Bergwelten März 2023: Abenteuer und Perspektiven aus der Zugspitz Region

Die März-Ausgabe 2023 des Magazins "Bergwelten" bietet packende Geschichten und atemberaubende Fotostrecken aus der Zugspitz Region. Erleben Sie die Abenteuer von Menschen, die ihre Träume verwirklichen, wie Ann-Katrin Bauer und Rafau Banaszek, die mit einer alten BMW durch Europa reisten, und Stefan Maier, der 3000 Kilometer mit dem Kajak paddelte. Die Ausgabe zeigt außerdem die Schönheit der Region aus der Vogelperspektive und erinnert an lokale Legenden wie Rosi Mittermaier. Weitere Highlights sind inspirierende Künstlerporträts und Einblicke in regionale Kultur- und Naturerlebnisse. Die März-Ausgabe 2023 des Magazins "Bergwelten" bietet packende Geschichten und atemberaubende Fotostrecken aus der Zugspitz Region. Erleben Sie die Abenteuer von Menschen, die ihre Träume verwirklichen, wie Ann-Katrin Bauer und Rafau Banaszek, die mit einer alten BMW durch Europa reisten, und Stefan Maier, der 3000 Kilometer mit dem Kajak paddelte. Die Ausgabe zeigt außerdem die Schönheit der Region aus der Vogelperspektive und erinnert an lokale Legenden wie Rosi Mittermaier. Weitere Highlights sind inspirierende Künstlerporträts und Einblicke in regionale Kultur- und Naturerlebnisse.

22.02.2023 Aufrufe

Ausgabe 51 | Frühjar 2023 Menschen & Geschichten in Garmisch-Partenkirchen WEGFAHREN UND ANKOMMEN Abenteuer Reisen: Fünf Menschen und ihre Auszeit BEWUNDERN UND RÄTSELN Der Landkreis von oben: Fotostrecke mit Gewinnspiel Mit dem Magazin der Zugspitz Region

Ausgabe 51 | Frühjar <strong>2023</strong><br />

Menschen & Geschichten in Garmisch-Partenkirchen<br />

WEGFAHREN UND ANKOMMEN<br />

<strong>Abenteuer</strong> Reisen: Fünf Menschen <strong>und</strong> ihre Auszeit<br />

BEWUNDERN UND RÄTSELN<br />

Der Landkreis von oben: Fotostrecke mit Gewinnspiel<br />

Mit dem<br />

Magazin <strong>der</strong><br />

<strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong>


EDITORIAL<br />

STADT LAND GWAND<br />

LEBENSFREUDE<br />

Kilometer für Kilometer, Tag für Tag, das Zuh<strong>aus</strong>e immer dabei:<br />

Mit ihrem Mountainbike war <strong>Bergwelten</strong>-Redakteurin Katharina Bromberger<br />

unterwegs. Auch sie hat erlebt, wie man beim Wegfahren ankommt.<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser,<br />

das Reisen definiert je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s. Hotel, Zelt, Kleinbus. Stadt<br />

o<strong>der</strong> Natur. Trubel o<strong>der</strong> Einsamkeit. Am Strand liegen, Kultur<br />

bew<strong>und</strong>ern, aktiv sein. Manche suchen mit dem Reisen ein<br />

<strong>Abenteuer</strong>, eine Auszeit. Fünf von ihnen erzählen in dieser<br />

Ausgabe ihre Geschichte. Es sind Geschichten von Menschen,<br />

die sich einen Traum erfüllten.<br />

Sieben Monate waren Ann-Katrin Bauer <strong>und</strong> Rafau Banaszek<br />

mit ihrem BMW-Motorrad, Baujahr 1977, unterwegs, das sie<br />

<strong>aus</strong>einan<strong>der</strong>nahmen <strong>und</strong> offroad-tauglich wie<strong>der</strong> zusammenschraubten.<br />

Sieben Wochen lang saß Stefan Maier jeden Tag<br />

in seinem Kajak, 3000 Kilometer ist er gepaddelt, um etwas<br />

umzusetzen, was er sich als Bub überlegt hat – nachdem sein<br />

Onkel mit ihm an <strong>der</strong> Loisach stand <strong>und</strong> die Sache mit dem<br />

Bieseln erzählte. Drei Jahre hintereinan<strong>der</strong> haben Anna <strong>und</strong><br />

Thomas Hlawitschka jeweils sechs Monate auf ihrem Segelboot<br />

„Hati Hati“ gelebt – das sie acht Monate lang auf Vor<strong>der</strong>mann<br />

gebracht hatten.<br />

Am Kurpark 8<br />

82467 Garmisch-Partenkirchen<br />

www.grasegger.de<br />

Doch das Ehepaar sagt auch: Das Paradies wartet zu H<strong>aus</strong>e.<br />

Wie recht die beiden haben, zeigt unsere Fotostrecke. Der<br />

Landkreis <strong>aus</strong> einer beson<strong>der</strong>en Perspektive: Ortschaften von<br />

oben, eingebettet in die Bergwelt – <strong>der</strong> Landkreis in seiner<br />

ganzen Schönheit. Fotos, mit denen Sie, liebe Leser, gewinnen<br />

können. Unter an<strong>der</strong>em w<strong>und</strong>erbare St<strong>und</strong>en in <strong>der</strong> Heimat.<br />

In diesem Sinne: Viel Freude beim Daheimbleiben, beim <strong>Abenteuer</strong>planen<br />

<strong>und</strong> beim Unterwegssein. Und viel Glück beim<br />

Gewinnspiel.<br />

Ihre<br />

Katharina Bromberger<br />

PS: Über Lob, Kritik <strong>und</strong><br />

Anregungen freuen<br />

wir uns. Sie erreichen uns<br />

per E-Mail an<br />

bergwelten@merkur.de.<br />

Besuchen Sie uns auch auf<br />

Instagram, Facebook <strong>und</strong><br />

unserem Online-Blog.<br />

@bergwelten_gap<br />

@bergweltengap<br />

thebrettz.com/bergwelten<br />

Titelfoto Froschh<strong>aus</strong>er See <strong>und</strong> Riegsee: Dr. Jörg Bodenben<strong>der</strong> | Foto Editorial: Bromberger<br />

2 <strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong>


INHALT<br />

FOTOSTRECKE<br />

Der Landkreis von oben: Ortschaften <strong>der</strong> Heimat <strong>aus</strong> einer<br />

beson<strong>der</strong>en Perspektive – zum Bew<strong>und</strong>ern <strong>und</strong> Mitraten. .....6<br />

Fotostrecken-Gewinnspiel. .....................................................................11<br />

BERGWELTEN-SPEZIAL<br />

Reisen, die Träume erfüllen ...................................................................12<br />

Auszeit auf <strong>der</strong> „Hati Hati“:<br />

Acht Monate renovieren Anna <strong>und</strong> Thomas Hlawitschka<br />

den Zweimaster, dann leben sie <strong>und</strong> ihr Sohn<br />

drei Sommer auf ihrem Segelboot. ....................................................14<br />

Gegen Wind <strong>und</strong> Wellen:<br />

3000 Kilometer paddelt Stefan Maier von zu H<strong>aus</strong>e<br />

in Garmisch-Partenkirchen bis ins Schwarze Meer –<br />

ein Kindheitstraum. .................................................................................18<br />

Zwei Abenteurer, ihr Muli <strong>und</strong> das rote H<strong>aus</strong>:<br />

17.600 Kilometer fahren Ann-Katrin Bauer <strong>und</strong><br />

Rafau Banaszek auf ihrer alten BMW durch Europa –<br />

mit Schutzengeln. ......................................................................................22<br />

ANDENKEN<br />

Die Frau, die Menschen berührte:<br />

Wir erinnern an Rosi Mittermaier in Bil<strong>der</strong>n. ...........................30<br />

KÜNSTLER DER HEIMAT<br />

Wo Schwiegervater <strong>und</strong> Schwiegersohn<br />

ihre berühmten Werke vollendeten:<br />

Friedrich August von Kaulbach <strong>und</strong> Max Beckmann<br />

verband nicht nur die Liebe zu einer Frau. . ..................................32<br />

DER AUTOR HINTER DEM BUCH<br />

Sogar Heiner Lauterbach ist gefesselt:<br />

Peter Grandl feiert mit seinen Büchern Erfolge,<br />

verfilmt soll ein Thriller werden – anfangs wollte<br />

niemand seinen Stoff haben. ..............................................................38<br />

RUBRIKEN<br />

Host mi? Bayerische Begriffserklärung .........................................29<br />

Rezepttipp:<br />

An Guadn wünscht <strong>der</strong> Platzfisch in Mittenwald. ...................36<br />

Buchtipps .....................................................................................................42<br />

Impressum ...................................................................................................43<br />

4 <strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong>


Dein Heimatlaufin<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

29. April<strong>2023</strong><br />

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Zur Anmeldung<br />

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<strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong> 5


FOTOSTRECKE<br />

DER LANDKREIS<br />

VON OBEN<br />

Eschenlohe:<br />

Die Loisach teilt das Dorf mit seinen 1600<br />

Einwohnern. Ein kleiner Ort also – nicht<br />

jedoch, was seine Fläche betrifft. Da ist<br />

Eschenlohe mit 5.505 Hektar die drittgrößte<br />

Gemeinde im Landkreis nach dem Markt<br />

Garmisch-Partenkirchen (20.566 Hektar)<br />

<strong>und</strong> Mittenwald (13.285 Hektar).<br />

6 <strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong>


Aus <strong>der</strong> Luft sieht die Welt an<strong>der</strong>s <strong>aus</strong>. Klein <strong>und</strong> ganz beson<strong>der</strong>s.<br />

Wenige in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> wissen das so gut wie Dr. Jörg Bodenben<strong>der</strong>.<br />

Seit 1998 überfliegt <strong>der</strong> Biologe, Klimaforscher <strong>und</strong> Fotograf Län<strong>der</strong><br />

<strong>und</strong> Landschaften, dokumentiert ihre Schönheit <strong>und</strong> Verän<strong>der</strong>ungen.<br />

Für die <strong>Bergwelten</strong> präsentiert <strong>der</strong> Grafenaschauer ein weiteres Mal<br />

den Landkreis von oben: Gemeinden <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Vogelperspektive, wie er<br />

sie von seinem Motorsegler <strong>aus</strong> sieht. Erkennen Sie, liebe Leser, jeden<br />

Ort von oben? Rätseln Sie mit – <strong>und</strong> gewinnen Sie (Seite 11).<br />

<strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong> 7


Grainau: <strong>Zugspitz</strong>dorf nennt sich <strong>der</strong> staatlich anerkannte Luftkurort auch – zu Recht, liegt er doch am Fuße<br />

von Deutschlands höchstem Berg. 3500 Einwohner zählt Grainau, das fast gen<strong>aus</strong>o viele Gästebetten bietet.<br />

Ohlstadt:<br />

Sanfter zeigt sich die Bergwelt in Ohlstadt<br />

(3254 Einwohner) am Rand des Naturschutzgebietes<br />

Murnauer Moos. Doch wurde hier,<br />

am Heimgarten, angeblich Alpingeschichte geschrieben.<br />

Skipionier Karl Otto (1861–1946), ab<br />

1889 im Hauptgestüt Schwaiganger angestellt,<br />

bestieg <strong>und</strong> befuhr Ohlstadts H<strong>aus</strong>berg 1890<br />

mit Skiern. Dies gilt als erste Skibesteigung<br />

eines Alpengipfels (auch wenn er freilich zu<br />

den Voralpen zählt).<br />

Farchant:<br />

Drei Kilometer vor Garmisch-Partenkirchen liegt<br />

Farchant, perfekt umrahmt von Ester-, Ammer<strong>und</strong><br />

Wettersteingebirge. Im Mai 2000 atmeten seine<br />

staugeplagten 3750 Einwohner auf: Da wurde die<br />

Umgehung samt Farchanter Tunnel eröffnet.<br />

8 <strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong>


Bad Bayersoien:<br />

Ges<strong>und</strong>heit wird in dem Dorf (1272 Einwohner) großgeschrieben.<br />

Es ist Heilbad <strong>und</strong> Moorkurort, mittlerweile gibt es sogar zwei<br />

Kurwäl<strong>der</strong>. Idyllisch liegt die Gemeinde am Soier See, einem <strong>der</strong><br />

wärmsten Badeseen Südbayerns.<br />

Oberammergau:<br />

Die Passionsspiele alle zehn Jahre haben den<br />

Ort weltweit bekannt gemacht. Kunsthandwerker<br />

<strong>und</strong> Schnitzer haben ihn geprägt. Mit<br />

5.477 Einwohnern ist Oberammergau – gelegen<br />

am Fuß des Laber <strong>und</strong> an <strong>der</strong> Ammer – die<br />

viertgrößte Gemeinde des Landkreises.<br />

Krün: Was idyllische Plätze am Wasser betrifft, macht Krün (1982 Einwohner) keine Gemeinde so schnell etwas vor.<br />

Barmsee (rechts im Bild), Geroldsee, Grubsee <strong>und</strong> Tennsee gehören dazu, zudem natürlich die Isar <strong>und</strong> <strong>der</strong> St<strong>aus</strong>ee am Wehr<br />

(links). Berühmt aber wurde Krün <strong>aus</strong> einem an<strong>der</strong>en Gr<strong>und</strong>: Der G7-Gipfel fand dort, auf Schloss Elmau, 2015 <strong>und</strong> 2022 statt.<br />

<strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong> 9


GEWINNSPIEL<br />

Welche Ortschaft zeigt dieses Luftbild?<br />

Schreiben Sie uns die richtige Antwort <strong>und</strong><br />

gewinnen Sie. Alle Preise <strong>und</strong> Informationen<br />

zur Teilnahme finden Sie auf Seite 11.<br />

10 <strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong>


<strong>Bergwelten</strong><br />

GEWINNSPIEL<br />

Haben Sie, liebe Leser, die Ortschaft <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Luft erkannt?<br />

Dann schicken Sie uns die Lösung bis Donnerstag, 31. <strong>März</strong>,<br />

per E-Mail an bergwelten@merkur.de.<br />

Geben Sie bitte auch Ihren Namen, Ihre Anschrift <strong>und</strong><br />

Telefonnummer mit an. Drei attraktive Preise warten.<br />

1. PREIS:<br />

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3. PREIS:<br />

KOMPETENZ FÜRS RAD<br />

EIN ABEND VOLLER GENUSS<br />

SO KANN DER TAG BEGINNEN<br />

Fotos S 6 - S 10: Dr. Jörg Bodenben<strong>der</strong> | Quelle Einwohnerzahlen: Bayerisches Landesamt für Statistik, Angaben Gemeinden<br />

Fotos S 11: Radsport Burda, Hotel <strong>Zugspitz</strong>e, Bayerische <strong>Zugspitz</strong>bahn/Winterholler<br />

Seit über 30 Jahren steht Radsport Burda<br />

in Oberau für – wie <strong>der</strong> Name sagt –<br />

Kompetenz r<strong>und</strong> um Fahrrä<strong>der</strong>.<br />

Dazu gehören Reparaturen, Service<br />

<strong>und</strong> die Beratung beim Kauf eines neuen<br />

Mountainbikes, E-Bikes, Rennrads.<br />

Einen 200-Euro-Gutschein für das Geschäft<br />

in Oberau können nun die<br />

<strong>Bergwelten</strong>-Leser gewinnen.<br />

www.radsport-burda.de<br />

Einen Gutschein für ein Vier-Gänge-<br />

Menü für zwei Personen stellt das Hotel<br />

<strong>Zugspitz</strong>e im Zentrum des Ortsteils<br />

Garmisch zur Verfügung. Die Gewinner<br />

erleben einen w<strong>und</strong>erbaren Abend in<br />

<strong>der</strong> Joseph N<strong>aus</strong> Stub’n mit einem<br />

beson<strong>der</strong>en Essen:<br />

Die Küche ist mit dem Michelin Bib<br />

Gourmand <strong>aus</strong>gezeichnet.<br />

www.hotel-zugspitze.de<br />

Eine Fahrt am Morgen auf den Sonnenberg<br />

Wank in Partenkirchen, dort ein Frühstück<br />

auf <strong>der</strong> Terrasse mit perfekter Aussicht<br />

genießen, vielleicht noch ein kleiner<br />

Spaziergang <strong>und</strong> gemütlich wie<strong>der</strong> mit <strong>der</strong><br />

Bahn ins Tal fahren: Diese Möglichkeit bietet<br />

die Bayerische <strong>Zugspitz</strong>bahn mit einem<br />

Gutschein für zwei Personen (gültig ab dem<br />

Sommerstart <strong>der</strong> Wankbahn, 7. April).<br />

www.zugspitze.de<br />

<strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong> 11


SPEZIAL<br />

REISEN,<br />

DIE TRÄUME<br />

ERFÜLLEN<br />

Fotos: Panthermedia<br />

12 <strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong>


Das Paradies wartet vor <strong>der</strong> H<strong>aus</strong>tür. Das sagen auch Anna<br />

<strong>und</strong> Thomas Hlawitschka über ihre Heimat Grainau <strong>und</strong><br />

Garmisch-Partenkirchen. Dennoch zog es sie fort. Drei Sommer<br />

auf ihr Segelboot. Auch Ann-Katrin Bauer <strong>und</strong> Rafau Banaszek<br />

suchten das <strong>Abenteuer</strong>. Mit ihrer alten BMW – <strong>und</strong> einigen<br />

Schutzengeln. Im Kajak erfüllte sich Stefan Maier einen Kindheitstraum,<br />

<strong>der</strong> sich manchmal gar nicht traumhaft anfühlte.<br />

Drei beson<strong>der</strong>e Reisen, die eines verbindet: das Ankommen.<br />

ERZÄHLEN SIE UNS IHRE<br />

Reise-Geschichte<br />

Sie haben auch eine beson<strong>der</strong>e<br />

Reise gemacht? Mit dem Rad?<br />

Zu Fuß? Auf dem Boot?<br />

O<strong>der</strong> mit einem ganz an<strong>der</strong>en<br />

Fortbewegungsmittel? Mit einem<br />

beson<strong>der</strong>en Ziel o<strong>der</strong> auf einer<br />

beson<strong>der</strong>en Route? Vor allem mit<br />

vielen unvergesslichen Erlebnissen?<br />

Dann schreiben Sie uns o<strong>der</strong> rufen<br />

Sie uns an. Erzählen Sie uns Ihre<br />

Reise-Geschichte – gerne erzählen<br />

wir sie in den <strong>Bergwelten</strong>.<br />

E-Mail: bergwelten@merkur.de,<br />

Telefon: 08821/75717.<br />

<strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong> 13


Auszeit auf <strong>der</strong><br />

„Hati Hati“<br />

14 <strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong>


Einmal um die Welt: Das war <strong>der</strong> Traum von Anna (34) <strong>und</strong><br />

Thomas (36) Hlawitschka. Deshalb kauften sie sich ein Segelboot,<br />

reparierten es monatelang. Aus <strong>der</strong> Welt wurde dann Kroatien,<br />

insgesamt drei Sommer an Bord. Ihren kleinen Sohn Noa<br />

schaukelten die Wellen in den Schlaf.<br />

Text: Tanja Brinkmann • Fotos: privat<br />

Eine längere Auszeit zu zweit: Davon haben Anna <strong>und</strong><br />

Thomas Hlawitschka schon lange geträumt. Schon damals,<br />

als sie noch Anna Hartelt hieß <strong>und</strong> als Stewardess arbeitete,<br />

er als Trainer <strong>der</strong> Freeski-Nationalmannschaft beim Deutschen<br />

Skiverband (DSV). Beruflich eingespannt waren sie, da würde <strong>der</strong><br />

Traum von einer Reise um die Welt wohl noch warten müssen.<br />

Doch dann kam dieser Tag, an dem er von einer DSV-Besprechung<br />

zurückkehrte <strong>und</strong> seiner Frau eröffnete: „Ich habe gekündigt, jetzt<br />

kaufen wir ein Boot.“ Genau das haben sie im Juli 2017 getan. Und<br />

sich damit erst einmal monatelang an Land beschäftigt.<br />

In einem Hafen in Italien restaurierten sie ihren Zweimaster, Baujahr<br />

1982. Acht Monate hat das gedauert. Eine wichtige Zeit, in <strong>der</strong><br />

sie ihre „Hati Hati“ – indonesisch für „Achtung, Achtung“ – genau<br />

kennenlernten. In etwa hatte Thomas Hlawitschka beim Kauf<br />

geahnt, was auf sie zukommen würde. „Mein Vater repariert alles.“<br />

Das hat seinen Sohn immer fasziniert. Nun wurden er <strong>und</strong> seine<br />

