />

kann: Sie wirft im Herbst ihre gold­<br />

gelben Nadeln ab. Die Lärche riecht nicht<br />

nur sehr gut, sie kann mit ihrem Harz,<br />

das ist eine Art Baumsaft aus der Rinde,<br />

auch schädliche Insekten abwehren.<br />

Wind, Regen und Hitze machen ihrem<br />

Holz überhaupt nichts aus. Geräte für<br />

Kinderspielplätze werden deshalb gerne<br />

aus Lärchenholz gebaut, ebenso Zäune,<br />

Hochbeete und Terrassen.<br />

Eichen wachsen zwar<br />

langsam, können aber<br />

sehr alt werden<br />

Adobe Stock (7), Fotolia (2)<br />

Eiche<br />

Eine<br />

Eine Eiche kann bis zu 2000 Jahre alt werden.<br />

Das macht sie zu einem Baum mit mehr als<br />

nur einer Superkraft: Ihr Holz ist sehr robust, das<br />

heißt, es ist stark und hält sehr viel aus. Eichenholz<br />

ist sehr schwer und hält außerdem sehr<br />

s<br />

lange – selbst Regen oder Kälte können ihm nichts<br />

anhaben. Außerdem verzieht sich das Holz kaum,<br />

das bedeutet, es verändert seine Form auch bei<br />

großer Hitze oder Kälte nicht. Eichenholz kann man<br />

für den Wohnzimmerboden ebenso verwenden<br />

wie für die Terrasse draußen. Und weil das Holz<br />

der Eiche so schön ist, baut man daraus Möbel,<br />

Fenster, Türen, Treppen und noch<br />

vieles mehr.<br />

Holzarten<br />

5


Der Wald<br />

als Arbeitsplatz<br />

Förster sorgen<br />

dafür, dass<br />

der Wald<br />

gesund bleibt,<br />

die richtigen<br />

Bäume gefällt<br />

und rechtzeitig<br />

junge Setzlinge<br />

gepflanzt<br />

werden<br />

Die Forstarbeiter und Waldbesitzerwissensehr<br />

genau,<br />

wo im Wald welche Art<br />

vonBäumen wächstund<br />

wie alt,wie hoch und in<br />

welchem Zustand sie sind.<br />

Um den Wald gesund zu<br />

halten, brauchtesdaeine<br />

guteMischung. So wissen<br />

sie auch, wann welche<br />

Bäume groß genug sind, um<br />

gefällt und im Sägewerk zu<br />

Brettern weiterverarbeitet<br />

werden zu können. Mithilfe<br />

vonSpezialmaschinen und<br />

Motorsägen, Seilwinden<br />

und Traktorenwerden die<br />

Bäume dann gefällt.In<br />

steilem Berggelände istdas<br />

eine Arbeit,die viel Wissen,<br />

Können und Vorsicht<br />

verlangt.Liegt der Baum,<br />

werden Äste und Wurzeln<br />

entfernt. Das wurde früher<br />

mit Äxten händisch gemacht.<br />

Heuteverwendet<br />

man Motorsägen oder<br />

große Forstmaschinen. Die<br />

Stämme werden außerdem<br />

grob in gleich lange Stücke<br />

geschnitten, damit dieses<br />

Rundholz zunächstauf<br />

HolzlagerplätzenimWald<br />

oder am Waldrand gestapelt<br />

und später mit Lkwund<br />

Krananhängern Richtung<br />

Sägewerk transportiert<br />

werden kann.<br />

6 Forstarbeit<br />

Vom Baum im<br />

zum Haus im<br />

Bis ein frisch gesetzter Baum Teil eines<br />

Holzhauses werden kann, dauert es nicht<br />

nur sehr lange, in der Zeit ist auch viel<br />

Arbeit, Wissen und Geduld notwendig.<br />

TEXT: KLAUS HÖFLER<br />

Ein Wald ist fast wie<br />

eine Familie. Es gibt<br />

die erwachsenen<br />

Bäume, die schon älter<br />

und größer sind. Und es<br />

gibt die jüngeren und<br />

kleineren – die „Kinder“.<br />

Sie entstehen dort, wo ein<br />

winziger Samen von einem<br />

der großen Bäume auf den<br />

Waldboden fällt und langsam<br />

zu wachsen beginnt.<br />

Du kennst das vielleicht,<br />

wenn du schon einmal<br />

Blumensamen in einem<br />

Topf vergraben hast und<br />

später kleine Pflanzen aus<br />

der Erde gewachsen sind.<br />

In einem Waldboden gibt<br />

es an den meisten Stellen<br />

sehr viele dieser Samen.<br />

Aus ihnen werden später<br />

Bäume.<br />

Dort, wo keine oder zu<br />

wenige Samen liegen, weil<br />

es zum Beispiel zu steil<br />

ist, kann der Waldbesitzer<br />

auch sogenannte Setzlinge<br />

pflanzen. So nennt man sie,<br />

weil sie eingesetzt werden.<br />

Dabei müssen nicht immer<br />

dieselben Baumarten zum<br />

Zug kommen. Der Waldbesitzer<br />

kann auch andere<br />

Arten einpflanzen, die<br />

schneller wachsen, mehr<br />

Schutz bieten oder besser<br />

zum Klima passen.<br />

So können einzelne Lücken<br />

zwischen den älteren und<br />

schon größeren Bäumen


Wald<br />

Garten<br />

