Zeitung Vinschgerwind 1-23 vom 12.01.2023 Bezirk Vinschgau Südtirol

Zeitung Vinschgerwind 1-23 vom 12.01.2023 Bezirk Vinschgau Südtirol - Stellenmarkt, Immobilien, Haus, Wohnung, Kaufen, verkaufen, mieten, vermieten, Glückwünsche, Danksagung, Todesanzeigen, Weiterbildung, Termine Zeitung Vinschgerwind 1-23 vom 12.01.2023 Bezirk Vinschgau Südtirol - Stellenmarkt, Immobilien, Haus, Wohnung, Kaufen, verkaufen, mieten, vermieten, Glückwünsche, Danksagung, Todesanzeigen, Weiterbildung, Termine

22.02.2023 Aufrufe

16 /LOKALES/Vinschgerwind 1-23 12.01.23Initiative DrususkaserneDrususkaserne Schlanders - Touristisches Potenzialving (Gemeinschaftswohnen),oder auch für zeitgemäße undim Vinschgau noch kaum vertreteneFormen der Beherbergungwie einem Hostel (siehe FinKaMals – Nachnutzung bestehenderGebäude) oder einem Streuhotelmit dem Verwaltungstraktund den Gemeinschaftsräumenin der Kaserne, oder einerpreisgünstigen Unterkunft fürGeschäftsreisende. Ideen sindda und weitere können nochFoto: „Wind“-ArchivPotenzial – einige Synonyme:Kraft, Energie, Möglichkeit.Genau das verkörpert für michdas Areal der Drusus-Kasernein Schlanders, auch aus touristischerSicht. Als freiberuflicheBeraterin im Tourismusbereichbegleite ich BASIS derzeit imProzess, im Vinschgau neueZielgruppen an Reisenden zuetablieren. Dabei geht es umden Bereich Geschäftstourismus(MICE) und um den neuenTrend Coworkation, der Verbindungvon Arbeit und Urlaub aneinem touristisch attraktivenOrt.Das Kasernenareal bietet mitden bereits bestehenden Räumlichkeitender BASIS und demPotenzial der restlichen Gebäudeideale Voraussetzungen,um ein Südtiroler Pilotprojektfür diese Art von Tourismus zuwerden. Weitere Möglichkeitender Nutzung sehe ich in neuenWohnformen, wie dem Co-Lientstehen,sofern die Verantwortlichenäußere Faktorenund infolge auch das Gesamtprojektnochmals neu bewertenund ihre Entscheidungen andie veränderten Rahmenbedingungenin Südtirol und der Weltanpassen.Karin Meister, TourismusberatungSchlanders/NaturnsBegriffserklärungenStreuhotels:Betreiber von Streuhotelsdehnen ihr Angebot der Gästebeherbergungauf mehrereRäume in verschiedenen bestehendenGebäuden oder Struktureneines Ortes aus, die fürtouristische Zwecke umgebautwurden. Damit können Leerständeund Dorfzentren neubelebt werden, durch die räumlicheDistanz zum Verwaltungsgebäudeev. auch andere Partneraus Handel oder Tourismusmit einbezogen werden.Co-Living:Wohnform, die den Mietern vonbezugsfertigen Wohnungen mitvariablen Konzepten größtmöglicheFlexibilität und Individualitätbietet, aber trotzdem dieVorteile gemeinschaftlichenWohnens beinhaltet. Co-Livingkann eine Lösung für Selbstständige,digitale Nomaden,Studierende oder Gründer sein,für eine junge Generation, diesich nicht mehr mit Besitz belastenwill und womöglichauch im Beruf auf Co-working,also das individuelle Arbeitenin einem gemeinschaftlich bespieltenRaum setzt. Vorteile:Vielseitigkeit der Flächennutzung,geringere Spesen aufgrundgemeinschaftlicher Nutzung,Nachhaltigkeit.Was ist eure Meinung dazu?Schreibt uns unteridrukas@gmail.comDer perfekte MannLustspiel in 3 Akten von Jürgen BaumgartenRegie: Eva Maria TschollAufführungstermineFreitag 27.01.2023 20 UhrSonntag 29.01.2023 17 UhrFreitag 03.02.2023 20 UhrSamstag 04.02.2023 20 UhrSonntag 05.02.2023 17 UhrReservierungen unter388 43 80 100von 11 bis 13 und 17 bis 20 Uhrim oder Haus jederzeit der Dorfgemeinschaft über WhatsAppKortschTHEATERGRUPPE KORTSCH„Der perfekte Mann“Die TheatergruppeKortsch startet miteinem neuen Stückin das noch jungeTheaterjahr und präsentiertdem Publikumden „perfektenMann“. In einer Welt,in der sich die Suchenach dem perfektenPartner oft sehrschwierig gestaltet,zielt dieses Stückdarauf ab, aufzuzeigen,dass Wunschvorstellung und Realität oft Welten voneinanderentfernt sind. Genießen sie mit den jungen Spielern der TheatergruppeKortsch einen lustigen Theaterabend voll von Vorurteilenund (falschen oder richtigen?) Klischees.Zum Stück: Dass Elisabeth auf diese Idee kam, ist vermutlichihrem Beruf geschuldet: Sie leitet eine kleine Werbeagentur undweiß, wie man Bedürfnisse weckt und Geschmack lenkt! Da es denperfekten Mann für sie scheinbar nicht gibt, muss frau ihn sicheben selbst „formen“. Der unscheinbare, „neutrale“ Hubert, dersoeben als Untermieter bei ihr eingezogen ist, scheint für diesesVorhaben ideal. Unterstützt von ihren männer(leid)geprüften Kolleginnenstartet Elisabeth ihr Experiment: „Der perfekte Mann“.Zunächst scheint das Experiment zu glücken - oder etwa dochnicht?Theatergruppe KortschFoto: „Wind“-Archiv

