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46_Ausgabe April 2007

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Vorwort Liebe Leserinnen, - Editorial<br />

liebe Leser,<br />

Eigentlich ist ja schon das ganze Jahr<br />

<strong>April</strong>. Auf diese Idee kann man durchaus<br />

kommen, schaut man auf das Wetter der<br />

letzten Monate. Ein alter deutscher Begriff<br />

gibt wenigstens phonetisch dieser<br />

besonderen Wetterwendigkeit des vor<br />

uns liegenden Monats eigenen Ausdruck:<br />

der Launung. Karl der Große führte den<br />

Namen „Ostermond“ ein, um auf das<br />

zumeist im <strong>April</strong> stattfindende Osterfest<br />

zu verweisen. Viel beliebter allerdings als<br />

das Nachdenken über sprachliche Hintergründe<br />

und historische Begebenheiten<br />

ist das Ersinnen von <strong>April</strong>scherzen. Woher<br />

dieser Brauch eigentlich stammt, ist<br />

nicht wirklich geklärt, aber seit mehr als<br />

400 Jahren ist diese „Schertzerey“ für<br />

Deutschland, Holland, Frankreich und<br />

England bezeugt. Zunächst waren es nur<br />

kleine Albernheiten, mit denen man<br />

Nachbarn und Verwandte neckte. Aber<br />

der achte Sinn des Menschen, der Blöd-<br />

Sinn, ist ja geradezu darauf programmiert,<br />

immer derbere Späße zu ersinnen.<br />

Vor 70 Jahren hielt zum Beispiel der leicht<br />

angesäuselte Fleischermeister Karl Neumann<br />

das Görlitzer Finanzamt in Atem. Er<br />

hatte vor der Pförtnerloge ein Rinderviertel<br />

abgeladen und behauptete steif<br />

und fest, „dass irgendjemand vom Amte<br />

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Einleitung<br />

der Vorauszahlung in Naturalien zugestimmt<br />

hätte.“ Keine Sorge, StadtBILD<br />

präsentiert Ihnen keine Schweinehälften<br />

und Rinderviertel, nicht einmal auf Fotos.<br />

Hinsichtlich eines <strong>April</strong>scherzes bin ich<br />

mir nicht so sicher, aber lesen Sie selbst<br />

und finden Sie es heraus.<br />

Wissen Sie, was ein Wanderbrunnen ist?<br />

Wenn nicht, dann erfahren Sie es in diesem<br />

Heft und auf welchen Görlitzer<br />

Wasserspender das zutrifft. Neben der<br />

Fortführung begonnener Serien Tierpark,<br />

Klinikum und Straßenbahn empfiehlt<br />

sich ein literarischer Osterspaziergang<br />

nach Ebersbach und Marienthal<br />

Ihrer besonderen Aufmerksamkeit, Herr<br />

Sattig wird Ihnen vorgestellt, in den<br />

Turmgeschichten ist der Neißeturm<br />

Gegenstand des Interesses, und ein<br />

kniffliges Rätsel ist auch wieder dabei.<br />

Der Kulturteil informiert Sie über Veranstaltungen<br />

und Ereignisse in Görlitz und<br />

der Oberlausitz, die Sie sich nicht entgehen<br />

lassen sollten, und im Nachschlag<br />

geht's mit Satire und Sarkasmus um die<br />

leidige Raucherei. Viel Vergnügen bei der<br />

Lektüre des Heftes, und sollte Ihnen<br />

etwas merkwürdig vorkommen, fragen<br />

Sie besser zuerst in der Redaktion nach.<br />

Ihr Andreas Neumann-Nochten<br />

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3


Der Krieger vom Obermarkt<br />

vom Obermarkt<br />

Es war in Görlitz gar nicht einmal so selten,<br />

dass Figuren auf öffentlichen Plätzen<br />

ihren Standort wechseln mussten.<br />

1939 zog das Kaiser-Wilhelm-Reiterdenkmal<br />

vom Obermarkt zum Wilhelmsplatz.<br />

Dafür wurde von dort das Roon-<br />

Denkmal zum Stadtpark umgesiedelt,<br />

blieb aber nur bis 1942. Dann musste<br />

Anfang der 1970er Jahre der Jacob-<br />

Böhme-Brunnen von der Stadthalle hier<br />

hinauf umziehen, weil er den Grenzwächtern<br />

im Wege war. Das Demiani-<br />

Denkmal hat inzwischen seinen dritten<br />

Standort, und auch das wird nicht der<br />

letzte sein.<br />

Besonders wanderfreudig aber war die<br />

Kriegerfigur, die über dem Obermarktbrunnen<br />

Wache hält. Über seinen Weg<br />

und sein Aussehen bis zum Ende des 18.<br />

Jahrhunderts ist noch wenig bekannt. Eine<br />

Reihe von Gemälden, Grafiken und<br />

Fotos haben dieses Umherziehen und<br />

Umgestalten überliefert, doch bleiben<br />

Fragen offen.<br />

Nach der Überlieferung kam dieser Brun-<br />

Kriegerbrunnen vor der Fleischergasse,<br />

Zeichnung 1725<br />

nen 1590 auf den Obermarkt, vorrangig<br />

wohl zur Wasserversorgung. Da stand er<br />

vor dem Goldenen Adler, einem Gasthaus<br />

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Leben<br />

wie<br />

Gott<br />

in<br />

Sachsen.<br />

4<br />

Titel


Ein Brunnen auf Wanderschaft<br />

auf Wandersch<br />

zwischen den Fleischbänken (heute Fleischerstraße)<br />

und der Plattnergasse, also<br />

am westlichen Ende der Brüdergasse. Im<br />

17. Jahrhundert wurde der Sockel mit<br />

den Familienwappen einflussreicher<br />

Stadtpolitiker (Christian Moller von<br />

Mollerstein, Karl Förster, Bartholomäus<br />

Gehler, Elias Diettrich) verziert. Auf einer<br />

Zeichnung von 1725 “Copie des in der<br />

steinernen Röhr-Bütte auf dem Neu-<br />

Markte in Görlitz befindlichen steinernen<br />

Ständers” sehen wir eine schlichte, dreistufige<br />

und mehrkantige Säule mit einer<br />

üppigen Bekrönung durch die vier Wap-<br />

Obermarkt-Brunnen um 1840, Lithographie von Gustav Kadersch<br />

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5


Der Krieger vom Obermarkt<br />

vom Obermarkt<br />

Eine Lithographie von Gustav Kadersch<br />

(um 1840) und ein auf Blech gemaltes<br />

kleinformatiges Bild (1827) zeigen ein inzwischen<br />

verändertes Aussehen der<br />

Brunnenanlage. Die Brunnenschale samt<br />

Treppe ist barock geschwungen und gepen,<br />

durch pausbäckige menschliche<br />

oder phantastische Köpfe und pflanzliche<br />

Ornamente, darauf eine runde Platte mit<br />

der Figur. Ein bärtiger Mann in der Kleidung<br />

eines altrömischen Kriegers stützt<br />

sich mit der linken Hand auf einen Wappenschild<br />

mit den Symbolen Kursachsens.<br />

Die rechte Faust umklammert eine<br />

Lanze, an deren Spitze ein - wohl in Blech<br />

ausgeführter - Wimpel ostwärts flattert.<br />

Leibesumfang und Arme der Figur wirken<br />

auf dieser Zeichnung weitaus gedrungener<br />

als beim heutigen Original, dessen<br />

Taille manche schlankheitsbesessene<br />

Dame vor Neid erblassen lässt. Allerdings<br />

vermissen wir auf der Zeichnung noch<br />

den ruhenden Löwen hinter dem rechten<br />

Fuß der Figur. Das Brunnenbecken selbst<br />

ist leider nicht abgebildet. Möglicherweise<br />

war es anfangs aus Holz.<br />

Kriegerbrunnen am 2. Standort hinter dem<br />

Schwibbogen, Fotografie von<br />

Robert Scholz um 1900<br />

spitzt. Statt des strengen Pfeilers sehen<br />

wir einen mehrfach gewölbten Sockel,<br />

wie wir ihn heute kennen. Das glatte Oval<br />

im Schild zeigt kein Wappen mehr. Vier<br />

kräftige Wasserstrahlen fallen in das<br />

Becken.<br />

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6<br />

Titel


Ein Brunnen auf Wanderschaft<br />

auf Wandersch<br />

1852 hatten langjährige Verhandlungen<br />

zwischen der Stadt und der Fleischerinnung<br />

doch zum Abriss der ruinösen ehemaligen<br />

Fleischbänke und zur Anlage der<br />

breiten Fleischerstraße geführt. Fast<br />

gleichzeitig verschwanden das Salzhaus<br />