aufgefüllt oder ganze<br />

Lichtungen aufgeforstet<br />

werden.<br />

Ob sie eingepflanzt<br />

werden oder aus Samen<br />

wachsen: In beiden Fällen<br />

muss der „Baum-Kindergarten“<br />

gut geschützt<br />

werden, damit hungrige<br />

Rehe und neugierige<br />

Nagetiere die kleinen<br />

Pflanzen und ihre frischen<br />

Äste nicht abknabbern.<br />

Dafür spannen die<br />

Forstarbeiter einen feinmaschigen<br />

Zaun oder<br />

eine Schutzhülle um jede<br />

Pflanze. So können sie<br />

geschützt in die Höhe<br />

wachsen, bis sie dann<br />

groß genug sind oder<br />

den Tieren nicht mehr<br />

schmecken.<br />

AUFKÄFERJAGD<br />

Die Forstarbeiter müssen<br />

dabei auch dafür sorgen,<br />

dass die Bäume genug<br />

Sonnenlicht abbekommen.<br />

Das brauchen sie, um<br />

wachsen zu können. Zu<br />

Beginn sind sie nämlich<br />

nicht viel höher als die<br />

Sträucher rund um sie<br />

herum. Gleichzeitig<br />

müssen die Waldpfleger<br />

darauf achten, dass sich<br />

keine Schädlinge ausbreiten<br />

und die <strong>gesamt</strong>e<br />

„Baum-Familie“ gesund<br />

bleibt.<br />

Borkenkäfer –<br />

winzig, aber tödlich<br />

Hastduschon einmal etwasvon<br />

Borkenkäfern gehört? Die kleinen<br />

braunen Krabbeltieresind kleiner als<br />

ein Marienkäfer.Sie heißen so,weil<br />

sie in der Borke–alsounter der Rinde<br />

– wohnen, meistens bei den in unseren<br />

Wäldern sehr verbreiteten Fichten. Unter<br />

derRinde gräbtdieserKäfer viele kleine<br />

Gänge,umdortseine Eier abzulegen. Das<br />

kann für den Baum gefährlich werden,<br />

weil damit wichtige Versorgungsleitungen<br />

durchgebissenwerden und der Baum<br />

Wasserund andereNährstoffenicht<br />

mehr vonden Wurzeln bis zu den Ästen<br />

transportieren kann. Der Baum stirbtab.<br />

Erst wenn das Wetter schön und warm<br />

genug istund es nichtregnet, kriechtder<br />

Borkenkäfer aus diesenGängen, fliegt<br />

raus und suchtsich einen neuen Baum. So<br />

können ganzeWälder geschädigt werden.<br />

Forstarbeit<br />

Es müssen<br />

nicht immer<br />

Beton oder<br />

Ziegel sein:<br />

Häuser aus<br />

Holz werden<br />

immer<br />

beliebter<br />

7<br />

Adobe Stock (6), Fotolia, Georg Ott (2)


Im Sägewerk verwandeln<br />

sich Baumstämme Schritt<br />

für Schritt in Bretter oder<br />

Balken, Bau- oder Brennholz.<br />

WEG MIT DER RINDE<br />

Im Sägewerk werden die<br />

Stämme zuerst entrindet, das<br />

heißt,die Rinde wirdentfernt.<br />

Dann wirdder Stamm<br />

vermessenund sortiert. Je<br />

nachdem, wie gerade oder<br />

schief, lang oder kurz die<br />

Stämme sind, werden eigene<br />

Stapel gebildet.<br />

8 Verarbeitung<br />

SCHNITTIGE ANGELEGENHEIT<br />

Dann gehtesRichtung ersten<br />

Zuschnitt. Mit großen Sägen, die<br />

zumTeil mit Lasern gesteuert<br />

werden, werden die Stämme<br />

in die Länge gebracht, die man<br />

später braucht, und in breite<br />

Streifen geschnitten. Daraus entstehen<br />

später eckige Holzteile wie<br />

Balken, Bretterund Kanthölzer.<br />

Damit möglichstwenig Abfall<br />

produziertwird, kann es für jeden<br />

Stamm einen eigenen Schnittplan<br />

geben. Die Teile,die übrig<br />

bleiben, können zumBeispiel<br />

zu sogenanntenHackschnitzeln<br />

oder Sägemehl weiterverarbeitet<br />

werden.<br />

IN DER „BRETTER-SAUNA“<br />

Nach dem Zuschnitt<br />

werden die Bretterineiner<br />

speziellen Trockenkammer<br />

getrocknet. Denn zu<br />

feuchtesHolz kann weder<br />

für den Haus-oder Möbelbauverwendetwerden<br />

noch istesein gutes Heizmaterial<br />

(eserzeugt nur<br />

viel Rauch, aber weniger<br />

Wärme). Beim Trocknen<br />

mussman aber aufpassen,<br />

dassdas Holz gleichmäßig<br />

und nichtzuschnell getrocknetwird,<br />

weil es sonst<br />

Risse bekommen kann.<br />

Wichtig istdaher,dasses<br />

in der Trockenkammer die<br />

richtige Temperatur (je<br />

nach Holzartzwischen 40<br />

und 80 Grad, in Spezialfällen<br />

auch 100 Grad), die<br />

passende Luftfeuchtigkeit<br />

und eine abgestimmte<br />

Durchlüftung gibt. Erst<br />

nach diesemTrocknen<br />

wirddas Holz entweder<br />

ins Hobelwerk oder in<br />

die Zimmerei weitertransportiert.


