Zeitung Vinschgerwind 1-23 vom 12.01.2023 Bezirk Vinschgau Südtirol
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38 /GESELLSCHAFT/Vinschgerwind 1-23 12.01.23SchnalstalMit viel Rückenwind ins neue JahrZahlreiche Auszeichnungen zum Thema Genuss, Nachhaltigkeit, Tourismusund Kultur für den Erlebnisraum Schnalstal. Ein Interview mit Manfred Waldner,Direktor der Tourismusgenossenschaft SchnalstalVinschgerwind: Herr Waldner, das Schnalstalhat im vergangenen Jahr zahlreicheAuszeichnungen erhalten!Manfred Waldner: Ja, wir sind sehr stolz,die Tourismusgenossenschaft Schnalstalund unsere Mitglieder haben renommiertePreise und Auszeichnungen erhalten. Dasbestätigt uns in unserer Mission und in derVision, die wir haben. Wir starten mit vielRückenwind ins neue Jahr.Vinschgerwind: Slow Food ist eine davon?Manfred Waldner: Seit Anfang 2022 habenwir die Auszeichnung „Slow FoodPresidio - Das Schnalser Schaf“ und dasinternationale Markennutzungsrecht erhalten.Die Slow Food Bewegung passtperfekt in unsere Strategie. Nach Ansichtdes renommierten Trendforschers MatthiasHorx ist Slow Food einer von 15 Megatrends,die das Leben von morgen auf demGebiet der Ernährung maßgeblich beeinflussenwerden. Slow Food steht in diesemZusammenhang für Produkte mit authentischem,regionalem und saisonalemCharakter, die auf traditionelle, natürlicheund ursprüngliche Weise hergestellt undgenossen werden. Lebensmittel, die nachSlow-Food-Kriterien angebaut, produziert,verkauft oder verzehrt werden, sollen regionaleWirtschaftskreisläufe stärken undMenschen wieder mit Auge, Ohr, Mundund Händen an ihre Region binden; ebensodas Tierwohl steht in der Bewegung imVordergrund. Geschmack ist keine Geschmackssache,sondern eine historische,kulturelle, individuelle, soziale und ökonomischeDimension: so der Gründer derSlow Food Bewegung Carlo Petrini ausdem Piemont. Berühmte Persönlichkeitenwie King Charles III und Barack Obamasind Slow Food Testimonials.Das Eishof Team im Pfossental. Mit Stirnband und Lederhose, Ulrich HallerMaria Linser und Felix Trientbacher von der Panaudalm mit dem SiegerkäseFoto: Benjamin PfitscherFoto: TG SchnalstalVinschgerwind: Es braucht ja immer vieleHände und Köpfe, wenn man etwas Guteserreichen will?Manfred Waldner: Ja, z.B. die fruchtbringendeZusammenarbeit mit dem HGVSchnals. Unsere traditionellen Spezialitätenwochenrund um das Schnalser Schafkonnten wir um einige Qualitätsmerkmalesteigern. So fand die Auftaktveranstaltungim September 2022 im Kloster Allerengelbergin Karthaus statt. TraditionelleSchnalser Gerichte in kulturträchtiger Umgebung.Vinschgerwind: Nicht nur für das Schaffleisch,sondern auch für Schnalser Almkäsegab es eine internationale Auszeichnung?Manfred Waldner: Mit den jahrhundertealtenSchaftrieben über die Gletscher dersogenannten Transhumanz, haben wir denUNESCO Weltkulturerbe Status, so freut esuns sehr, wenn auch der Almkäse aus demSchnalstal auf dem internationalen Parkettmittanzen kann. Unsere GenossenschaftsmitgliederMaria Linser und Felix Trientbachervon der Penaud Alm wurden bei den WorldCheese Awards 2022 in Newport (England)mit Gold und Silber für ihren Käse „BergkönigRiserva 2018 & 2020“ ausgezeichnet.Vinschgerwind: Über die BezirksgemeinschaftVinschgau habt ihr ein LEADER Projektzur Transhumanz genehmigt bekommen?Manfred Waldner: Mit dem genehmigten Projekt„Kulturerbe Transhumanz – Schnalstal/Ötztal“ können wir nun eine umfassendehistorische und dokumentarische Recher-