und die Reste des Klosters samt Mauer,<br />

und es kam der Klosterplatz. Mit dieser<br />

weitreichenden Neugestaltung des<br />

Obermarktes bekam auch der Brunnen<br />

1856 hinter dem Schwibbogen einen<br />

neuen Standort an der Ostfassade des<br />

Gymnasium Augustum, dessen Neubau<br />

gerade fertiggestellt worden war.<br />

In dieser romantischen Ecke beim Chor<br />

der alten Klosterkirche und gegenüber<br />

der Fischmarktstraße verblieb der Brunnen<br />

mehr als 80 Jahre. Auf Fotos um<br />

1900 erkennt man wieder das sächsische<br />

Wappen auf dem Schild und nun auch<br />

den Löwen hinter dem rechten Fuß des<br />

Römer-Kriegers. Grimmig blickt er auf<br />

die Schulfenster, sicherlich zur Freude<br />

der Tertianer, die morgens am Brunnenrand<br />

rasch noch einmal die Hausaufgaben<br />

im Fach Latein seufzend durchgin-<br />

gen. Das Brunnenbecken war nicht mehr<br />

geschwungen; achteckig und biedermeierlich<br />

streng ruhte es auf einem einstufigen<br />

Unterbau.<br />

1939 veränderte der Obermarkt nochmals<br />

sein Gesamtbild. Der Kriegerbrunnen<br />

wanderte wieder durch den Schwibbogen<br />

zurück. Auf einer Ideenskizze für<br />

die neue Platzgestaltung erschien er am<br />

Westende in Höhe Breite Straße neben<br />

einem nicht näher erklärten unscheinbaren<br />

Flachbau mit Arkaden und Walmdach.<br />

Schließlich wählten die Gestalter<br />

den breiten Fußgängerbereich am nun<br />

für Autos gesperrten Schwibbogen, also<br />

zwischen Kirchturm und Juweliergeschäft<br />

Höer, für die Brunnenanlage. Das<br />

belebte diesen Winkel mit seinen Hintergrundbauten<br />

aus Gotik und Renaissance.<br />

Stufe und Brunnenrand bekamen bald<br />

zeittypische weiße Luftschutzmarkierungen.<br />

Hier tummelten sich gern die Altstadtkinder,<br />

und die Spaziergänger merkten<br />

es an den frischen Wasserpfützen<br />

ringsum. Die Witterungseinflüsse und<br />

zahlreiche notdürftige Reparaturen hat-<br />

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Geschichte<br />

7


Der Krieger vom Obermarkt<br />

vom Obermarkt<br />

ten mittlerweile in Kriegs- und Nachkriegsjahren<br />

dem Sockel und der Figur<br />

arg zugesetzt. 1958 kamen die originalen<br />

Teile in das Museum Neißstraße 30. Sorgfältige<br />

Sandsteinkopien des Sockels und<br />

der Figur erhöhten den Schauwert der<br />

beliebten Anlage.<br />

Nach wenigen Jahrzehnten zeigte der<br />

Stein Verschleißspuren. So kam es im<br />

Jahre 2000 zu einer erneuten Schönheitskur,<br />

diesmal durch die Firma Herwig,<br />

Ostritz. Der wiederum veränderte Standort<br />

orientiert sich auf die Mittelachse der<br />

Brüderstraße und zugleich auf die Fleischerstraße.<br />

Der Brunnen eröffnet die<br />

Touristenmeile zur Altstadt. Eine kunstvoll<br />

gepflasterte Windrose rund um das<br />

Brunnenbecken soll die Weltoffenheit der<br />

Stadt in Geschichte und Gegenwart andeuten.<br />

Schon taucht in Werbeprospekten<br />

wieder der Begriff “Heroldbrunnen”<br />

auf, für den es keine geschichtlichen<br />

Belege gibt. Ein kurzer Blick genügt ja,<br />

um trotz der barock bewegten Pose die<br />

antiken militärischen Attribute von Kopf<br />

bis Fuß zu erkennen.<br />

Über die Jahrhunderte hinweg hat der<br />

Brunnen immer wieder die Phantasie der<br />

Betrachter beflügelt. Mitunter war vom<br />

“Georgsbrunnen” die Rede, obwohl der<br />

Kirchenheilige gewöhnlich in Ritterrüstung,<br />

mit Lanze und getötetem Drachen<br />

dargestellt wird, was hier nicht<br />

zutrifft. Einfallsreiche Stadtführer wollten<br />

Touristengruppen mit kurzweiligen<br />

Geschichten bei Laune halten und erfanden<br />

irgendwann die tausendfach nacherzählte<br />

Mär, wonach der Löwe neben<br />

dem Krieger das schmollende böhmische<br />

Wappentier darstellen sollte, weil das<br />

Sachsenwappen auf dem Schild den<br />

Übergang der Stadt an Sachsen 1636<br />

symbolisierte.<br />

Dabei findet man den Löwen an vielen<br />

Stellen der Stadt (etwa an der Stadtbibliothek,<br />

dem Gymnasium Augustum,<br />

am Rathaus oder der Gaststätte “Zum<br />

Flyns”), war er doch das allererste Wappentier<br />

von Görlitz, noch ohne den<br />

Reichsadler auf dem zweiten Stadtwappen<br />

von 1433. Früher soll man die<br />

Brunnenfigur mit dem Schwedenoberst<br />

Wancke in Verbindung gebracht haben,<br />

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8<br />

Titel


Ein Brunnen auf Wanderschaft<br />

auf Wandersch<br />

der 1641 die Stadt mit harter Hand<br />

beherrschte und sie gegen Kaiserliche<br />

und Sachsen verteidigte.<br />

Niemand weiß, was die Marketingelei<br />

der Reisebüros und die Spintisierlust<br />

auswärtiger Journalisten noch alles<br />

in die unendliche Geschichte vom<br />

Obermarktbrunnen einbringen werden.<br />

Man sollte es gelassen hinnehmen<br />

und als Früchte unerschöpflicher<br />

Volksphantasie werten.<br />

Unerfreulich wird es nur, wenn kraftstrotzende<br />

Kletterer - wie vor einigen<br />

Monaten - der Figur den rechten Fuß<br />

abbrechen und zusätzliche Reparaturkosten<br />

verursachen. In den<br />

Wintermonaten (diesmal gar schon<br />

seit Oktober) sind Säule und Figur<br />

sicher eingeschalt. Fällt die Hülle, ist<br />

der Frühling da. Schnee lag ja<br />

sowieso kaum drauf. Willkommen,<br />

trutziger Krieger, nach deinem<br />

Winterschlaf!<br />

Obermarkt-Brunnen 2006,<br />

Foto: R. Schneider<br />

Dr. Ernst Kretzschmar<br />

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Titel<br />

9


Zeit-Reisen. Historische Schlesien-Ansichten<br />

Sonderausstellung im Schlesischen<br />

Museum zu Görlitz<br />

Einem Brauereibesitzer aus Namslau verdanken<br />

wir heute die schönste und umfangreichste<br />

Sammlung topographischer<br />

Ansichten von Schlesien, die es je gab.<br />

Albrecht Haselbach (1892-1979) war ein<br />

vielseitig gebildeter Mann mit großer<br />

musikalischer Begabung und einem regen<br />

Interesse für Kunst und Wissenschaft.<br />

Anfang der 1940er Jahre erwarb<br />

er über 4.000 Kupferstiche, Radierungen<br />

und Lithographien, darunter einzelne<br />

Blick vom Cavalierberg bei Hirschberg nach Warmbrunn, 1793<br />

© Kunstforum Ostdeutsche Galerie, Regensburg / Foto: Herder-Institut Marburg, Bildarchiv<br />

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10<br />

Ausstellung


Haselbach<br />

aus der Graphiksammlung Haselbach<br />

Blätter des 15. bis 17.<br />

Jahrhunderts, viele<br />

theaterhaft inszenierte<br />

Stadtansichten des<br />

18. Jahrhunderts und<br />

vor allem zahlreiche<br />

Graphiken im Geschmack<br />

der Romantik<br />

und des Biedermeier.<br />

In dieser Zeit<br />

entwickelte sich im<br />

Zuge des aufblühenden<br />

Tourismus eine<br />

bedeutende Graphikproduktion<br />

in Schlesien.<br />

Die Ansichten<br />

zeigen die stolzen<br />

und idyllischen Städte, historisch wichtige<br />

Bauwerke und die landschaftlichen<br />

Schönheiten des Riesengebirges und des<br />

Glatzer Landes mit ihren Badeorten und<br />

Schlössern. Besonders interessant sind<br />

die seltenen Darstellungen der oberschlesischen<br />

Schwerindustrie aus der<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts.<br />