DIE „GLATTMACHER“<br />

Im Hobelwerk werden aus den<br />

gesägten Brettern sogenannte<br />

Profilhölzer gemacht. Dabei<br />

werden mit einer Hobelmaschine<br />

Späne vomHolz<br />

abgehobelt.Die Bretter<br />

bekommen dadurch eine<br />

glatteOberfläche und werden<br />

so aufbereitet,dasssie auf<br />

einer Baustelle beispielsweise<br />

für Dächer oder Außenwände<br />

verwendetwerden können.<br />

Die Sägen, die für<br />

millimetergenaue Schnitte<br />

sorgen, werden teilweise<br />

von Lasern gesteuert<br />

FRISCH VERLEIMT<br />

Es gibtauch sogenannte<br />

Brettschichthölzer oder<br />

Brettsperrholz. Sie sehen<br />

auf den ersten Blickwie<br />

normale Bretteraus.Wenn<br />

man genauer hinsieht,<br />

erkenntman aber,dass<br />

für diese ArtBretter oder<br />

PlattenimBrettschichtwerk<br />

mehreredünne<br />

Holzschichtenkreuzweise<br />

zusammengeleimtwurden.<br />

Das sorgtdafür,dassdas<br />

Holz besondersgroße<br />

Lastenaushält und sich<br />

nichtverbiegt.Man nennt<br />

diese Teile auch Leimholzbinder.Sie<br />

können –wenn<br />

es in den Bauplänen so vorgesehen<br />

ist–auch gebogen<br />

werden. Dafür werden<br />

sie in eine Maschine gespanntund<br />

vorsichtig, aber<br />

mit viel Kraftverbogen.<br />

Der Leim und die Bretter<br />

werden dabei Schichtfür<br />

Schichtverklebt. Da diese<br />

Brettschichthölzer sehr<br />

stabil sind, werden sie<br />

für Wände,Decken und<br />

Dachstühle verwendet.<br />

Sogar Hochhäuser aus Holz<br />

lassensich damit bauen.<br />

Adobe Stock (8), Fotolia, KK<br />

Hackschnitzel und<br />

Sägemehl –naMahlzeit<br />

Schnitzel? Mehl? –Nein,<br />

das hattrotzdemnichts<br />

mit Essenzutun. Hackschnitzelnenntman<br />

jene<br />

gröberen Holzstücke<br />

und Späne,die beim Zuschneiden<br />

der Stämme<br />

als Rest übrig bleiben.<br />

Als Sägemehl werden die<br />

feineren Teile bezeichnet.<br />

Beideskann zumBeispiel<br />

als Heizmaterial verwendetwerden.<br />

Es gibt<br />

eigene Hackschnitzelheizungen.<br />

Das Sägemehl<br />

kann zu Holzfaserplatten<br />

oder sogenanntenHolzpellets<br />

zusammengepresst<br />

und ebenfalls<br />

zumHeizen verwendet<br />

werden. Richtigen Abfall<br />

gibtesineinem Sägewerk<br />

fast keinen.<br />

Die Holzreste aus dem<br />

Sägewerk werden zu<br />

Brettern und Platten<br />

oder Heizmaterial<br />

zusammengepresst<br />

Verarbeitung<br />

9


Ran<br />

ans<br />

Holz<br />

Mit Hörschutz<br />

und einer<br />

eigenen Brille<br />

sorgen Maxi<br />

und Karoline<br />

für Sicherheit<br />

bei der Arbeit<br />

Ausgezeichnete<br />

Holzhäuser<br />

findest du hier:<br />

holzbaupreisstmk.at<br />

10 Lehre<br />

Hineingeboren in<br />

eine Handwerksfamilie,hat<br />

Karoline (19) keine Angst<br />

davor, sich die Hände<br />

schmutzig zu machen.<br />

Basteltesie als Kind noch<br />

Vogelhäuser,bohrtsie<br />

heutedickereBretter.Als<br />

Zimmerin in Lehrzeit baut<br />

sie mit ihren Kollegen bei<br />

<strong>Holzbau</strong> Lemsitzeralles,<br />

wasineinem Haus aus<br />

Holzsein kann: Terrassen<br />

oder Fußböden zumBeispiel.<br />

„Echtcoole Sachen<br />

eben“, sagt Maxi (19), der<br />

selbst noch in Ausbildung<br />

istund bei Wallner &<br />

Schemitscharbeitet. Bei<br />

dem Burschen waresder<br />

Bruder,der die Lattenicht<br />

Ob Böden, Treppen oder Zäune –Karoline und Maxi bringen<br />

alles unter Dach und Fach. Denn die beiden wollen nach<br />

ihrer Lehre als Zimmerleute arbeiten.<br />

TEXT: KATRIN FISCHER<br />

nur sprichwörtlich hoch<br />