Frau selbst zu Handwerkern. Mit einem beson<strong>der</strong>en Lehrmeister.<br />

Handwerker-Praktikum auf dem eigenen Boot<br />

Arthur, ein alter Schreinermeister <strong>und</strong> Segelbootbesitzer, unterstützte<br />

sie. „Eigentlich haben wir auf unserem Boot bei ihm ein<br />

Praktikum gemacht“, sagt Thomas Hlawitschka <strong>und</strong> lacht. Die<br />

erste Lektion: früh aufstehen. Denn zwischen 8 <strong>und</strong> 9 Uhr, wenn<br />

ihr italienischer Handwerkerprofi frühstückte, konnte er ihn alles<br />

fragen. Also trank er fortan seinen Kaffee mit dem gebürtigen<br />

Kärtner <strong>und</strong> sprach den Tagesablauf durch. Die zweite, entscheidende<br />

Lektion: „Am Boot hat nichts einen rechten Winkel, man<br />

kann nichts von <strong>der</strong> Stange kaufen“, betont Anna Hlawitschka.<br />

Um beispielsweise auf dem Deck Kork zu verlegen, konstruierten<br />

sie <strong>und</strong> ihr Mann zum Schutz für die Bauphase eine Art H<strong>aus</strong> <strong>und</strong><br />

setzten es auf. Häufig arbeiteten sie mit Maske, wenn giftige Stoffe<br />

im Spiel waren. Der alte Schreiner freute sich über jeden ihrer Fortschritte,<br />

er wuchs den Hlawitschkas ans Herz. „Arthur ist fast wie<br />

Familie“, sagt sie. Auf den nächsten Besuch des über 60-Jährigen in<br />

Grainau müssen sie allerdings warten, <strong>der</strong> Holzexperte ist gerade<br />

zu den Kapverden aufgebrochen.<br />

Thomas Hlawitschkas Kündigung Anfang 2017 hat das Leben des<br />

Ehepaars – im September 2016 haben sie geheiratet – auf den Kopf<br />

gestellt. „Wir sind ja quasi voll <strong>aus</strong>gestiegen“, sagt er. Wenn auch<br />

nicht ganz so, wie sie es ursprünglich geplant hatten. Einmal um<br />

die Welt wollten sie segeln. Doch als sie Anfang Juni 2018 starteten,<br />

war Anna Hlawitschka bereits schwanger. Also entschieden<br />

sich die Grainauerin <strong>und</strong> <strong>der</strong> Garmisch-Partenkirchner für<br />

Kroatien als Ziel für den ersten Sommer an Bord. „Da waren wir<br />

mit sehr wenig Erfahrung unterwegs“, erinnert er sich. Seine Frau<br />

besaß einen britischen Segelschein, den sie auf Korfu gemacht hatte.<br />

Er nur einen Motorboot- <strong>und</strong> Funkschein. Nachdem sie mit dem<br />

eigenen Boot unterwegs waren, reichte das. Erst im Jahr darauf<br />

machte <strong>der</strong> frühere Freeski-Profi, <strong>der</strong> jetzt als Trainer <strong>und</strong> Skilehrer<br />

arbeitet, seinen Segelschein. Eine Woche verbrachte er dafür im<br />

April an <strong>der</strong> Ostsee – „ganz schön zapfig“.<br />

1000 Euro monatlich müssen reichen<br />

Drei Jahre wollten sich die beiden für ihr <strong>Abenteuer</strong> nehmen.<br />

Dafür besuchten sie Seminare, etwa bei <strong>der</strong> Bootsmesse in Düsseldorf.<br />

Dafür haben sie gespart. Genau kalkulierten sie alles durch,<br />

überlegten, wie sie die Zeit mit den notwendigen Versicherungen<br />

hinbekommen. Ein entscheiden<strong>der</strong> Vorteil war, dass ihnen ihre<br />

Wohnung in Grainau gehört. Letztlich rechneten sie <strong>aus</strong>, dass sie<br />

mit 1000 Euro monatlich <strong>aus</strong>kommen müssen. Hat geklappt.<br />

„An Bord braucht man nicht viel“, sagt Thomas Hlawitschka, <strong>der</strong><br />

fürs Abendessen auch mal die Angel <strong>aus</strong>warf. Der 36-Jährige ist<br />

dankbar für die intensiven Monate mit seiner Frau <strong>und</strong> später<br />

ihrem Sohn. Mit 30 erreiche man eine Lebensphase, in <strong>der</strong> man<br />

sich neu orientiert. „Es war schön, dafür Zeit zu haben.“ Und für<br />

<strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong> 15


In einem Hafen in Italien brachten Anna <strong>und</strong> Thomas Hlawitschka ihren Zweimaster<br />

auf Vor<strong>der</strong>mann. Unter an<strong>der</strong>em mit einer H<strong>aus</strong>-auf-Boot-Konstruktion.<br />

Eine Woche dauerte es alleine, um das alte Deck zu entfernen.<br />

„Bier war wichtig“, sagt Anna Hlawitschka.<br />

die Familie. Außerdem „war das die gesündeste Zeit, die wir je<br />

hatten“. Wegen des Essens, aber auch wegen <strong>der</strong> Sonne <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

körperlichen Anstrengung.<br />

Ein Ansporn für dieses <strong>Abenteuer</strong> war ein Paar, das sie bei einem<br />

Spontantrip nach Korfu kennengelernt haben. „Die haben<br />

gemacht, was uns vorschwebte“, erinnert sich Anna Hlawitschka.<br />

Die Gespräche motivierten die 34-Jährige <strong>und</strong> ihren Mann.<br />

„Mir tat vor allem gut zu hören, dass man auch in unserem<br />

Alter noch Segeln lernen kann.“ Auch wenn die beiden schon<br />

immer die Liebe zur See verband <strong>und</strong> sie etliche gemeinsame<br />

Surfurlaube erlebten: Mit diesem Sport hatte <strong>der</strong> passionierte<br />

Wintersportler zuvor wenig am Hut. Was er <strong>und</strong> seine Frau<br />

schon bei diesem Abstecher auf die griechische Insel erfahren<br />

haben: „Segler sind ganz beson<strong>der</strong>e Menschen“, sagt sie. „Sehr<br />

hilfsbereit <strong>und</strong> völlig unkompliziert, echt authentisch.“ Das<br />

Boot verbindet die Menschen, <strong>der</strong>en Leben ansonsten so unterschiedlich<br />

sind.<br />

„Man bleibt, wo’s einem gefällt“<br />

Die erste Saison an Bord 2018 – insgesamt haben die Hlawitschkas<br />

drei Sommer, jeweils sechs Monate auf ihrer „Hati Hati“ verbracht<br />

– war eine beson<strong>der</strong>e. „Ich saß mit dem dicken Bauch viel am<br />

Steuer, Thomas musste rumspringen <strong>und</strong> sich um die Seile <strong>und</strong> den<br />

Anker kümmern.“ Im zweiten Jahr durfte ihr Mann, den Segelschein<br />

frisch in <strong>der</strong> Tasche, häufig das Ru<strong>der</strong> übernehmen. Von<br />

Kroatien ging‘s über Montenegro – eine echte Entdeckung – <strong>und</strong><br />

Albanien nach Griechenland. „Man bleibt, wo‘s einem gefällt, <strong>und</strong><br />

fährt weiter, wenn man Lust hat“, sagt Thomas Hlawitschka. Vieles<br />

gefiel ihnen. „Es war w<strong>und</strong>erschön, wir konnten uns gar nicht<br />

sattsehen“, sagt sie. Allein die unterschiedlichen Farbnuancen des<br />

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16 <strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong>


Wassers faszinierten sie. O<strong>der</strong> durch die Nacht zu segeln. „Das hat<br />

etwas Magisches“, betont er. Überhaupt die Nähe zur Natur, die den<br />

Rhythmus vorgibt, überzeugte ihn. „Das war eine traumhafte Zeit.“<br />

Sohn Noa war ein halbes Jahr alt. Für ihn haben die Eltern das<br />

Boot beson<strong>der</strong>s abgesichert. Am zweiten Mast hing sein Hängesitz,<br />

<strong>der</strong> Bereich r<strong>und</strong> ums Steuer war sein Laufstall. Die wichtigste<br />

Regel: Der Bub ist nie allein an Deck. Wenn er in seinem<br />

Planschbecken spielte o<strong>der</strong> die Delfine neben dem Boot beobachtete,<br />

war immer ein Erwachsener bei ihm. Zum Schlafen hatte er<br />

eine Hängematte, in <strong>der</strong> ihn <strong>der</strong> sanfte Wellengang in den Schlaf<br />

schaukelte. Ein Türhopser diente zum Auspowern – „das war<br />

wichtig“. Wäre ein Sturm o<strong>der</strong> heftiges Gewitter aufgekommen,<br />

hätten sie den Kleinen sicher in seinem Kin<strong>der</strong>zimmer lassen<br />

können. „Das hätten wir zumachen können“, sagt die Mama. Insgesamt<br />

sei alles unglaublich unkompliziert gewesen.<br />

Die Sonne, das frische Essen <strong>und</strong> die viele Mama- <strong>und</strong> Papa-Zeit<br />

haben Noa gutgetan. Das hat auch die Kin<strong>der</strong>ärztin nach <strong>der</strong> Rückkehr<br />

bestätigt. „Wir haben aber völlig unterschätzt, wie sehr man<br />

Oma <strong>und</strong> Opa vermisst“, sagt Anna Hlawitschka. Umgekehrt natürlich<br />

gen<strong>aus</strong>o, „die kriegen ja vom Kind nichts mit“. Zwar kamen<br />

Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e zu Besuch, aber eben doch nur kurz. 2020, in<br />

dem Jahr, in dem es Corona-bedingt jede Menge Einschränkungen<br />

gab, war die kleine Familie nicht auf ihrem Boot. Statt mit einem<br />

Kleinkind – Noa war eineinhalb Jahre alt – durchs Mittelmeer zu<br />

segeln, immer mit <strong>der</strong> Gefahr, dass sie an einem Hafen nicht von<br />

Bord gehen durften, renovierten Anna <strong>und</strong> Thomas Hlawitschka<br />

die Wohnung. Im Jahr darauf ging‘s wie<strong>der</strong> los. Mit Kurs auf<br />

Griechenland. Und das zu viert. Anna Hlawitschka war wie<strong>der</strong><br />

schwanger, <strong>und</strong> Mia im Bauch dabei. Noa erlebte die Reise viel<br />

intensiver mit. Und als Familie „wurden wir überall willkommen<br />

geheißen“, erzählt sein Papa. „Das ist im Süden was ganz an<strong>der</strong>es.“<br />

„Als Mama plagen einen mehr Sorgen“<br />

Immer mal wie<strong>der</strong> wurde seine Frau aber auch nervös. „Als<br />

Mama plagen einen mehr Sorgen <strong>und</strong> Ängste.“ In dem Augenblick<br />

beispielsweise, als <strong>der</strong> Motor <strong>aus</strong>gefallen ist <strong>und</strong> die „Hati Hati“<br />

auf die Steilküste zutrieb. „Da bin ich wirklich zu nah ans Land<br />

gekommen“, sagt Thomas Hlawitschka. Also hieß es, schnell die<br />

Segel r<strong>aus</strong>, um den Wind aufzugreifen. O<strong>der</strong> bei dem heftigen<br />

Gewitter in einer Bucht in Kroatien, wo <strong>der</strong> Anker zunächst nicht<br />

halten wollte. „Von dem Tag an tauchten sie nach dem Anker, um<br />

zu sehen, ob er fest sitzt.“ Außerdem standen nach diesen Erlebnissen<br />

abendliche Lagebesprechungen an. „Wir haben dar<strong>aus</strong> viel<br />

gelernt“, sagt er. „Und hatten nie mehr Probleme.“<br />

„<br />

Der kleine Noa übt schon fleißig am Steuer <strong>der</strong> Hati Hati.<br />

„Wir haben völlig<br />

unterschätzt, wie<br />

sehr man Oma <strong>und</strong><br />

Opa vermisst.“<br />

“<br />

Mittlerweile ist die „Hati Hati“ verkauft. „Es ist nicht gut, wenn<br />

ein Boot liegt“, sagt Anna Hlawitschka. „Das muss gesegelt werden.“<br />

Schwierig mit einem Kleinkind mit eineinhalb <strong>und</strong> einem<br />

Kin<strong>der</strong>gartenkind mit vier Jahren, weshalb sie sich schweren<br />

Herzens trennten. Zwei Gutachter bescheinigten ihnen die gute<br />

Arbeit <strong>und</strong> Pflege ihres Zweimasters. So bekamen sie, was sie<br />

reingesteckt haben. Das Geld legten sie erst einmal zur Seite – für<br />

eine Reise, ein an<strong>der</strong>es Projekt o<strong>der</strong> ein neues Boot, wenn Mia<br />

<strong>und</strong> Noa größer sind. Den Traum von einer Atlantiküberquerung<br />

haben Anna <strong>und</strong> Thomas Hlawitschka schließlich noch immer.<br />

Noch überlegen sie, wohin sie dieses Jahr reisen. „Wir haben<br />

viele Fre<strong>und</strong>e auf <strong>der</strong> Welt“, sagt Anna Hlawitschka. Vielleicht<br />

besuchen sie eine befre<strong>und</strong>ete Familie auf ihrem Boot in <strong>der</strong><br />

Karibik. O<strong>der</strong> sie starten auf einen Camping-Trip. O<strong>der</strong> sie besuchen<br />

Thomas Hlawitschkas Familie in Polen. „Wir sind aber<br />

keine Urlaubsjunkies“, sagt er. Schließlich „wohnen wir auch<br />

hier im Paradies“.<br />

n<br />

<strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong> 17


Gegen Wind<br />

<strong>und</strong> Wellen<br />

Einen Kindheitstraum will sich Stefan Maier mit 56 Jahren erfüllen.<br />

Deshalb paddelt er am 13. August 2022 los. Vom heimischen Garten<br />

an <strong>der</strong> Loisach bis ins Schwarze Meer. 3000 Kilometer im Boot.<br />

Doch <strong>der</strong> Traum beginnt mit Frust <strong>und</strong> Zweifeln.<br />

Text: Magdalena Kratzer • Fotos: Stefan Maier<br />

Noch eine Umarmung: Stefan Maier <strong>und</strong> Lebensgefährtin Karin Sebald am Kreuzsteg Garmisch.<br />

18 <strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong>


Ein letzter Blick zur<br />

Alpspitze. Noch kann<br />

Stefan Maier nicht<br />

fassen, dass es<br />

wirklich losgeht.<br />

Die Silhouette schimmert durch die Zeltwand. Stefan Maier<br />

traut sich kaum zu atmen, Hitzewallungen, kalte Schauer.<br />

Er bewegt sich nicht. Eine St<strong>und</strong>e läuft ein Wolf knurrend<br />

<strong>und</strong> heulend an seinem Kopf auf <strong>und</strong> ab, nur <strong>der</strong> dünne Nylonstoff<br />

dazwischen. „Noch nie im Leben habe ich so etwas gehört.“<br />

Gut 2000 Kilometer ist er bislang gepaddelt. In Garmisch-Partenkirchen,<br />

in seinem Garten, begann vor über drei Wochen seine Reise<br />

auf Loisach, Isar <strong>und</strong> Donau. Schon als kleiner Bub hat er von diesem<br />

<strong>Abenteuer</strong> geträumt. Seit dem Gespräch mit Onkel Bernhard vor <strong>der</strong><br />

Hütte am Fluss. „Wenn du hier in die Loisach bieselst“,, hat er erzählt,<br />

„fließt‘s bis zum Schwarzen Meer.“ Wasser verbindet sein Zuh<strong>aus</strong>e<br />

mit dem Meer: Der Gedanke ließ den Buben nicht mehr los. Im Alter<br />

von 56 Jahren machte sich Stefan Maier auf den Weg.<br />

Jetzt liegt er regungslos in seinem Zelt im bulgarischen Nikopol<br />

<strong>und</strong> l<strong>aus</strong>cht dem Knurren. Als vermeintlich sicheren Übernachtungsplatz<br />

hat er sich den Stadtstrand <strong>aus</strong>gesucht, dabei aber die<br />

vielen Mülleimer mit Fischresten übersehen. Es ist 4 Uhr morgens.<br />

Plötzlich wird es taghell, Flutlicht beleuchtet den Strand – <strong>und</strong><br />

verscheucht den Wolf. Maier atmet <strong>aus</strong>. Das <strong>aus</strong>geklappte Taschenmesser,<br />

das für den Notfall bereitliegt, hätte ihm kaum geholfen.<br />

Anfänge mit dem Lkw-Schlauch<br />

Mit dem Lkw-Schlauch fuhren Maier <strong>und</strong> seine Fre<strong>und</strong>e als Kin<strong>der</strong><br />

die Loisach hinunter. „Irgendwann wollte ich wissen, wo das<br />

Wasser herkommt.“ Mit 14 Jahren begann er das Wildwasserpaddeln.<br />

Schwierige Flüsse <strong>der</strong> Alpen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Welt hat er befahren.<br />

„Doch das größte <strong>Abenteuer</strong> meines Lebens wartete über 40 Jahre<br />

auf mich. Vor <strong>der</strong> H<strong>aus</strong>tür.“ Wenn er an <strong>der</strong> Loisach entlang in die<br />

Arbeit radelte, fragte er sich, ob sein Kindheitstraum jemals in<br />

Erfüllung gehen würde. Irgendwann erzählte er Lebensgefährtin<br />

Karin Sebald davon. „Erfülle ihn dir, solange du das körperlich<br />

machen kannst“, meinte sie.<br />

Der Kfz-Meister sammelt Urlaubstage. Sieben Wochen plant er ein.<br />

Zunächst mit einem kleineren Wildwasserboot <strong>aus</strong> Plastik, um<br />

möglichst viele Wehranlagen befahren zu können. Dann würde er<br />

auf sein Seekajak umsteigen. Am 13. August 2022 paddelt er los.<br />

Ein letzter Blick auf die <strong>Zugspitz</strong>e. „Ich konnte nicht glauben, dass<br />

ich jetzt wirklich unterwegs bin.“ Richtig bewusst wird ihm das<br />

erst, als er bei Benediktbeuern im Landkreis Bad Tölz-Wolfratsh<strong>aus</strong>en<br />

sein erstes Camp aufschlägt. Er ist frustriert.<br />

Der Kopf schmerzt. Maier hat zu wenig zu trinken dabei. In seinem<br />

Zelt plagen ihn Zweifel. „Ich hab da erst einmal geahnt, was auf<br />

mich zukommt.“ 3000 Kilometer bis ins Schwarze Meer. Dafür<br />

muss er jeden Tag mindestens 60 Kilometer schaffen. „Du Idiot“, beschimpft<br />

sich Maier. „Das schaffst du nie.“ Weiter als 30 Kilometer,<br />

mal zur Vorbereitung auf dem Plansee, ist er bis dahin am Stück<br />

nicht gepaddelt.<br />

„Wie eine Geisterbahnfahrt“<br />

Nach etwas Schlaf geht es ihm besser. Um 4 Uhr morgens macht<br />

er sich mit Stirnlampe auf den Weg nach München, um möglichst<br />

früh – verbotenerweise – durch die Stadt zu kommen. Große Biber<br />

schwimmen links <strong>und</strong> rechts an ihn heran <strong>und</strong> schlagen mit dem<br />

Schwanz aufs Wasser. „Im Dunkeln war das wie eine Geisterbahnfahrt.“<br />

Es folgen Nächte in Freising <strong>und</strong> Landshut. Dort trifft er<br />

seine Tochter Janine, sie bringt ihm das Seekajak. Viel zu viel hat<br />

er eingepackt. Drei Viertel des Gepäcks bleiben da. Zelt, Schlafmatte,<br />

Müsliriegel, ein zweites Paar Schuhe <strong>und</strong> ein paar Klamotten<br />

dürfen mit. Trotzdem wiegt sein Boot um die 75 Kilo. „Zum Paddeln<br />

eigentlich viel zu schwer.“<br />

Maier merkt, dass er mit seinen Kräften h<strong>aus</strong>halten muss. Auf dem<br />

Weg nach Landshut muss er acht Stauanlagen mit dem Bootswagen<br />

umfahren. „Das war unglaublich anstrengend mit dem schweren<br />

Karren.“ Abends an Land in Loiching ist er am Ende. Unter dem<br />

Vordach einer Pizzeria will Maier sein Zelt aufstellen. Die Besitzer<br />

sind einverstanden. Da kommt Karl-Heinz vorbei. So stellt sich <strong>der</strong><br />