Rund 140 historische Ansichten dieser<br />

Sammlung präsentiert das Schlesische<br />

Rückansicht der Königlichen Eisengießerei bei Gleiwitz, 1841<br />

© Kunstforum Ostdeutsche Galerie, Regensburg<br />

Foto: Herder-Institut Marburg, Bildarchiv<br />

Museum vom 31.3. bis 3.6.<strong>2007</strong>,<br />

Dienstag bis Sonntag 10 - 17 Uhr. Auch<br />

an den Ostertagen besteht Gelegenheit<br />

zu einem Besuch des Museums.<br />

Schlesisches Museum zu Görlitz<br />

Schönhof, Brüderstraße 8<br />

Tel. 03581 / 87910<br />

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Görlitz<br />

Ausstellung<br />

11


Oberbürgermeister Hugo Sattig<br />

An dem ausgedehnten Bahnhofsgelände<br />

in Görlitz zieht sich unmittelbar südlich<br />

zwischen Melanchthonstraße und Goethestraße<br />

in voller Länge die Sattigstraße<br />

entlang und umschließt als Kleine Sattigstraße<br />

auch noch die Anhöhe hinter dem<br />

Jakobstunnel mit dem früheren Gebäude<br />

der Bahnverwaltung. Als Amtsnachfolger<br />

von Gottlob Jochmann erwarb sich Oberbürgermeister<br />

Hugo Sattig (1807 - 1884)<br />

auch besondere Verdienste um die<br />

Bahnanschlüsse der Stadt nach Berlin<br />

und zum Riesengebirge.<br />

Sein Lebensweg führte über bewegende<br />

Jahrzehnte deutscher Geschichte. Als<br />

Kind erlebte er die Jahre napoleonischer<br />

Besetzung und den vaterländischen Aufbruch<br />

der Befreiungskriege. Im Mannesalter<br />

hatte er sich in den Revolutionsjahren<br />

1848/1849 zu entscheiden. Als<br />

Greis nahm er lebhaften Anteil an den<br />

Einigungskriegen und an den ersten<br />

Jahren des wilhelmnischen Kaiserreichs.<br />

Von den bisher 26 Oberbürgermeistern<br />

hinterließ allein Sattig einen Band Lebenserinnerungen.<br />

Sie erschienen 1884<br />

Oberbürgermeister Hugo Sattig<br />

in Magdeburg unter dem Titel "Erinnerungen<br />

aus meinem Leben. Aufgezeichnet<br />

für meine Kinder, Kindeskinder und<br />

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12<br />

Personen


200. Geburtstag<br />

Ständehaus um 1865<br />

Freunde". Man liest sie noch und gerade<br />

heute mit Gewinn wegen ihrer Lebendigkeit<br />

und Konkretheit, ihrer noblen<br />

Haltung und ihrer Aufrichtigkeit.<br />

Sattig war Sohn des Kreisjustizrates in<br />

Glogau. In dieser schlesischen Stadt<br />

verließ er das evangelische Gymnasium<br />

1826 mit dem Abitur, um in Berlin Jura zu<br />

studieren. Seit 1831 arbeitete er in<br />

Görlitz als Syndikus der Landstände der<br />

Preußischen Oberlausitz, die er ab 1847<br />

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Personen<br />

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13


Oberbürgermeister Hugo Sattig<br />

als Abgeordneter im Vereinigten Preußischen<br />

Landtag vertrat. Von 1858 bis<br />

1866 war er Oberbürgermeister, wie ja<br />

bis in die 1920er Jahre alle Görlitzer<br />

Stadtoberhäupter ausgebildete Juristen<br />

waren. Schon unter Demiani, dessen besonderes<br />

Vertrauen er genoß, hatte er<br />

als Stadtverordneter kommunalpolitische<br />

Erfahrungen gesammelt. 1866<br />

kehrte er in den Dienst der Landstände<br />

Gedenktafel an der Familiengruft<br />

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14<br />

Personen


200. Geburtstag<br />

zurück und war bis 1881 Direktor der<br />

neuen Kommunalständischen Bank (Elisabethstraße).<br />

Von 1880 bis 1882 übernahm<br />

er nochmals ein Landtagsmandat,<br />

stand also bis fast in sein Lebensende im<br />

öffentlichen Dienst.<br />

Seine langjährige berufliche und politische<br />

Laufbahn brachte ihn mit dem<br />

preußischen Hof, mit den Landes- und<br />

Provinzialbehörden und mit vielen hochrangigen<br />

Vertretern aus Verwaltung,<br />

Landadel, Militär, Justiz, Wirtschaft und<br />

Kultur in engen Kontakt, was der Stadt<br />

manchen Nutzen brachte. Er diente drei<br />

preußischen Königen. In seine Amtszeit<br />

fielen stadtbildprägende Neubauten wie<br />

das Zentralhospital Krölstraße, das Gericht<br />

am Postplatz und die weitere Erschließung<br />

des Viertels zwischen Demianiplatz<br />

und Bahnhof. Als erfahrener<br />

und standpunktfester Jurist verfolgte er<br />

besorgt den zunehmenden und nicht<br />

sachdienlichen Einfluß der Parteienkämpfe<br />

auf die Politik. Er war gläubiger<br />

evangelischer Christ, ein Mann innerer<br />

Unabhängigkeit und nobler Kultur, in der<br />

Nachfolge Demianis ein Baumeister des<br />

modernen preußischen Görlitz.<br />

Seit einigen Wochen erinnert eine Ge-<br />

Hugo Sattig<br />

denktafel an der Familiengrabstätte neben<br />

der alten Feierhalle des städtischen<br />

Friedhofes in Görlitz an diese herausragende<br />

Persönlichkeit. Im Beisein Görlitzer<br />

Heimatfreunde würdigte ihn dort<br />

Oberbürgermeister Joachim Paulick als<br />

einen Wegbereiter, der Maßstäbe für Gegenwart<br />

und Zukunft setzte.<br />

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Osterlage Ostertage bei uns bei - vor 100 uns Jahren<br />

- vor 100<br />

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Ähnlich wie heute und doch anders begingen<br />

unsere Vorfahren am Beginn des<br />

vorigen Jahrhunderts das Osterfest. Man<br />

empfand die Festtage als letzten Abschied<br />

vom Winter, freute sich auf Frühling<br />

und Sommer. Ostern (nicht "an Ostern",<br />

wie uns dümmliche Fernsehschwätzer<br />

heute einreden möchten) endete<br />

das alte und begann das neue<br />

Schuljahr mit Stolz und Vorfreude bei den<br />

Abc-Schützen, die ihre Fibeln und ihre<br />

Schiefertafeln mit Schwamm und Lappen<br />

im Lederranzen verstauten und auf die<br />

noch leere Schultüte schielten. Die<br />

Abgänger der 8. Klassen hatten ihre<br />

Konfirmation und begannen ihre Lehre<br />

bei Handwerkern, Fabrikanten oder<br />

Landwirten. Sie waren nun "ins Leben<br />

getreten" und fühlten sich als Jungerwachsene.<br />

In straffer Haltung präsentierten<br />

sie sich mit Konfirmandenanzug,<br />

Uhrkette, Stehkragen und Gesangbuch<br />

auf dem Erinnerungsfoto aus einem der<br />

Görlitzer Ateliers. Auch die Mädchen<br />

kamen in die Lehre, oft als Näherinnen,<br />

oder wurden Haushaltshilfen. Nach kurzen<br />

Osterferien begann das neue Schuljahr<br />

an der Melanchthonschule oder am<br />

Gymnasium Augustum, und die älteren<br />

Jahrgänge zählten schon die paar Wochen<br />

bis zu den Sommerferien.<br />

Hausfrauen, Dienstmädchen und ältere<br />

Töchter hatten vor Ostern mit dem Früh-<br />

Hauskrankenpflege<br />

Seniorenbetreuung<br />

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jahrsputz in der Wohnung zu tun - Fenster<br />

wurden geputzt, Betten frisch bezogen,<br />

die Winterkleidung "eingemottet".<br />

In den Gärten bekamen Lauben, Bänke<br />

und Zäune einen frischen Anstrich in<br />

Weiß oder Dunkelgrün. Großvater konnte<br />

damit rechnen, daß sich die Jungen um<br />

Pinsel und Farbe rissen. Heller Kies, eben<br />

ausgebreitet, knirschte auf den Gartenwegen.<br />

Unterdessen trugen Mütter und<br />

Töchter ihre Bleche mit Streuselkuchen<br />

und Osterplätzchen (Häschen und Hähne)<br />

in die Backstuben. In die Vasen auf<br />

Vertiko und Wohnzimmertisch kamen<br />

Weidenkätzchen und Narzissen.<br />

In fast allen Familien beging man Ostern<br />

als christliches Fest. In feiertäglicher<br />

Kleidung und in ernster Würde gingen<br />

Erwachsene und Schulkinder zum Gottesdienst<br />

am Karfreitag in die Lutherkirche<br />

oder die Jakobuskirche, und ruhige<br />

Besinnlichkeit lag auch über dem Rest<br />

des Tages. (Heute hält das Fernsehen da<br />

Horrorfilme und kreischende Popgruppen<br />

für angemessen.) Der Ostersonnabend<br />

brachte reichlich Arbeit in der<br />

Küche bei Reichen wie Ärmeren je nach<br />

ihren Möglichkeiten. Die Hilfe der Großmütter<br />

und Tanten war willkommen.<br />

Beim gemeinsamen Frühstück las Vater<br />

stimmungsvolle Ostergedichte und den<br />

Wetterbericht aus den ,,Görlitzer Nachrichten"<br />

oder der "Görlitzer Volkszeitung"<br />

vor. Im Mittelpunkt des 1. Feiertages<br />

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Ansichten


Ostern von Dr. Ernst vor Kretzschmar<br />

100 Jahren<br />

vor. Im Mittelpunkt des 1. Feiertages<br />

stand wieder der Festgottesdienst. Gefärbte<br />

Hühnereier und auch einige<br />

Schokoladeneier waren je nach Wetter in<br />

der Wohnung unter Sofa und Betten oder<br />

im Garten versteckt, wo die Kinder nach<br />

dem Aufstehen suchen durften. Oder die<br />

ganze Familie zog bald nach dem Mittagessen<br />

(mit Festbraten) zum Stadtpark<br />

oder zum Neißeufer, wo an Baumwurzeln<br />

oder unter Büschen Ostereier zu finden<br />

waren, die ältere Brüder oder Tanten<br />

kurz zuvor dort verborgen hatten. Daheim<br />

gab es danach bei Kaffee und<br />

Kuchen eine fröhliche Festtagsrunde, bei<br />

der eine ansehnliche Kinderschar Eltern<br />

und Großeltern umringte. Die Kleineren<br />

stürmten danach in den Hof, den Garten<br />

oder vors Haus zu munteren Spielen. Der<br />

2. Feiertag war für ausgedehnte Spaziergänge<br />

zur Landeskrone, nach Hennersdorf<br />

oder Königshain, für Verwandtenbesuche<br />

oder für eine Familienvorstellung<br />

mit Varieté im Wilhelmtheater<br />

oder den "Reichshallen" vorgesehen.<br />

Überfüllte Straßenbahnen waren zum<br />

Schützenhaus oder nach Moys unter-<br />

Schulausflug 1909 (Ausschnitt)<br />

wegs. Die Jungen und Mädchen (Walter<br />

oder Fritz, Frieda oder Lenchen) trugen<br />

Matrosenkleidung, Strohhüte und (anfangs)<br />

strahlend weiße Strümpfe. Eltern,<br />

Onkel und Tanten kamen mit Spazierstöcken<br />

und kümmerten sich um die<br />

Körbe mit Kuchen; in den Ausflugsgaststätten<br />

gab`s dazu Kaffee, Apfelsaft<br />

oder Landskronbier.<br />

Ostern war Aufbruch, Neugier auf die<br />

nächste Zukunft in Schule, Lehre, Beruf<br />

und Familie. Noch ging es stürmisch vorwärts<br />

in Görlitz - vor 100 Jahren.<br />

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Bitte beachten Sie! Öffnungszeiten an den Osterfeiertagen: 11.00 - 22.00 Uhr<br />