gelegt hat. Der istnämlich<br />

Tischler und hatMaxi von<br />

klein auf mithelfen lassen:<br />

„Besondersbeeindruckt<br />

hatmich ein kleinesBett<br />

im Dachgeschoß –verbunden<br />

mit einer Leiter<br />

aus Bambus.“ Alsoließ<br />

Maxi seine kindlichen<br />

Pläne,als Feuerwehrmann<br />

zu arbeiten, ruhen. Dafür<br />

holt er sich das Abenteuer<br />

heutewoanders. Nämlich<br />

immer dann, wenn ein<br />

sogenannterDachstuhl<br />

gebaut wird. EinDachstuhl<br />

bestehtaus Balken, die<br />

das Dach abstützen.<br />

Diese Balken werden auch<br />

Sparren genannt. AlsMaxi<br />

das ersteMal allein die<br />

Sparren aufstellen durfte,<br />

wareraufgeregt:„Aber<br />

auch das habe ich geschafft.“<br />

Karoline hingegen<br />

musstesich einer anderen<br />

Herausforderung stellen.<br />

Frauen in Handwerksberufen<br />

kämpfennämlich<br />

gegen Vorurteile wie:<br />

Männer sind geschickter,<br />

Frauen sind ihnen unterlegen.<br />

Angstvor Ablehnung<br />

hatteKaroline zuerst auch:<br />

„Gerade am Anfang warich<br />

noch sehr schüchtern und<br />

habe mich kaum getraut<br />

zu reden.“ Heutesei das<br />

anders. „Durch meine Lehre<br />

bin ich viel selbstbewusster<br />

geworden. Einfach weil<br />

ich gemerkt habe,dass<br />

ich allesgenausogut kann<br />

wie meine männlichen<br />

Kollegen.“ Ihr Tipp für


andere: Anpacken und<br />

sich Respekt verschaffen.<br />

„Man darf sich vonblöden<br />

Sprüchen nichtbeeindrucken<br />

lassen–wenn<br />

du willst, kannstdualles<br />

schaffen“,sagt Karoline<br />

streng.<br />

Wiewird man Zimmerer<br />

oder Zimmerin?<br />

Welch<br />

Da<br />

u<br />

che Ausbildung braucht man?<br />

afür musst du eine Lehremachen. Voraussetzung,<br />

um die Lehrebeginnen zu können, sind neun<br />

abgeschlossene Schuljahre. Die Lehreselbst dauert<br />

3Jahre. Den überwiegenden Teil der Ausbildungszeit<br />

verbringt ein Lehrling in seinem Ausbildungsbetrieb.<br />

MehrereWochen im Jahr besuchtman die Berufsschule.<br />

Am Ende der Ausbildung legt man die Lehrabschlussprüfung<br />

ab.Damit wirdman Geselle.Esgibtauch noch<br />

eine Lehreinder Zimmereitechnik, die 4Jahredauert. Dort<br />

werden vertiefteFähigkeiten gelehrt, wie die eigenständige<br />

Abwicklung einesAuftrags oder die Frage,woman das<br />

p<br />

e<br />

w<br />

richtige Material einkauft.<br />

Was muss man gut können?<br />

Arbeitsblatt zum Thema:<br />

www.kinderzeitung.kleinezeitung.at<br />

Man sollte anpacken können, handwerklichesGeschick besitzenund<br />

schwindelfrei sein. Eingutes Zahlenverständnis<br />

und räumliche Vorstellungskraftsind auch vonVorteil.<br />

Wie viel Geld verdient man?<br />

Im ersten Lehrjahr sind es monatlich 693Euro, im zweiten<br />

925Euround im letzten1.388 Euro.<br />

ACHTUNG,ACHTUNG<br />

Streng sind Karoline und<br />

Maxi übrigens auch immer<br />

dann, wenn es um Sicherheit<br />

geht. Dasssie bei der<br />

Arbeit eine Schutzbrille<br />

aufsetzensollen, muss<br />

ihnen niemand zweimal<br />

sagen: „Man weiß ja nie,<br />

ob man sonstherumfliegende<br />

Splitterins Auge<br />

bekommt“, sagt Maxi. Und<br />

dann gehtesauch schon<br />

weiter.„Weil Holz immer<br />

nachwächst, gehtuns<br />

die Arbeit auch nichtso<br />

schnell aus.“<br />

Maxi ist für<br />

Wallner &<br />

Schemitsch in Graz<br />

im Einsatz. Karoline<br />

arbeitet bei <strong>Holzbau</strong><br />

Lemsitzer in<br />

Mooskirchen.<br />

Beide Unternehmen<br />

bilden Lehrlinge aus<br />

Lehre<br />

11<br />

Jürgen Fuchs (3), Fotolia, dobe Stock (3)