12.01.23 Vinschgerwind 1-23 /MENSCHEN/ 17„Mai kloane Schwestr ischdi Primizbraut gwesn…“Am 26. Dezember 2022, dem Stephanstag, feierte der aus Göflan stammende 86-jährige Pater OthmarAlber im Kreise seiner Angehörigen und vieler Gläubiger sein 60. Priesterjubiläum in der Kirche deseinstigen Eucharistiner Klosters in Meran Obermais - heute Teil der St. Elisabeth Stiftung.von Magdalena Dietl SapelzaDer Eucharistiner PaterOthmar Alber empfingdie Priesterweihe nichtwie üblich am Tag der HeiligenPeter und Paul im Juni, sondernam Stephanstag, dem 26.Dezember 1962, in Schlanders.Grund dafür war die kurz zuvorerfolgte Heiligsprechung desOrdensgründers Pierre JulienEymard. Am Tag darauf wurdedie Primiz gefeiert. „Mai kloaneSchwestr isch di Primizbrautgwesn unt hot in an weißnGwantl in Kelch trogn“, erzählter. Ausbildungsjahre hatte erbeim Studium der Philosophieund der Theologie in Freiburgund in Brüssel verbracht.P. Othmar wuchs mit achtBrüdern und zwei Schwesternin Göflan auf. Er war der Zweitgeborene.Die Familie lebte voneiner kleinen Landwirtschaftund vom Verdienst des Vaters,der Schneider und Friseur war.Als Neunjähriger erlebte Othmardas Ende des II. Weltkriegesmit dem Einzug der amerikanischenSoldaten in ihrenJeeps. „Di italienischn Soldotnhabn mamma mia geschrien, diGweihrer folln glott unt sain inWald aui gerennt“, erinnert ersich. Er hatte keine Angst undrannte den Jeeps nach. Denn dieSoldaten warfen den Kindern„Buchserlen“, Kaugummis undSchokolade zu. Als Othmar die5. Klasse Volksschule besuchte,kam ein Geistlicher ins Elternhausund forderte den Vater auf,doch einen seiner neun Söhnestudieren zu schicken. DieWahl fiel auf Othmar. Mit wenigenHabseligkeiten in einemPappkarton zog er im Internatder Eucharistiner in Meran ein.Zusammen mit 70 Buben folgteer dem streng geregelten Tagesablaufmit Frühmesse, Schule,Studium, Bibellesen und Nachtruheim großen Schlafsaal. „Wernit gfolg hot, hot knialn gmiaßt“sagt er und ergänzt. „Ober überstrengsain si a nit gwesn“. Fürdas Essen sorgten Terziarschwestern,die recht gut kochten.Nur die Frühstückssuppe warweniger gewünscht. Nach demAbschluss des Gymnasiums entschiedsich Othmar für das Noviziatim Eucharistinerorden. SeinTraum wäre es gewesen, dasNoviziat in Kanada zu absolvieren.Doch es fehlte ihm das Geldfür die Reise, und er musste mitBozen Vorlieb nehmen. Bei densogenannten „Herzjesupatern“vertiefte er sich geistig in dieeucharistische Spiritualität desAltarsakramentes. Die Seelsorgeder Eucharistiner fördert dasVerständnisses für die Eucharistieund deren Anbetung. „Miarsain ober nit lai brave Pater gwesen“,verrät er. Der Vorschrift,auch am Ausgehtag im Talarunterwegs zu sein, nahmen erund seine Mitbrüder nicht immerernst. Mit dem Talar überihren Zivilkleidern verließen siedas Kloster. Dann zogen sie ihnaus und verstecken ihn zusammengerolltbis zur Rückkehr imGebüsch.P. Othmar zweifelte aber nieam eingeschlagenen geistlichenWeg. Das Pastoraljahr nach der„ewigen Profess“ absolvierte erin einem Kloster bei Wien. Dorthalf er beim Einkellern von Obstund betätigte sich als Gärtner.„I hon Rabarber gsetzt unt Marmeladgmocht, weil miar dr gebrotneSpeck zun Frühstück nitgschmeckt hot“, verrät er. VonWien kam er zu den Eucharistinernnach Meran zurück, wo erals Präfekt die Verantwortungfür rund 70 Knaben im Internatübernahm. „Dia Buabm, dia diEltern nit drbougn hobm, hobmsido her gschickt“, scherzt er.Foto: Magdalena Dietl SapelzaPater Othmar Alber, geboren am 11. April 1936 in Göflan, verbringtseinen Lebensabend im Haus der Euaristiner in Meran Obermais.Der rüstige Senior feiert in der St. Josef Kirche Hl. Messen und istals Aushilfspriester auch in Vinschger Pfarreien anzutreffen.Später wurde er Superio im Eucharistinerklostersin Bozen.P. Othmar unterrichtete immerauch Religion, in den hauseigenenSchulen und in Schulenauswärts.Im Jahre 1975 wurde ihm diePfarre Gumpendorf - St. Ägydin Wien anvertraut. 37 Jahrelang war er dort als umsichtigerSeelsorger tätig. Die Gläubigenschätzten ihn sehr. Das unterstreichendie Ehrentitel „ErzbischöflicherRat“ und „ErzbischöflicherKonsitorialrat“, dieEhrennadeln von sechs Bezirkenund der Pfadfinder.2012 kehrte P. Othmar schwerenHerzens nach Meran zurück- dem Gehorsam-Gelübde folgend.Sehr gefragt ist P. Othmarheute als Aushilfspriester in denPfarreien. Dass die Priester undOrdenleute in Europa immerweniger werden, bedrückt ihn.„Zun Glück geahts in Asien untAfrika aufwärts“, meint er. Anseine Wiener Zeit denkt er gernezurück und an seine dortigenFreunde, mit denen er regelmäßigReisen unternommen hatte.Eine Reise führte ihn auch nachKanada, wo er einst sein Noviziatabsolvieren wollte.