Ansichten<br />

17


Görlitzer Die Geschichte der Görlitzer Krankenhäuser<br />

Mit den neuen Gegebenheiten 1989/90<br />

ergaben sich auch für das Gesundheitswesen<br />

im allgemeinen und für das<br />

Bezirkskrankenhaus Görlitz im speziellen<br />

völlig neue Bedingungen und Voraussetzungen<br />

für den Krankenhausbetrieb.<br />

Als ein bedeutender Schritt erwies sich<br />

die per 1. Juli 1991 vergleichsweise frühzeitig<br />

erfolgte Gründung des Städtischen<br />

Klinikums Görlitz als gemeinnützige<br />

GmbH mit Gerhard Rohde als Geschäftsführer.<br />

Gesellschafter ist seither die Stadt<br />

Görlitz. Der Betrieb des Krankenhauses in<br />

der Rechtsform der GmbH sichert dem<br />

Klinikum eine größere Flexibilität und<br />

schnellere Entscheidungsmöglichkeiten.<br />

Mit der Gründung der GmbH erfolgte<br />

jedoch auch die Abtrennung der ambulanten<br />

von den stationären Bereichen.<br />

Einige Leistungen wurden an Kooperationspartner<br />

übergeben (z.B. Dialyse und<br />

Blutspende). Ebenso erfolgte die wirtschaftliche<br />

Anpassung der Bettenkapazität.<br />

Ab dem 15. Mai 1992 leitete<br />

Christoph Freitag die GmbH. Vom 1. März<br />

2005 bis zum 14. Juni 2006 führte Ulrike<br />

Holtzsch die Geschäfte. Seitdem ist Prof.<br />

Dr. Ekkehart Paditz Geschäftsführer.<br />

Die baulichen Voraussetzungen, die das<br />

Klinikum zu Beginn der 90er Jahre übernahm,<br />

waren vor allem gekennzeichnet<br />

durch eine Dezentralisierung auf sechs<br />

Standorte. Dies erschwerte eine wirtschaftliche<br />

Betriebsführung außerordentlich.<br />

Gleich nach der Gründung der GmbH begannen<br />

Überlegungen und Studien mit<br />

dem Ziel der Zentralisierung des Klinikums<br />

auf dem Standort Girbigsdorfer<br />

Straße. Die notwendigen Neubauten sollten<br />

sich dabei in die denkmalgeschützte<br />

Anlage aus dem Jahr 1905 einordnen.<br />

Die Neubauten begannen im Oktober<br />

1994 mit einer neuen Küche inkl.<br />

Technikzentrale. Die Inbetriebnahme erfolgte<br />

im Januar 1996. Im <strong>April</strong> 1996<br />

begannen dann bereits die Bauarbeiten<br />

für das Tumorzentrum (Abb. 10). In Ostsachsen<br />

bestand diagnostisch/therapeutisch<br />

ein beträchtliches Versorgungsd<br />

e f i z i t a n e n t s p r e c h e n d e r<br />

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18<br />

Serie


Teil III III -Das - Städtisches Klinikum ab Klinik 1991<br />

defizit an entsprechender Behandlungskapazität.<br />

Im August 1997 erfolgte die<br />

Inbetriebnahme dieser neuen Einrichtung<br />

mit zwei Linearbeschleunigern, einem<br />

Afterloading, der Röntgentiefentherapie<br />

sowie einem modernen Magnetresonanztomographen.<br />

Einen Teil des<br />

neuen Tumorzentrums übernahm als<br />

Kooperationspartner die Praxis für Strahlentherapie,<br />

geleitet durch Dr. Karl-Heinz<br />

Philipp.<br />

Ergänzend dazu entstand eine weitere<br />

Kooperation mit der Praxis für Nuklearmedizin<br />

von Frau Dipl.-Med. Anke<br />

Mitschke.<br />

Abb. 10: Strahlentherapie; Neubau 1997<br />

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Serie<br />

19


Görlitzer Die Geschichte der Görlitzer Krankenhäuser<br />

Am 1. August 1997 wurde folgerichtig die<br />

bis dahin bestehende Radiologische Klinik<br />

am Städtischen Klinikum Görlitz in die<br />

Klinik für Strahlentherapie und das Institut<br />

für Bildgebende Diagnostik getrennt.<br />

Die demografische Entwicklung der Bevölkerung<br />

in der Region machte es erforderlich,<br />

die Akutgeriatrie als integralen<br />

Bestandteil der Inneren Medizin in<br />

einem Krankenhaus der Schwerpunktversorgung<br />

vorzubehalten. Sie erfordert eine<br />

enge Kooperation mit anderen Fach- und<br />

Berufsgruppen im Krankenhaus. Von Dezember<br />

1997 bis 2001 erfolgte die Sanierung<br />

des ehemaligen Standortlazaretts<br />

zur Nutzung als akutgeriatrische<br />

Einrichtung.<br />

Im Rahmen spezieller Förderungen und<br />

durch den Einsatz von Instandhaltungsmitteln<br />

des Klinikums konnte eine Vielzahl<br />

von technischen und baulichen Rekonstruktionen,<br />

Renovierungen, Modernisierungen<br />

und funktionellen Umgestaltungen<br />

erfolgen. Die Arbeiten betrafen<br />

praktisch alle Kliniken und Verwaltungs-<br />

Abb. 11: Eingang Pathologisches Institut;<br />

Abriss 1999<br />

bereiche.<br />

Im Jahre 1999 wurde der Bereich der<br />

Frauenklinik, des Pathologischen Instituts<br />

(Abb. 11) und der Dialyse als neuer<br />

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Serie


Teil III III<br />

-Das - Städtisches<br />

Klinikum ab Klinik<br />

1991<br />

tuts (Abb. 11)<br />

und der Dialyse<br />

als neuer Standort<br />

für einen<br />

Zentralbau gewählt.<br />

Umstrukturierungen<br />

und<br />

die Schaffung<br />

von Interimslösungen<br />

stellten<br />

fristgerecht<br />

die Abrissfreiheit<br />

her. Der<br />

Baubeginn im<br />

November 1999<br />

gab endlich den<br />

Weg frei für den<br />

Bau des Untersuchungs-<br />

und<br />

Behandlungstraktes<br />

und eines Pflegebereiches mit<br />

200 Betten (Abb. 12).<br />

Diese Baumaßnahme stellte das Herzstück<br />

aller wirtschaftlichen Veränderungen<br />

dar. Mit seiner Fertigstellung 2003<br />

waren die Voraussetzungen zur Zentralisierung<br />

aller Betten (außer Psychiatrie)<br />

Abb. 12: Dr.-Hans-Geisler-Haus (Untersuchungs- und<br />

Behandlungstrakt mit Pflegebereich); erbaut 2003<br />

auf einem Standort Girbigsdorfer Straße<br />

gegeben.<br />

Der Zentralbau erhielt den Namen "Dr.-<br />

Hans-Geisler-Haus" in Würdigung der<br />

langjährigen Verdienste des ehemaligen<br />

sächsischen Staatsministers für Soziales,<br />

Gesundheit, Jugend und Familie.<br />

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Serie<br />

21


Görlitzer Die Geschichte der Görlitzer Krankenhäuser<br />

Abb. 13: Lageplan von 2005<br />

Legende zu Abb. 13 Lageplan 2005:<br />

1 Haupteingang, Info, Aufnahme,<br />

Geschäftsführung<br />

2 Haus C (Medizinische Klinik;<br />

Physio-Ergotherapie GmbH)<br />

3 Haus B (Psychosomatik, Apotheke)<br />

5 Haus D (Onkologie; Kardiol. Praxis)<br />

6 Haus F (Pathologie, MedLab<br />

GmbH)<br />

8 Haus G (Geriatrie mit Tagesklinik)<br />

9 Haus P (Psychiatrische Tagesklinik)<br />

10 Verwaltungsgebäude<br />

11 Technikgebäude<br />

13 Haus H (Kinder-, Frauen-, Hautkl.,<br />

Neurologie)<br />

15 Onkologische Praxis<br />

16 Küche und Technikgebäude<br />

17 Haus E (Strahlentherapie Klinikum<br />

und Praxis)<br />

18 Haus A (Chirurgische Fächer,<br />

Funktionsbereiche, OP,<br />

Notaufnahme)<br />

19 Haus P (Psychiatrie)<br />

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Serie


Teil III III<br />

-Das - Städtisches<br />

Klinikum ab Klinik<br />

1991<br />

Mit der Umgestaltung der Kinderklinik<br />

konnte neben der Neurologie und Hautklinik<br />

die Frauenklinik zusätzlich in das<br />

Gebäude verlegt werden. Damit entstanden<br />

für den Komplex Kreißsaal und<br />

Frauenklinik in Verbindung mit Neonatologie<br />

und Kinderklinik optimale Bedingungen.<br />

Im Herbst 2001 begannen die Abrissarbeiten<br />

(Baracke ehemaliges Zentral-<br />

Abb. 14: Klinik für Psychiatrie mit Tagesklinik<br />

(”Funke-Villa”); erbaut 2004<br />

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Serie<br />

23


Görlitzer Krankenhäuser<br />

Die Geschichte der Görlitzer Krankenhäuser<br />

labor) zur Vorbereitung der<br />

Baumaßnahme Neubau der<br />

Klinik für Psychiatrie und<br />

Psychotherapie unter Einbeziehung<br />

der "Funke-Villa" als<br />

zukünftige Tagesklinik. Nach 2<br />

½- jähriger Bauzeit wurde die<br />

Klinik zur Nutzung übergeben<br />

(Abb. 14).<br />

Mit diesen Neubauten sind die<br />

äußeren Voraussetzungen für<br />

eine zeitgemäße bauliche und<br />

technische Ausstattung des Klinikums<br />

gegeben (Abb. 13 Lageplan). Die Neubauten<br />

gewährleisten eine gute medizinische<br />

und pflegerische Betreuung der<br />

Patienten durch Ärzte, Schwestern und<br />

alle anderen Mitarbeiter des Krankenhauses.<br />

Sie ermöglichen eine flexible,<br />

interdisziplinäre und kooperative Zusammenarbeit<br />

aller Fachbereiche und<br />

tragen so zu einer optimierten Patientenversorgung<br />

bei. Die zum Einsatz kommende<br />

Medizintechnik wie z.B. digitalisierte<br />

Röntgentechnik, aber auch die<br />

Datenverarbeitung, stellen Höchststan-<br />

dards dar.<br />

Das Klinikum versorgt mit insges. 690<br />

stationären und teilstationären Plan-Betten<br />

jährlich ca. 24000 stationäre sowie<br />

33500 ambulante Patienten (2005).<br />