1.<br />

2.<br />

Josef Konrad hat<br />

für die Kleine<br />

Kinderzeitung sein<br />

Fotoalbum aufgeschlagen:<br />

Auf<br />

diese Bauwerke<br />

seiner Firma ist er<br />

besonders stolz<br />

Ein Haus aus Holz zum Wohnen ... ... und ein neuer Dachstuhl<br />

Übung macht den M<br />

Hoch oben in der<br />

Steiermark, da<br />

gibt es einen<br />

Brauch: Lässt sich<br />

jemand einen neuen<br />

Dachstuhl bauen, holt<br />

man einen Kübel aus<br />

dem Keller. Sobald der<br />

erste Sparren nämlich<br />

einmal steht, muss der<br />

Bauherr ganz schnell<br />

handeln. Also füllt er<br />

seinen Eimer auf und<br />

schüttet Wasser in die<br />

Tiefe. „Sozusagen als<br />

gutes Zeichen, auf dass<br />

sein Dach für immer<br />

hält“, erklärt Josef<br />

Konrad. Dann muss der<br />

<strong>Holzbau</strong>-Meister grinsen:<br />

„Das hat mir ziemlich<br />

gut gefallen, damals als<br />

junger Bursche. Deshalb<br />

bin ich später Zimmerer<br />

12 <strong>Holzbau</strong>-Meister<br />

Lehre, was dann? Kinderreporterin<br />

Lena Sophie (11) hat bei jemandem<br />

nachgefragt, der es wissen muss:<br />

<strong>Holzbau</strong>­Meister Josef Konrad.<br />

TEXT: KATRIN FISCHER<br />

geworden.“ Heute, einige<br />

Jahre später, gilt Josef<br />

Konrad als echter Profi,<br />

wenn es darum geht, mit<br />

Holz zu bauen. Das hat<br />

er auch bei einer Prüfung<br />

bewiesen, weshalb<br />

er sich sogar Meister<br />

nennen darf. Ohne<br />

Angeberei, sondern weil<br />

es die Wahrheit ist.<br />

SEIN EIGENER CHEF<br />

Meister also. Was<br />

heißt das jetzt genau?<br />

Während Zimmerleute<br />

nach ihrer Lehrzeit mit<br />

Bauholz arbeiten und<br />

dabei helfen, ganze<br />

Häuser zu schaffen,<br />

darf Josef Konrad noch<br />

um einiges mehr. Und<br />

zwar: sich selbstständig<br />

machen und eine eigene<br />

Firma gründen. Das<br />

bedeutet, dass er sein<br />

eigener Chef ist. Er darf<br />

also selbst entscheiden,<br />

welche Aufträge er<br />

annimmt und umsetzt.<br />

WASDARF’S SEIN?<br />

In das Büro von Josef<br />

Konrad kommen<br />

Leute, die sich etwas<br />

wünschen. Zum Beispiel<br />

ein neues Holzhaus.<br />

Und der Meister?<br />

Der hat alles im Blick<br />

und plant sein neues<br />

Bauwerk ganz genau.<br />

Sozusagen vom ersten<br />

Brett bis zum letzten<br />

Nagel. Er berechnet, wie<br />

viel seine Arbeit kostet<br />

und was man für das<br />

Material bezahlen muss.<br />

Außerdem kümmert er<br />

sich um die Baustelle,<br />

wohin die Arbeitsgerüste<br />

kommen und<br />

wann seine Zimmerleute<br />

mit ihrer Arbeit<br />

beginnen. Dabei überprüft<br />

er auch, ob alle<br />

Arbeitsschritte richtig<br />

ausgeführt wurden.<br />

Denn als <strong>Holzbau</strong>-<br />

Meister ist Josef Konrad<br />

derjenige, der die Verantwortung<br />

für seine<br />

Bauwerke übernimmt.<br />

„Die Arbeit geht mir also<br />

nicht aus“, sagt er.<br />

Doch wenn der Steirer<br />

in die Gesichter seiner<br />

Kundinnen und<br />

Kunden blickt,<br />

war seine<br />

Arbeit die<br />

Mühe wert:<br />

„Etwas von Hand zu<br />

schaffen, das auch<br />

noch von Dauer ist und<br />

anderen eine Freude<br />

macht, das ist schon<br />

etwas Schönes.“


3.<br />

eister<br />

Jürgen Fuchs (2), Adobe Stock (4)<br />

Ausbildung<br />

Kinderreporterin Lena Sophie (11) hat<br />

sich von Josef Konrad erklären lassen,<br />

was ein <strong>Holzbau</strong>-Meister ist<br />

WIE WIRD MAN<br />

HOLZBAU-MEISTER?<br />

Hast du deine Lehre in der Zimmerei<br />

abgeschlossen, darfst du dich<br />

Zimmerer oder Zimmerin nennen.<br />

Somit stehen dir viele Türen offen. Du<br />

kannst etwa neben der Arbeit drei Jahre<br />

lang die HTL oder die Bauhandwerkerschule<br />

Ortwein in Graz besuchen. Du kannst<br />

eine <strong>Holzbau</strong>ausbildung in Kuchl (Salzburg)<br />

abschließen oder auch die Matura in<br />

Verbindung mit deiner Lehre ablegen. Der<br />

Vorbereitungskurs zur Meisterprüfung und<br />

die Meisterprüfung berechtigen dich, dein<br />

eigenes Unternehmen zu gründen und einen<br />

<strong>Holzbau</strong>betrieb zu führen.<br />

<strong>Holzbau</strong>-Meister<br />

13


Welche<br />

Welche Arten Arten von von<br />

Hast du schon einmal etwas von einem Holzskelett<br />

gehört? Klingt gruselig, oder? Ist es<br />

aber nicht. Es steckt in manchen Holzhäusern.<br />

TEXT: KLAUS HÖFLER<br />

Holzhä<br />

Aus welchem<br />

Material ist<br />

eigentlich das<br />

Haus gebaut, in dem du<br />

wohnst? Besteht es aus<br />

Beton? Aus Ziegeln? Aus<br />

Holz? Oder aus einer<br />

Mischung aus allen drei<br />

Baustoffen? Wer ein<br />

Haus bauen möchte,<br />

kann jedenfalls zwischen<br />

mehreren Baumaterialien<br />

wählen. Immer mehr<br />

entscheiden sich dabei<br />

für Holz – und können<br />

auch hier wählen. Es gibt<br />

nämlich verschiedene<br />

Bauarten von Holzhäusern.<br />

Sie sind sich<br />

zwar ähnlich, aber es gibt<br />

kleine Unterschiede.<br />

Holzrahmenbau /<br />

Holzskelettbau<br />

Du kannstdir dastatsächlich wie einen<br />

Körper vorstellen, in dem das Knochenskelett<br />

wie ein inneres Gerüstdie<br />

Muskelnund Haut trägt.Bei einem Haus<br />

sind es statt der Knochen Stützenund<br />

Träger aus Holz, die ein stabilesGrundgerüst<br />

ergeben.<br />

Auch beim Holzrahmenbau wird<br />

zunächstein Gerüstaus Balken errichtet,<br />

auf das dann an der Außen­ und<br />

InnenseiteHolz, Dämmplatten oder<br />

Gipsfaserplatten montiertwerden. Der<br />

Hohlraum dazwischen wirdmit Dämmmaterial<br />

gefüllt.Dafür kann man zum<br />

Beispiel Zellulose,Steinwolle,Glaswolle<br />

oder auch Strohverwenden.<br />

14 Holzhaus<br />

1000 Jahre alte Häuser<br />

Die ältesten Holzhäuser<br />

Europasstammen aus dem<br />

Mittelalter.Ineinem Freilichtmuseum<br />

in Norwegen stehtdas<br />

„Vindlausloftet“, das im Jahr 1170<br />

erbaut wurde.Nur sechs Jahre<br />

jünger istdas „Nideröst­Haus“in<br />

dem OrtSchwyzinder Schweiz.<br />

Das Schweizer Haus steht<br />

allerdings nichtmehr.Eswurde<br />

2001abgebaut und in seine<br />

Einzelteile zerlegt. Die liegen jetzt<br />

im Lager einesMuseums.