12.01.23 Vinschgerwind 1-23 /GESELLSCHAFT/ 39Foto: LandespresseamtFoto: TG SchnalstalEUREGIO Auszeichnung „Tourismus trifft Landwirtschaft“im Merkantilgebäude in Bozen. v.l. Landesrat Arnold Schuler,mit Lederhosen die Schnalser Schafzüchter Lukas Rainer undMartin Weithaler, Walter Zerpelloni Präsident der TourismusgenossenschaftSchnalstal, Preisträger, HandelskammerpräsidentDr. Michl Ebner und Landtagsabgeordneter Helmut TauberDie Schnalser HGV Exponenten in der Klosteranlage anlässlichder Schnalser Schaf Spezialitätenwochen. Ganz links, MichelinPreisträger Christian Rainer und ganz rechts Benjamin Raffeiner,HGV Obmann Schnalsche betreiben. Die dazugehörende Öffentlichkeitsarbeitermöglicht uns, dass wir dieTranshumanz mit immateriellen KulturerbeStatus der UNESCO bekannter und zugänglichermachen können.Vinschgerwind: …und für die SchnalserSchafwolle gab es die renommierte EUREGIOAuszeichnung „Tourismus trifft Landwirtschaft“?Manfred Waldner: Die Tourismusgenossenschaftvermarket zusammen mit dem SchafzuchtvereinSchnals die gesamte Schafwolledes Tales. Wir haben dazu den „ipotsch“, denoriginalen Filzpantoffel aus dem Schnalstalentwickelt. Die Bauern erhalten von uns sehrgute Auszahlungspreise für die Wolle und wirhaben für unsere Gäste einen authentischenoriginalen Souvenierartikel aus dem Tal geschaffen.Dafür haben wir die EUREGIO Auszeichnung„Tourismus trifft Landwirtschaft2022“ erhalten. Über 80 Projekte aus Südtirol,Tirol und dem Trentino bewarben sich fürdiesen Wettbewerb.Vinschgerwind: Der Eishof im Pfossental hatauch von sich hören lassen?Manfred Waldner: Unser GenossenschaftsmitgliedUlrich Haller und sein internationalesTeam vom Eishof wurden im Oktober 2022vom international bekannten und wegweisenden„Falstaff“ Magazin für Essen, Trinken& Reisen zur Gourmethütte des Jahres ausgezeichnet.Das beweist, dass neue frischeKonzepte welche Ulrich Haller und sein Teamumsetzt, belohnt werden.v.l. Manfred Waldner, Direktor Tourismusgenossenschaft Schnalstal mit Cristina TaracciPressereferentin und Angelo Carrillo Koordinator von Slow Food Südtirol anl. der SlowFood Messe Terra Madre in TurinFoto: Slow Food FoundationVinschgerwind: Christian Rainer hat einehohe Gastro-Auszeichnung erhalten, er ist jaSchnalser?Manfred Waldner: Erstmals vergab der renommierte„Guide Michelin“ eine Auszeichnungnicht nur für exzellente Küche, sondernauch für herausragenden Service und verleihtsomit auch einer ganzen Berufsgruppedie verdiente Aufmerksamkeit. Für uns ist eseine große Freude, dass der erste 3 Sterne-Preisträger des Michelin World`s Best ServiceAward ein Schnalser ist. Christian Rainerstammt vom Traditions-Gasthaus Tonzhausin Unser Frau.Vinschgerwind: Was könne wir uns in Zukunftvom Schnalstal erwarten?Manfred Waldner: Den Rückenwind nutzenwir selbstverständlich und die Auszeichnungengeben uns Motivation und weiterenInnovationsdrang. Wir arbeiten geradean der aufwendigen, hochdotierten undsicherlich in Zukunft gewinnbringendenGSTC-Destination Zertifizierung. Der globaleRat der Vereinten Nationen in New York(Global Sustainable Tourism Council) hat alsgemeinnützige Organisation, die grundlegendenStandards für eine nachhaltige Entwicklungim Reise- und Tourismussektor aufglobaler Ebene für Branchenexperten undRegierungen festgelegt. Der GSTC definiertnachhaltigen Tourismus insgesamt durchvier Abschnitte der GSTC-Kriterien: Umweltauswirkungen,soziale Verantwortung, wirtschaftlicheund kulturelle Lebensfähigkeitder Gemeinden des Reiseziels und die Verwaltungeines Nachhaltigkeitsprogramms. Inden Umsetzungsmaßnahmen fallen Themenwie Umweltschutz, Almwirtschaft, WasserundEnergiehaushalt, Gästestromlenkungen,CO2-Ausstoß, Mobilität, Biodiversität, Wohlstandindexund noch vieles mehr. Es wird aufjedem Fall eine Herausforderung, die sich inZukunft lohnen wird.Vinschgerwind: Herr Waldner, Danke für dasInterview und weiterhin viel Erfolg!Manfred Waldner: Gerne, Danke auch aneuch.