Mann vor, <strong>der</strong> Maier kurz darauf zu sich nach H<strong>aus</strong>e einlädt. Auf<br />

ein Bier, eine Brotzeit, eine warme Dusche <strong>und</strong> ein Bett. „So was<br />

passiert dir nur, wenn du alleine unterwegs bist.“<br />

Immer wie<strong>der</strong> trifft Maier Paddelfreaks. Zum Beispiel die einheimischen<br />

Kanufahrer in Ungarn. „Eine lustige Truppe in meinem<br />

Alter. Kaum <strong>aus</strong> dem Wasser, saß ich schon mit am Campingtisch<br />

<strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong> 19


Geschafft: Im Sonnenuntergang<br />

paddelt Stefan Maier aufs<br />

Schwarze Meer. Er ist ganz allein,<br />

als er diesen Moment mit einem<br />

Selfie festhält.<br />

bei Kuchen <strong>und</strong> Schnaps.“ Ein baskischer Journalist paddelt spontan<br />

mit Maier bis nach Budapest. Die meiste Zeit aber verbringt<br />

er mit sich. Eine beson<strong>der</strong>e Erfahrung. Um sie zu beschreiben,<br />

zitiert Maier den Schriftsteller Hermann Hesse. „Nur im Alleinsein<br />

können wir uns selber finden. Alleinsein ist nicht Einsamkeit, sie<br />

ist das größte <strong>Abenteuer</strong>.“<br />

Kriegsspuren <strong>und</strong> Wärme<br />

Sobald <strong>der</strong> Garmisch-Partenkirchner eine Grenze überpaddelt,<br />

klebt er sich die Nationalflagge auf sein Kajak. Die hatte er sich<br />

vorab zur Motivation besorgt. Zehn Aufkleber werden es.<br />

In Serbien spürt Maier Geschichte. Der heute 57-Jährige erinnert<br />

sich noch an den Balkankrieg, die Nachrichten im Fernsehen. Er passiert<br />

Vukovar im Osten Kroatiens. 1991 fanden dort 250 Menschen<br />

den Tod, ein Massaker an Nicht-Serben. Er paddelt durch Novi Sad<br />

<strong>und</strong> Belgrad, serbische Städte, die von <strong>der</strong> Nato bombardiert wurden.<br />

„Das macht was mit einem.“ Zwei Län<strong>der</strong>, die sich bekriegten, an<br />

einem Fluss. „Die einen fischen links, die an<strong>der</strong>en rechts.“<br />

Maier fährt vorbei an Brückenpfeilern mit Granateneinschlägen,<br />

betongrauen Bauten <strong>aus</strong> den 1970er Jahren. Ein Kontrast zu den<br />

gut besuchten Restaurants. Ebenso erlebt Maier die Wärme <strong>der</strong><br />

Menschen <strong>und</strong> ihre Gastfre<strong>und</strong>schaft. An einem Gartenzaun<br />

fragt er eine Frau nach frischem Wasser. Sofort bringt ihr Mann<br />

Sliwowitz, Pflaumenschnaps. Bald drücken sie ihm eine Tüte in<br />

die Hand. Von den Tomaten, Paprikas, Gurken, Äpfeln <strong>und</strong> Feigen<br />

ernährt sich Maier eine Woche lang.<br />

Als er ein Luxusanwesen an <strong>der</strong> Donau fotografieren will, winkt<br />

ihn ein Mann heran. „Sale“ heißt er, bringt Bier. Auch <strong>der</strong> Nachbar,<br />

„Sirbel“, kommt vorbei. Sie führen tiefsinnige Gespräche über Vorbehalte<br />

gegen fremde Nationen <strong>und</strong> Menschen. Google Translator<br />

übersetzt. Bis in die Nacht reden, trinken, essen <strong>und</strong> rauchen sie.<br />

Eigentlich raucht Maier nicht. „Aber die Zigarette darfst du nicht<br />

ablehnen, darüber kommst du ins Gespräch.“ Zu Weihnachten <strong>und</strong><br />

Neujahr haben sich Sale, Sirbel <strong>und</strong> Maier noch mal geschrieben.<br />

Zwei St<strong>und</strong>en unter einer Plane<br />

In Bulgarien erscheinen ihm die Menschen weniger offen, die<br />

Ortschaften weniger charmant. In Rumänien bestaunt Maier alte<br />

Burgen, sitzt bei Vollmond am Lagerfeuer an <strong>der</strong> Donau. Nicht<br />

immer aber sind die Nächte friedlich <strong>und</strong> die Tage angenehm. Mitte<br />

September kühlt es ab, regnet, gewittert, stürmt. Hohe Wellen<br />

Echt. Scharf. Sehen.<br />

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20 <strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong>


Abfahrt in Budapest<br />

machen das Kajakfahren gefährlich, allein ist er auf dem teils kilometerbreiten<br />

Strom unterwegs. „Ich hab nicht damit gerechnet,<br />

dass mir beim Paddeln auf <strong>der</strong> Donau mulmig werden könnte.“<br />

Mal sucht er vor einem Unwetter in einem leerstehenden Traktor<br />

Schutz, ein an<strong>der</strong>es Mal wartet er zwei St<strong>und</strong>en lang unter einer<br />

Plane. Kiloschwere Lehmbatzen kleben unter seinen Schuhen, „in<br />

diesem Dreck musste ich bei Gewitter zelten“. Ein Tiefpunkt. „Das<br />

hat mich kurz zum Zweifeln gebracht, ob ich jemals ankomme.“<br />

Die Wochen vergehen. Langsam läuft die Zeit davon. Um 7 Uhr<br />

morgens steigt Maier ins Kajak, nachts zieht er es wie<strong>der</strong> ans Ufer.<br />

Er paddelt gegen Wind <strong>und</strong> Wellen. „Mich hat‘s selbst gew<strong>und</strong>ert,<br />

dass ich das schaffe.“ Um seine Sachen zu trocknen <strong>und</strong> sich besser<br />

zu regenerieren, checkt er nun öfter in Hotels ein.<br />

Im Sonnenuntergang aufs Meer<br />

Maier erreicht Galati, nicht weit weg von <strong>der</strong> ukrainischen Grenze.<br />

Nicht weit weg vom Kriegsgebiet. Plötzlich meldet sich sein Handy<br />

mit einem fre<strong>und</strong>lichen „Welcome to Ukraine“. Er hat die Grenze<br />

überpaddelt. Ein ukrainisches Kriegsschiff fährt an ihm vorbei.<br />

Ein Soldat mit Maschinengewehr steht an Deck. Vor Schreck hebt<br />

Maier die Hand, <strong>der</strong> Soldat grüßt verdutzt zurück. „Ich paddelte<br />

sofort wie<strong>der</strong> Richtung Rumänien.“<br />

Es ist stockdunkel, als er in Tulcea ankommt, die Stadt am Eingang des<br />

Donaudeltas. Nur noch zwei Etappen. Über den St. Georgs-Arm, den<br />

südlichsten Mündungsarm <strong>der</strong> Donau, will er das Meer erreichen. 65<br />

Kilometer liegen am letzten Tag seines <strong>Abenteuer</strong>s vor ihm. 65 Kilometer<br />

Sturm. Im Rückblick wird sich Stefan Maier fragen, woher er<br />

seine Kraft genommen hat. „Zum Glück hatte ich Rückenwind.“<br />

Daheim in Garmisch-Partenkirchen sitzt seine Lebensgefährtin am<br />

Handy, verfolgt jeden Meter via Google Maps. Maier ist noch nicht<br />

am Ziel, da ruft sie schon ihre Schwester an. „Er schafft es!“ Die<br />

ganze Familie fiebert mit, unterstützt ihn. Sohn Marius fährt mit<br />

dem VW-Bus 4000 Kilometer, um seinen Vater abzuholen.<br />

Maier gibt noch einmal alles. „Ich paddelte, was das Zeug hält, um im<br />

Hellen anzukommen.“ Eine letzte Flussbiegung bei Sfântu Gheorghe,<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Meerzufluss <strong>der</strong> Donau liegt vor ihm. Im Sonnenuntergang<br />

fährt <strong>der</strong> Garmisch-Partenkirchner in seinem Seekajak aufs Schwarze<br />

Meer hin<strong>aus</strong>. „Was für eine Belohnung für diese Strapazen.“ Es ist<br />

<strong>der</strong> 2. Oktober, <strong>der</strong> Geburtstag seines Onkels Bernhard.<br />

n<br />

Vortrag<br />

Von seiner Reise erzählt Stefan Maier am<br />

Dienstag, 25. April, um 19 Uhr<br />

bei einem Vortrag im Kolpingh<strong>aus</strong> Garmisch<br />

(Promenadenstraße 13).<br />

Die Eintrittsgel<strong>der</strong> werden an die Ukraine-Hilfe<br />

gespendet, für die sich Maier engagiert.<br />

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<strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong> 21


Zwei Abenteurer,<br />

ihr Muli <strong>und</strong> das<br />

rote H<strong>aus</strong><br />

1977 gebaut, 2022 einmal zerlegt <strong>und</strong> neu zusammengebaut.<br />

Offroad-tauglich musste die alte BMW werden. Für das <strong>Abenteuer</strong> von<br />

Ann-Katrin Bauer (31) <strong>und</strong> Rafau Banaszek (33) <strong>aus</strong> Garmisch-<br />

Partenkirchen. Sieben Monate <strong>und</strong> 17.600 Kilometer waren sie auf ihrer<br />

Maschine unterwegs. Auch Schutzengel haben sie begleitet.<br />

Text: Magdalena Kratzer • Fotos: privat<br />

22 <strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong>


R<strong>und</strong>um zufrieden: Ann-Katrin Bauer <strong>und</strong> Rafau Banaszek in Albanien,<br />

im Hintergr<strong>und</strong> die Ausläufer des Koman-St<strong>aus</strong>ees.<br />

Dieser weiß-lackierte Lattenzaun. Wie schön er das rote<br />

H<strong>aus</strong> umrandet. Den wilden Garten mit Löwenzahn,<br />

Gänseblümchen <strong>und</strong> Blaubeerstrauch. Sie sehen Michel<br />

<strong>aus</strong> Lönneberga im Tischlerschuppen sitzen, Bosse <strong>aus</strong> Bullerbü<br />

mit seinen Geschwistern im Garten spielen. So wie später ihre eigenen<br />

Kin<strong>der</strong>. Ja, hier könnten sie es <strong>aus</strong>halten. In Schweden, ihrem<br />

Märchenland. Vielleicht sollten sie bleiben. 1320 Kilometer sind<br />

Ann-Katrin Bauer (31) <strong>und</strong> Rafau Banaszek (33) bislang gefahren.<br />

Von Garmisch-Partenkirchen bis ans Nordkap. Zu zweit auf ihrer<br />

BMW R-100 RS. Baujahr 1977. Ihr Ziel ist die Mongolei. Ein Jahr<br />

wollen sie unterwegs sein. Doch alles kommt an<strong>der</strong>s.<br />

Im Frühling 2022 entscheidet das Paar, auf Reisen zu gehen. Noch<br />

einmal r<strong>aus</strong>, bevor sich die beiden nie<strong>der</strong>lassen <strong>und</strong> eine Familie<br />

gründen. Die Idee hat Banaszek. Der Mechaniker bei Porsche<br />

schwärmt für alte Maschinen. Die 46 Jahre alte BMW gehört zu<br />

seinen neueren Modellen. Für die Reise zerlegt er sie in ihre Einzelteile<br />

<strong>und</strong> baut sie um. Sie muss auch offroad, auf nicht asphaltierten<br />

Straßen, funktionieren.<br />

Zwei Koffer, zwei Satteltaschen<br />

<strong>und</strong> ein Zelt<br />

Bauer <strong>und</strong> Banaszek starten am 30. April 2022. Ein Koffer links,<br />

einer rechts, zwei Satteltaschen, zwei Schlafsäcke <strong>und</strong> ein Zelt.<br />

Vom Werdenfelser Land quer durch Deutschland in den Norden.<br />

Ihre WhatsApp-Gruppe für Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Familie nennen sie „Die<br />

zwei Abenteurer <strong>und</strong> ihr Muli“. Dabei ist das <strong>Abenteuer</strong> in Lübeck<br />

schon fast vorbei. Totalschaden auf <strong>der</strong> Autobahn. Nach einem<br />

Auffahrunfall.<br />

Die beiden wollen in Fehmarn die Fähre nach Dänemark erwischen.<br />

Drei Autos vor ihnen legt ein Mann eine Vollbremsung<br />

hin. „Wir knallten mit 60 Sachen auf das vor uns stehende Auto.“<br />

Bauer schleu<strong>der</strong>t an die Leitplanke, Banaszek fliegt über den Pkw.<br />

Passiert ist beiden fast nichts. Ein W<strong>und</strong>er. Noch nie haben die<br />

Sanitäter solch einen Unfall mit so wenigen Verletzungen gesehen.<br />

„Wir hatten 1000 Schutzengel“, sagt Bauer. Von blauen Flecken sind<br />

Oberschenkel <strong>und</strong> Jochbein ihres Fre<strong>und</strong>es übersät. Gebrochen<br />

ist nichts. Nur das Motorrad erwischt es schlimm. Doch erlebt das<br />

Paar, was sie ihre ganze Reise begleiten wird. „Wo wir Hilfe brauchten,<br />

haben wir Hilfe bekommen.“ Das begeistert Banaszek.<br />

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<strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong> 23


Einsamkeit <strong>und</strong> unberührte Natur erlebt das Paar in Albanien,<br />

wo sie sofort in das Hinterland fahren.<br />

Dem ersten Schnee auf ihrer Reise begegnen<br />

die beiden in ihrem Märchenland Schweden.<br />

Der Unfallmitverursacher holt sie um Mitternacht vom Krankenh<strong>aus</strong><br />

ab, nimmt sie bei sich auf. Einer <strong>der</strong> Polizisten bringt die Maschine<br />

zu einem Bekannten, zur Werkstatt von Bert von Zitzewitz<br />

in Wangels, einem populären Crossfahrer. Dorthin können sie alle<br />

Ersatzteile liefern lassen. Nur die für die Bremsen bekommen sie<br />

auf die Schnelle nicht. Deshalb funktionieren sie von nun an nicht<br />

mehr zu 100 Prozent. „Es ging auch so“, sagt Banaszek.<br />

Nach zirka zwei Wochen fahren die beiden weiter. Mit neuen Helmen,<br />

die Crossvarianten mit Kinnschutz. „Darauf hab ich bestanden“,<br />

sagt Bauer. Endlich steigen sie auf die Fähre nach Skandinavien.<br />

„Wir wollten Deutschland so schnell wie möglich verlassen.“<br />

Nie schneller als 90 St<strong>und</strong>enkilometer<br />

Über den Trans European Trail, eine zirka 51.000 Kilometer lange<br />

Offroad-Motorrad-Route durch Europa, geht es von Dänemark<br />

nach Schweden. Keine Autobahn, keine Laster, keine Überholer.<br />

Dafür Wald, so weit das Auge sieht, wilde Forstwege, <strong>aus</strong>gewaschene<br />

Straßen. Keine Menschen, dafür jede Menge Hirsche <strong>und</strong> Rehe.<br />

Sie fischen an entlegenen Weihern <strong>und</strong> Seen, zelten, wo es ihnen<br />

gefällt. In Schweden ist das erlaubt, es gilt das Je<strong>der</strong>mannsrecht.<br />

Sie fahren bei 3 Grad <strong>und</strong> bei 30. Sie fahren, wenn die Sonne<br />

scheint <strong>und</strong> wenn es regnet. Nie schneller als 90 Kilometer pro<br />

St<strong>und</strong>e, maximal 150 Kilometer am Tag. Alle drei Tage kaufen sie<br />

ein. Jeden Morgen Gymnastik, dann kochen sie zum Frühstück Haferbrei<br />

auf dem Benzinkocher, mittags Reis mit Tomaten <strong>und</strong> Feta.<br />

„Ich hab zwölf Kilo abgenommen“, sagt Banaszek <strong>und</strong> lacht. Abwechselnd<br />

schauen sie nach Schlafmöglichkeiten. Doch ihr Fre<strong>und</strong><br />

kann es Bauer da oft nicht recht machen. „Da kommt bestimmt<br />

noch ein besseres Plätzchen“, behauptet sie ständig. Meistens behält<br />

sie recht.<br />

Immer wie<strong>der</strong> werden sie auf das Motorrad angesprochen. „Einige<br />

erzählten, dass ihr Großvater so eine Maschine gefahren ist“, sagt<br />

24 <strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong>


Die schönsten Plätze haben Ann-Katrin Bauer <strong>und</strong> Rafau Banaszek zum Zelten<br />

gef<strong>und</strong>en, wie hier auf dem Peloponnes an einem menschenleeren Strand.<br />

Banaszek. Irgendwann kennt auch seine Fre<strong>und</strong>in die Daten <strong>der</strong><br />

BMW <strong>aus</strong>wendig. 380 Kilogramm wiegt sie. Zu schwer, um sie zu<br />

halten, wie Bauer an einem heißen Tag im Juli erfahren soll.<br />

„Ich hatte noch nie im Leben solche Schmerzen“<br />

Ein Fre<strong>und</strong> begleitete das Paar mit seinem Pickup Toyota Hilux bis<br />

zum Nordkap. Nach drei Wochen, nördlich <strong>der</strong> Lofoten trennten<br />

sie sich wie<strong>der</strong>. Banaszek steigt vom Motorrad, um ins Meer zu<br />

springen. Die Maschine wackelt, die 31-Jährige will irgendwie<br />

verhin<strong>der</strong>n, dass sie umfällt. Doch das Muli landet mit seinen 380<br />

Kilo auf ihrem linken Knie. „Ich hatte noch nie im Leben solche<br />

Schmerzen.“<br />

Ihr Knie schwillt auf das Dreifache an, das nächste Krankenh<strong>aus</strong><br />

ist 400 Kilometer entfernt. „Aber wie<strong>der</strong> haben wir genau die<br />

richtigen Menschen getroffen“, sagt Bauer. Ein Rentnerpaar <strong>aus</strong><br />

Deutschland nimmt die Verletzte in ihrem Wohnmobil mit auf<br />

einen Campingplatz, Banaszek fährt hinterher. Sie treffen eine<br />

Physiotherapeutin <strong>und</strong> einen Arzt. Nichts gebrochen, urteilen<br />

beide. Nur hat sich viel Wasser angestaut. Das beruhigt. Trotzdem<br />

schränkt das Knie die beiden zwei Monate ein. Wan<strong>der</strong>ungen<br />

fallen weitgehend <strong>aus</strong>. Am liebsten sitzen sie aber ohnehin auf<br />

ihrem Muli.<br />

Mit ihm fahren sie quer durch Norwegen <strong>und</strong> wie<strong>der</strong> zurück nach<br />

Schweden. An <strong>der</strong> Ostküste wächst die Idee, sich in ihrem Märchenland<br />

nie<strong>der</strong>zulassen. Für immer. In dieser schönen Landschaft,<br />

bei diesen fre<strong>und</strong>lichen Menschen. Sie kontaktieren Makler <strong>und</strong><br />

besichtigen Häuser. Das rote mit dem weißen Gartenzaun hätten<br />

sie beinahe gekauft. „Wir wollten dann aber nichts überstürzen“,<br />

sagt Bauer. „Verlassen wollten wir Schweden aber irgendwie auch<br />

nicht.“ Drei Monate bleiben sie. Anfang August aber entscheiden<br />

sie sich, dass es mit ihrem <strong>Abenteuer</strong> weitergehen muss. Von einem<br />

Tag auf den an<strong>der</strong>en buchen sie die Fähre nach Polen. Ihr erster Tag<br />

in Danzig wird zum Albtraum.<br />

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<strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong> 25


