Zeitung Vinschgerwind 3-23 vom 09.02.2023 Bezirk Vinschgau Südtirol
Zeitung Vinschgerwind 3-23 vom 09.02.2023 Bezirk Vinschgau Südtirol - Stellenmarkt, Immobilien, Haus, Wohnung, Kaufen, verkaufen, mieten, vermieten, Glückwünsche, Danksagung, Todesanzeigen, Weiterbildung, Termine
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09.02.23 Vinschgerwind 3-23 /KULTUR/ 37
zeigt fünf Arbeiten, darunter zwei großformatige
auf Papier. Das Diptychon „un(d)
endlich“ (2021) entstand im Anschluss an
eine kürzlich erfolgte Operation und die
darauffolgende Genesungsphase. Es wurde
nach Fotografien gemalt, die Frank während
ihres Krankenhausaufenthaltes von
sich selbst aufgenommen hat. Dem Diptychon
gegenüber hängen zwei assimilierte
Schilder. Das eine „Playstadium“ (2021)
bezieht sich auf den digitalen Sog und die
exponentiell steigende, täuschende Selbstdarstellung,
welche Abhängigkeit und psychisch
sozialen Druck zur Folge hat. Das
andere Schild „Propaganda“ (2022) nimmt
Bezug zur weißen Feder, welche junge Britinen
im Ersten Weltkrieg fremden Männern
überreichten und sie so öffentlich als vermeintliche
Kriegsverweigerer brandmarkten.
Das dritte, am Boden liegende Schild
„to maintain“ (2015), ist Teil der Masterarbeit
von Julia Frank und bezieht sich auf
den Schönheitswahn, welchen Frauen,
aufgrund des dominanten, männlichen Blickes,
hinterherlaufen.
Die zwei Kuratoren der Ausstellung „Kingdom
of the Ill“ stammen aus den USA und
die Vermittlung wurde weiteren potentiellen
Besucher:innengruppen zugänglich
gemacht, zum Beispiel ein Katalog in reduzierter,
einfacher Sprache. Die Ausstellung
ist noch bis zum 5. März 2023 zugänglich.
Peter Tscholl
rechts oben: Karin Welponer und Julia Frank
vor dem Diptychon „un(d)endlich“ (2021).
Die Komposition ist bewußt so gewählt,
um die Destabilisierung von Logik und
Rationalität in schwierigen Situationen zum
Ausdruck zu bringen. Das Bild unten ist ein
Selbstportät, das Allerserste von Julia Frank.
Tempera auf Papier, 138 x 84 cm
links oben: Julia Frank und „Playstadium“
(2021), Bitumenwellblech, Lack, Spray,
Metall, Holz, 74,5 x 47,5 x 14,5 cm
mitte unten: „to maintain“ (2015), Mischtechnik,
aufgesprühter Nagellack (top coat),
71 x 39 x 14 cm
mitte unten: „Propaganda“ (2022), Acryl,
weiße und graue Daunen, Metallnieten,
Lederband, Kunststoff, elastische Bänder,
48,8 x 48,5 x 9 cm
Am Krankenhaus in Schlanders nahmen von 2011 bis 2018 insgesamt 13.393 Einwohner des Mittleren und Oberen Vinschgaus an der
ersten Phase der CHRIS-Studie teil und zwar aus den Gemeinden Kastelbell/Tschars, Graun, Glurns, Latsch, Laas, Mals, Martell, Prad am
Stilfserjoch, Schnals, Schlanders, Schluderns, Stilfs und Taufers im Münstertal. Im Januar 2019 begann die zweite Phase, die im März
2020 aufgrund des COVID-19 Notstands unterbrochen wurde. Im Oktober 2021 wurde die zweite Phase der CHRIS-Studie wieder aufgenommen.
oben: Mitarbeiterinnen des CHRIS-Teams Schlanders