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Schnalstal
Mit viel Rückenwind ins neue Jahr
Zahlreiche Auszeichnungen zum Thema Genuss, Nachhaltigkeit, Tourismus
und Kultur für den Erlebnisraum Schnalstal. Ein Interview mit Manfred Waldner,
Direktor der Tourismusgenossenschaft Schnalstal
Vinschgerwind: Herr Waldner, das Schnalstal
hat im vergangenen Jahr zahlreiche
Auszeichnungen erhalten!
Manfred Waldner: Ja, wir sind sehr stolz,
die Tourismusgenossenschaft Schnalstal
und unsere Mitglieder haben renommierte
Preise und Auszeichnungen erhalten. Das
bestätigt uns in unserer Mission und in der
Vision, die wir haben. Wir starten mit viel
Rückenwind ins neue Jahr.
Vinschgerwind: Slow Food ist eine davon?
Manfred Waldner: Seit Anfang 2022 haben
wir die Auszeichnung „Slow Food
Presidio - Das Schnalser Schaf“ und das
internationale Markennutzungsrecht erhalten.
Die Slow Food Bewegung passt
perfekt in unsere Strategie. Nach Ansicht
des renommierten Trendforschers Matthias
Horx ist Slow Food einer von 15 Megatrends,
die das Leben von morgen auf dem
Gebiet der Ernährung maßgeblich beeinflussen
werden. Slow Food steht in diesem
Zusammenhang für Produkte mit authentischem,
regionalem und saisonalem
Charakter, die auf traditionelle, natürliche
und ursprüngliche Weise hergestellt und
genossen werden. Lebensmittel, die nach
Slow-Food-Kriterien angebaut, produziert,
verkauft oder verzehrt werden, sollen regionale
Wirtschaftskreisläufe stärken und
Menschen wieder mit Auge, Ohr, Mund
und Händen an ihre Region binden; ebenso
das Tierwohl steht in der Bewegung im
Vordergrund. Geschmack ist keine Geschmackssache,
sondern eine historische,
kulturelle, individuelle, soziale und ökonomische
Dimension: so der Gründer der
Slow Food Bewegung Carlo Petrini aus
dem Piemont. Berühmte Persönlichkeiten
wie King Charles III und Barack Obama
sind Slow Food Testimonials.
Das Eishof Team im Pfossental. Mit Stirnband und Lederhose, Ulrich Haller
Maria Linser und Felix Trientbacher von der Panaudalm mit dem Siegerkäse
Foto: Benjamin Pfitscher
Foto: TG Schnalstal
Vinschgerwind: Es braucht ja immer viele
Hände und Köpfe, wenn man etwas Gutes
erreichen will?
Manfred Waldner: Ja, z.B. die fruchtbringende
Zusammenarbeit mit dem HGV
Schnals. Unsere traditionellen Spezialitätenwochen
rund um das Schnalser Schaf
konnten wir um einige Qualitätsmerkmale
steigern. So fand die Auftaktveranstaltung
im September 2022 im Kloster Allerengelberg
in Karthaus statt. Traditionelle
Schnalser Gerichte in kulturträchtiger Umgebung.
Vinschgerwind: Nicht nur für das Schaffleisch,
sondern auch für Schnalser Almkäse
gab es eine internationale Auszeichnung?
Manfred Waldner: Mit den jahrhundertealten
Schaftrieben über die Gletscher der
sogenannten Transhumanz, haben wir den
UNESCO Weltkulturerbe Status, so freut es
uns sehr, wenn auch der Almkäse aus dem
Schnalstal auf dem internationalen Parkett
mittanzen kann. Unsere Genossenschaftsmitglieder
Maria Linser und Felix Trientbacher
von der Penaud Alm wurden bei den World
Cheese Awards 2022 in Newport (England)
mit Gold und Silber für ihren Käse „Bergkönig
Riserva 2018 & 2020“ ausgezeichnet.
Vinschgerwind: Über die Bezirksgemeinschaft
Vinschgau habt ihr ein LEADER Projekt
zur Transhumanz genehmigt bekommen?
Manfred Waldner: Mit dem genehmigten Projekt
„Kulturerbe Transhumanz – Schnalstal/
Ötztal“ können wir nun eine umfassende
historische und dokumentarische Recher-