Kulturschock in Polen<br />

Graue Straßen, Lärm, herumliegende Vodkaflaschen, Verkehr,<br />

aggressive Lkw-Fahrer. „Für uns war Polen ein Kulturschock“, sagt<br />

Bauer. „Wenn uns ein Sattelschlepper überholte, hatten wir Angst,<br />

wir überleben es nicht.“ Auch Wildcampen geht nicht mehr. Sie<br />

fahren quer durchs Land zu Banaszeks Familie in Lublin nahe <strong>der</strong><br />

ukrainischen Grenze. Der Mechaniker lässt sich Ersatzteile an die<br />

Adresse seiner Verwandten liefern. „Ein zweiter Boxenstopp.“ Drei<br />

Wochen dauert er. Endlich neue Bremsen. Endlich finden sie auch<br />

in Polen ihre Wohlfühlplätze. In Zakopane etwa am Fuße des Tatra-<br />

Gebirges. „Es ist toll dort“, schwärmt Bauer. Nur überlaufen. „In<br />

Garmisch ist viel los“, sagt Banaszek. „Aber da noch viel mehr.“<br />

Sie ziehen weiter in die Slowakei, nach Ungarn, Kroatien, Montenegro<br />

<strong>und</strong> Albanien. Wo möglich, übernachten sie im Zelt. „Da fühlten wir<br />

uns immer am wohlsten“, sagt Bauer. „Unsere eigenen vier Wände.“<br />

Jedem Sturm hält es stand. Ein Zuh<strong>aus</strong>e für unterwegs. In Albanien<br />

fahren sie sofort ins Hinterland. Unberührte Natur, Stille, Offroad-<br />

Wege überall. Ein Sternenhimmel so schön wie in Schweden.<br />

Unterwegs treffen sie immer wie<strong>der</strong> Reisende, die ihnen davon<br />

abraten, weiter in den Osten zu fahren. Die klassische Route über<br />

die Ukraine haben sie wegen des Krieges ohnehin <strong>aus</strong>geschlossen,<br />

sie planten den Weg über den Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan<br />

<strong>und</strong> über den Pamir Highway in die Mongolei. Im Iran<br />

aber toben die Proteste gegen das Regime. Die Grenzen sind dicht.<br />

Beide sind enttäuscht. Traurig. Dann sagen sie sich: „Wenn nicht in<br />

den Osten, dann halt in den Westen.“ Nach Marokko.<br />

Desillusioniert auf Sizilien, verliebt in Barcelona<br />

In Griechenland wütet im Oktober ein Regensturm, die Straßen<br />

sind überschwemmt. An Zelten ist nicht zu denken. Auf Kreta<br />

suchen Bauer <strong>und</strong> Banaszek die günstigste Ferienwohnung <strong>und</strong><br />

überlegen, wie sie nach Marokko kommen. In Athen müssten sie<br />

drei Wochen auf ein Visum für Algerien warten. Also versuchen<br />

sie es über Italien <strong>und</strong> Spanien, um in Gibraltar die Fähre<br />

zu nehmen. Über Patras erreichen sie Sizilien. Und sind desillusioniert.<br />

„Man hat immer so ein romantisches Bild im Kopf“, sagt Bauer.<br />

Stattdessen sehen sie Müllberge an den Olivenhainen <strong>und</strong><br />

Stränden. Doch entdecken sie schließlich den „w<strong>und</strong>erschönen<br />

Westen <strong>und</strong> Norden“, die das Bild ein wenig zurechtrücken.<br />

Sardinien überrascht sie nicht – die Insel kennen sie bereits. In<br />

Spanien aber verlieben sie sich in den Flair Barcelonas. „Wir<br />

waren von <strong>der</strong> Stadt geflasht“, schwärmt Bauer. Dort besuchen<br />

sie Fre<strong>und</strong>e Banaszeks. In diesen Tagen entscheiden sie, auch<br />

Marokko bleiben zu lassen.<br />

Sieben Monate sind die zwei unterwegs. Marokko würde ihnen sicher<br />

viel geben. Noch einmal unberührte Natur, weg von den Menschen.<br />

„Das hatten wir nur in Schweden <strong>und</strong> Albanien“, sagt Bauer.<br />

Doch sie müssten die ganze spanische Küste hinter sich bringen.<br />

Ob das Muli <strong>und</strong> Ausrüstung mitmachen, bezweifeln beide.<br />

Ihre Luftmatratze haben sie schon mehrfach geflickt. Die Reißverschlüsse<br />

ihres Superzelts gehen kaputt. Überzeugt ist Banas-<br />

26 <strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong>


zek auch nicht, ob die alte BMW die <strong>aus</strong>gewaschenen Straßen<br />

Marokkos schafft. Zudem ist <strong>der</strong> Herbst im Süden angekommen.<br />

Morgens hat es drei Grad <strong>und</strong> ist feucht. „Wir mussten unsere<br />

Sachen st<strong>und</strong>enlang trocknen“, erzählt Bauer. Sie studieren den<br />

Wetterbericht. Eine Kaltfront mit viel Schnee soll in vier Tagen<br />

Deutschland erreichen. Die beiden packen ihre Sachen <strong>und</strong><br />

fahren nach H<strong>aus</strong>e.<br />

Durchgefroren Richtung Heimat<br />

Bauer <strong>und</strong> Banaszek zittern am ganzen Körper. Bei minus drei<br />

Grad fahren sie mit 90 St<strong>und</strong>enkilometern auf <strong>der</strong> Autobahn.<br />

Das Le<strong>der</strong> <strong>der</strong> Motorrad-Kluft wärmt nicht, son<strong>der</strong>n kühlt noch<br />

mehr <strong>aus</strong>. 1000 Kilometer bringen sie in drei Tagen hinter sich –<br />

<strong>und</strong> kommen dabei an ihre Grenzen. „Es war saukalt“, sagt Bauer.<br />

Ihre Fre<strong>und</strong>e haben sie beschworen, den Flieger zu nehmen.<br />

Für die beiden aber gilt: „Mit dem Motorrad o<strong>der</strong> gar nicht.“ Im<br />

Schwarzwald müssen sie ihr Muli bei Bauers Onkel doch stehen<br />

lassen. Zehn Zentimeter Schnee über Nacht wäre zu gefährlich<br />

gewesen. Mit dem Mietauto erreichen sie eine Woche vor<br />

Weihnachten Garmisch-Partenkirchen. Niemand hat mit ihnen<br />

gerechnet.<br />

Nach vier Monaten wollen die beiden wie<strong>der</strong> auf ihr Muli<br />

steigen. Doch eine Überraschung kommt dazwischen. Genau<br />

genommen zwei. Ann-Katrin Bauer ist mit Zwillingen schwanger.<br />

Für Rafau Banaszek ist das „<strong>der</strong> perfekte Abschluss unserer<br />

Reise“. Die nächste dauert noch etwas. Beide glauben daran: Das<br />

rote H<strong>aus</strong> mit dem weißen Zaun wartet auf sie.<br />

n<br />

Maximal 90 Kilometer pro St<strong>und</strong>e, 150 Kilometer<br />

am Tag: So cruisen Ann-Katrin Bauer <strong>und</strong> Rafau<br />

Banaszek über die Straßen. Oft offroad, aber auch<br />

auf bestem Asphalt durch schier endlose Weiten,<br />

wie hier auf dem Weg zum Nordkap.<br />

Starkfür<br />

unsereHeimat.<br />

Ob persönlich in unseren Filialen, telefonisch in unserem<br />

K<strong>und</strong>enservice-Center, digital über unsere Internet-Filiale<br />

o<strong>der</strong> die vielfach <strong>aus</strong>gezeichnete Sparkassen-App<br />

-wir sind überall dort, wo Sie uns brauchen.<br />

Weil´s um mehr als Geld geht.<br />

s<br />

sparkasse-oberland.de<br />

<strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong> 27


DenT-Roc<br />

jetzt günstig leasen<br />

Der T-Roc<br />

Viele Extras<br />

Klasse Konditionen<br />

Der T-Roc lädt mit sportlichem Exterieur-Design, neuem Qualitäts- <strong>und</strong> Designniveau im Innenraum <strong>und</strong> vielen intelligenten Technologien<br />

zum Einsteigen ein. Was ihn dabei so beson<strong>der</strong>s macht? Sein individueller Stil, mit dem er schon vonWeitem zu einem echten<br />

Blickfang wird. Zudem kommt unser dynamischer Crossover-SUV mit vielen serienmäßigen Highlights wie Digital Cockpit <strong>und</strong> Multifunktionslenkrad.<br />

Und auf Wunsch stehen Ihnen viele weitere Individualisierungsmöglichkeiten zur Verfügung. So wird mit dem T-Roc<br />

je<strong>der</strong> Moment zu Ihrem Moment.<br />

T-RocMOVE 1.5 TSI OPF 110 kW (150 PS) 6-Gang<br />

Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km: 6,4–6,0; CO₂-Emissionen kombiniert in g/km: 145–134. Für das Fahrzeug liegen nur noch<br />

Verbrauchs- <strong>und</strong> Emissionswerte nach WLTP <strong>und</strong> nicht mehr nach NEFZ vor.1<br />

Ausstattung: Navigationssystem „Discover Media“, LED-Scheinwerfer,Parklenkassistent, beheizbareVor<strong>der</strong>sitze, Digital Cockpit,<br />

Telefonschnittstelle, Climatronic, Fernlichtassistent, 17-Zoll-Leichtmetallrä<strong>der</strong>, Digitaler Radioempfang DAB+, App-Connect Wireless<br />

für Apple CarPlay <strong>und</strong> Android Autou.v.m.<br />

Leasing-Son<strong>der</strong>zahlung: 0,00 €<br />

Laufzeit:<br />

48 Monate<br />

Jährliche Fahrleistung:<br />

10.000 km<br />

48 mtl. Leasingraten à 292,00 €2<br />

Fahrzeugabbildung zeigt Son<strong>der</strong><strong>aus</strong>stattungen. Gültig bis zum 31.03.<strong>2023</strong>. Stand 02/<strong>2023</strong>. Än<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Irrtümer vorbehalten. 1 Angaben zu Verbrauch <strong>und</strong><br />

CO₂-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit von den gewählten Ausstattungen des Fahrzeugs. 2 Ein Angebot <strong>der</strong> Volkswagen Leasing GmbH, Gifhorner Str. 57,<br />

38112 Braunschweig. Inkl. Überführungskosten. Bonitätvor<strong>aus</strong>gesetzt. Es besteht ein gesetzliches Wi<strong>der</strong>rufsrecht im Fernabsatz.<br />

Ihr Volkswagen Partner<br />

Heitz GmbH&Co.KG<br />

Münchner Straße 100A, 82467 Garmisch-Partenkirchen<br />

Tel. 08821 9319 0, volkswagen-autoheitz.de


Ausgabe 01/<strong>2023</strong><br />

spitze!<br />

Das Magazin <strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong> GmbH<br />

Ausgezeichnete Brauereien<br />

Qualitätssiegel “Spitzenprodukt“<br />

Netzwerk für gutes Klima<br />

Energieprojekte im Landkreis<br />

Bezahlbarer Wohnraum<br />

Programm <strong>2023</strong>


Editorial<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

Arbeiten Hand in Hand mit regionalen Partnern: Sebastian Kramer, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong> GmbH <strong>und</strong> Stephanie Daser, Dachmarkenmanagerin<br />

beim Wort „Netz“ hat je<strong>der</strong> von Ihnen sicher<br />

eine ganz eigene bildliche Assoziation,<br />

vom Spinnennetz über das Einkaufsnetz bis<br />

hin zum Fischernetz. Vielleicht denken Sie<br />

aber auch an ihr ganz persönliches soziales<br />

Netz, ihre Familie, den Fre<strong>und</strong>eskreis o<strong>der</strong><br />

den Sportverein. O<strong>der</strong> Ihnen kommt das<br />

Straßen- o<strong>der</strong> Schienennetz, unser Energienetz<br />

o<strong>der</strong> das Datennetz in den Sinn.<br />

Eines haben alle Netze gemeinsam.<br />

Sie verbinden <strong>und</strong> versorgen uns.<br />

Wir als Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungsgesellschaft im<br />

Landkreis Garmisch-Partenkirchen haben es<br />

uns auch in diesem Jahr erneut zur Aufgabe<br />

gemacht, die regionale wirtschaftliche Entwicklung<br />

zu för<strong>der</strong>n <strong>und</strong> neue Netzwerke<br />

zu schaffen <strong>und</strong> bestehende zu unterstützen.<br />

Spannende Gemeinschaftsprojekte<br />

zusammen mit unseren regionalen Partnern<br />

<strong>und</strong> informative Veranstaltungen <strong>aus</strong><br />

den verschiedenen Handlungsfel<strong>der</strong>n stehen<br />

in den Startlöchern. Die Schaffung von<br />

Synergien <strong>und</strong> Generieren von För<strong>der</strong>mitteln<br />

ist eine weitere Säule <strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong><br />

GmbH.<br />

Unsere Themen sind vielfältig <strong>und</strong> verweben<br />

verschiedene Sachbereiche. Ohne bezahlbaren<br />

Wohnraum keine Arbeitskräfte.<br />

Ohne eine ges<strong>und</strong>e <strong>und</strong> saubere Umwelt<br />

kein funktionieren<strong>der</strong> Tourismus. Landwirtschaft<br />

<strong>und</strong> Kreative präsentieren sich Hand<br />

in Hand, heimische Spitzenprodukte sorgen<br />

für eine klimaschonende Versorgung mit<br />

hochwertigen Lebensmitteln.<br />

Und gemäß Schopenhauers „Ges<strong>und</strong>heit<br />

ist nicht alles, aber ohne Ges<strong>und</strong>heit ist<br />

alles nichts“ vernetzen wir Akteure <strong>aus</strong><br />

<strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitsbranche <strong>und</strong> schaffen<br />

vielfältige Angebote für Einheimische wie<br />

auch Touristen.<br />

Welches Netzwerk interessiert Sie am<br />

meisten? Lassen Sie es uns doch gerne<br />

wissen. Schreiben Sie uns Ihre Gedanken<br />

unter dem Stichwort „Netzwerk“ an<br />

kontakt@zugspitz-region.de<br />

Viel Vergnügen beim Lesen wünscht Ihnen<br />

Sebastian Kramer<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong> GmbH<br />

Inhalt<br />

Bezahlbarer Wohnraum in<br />

<strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong>!?<br />

Wie? Wo? Für wen? Wann? .................................................................................3<br />

Ausgezeichnetes Bier<br />

Qualitätssiegel „Spitzenprodukt“ für zwei Brauereien ............................4<br />

Die <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong> als Vorreiter<br />

Positive Bilanz von „Beweg dich schlau!“ .....................................................6<br />

Ges<strong>und</strong>heitstag <strong>2023</strong> jetzt schon vormerken .......7<br />

Ausbildungskompass 2024<br />

Firmen können sich jetzt registrieren ............................................................7<br />

Jobfahrt <strong>2023</strong> am 20. <strong>März</strong> .......................................................7<br />

Radkilometer sammeln für ein gutes Klima ............8<br />

Die Energiekarawane kommt<br />

nach Oberammergau!.........................................................................9<br />

Neues Netzwerk fürs Klima<br />

Unterstützung für Unternehmen im Landkreis .........................................9<br />

Archäologie bei uns dahoam<br />

Neue kostenlose Informationsbroschüre ................................................10<br />

Bewusst achtsam am Weg!<br />

Alle Jahreszeiten verbindet ein wichtiges Thema ...............................10<br />

Wir gestalten die <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong><br />

Künstler <strong>und</strong> Kreative <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong> stellen sich vor........................11<br />

Neu im Team <strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong> ............................ 12<br />

<strong>Region</strong>altag mit erweitertem Konzept<br />

Jetzt bewerben für den 25. Juni in Farchant ......................................... 12<br />

Impressum ................................................................................................... 12<br />

Titelbild: Marc Gilsdorf | Editorial: <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong><br />

2 spitze! 01/<strong>2023</strong>


Bezahlbarer Wohnraum in <strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong>!?<br />

Wie? · Wo? · Für Wen? · Wann?<br />

PROGRAMM <strong>2023</strong><br />

08. <strong>März</strong> <strong>2023</strong>, 18.00 Uhr<br />

„Clever heizen: CO ²<br />

-Steuer sparen<br />

<strong>und</strong> Wohnkosten senken“<br />

Webinar zum Thema CO 2<br />

-<br />

Umlage-Gesetz<br />

Foto: mauritius images / Westend61<br />

Die Gemeinden des Landkreises stehen<br />

mehr denn je vor <strong>der</strong> Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung,<br />

bezahlbaren Wohnraum für ihre<br />

Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger zu erhalten <strong>und</strong><br />

zu schaffen. Inzwischen haben nicht nur<br />

kleine preissensible H<strong>aus</strong>halte Schwierigkeiten<br />

, Wohnraum zu finden, son<strong>der</strong>n auch<br />

H<strong>aus</strong>halte mit mittleren Einkommen o<strong>der</strong><br />

Familien bei <strong>der</strong> Eigentumsbildung. Für die<br />

kreisangehörigen Gemeinden zusammengenommen<br />

wurde bis zum Jahr 2040 ein<br />

Neubaubedarf von 4.230 Wohneinheiten<br />

ermittelt. Flächenpotenziale stehen jedoch<br />

fast <strong>aus</strong>schließlich in den Ortsrandlagen zur<br />

Verfügung.<br />

Um die angespannte Situation im Landkreis<br />

positiv zu beeinflussen ist es wichtig,<br />

zukunftsorientiert <strong>und</strong> vor allem gemeinsam<br />

die Entwicklung des Wohnungsmarktes<br />

voranzutreiben. Das <strong>Region</strong>almanagement<br />

<strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong> GmbH<br />

strebt deshalb als wichtigen B<strong>aus</strong>tein des<br />

aktuellen För<strong>der</strong>projekts die Entwicklung<br />

eines professionellen Flächen- <strong>und</strong> Leerstandsmanagements<br />

für alle Landkreisgemeinden<br />

an. Dafür gibt es im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Flächensparoffensive auch tatkräftige<br />

Unterstützung von Seiten <strong>der</strong> Regierung<br />

von Oberbayern.<br />

Ein weiterer wichtiger Projektb<strong>aus</strong>tein ist<br />

die Schaffung von Wohnraum durch alternative<br />

Wohnformen. Wohnraummangel<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> dadurch entstehende Fachkräftemangel<br />

werden über kurz o<strong>der</strong> lang Einbußen<br />

in allen wirtschaftlichen <strong>und</strong> sozialen<br />

Bereichen zur Folge haben, sodass die<br />

Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> <strong>Region</strong> sowie die<br />

Lebensqualität sinken werden. Das Projekt<br />

„Wohnen für Hilfe“ könnte dieser Problematik<br />

zumindest in kleinen Teilen entgegenwirken.<br />

Bei dieser Wohnform werden<br />

Wohnpartnerschaften zwischen Menschen,<br />

die freien Wohnraum zur Verfügung stellen<br />

können, <strong>und</strong> Mitbewohnern, die anstatt<br />

Miete zu zahlen, Unterstützung im Alltag<br />

leisten möchten, vermittelt. Die Mieter erhalten<br />

somit Wohnraum für keine o<strong>der</strong> nur<br />

geringe Miete. Die Gegenleistung ist eine<br />

im Vorfeld vereinbarte Hilfe im Alltag.<br />

Damit auch die breite Öffentlichkeit vom<br />

Projekt <strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong> GmbH profitieren<br />

kann <strong>und</strong> nützliche Informationen<br />

an die Landkreisbevölkerung transportiert<br />

werden können, wird für das Jahr <strong>2023</strong> ein<br />

Veranstaltungsprogramm erstellt, das die<br />

verschiedensten Themenschwerpunkte in<br />

Bezug auf das große Thema „Wohnraum“<br />

beleuchtet. Einige <strong>aus</strong>gewählte Veranstaltungen<br />

stellen wir Ihnen hier bereits vor.<br />

Den Programmflyer finden Sie online auf<br />

unserer Website zum Download<br />

o<strong>der</strong> als Printversion zum Mitnehmen bei:<br />

<strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong> GmbH,<br />

Burgstraße 15, 82467 Ga.-Pa.<br />

Landratsamt Ga.-Pa.,<br />

Olympiastraße 10, 82467 Ga.-Pa.<br />

Empfangsbereich <strong>der</strong> Rathäuser<br />

in den Gemeinden <strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong><br />

Referenten: Florian Lempert,<br />

H<strong>aus</strong> & Gr<strong>und</strong>besitzerverein<br />

Ga.-Pa.,<br />

Andreas Scharli, Energieberater,<br />

EWO-Kompetenzzentrum<br />

Energie EKO e.V.<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Florian Diepold-Erl, Klimaschutzmanager<br />