12.01.23 Vinschgerwind 1-23 /MENSCHEN/ 17

„Mai kloane Schwestr isch

di Primizbraut gwesn…“

Am 26. Dezember 2022, dem Stephanstag, feierte der aus Göflan stammende 86-jährige Pater Othmar

Alber im Kreise seiner Angehörigen und vieler Gläubiger sein 60. Priesterjubiläum in der Kirche des

einstigen Eucharistiner Klosters in Meran Obermais - heute Teil der St. Elisabeth Stiftung.

von Magdalena Dietl Sapelza

Der Eucharistiner Pater

Othmar Alber empfing

die Priesterweihe nicht

wie üblich am Tag der Heiligen

Peter und Paul im Juni, sondern

am Stephanstag, dem 26.

Dezember 1962, in Schlanders.

Grund dafür war die kurz zuvor

erfolgte Heiligsprechung des

Ordensgründers Pierre Julien

Eymard. Am Tag darauf wurde

die Primiz gefeiert. „Mai kloane

Schwestr isch di Primizbraut

gwesn unt hot in an weißn

Gwantl in Kelch trogn“, erzählt

er. Ausbildungsjahre hatte er

beim Studium der Philosophie

und der Theologie in Freiburg

und in Brüssel verbracht.

P. Othmar wuchs mit acht

Brüdern und zwei Schwestern

in Göflan auf. Er war der Zweitgeborene.

Die Familie lebte von

einer kleinen Landwirtschaft

und vom Verdienst des Vaters,

der Schneider und Friseur war.

