Zeitung Vinschgerwind 3-23 vom 09.02.2023 Bezirk Vinschgau Südtirol
Zeitung Vinschgerwind 3-23 vom 09.02.2023 Bezirk Vinschgau Südtirol - Stellenmarkt, Immobilien, Haus, Wohnung, Kaufen, verkaufen, mieten, vermieten, Glückwünsche, Danksagung, Todesanzeigen, Weiterbildung, Termine
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6 /TITEL/Vinschgerwind 3-23 09.02.23
Die Digitalisierung bietet
dem ländlichen Raum
große Chancen
Schlanders/Basis Vinschgau - Bei einer Podiumsdiskussion zum Thema „Entwicklungspotential des
Vinschgaus – wos welln mir?“, organisiert vom Kiwanis Club Vinschgau, wurde am 2. Februar in der Basis
Vinschgau die Lage analysiert, die Herausforderungen wurden benannt und Entwicklungsmöglichkeiten
wurden aufgezeigt. Rund 300 Personen verfolgten gespannt die Diskussion im Kasino, auf der Galerie
und im Vorraum der ex Drususkaserne in Schlanders. Viele betonten das große Potential des Vinschgaus.
von Heinrich Zoderer
Denkanstöße sollen vorgebracht und
Perspektiven aufgezeigt werden,
meinte Kurt Leggeri, der Präsident
vom Kiwanis Club Vinschgau. Sehr aufmerksam
verfolgten die vielen Teilnehmer:innen
die Kurzstatements und die Diskussion der
Podiumsgäste, moderiert von Theo Hendrich,
dem bekannten Radiomoderator von
Rai Südtirol. Wir müssen vom Vertrauten
loslassen, vieles ist nicht mehr selbstverständlich,
wie z.B. Freiheit, Friede und
Wachstum, meinte der Moderator und zählte
gleich zu Beginn die großen Herausforderungen
unserer Zeit auf, die nach einer Zeitenwende
verlangen: Der Klimawandel, die
Corona-Pandemie, der Ukrainekrieg, die
Energiekrise, der Fachkräftemangel und die
Inflation. Marc Zebisch, der Klimafolgenforscher
an der Eurac in Bozen, meinte, dass
es in Südtirol bereits zwei Grad wärmer ist
und man mit Extremereignissen häufiger
zu rechnen hat. Extreme Dürre, Starkregen,
Stürme, große Schneemassen, Lawinenund
Murenabgänge werden in Zukunft gehäuft
auftreten. Durch den Borkenkäfer ist
der Schutzwald bedroht. Der Vinschgau ist
besonders von der Dürre betroffen. Laut
Klimaplan des Landes müssen bis 2040 die
Emissionen auf Null reduziert werden. Außerdem
braucht es Klimaanpassungen. Im
Vinschgau ist vieles noch in Ordnung, weil
negative Eingriffe nicht so häufig passiert
sind. Trotzdem muss bei allen Entscheidungen
der Klimawandel mitbedacht werden,
meinte Zebisch.
Die Grenzen des Wachstums
sind erreicht
LR Arnold Schuler legte in seinem Statement
ganz klar die Richtung fest. Ein weiter
so wie bisher, das kann es nicht geben, so
der Landesrat. Es braucht einen Paradigmawechsel,
ein neues Denken. Die Grenzen
des Wachstums sind erreicht und zwar im
Tourismus, bei den Erträgen von Milch und
Obst und auch in der Bautätigkeit und beim
Flächenverbrauch. Die Herausforderung
besteht darin, den Lebensstandard zu halten
ohne Wachstum, so Schuler. Im Vinschgau
sieht Schuler ein großes Potential im
Marmor und im Nationalpark. Das Klima
ist günstig für Nischenprodukte und der
Trend zu Regionalität ist die Chance für den
Vinschgau. Es geht darum die Artenvielfalt
zu erhalten, genauso wie die vielen kleinbäuerlichen
Familienstrukturen. Dominik
Matt, aufgewachsen in Schlanders und
heute Professor für Produktionssysteme
und –technologien an der Universität Bozen
und Direktor von Fraunhofer Italien,
Die Podiumsteilnehmer:in:
v. l.: Hannes
Götsch,
Daria Habicher,
Dominik Matt,
Marc Zebisch,
Christian Stolcis,
LR Arnold Schuler
und der Moderator
Theo Hendrich.
Fotos: Heinrich Zoderer