LRA<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

17. April <strong>2023</strong>, 19.30 Uhr<br />

„Landwirtschaftliche Betriebe &<br />

alternative Nutzungsformen sinnvoll<br />

kombiniert“<br />

Online-Informationsveranstaltung des<br />

Bayerischen Bauernverbands in Kooperation<br />

mit <strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong> GmbH<br />

19. Juli <strong>2023</strong>, 17.30 Uhr<br />

„Möglichkeiten <strong>der</strong> Nach- <strong>und</strong> Umnutzung<br />

von Althofstellen“<br />

Hintergr<strong>und</strong>informationen <strong>und</strong><br />

Best-Practice Beispiele <strong>aus</strong> dem Allgäu<br />

Ort: Kultur- <strong>und</strong> Tagungszentrum,<br />

Murnau am Staffelsee<br />

Referentin: Ramona Rie<strong>der</strong>er, Konversionsmanagerin<br />

Allgäu GmbH<br />

<strong>und</strong> Projektleitung<br />

„Alter Hof sucht neue Liebe“<br />

Der Eintritt ist frei!<br />

Anmeldung per Mail an<br />

carolina.zimmermann@zugspitz-region.de<br />

18. Oktober <strong>2023</strong>, 18.00 Uhr<br />

„Umwandlung von leerstehenden<br />

Gewerbeobjekten in Wohnraum o<strong>der</strong><br />

alternative Nutzungsformen“<br />

Online-Informationsveranstaltung<br />

Referenten: Florian Lempert, H<strong>aus</strong> &<br />

Gr<strong>und</strong>besitzerverein Ga.-Pa.,<br />

Alkmar Zenger, Kreisbaumeister<br />

Landkreis Garmisch-<br />

Partenkirchen<br />

Login Daten für alle Online-<br />

Veranstaltungen auf<br />

www.zugspitz-region-gmbh.de<br />

spitze! 01/<strong>2023</strong> 3


Ausgezeichnetes Bier<br />

Zwei Brauereien <strong>aus</strong> dem Landkreis erhalten für ihre Biere<br />

das begehrte Qualitätssiegel „Spitzenprodukt“<br />

Mehr unter www.zugspitz-region-partner.de<br />

Für Bayern ist Bier mehr als nur Durstlöscher:<br />

Der köstliche Gerstensaft<br />

gilt nicht nur gemeinhin als Gr<strong>und</strong>nahrungsmittel,<br />

son<strong>der</strong>n vor allem als echtes<br />

Kulturgut. Und was wäre die bayerische<br />

Bierkultur ohne die unzähligen Brauereien,<br />

Biergärten <strong>und</strong> Wirtshäuser, die in <strong>der</strong><br />

<strong>Region</strong> beheimatet sind <strong>und</strong> die die bayerischen<br />

Traditionen r<strong>und</strong> ums Bier lebendig<br />

halten?<br />

Verschiedene Biersorten wurden nun von<br />

<strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong> mit dem Siegel „Spitzenprodukt“<br />

<strong>aus</strong>gezeichnet: Die Bierbrauerei<br />

im Garmischer Hof in Garmisch-Partenkirchen<br />

mit ihren Bio-Biersorten <strong>und</strong><br />

die Familienbrauerei Karg in Murnau mit<br />

dem Bio-Bier Murnauer Hell. Mit dem Siegel<br />

„Spitzenprodukt“ <strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong><br />

werden nur regionale Qualitätsprodukte<br />

<strong>aus</strong>gezeichnet, die auf kurzen Wegen <strong>und</strong><br />

mit hochwertigen Zutaten erzeugt werden.<br />

„Wir sind stolz darauf, die Erzeugnisse<br />

<strong>der</strong> beiden lokalen Brauereien in unseren<br />

Reihen <strong>aus</strong>gewählter Spitzenprodukte zu<br />

haben“, sagt Stephanie Daser, Dachmarkenmanagerin<br />

<strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong>. „Bier<br />

ist nicht nur Genussmittel, Bier ist identitätsstiftend<br />

<strong>und</strong> hat einen sozialen Aspekt“,<br />

so Daser.<br />

Fotos: Marc Gilsdorf<br />

4 spitze! 01/<strong>2023</strong>


Bierbrauerei im Hotel Garmischer Hof:<br />

Naturbelassene Bio-Biere <strong>aus</strong><br />

<strong>der</strong> Chamonixstraße<br />

Der Garmischer Hof ist ein 1928 gegründetes<br />

Traditionshotel, das in vierter Generation<br />

von Familie Seiwald geführt wird.<br />

Mit <strong>der</strong> h<strong>aus</strong>eigenen Bierbrauerei hat nach<br />

50 Jahren erstmals wie<strong>der</strong> eine Brauerei<br />

in Garmisch-Partenkirchen eröffnet. Im<br />

Sudh<strong>aus</strong> an <strong>der</strong> Chamonixstraße entstehen<br />

handwerklich gebraute Bio-Biere.<br />

Alle Zutaten kommen zu 100 Prozent <strong>aus</strong><br />

biologischem Anbau. Aus dem Lagertank<br />

fließen das Helle „H<strong>aus</strong>bier“, das „Saphir<br />

Weißbier“ <strong>und</strong> verschiedene Spezialbiere<br />

– darunter auch ein „Roggen-Rauch-<br />

<strong>März</strong>en“ – naturbelassen direkt ins Glas.<br />

Die naturtrüben Keller- o<strong>der</strong> Zwickelbiere<br />

lassen sich frisch gezapft vor Ort genießen<br />

o<strong>der</strong> in Flaschen abgefüllt mit nach H<strong>aus</strong>e<br />

nehmen.<br />

Brauerei Karg: Murnauer<br />

Traditionsbetrieb mit<br />

Innovationsgeist<br />

Die Brauerei Karg ist eine Institution in<br />

Murnau. Das 1912 gegründete Familienunternehmen<br />

ist insbeson<strong>der</strong>e auf<br />

obergärige Weißbiere spezialisiert. Seit<br />

2021 befindet sich mit dem naturtrüben<br />

Murnauer Hell – einem Spitzenprodukt<br />

<strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong> – auch wie<strong>der</strong> ein<br />

untergäriges Bier <strong>aus</strong> bayerischen Bio-<br />

Getreiden <strong>und</strong> bayerischem Bio-Hopfen<br />

im Sortiment. Zudem betreibt die Brauerei<br />

Karg im Freilichtmuseum Glentleiten<br />

eine Schaubrauerei, in <strong>der</strong> während <strong>der</strong><br />

Museumssaison drei untergärige Sorten –<br />

ein Helles, ein Dunkles <strong>und</strong> ein saisonales<br />

Bockbier – in Bio-Qualität hergestellt <strong>und</strong><br />

<strong>aus</strong>geschenkt werden. Die Glentleiten-<br />

Biere werden <strong>2023</strong> nun als Spitzenprodukte<br />

<strong>aus</strong>gezeichnet.<br />

Fotos: Marc Gilsdorf | Christian Stadler<br />

Unser Tipp für Osterhasen<br />

Ihr seid noch auf <strong>der</strong> Suche nach einer<br />

tollen Geschenkidee <strong>und</strong> süßen Naschereien<br />

zu Ostern? Dann dürfen wir<br />

euch zwei echte Schoko-Highlights<br />

<strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong> ans Herz legen:<br />

Unser Spitzenprodukt-Partner<br />

Schokoladenmanfaktur Barbara<br />

Krönner in Murnau mit <strong>der</strong> Bio-<br />

Schokolade <strong>aus</strong> regionaler Milch<br />

sowie unser Inser Hoamat Partner<br />

Chocolaterie Amelie in Garmisch-<br />

Partenkirchen mit ihren Produkten<br />

Gapalade, Schoko-Gämseneier <strong>und</strong><br />

Schokolade <strong>Zugspitz</strong>kreuz. Ein Muss<br />

für echte Schokoladen-Enthusiasten!<br />

spitze! 01/<strong>2023</strong> 5


Die <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong> als Vorreiter<br />

Positive Bilanz nach zwei Jahren Praxiseinsatz: Kin<strong>der</strong> im<br />

Landkreis haben viel Spaß mit „Beweg dich schlau!“<br />

Felix Neureuther <strong>und</strong> BDS-Coachin Veronika Ko<strong>der</strong>er von <strong>der</strong> Felix-Neureuther-Stiftung<br />

Dass <strong>aus</strong>reichend Bewegung wichtig ist<br />

für eine ges<strong>und</strong>e körperliche <strong>und</strong> auch<br />

kognitive Entwicklung von Kin<strong>der</strong>n, ist bekannt.<br />

Aber wie lassen sich Kin<strong>der</strong> zu mehr<br />

Bewegung motivieren? Die Antwort darauf<br />

gibt das Programm „Beweg dich schlau!“<br />

(BDS): Spielerisch <strong>und</strong> mit viel Kreativität! Seit<br />

2021 nehmen 34 Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen<br />

im Landkreis Garmisch-Partenkirchen erfolgreich<br />

an dem von Felix Neureuther <strong>und</strong><br />

seiner gleichnamigen Stiftung initiierten Bewegungsprogramm<br />

teil. Die <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong><br />

ist damit Vorreiter von BDS Kita. Die kostenlose<br />

Teilnahme <strong>der</strong> Kita-Einrichtungen im<br />

Landkreis ermöglichen neben <strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong><br />

<strong>Region</strong> GmbH die HypoVereinsbank als<br />

Hauptpartner sowie KIWANIS Garmisch-<br />

Partenkirchen als weiterer Partner.<br />

Projekt hat sich etabliert<br />

Dominik Ammer von <strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong><br />

GmbH zieht nach knapp zwei Jahren eine<br />

positive Bilanz: „Wir sind sehr glücklich, wie<br />

sich das Projekt bei uns etabliert hat“, so <strong>der</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanager <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitsregion<br />

plus . Dass die blauen „Beweg dich schlau!“<br />

Boxen <strong>und</strong> die darin verstauten Spiel- <strong>und</strong><br />

Sportgeräte im Alltag <strong>der</strong> Kitas <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>gärten<br />

sowie in den Herzen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

einen festen Platz eingenommen haben,<br />

bestätigt auch Emanuel Ganglbauer, Leiter<br />

<strong>der</strong> Evangelischen Kin<strong>der</strong>tagesstätte Bienenh<strong>aus</strong><br />

in Murnau: „Unsere Kin<strong>der</strong> haben<br />

viel Freude mit dem bereitgestellten Material.<br />

Es regt das eigene kreative Tun <strong>und</strong> die<br />

Fantasie <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> an, das entspricht unserem<br />

Bildungsgedanken. Selbstbildungsprozesse<br />

werden dadurch angeregt“, berichtet<br />

Ganglbauer. Mit Bällen, Tüchern, Stelzen,<br />

Ringen <strong>und</strong> vielem mehr dürfen sich die<br />

Kin<strong>der</strong> <strong>aus</strong>probieren. Kognitive wie soziale<br />

Aufgaben werden mit Bewegungsaufgaben<br />

kombiniert. Ziel ist es, mithilfe <strong>der</strong> Bewegungsboxen<br />

ganzheitliche Bildungsgelegenheiten<br />

anbieten zu können sowie die<br />

Koordination zwischen Armen <strong>und</strong> Beinen<br />

<strong>und</strong> dem Gehirn zu för<strong>der</strong>n. „Ab <strong>und</strong> an wird<br />

das Material auch mal umfunktioniert, <strong>und</strong><br />

die Kin<strong>der</strong> verwandeln sich mit Hilfe <strong>der</strong><br />

Ringe <strong>und</strong> Tücher in Prinzen <strong>und</strong> Prinzessinnen<br />

o<strong>der</strong> benutzen die Becher-Stelzen<br />

im Spiel als H<strong>und</strong>enäpfe. Es gibt kein Gerät<br />

in <strong>der</strong> Box, das die Kin<strong>der</strong> nicht gebrauchen<br />

können“, betont Emanuel Ganglbauer. Deshalb<br />

sind die „Beweg dich schlau!“ Boxen<br />

auch nicht im Schrank verstaut, son<strong>der</strong>n<br />

frei zugänglich für die Kin<strong>der</strong>.<br />

Keine Grenzen bei<br />

Spiel <strong>und</strong> Kreativität<br />

Das zu hören, freut Veronika Ko<strong>der</strong>er. „Gen<strong>aus</strong>o<br />

ist es auch gedacht“, bekräftigt die<br />

BDS-Coachin <strong>der</strong> Felix-Neureuther-Stiftung.<br />

Die 33-Jährige erklärt: „Zu jedem Material<br />

gibt es eine Aktionskarte mit Aufgaben für<br />

angeleitete Übungen – allein, zu zweit <strong>und</strong><br />

in <strong>der</strong> Gruppe. Die Materialien sind aber<br />

nicht in sich geschlossen, son<strong>der</strong>n sollen<br />

lediglich Anregungen <strong>und</strong> Impulse liefern.<br />

Dem freien Spiel <strong>und</strong> <strong>der</strong> Kreativität, sich<br />

eigene Übungen <strong>aus</strong>zudenken, sind keine<br />

Grenzen gesetzt.“ Dabei wird auf die unterschiedlichen<br />

Entwicklungsstadien <strong>und</strong> den<br />

individuellen För<strong>der</strong>ungsbedarf <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

Rücksicht genommen. Die BDS Boxen gibt<br />

es für zwei Altersstufen: Die Box für Buben<br />

<strong>und</strong> Mädchen im Alter von 1 bis 3 Jahren ist<br />

Fotos: Brauer Photos<br />

6 spitze! 01/<strong>2023</strong>


stärker auf Sinneswahrnehmungen wie Hören,<br />

Fühlen <strong>und</strong> Sehen <strong>aus</strong>gerichtet, die Box<br />

für 4- bis 6-Jährige soll die Bewegungsfreude,<br />

Feinmotorik <strong>und</strong> Koordination för<strong>der</strong>n.<br />

Das gesamte Material wurde gemeinsam<br />

mit <strong>der</strong> Technischen Universität München<br />

als wissenschaftlichem Partner entwickelt.<br />

Die Beschäftigung mit „Beweg dich schlau!“<br />

soll auch nicht an <strong>der</strong> Tür <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen<br />

enden. „Unsere Geräte <strong>und</strong><br />

Übungen regen dazu an <strong>und</strong> liefern vielfach<br />

Ideen, um mit Materialien in <strong>der</strong> Natur o<strong>der</strong><br />

Dingen, die man zu H<strong>aus</strong>e hat, die Übungen<br />

eigenständig nachzumachen“, sagt Veronika<br />

Ko<strong>der</strong>er. Regelmäßig t<strong>aus</strong>chen sich die BDS<br />

Coaches <strong>der</strong> Felix-Neureuther-Stiftung mit<br />

den Kitas <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>gärten <strong>aus</strong>. „In unseren<br />

jährlichen Update-Workshops geht es viel<br />

um Erfahrungsberichte <strong>und</strong> um Optimierungs-<br />

<strong>und</strong> Verbesserungsvorschläge <strong>aus</strong><br />

<strong>der</strong> täglichen Arbeit mit den Kin<strong>der</strong>n“, betont<br />

Veronika Ko<strong>der</strong>er. Und noch einen positiven<br />

Effekt von „Beweg dich schlau!“ hat die angehende<br />

Sportwissenschaftlerin beobachtet:<br />

„Es ist total schön für uns zu sehen, wie<br />

eine gewisse Verb<strong>und</strong>enheit <strong>und</strong> ein Miteinan<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Einrichtungen entstanden ist,<br />

die unser Material nutzen. In unseren Workshops<br />

kommen Kitas <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>gärten zusammen,<br />

die vorher nicht viele Berührungspunkte<br />

hatten. So wird „Beweg dich schlau!“<br />

auch zur Plattform <strong>und</strong> zum Netzwerk, um<br />

sich besser kennenzulernen, Erfahrungen<br />

<strong>aus</strong>zut<strong>aus</strong>chen <strong>und</strong> Wissen weiterzugeben.“<br />

Verlängerung des Projekts<br />

Die <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong> <strong>und</strong> die Felix-Neureuther-Stiftung<br />

haben aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> positiven<br />

Bilanz eine Verlängerung des Programms<br />

für die <strong>Region</strong> vorgesehen. So<br />

bekommt die junge Generation in <strong>der</strong> Zuspitz<br />

<strong>Region</strong> auch weiterhin die Chance, von<br />

den Inhalten des Programms zu profitieren.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.zugspitz-region-gmbh.de/de/bewegdich-schlau-bds.html<br />

GESUNDHEITSTAG<br />

<strong>2023</strong> - JETZT SCHON<br />

VORMERKEN!<br />

G´s<strong>und</strong> sein, g´s<strong>und</strong> bleim!<br />

heißt es am 23. September im Kongressh<strong>aus</strong><br />

Garmisch-Partenkirchen.<br />

Zahlreiche Ges<strong>und</strong>heitsdienstleister<br />

bieten an ihren Ständen vielfältige<br />

Aktionen, Messungen <strong>und</strong> Tests an,<br />

spannende Vorträge <strong>und</strong> Mitmachaktionen<br />

informieren über aktuelle<br />

Themen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitsbranche.<br />

Ausbildungskompass 2024 Jobfahrt <strong>2023</strong><br />

Firmen können sich jetzt registrieren<br />

Dritte Ausbildungstour<br />

startet am 20. <strong>März</strong><br />

Zwei Wochen, vom 20. bis 31. <strong>März</strong>, haben<br />

alle Vorabgangsklassen <strong>der</strong> weiterführenden<br />

Fotos: oben: Gert Krautbauer | unten: Laptop: © Rawpixel Ltd. - Fotolia.com<br />

Der Fachkräftemangel <strong>und</strong> <strong>der</strong> demographische<br />

Faktor bereiten vielen<br />

Unternehmen große Kopfschmerzen. Engagierten<br />

<strong>und</strong> geeigneten Nachwuchs zu<br />

finden, um die Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Zukunft<br />

erfolgreich meistern zu können, wird<br />

immer schwieriger.<br />

Das von <strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong> GmbH in<br />

Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> IHK, <strong>der</strong> Kreishandwerkerschaft<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Agentur für<br />

Arbeit her<strong>aus</strong>gegebene Kompendium,<br />

fasst die Ausbildungsmöglichkeiten in<br />

<strong>der</strong> <strong>Region</strong> umfassend zusammen. Für<br />

Unternehmen – vom Handwerker bis<br />

zum international tätigen Mittelständler<br />

– gibt es keine direktere <strong>und</strong> günstigere<br />

Möglichkeit, um junge Menschen auf<br />

sich aufmerksam zu machen, als sich im<br />

Ausbildungskompass zu registrieren. Firmen,<br />

die dieses Angebot nutzen möchten,<br />

können sich noch bis zum 21. April unter<br />

www.<strong>aus</strong>bildungskompass.de registrieren;<br />

dort finden sich auch Informationen<br />

über alle weiteren Optionen, um das jeweilige<br />

Unternehmen vorzustellen.<br />

Schulen im Landkreis die Möglichkeit, Ausbildungs-<br />

<strong>und</strong> Studienmöglichkeiten hautnah<br />

vor Ort zu erleben. Wie in den Jahren<br />

zuvor können die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

an einem Vormittag/Nachmittag bis zu drei<br />

Landkreisunternehmen besuchen <strong>und</strong> sich<br />

über die vielfältigen beruflichen <strong>Perspektiven</strong><br />

informieren.<br />

spitze! 01/<strong>2023</strong> 7


Radkilometer sammeln für ein gutes Klima<br />

Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen nimmt <strong>2023</strong><br />

erneut an <strong>der</strong> Aktion Stadtradeln teil!<br />

Mit Spaß <strong>und</strong> Begeisterung rückt<br />

beim STADTRADELN das Thema<br />

Fahrradfahren im Alltag in den Fokus. Die<br />

<strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong> GmbH organisiert die Aktion<br />

erneut zusammen mit dem Landkreis<br />

Garmisch-Partenkirchen <strong>und</strong> freut sich<br />

darauf, wie<strong>der</strong> einmal eins obendrauf zu<br />

setzen, was die Teilnehmerzahl, die geradelten<br />

Kilometer <strong>und</strong> damit auch die CO2-<br />

Einsparungen für den Landkreis betrifft.<br />

Ein Vorhaben, welches nach <strong>der</strong> hohen<br />

Beteiligung im letzten Jahr mit Sicherheit<br />

sportlich ist: In 2022 haben 1.055 aktive<br />

Radler in 109 Teams durchschnittlich pro<br />

Kopf 185 km erradelt, das entspricht einer<br />

CO2 Einsparung von 30 Tonnen. „Ein tolles<br />

Ergebnis. Wir sind aber überzeugt, dass<br />

wir diese Leistung noch toppen können“,<br />

so Tina Wieczorek von <strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong>,<br />

die für die Organisation vor Ort verantwortlich<br />

ist.<br />

„Das STADTRADELN ist eine tolle Gelegenheit,<br />

über Fortbewegungsgewohnheiten<br />

nachzudenken <strong>und</strong> langfristig neue<br />

Routinen einzustellen. Insbeson<strong>der</strong>e bei<br />

Fahrten bis zu 5 km lohnt es sich oft, auf<br />

das Fahrrad umzusatteln“, erklärt Tina<br />

Wieczorek.<br />

Der Startschuss für die diesjährige Aktion<br />

fällt am Samstag, den 06. Mai <strong>2023</strong>.<br />

Dann haben alle Radler wie<strong>der</strong> drei Wochen<br />

Zeit (bis zum 27. Mai), möglichst<br />

viele klimafre<strong>und</strong>liche Radlkilometer zu<br />

sammeln. Mitmachen kann je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> gerne<br />