Als Neunjähriger erlebte Othmar

das Ende des II. Weltkrieges

mit dem Einzug der amerikanischen

Soldaten in ihren

Jeeps. „Di italienischn Soldotn

habn mamma mia geschrien, di

Gweihrer folln glott unt sain in

Wald aui gerennt“, erinnert er

sich. Er hatte keine Angst und

rannte den Jeeps nach. Denn die

Soldaten warfen den Kindern

„Buchserlen“, Kaugummis und

Schokolade zu. Als Othmar die

5. Klasse Volksschule besuchte,

kam ein Geistlicher ins Elternhaus

und forderte den Vater auf,

doch einen seiner neun Söhne

studieren zu schicken. Die

Wahl fiel auf Othmar. Mit wenigen

Habseligkeiten in einem

Pappkarton zog er im Internat

der Eucharistiner in Meran ein.

Zusammen mit 70 Buben folgte

er dem streng geregelten Tagesablauf

mit Frühmesse, Schule,

Studium, Bibellesen und Nachtruhe

im großen Schlafsaal. „Wer

nit gfolg hot, hot knialn gmiaßt“

sagt er und ergänzt. „Ober überstreng

sain si a nit gwesn“. Für

das Essen sorgten Terziarschwestern,

die recht gut kochten.

Nur die Frühstückssuppe war

weniger gewünscht. Nach dem

Abschluss des Gymnasiums entschied

sich Othmar für das Noviziat

im Eucharistinerorden. Sein

Traum wäre es gewesen, das

Noviziat in Kanada zu absolvieren.

Doch es fehlte ihm das Geld

für die Reise, und er musste mit

Bozen Vorlieb nehmen. Bei den

sogenannten „Herzjesupatern“

vertiefte er sich geistig in die

eucharistische Spiritualität des

Altarsakramentes. Die Seelsorge

der Eucharistiner fördert das

Verständnisses für die Eucharistie

und deren Anbetung. „Miar

sain ober nit lai brave Pater gwesen“,

verrät er. Der Vorschrift,

auch am Ausgehtag im Talar

unterwegs zu sein, nahmen er

und seine Mitbrüder nicht immer

ernst. Mit dem Talar über

ihren Zivilkleidern verließen sie

das Kloster. Dann zogen sie ihn

aus und verstecken ihn zusammengerollt

bis zur Rückkehr im

Gebüsch.

P. Othmar zweifelte aber nie

am eingeschlagenen geistlichen

Weg. Das Pastoraljahr nach der

„ewigen Profess“ absolvierte er

in einem Kloster bei Wien. Dort

half er beim Einkellern von Obst

und betätigte sich als Gärtner.

„I hon Rabarber gsetzt unt Marmelad

gmocht, weil miar dr gebrotne

Speck zun Frühstück nit

gschmeckt hot“, verrät er. Von

Wien kam er zu den Eucharistinern

nach Meran zurück, wo er

als Präfekt die Verantwortung

für rund 70 Knaben im Internat

übernahm. „Dia Buabm, dia di

Eltern nit drbougn hobm, hobmsi

do her gschickt“, scherzt er.

Foto: Magdalena Dietl Sapelza

Pater Othmar Alber, geboren am 11. April 1936 in Göflan, verbringt

seinen Lebensabend im Haus der Euaristiner in Meran Obermais.

Der rüstige Senior feiert in der St. Josef Kirche Hl. Messen und ist

als Aushilfspriester auch in Vinschger Pfarreien anzutreffen.

Später wurde er Superio im Eucharistinerklosters

in Bozen.

P. Othmar unterrichtete immer

auch Religion, in den hauseigenen

Schulen und in Schulen

auswärts.

Im Jahre 1975 wurde ihm die

Pfarre Gumpendorf - St. Ägyd

in Wien anvertraut. 37 Jahre

lang war er dort als umsichtiger

Seelsorger tätig. Die Gläubigen

schätzten ihn sehr. Das unterstreichen

die Ehrentitel „Erzbischöflicher

Rat“ und „Erzbischöflicher

Konsitorialrat“, die

Ehrennadeln von sechs Bezirken

und der Pfadfinder.

2012 kehrte P. Othmar schweren

Herzens nach Meran zurück

- dem Gehorsam-Gelübde folgend.

Sehr gefragt ist P. Othmar

heute als Aushilfspriester in den

Pfarreien. Dass die Priester und

Ordenleute in Europa immer

weniger werden, bedrückt ihn.

„Zun Glück geahts in Asien unt

Afrika aufwärts“, meint er. An

seine Wiener Zeit denkt er gerne

zurück und an seine dortigen

Freunde, mit denen er regelmäßig

Reisen unternommen hatte.

Eine Reise führte ihn auch nach

Kanada, wo er einst sein Noviziat

absolvieren wollte.

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