usern<br />

gibt es? Holzmassivbau<br />

Bisauf den Holzskelettbauwerden bei<br />

den übrigen Bauartendie einzelnen<br />

Wandteile in einem Werk geplant,<br />

gebaut,millimetergenau zugeschnitten<br />

und auf der Baustelle nur<br />

noch wie bei einem Puzzlespiel<br />

zusammengesetzt.<br />

Beim Holzmassivbau bestehen die Wände<br />

vollständig aus Holzplatten, die aus mehreren übereinandergelegten<br />

und verleimtenHolzlagen bestehen<br />

–der Fachbegriffist Brettsperrholz. Diese Bauart<br />

wurde in den letzten20Jahren entwickelt.Sie erfreut<br />

sich bei Architektinnen und Architekten besonderer<br />

Beliebtheit,daverschiedenste Formen und<br />

auskragende Bauteile gebaut werden können.<br />

<strong>Holzbau</strong>block<br />

‚Adobe Stock (5), KK (3)<br />

Beim Blockbau bestehen die Wände vollständig aus<br />

ganzen getrocknetenHölzern oder entrindetenBaumstämmen,<br />

die übereinandergelegt werden. Diese Bauart<br />

gibtesschon sehr lange,die ältesten gefundenen Reste<br />

vonBlockhäusern in Europa sind über 5000 Jahrealt.In<br />

der Steiermark kann man viele alteHolzblockhäuser im<br />

Freilichtmuseum in Stübing bewundern.<br />

Holzhaus<br />

15


1.<br />

Besuch auf der<br />

Besuch auf der<br />

Wir waren beim Aufbau<br />

eines Holzhauses dabei.<br />

Das geht ziemlich schnell!<br />

TEXT: KLAUS HÖFLER<br />

Auf die Plätze,<br />

fertig, los!<br />

An diesemNachmittagherrscht<br />

Hektik auf der Baustelle.Auf<br />

dem Fundamentaus Betonsoll<br />

mit dem Aufbau desgeplanten<br />

Fertigteilhauses begonnen<br />

werden. Schon seit Vormittag<br />

liefern große Lkwdie einzelnen<br />

Bauteile zurBaustelle.<br />

Daruntersind auch große<br />

Holzwände,die davorimWerk<br />

der <strong>Holzbau</strong>firma geplantund<br />

in nur einer Woche produziert<br />

wurden. Dafür wurden die<br />

Hölzer für die Fertigteile<br />

millimetergenau voneiner<br />

vollautomatischen Säge zugeschnitten.<br />

Auch wo später die<br />

Fensterund Türen hinkommen,<br />

wurden bereitsentsprechende<br />

Löcher ausgeschnitten, erklärt<br />

uns ein Mitarbeiter der Firma<br />

Lieb Bau. Das Unternehmen aus<br />

der Oststeiermark errichtetpro<br />

Jahr circa 40 Fertigteilhäuser.<br />

Das sind alsoechte Profis.<br />

16 Fertigteile<br />

2.<br />

„Fliegende“ Wände<br />

3.<br />

Eingroßer Kran hatseinen Arm ausgefahren.<br />

An einem dicken Stahlseil<br />

baumelt gerade die Wohnzimmerwand<br />

im Himmel. Diese Wand kann<br />

bis zu 2,5 Tonnen wiegen (das istso<br />

viel wie zwei kleine Autos).Der Kranführer<br />

lenkt sie mit kleinen Fingerbewegungen<br />

auf seiner Steuerung<br />

über die Betonplatte–und genau<br />

an jene Stelle,wosie wenig später<br />

millimetergenau eingepasst und an<br />

der Bodenplatteund den Außenmauern<br />

verschraubtwird.<br />

Sehenswerte<br />

<strong>Holzbau</strong>ten<br />

in der<br />

Steiermark<br />

findest du hier:<br />

holzbaukarte.at


Baustelle<br />

Baustelle<br />

Arbeitsblatt zum Thema:<br />

www.kinderzeitung.kleinezeitung.at<br />

Flach oder steil?<br />

Hauptsache dicht!<br />

Sobald alle Wände stehen, wirddie Holzdecke<br />

auf die gleiche Weisemit den Seitenwänden<br />

verschraubt. Jetztsiehtder Rohbau schon fast<br />

wie ein Haus aus.Was noch fehlt,ist das Dach.<br />

Dabei kann man zwischen einem Flachdach –<br />

der Name verrät,dassesflach ist–oder einem<br />

Steildach wählen. Bei einem Steildach kann<br />

man wiederum zwischen einem Satteldach und<br />

Pultdach unterscheiden. Kennstduden Unterschied?<br />

EinSatteldach hatzweigeneigteSeiten<br />

und siehtein bisschen wie ein dreieckiger Hut<br />

aus,den das Haus aufhat. EinPultdach hatnur<br />

eine schräge Fläche,siehtalsoeher aus wie<br />

eine große Rutsche.<br />

4.<br />

Der Boden<br />

wird verlegt<br />

Nachdem der Dachdecker das Dach montiert<br />

und regendichtgemachthat,erfolgt derEinbauder<br />

Fensterund Türen und die Fassadengestaltung.<br />

Dann warten bereitsdie nächsten<br />