Rad fährt <strong>und</strong> zugleich vor Ort einen<br />

Beitrag für ein gutes Klima sowie zur Verkehrsentlastung<br />

leisten möchte. „Wir freuen<br />

uns auch beson<strong>der</strong>s auf die rege Teilnahme<br />

<strong>der</strong> Schulen <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>gärten <strong>und</strong><br />

die internen „Challenges“, die die Kin<strong>der</strong><br />

<strong>und</strong> Jugendlichen immer wie<strong>der</strong> anspornen“,<br />

so Florian Diepold-Erl, Klimaschutzmanager<br />

des Landkreises Garmisch-Partenkirchen.<br />

Eine Anmeldung zum STADTRADELN<br />

ist ab dem 01. Mai <strong>2023</strong> über die Seite<br />

www.stadtradeln.de möglich.<br />

Kontakt zum Stadtradeln-Team:<br />

Tina Wieczorek<br />

E-Mail: tina.wieczorek@zugspitz-region.de<br />

08821-751 561<br />

Fotos: Anton Brey | Marc Gilsdorf<br />

8 spitze! 01/<strong>2023</strong>


Die Energiekarawane kommt nach Oberammergau!<br />

Energiesparen heißt Kosten sparen <strong>und</strong><br />

ist ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Gemeinden. Deshalb<br />

initiiert die Gemeinde Oberammergau<br />

zusammen mit <strong>der</strong> Verbraucherzentrale<br />

Bayern e. V. vom 01.03. bis 14.04.<strong>2023</strong> die<br />

energiekarawane, eine kostenlose Energieberatung.<br />

Qualifizierte Berater führen<br />

eine anbieter- <strong>und</strong> produktneutrale Energieberatung<br />

durch. Die Initialberatung <strong>der</strong><br />

Verbraucherzentrale richtet sich an H<strong>aus</strong>eigentümer<br />

in Oberammergau, die von <strong>der</strong><br />

Gemeinde bereits persönlich angeschrieben<br />

wurden. Beim Vor-Ort-Termin erfährt<br />

man alles über die energetische Situation<br />

des H<strong>aus</strong>es. Der Energieberater wirft einen<br />

Blick auf die Heizungsanlage sowie die<br />

Gebäudehülle des Wohnh<strong>aus</strong>es. Gerne bespricht<br />

er auch, ob <strong>der</strong> Einsatz von erneuerbaren<br />

Energien wirtschaftlich wäre.<br />

Auch Eigentümer neuerer Häuser können<br />

von Vorschlägen r<strong>und</strong> um die Themen<br />

Raumklima, Vorbeugung von Schimmelbefall<br />

<strong>und</strong> Optimierung <strong>der</strong> Heizungsanlagentechnik<br />

profitieren. Die Ergebnisse werden<br />

im Anschluss zusammengefasst <strong>und</strong> in einem<br />

standardisierten Kurzbericht inklusive<br />

Handlungsempfehlungen übergeben.<br />

Finanziert <strong>und</strong> unterstützt wird die energiekarawane<br />

von <strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong><br />

GmbH, dem Klimaschutzmanagement des<br />

Landkreises Garmisch-Partenkirchen <strong>und</strong><br />

dem B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong><br />

Klimaschutz.<br />

Informationen zu einem ganzjährigen<br />

Beratungsangebot finden Sie unter<br />

www.zugspitz-region-gmbh.de/de/energieklimaschutz.html<br />

Neues Netzwerk fürs Klima<br />

Unterstützung für Unternehmen beim Klimaschutz<br />

im Landkreis Garmisch-Partenkirchen<br />

Die <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong> GmbH wird zusammen<br />

mit dem Klimaschutzmanagement<br />

des Landkreises ein Klimanetzwerk<br />

etablieren. Dieses richtet sich an alle<br />

Unternehmen im Landkreis <strong>und</strong> soll bei<br />

<strong>der</strong> Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> unternehmensbezogenen<br />

CO2-Emissionen, Steigerung <strong>der</strong><br />

Energieeffizienz & <strong>der</strong> Transformation zu<br />

einem klimaschonenden Unternehmen<br />

unterstützen.<br />

Die Partner des Netzwerkes bieten hierzu<br />

unkomplizierte Beratungsleistungen an<br />

<strong>und</strong> versuchen bestmöglich auf die Bedürfnisse<br />

<strong>der</strong> unterschiedlichen Unternehmen<br />

einzugehen. Beispielsweise gibt es<br />

eine Energie-Erstberatung durch die Energiewende<br />

Oberland bzw. die Handwerkskammer,<br />

eine Treibh<strong>aus</strong>gasbilanzberatung<br />

vom Zukunftswerk, einen Fuhrparkcheck<br />

durch die Ammer-Loisach Energie sowie<br />

eine För<strong>der</strong>mittelberatung durch die Sparkasse<br />

Oberland <strong>und</strong> die VR-Bank Werdenfels.<br />

„Neben den Beratungen möchten wir den<br />

Unternehmen auch die Möglichkeit zum<br />

Aust<strong>aus</strong>ch untereinan<strong>der</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> Vernetzung<br />

bieten“, so Tina Wieczorek, Projektleiterin<br />

<strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong> GmbH.<br />

Am 17. April findet um 10 Uhr eine digitale<br />

Auftaktveranstaltung statt, in <strong>der</strong> unsere<br />

Partner ihr Angebot <strong>aus</strong>führen. Zu dieser<br />

Veranstaltung sind alle Unternehmer des<br />

Landkreises herzlich eingeladen. Anmeldung<br />

unter: kontakt@zugspitz-region.de<br />

Im Laufe des Jahres wird es dann verschiedene<br />

Veranstaltungen geben, bei<br />

denen wir uns Best Practices im Landkreis<br />

anschauen sowie spannende Impulsvorträge<br />

anbieten.“ „Wir freuen uns sehr auf<br />

diese gemeinsame Plattform mit den Industriebetrieben<br />

im Landkreis, <strong>und</strong> wir sind<br />

uns sicher, dass <strong>der</strong> Nutzen für die Unternehmen<br />

sehr hoch sein wird“, sagt Florian<br />

Diepold-Erl, Klimaschutzmanager des<br />

Landratsamtes.<br />

Fragen zu dem Klimanetzwerk<br />

beantworten Ihnen gerne:<br />

Tina Wieczorek,<br />

tina.wieczorek@zugspitz-region.de,<br />

08821/751-561<br />

Florian Diepold-Erl,<br />

florian.diepold-erl@lra-gap.de,<br />

08821/751-401<br />

spitze! 01/<strong>2023</strong> 9


Archäologie bei uns dahoam<br />

Neue kostenlose Informationsbroschüre in Kooperation mit <strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong><br />

Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen<br />

ist sicher bei vielen für die unzähligen<br />

Skipisten, seine historischen Bauwerke,<br />

<strong>und</strong> natürlich das w<strong>und</strong>erschöne Alpenpanorama<br />

bekannt. Doch übersieht man dabei<br />

gerne die archäologischen Relikte, die<br />

teilweise fern von <strong>der</strong> Zivilisation, teilweise<br />

direkt im Vorgarten des ein o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Anwohners <strong>der</strong> <strong>Region</strong> verborgen liegen<br />

<strong>und</strong> eine ganz eigene Geschichte über das<br />

Leben lang zurückliegen<strong>der</strong> Generationen<br />

unserer Vorfahren erzählen.<br />

schaffen. In Bild <strong>und</strong> Text wurden von den<br />

Schülern zahlreiche archäologische F<strong>und</strong>stellen<br />

von <strong>der</strong> Steinzeit bis zur Römerzeit<br />

zusammengetragen <strong>und</strong> beschrieben.<br />

Wan<strong>der</strong>n Sie bei Ihrem nächsten Spaziergang<br />

doch einfach mal auf historischen<br />

Spuren im Landkreis.<br />

Hier können Sie die Broschüre downloaden<br />

Eine kleine Informationsbroschüre, die das<br />

P-Seminar Archäologie im Werdenfelser<br />

Land des Werdenfels Gymnasiums in Kooperation<br />

mit <strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong> GmbH<br />

zusammengestellt hat, soll hier Abhilfe<br />

Bewusst achtsam am Weg!<br />

Alle Jahreszeiten in <strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong> verbindet ein wichtiges Thema<br />

Naturverträglicher Aktivurlaub <strong>und</strong> bewusster<br />

Umgang mit <strong>der</strong> Natur liegen<br />

<strong>der</strong> oberbayerischen Destination sehr am<br />

Herzen.<br />

Unter dem Motto „Umsichtig, naturverträglich<br />

<strong>und</strong> mit voller Leidenschaft in den Bergen<br />

unterwegs!“ setzt die <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong><br />

daher auf Verantwortung <strong>und</strong> Beteiligung<br />

aller Naturliebhaber. Mit Köpfchen anzureisen<br />

<strong>und</strong> die vielen Angebote im öffentlichen<br />

Verkehr zu nutzen, gehört ebenso dazu<br />

wie die Pflanzen- <strong>und</strong> Tierwelt bewusst zu<br />

schonen. Zeige Deinen Respekt gegenüber<br />

<strong>der</strong> Natur: Bleibe auf <strong>aus</strong>gewiesenen Wegen<br />

<strong>und</strong> hinterlasse keine Spuren, damit nicht<br />

nur wir die Natur in ihrem gewohnten Glanz<br />

weiterhin lieben dürfen, son<strong>der</strong>n auch die<br />

Natur uns weiterhin geben kann, was wir so<br />

sehr an ihr schätzen.<br />

Mehr Informationen unter<br />

www.zugspitz-region.de/bewusst-achtsamam-weg<br />

FOLGE UNS AUF SOCIAL MEDIA<br />

Je<strong>der</strong>zeit <strong>und</strong> überall: Über<br />

unsere Social-Media-Kanäle<br />

verpasst Du keine unserer<br />

Neuigkeiten mehr <strong>und</strong> bist<br />

je<strong>der</strong>zeit über das Geschehen<br />

r<strong>und</strong> um die Themen<br />

Aktivurlaub, regionale<br />

Produkte <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />

in <strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong> auf<br />

dem Laufenden.<br />

Podcast<br />

www.zugspitz-region.de/podcast<br />

Instagram<br />

www.instagram.com/zugspitzregion<br />

Facebook<br />

www.facebook.com/<strong>Zugspitz</strong><strong>Region</strong>GmbH<br />

10 spitze! 01/<strong>2023</strong>


Wir gestalten die <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong><br />

Künstler <strong>und</strong> Kreative <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong> stellen sich vor<br />

Fotos: Chiara Nassauer | Pietro De Giorgi | Manuela Dilly | Michaela Baab<br />

Wussten Sie schon, dass in Uffing zwei<br />

Theaterkünstler auf nur 22,5m² das<br />

wohl kleinste professionelle Theater <strong>der</strong><br />

<strong>Region</strong> betreiben? O<strong>der</strong> dass inmitten von<br />

Bergen innovative Schiffsbaukonstruktionen<br />

entstehen? In <strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong><br />

leben <strong>und</strong> arbeiten Kreative <strong>aus</strong> ganz unterschiedlichen<br />

Bereichen, die mit vielen<br />

tollen Ideen in das neue Jahr gestartet sind<br />

<strong>und</strong> diese mit vollem Elan vorantreiben!<br />

Lernen Sie unter dieser neuen Rubrik in je<strong>der</strong><br />

Ausgabe spannende Persönlichkeiten<br />

<strong>und</strong> ihre Arbeiten kennen <strong>und</strong> entdecken<br />

Sie, wie viel kreatives Potential unsere <strong>Region</strong><br />

zu bieten hat.<br />

Chiara Nassauer-Boitsos & Nikolaos<br />

Boitsos – Künstlerische Leitung des<br />

Zimmertheaters Uffing<br />

Nach Sch<strong>aus</strong>pielstudium <strong>und</strong> verschiedenen<br />

Theaterprojekten kehrte Chiara<br />

Nassauer-Boitsos als freischaffende Regisseurin,<br />

Sch<strong>aus</strong>pielerin <strong>und</strong> Theaterpädagogin<br />

in ihre Heimat Uffing zurück. Im<br />

eigenen H<strong>aus</strong> stand ein Raum leer, dessen<br />

Bestimmung in 2018 schnell gef<strong>und</strong>en<br />

war: Zusammen mit ihrem Mann Nikolaos,<br />

<strong>der</strong> bereits als Spielleiter <strong>und</strong> Dramaturg arbeitete,<br />

gründeten sie das Zimmertheater<br />

Uffing. Die Kulisse für den 22,5 m² großen<br />

Raum passt in einen Kofferraum, dafür stehen<br />

die Leistungen <strong>der</strong> Sch<strong>aus</strong>pieler <strong>und</strong><br />

das Spiel im Fokus. Das Publikum ist mittendrin<br />

anstatt nur dabei! Trotz <strong>der</strong> schweren<br />

Zwangsp<strong>aus</strong>e in den letzten Jahren haben<br />

die beiden Künstler an ihrem Projekt festgehalten<br />

<strong>und</strong> sind nun mit einem vollen<br />

Spielplan zurück. Sehen Sie mehr dazu unter<br />

www.zimmertheater-uffing.de<br />

Pietro De Giorgi –<br />

Der Yachtkonstrukteur in den Bergen<br />

Weit entfernt vom Meer, umgeben von Bergen,<br />

entwirft <strong>der</strong> gebürtige Italiener Pietro<br />

De Giorgi in <strong>der</strong> inspirierenden Co-Working<br />

Umgebung von Gapcoworx kleine Segelboote<br />

bis hin zu großen Yachten. Der Kreativität<br />

sind dabei keine Grenzen gesetzt, so<br />

war sogar schon einmal ein schwimmendes<br />

Restaurant dabei. Bis Ende diesen Jahres<br />

stehen zwei zukunftsweisende Projekte<br />

auf dem Plan: eine Jolle für zwei Personen,<br />

die sich mit einem mittleren PKW transportieren<br />

lässt <strong>und</strong> somit maximale Flexibilität<br />

bietet, sowie ein E-Motorboot von 8 Metern<br />

Länge <strong>aus</strong> Kohlefaser. Solche beson<strong>der</strong>en<br />

Materialien inspirieren auch Kollegen beispielsweise<br />

<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bikebranche, <strong>und</strong> so<br />

freut er sich bei Gapcoworx, sein Wissen<br />

zum Beispiel beim Prototypenbau o<strong>der</strong> bei<br />

Ideenworkshops an diese weitergeben zu<br />

können. Die Räumlichkeiten ermöglichten<br />

auch den Bau eines echten Modells von<br />

einem selbstkonstruierten Segelboot, das<br />

in <strong>der</strong> Garmischer Fußgängerzone zu bew<strong>und</strong>ern<br />

ist. Mehr Informationen zu dem<br />

Yachtkonstrukteur <strong>und</strong> seiner Arbeit unter<br />

www.yacht-design-engineering.com<br />

Manuela Dilly – Bildende Künstlerin<br />

mit großem Engagement in<br />

<strong>der</strong> Jugendarbeit<br />

In ihrem Atelier am Isarst<strong>aus</strong>ee in Krün geht<br />

die vielseitige Künstlerin Manuela Dilly ganz<br />

unterschiedlichen Kunstrichtungen nach:<br />

neben <strong>der</strong> Malerei <strong>und</strong> Bildhauerei gehören<br />

auch Mosaik, Fassadengestaltung <strong>und</strong> Glaskunst<br />

zu ihrer Leidenschaft. Als Künstlerin<br />

hat sie sich nicht nur in unserer <strong>Region</strong> einen<br />

Namen gemacht. Beim G7 Gipfel 2016<br />

fertigte sie beispielsweise mit dem Mosaikstuhl<br />

"Stars´n´Stripes" das Gastgeschenk für<br />

Barack Obama. Neben <strong>der</strong> eigenen Kunst<br />

liegt ihr beson<strong>der</strong>s am Herzen, an<strong>der</strong>e Menschen<br />

für die Kunst zu begeistern. Mit dem<br />

Verein Kunstprojekte Oberland realisiert sie<br />

vor allem mit Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

nachhaltige Projekte im ganzen Landkreis.<br />

So erhielt beispielsweise die Mittenwal<strong>der</strong><br />

Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Mittelschule nach einem spannenden<br />

Wettbewerb ein ansprechendes von<br />

Kin<strong>der</strong>hand gestaltetes Logo. In diesem Jahr<br />

laufen bereits eine Vielzahl neuer Projekte:<br />

Skulpturenbau für die 50-Jahre-Momo-Feierlichkeiten,<br />

Schülerprojekte wie ein Aust<strong>aus</strong>ch<br />

mit Norwegen <strong>und</strong> ein Theater-Kulissenbau.<br />

Auch für Senioren ist ein Kreativprojekt „Kultur<br />

macht stark“ dabei. Erfahren Sie mehr<br />

über die Künstlerin <strong>und</strong> ihre Projekte unter<br />

www.atelier-am-isarst<strong>aus</strong>ee.de<br />

Michaela Baab - Künstlerin,<br />

Musikerin <strong>und</strong> Klangexpertin<br />

in Einklang mit <strong>der</strong> Natur<br />

Die Natur, die nun langsam wie<strong>der</strong> <strong>aus</strong> dem<br />

Winterschlaf erwacht, ist für Michaela Baab<br />

<strong>der</strong> Ursprung für ihr gesamtes kreatives Schaffen.<br />

Begonnen hat es mit <strong>der</strong> Leidenschaft für<br />

Schwemmholz, das sie schon immer gerne<br />

gesammelt hat. In dem naturgeformten Material<br />

liegt für sie eine große Faszination. Mit<br />

ihren Werken wie Trommeln <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Instrumenten sowie Kunstobjekten <strong>und</strong> Möbeln<br />

versucht sie die Hölzer zu inszenieren.<br />

Die Künstlerin liebt aber nicht nur das Handwerk,<br />

son<strong>der</strong>n auch das Musizieren sowie<br />

Menschen an ihrer Seite zu haben, die sie ein<br />

Stück des Weges begleiten kann. So bietet<br />

sie neben einer Klangpädagogik Ausbildung<br />

auch Instrumentenbaukurse an. Alle die Interesse<br />

an ganz neuen Erlebnissen in <strong>der</strong> Natur<br />

haben finden weitere Informationen unter<br />

www.naturtrommel.de<br />

spitze! 01/<strong>2023</strong> 11


Neu im Team <strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong><br />

Seit dem 2. Januar gibt es ein neues<br />

Gesicht in <strong>der</strong> <strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong><br />

GmbH. Wir begrüßen ganz herzlich Laura<br />

Feuerecker, die verantwortlich ist für das<br />

LEADER-Projekt „Offene Datenstruktur /<br />

Datenbank“. Laura kommt ursprünglich<br />

vom schönen Ammersee, wohnt aber bereits<br />

seit zweieinhalb Jahren in Oberammergau.<br />

Hier hat sie zuletzt auch die Passion<br />

mitorganisiert. Wir freuen uns, sie nun<br />

bei uns im Team zu haben!<br />

Kontakt:<br />

E-Mail: laura.feuerecker@zugspitz-region.de<br />

Telefon: 08821 751-569<br />

<strong>Region</strong>altag mit erweitertem Konzept<br />

Jetzt bewerben für Sonntag, den 25. Juni in Farchant<br />

Dafür suchen wir Sie: regionale Erzeuger,<br />

Handwerker, Künstler <strong>und</strong> alle, die<br />

etwas Traditionelles zu zeigen o<strong>der</strong> zu erklären<br />

haben. Wählen Sie <strong>aus</strong> drei verschiedenen<br />

Paketen für Ihre Präsentation beim<br />

<strong>Region</strong>altag:<br />

kunst bis hin zu Tieren zum Streicheln<br />

wollen wir allen regionalen Anbietern<br />

eine kostenlose Plattform bieten.<br />

2. Das Kunstpaket:<br />

3. Beiträge zum Rahmenprogramm:<br />

1. Das Marktpaket:<br />

Nutzen Sie unsere kostenfreie Beteiligungsmöglichkeit<br />

an <strong>der</strong> Kunst<strong>aus</strong>stellung „Unse-<br />

Präsentieren Sie Gästen aber auch allen<br />

Einheimischen Ihre einzigartigen regionalen<br />

Produkte auf einem Markt r<strong>und</strong> um<br />

das Rath<strong>aus</strong>. Vom hochqualitativen Lebensmittel<br />

über individuelle Handwerks-<br />

re Heu Heimat“ in Räumlichkeiten <strong>und</strong> auf<br />

Freiflächen im <strong>und</strong> r<strong>und</strong> um das Rath<strong>aus</strong>.<br />