Entsprechend der Krankenhausplanung<br />

des Freistaates Sachsen wird das Klinikum<br />

als Krankenhaus der Schwerpunktversorgung<br />

geführt. Das Städtische Klinikum<br />

ist ein wichtiges Zentrum der medizinischen<br />

Versorgung Ostsachsens.<br />

Dr. Lothar H. Schmidt; Dr. Helmut Stahr<br />

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24<br />

Serie


Der Neißeturm - Frühes Opfer der Modernisierer<br />

Im “Görlitzer Wegweiser” erschien 1836<br />

in den <strong>Ausgabe</strong>n 15 bis 18 eine “Kleine<br />

Chronik des Neißethurms” von Gustav<br />

Köhler. Darauf gestützt, zählte Theodor<br />

Neumann 1850 in seiner “Geschichte von<br />

Görlitz” mancherlei Einzelheiten über die<br />

frühe Turmgeschichte auf. Neunzig Jahre<br />

nach dem Erscheinen nannte Ratsarchivar<br />

Professor Dr. Jecht den Köhlerschen<br />

Artikel “eine Arbeit, die freilich recht liederlich<br />

ist und deren Durchbesserung mir<br />

viel Mühe verursachte”.<br />

Von den vier alten Tortürmen blieben der<br />

Stadt Görlitz bis heute drei erhalten -<br />

Reichenbacher Turm, Nikolaiturm und<br />

Frauenturm (”Dicker Turm”). Der wohl<br />

älteste Torturm am Neißeufer fiel schon<br />

vor nunmehr 171 Jahren. In wechselnder<br />

Gestalt ist er uns auf Abbildungen aus<br />

dem 16. bis 19. Jahrhundert überliefert.<br />

Im Unterschied zu den drei weiteren<br />

Tortürmen war der Neißeturm viereckig.<br />

Obwohl erst 1397 erwähnt, war er gewiß<br />

wesentlich älter, da es ja schon nach<br />

1290 eine Neißebrücke gab, die beson-<br />

Der Neißeturm in Renaissanceformen<br />

auf der Stadtansicht von Metzker und<br />

Scharffenbergk 1565 (Ausschnitt)<br />

Martina Fiedler<br />

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Serie<br />

25


Der Neißeturm - Frühes Opfer der Modernisierer<br />

deren Schutz brauchte. Auch hier wachte<br />

ständig ein Türmer über Feuergefahren<br />

im Umfeld und über das Geschehen am<br />

Ostufer. Armbrustschützen hatten von<br />

hier aus ein weites Schußfeld. Im 15.<br />

Jahrhundert wurde der Turm mit kleinen<br />

Geschützen bestückt. Der ursprünglich<br />

hölzerne Neißeturm war mit eisernen<br />

Klammern und Ankern und einem gemauerten<br />

Unterbau zusätzlich gesichert.<br />

Dem folgeschweren Stadtbrand 1525 fiel<br />

auch der Torturm an der Neiße zum Opfer;<br />

erst 1539 war der Wiederaufbau abgeschlossen.<br />

Das Bauwerk lehnte sich<br />

nördlich an das innere Neißetor. Auf der<br />

bekannten Stadtansicht von Metzker und<br />

Scharffenbergk 1565 sehen wir den Turm<br />

mit einem hervortretenden Aufbau. Sicherlich<br />

war dies ein offener Umgang.<br />

Den schmalen Mittelteil oben krönten<br />

vier Renaissance-Spitzgiebel, darüber<br />

die von Verzierungen umkränzte schlanke<br />

Spitze mit Kugel und Wetterfahne. Bei<br />

der Belagerung 1641 durch kaiserliche<br />

und sächsische Truppen wurde auch der<br />

Neißeturm durch Kanonenkugeln beschädigt.<br />

Nach schweren Brandschäden<br />

Vor dem Abriss wurde der Neißeturm von<br />

verschiedenen Seiten her durch Zeichnungen<br />

dokumentiert. Dies geschah 1835<br />

durch Felix Thieme.<br />

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26<br />

Serie


Turmgeschichten Teil VII<br />

Teil VII<br />

1726 folgte 1737 ein Neubau, den - wie<br />

Jahre später am Rathausturm - Samuel<br />

Suckert ausführte. Erwähnenswert ist<br />

die nun barocke Turmhaube mit “Durchsicht”,<br />

also einer Laterne.<br />

Neißeturm mit barockem Aufbau um 1830<br />

Auf romantischen Ansichten des westlichen<br />

Neißeufers von Johann Gottfried<br />

Schultz, Christoph Nathe, Felix Thieme<br />

und Gustav Kadersch sehen wir den<br />

Turm in dieser Barockform als vertikale<br />

optische Dominante vor dem gedrungenen<br />

Komplex von Waidhaus und Peterskirche,<br />

neben der langen Horizontale der<br />

Eng verbunden mit dem Denkmalschutz ...<br />

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Serie<br />

27


Der Neißeturm - Frühes Opfer der Modernisierer<br />

hölzernen Neißebrücke.<br />

Der Neißeturm<br />

1836 folgte das Abtragen des Neißeturms<br />

im Rahmen der überstürzten Abrißwelle<br />

unter Demiani und Jochmann.<br />

Jecht meint in seiner “Geschichte der<br />

Stadt Görlitz” (1927-1934): “Weil der<br />

Turm den immer steigenden Verkehr arg<br />

b<br />

eengte, wurde er 1836<br />

a b g e b r o c h e n ,<br />

eine bedauernswerte<br />

Schädigung des alten<br />

Stadtbildes.” Museumsdirektor<br />

Professor Ludwig<br />

Feyerabend klagte<br />

in seinem Bildwerk “Alt-<br />

Görlitz einst und jetzt”<br />

(1927/1928): “Den<br />

Turm selbst fällten<br />

nicht die Kämpfe des<br />

Krieges, sondern die<br />

des Friedenswohl mißverstandene<br />

oder übertriebene<br />

Forderungen<br />

neuen gesteigerten<br />

Verkehrs oder vielmehr<br />

die Neuerungssucht in beklagenswerter<br />

Unterschätzung der al-ten geheiligten<br />

Formen des Stadtbildes, dessen früherer<br />

gewaltiger Reiz leider nur noch im Bilde<br />

Auge und Herz er-freut... Sein Schicksal<br />

traf aus gleichen Gründen noch manch<br />

andres, ja noch wertvolleres Juwel der<br />

Baukunst.”<br />

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28<br />

Serie


Turmgeschichten Teil VII<br />

Teil VII<br />

Dorthin kamen zunächst Fabriken, Speicher<br />

und hohe Schornsteine und verschwanden<br />

wieder bis auf ruinöse Hinterlassenschaften.<br />

Uferstraße (vorher<br />

Unter-Kahle) und Hotherstraße blieben<br />

bis heute zu schmal für einen zügigen<br />

Verkehr. Die Oststadt entstand sowieso<br />

weiter südlich, und der Verkehr (Eisenbahn,<br />

Straßenbahn, Autos) konzentrierte<br />

sich auf Viadukt und Reichenberger<br />

Brücke. Die Altstadtbrücke, ob hölzern<br />

oder dann in Stahl, blieb den Fußgängern<br />

und Pferdefuhrwerken vorbehalten. Der<br />

Neißeturm stand dem nicht im Wege.<br />

Fast 60 Jahre lang nach der Brückensprengung<br />

1945 gab es keine Altstadtbrücke,<br />

und die neue ist für Fußgänger<br />

bestimmt.<br />

Man neigt dazu, das Ränkespiel der damaligen<br />

Stadtoberen gegen die staatlichen<br />

Behörden in Liegnitz, Breslau und<br />

Berlin mit verständnisinnigem Schmunzeln<br />

zu quittierten. Aus heutiger Sicht<br />

entdeckt man jedoch manches Fragwürdige<br />

an dieser Taktik, vollendete Tatsachen<br />

zu schaffen, anstatt gründlich abzu-<br />

wägen. Es hieß: Was sein muß, muß sein.<br />

Und danach: Aus den Augen, aus dem<br />

Sinn. So weiß heute kaum noch jemand<br />

etwas über den Neißeturm, über die<br />

Stadttore, über das Salzhaus, über das<br />

alte Kloster, über die Heilig-Geist-Kirche<br />

und andere Abrißopfer. Wo wäre heute<br />

der Sitz des kulturhistorischen Museums,<br />

hätte nicht König Friedrich Wilhelm IV.<br />

den Kaisertrutz durch sein Machtwort vor<br />

dem drohenden Abriß gerettet? Viele der<br />

Abrißrüpel setzten auf Fortschrittsgläubigkeit<br />

und Vergeßlichkeit der nachwachsenden<br />

Generationen. Mit Sachwissen,<br />

Umsicht und Heimatverbundenheit<br />

sollte es möglich sein, stadtbildprägende<br />

Bauwerke vor übereifrigen Abrißfanatikern<br />

zu schützen. Das Schicksal<br />

des Neißeturmes beweist, daß blinder<br />

Eifer nur Schaden anrichtet. Es ist nicht<br />

leicht, das rechte Maß im Verhältnis von<br />

Fortschritt und Traditionstreue zu finden,<br />

aber es geht, wie andere Beispiele von<br />

heute reichlich zeigen.<br />

Dr. Ernst Kretzschmar<br />

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Serie<br />

29


50 Jahre<br />

Naturschutz-Projekte ex situ wie in situ<br />

durchzuführen, zu unterstützen oder zu<br />

begleiten ist dem Naturschutz-Tierpark<br />

eine Herzensaufgabe. So kümmerten<br />

sich Tierpark-Mitarbeiter um die wohl<br />

größte deutsche Dohlen- Brutkolonie im<br />

ehemaligen Kraftwerksgelände in Hagenwerder<br />

und bis heute um das Elchprojekt<br />

auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz<br />

in Dauban. Hunderte von<br />

Wildtieren werden jährlich eingeliefert<br />

und von engagierten Pflegern regelrecht<br />

aufopferungsvoll gesund gepflegt. Die<br />

größte Freude ist es dann, wenn Fischotter<br />

oder Seeadler wieder freigelassen<br />

werden können.<br />

Die Görlitzer und ihre Besucher verfolgten<br />

auch in den neunziger Jahren die<br />

Entwicklung mit Wohlwollen. Die Besucherzahlen<br />

von 92.000 bis 114.000<br />

zeigten das konstante Interesse. Die<br />

letzten zehn Jahre waren für den Naturschutz-Tierpark<br />

nicht ruhiger. Er sollte<br />