Handwerksleute, die sich um den Aufbau der<br />

Fußböden kümmern. Es werden zumBeispiel<br />

gleich Heizungsrohreund darüber Fliesenoder<br />

Steinplatten oder auch Holzbretter(das nennt<br />

man dann Parkettboden)verlegt.<br />

Adobe Stock (12), KK (2)<br />

5.<br />

6.<br />

Leitungen für Licht und Wasser<br />

AndereArbeiter montieren in der Zwischenzeit im Badezimmer<br />

das WC,die Badewanne und das Waschbecken<br />

und installieren die notwendigen Wasserleitungsrohre. Das<br />

praktische an einem Fertigteilhaus aus Holz ist, dassinden<br />

WandelementenbereitsRohreeingebaut wurden, wo später<br />

Stromleitungen gebrauchtwerden. Jetztmüssennur noch die<br />

Kabel durch die Rohregezogen und die Steckdosenund Lichtschalter<br />

montiertwerden. Dann istdas Haus eigentlich fertig.<br />

Endlich! Das Haus ist fertig.<br />

Jetzt fehlen nur noch<br />

Menschen, die es sich<br />

gemütlich machen<br />

Fertigteile<br />

17


Bäume sind<br />

Bäume sind „Lufttankstel<br />

Adobe Stock (5), Georg Ott<br />

Die Bäume sind für uns Menschen überlebenswichtig.<br />

Mit ihren Blättern und Ästen erzeugen sie aus<br />

Abgasen und „verbrauchter“ Luft den Sauerstoff,<br />

den wir zum Atmen brauchen.<br />

Hast du schon einmal<br />

etwas von Kohlendioxid<br />

gehört? Das<br />

ist ein Gas, das in der Luft<br />

zu finden ist, das man aber<br />

weder sehen noch riechen<br />

kann. Menschen undTiere<br />

erzeugen es beim Ausatmen,<br />

Motoren und Kraftwerke<br />

durch das Verbrennen von<br />

Treibstoff und Kohle.Das<br />

Spannende dabei: Es ist<br />

wichtig für das Leben auf der<br />

Erde, zu viel davonkann aber<br />

giftig sein.Atmetein Mensch<br />

zu viel CO 2<br />

ein, bekommter<br />

Kopfschmerzenund kann<br />

bewusstloswerden. Auch<br />

Bäume machtzuvielCO 2<br />

in<br />

der Luftkrank.<br />

Eine kleine Menge an Kohlendioxid<br />

ist außerdem wichtig<br />

für die Bäume. Wie eine<br />

„Nahrung“ nehmen sie es<br />

über ihre Blätter auf. Mithilfe<br />

von Wasser und Sonnenlicht<br />

werden daraus neue Blätter<br />

und Äste. Man sagt, dass<br />

die Bäume in ihrem Stamm,<br />

in den Ästen und Wurzeln<br />

das CO 2<br />

„speichern“. In<br />

Wirklichkeit filtern sie wie<br />

ein „Staubsauger“ das CO 2<br />

aus der Luft und verwandeln<br />

18 Klima<br />

TEXT: KLAUS HÖFLER<br />

es in Holz. Dabei entsteht<br />

außerdem Sauerstoff, den<br />

wir zum Atmen brauchen.<br />

Diese Umwandlung nennt<br />

man Fotosynthese (sprich:<br />

fotosüntese). Je mehr<br />

junge,gesundeBäumees<br />

gibt, desto mehr CO 2<br />

kann<br />

umgewandelt werden.<br />

WASBEDEUTET CO 2<br />

?<br />

CO 2<br />

(sprich: ze­o­zwei) istdie<br />

Abkürzung vonKohlendioxid.<br />

Die beiden Buchstaben stehen<br />

für die beiden Teile,aus denen<br />

Kohlendioxid besteht: Das<br />

„C“steht für das chemische<br />

ElementKohlenstoff,das „O“<br />

für Sauerstoff.Und weil sich<br />

beim Kohlendioxid immer<br />

zwei winzige Teile (man<br />

nenntsie Atome)Sauerstoff<br />

mit einem Atom Kohlenstoff<br />

verbinden, schreibtman hinter<br />

das „O“einen Zweier.<br />

Ohne Bäume<br />

gäbe es kein<br />

Leben auf<br />

der Erde. Die<br />

Wälder<br />

sind ein<br />

Frischluftspeicher,<br />

ihr Holz ist<br />

außerdem<br />

ein wertvolles<br />

Heizund<br />

Baumaterial<br />

Holz fühlt<br />

sich gut an<br />

WIE VIEL CO 2<br />

SPEICHERN BÄUME?<br />

Bäume brauchen CO 2<br />

,umzuwachsen. WievielCO 2<br />

sie aufnehmen können, hängt vonArt und Alter<br />

desBaumesund davonab, wie dichtsein Holz ist.<br />

Eine 35 Meterhohe Fichte,die einhundertJahrealt<br />

ist, hatimLaufeihres Lebens rund 2,6 Tonnen CO 2<br />

gespeichert. Eine Buche,deren Holz „dichter“,das<br />

heißt fester ist, schafft fast eine Tonne CO 2<br />

mehr.<br />

Holz riechtgut,<br />

fühlt sich gut an und<br />

sorgtineinem Zimmer für<br />

eine behagliche Atmosphäre.<br />

Holz kann Feuchtigkeit<br />

aufnehmen und abgeben<br />

und sorgtdamit für<br />

ein angenehmes<br />

Raumklima.