Präsentieren Sie hier Ihre Werke zum Thema<br />

regionale Landwirtschaft: seine Tiere <strong>und</strong><br />

Menschen, die Landschaft sowie die hiermit<br />

einhergehenden Traditionen <strong>und</strong> Bräuche.<br />

Kommen Sie mit Besuchern ins Gespräch <strong>und</strong><br />

faszinieren Sie diese mit Ihrer Kunst, indem Sie<br />

vor Ort an ihrem nächsten Werk arbeiten. Haben<br />

Sie weitere Ideen? Wir freuen uns auf Ihre<br />

Vorschläge!<br />

Abger<strong>und</strong>et wird das Angebot von einem<br />

bunten Mitmach-Rahmenprogramm. Führungen,<br />

Kin<strong>der</strong>aktionen, musikalische Beiträge<br />

<strong>und</strong> vieles mehr - wir sind gespannt<br />

auf Ihre kreativen Ideen.<br />

Mehr Infos <strong>und</strong> die Anmeldung<br />

finden Sie unter:<br />

www.zugspitz-region-gmbh.de/de/<br />

regionaltag-<strong>2023</strong>.html<br />

Fotos: Gert Krautbauer | Birgit Sailer<br />

i mpressum<br />

Her<strong>aus</strong>geber:<br />

<strong>Zugspitz</strong> <strong>Region</strong> GmbH<br />

Burgstraße 15<br />

82467 Garmisch-Partenkirchen<br />

Telefon: 08821 / 751-561<br />

E-Mail: kontakt@zugspitz-region.de<br />

Geschäftsführer: Sebastian Kramer,<br />

Günter Hopfensperger v.i.S.d.P.<br />

Verlag: Zeitungsverlag Oberbayern GmbH & Co. KG<br />

Pfaffenrie<strong>der</strong> Straße 9<br />

82515 Wolfratsh<strong>aus</strong>en<br />

Redaktion: Gabriela Königbauer<br />

gabi.koenigbauer@gmx.de<br />

Grafik:<br />

Druck:<br />

Agnes Kirchbichler, PMS Penzberg<br />

Wiesendanger medien GmbH<br />

Erscheinungsweise: vierteljährlich in den Monaten <strong>März</strong> (Frühling), Juni (Sommer),<br />

September (Herbst) <strong>und</strong> Dezember (Winter) als Heft im Heft in den „<strong>Bergwelten</strong>“<br />

des Münchner Merkur (Garmisch-Partenkirchner <strong>und</strong> Murnauer Tagblatt)<br />

12 spitze! 01/<strong>2023</strong>


In <strong>der</strong> Rubrik „Host mi?“<br />

stellen wir in je<strong>der</strong><br />

Ausgabe einen selten<br />

gewordenen bayerischen<br />

Begriff vor. Die Auswahl<br />

trifft jeweils Siegfried<br />

Bradl vom För<strong>der</strong>verein<br />

für Bairische Sprache<br />

<strong>und</strong> Dialekte (FBSD).<br />

Weitere Informationen<br />

unter www.fbsd.de.<br />

Karikatur:<br />

Hermann Wiegand<br />

Offiziell alleinstehend<br />

Foto: Panthermedia<br />

In Georgsmarienhütte, nahe Osnabrück,<br />

ist <strong>der</strong> junge Mann aufgewachsen.<br />

Lange hat er bei Bremen<br />

gelebt. Was ihn, sprachlich gesehen, nicht<br />

entscheidend weitergebracht hat. Sein<br />

Bairisch-Wortschatz bei <strong>der</strong> Ankunft in<br />

Garmisch-Partenkirchen: null. Dabei sei<br />

ihm aber eine durch<strong>aus</strong> hohe Lernbereitschaft<br />

bescheinigt.<br />

Am Begriff „oaschichtig“ hat er sich<br />

versucht. Und ist gescheitert. Ein guter<br />

Anlass, um sich in unserer Host-mi-Rubrik<br />

einmal diesem w<strong>und</strong>erbaren bairischen<br />

Wort zu widmen – wobei die davon Betroffenen<br />

den Zustand oft nicht als so<br />

w<strong>und</strong>erbar empfinden.<br />

Der Nie<strong>der</strong>sachse näherte sich dem Begriff<br />

sprachlich logisch. Für ihn klar: „Oaschichtig“<br />

hat etwas mit den Ohren zu tun. Falsch.<br />

Bei seinem zweiten Herleitungsversuch<br />

griff er zumindest auf seine ersten Gr<strong>und</strong>kenntnisse<br />

des Werdenfelserischen zurück.<br />

Vielleicht etwas mit Eiern? Auch nicht.<br />

Dafür fehlt dem „oa“ das „R“.<br />

Nein, das „oa“ im Oaschichtigen entspricht<br />

einer Mengenangabe. Eine o<strong>der</strong> einer beziehungsweise<br />

ein („oane“, „oaner“, „oa“) im<br />

Gegensatz zu zwei. Denn den Oaschichtigen<br />

unter uns fehlt <strong>der</strong> Zweite, sie sind ledig.<br />

Wobei <strong>der</strong> Begriff wie sooft im Bairischen<br />

nicht ganz neutral daherkommt. Denn diese<br />

Spezies befindet sich meist schon eine ganze<br />

Weile in diesem partnerlosen Zustand. Entwe<strong>der</strong><br />

sind’s die ewig Alleinstehenden, die<br />

niemanden finden, o<strong>der</strong> die eingefleischten,<br />

überzeugten Junggesellen <strong>und</strong> Junggesellinnen.<br />

Zumindest laut offiziellem Status. Denn<br />

auch die Oaschichtigen können freilich<br />

dann <strong>und</strong> wann ein Gspusi haben. Aber das<br />

ist wie<strong>der</strong> ein an<strong>der</strong>es Thema.<br />

<br />

n Katharina Bromberger<br />

PS: Nicht nur an <strong>der</strong> Oaschichtigkeit scheiterte<br />

<strong>der</strong> Bursch <strong>aus</strong> Georgsmarienhütte im Übrigen.<br />

Auch an <strong>der</strong> Herkunft seines Kollegen.<br />

Aus München kommt <strong>der</strong>. Halt „a Stodara“,<br />

einer <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Stadt. Die Nie<strong>der</strong>sachsen-Übersetzung:<br />

„Stodara? Er stottert also.“ Mittlerweile<br />

besitzt er ein Bairisch-Wörterbuch.<br />

<strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong> 29


ERINNERUNGEN<br />

DIE FRAU,<br />

DIE MENSCHEN<br />

BERÜHRTE<br />

Herzlichkeit kann niemand lernen,<br />

niemand kann sie spielen. Man hat<br />

sie o<strong>der</strong> man hat sie eben nicht.<br />

Und Rosi Mittermaier hatte sie. An<br />

ihrem Lachen konnte sie je<strong>der</strong> sehen,<br />

in Gesprächen mit ihr je<strong>der</strong> spüren. Ihr<br />

Doppel-Olympiasieg 1976 in Slalom<br />

<strong>und</strong> Abfahrt, zudem die Silbermedaille<br />

im Riesenslalom in Innsbruck<br />

machten „Gold-Rosi“ zur Legende, ihr<br />

Charakter machte sie zum Vorbild. Am<br />

4. Januar <strong>2023</strong> ist Rosi Mittermaier<br />

im Alter von 72 Jahren nach schwerer<br />

Krankheit gestorben. Wir erinnern<br />

noch einmal an eine Frau, die die<br />

Menschen berührte. Einfach, weil sie<br />

war, wie sie war.<br />

30 <strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong>


Fotocredtis: Siehe Impressum<br />

<strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong> 31


KÜNSTLER DER HEIMAT<br />

Zwei<br />

Männer,<br />

eine<br />

Liebe<br />

Getroffen haben sich Friedrich August<br />

von Kaulbach <strong>und</strong> Max Beckmann<br />

nie. Doch viel hat die beiden<br />

verb<strong>und</strong>en. Ihr Erfolg als Maler,<br />

ihre Liebe zu Mathilde – <strong>der</strong> eine liebte<br />

sie als Tochter, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e als<br />

Ehefrau, beide als Motiv für ihre<br />

wertvollen Bil<strong>der</strong> – <strong>und</strong> ihr<br />

Inspirationsort Ohlstadt – auch wenn<br />

Beckmann damit anfangs ein wenig<br />

fremdelte. Die beiden sind zwei von<br />

vielen Künstlern <strong>der</strong> Heimat. In loser<br />

Folge stellen wir sie vor.<br />

Text: Christian Rauch<br />

Max Beckmann, Bildnis Quappi<br />

Beckmann, 1925, Museum <strong>der</strong><br />

bildenden Künste Leipzig, Nachlass<br />

Mathilde Q. Beckmann<br />

32 <strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong>


UNSERE LEISTUNGEN<br />

Die Kaulbach-Villa in Ohlstadt kann man heute besichtigen<br />

<strong>und</strong> darin die Stimmung von einst nachfühlen.<br />

Bunte Blumenbeete säumen den Garten. Ein Torbogen voller<br />

Rosen weist zu den Boschetwiesen südlich von Ohlstadt.<br />

Dahinter, unter zartblauem Himmel, das dunkle Massiv des<br />

Ettaler Manndl <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Ferne die <strong>Zugspitz</strong>e.<br />

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Foto: Touristinformation Ohlstadt<br />

Mathilde ist neun Jahre alt, als ihr Papa dieses Bild malt. Im Sommer<br />

1913. Ihr Vater ist kein Geringerer als Friedrich August von<br />

Kaulbach, einer <strong>der</strong> bestbezahlten Maler seiner Zeit. Adlige <strong>und</strong><br />

Prominente ließen sich von ihm porträtieren, damit hat er sich<br />

einen Namen gemacht. Das Bild <strong>aus</strong> dem Sommer 1913 aber zeigt<br />

den Garten seines Landh<strong>aus</strong>es in Ohlstadt. 1893 hatte Kaulbach<br />

es bauen lassen. Der „Malerfürst“, wie man Maler wie ihn nannte,<br />

die in adligen Kreisen unterwegs waren, schätzt das ländliche Idyll<br />

abseits seiner mondänen Villa in München. In <strong>der</strong> Landeshauptstadt<br />

verdient er sein Geld, malt den Prinzregenten; renommierte<br />

Sängerinnen <strong>und</strong> Tänzerinnen wie die Amerikanerin Geraldine<br />

Farrar, er porträtiert Oskar von Miller, den Grün<strong>der</strong> des Deutschen<br />

Museums sowie die Söhne <strong>und</strong> Töchter Adliger. In Ohlstadt hingegen<br />

– das Dorf zählte zur Jahrh<strong>und</strong>ertwende gut 900 Einwohner<br />

– malt er seine Familie im Garten. Mathilde, wie sie unter dem<br />

Dach <strong>der</strong> Blätter mit ihren Schwestern tanzt <strong>und</strong> musiziert. In<br />

Ohlstadt erlebt sie eine unbeschwerte Kindheit. Fast jeden Sommer<br />

verbringen die Kaulbachs Monate dort. Der Maler findet ein neues<br />

Hobby, mit einheimischen Jägern steigt er gern in den Bergwald.<br />

Mathilde von Kaulbach<br />

erscheint ihr Mann im Traum<br />

Im Winter 1918, Kaulbach ist bereits 67, hält er die Winterlandschaft<br />

im Ammertal fest. Schwer hängt <strong>der</strong> Schnee von den Bäumen<br />

herab. Die Landschaften malt Kaulbach wie seine Porträts:<br />

dekorativ. Und ein wenig schwärmerisch. Aber immer auch bürgerlich<br />

korrekt, ohne die künstlerische Freiheit <strong>und</strong> den expressionistischen<br />

Ausdruck, dem sich Gabriele Münter, Wassily Kandinsky<br />

<strong>und</strong> Franz Marc in Murnau <strong>und</strong> Sindelsdorf geöffnet hatten. Im<br />

Sommer 1920 stirbt Friedrich August von Kaulbach in Ohlstadt.<br />

Die erst 16-jährige Mathilde geht wenig später nach Wien, um Gesang<br />

zu studieren. Dort gibt ihr eine gute Fre<strong>und</strong>in den Spitznamen<br />

„Quappi“, abgeleitet von Kaulquappe für Kaulbach.<br />

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<strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong> 33


1923, Mathilde von Kaulbach besucht ihre Mutter in Ohlstadt, hat<br />

sie einen seltsamen Traum: Mehrmals erscheint ihr ein Mann,<br />

dem sie noch nie begegnet ist. „Er schien mich zu beschützen<br />

[…]. Er war voller Güte, schien um mich besorgt <strong>und</strong> machte sich<br />

Gedanken um mein künftiges Leben.“ Im folgenden Jahr lernt<br />

Mathilde in Wien diesen Mann kennen: Max Beckmann. Die<br />

beiden heiraten 1925.<br />

In klassischer Malerei gebildet, wendet sich <strong>der</strong> Frankfurter gegen<br />

die neue abstrakte Kunst. Mit seinem eigenen, <strong>aus</strong>drucksstarken<br />

Malstil, <strong>der</strong> tief in Landschaften, Räume <strong>und</strong> Menschen hineinblickt,<br />

wird Beckmann zu einem <strong>der</strong> bedeutendsten mo<strong>der</strong>nen<br />

Künstler. Bis heute erzielen seine Werke bei Auktionen zweistellige<br />

Millionenbeträge.<br />

Max Beckmann – berühmt, erfolgreich<br />

<strong>und</strong> von den Nazis gehasst<br />

Eine Person malt Beckmann mehr als jede an<strong>der</strong>e: seine Frau<br />

Mathilde. Gemeinsam leben sie in Frankfurt. Doch sie zieht es<br />

immer wie<strong>der</strong> ins H<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Eltern in „ihrem geliebten Ohlstadt“.<br />

Max Beckmann, <strong>der</strong> Großstädter, kann sich an das ländliche Idyll<br />

zunächst schwer gewöhnen. Erst nach <strong>und</strong> nach wird es ihm vertraut,<br />

auch er kommt öfter ins Blaue Land. „Max wan<strong>der</strong>te gern<br />

in den Bergen, aber abseits <strong>der</strong> üblichen Wege“, schreibt Mathilde<br />

später. „Zweimal bestieg er den Heimgarten, einmal sogar den<br />

Herzogstand <strong>und</strong> hinunter nach Walchensee.“<br />

Ab 1933 verbringen die Eheleute Beckmann häufiger <strong>und</strong> länger<br />

Zeit in Ohlstadt. Denn in den Städten wird es unter dem Druck des<br />

NS-Regimes immer ungemütlicher. Im Atelier des Schwiegervaters,<br />

den Beckmann nie kennenlernte, entstehen von ihm 25 Gemälde<br />

zur <strong>Region</strong>: vom Greiter Bach bei Ohlstadt im Abendlicht <strong>und</strong> von<br />

einem Holzerweg Richtung Heimgarten. Vom fast schaurig anmutenden<br />

Walchensee bei Nacht <strong>und</strong> vom angebaggerten Moosberg<br />

im Murnauer Moos, <strong>der</strong> nach Beckmanns Zeit noch jahrzehntelang<br />

im Rahmen des Gesteinsabb<strong>aus</strong> abgetragen wurde. Wie sein<br />

Schwiegervater malt Beckmann eine gebirgige Schneelandschaft<br />

<strong>und</strong> den Garten des Landh<strong>aus</strong>es. Über einen Teil des Gartens,<br />

hinter dem die verschneite <strong>Zugspitz</strong>e mächtig nahe aufragt, aber<br />

malt er einen Schatten. Und die Winterlandschaft im Mondschein<br />

zeigt sich karg, <strong>der</strong> Schnee schmilzt über <strong>der</strong> braunen Erde. Diese<br />

Gemälde entstehen 1934. Schon ein Jahr zuvor waren Bil<strong>der</strong> von<br />

Max Beckmann <strong>aus</strong> deutschen Museen entfernt <strong>und</strong> seine Professur<br />

aufgelöst worden – die Nazis hassten ihn. Das Paar verlässt<br />

Deutschland <strong>und</strong> emigriert 1937 in die Nie<strong>der</strong>lande, 1947 in die<br />

USA. Drei Jahre später, am 27. Dezember 1950, bricht Beckmann in<br />

Manhattan zusammen – Herzinfarkt.<br />

Atelier <strong>und</strong> Studierzimmer entdecken<br />

Nach dem Tod ihres Mannes unterstützt Mathilde „Quappi“<br />

Beckmann mit Künstlerfre<strong>und</strong>en die Gründung <strong>der</strong> Beckmann-<br />

Gesellschaft. Diese för<strong>der</strong>t bis heute die Forschung zum Wirken<br />

des Malers. Sitz <strong>der</strong> Gesellschaft ist München, die Gründungsversammlung<br />

aber fand 1953 in Murnau statt; im H<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Beckmann-<br />

Sammlerin Lilly von Schnitzler an <strong>der</strong> Ramsachleite, mit Blick über<br />

das Murnauer Moos, wo sich schließlich auch <strong>der</strong> Maler so wohlgefühlt<br />

hatte.<br />

Mathilde Beckmann selbst stirbt 1986 in Florida. Elf Jahre später wird<br />

ihr Elternh<strong>aus</strong> in Ohlstadt zum Museum. Heute kann man durch das<br />

einstige Atelier mit Blick auf die Kirche <strong>und</strong> durch das Studierzimmer<br />

unter dem Dach mit Balkon spazieren. Und ein bisschen wird man<br />

die Stimmung von damals nachfühlen. Danach lohnt ein Besuch im<br />

Schloßmuseum Murnau. Dort kann man Werke von Max Beckmann<br />

bew<strong>und</strong>ern, zum Beispiel das Aquarell „Holzerweg bei Ohlstadt“ <strong>und</strong><br />

die Kaltnadelradierung „Selbstbildnis mit Griffel“.<br />

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34 <strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong>


In diesem Atelier<br />

malten sowohl Max<br />

Beckmann als auch<br />

sein Schwiegervater<br />

Friedrich August von<br />

Kaulbach. Kennengelernt<br />

haben sie<br />

sich nie.<br />

Fotos: Atelier: Christian Rauch | Max Beckmann: dpa<br />

Erst nach <strong>und</strong> nach gewöhnt<br />

sich Max Beckmann, <strong>der</strong> Großstädter,<br />

an die ländliche Idylle.<br />

Max Beckmann, Blick <strong>aus</strong> dem Pavillon, Ohlstadt 1934, Öl auf Leinwand, Privatbesitz.<br />

<strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong> 35


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Zutaten<br />

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2 Personen als Haupt- <strong>und</strong> 4 Personen als Vorspeise)<br />

SAIBLINGSTATAR<br />

600 g rotes Saiblingsfilet<br />

1 Topf Basilikum<br />

1TL Salz<br />

½ TL Schwarzer Pfeffer<br />

(am liebsten <strong>aus</strong> dem Mörser)<br />

4 EL mildes Olivenöl<br />

Rosa Pfefferkörner<br />

(zum Drüberstreuen beim Anrichten am Ende)<br />

SOSSE<br />

100 g geriebener Parmesan<br />

200 ml Sahne<br />

Prise Salz, Prise Muskatnuss<br />

KARTOFFELECKEN<br />

10 kleine Kartoffeln festkochend (Drillinge)<br />

Olivenöl<br />

Salz <strong>und</strong> gemahlener Pfeffer<br />

frischer Rosmarinzweig klein gehackt<br />

2 Salbeiblätter klein gehackt<br />

Den Ofen dafür auf 200 Grad vorheizen.<br />

36 <strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong>


Alles für die<br />

Küche...<br />

Messer<br />

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Löffel<br />

Manuela Merk<br />

GEBURTSDATUM: 4. August 1988<br />

WOHNORT: Mittenwald<br />

GEBÜRTIG AUS: Mittenwald<br />

Gemeinsam haben Berufsfischer Dominik Blees<br />

<strong>und</strong> Manuela Merk 2018 den Platzfisch als kleine<br />

Fischzucht gegründet. Zwei Jahre später eröffneten<br />

sie ihr Bistro „Das Chalet“.<br />

DARUM HABE ICH DIESES GERICHT GEWÄHLT:<br />

Wir wollen hochwertige Lebensmittel in <strong>der</strong> Heimat<br />

erzeugen. Unser Saiblingstatar, eines meiner<br />

Lieblingsgerichte, zeigt: Manchmal braucht es nur<br />

ganz wenig, aber davon das Beste. Und wir haben<br />

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Zubereitung<br />

Fotos: Thomas Sehr<br />

SAIBLINGSTATAR<br />

Für mein Saiblingstatar benötigt ihr frische <strong>und</strong> am besten rote<br />