nicht nur für die Tiere ein Eldorado sein,<br />

sondern den Mitarbeitern gute Arbeitsbedingungen<br />

bieten und für die Besucher<br />

immer aufs neue eine interessante<br />

und erholsame Einrichtung sein. Deshalb<br />

wurde ein neues Sozialgebäude mit Büros,<br />

Sozialräumen, Klassen- und Seminarraum<br />

sowie einem Heimtierraum ge-<br />

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30<br />

Jubiläum


Naturschutztierpark Görlitz<br />

Görlitz<br />

Degus, agil, tagaktive und soziallebende Kleinsäuger<br />

baut. Im November 1999 bezogen die<br />

Mitarbeiter das neue Haus, und ab 2000<br />

erfreuen sich die Besucher an den Aquarien<br />

und Terrarien im Heimtierraum. Daneben<br />

bekamen die Rhesusaffen 1999/<br />

2000 ein wunderschönes neues Gehege.<br />

Der Wirtschaftshof wurde fertig gestellt<br />

und war am Ende so schön, dass in diesem<br />

Hof trotz Misthaufengeruch sogar<br />

ein Sponsorenfest gefeiert werden<br />

konnte.<br />

Die Entwicklung nach 1990 blieb den<br />

deutschsprachigen Zookollegen nicht<br />

verborgen. Die beachtlichen Leistungen<br />

wurden beispielsweise auf<br />

der Jahrestagung der<br />

Deutschsprachigen Zoopädagogen<br />

2000 gewürdigt.<br />

100 Zoodirektoren besuchten<br />

anlässlich ihrer Jahrestagung<br />

in Dresden 2001<br />

den Naturschutz-Tierpark<br />

Görlitz und staunten, was<br />

man aus einem kleinen<br />

Tierpark alles machen<br />

kann. Sie konnten im neu<br />

gebauten Eingangsbereich<br />

begrüßt werden. 2003<br />

wurde der Natur-schutz-Tierpark Görlitz<br />

sogar in den Weltzooverband WAZA<br />

aufgenommen.<br />

Um den Besuchern des Tierparks die Erholung<br />

noch angenehmer zu machen,<br />

wurden in der Tierparkvilla ein Restaurant<br />

„Zum gebratenen Storch“ und eine<br />

kulturhistorische Ausstellung „Klapperstorch,<br />

mein Guter“ 2002 eröffnet. Die<br />

kulinarischen Gerüche lockten schon viele<br />

Besucher ins Restaurant.<br />

In den letzten Jahren hat eine Entwicklung<br />

begonnen, die wohl auf diese Art<br />

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Jubiläum 31


50 Jahre<br />

ist. Der nahezu authentische Nachbau<br />

eines tibetischen Dorfes der chinesischen<br />

Provinz Sichuan soll den Besuchern<br />

veranschaulichen, wie mit Haustieren<br />

in Tibet umgegangen wird, wie<br />

sich das Leben der tibetischen Bauern<br />

Fotografie aus dem Tierpark-Wegweiser<br />

tagtäglich gestaltet. Tibetisches Leben<br />

und tibetische Kultur halten Einzug in<br />

Görlitz. In der Zwischenzeit konnten das<br />

Haus für Yaks und Kaschmirziegen sowie<br />

das für Maskenschweine mit original<br />

tibetischer Toilette der Öffentlichkeit vorgestellt<br />

werden. Bei den Einweihungen<br />

roch es recht exotisch nach Momos,<br />

Tsampa, Lassi und Buttertee.<br />

Diese höchst positive Entwicklung des<br />

Tierparks in den letzten 17 Jahren wäre<br />

ohne das Engagement vieler Görlitzer<br />

und ohne die Unterstützung durch viele<br />

Betriebe und Einrichtungen der Stadt wie<br />

zum Beispiel der Sparkasse Oberlausitz-<br />

Niederschlesien, Siemens AG, Bombardier<br />

Transportation undenkbar gewesen.<br />

In den letzten Jahren besuchten 80.000<br />

90.000 Personen pro Jahr den Tierpark<br />

überzeugten sich von dem neuen tibetischen<br />

Reiz. Bei abnehmenden Einwohnerzahlen<br />

in der Stadt und der Region<br />

freuen wir uns, wenn sich die Besucherzahlen<br />

in dieser Größenordnung stabilisieren.<br />

Viele Aktivitäten, besonders die<br />

themenbezogenen Tierparkfeste mit<br />

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Jubiläum


Naturschutztierpark Görlitz<br />

Görlitz<br />

schen Misswahlen laden die Besucher<br />

immer wieder aufs neue ein.<br />

Traditionell und doch immer wieder überraschend<br />

präsentiert sich eine vergleichsweise<br />

kleine tiergärtnerische Einrichtung.<br />

Mit Witz, dem ganz eigenen<br />

Charme und der Liebe zum Detail wird<br />

zur Zeit am Tibetischen Dorf weiter gearbeitet.<br />

Die Grundmauern für das Kamelhaus<br />

sind schon zu sehen. Das ist gut<br />

so, denn zum 50. Geburtstag des Naturschutz-Tierparks<br />

Görlitz soll das neue<br />

Kamelhaus eingeweiht werden. In den<br />

nächsten Jahren werden dann ein Gehege<br />

für Stachelschweine, ein tibetisches<br />

Bauernhaus, eine Chörte und Gebetsmühlen<br />

das Ensemble komplettieren.<br />

Der frische Wind der Veränderung weht<br />

noch immer. So wird der Naturschutz-<br />

Tierpark Görlitz wohl auch in den nächsten<br />

Jahren eher jünger als älter.<br />

Quelle: Naturschutz-Tierpark Görlitz<br />

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Jubiläum 33


Ebersbach<br />

Geschichte und Geschichten um Ebersbach<br />

Eberbach, anmutig im Tal des Weißen<br />

Schöps gelegen, ist nach der ganzen Art<br />

seiner Anlage eine deutsche Siedlung,<br />

wie auch all die anderen Ortschaften, die<br />

den Schöpslauf begleiten, von denen Girbigsdorf<br />

direkt an Ebersbach grenzt. Wie<br />

so oft, hat auch hier die Vergangenheit<br />

über die Gründungsgeschichte ihren<br />

Schleier der Verborgenheit gebreitet. Die<br />

erste bekannte Urkunde von Ebersbach<br />

wurde am 2. Oktober 1285 ausgestellt.<br />

Schon die Herleitung des Dorfnamens<br />

gelingt nicht eindeutig.<br />

Der Geschichtsschreiber J. G. Mischke<br />

deutet den Namen so: ein Bach, aus dem<br />

die Eber tranken.<br />

Die aus dem Jahr 1803 und vom Ebersbacher<br />

Pfarrer Kliemt verfasste Dorfchronik<br />

sagt hierzu: "Aus Mangel an hinlänglichen<br />

Nachrichten läßt sich, wie von<br />

der Zeit des Anbaues dieses Dorfes, so<br />

auch von den ersten Herrschaften über<br />

dasselbe nichts Gewisses sagen. Ohnstreitig<br />

ist es von Deutschen angebaut<br />

worden, welche damals die Gegend von<br />

Görlitz bewohnten. Als dann nach der<br />

Verdrängung der Sorben sich die Sachsen<br />

in diesem Land, so itzo Oberlausitz<br />

heißt, niederliesen, so ist wahrscheinlich<br />

auch unser Ebersbach von einem sächsischen<br />

Ritter angelegt worden, welcher<br />

Eberhard oder Ebersbach geheißen und<br />

für seine geleisteten Kriegsdienste diese<br />

Gegend nebst seiner Untergebenen bekommen<br />

hat".<br />

So liegen die ersten Jahrhunderte von<br />

Ebersbach vollständig im Dunkel der Vergangenheit.<br />

Erst im Ausgang des 14.<br />

Jahrhunderts bekommt der Chronist festen<br />

Boden unter die Füße. Um diese Zeit<br />

saßen Herren aus dem Geschlecht derer<br />

von Bischofswerder, das seit 1282 in der<br />

Lausitz angetroffen wird, in Ebersbach.<br />

Am 20. Januar 1580 brennen die beiden<br />

Herrenhöfe der zwei Junker Hans und<br />

Franz von Bischofwerder zur Hälfte nieder.<br />

Dieser Brand mag mit die Veranlassung<br />

gewesen sein, dass am 28. Juli<br />

1581 Ebersbach durch Konkurs in den<br />

Besitz des Geschlechtes derer von Salza<br />

überging. 1584 treffen wir Hiob von<br />

Salza, auch der Fromme genannt, als<br />

Herrn von Ebersbach an. Der Kirche galt<br />

seine besondere Aufmerksamkeit. So hat<br />

er 1598 den stattlichen Turm erhöhen<br />

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34<br />

Geschichte


Ebersbach<br />

Geschichte und Geschichten um Ebersbach<br />

er 1598 den stattlichen Turm erhöhen<br />

lassen, er ist mit seinen 48 Metern weithin<br />

sichtbar. 1591 schenkte er der hiesigen<br />

Kirche einen Taufstein mit zwei zinnernen<br />

Becken. 1611 stiftete er das<br />

Diakonat zu Ebersbach und dazu ein Legat<br />

von 500 Groschen zu sechs Prozent<br />

jährlichen Zinsen. 1618 wurde auf seine<br />

Veranlassung hin die dritte Glocke gegossen<br />

und aufgehängt. Die älteste<br />

Glocke der Ebersbacher Kirche wurde im<br />

Jahr 1474 gegossen, und sie ist die<br />

größte der drei. Sie steht unter Denkmalschutz.<br />

Wenn man aus Kriegszeiten von Ebersbach<br />

berichtet, erkennt man so recht ein<br />

Spiegelbild der Geschichte. 1433 wurde<br />

Ebersbach von den Hussiten heimgesucht.<br />

Wie überall, plünderten sie auch in<br />

Ebersbach und zündeten das Dorf an.<br />

Die Not war groß. Während des Dreißigjährigen<br />

Krieges verübten die Schweden<br />

Die Kirche von Ebersbach,<br />

viele Raubzüge im hiesigen Ort. In den<br />

13<strong>46</strong> erstmalig erwähnt<br />

Jahren 1623, 1630 bis 1633 und 1635<br />

wurde die Kirche beraubt. 1644 wurden der Kirche gestohlen wurde. Zwei Jahre<br />

nochmals von den Schweden Dorf und später wurde erst ein neuer angeschafft.<br />

Kirche geplündert, wobei der Kelch aus Fast ein ganzes Jahrhundert blieb das<br />