Holz<br />

wächst nach<br />

len“<br />

Holz hat<br />

zwei Leben<br />

Holz im Ofen oder<br />

auf einem Lagerfeuer<br />

verbrennen?Kann man machen.<br />

Sinnvoller wäreaber,esdoppelt zu<br />

nutzen: Zuerst Bretter, Pfosten und Leisten<br />

beispielsweisezum Bau einesHauses verwenden.<br />

Wird das Haus nichtmehr gebraucht<br />

oder istschon zu alt,umdarin zu wohnen,<br />

kann man es abbauen und das Holz als<br />

Heizmaterial verwenden. Das kann kein<br />

anderes Baumaterial. Oder hastdu<br />

schon einmal versucht, mit einem<br />

Ziegel ein Lagerfeuer zu<br />

machen?<br />

Andersals<br />

Ziegel oder Beton<br />

wächstHolz laufend nach<br />

–und das fast schneller,als man<br />

es sich vorstellen kann. So entsteht<br />

in Österreichs Wäldern durch das<br />

Wachsen der Bäume jede Sekunde ein<br />

KubikmeterHolz. Das entsprichteinem<br />

Würfel, dessenSeiten einen Meter<br />

lang sind. Versuche einmal auszumessen,<br />

ob so ein Riesenwürfel<br />

unterden Tischpassen<br />

würde!<br />

Ein starkes Stück<br />

Ein starkes Stück<br />

Holz ist extrem vielseitig. Das macht es zu einem<br />

wertvollen Rohstoff, der auf viele verschiedene<br />

Artengenutzt werden kann.<br />

Holz macht<br />

gesund<br />

Forschende haben herausgefunden,<br />

dassdas menschliche Herzlangsamer<br />

schlägt,wenn man etwa in einem Klassenzimmer<br />

Unterrichthat,dessenWände aus<br />

Zirbenholz bestehen. Oder wenn man zum<br />

Beispiel in einem Bett aus Zirbenholz<br />

schläft. Das Holz wirkt nämlich<br />

beruhigend.<br />

In DeutschGoritz<br />

gibt es einen Kindergarten,<br />

wo vieles<br />

aus Holz ist<br />

Klima<br />

19


WASHAST DUDIR<br />

DIR<br />

Jetzt bist du an der Reihe! Teste dein Wissen bei<br />

unserem Quiz und zeige, was du beim Lesen des<br />

Heftes gelernt hast. Wenn du alle Fragen richtig<br />

beantwortest, ergibt das ein Lösungswort.<br />

1<br />

Werseine Lehre<br />

abgeschlossenhat,<br />

wirdzum …<br />

H) Gesellen<br />

L) Meister<br />

W) Polier<br />

Wasist keine<br />

Dachform?<br />

E) Satteldachh<br />

Z) Obdach<br />

N) Pultdach<br />

Lösung: HOLZBAU<br />

4<br />

2<br />

Welcher Nadelbaum<br />

wirftimWinterseine<br />

Nadeln ab?<br />

B) Tanne<br />

R) Fichte<br />

O) Lärche<br />

∞Diese Zeitung gehört∞<br />

Wiewarm istesinder Trockenkammer<br />

für Holz normalerweise?<br />

U) zwischen 100 und 200 Grad<br />

A) zwischen 1000 und 1500 Grad<br />

B) zwischen 40 und 80 Grad<br />

P.b.b. 11Z038791P„Plus.Zeitung“ Kleine Zeitung GmbH &CoKG, Gadollaplatz 1, 8010 Graz<br />

GEMERKT?<br />

Werbaut Holzhäuser?<br />

I) Förster<br />

U) Zimmerer<br />

J) Holzwürmer<br />

3<br />

5<br />

LÖSUNG:<br />

Trage die Buchstabender<br />

richtigenAntwortenten ein!<br />

Frisch gepflanzte<br />

Bäume nennt man …<br />

7<br />

P) Wachslinge<br />

L) Setzlinge<br />

K) Neulinge<br />

6<br />

Durch Hobeln<br />

wirdHolz …<br />

A) glatt<br />

O) löchrig<br />

C) zerfranst<br />

1 2 3 4 5 6 7<br />

Ado obe Stock (7)<br />

Kleine Kinderzeitung. Erscheinungsort Graz, Verlagspostamt 8020 Graz. – Herausgeber und Medieninhaber (Verleger): Kleine Zeitung GmbH & Co KG. – Geschäftsführung: Mag. Hubert Patterer,<br />

Mag. Thomas Spann. –Chefredakteur:Mag. HubertPatterer. – Kinderzeitung-Leitung: Mag. PetraPrascsaics(0316/875-4515). – Redaktionelle Mitarbeit: KatrinFischer,BA(0316/875-4510), Mag. BarbaraJauk (0316/<br />

875-3986), Mag. Michaela Kanatschnig (0463/5800-318). Produkt-Management: Mag.Eva Unterüberbacher.–Layout/Repro: Styria Media Design GmbH &CoKG, Christina Scherzer. – Alle: Gadollaplatz 1, 8010 Graz. –<br />

Herstellung: Druck Styria GmbH &CoKG, Graz. –Vertrieb: redmail Logistik und ZustellserviceGmbH. –Im Abonnement erhältlich: €8,90/€6,90pro Monat(alle Preiseinkl. 10 ProzentMwSt.)erscheintjeden Samstag. –<br />

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