Saiblingsfilets. Lachsforelle ist eine gute Alternative. Je röter, desto<br />

geschmackvoller sieht das Tatar später <strong>aus</strong>. Es ist wichtig, die Filets<br />

auf Frische <strong>und</strong> Qualität zu prüfen. Schleim auf <strong>der</strong> Haut ist ein<br />

Frischemerkmal. Diesen einfach abwaschen <strong>und</strong> trocken tupfen.<br />

Danach Geruchs- <strong>und</strong> kurzer Drucktest.<br />

Die Haut lässt sich einfach abziehen. Eine Gabel in die Schwanzseite,<br />

mit einem scharfen Filetiermesser schräg einschneiden <strong>und</strong><br />

weiterziehen. Mit einer Grätenpinzette die Stehgräten zupfen <strong>und</strong><br />

die Filets in 0,5 Zentimeter große Würfel schneiden. Egal, bei welchem<br />

Rezept: Es ist gut, den rohen Fisch mit Olivenöl zu ummanteln,<br />

damit er rot <strong>und</strong> bissfest bleibt. Für das Tatar Salz <strong>und</strong> Pfeffer<br />

dazugeben. Zum Schluss eine gute Hand voll Basilikumblätter<br />

hacken <strong>und</strong> untermischen.<br />

KARTOFFELECKEN<br />

Die Kartoffeln vierteln <strong>und</strong> mit den Gewürzen sowie Olivenöl<br />

vermengen. Das Ganze auf einem Ofenblech etwa 35 Minuten bei<br />

200 Grad backen.<br />

SOSSE<br />

Die Sahne mit einer Prise Salz <strong>und</strong> Muskatabrieb in einem Topf<br />

langsam erhitzen. Den Parmesan einrühren, bis eine cremige<br />

Konsistenz entsteht.<br />

Am schönsten ist es, das Tatar in einem Ring anzurichten. Man<br />

kann aber auch mit zwei Löffeln Nocken formen. Tipp: Wer Lust<br />

hat, kann sich mit ein bisschen geriebenem Parmesan auf Backpapier<br />

in 10 Minuten einen Parmesanchip dazu backen.<br />

Raphaela &Barry Caselton<br />

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<strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong> 37


DER AUTOR HINTER DEM BUCH<br />

Heiner<br />

Lauterbach<br />

ist gefesselt<br />

38 <strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong>


FRÜHLINGS<br />

ERWACHEN<br />

Kein Verlag wollte Peter Grandls Buch haben.<br />

Anfangs. Jetzt ist bereits sein zweiter Thriller<br />

erschienen. Und sein Erstlingswerk „Turmschatten“<br />

soll verfilmt werden. Mit einem prominenten<br />

Sch<strong>aus</strong>pieler in <strong>der</strong> Hauptrolle.<br />

Text: Tanja Brinkmann • Fotos: Lorenz Grandl, privat<br />

Drei Neonazis werden in einem Turm gefangen gehalten.<br />

Ephraim Zamir, <strong>der</strong> Geiselnehmer, konfrontiert sie in<br />

Verhören mit ihren rechten Gewalttaten <strong>und</strong> überträgt<br />

das Ganze live im Internet. Die Zuschauer sollen abstimmen:<br />

freilassen o<strong>der</strong> hinrichten? Mit hartem, höchst spannendem Stoff<br />

gab Peter Grandl sein Debüt als Schriftsteller. Gen<strong>aus</strong>o fesselnd, erschreckend<br />

aktuell <strong>und</strong> erschreckend real ist sein zweiter Thriller<br />

„Turmgold“. Wie in seinem Erstlingswerk „Turmschatten“ hat <strong>der</strong><br />

gebürtige Münchner aktuelle Ereignisse aufgegriffen, etwa den<br />

Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke <strong>und</strong><br />

den Rechtspopulismus <strong>der</strong> AfD. Auch erzählt das Buch von einem<br />

Umsturzversuch <strong>der</strong> Reichsbürger-Szene.<br />

Der Erfolg hat sich bei Grandl mit Verzögerung eingestellt. Dann<br />

wurde er aber fast davon überrollt. Vor einem Jahr gab er seine<br />

Werbeagentur auf <strong>und</strong> widmete sich ganz dem Schreiben. Im<br />

Landkreis Garmisch-Partenkirchen fand er das passende Refugium<br />

dafür. In einem alleinstehenden H<strong>aus</strong> mit Bergblick im „Krönner-<br />

Dreieck“, wie er es getauft hat, inmitten <strong>der</strong> Cafés <strong>der</strong> alteingesessenen<br />

Konditoren-Familie. „Wir haben sofort Anschluss gef<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> fühlen uns pudelwohl“, sagt <strong>der</strong> Tortenliebhaber über sich <strong>und</strong><br />

seine Frau. Dort <strong>und</strong> in den Kaffeehäusern im Landkreis sitzt <strong>der</strong><br />

59-jährige Vater eines Sohnes mit seinem Laptop, beobachtet <strong>und</strong><br />

schreibt.<br />

Erst die Online-Leser überzeugt<br />

2013 hat Grandl die Geschichte einer Produktionsfirma als Drehbuch<br />

vorgelegt – <strong>und</strong> eine Ablehnung kassiert. Später riet ihm<br />

jemand, das Ganze als Roman her<strong>aus</strong>zubringen. Doch kein Verlag<br />

interessierte sich für den Stoff. Also veröffentlichte er Kapitel für<br />

www.ettaler.de<br />

<strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong> 39


Zu Besuch bei seiner Literaturagentur: Es hat ein bisschen gedauert, bis sich <strong>der</strong> Erfolg<br />

bei Peter Grandl eingestellt hat. Mittlerweile kann er sich ganz dem Schreiben widmen.<br />

Kapitel auf <strong>der</strong> sozialen Plattform „wattpad“ <strong>und</strong> fand schnell begeisterte<br />

Leser. Ein kleiner Berliner Verlag ließ das Buch schließlich<br />

drucken, leicht gekürzt. Über die Plattform erhielt Grandl Kontakt<br />

zu einem Literaturagenten, <strong>der</strong> „Turmschatten“ zur Versteigerung<br />

<strong>aus</strong>schrieb. Viele Verlage boten mit, die sein Buch vorher abgelehnt<br />

hatten. Seine Erkenntnis: „Absagen haben gar nichts mit <strong>der</strong><br />

Qualität als Autor zu tun.“ Schließlich erschienen beide Turm-Bände<br />

im Münchner Piper-Verlag.<br />

Der zweite Teil spielt zehn Jahre nach <strong>der</strong> Geiselnahme. Der Hochbunker<br />

beherbergt mittlerweile einen jüdischen Kin<strong>der</strong>garten.<br />

Der ehemalige Mossad-Agent Zamir ist untergetaucht. Eines seiner<br />

Opfer, Neonazi Steiner, bringt zehn jüdische Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> zwei Erzieherinnen<br />

in seine Gewalt. Sein Motiv ist Rache an seinem ehemaligen<br />

Kameraden, <strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Geiselnahme die Sache verraten<br />

<strong>und</strong> sich ins Zeugenschutzprogramm geflüchtet hat. Doch den<br />

Opfern gelingt zunächst die Flucht in die geheimen Katakomben<br />

des Turms. Dort lagert etwas, was skrupellose Mächte jagen: Nazigold<br />

<strong>und</strong> geraubte Kunstwerke.<br />

Viele Rückmeldungen erreichen Grandl. Auch von Prominenten<br />

wie Heiner Lauterbach. „Extrem fesselnd <strong>und</strong> sehr gut recherchiert“<br />

findet er den Thriller, <strong>der</strong> ihn „auf Gr<strong>und</strong> seines hohen<br />

Realismus bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen hat“. Zu<br />

gerne würde er einmal die Rolle von Ephraim Zamir spielen. Die<br />

Chancen dafür stehen nicht schlecht. Eine große Produktionsgesellschaft<br />

hat sich bereits eine Option auf die Filmrechte gesichert.<br />

Jetzt geht’s darum, einen Geldgeber zu finden. „Da wird bis zur<br />

letzten Minute verhandelt“, sagt Grandl. „Noch fehlt die finale<br />

Unterschrift.“ Schon gesetzt ist neben Lauterbach Andreas Herzog<br />

als Regisseur.<br />

Der Beginn <strong>der</strong> Dreharbeiten, <strong>der</strong> für den Januar <strong>2023</strong> geplant war,<br />

verzögert sich wohl bis Herbst – auch wegen <strong>der</strong> gestiegenen Energiekosten.<br />

Grandl ist das recht, die erste Fassung <strong>der</strong> Produktionsfirma<br />

war für seinen Geschmack zu sehr auf Action angelegt. Die<br />

neue Idee sieht vor, <strong>aus</strong> dem Buch zwei Staffeln mit zwölf Folgen<br />

zu machen <strong>und</strong> somit mehr in die Tiefe zu gehen.<br />

Theaterstück, Lesungen <strong>und</strong> neuer Thriller<br />

Parallel dazu hat <strong>der</strong> renommierte Drei-Masken-Verlag zugeschlagen,<br />

um „Turmschatten“ auf die Theaterbühne zu bringen. „Das<br />

freut mich sehr“, betont <strong>der</strong> Autor. Die Sequenzen, die im Turm<br />

spielen, seien dafür vorgesehen. Als Kammerspiel mit wenig handelnden<br />

Personen, also nur Zamir <strong>und</strong> seine Geiseln.<br />

Auch Grandl, <strong>der</strong> nebenbei Drehbücher verfasst, ist aktiv. Lesungen<br />

mit Klavierbegleitung sind in Vorbereitung. Zudem arbeitet<br />

er an seinem neuen Thriller „Im Höllenfeuer“, <strong>der</strong> inspiriert vom<br />

Giftgas-Anschlag in <strong>der</strong> U-Bahn in Tokio 1995 in München spielt.<br />

Der dritte Teil <strong>der</strong> Turmreihe lässt auf sich warten. Frühestens für<br />

2027 kündigt Grandl ihn an. „Da muss sich ja wie<strong>der</strong> was entwickeln.“<br />

Die intensive Hintergr<strong>und</strong>-Recherche ist Grandl wichtig.<br />

Eigentlich sollte sein erster Roman auch kein Thriller, son<strong>der</strong>n<br />

ein Sachbuch über die Entwicklung <strong>der</strong> rechten Szene in<br />

Deutschland nach dem Krieg werden. Die Geschichte seiner<br />

Großväter, die vom Nationalsozialismus überzeugt waren, hat<br />

ihn dazu bewogen. Allein damit hätte er kein breites Publikum<br />

erreicht, son<strong>der</strong>n nur die, die sich sowieso mit <strong>der</strong> Materie befassen.<br />

Also wurde eine Thriller-Reihe dar<strong>aus</strong>. Grandl befindet<br />

sich mittlerweile in <strong>der</strong> Komfortzone: „Ich muss nicht mehr für<br />

mein Einkommen schreiben.“ <br />

n<br />

40 <strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong>


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„Turmgold“,<br />

<strong>der</strong> zweite Teil <strong>der</strong> Turm-Reihe von Peter Grandl,<br />

ist im Piper Verlag (ISBN 978-3-492-06322-7)<br />

erschienen. Der Thriller umfasst 592 Seiten<br />

<strong>und</strong> kostet 18 Euro.<br />

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<strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong> 41


Unsere<br />

Buchtipps<br />

Foto: Panthermedia<br />

Worte <strong>und</strong> Bil<strong>der</strong>,<br />

die Sehnsucht wecken<br />

Bil<strong>der</strong> bewegen. Solche zum Ankommen<br />

<strong>und</strong> Träumen veröffentlicht Bernd<br />

Ritschel in „Alpine Hütten³“. Doch nicht<br />

allein die Bil<strong>der</strong> wecken Fernweh nach<br />

den Bergen <strong>und</strong> Hütten in Deutschland,<br />

Österreich, Italien, Frankreich <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Schweiz. Die Texte bilden den Rahmen,<br />

um die Aufnahmen perfekt in Szene zu<br />

setzen. Mit ihren Worten erzeugen die<br />

Autoren Frank Eberhard <strong>und</strong> Sandra<br />

Freudenberg selbst Bil<strong>der</strong> – „Wie eine<br />

Walzermelodie, mal links herum, mal<br />

rechts herum, wiegt uns <strong>der</strong> Weg die<br />

ersten paar Höhenmeter zum Hochgern<br />

hinauf“ –, ihre Geschichten zu Hüttenwirten<br />

o<strong>der</strong> Historie machen die Fotos<br />

noch lebendiger. Und die Sehnsucht noch<br />

größer. Der Untertitel „Sehnsuchtswege<br />

in den Bergen“ ist nicht zu groß gewählt.<br />

Es ist das dritte Buch <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Reihe, dieses<br />

Mal verbindet das Trio seine Besuche<br />

von zwei bis fünf Hütten zu R<strong>und</strong>touren,<br />

Durchquerungen, Überschreitungen. Aus<br />

dem Landkreis sind das Pürschlingh<strong>aus</strong><br />

<strong>und</strong> die Brunnenkopfhäuser vertreten,<br />

die Autoren begeben sich auf den<br />

„Königsweg durchs Ammergebirge“. Eine<br />

Reise durch<br />

die Historie,<br />

auf <strong>der</strong><br />

man in jene<br />

Atmosphäre<br />

eintaucht, die<br />

schon König<br />

Ludwig II.<br />

genoss.<br />

n kat<br />

Aliens <strong>und</strong> Weltretter:<br />

Ein ganz neuer Maurer<br />

Mit „Shorty“, seinem ersten Science-Fiction-Roman,<br />

begibt sich Jörg Maurer auf<br />

neue literarische Wege. Schon in seinen<br />

Alpenkrimis, in denen er Kommissar Hubertus<br />

Jennerwein in einem idyllischen<br />

bayerischen Kurort auf Verbrecherjagd<br />

schickt, zeichnete sich sein Faible für<br />

Fantasy <strong>und</strong> Magie ab. Jetzt hat <strong>der</strong><br />

Garmisch-Partenkirchner eine irrwitzige<br />

Weltrettungsgeschichte geschaffen. Man<br />

muss sich darauf einlassen. Sich bewusst<br />

sein, dass man einen ganz neuen Maurer<br />

vor sich hat. Zudem muss man bereit<br />

sein für außerirdisches Leben. Unter diesen<br />

Bedingungen wird „Shorty“ zu einem<br />

Lesevergnügen. Eigentlich will Shorty,<br />

Anfang 40, seine Ruhe haben. Er führt<br />

ein unauffälliges, unaufgeregtes Leben.<br />

Und das ist gut so. Verpflichtungen<br />

braucht er gen<strong>aus</strong>o wenig wie Erfolg.<br />

Sein Pech nur: Er wird <strong>aus</strong>gewählt, das<br />

Universum zu retten. Er jobbt als Elektriker,<br />

als ihn die Stimme eines hochintelligenten<br />

Aliens kontaktiert. Eine<br />

kleine Reparatur soll er erledigen – <strong>und</strong><br />

so die Erde vor<br />

dem Untergang<br />

bewahren. Die<br />

Folge: ein riesiges<br />

Durcheinan<strong>der</strong>.<br />

Plötzlich<br />

wird Shorty von<br />

Polizei, Geheimdiensten<br />

<strong>und</strong><br />

unbekannten<br />

Spezies gejagt.<br />

n tab<br />

Von einem Gemälde inspiriert,<br />

ergreifend erzählt<br />

Das „Mädchen mit weißem Kopftuch“<br />

lässt sich nichts vormachen. Es bestimmt<br />

selbst, was mit ihm passiert. Ungewöhnlich<br />

für eine junge Frau um 1876/77 – insbeson<strong>der</strong>e<br />

für eine vom Land. Um diese<br />

Zeit hat Maler Wilhelm Leibl sie porträtiert.<br />

Das Bild fasziniert Susanne Betz, die<br />

ihre Wahlheimat <strong>und</strong> „seelische Heimat“<br />

in Gerold gef<strong>und</strong>en hat. Seit Langem. Inspiriert<br />

davon, entwarf sie die Geschichte<br />

einer trotzigen jungen Frau, die im Rhythmus<br />

<strong>der</strong> Jahreszeiten <strong>und</strong> im Kampf mit<br />

den Naturgewalten einen einsamen Hof<br />

im Oberen Isartal bewirtschaftet. Plastisch,<br />

bildmächtig <strong>und</strong> ergreifend – drei<br />

Adjektive, die ihren Roman „Heumahd“<br />

perfekt beschreiben. Dafür hat Betz nicht<br />

nur akribisch recherchiert. Die Journalistin<br />

<strong>und</strong> Autorin ließ sich von einem einheimischen<br />

Bauern auch zeigen, wie man<br />

mit <strong>der</strong> Sense umgeht. Ans Melken per<br />

Hand wagte sie sich ebenfalls heran, um<br />

möglichst authentisch darüber schreiben<br />

zu können. Das ist ihr gelungen. Betz<br />

hat mit „Heumahd“ einen Heimatroman<br />

veröffentlicht,<br />

<strong>der</strong> ganz ohne<br />

Kitsch <strong>aus</strong>kommt.<br />

Das<br />

Ende lässt vieles<br />

offen. Glücklicherweise.<br />

Betz<br />

hat bereits das<br />

Exposé für eine<br />

Fortsetzung eingereicht.<br />

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464 Seiten | Fischer-Verlag<br />

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320 Seiten | C.-Bertelsmann-Verlag<br />

ISBN 978-3570103456 | 22 Euro<br />

42 <strong>Bergwelten</strong> Frühjahr <strong>2023</strong>


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DER BERGWELTEN<br />

erscheint am 1. Juni<br />

Verlag<br />

Zeitungsverlag Oberbayern<br />

GmbH & Co. KG,<br />

Pfaffenrie<strong>der</strong> Str. 9<br />

82515 Wolfratsh<strong>aus</strong>en<br />

Verantwortlich für den Inhalt<br />

Stefan Hampel<br />

Anzeigenverkauf<br />

Uli Halupczok (Leitung)<br />

Nadine Schretter<br />

Redaktion<br />

Katharina Bromberger, Tel. 08821/75721<br />

Grafik<br />

Agnes Kirchbichler, PMS GmbH, Penzberg<br />

Kontakt<br />

Garmisch-Partenkirchner Tagblatt<br />

Alpspitzstraße 5a, 82467 GAP<br />

garmisch@merkurtz.media<br />

Tel. 08821/75712, weitere Infos unter:<br />

www.merkurtz-mediacenter.de<br />

E-Mail<br />

bergwelten@merkur.de<br />

Illustrationen:<br />

Panthermedia<br />

Fotos S 30/31:<br />

IMAGO,<br />

DPA,<br />

SCHNEIDER PRESS,<br />

TZ JANTZ SIGI, RAUCHENSTEINER<br />

Druck<br />

Wiesendanger medien GmbH<br />

Dr.-Schalk-Str. 27, 82418 Murnau<br />

Tel. 08841 - 48875-0<br />

Fax 08841 - 48875-12<br />

Die <strong>Bergwelten</strong> erscheinen vierteljährlich<br />

in den Monaten <strong>März</strong> (Frühling), Juni<br />

(Sommer), September (Herbst) <strong>und</strong> Dezember<br />

(Winter). Erfüllungsort <strong>und</strong> Gerichtsstand<br />

für das Mahnverfahren ist München.<br />

Anzeigen politischen Aussageinhalts stellen<br />

allein die Meinung <strong>der</strong> dort erkennbaren<br />

Auftraggeber dar.<br />

Verteilung<br />

An alle Abonnenten des Garmisch-<br />

Partenkirchner / Murnauer Tagblatts mit<br />

einer Auflage von 24.000 Exemplaren.<br />

Sie erhalten das Magazin bei<br />

allen <strong>Bergwelten</strong>-Inserenten <strong>und</strong> vielen<br />

örtlichen Tourismusbüros, Hotellerie,<br />

Gemeindeverwaltungen, Museen etc.<br />

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