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35


Ebersbach<br />

Geschichte und Geschichten um Ebersbach<br />

Dorf nunmehr von Kriegsnöten<br />

verschont. Erst die<br />

Zeit Friedrichs des Großen<br />

trug die Kriegsfackel wieder<br />

durchs Land. Am 20.<br />

November 1745 wurde<br />

Ebersbach mit einigen<br />

preußischen Regimentern<br />

Kavallerie belegt, welche<br />

hier vollkommen verpflegt<br />

werden mussten.<br />

Hart wurde die Gemeinde<br />

vom Siebenjährigen Krieg<br />

betroffen. Am 30. August<br />

1756 rückten drei Eskadrons<br />

Husaren in Ebersbach ein, die drei<br />

Tage lang verpflegt werden mussten. Am<br />

23. August 1757 bestand ein großes<br />

Heerlager der Preußen bei Bernstadt und<br />

Schönau. In dieses Lager mußten die<br />

Ebersbacher Lebensmittel liefern; ebenso<br />

am 31. August, als das Lager an die<br />

Landeskrone verlegt wurde. Am 7.<br />

September kamen die Preußen mit 1400<br />

Mann und 1000 Wagen durch Ebersbach<br />

und gingen zur Armee hinter Görlitz.<br />

Beim Abzug nahmen die Truppen 15<br />

Die Mittelbrücke, 1772<br />

Pferde, 40 Ochsen und viele Wagen mit.<br />

Große Lasten legte das Jahr 1758 der<br />

Gemeinde Ebersbach auf; denn am 20.<br />

August schlug die kaiserliche Armee in<br />

einer Stärke von über 100.000 Mann ihr<br />

Lager bei Liebstein, Kunnersdorf, Ebersbach,<br />

Görlitz und Moys auf. Täglich<br />

mussten Stroh, Hafer, Heu und Brot geliefert<br />

werden. Nach sechs Tagen wurde<br />

unser Ort erlöst; das Heer rückte nach<br />

Dresden ab.<br />

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Geschichte


Ebersbach<br />

Geschichte und Geschichten um Ebersbach<br />

Am 25. Oktober abends acht Uhr kamen<br />

unerwartet 800 Mann österreichische<br />

Truppen und lagerten hinter dem Pfarrhaus.<br />

Denen, die um die Kirche wohnten,<br />

ist diese Nacht lange im Gedächtnis geblieben.<br />

Am 8. März 1761 bezogen die Preußen<br />

ein Lager bei Görlitz. Am Pfingstsonntag,<br />

dem 10. Juni, war ein Gefecht zwischen<br />

Preußen und Österreichern auf den Feldern<br />

bei Moys.<br />

Was die Gemeinde Ebersbach während<br />

des Siebenjährigen Krieges ertragen<br />

musste, tritt durch die Berichte des Chronisten<br />

lebhaft vor Augen. Wie mögen die<br />

Ebersbacher den Frieden ersehnt haben!<br />

Am 21. März 1763 wurde dann das Friedensdankfest<br />

gefeiert.<br />

Neue Unruhe wurde durch den Bayrischen<br />

Erbfolgekrieg 1778 in die Oberlausitz<br />

getragen. Im Juli rückten wiederum<br />

preußische Truppen ein. Diesmal kamen<br />

sie aber als Freunde und Beschützer.<br />

Lieferungen und Einquartierungen<br />

wurden daher leichter ertragen, zumal<br />

alles bezahlt wurde. Am 6. Juni 1779<br />

wurde der Friede gefeiert.<br />

Mit dem Jahre 1806 wurde wieder die<br />

Kriegsfackel durch das Land getragen.<br />

Am 9. September 1806 bezog das<br />

preußische Infanterie-Regiment von<br />

Hohenlohe in Ebersbach Quartier und<br />

ging von hier aus nach Jena. Der für<br />

Preußen verlorene Krieg brachte Ebersbach<br />

1807/08 neue Lasten. Die Bevölkerung<br />

kam nicht mehr zur Ruhe.<br />

In den Jahren 1812/13 wurde Ebersbach<br />

immer wieder zu neuen Leistungen verpflichtet.<br />

Der 18., 19. und 20. August<br />

1813 waren besonders verheerende Tage.<br />

Am 18. August kamen unzählige Wagen,<br />

welche alle auf den Ober-Fiebig und<br />

die Umgebung aufgefahren wurden.<br />

Nach Aussage des Befehlshabers der<br />

Wagenburg waren es 900 Wagen mit<br />

3600 Pferden. Am 31. August 1813 liegen<br />

Franzosen in Ebersbach im Quartier.<br />

Am 7. September waren gegen neun Uhr<br />

morgens die Felder voll von französischer<br />

Kavallerie, welche sich in Ebersbach einquartierte...<br />

Große Freude löste in Ebersbach die<br />

Niederlage der Franzosen bei Leipzig<br />

aus. Das kann man auch gut glauben,<br />

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Geschichte<br />

37


Ebersbach<br />

Geschichte und Geschichten um Ebersbach<br />

wenn man bedenkt, was sie die Bewohner<br />

unter all den Plünderungen ausgestanden<br />

haben.<br />

Das Jahr 1814 ging schonend an Ebersbach<br />

vorüber und brachte große Freude.<br />

So wurde am 11. <strong>April</strong> 1814 in Görlitz<br />

Viktoria geschossen, da Paris von den<br />

Verbündeten erobert war. Am 18. <strong>April</strong><br />

wurde in Görlitz ein Freudenfest gefeiert.<br />

Vor des Kommandanten Logis brannten<br />

500 Lampen, in der unteren Stadt waren<br />

Tor und Fenster erleuchtet. Um neun Uhr<br />

abends wurde auf dem Obermarkt mit<br />

Kanonen geschossen. Nun zog der Friede<br />

durchs Land, wonach sich alle sehnten.<br />

Sachsen kam nun zu Preußen.<br />

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Geschichte


Ebersbach<br />

Geschichte und Geschichten um Ebersbach<br />

Pest und Unwetter in Ebersbach ein heftiges Unwetter wiedergegeben,<br />

Aber nicht nur harte Kriegszeiten auch das am 12. Juli 1766 über den Ort hereinbrach.:<br />

Ein heftiges Gewitter zog herauf,<br />

die Pest und Viehseuche brachten Unglück<br />

und tragische Ereignisse nach wobei es entsetzlich regnete. Ehe sich<br />

Ebersbach: So meldet die Chronik, dass dasselbe, welches gegen Jauernick und<br />

in den Jahren 1634 und 1635 die Pest Friedersdorf stand, endete, zog ein<br />

große Opfer forderte. in den Jahren neues... auf und oberhalb Markersdorf...<br />

1752/53 wütete in Ebersbach und Girbigsdorf<br />

die Seuche unter dem Vieh. Date<br />

einen starken Wolkenbruch, welcher<br />

stießen sie zusammen. Diese Verursachmals<br />

verloren beide Gemeinden zusammen<br />

273 Stück Vieh.<br />

kenbruch erstreckte sich von Markers-<br />

großen Schaden anrichtete. Dieser Wol-<br />

Aus der Chronik sei noch ein Bericht über dorf über Königshain bis Liebstein und<br />

bis nahe an die<br />

Ebersbacher Häuser.<br />

Hierdurch sahen<br />

sich die in der<br />

Aue wohnenden<br />

Ebersbacher und<br />

Girbigsdorfer in<br />

augenscheinlicher<br />

Lebensgefahr.<br />

Die Fluten<br />

kamen von Markersdorf,<br />

Königshain,<br />

Liebstein<br />

und allen anderen<br />

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Geschichte<br />

39


Ebersbach<br />

Geschichte und Geschichten um Ebersbach<br />

herangewälzt, und ehe mancher inne<br />

wurde, was vor sich ging, stand er im<br />

Wasser bis an den Oberleib. Hinter der<br />

Schule ging die Flut hinauf und den anderen<br />

Weg wieder hinunter. An manchen<br />

Stellen war die Flut drei Ellen tief. An der<br />

Schmiedegasse stand die Flut sechs Ellen<br />

hoch und an der Obermühle bis über die<br />

Mauerlatte; aber an der Niedermühle<br />

stand sie zehn Ellen hoch. Durch diese<br />

Flut wurden viele Häuser beschädigt und<br />

verwüstet. Auf dem Herrschaftshofe sind<br />

die Mauern eingestürzt. Es war noch ein<br />

Glück, daß das Unwetter nicht in der<br />

Nacht kam... ist doch kein Mensch ertrunken.<br />

Groß war der Schaden in der<br />

Gemeinde, den das Unwetter angerichtet<br />

hatte. Zum Andenken an diese Begebenheit<br />

wurde zuerst eine hölzerne<br />

Säule mit einer Tafel aufgestellt, welche<br />

ebenso hoch war wie das Wasser.<br />

Eine große Teuerung herrschte im Jahr<br />

1752. Es haben die Armen im Dorf Brot<br />

von Hafer, mit Eicheln, Bucheckern und<br />

anderen Dingen vermischt, gebacken. Es<br />

sind sehr viele verhungert oder erfroren.<br />

Einen sehr strengen Winter erlebten die<br />

Wasserstein<br />

Ebersbacher auch 1852/53. Am zweiten<br />

Osterfeiertag 1853 herrschten noch 20<br />

Grad Kälte.<br />

Quelle: Heimatkalender für den<br />

Landkreis Görlitz 1938; S. 98 ff.<br />

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40<br />

Geschichte


Der Stationsberg von St. Marienthal<br />

von St.<br />

1728 ließ das Kloster St. Marienthal auf<br />

seinem Schutzberg einen Kreuzweg anlegen.<br />

Auf einer alten Wallanlage wurden<br />

unter der Regentschaft der Äbtissin Klara<br />

Mühlwenzel zwölf Sandstein-Stelen und<br />

eine Kreuzigungsgruppe aufgestellt. Der<br />

Ursprung des Kreuzwegs ist eine fromme<br />

Übung der Pilger in Jerusalem. Sie gingen<br />

am Karfreitag den Leidensweg Christi<br />

zum Berg Golgotha nach und gedachten<br />

der verschiedenen Stationen, die in<br />

der Bibel überliefert sind. Lateinisch<br />

heißt dieser Berg Calvarienberg. Weil<br />

fromme Christen diesen Weg auch in der<br />

Heimat nachempfinden wollten, bildete<br />

man zu Hause den Leidenweg Jesu nach.<br />

Die Besonderheit des Marienthaler Stationsberges<br />

ist die Einmaligkeit einer<br />

barocken Anlage im Freistaat Sachsen.<br />

In fast 300 Jahren des Bestehens wurden<br />

die Stationen erst dreimal gründlich saniert.<br />

Das letzte Mal bis zum Jahre 2002.<br />

Die Sandsteinsockel wurden von der Ostritzer<br />

Steinmetzfirma Herbig nicht wie<br />

neu hergerichtet, sondern nur so saniert,<br />

dass die Stellen weiterhin bestehen können.<br />

In früheren Jahrhunderten gingen die<br />

Menschen schnell mal zum Stationsberg<br />

um zu beten. In der Nazizeit und zur Zeit<br />

der DDR verblasste alles, das Gebet, die<br />

Bilder und die Andacht.<br />

Das schützende Glas über den Stationsbildern<br />

wurde zerschlagen, die Holzkreuze<br />

auf den Stelen gingen verloren. Der<br />

„Freundeskreis der Abtei St. Marienthal<br />

e.V.“ war es, der den Wunsch der<br />

Schwestern aufgriff und die Wiederherstellung<br />

des Kreuzwegs in die Wege leitete.<br />

Ein Landschaftspflegedienst rückte<br />

mit großem Gerät an, um zunächst die<br />

Lindenallee zu sichern. Trockene Äste<br />

sollten nicht gleich wieder zerstören, was<br />

mühsam gerichtet wurde. Die Zinkplatten,<br />

auf denen die farbigen Bilder kaum<br />

noch zu erkennen waren, wurden in mühevoller<br />

Arbeit wieder hergerichtet. Die<br />

tschechische Restauratorin Petra Nedbalova,<br />

eine gebürtige Dresdnerin und<br />

Freundin des Klosters, frischte die Farben<br />

auf oder malte einige Bilder neu. Der<br />

ursprüngliche Plan, die Bilder von dem<br />

Künstler Jahic Senad völlig anders malen<br />

zu lassen, wurde fallen gelassen. Eine<br />

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Geschichte<br />

41


Der Stationsberg von St. Marienthal<br />

von St. Ma<br />

wichtige Nebensache war dann noch, die<br />

Bilder durch schlagsicheres Glas von Naturgewalten<br />

und Zerstörungswut zu<br />

schützen.<br />

Wie wären diese Arbeiten aber alle zu finanzieren?<br />

Der Freundeskreis der Abtei<br />

wandte sich mit einem Aufruf an alle<br />

Förderer und Freunde des Klosters mit<br />

der Bitte, eine Patenschaft für eine Stele,<br />

eine Station zu übernehmen. Jede Kreuzwegstation<br />

hat traditionell eine Benennung,<br />

zum Beispiel Station I: Jesus wird<br />

zum Tod verurteilt. Die Stationen XI und<br />

XII werden durch die große barocke<br />

Kreuzigungsgruppe mit der Gottesmutter<br />

Maria und dem Jünger Johannes dargestellt.<br />

Hinter dem Kreuz stehen noch<br />

die Stationen XIII und XIV mit der Kreuzabnahme<br />

und Grablegung. Für alle Stationen<br />

meldeten sich Paten. Zu ihnen<br />

gehören unter anderem die Kolpingsfamilien<br />

von Ostritz und von der Pfarrei St.<br />

Jakobus Görlitz, die Pfarreien Heilig<br />

Kreuz, Görlitz, und St. Josef, Niesky, das<br />

Klaus - Dieter Fabisch Bildtafel - vor und nach der Restauration<br />

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42<br />

Geschichte


und seine seine Geschichte<br />

Geschichte<br />

Internationale Begegnungszentrum St.<br />

Marienthal, der Volkschor Großschönau,<br />

Priester und Familien – Freunde und<br />

Förderer des Klosters aus nah und fern.<br />

Am 21. September 2002 konnte der Marienthaler<br />

Kreuzweg durch den tschechischen<br />

Franziskanerpater Antonin Dabrowski<br />

neu geweiht werden. Jedes Jahr<br />

in der Fastenzeit halten nun Pfarreien<br />

und Beter vor den Bildern Besinnung und<br />

bringen ihre Anliegen vor Gott.<br />

Immer 14 Tage vor Ostern treffen sich<br />

katholische und evangelische Christen<br />

aus Ostritz zur ökumenischen Kreuzwegandacht,<br />

bei der jeder willkommen ist.<br />

Josefine Schmacht<br />

Rainer Decke: Weihe des Kreuzweges St. Marienthal durch Pater Antonin Dabrowski, 2002<br />

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Geschichte<br />

43


Die Geschichte der Görlitzer Straßenbahn<br />

Unmittelbar nach der Wende<br />

begannen an verschiedenen<br />

Streckenabschnitten Bauarbeiten<br />

in einem Umfang, wie<br />

man sie lange Zeit in Görlitz<br />

nicht erlebt hat. Diese betrafen<br />

sowohl die Innenstadtstrecken<br />

(Postplatz- Demianiplatz,<br />

Bahnhof- Südausgang),<br />

als auch die auswärtigen<br />

Abschnitte (Kunnerwitzer<br />

Straße bis Landeskrone<br />

in mehreren Teilabschnitten,<br />

Südausgang bis Goethestraße in<br />

mehreren Teilabschnitten, Fortsetzung<br />

der Bauarbeiten Richtung Weinhübel).<br />

Bereits zu Beginn des Jahres 1991 war<br />

die neue Gleistrasse zur Leschwitzer<br />

Straße weitgehend fertiggestellt. Lediglich<br />

die Gleisschleife an der Leschwitzer<br />

Straße und eine Fußgängerüberführung<br />

sowie Teile der Fahrleitungsanlage waren<br />

noch nicht vollendet. Im Jahre 1991<br />

wurden die Haltestellen Kunnerwitzer<br />

Straße und Carl von Ossietzky-Straße zur<br />

neuen Haltestelle Südausgang zusammengelegt.<br />

Eine Haltestelle hatte es ja<br />

Landeskrone - Königshufen, 1992<br />

etwas unterhalb (stadteinwärts hinter<br />

dem Abzweig Sattigstraße) an dieser<br />

Stelle bereits in den 1950er Jahren einmal<br />

gegeben. Mit dem Fahrplanwechsel<br />

mit Wirkung vom 02.06.1991 traten wieder<br />

Veränderungen in der Streckenführung<br />

der Linien ein. Dies betraf die Linien<br />

3 und 5. Letztere wurde eingespart,<br />

während die Linie 3 bis Weinhübel- Mitte<br />

verlängert worden ist. Damit ergab sich<br />

folgende Linienführung :<br />

1 Haus der Jugend - Königshufen mit<br />

KT4D- Solowagen, vorher kurzzeitig mit<br />

ET - /EB- Zügen betrieben<br />

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44<br />

Serie


XIX - Die - Die 1990er 1990er Jahre<br />

Jahre<br />

2 Landeskrone - Königshufen mit KT 4D<br />

Solowagen<br />

3 Virchowstraße - Weinhübel- Mitte mit<br />

ET- Solowagen<br />

4 Demianiplatz - Königshufen mit KT4D-<br />

Doppeltraktionen in der Hauptverkehrszeit<br />

Der Rangierer an der Endstation Landeskrone<br />

- seit 1965 ein unverzichtbarer Bestandteil<br />

der Betriebsabwicklung - wurde<br />

eingespart.<br />

Weinhübel, März 1992<br />

Ab 01.07.1991 waren die Görlitzer Verkehrsbetriebe<br />

Bestandteil der neu gegründeten<br />

Stadtwerke Görlitz und bildeten<br />

den Bereich Nahverkehr.<br />

Nachdem bereits im November 1991 Probefahrten<br />

mit dem Atw. 103III über die<br />

inzwischen fertiggestellte Gleisschleife<br />

an der Leschwitzer Straße stattgefunden<br />

hatten, erfolgte am 07.12.1991 deren<br />

feierliche Inbetriebnahme.<br />

Mit der neuen Betriebsführung musste<br />

auf den bereits<br />

kurzzeitig aufgegebenen<br />

Einsatz<br />

von Gothazügen<br />

zurückgegriffen<br />

w e r d e n , w e i l<br />

nicht genügend<br />

KT4D zur Verfügung<br />

standen.<br />

Da mit der nun<br />

geltenden Linienführung<br />

das Verkehrsaufkommen<br />

von und nach Königshufen<br />

im Berufsverkehr<br />

nicht<br />

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45


Die Geschichte der Görlitzer Straßenbahn<br />

abgedeckt werden<br />

konnte, mussten zwischen<br />

den planmäßigen<br />

Kursen zusätzliche<br />

Fahrten durchgeführt<br />

werden. Das<br />

ist so neu auch nicht,<br />

denn bereits in den<br />

1960er und 1970er<br />

Jahren mussten zeitweise<br />

Zwischenkurse<br />

mit Solowagen im<br />

Berufsverkehr eingeschoben<br />

werden.<br />

Mit dem Eintreffen<br />

von vier gebrauchten KT4D aus Erfurt am<br />

14. und 16. 01. 1992 (deren Beschaffung<br />

von der Stadtverordnetenversammlung<br />

im November 1991 beschlossen wurde)<br />

begann der großflächige Rückzug der<br />

Gothawagen aus dem Linienverkehr. Die<br />

KT4D ex. Erfurt Nr.531, 532, 534 und 535<br />

erhielten die Nummern 12IV,13V, 14V<br />

und 15IV ohne vorangestellte 0. Ende<br />

August 1992 trifft noch der Erfurter TW.<br />

533 ein wurde ab 26.09.1992 als Nr. 16IV<br />

zum Einsatz gebracht. Nur noch verein-<br />

50IV nach Jena (210, später 189), 18.05.1992<br />

zelt wurden nun noch Gothawagen zum<br />

Einsatz gebracht. In der Zeit von Januar<br />

bis September 1992 wurden die Triebwagen<br />

Nr.4III, 6III, 9III, 13IV, 14IV , 15III,<br />

19IV, 20IV und 21V sowie die Anhänger<br />

Nr. 50IV, 58II, 59III, 60III,61III und<br />

71IV nach Jena umgesetzt und waren in<br />

der Mehrzahl über das Jahr 2000 hinaus<br />

eingesetzt, größtenteils mit verschiedenen<br />

Betriebsnummern.<br />

Fortsetzung folgt; A. Riedel, Wiesbaden<br />

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Auf Schienen durch die Neißestadt Görlitzer Straßenbahn einst u. jetzt. Die bisher<br />

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Vom Queis zur Schneekoppe Reise d. Iser- und Riesengebirge u. a. Goldentraum -<br />

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